1865 / 116 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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11497) Stände des Kreises Ratibor für die Jahre 1864 und 1865 nch genen 30 Tklt. a5) St. Czcellenz der Wirkl. Ich, Raih und Ober-Präsident der Provinz Pommern Hr. Freiherr Senfft von Pilfach, durch Sammlung 2123 Thlr. 13 Sgr. 3 Pf. Hierzu a)

anstalts ⸗Direktor v. Drygalski zu Insterburg Sammlung unter den Beamten der Anstalt 12 Thlr. Isi45) Landraths-Amt zu Werni⸗ gerode, Sammlung bei einem Festmahle 7 Thlr. 1446) Durch den Königlichen Major und Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen Hrn. v. Schweinitz, von einem Ungenannten, Jahres beitrag 100 Thlr. 1447) Hrn. Oberstlieut. v. Eckartsberg und Ober⸗ Bürgermeister Weinert zu Lissa, bei einem Festmahle gesammelt II Thlr. 1448) Durch Se. Excellenz den Hrn. Minister⸗Präsiden

der Handlung Karst in Erfurt 12 Thlr. 15 Sgr., Hrn. A. Schilling vom Hrn. Präsidenten v. d. H. 11 Thlr. 20 Sgr. 450) Hr. Regier. Assessor Nobbe in Berlin 15 Thlr. 1451) Durch

Zimmer veranstalteten Concerts r D. Vogell zu Neisse bro .

1452) Hr.

1455) Landraths⸗Amt zu Salzwedel, durch Sammlung 3 Thlr.

20 Sgr. 1456) Landraths Amt zu Cölleda, durch Sammlung AN Thir. 19 Sgr. 3 Pf. 1457) Herren Studiosen Stahl und Pudenz zu Münster 7 Thlr. 1458 Durch das Königl. Polizei⸗ Präsidium in Breslau, Ertrag einer Sammlung des Kaufm. Herrn J. Firle 12 Thlr. 1459) Post-⸗Exped. Hr. Helleday in Greifswald 7 Thlr. 1460) Hr. Dr. Knoblauch, Prof. an der Universität Halle 30 Thlr. 1461) Stände des Kreises Bonn 150 Thlr. 1462) Ge⸗ sang⸗Verein zu Bennstedt bei Langenbogen, durch Herrn Lehrer Wächter 2 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. 1463) Magistrat zu Poln. Crone,

aus einer Kollekte 12 Sgr. 1464) Herr Justiz Rath Berent in Erfurt 5 Thlr. A Thlr. 1 Sgr. 1466) Verein in Bromberg 226 Thlr. 1467) Landw.

Bataillon Neustettin, durch Sammlung 53 Thlr. 1 Sgr. 9 Pf. 1468) Durch die Königlich preußische Gesandtschaft zu Hamburg von

dem dortigen „Verein für die Versorgung der Vorposten⸗ A00 Thlr.

1469) Vom Volks -⸗Verein in Berlin 1 Gbligation des Kur u. Neu. märk. Ritterschaftl. Kredit- nstituts über 4000 Thlr. versilbert inkl. 9 Thlr. 10 Sgr. Zinsen G69 Thlr. 10 Sgr. 1470 Comité der Lotterie zum Besten der hinterbliebenen Familien der in Schleswig gefallenen preuß. Krieger, in Berlin, Einnahme ⸗Rest zu den bereits früher ab gelieferten 60,000 Thlrn. 4305 Thlr. 21 Sgr. 11 Pf.

1471) Durch die Königl. Regierung zu Sigmaringen, Beitrag der Gemeinden im Oberamtsbezirke Gammertingen 152 Fl. S6 Thlr.

25 Sgr. 8 Pf. 1472) Durch die Königl. Regierungs= Hauptkasse zu Frankfurt a. O. von dem Fabrikbesitzer Hrn. Joachimsthal in Frankfurt a. O. 25 Thlr., von dem Direktor Hin Bornemann in Sonnenburg pro J. Quartal 1865 3 Thlr. 28 Sgr., zusammen 28 Thlr. 38 Sgr. 1473) Landwehr Bataillon Aachen, durch Sammlung 278 Thlr. 4 Sgr. 3 Pf. 1474) Beitrag Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Adalbert von Preußen pro 1865 24 Thlr. Ia75) Durch das Königl. Ministerium der auswärtigen Angelegen⸗

heiten Ertrag einer Kirchenkollekte in Smyrna 108 Piaster 25 Thlr. 15 Sgr. 1476) Hr. Herrm. Egrand in Neuhaldens leben 4 Thlr. 10 Sgr.

14777 Durch das Königl. Kreisgericht zu Cöslin von dem Schuh— machermstr. Hrn. Müller daselbst 15 Sgr. 1478) Hr. Lieut. u. Reg. Geometer Büttner zu Frankfurt a. O. 2 Thlr. 1479) Land wehr⸗Bataill. Conitz, durch Sammlung 42 Thle. 23 Sgr. 10 Pf. 1180) Schulzenamt Langerfeld, Reg. Bez. Frankfurt a. O. 2 Thlr. 2 Sgr. 1481) Durch Se. Excellenz den Wirkl. Geh. Rath, Appella⸗ tionsgerichts · Chef · Präs. Grafen v. Rittberg in Glogau, von dem Hrn. Kreisger. Kanzlei⸗Direkt. Greulich das. 5 Thlr. 1482) Land- wehr Bataillon Attendorn Nr. 37, durch Sammlung 186 Thlr. 1483) Herr Pastor Winckler zu Weißenfels 2 Thlr. 18 Sgr, 6 Pf.

1184) Landraths⸗Amt zu Erfurt A Thlr. 1485) Herr evang. Pfarrer

Schulze ⸗Noelle zu Luelgendortmund bei Dortmund, durch Samm— lung 20 Thlr. 1486) Durch Hrn. Kreisgerichts⸗ Rath Schubke in Fürstenberg a. O. von Hrn. Oberprediger Jahn gesammelt 6 Thlr. 15 Sgr. 1187) Durch die Königl. Geh. Sber⸗Hofbuchdruckerei (R v. Decker) in Berlin, von Fräul. Emma v. Damitz, Ertrag aus Z33 verkausten Exemplaren ihrer Gedichte -Die Preußen im Dänen kriege. 55 Thlr. 15 Sgr. 1488) 2. Pionier Inspection zu Glogau 7 Thlr. 12 Sgr. 3 Pf. 14895 Hr. Lehrer Ed. Schmidt J. zu Sommerfeld 20 Thlr. 1490 Landrathsamt zu Gardelegen, durch Sammlung 30 Thlr. 10 Sgr; 6 Pf. 1491) Landrathsamt zu Drossen, durch Sammlung 1 Thlr. 15 Sgr. 1492) Von dem Hof⸗ Pianoforte Fabrikanten Hrn. W. Biese in Berlin, Erlös eines von demselben verloosten Salon -Pianino's 1000 Thlr. 1493) Feldwebel Wagner vom Garde⸗Landwehr Bataillon Berlin, Rest der Beiträge von Feldwebeln und Wachtmeistern des Garde- Corps zu einem Denkmal für den österreichischen Feldwebel Kakusz 15 Sgr. 4 Pf.

Li94) Durch Landrathsamt Löwenberg von dir Dorfgemeinde

Wenig - Rackwitz 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. 1495) Se. Ex⸗ cellenz der General Feldmarschall Graf von Wrangel, Erlös

aus der Vorzeigung einer Photographie der Kaiserin Eugenie

1369 Thlr. 1456) Durch das Kreisgericht in Eöslin ven dem Ziegeleibesitzer Herrn Scheunemann zu Gohrband 5 Thlr.

Oberst z. Quartal 1865 6 Thlr. 1453) Landwebr“ Bataillon Oppeln, durch Sammlung 70 Thlr. 1454) Durch das Königliche Ober ˖ Präsidium zu Posen von dem Hotelbesitzer Herrn Mylius daselbst 25 Thlr.

1465) Eomité in Zimmer; Neusseden bei Zinten

die in' der Bekanntmachung vom 26. März dieses Jahres nachge—

wiesenen 315,357 Thlr. 5 Sgr. 10 Pf, b) der früher unter den Einnahmen nicht mit aufgeführte Fonds der Elberfelder Stiftung mit einem verzinslichen Kapital von 14.400 Thlr und baar 241 Thlr ten von Bismarck, von dem Kaufmann Hrn. Carl Ludwig, Chef 14497 Durch

8 Sgr. 6 Pf. 143641 Thlr. 8 Sgr. 6 Pf zusammen 329,998 Thlr. 14 Sgr. 4 Pf. Summa der Einnahmen 351,119 Thlr. 13 Sgr. 3 Pf. Hiervon sind verausgabt: a) Laut Bekanntmachung vom

256. März dieses Jahres 21,680 Thlr. 5 Sgr. 3 Pf., P) weitere das Landraths⸗Amt zu Oels, Ertrag eines von dem Organisten Hrn.

Unterstützungs-Bewilligungen 3196 Thlr. 9 Sgr. 2 Pf. Summa der Ausgabe 24,876 Thlr. 14 Sgr. 5 Pf. Summa der verblei— 56 Gaben incl. der Elberfelder Stiftung 326,242 Thlr. 28 Sgr. 10 Pf. .

Die namentliche Liste der Empfänger von Unterstützungen er— scheint in dem nächsten Militair⸗Wochenblatt,

Dies wird hiermit dankend zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

Berlin, den 9. Mai 1865.

Der Kriegs- und Marine - Minister. von Roon.

Berlin, 17. Mai. Se. Majestät der König haben Aller— gnädigst geruht, den nachgenannten Personen die Erlaubniß zur Anlegung der von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihnen ver— liehenen Orden zu ertheilen, und zwar:

des Ritterkreuzes des Franz Joseph-⸗-Ordens: dem Polizei⸗Hauptmann von Stückradt,

Polizei⸗Hauptmann Herrmann,

Kommissions⸗Rath Deichmann,

Musik-⸗Direktor Engel,

Postsecretair a. D. Goedsche,

Hotelbesitzer Mühling und

Kommissions-Rath Wallner,

sämmtlich in Berlin, so wie

dem Oher⸗Bürgermeister Sattig in Görlitz, und

des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone; dem Stadtrath Seidel zu Breslau.

chtanmtliche s. .

Preußen. Berlin, 17. Mai. Ueber die weiteren Festlich= keiten in Aachen und Cöln wird uns noch Folgendes mitgetheilt

Ihre Majestäten der König und die Königin begaben Sich am 15. nach Besichtigung des Münsters in Aachen nach dem Bauplatze der polytechnischen Schule daselbst. Es war 1 Uhr, als Allerhöchstdieselben hier eintrafen, und geleitet zu dem dort errichteten prachtvollen Zelt, an den Stufen desselben von dem Präsidenten de Kuratoriums der polytechnischen Schule, Regierungspräsident Kühl⸗ wetter, begrüßt wurden. Nachdem die Majestäten auf den bereit gehaltenen Sesseln Platz genommen, hielt Herr Regierungspräsident Kühlwetter eine längere Ansprache, in welcher er die geschichtliche Entwickelung, das wissenschaftliche Aufblühen der Rheinprovinz ausführt? und die Gründung der polytechnischen Schule er— läuterte. Hierauf legte der Direktor der Provinzial Ge— werbeschule, Dr. Wüllilner, als Mitglied des Kuratoriums des Polytechnikums, die Geschichte der Begründung der neuen Lehr-An—

stalt so wie die Gründungs Urkunde, welche Beide bestimmt waren, in den Grundstein versenkt zu werden, vor.

. Ein kurzes Gewitter, welches während dieser Reden am Himmel aufgezogen war und die Festlichkeit bedroht hatte, mußte bald wieder hellem Sonnenschein

weichen, so daß, nachdem die feierliche Unterzeichnung der Urkunde

von Seiten Ihrer Majestäten, des Kronprinzen, der Königlichen Prinzen, des Fürsten von Hohenzollern, der anwesenden Minister

und des Ober-⸗Präsidenten der Rheinprovinz erfolgt war, der Akt der

feierlichen Grundsteinlegung ohne Störung von Statten gehen konnte.

Nachdem die Höchsten und Hohen Herrschaften unter dem Jubel der

Volksmenge an die Baugrube herangetreten waren, richtete der mit

der Oberleitung des auszuführenden Baues beauftragte Bauratb

Cremer unter Ueberreichung des Hammers an Se. Majestät den König die Bitte, dem Stein die Königliche Weihe zu geben. Se. Majestät der König thaten dies mit den Worten: »Ich wünsche, daß dieses Werk der Stadt Aachen und der Provinz zum Ruhm und zum Gedeihen gereichen möge. Als darnach auch Ihre Majestät die Königin und die anderen hohen Herrschaften die Äblichen drei Hammerschläge gethan hatten, brachte der älteste Maurerpolirer, zum Beschluß der feierlichen Hand⸗

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lung, ein Hoch auf den König und die Königin aus, in welches die

der Kanonen, jubelnd einstimmte.

Um 3 Uhr Nachmittags begaben Sich die Allerhöchsten Herr schaften wieder nach dem Rathhause, wo mittlerweile sich bereits die vielen Hunderte von Festgenossen in dem prächtigen Kaisersaale, der

sowohl durch seine großen historischen Erinnerungen, wie durch seine

imposante Ausdebnung und durch seine herrliche Ausschmückung

nicht leicht seines Gleichen finden wird, eingefunden hatten. Mit lebbaftem Jubelruf empfangen, nahmen die Majestäten und Prinzen Platz an der obersten Tafel, an welcher noch eine Anzahl fremder

Gäste, so wie die Vertreter des Provinzial-Landtags und der städti⸗ schen Behörden, die Ehre hatten, ihre Sitze einzunehmen.

Gegen Mitte der Tafel erhob sich der Döer⸗Bürgermeister

Contzen, um das Lebehoch auf Se. Majestät den König

auszubringen. In dem Toaste wies der Redner darauf

hin, welche großartige Erinnerungen um den Saal schwebten, in

welchem 36 deutsche Kaiser getagt hätten, und woselbst heute nach

einer trüben Zeit der Dank für eine neue, glorreiche Aera gefeiert werde. Redner erinnerte dann an die belebende Ansprache, welche

Se. Majestät König Friedrich Wilhelm III. an seine neuen Unter—

thanen gerichtet habe, denen er treuen Schutz verhieß. Und wie der König Wort gehalten seinem Volke, so habe auch die Nation Wort

gehalten in der Treue, und wenn nach 50 Jahren aufs Neue die

Kinder der gegenwärtig Feiernden mit ihrem Könige ein solches Fest

n

der Huldigung begingen, so wi

ein Lebehoch auf des jetzt regierenden Königs Majestät ausbrächten. Auf dieses Hoch, dem die Versammlung mit Begeisterung zu.

stimmte, geruhten Se. Majestät mit gnädigen Worten für das Wohl

der Stadt Aachen, der Rheinprovinz und des ganzen Deutschlands

zu erwidern. Der Enthusiasmus, mit dem die Königlichen Worte

aufgenommen wurden, wiederholte sich, als der Vice⸗Marschall des rheinischen Landtags, Freiherr Raitz von Frentz, einen Toast aus⸗

brachte auf Ihre Majestät die Königin, Ihre Königlichen Hoheiten

den Kronprinzen, die Kronprinzessin und das ganze Königliche Haus Gegen Schluß der Tafel erhob sich Se. Majestät noch einmal, um mit einigen Worten dem Comité des Festes, der Stadt Aachen und der Provinz seinen Dank auszusprechen.

Der Ball in s ; Festlichkeiten in Aachen beschloß, war ein in jeder Beziehung glän⸗ zender. Um 9. Uhr erschienen, unter Vortritt der Hofchargen, Ihre Majestäten der König und die Königin, Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz, die Prinzen Karl und Albrecht und der Fürst von Hohenzollern, und wurden in den oberen Kurhaussaal geleitet, wo in geschlossenem Cercle eine Vorstellung mehrerer Damen durch Frau

*

Gräfin von Nellessem stattfand. Als Ihre Majestäten bald darauf am Balkon des großen Saales erschienen, wurden Sie mit Trom⸗— peten⸗ Fanfaren und lebhaftem Hurrah empfangen. Allerhöchstdie⸗ selben verweilten kurze Zeit auf dem Balkon und begaben sich danach in den großen Saal zurück, den Sie nach etwa zweistündigem Auf⸗ enthalt verließen.

Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften kamen in Cöln am 16. Mai Vormittags 107 Uhr auf dem sestlich geschmückten Central-Bahn⸗ hofe mit Extrazug von Aachen an, von wo die Abreise um 9 Uhr desselben Tages erfolgt war. In der Begleitung Allerhöchstderselben befanden sich außer dem hohen Gefolge die Staats-Minister von Bodelschwingh, Graf von Itzenplitz, von Mühler, (der Minister des Innern Graf zu Eulenburg war bereits Abends vorher eingetroffen) der Ober⸗ Präsident der Rheinprovinz von Pommer -Esche, so wie noch andere hohe Militair⸗ und Civilpersonen. Von der am Bahnbofe versam⸗ melten Generalität, den Offiziercorps, den Spitzen der Civilbehörden

und dem städtischen Festeomitè ehrfurchtsvoll empfangen, begaben

die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften sich unter dem Geläute stät dön; J ten den Kronp zen und die Prinzen Karl und Albrecht und Ihre Königlichen Hoheiten

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aller Glocken der Stadt und unter Kanonendonner, so wie tausend⸗

fältigem Hurrahrufen zunächst zu Wagen zum Regierungsgebäude arsten rin ohen Sigmar. ; Staatsminister und Spitzen der Militair⸗ und Civilbebörden gege—

und von dort um 113 Uhr durch die festlich geschmückten Straßen nach dem Heumarkte zur Grundsteinlegung des Denkmals für des

hochseligen Königs Friedrich Wilhelm II. Majestät.

Vor der dort hergestellten Baugrube, in deren Mitte der Grund⸗

stein sich befindet, war westlich das Königs Zelt errichtet. Dasselbe mit dunkelrothem Sammet und goldenen Franzen drapirt, mit Weiß

und Gold im Innern ausgelegt, mit der goldenen Königskrone

und sonstigen reichen Decorationen geziert, hatte zu rechts und links neben sich große terrassenförmig aufsteigende Tribünen, welche mit

den von dem Fest . Comité zur Feier eingeladenen Personen, Herren und Danien eingenommen waren, während noch fernere auf dem Gebäude der Hauptwache errichtete höhere Sitze ebenfalls dicht be⸗

*

setzt waren. In dem Königszelte, versammelten sic nun Ihre Majestäten der König und die Königin, Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die anwesenden Prinzen des Königl. Hauses und die sonst an der Feier theilnehmenden Fürstlichkeiten, das Gefolge Ihrer Majestäten, die Minister, die Generalität, die anwesenden

irden sie Zeugniß derselben Then ablegen, derselben Liebe und Verehrung, mit der jetzt die Väter

zmmtlichen Sälen des Kurhauses, welcher die sprr 3 · ; noch nn Seschlechter«, schloß der Redner, »in dem Bilde des Vaters das des

dern, wie es Ihm ein Hochgef

schaftẽn und Gefolge begaben

; n . Königlichen Kammerherren und die Spitzen der Civilbehörden. Menge, untermischt von den Klängen der Musik und dem Donner

Gegenüber dem Königszelte und auf einer an der Hauptwache leh⸗

nenden Stehtribüne waren die übrigen Offiziere aller Waffen, und

ebenfalls gegenüber demselben und rechts und links daneben De⸗ putationen aller in Cöln und Deutz garnisonirenden Truppentheile und des Königs -Husaren⸗Regiments aus Bonn sowie einer Depu⸗ tation des Kadettenhauses zu Bensberg, aufgestellt. Die Feier begann nach der unter begeistertem Jubelruf erfolgten Ankunft Ihrer Majestäten im Königszelte mit Gesang des Männergesang ⸗Vereins. Die hohen Herrschaften horchten stehend auf die Cantate von

Prof. G. Pfarrius, von welcher der Anfang lautet:

Auf Trümmern baut sich fort die Welt,

Was war, zerfiel, was ist, zerfällt;

Doch schöner Zeit Erinn'rung trägt

Ein treues Herz so lang es schlägt,

Und strebt, mit Gottvertrauen

Am Guten fortzubauen;

Ob Wolken nah'n, ob Stürme weh,

Des Guten Keim kann nicht vergehn.

Wir weih'n die Stätte, drauf ein Bild soll ragen

Der schönen Zeit, die wir im Herzen tragen.

Darauf hielt der Regierungs-Präsident von Möller,

als Vorsitzender des Comitèis, eine Ansprache an Se. Majestät im Ramen und Auftrage der Gründer des Denkmals für König Frie⸗ drich Wilhelm III. Er erinnerte an die Worte des Königs: »Ich trete mit Vertrauen unter euch und gebe euch einem alten deutschen Fürstenstamme zurück; kommt mir mit Vertrauen entgegen. Es sei eine große Königliche That gewesen, dem hartgeprüften Volke die Frucht der großen Kämpfe in den Schooß zu schütten, und sie sei es werth, fortzuleben in der Erinnerung. Es zieme sich da⸗ her, das Andenken an den Königlichen Erretter zu ehren und auch der Nachwelt zu beurkunden, wie das Volk am Rhein das Königliche Vertrauen erwidert habe, die Königliche Für⸗ sorge zu schätzen wisse. Das hehre Bild dieses Königs solle als Repräsentant eines großen Fürstenstammes in unserer Mitte stehen. Nicht dürfe die Gegenwart in ihrem Wohlstande vergessen der Be= drängnisse der Väter und ihrer Errettung. Er schilderte dann, wie die Gegenwart sich auszeichne in Handel und Industrie, in Bildung

und Kunst, und erklärte, der preußische Staat dürfe nie stillstehen; der Führung seiner Könige müsse er stets folgen nach dem Wahl⸗

*

ruche: Vorwärts für König und Vaterland! Mögen noch viele

Sohnes ehren. Gott segne Euere Majestäten, das ganze Königliche Haus!«

Se. Majeslät der König geruhten hierauf huldvollst zu erwie⸗

j fühl sei, an dieser Stelle den Dank

der Rheinprovinz für Seinen Vater entgegenzunehmen, einen Dank,

welcher, das wisse Er, ein wahrer und tiefgefühlter sei. Indem Er

chütze und erhalte

.

der Provinz danke, wünsche Er, daß ihre dankbare Gesinnung sich fortdauernd bewähren möge.

Es erfolgte hierauf durch den Ober Bürgermeister Bachem die Verlesung der in den Grundstein niederzulegenden Urkunde.

Dieselbe wurde von Sr. Majestät dem Könige, Ihrer Majestät der Königin unterschrieben und folgten dann Ihre Königlichen Ho⸗ heiten der Kronprinz, die Prinzen Karl und Albrecht, so wie

Ihre Königlichen Hoheiten der Fürst und der Erbprinz von Hohen⸗ ollern- Sigmaringen, die übrigen Fürstlichkeiten, die Herren

Staatsminister und andere hohe Personen. Hierauf wurde die

Urkunde durch den Regierungs⸗ und Baurath Gottgetreu in eine

Kapsel von Zink geschlossen, und in die dafür bestimmte Oeffnun

persenkt und diese mit einem Steine geschlossen. Auf die ehrfurchts⸗ volle Bitte des Regierungs-⸗Präsidenten von Möller gerubten

*

Se. Majestät die ersten Hammerschläge zu thun, wobei der erste von 101 Kanonenschüssen fiel, welche nunmehr am Rheinufer zu

Deutz gegeben wurden. Nachdem die ferneren Hammerschläge durch

Ihre Majestät die Königin, Ihre Königlichen Hobeiten den Kronprin—

den Fürsten und Erbprinzen von Hohenzollern Sigmaringen, die

ben waren, erfolgte der Schluß der feierlichen und denkwürdigen

Handlung unter einem wiederholten begeisterten Hochrufen und unter

Gesang des Männergesangvereins. ö Ihre Majestäten der König und Königin, die anderen bohen Herr. sich nunmebr nach dem Dome, wo Sie vom versammelten Dom ⸗Kapitel ebrerbietigst empfangen und mit einer Anrede des Dompropstes Lr, München begrüßt wurden. Y. dann besichtigten Allerböchst und Höchstdieselben die Fortschritte des Baues und begaben sich alsdann nach dem Museum Wallraff · Richartz und gegen 2 Ubr nach dem Regierungs ˖ Gebaude zuruck. Dort ver weilten die Allerböchsten und Höchsten Herrschasten bis 3 Ubr, wo sie sich nach dem Gürzenich zu dem dort stattfindenden und von dem städtischen Fest Comits veranst etwa 500 Personen begaben. Die Allerhöchsten und deren Gefolge, die Minister und andere nahmen an der auf einer Erbsbung