1865 / 121 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ine⸗Mini m. Ausstellungẽ gebäude zu begeben. Marine Ministe rin !

Zahl derselben war keine geringe.

In diesem hatten sich mittlerweile

zu der Eröffnungsfeierlichkeit Eingeladenen eingefunden. Die Es hatten Einladungen erhalten

Sr. Maiestãt Brigg, Mu quito - ist gestern Nachmittag auf die Standesherren des Uusstellungsgebietes die drei Grafen von der Rhede von Danzig eingetroffen. Stolberg), die Minister der verschieke nen thüringischen Staaten und Berlin, den 27 Mai 6s. der Geheime Rath Br. Weinlig in Dresden, die Spitzen der Pro—

Von Seiten des Ober · Sommando's der Marine. Der Chef des Stabes.

vinzial⸗ Behörden der Provinz Sachsen, die Spitzen der Verwaltungs. Behörden in Dresden, Leipzig, Zwickau, Schmalkalden,

Klausthal

Heldt und Blankenburg, die von den derschiedenen beteiligten Regierun—

Capitain zur See.

Berlin, 23. Mai. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Kommerzienrath ö mus . . Beiden zu Cöln die Erlaubniß zur Anlegung des von des * / von Oesterreich Majestät ihm verliehenen Ordens der eisernen Kron

dritter Klasse zu ertheilen.

Bekannt mach un ge ü Die Abfertigung der Post⸗ Dampfschiffe zwischen Stralsu nd und Malm oe findet in beiden Richtungen tägli ch statt, und zwar:

aus Stralsund um 33 Uhr Morgens, und aus Nalmoe gegen 3 Uhr Morgens.

Stralsund, den 22. Mai 1865.

Der Ober ⸗Post⸗Direktor Brünnow.

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Rich tamètliche

Preußen. Berlin, 22. Mai. Seine Majestät der König wohnten am Sonntage dem Gottesdienst in der Garnison. kirche in Potsdam bei und nahmen darauf die Kirchenparade der Kriegsschule, des Garde⸗Jäger ˖ Bataillons, des Lehr -Infanterie = Ba⸗ taillons und der Unteroffizier Schule ab. Nach Beendigung der Parade fand ein Dejeuner im Stadtschloß statt. Um 3 Uhr Nach- mittags dinirten Se. Majestät der König mit der Königlichen, Fa⸗ milie bei Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Kronprinzessin. im Neuen Palais, machten sodann Ihrer Majestät der Königin Wittwe einen Besuch in Sansfouci, und begaben sich, begleitet von Ihrer Kö. niglichen Hoheit der Frau Kronprinzessin, nach Schloß Babelsberg zurück, Höchstwelche dann noch einige Zeit bei Sr. Majestät ver⸗ weilten. Allerhöchstdieselben blieben die Nacht in Babelsberg und empfingen heut um 9z Uhr Vormittags Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin von Rußkand nebst den jüngeren Kaiserlichen Kindern auf dem Bahnhofe in Potsdam, begleiteten die Kaiserlichen Majestäten auf der Weiterreise bis auf den Nieder schlesisch⸗ Maͤrkischen Bahnhof in Berlin und begaben Allerhöchstsich demnächst in das Königliche Palais.

Seine Majestät der König empfin meister der drei hiesigen Freimaurer Logen / des Civil ⸗Kabinets und des Wirklichen Gehei Raths Costenoble entgegen, und gewährten sodann der Stände der Niederlausitz, geführt von dem Staa

von Manteuffel II., und der Stände der Oberlausitz, geführt von

dem TJandesaltesten von Seydewitz, eine Audienz. Die Deputationen hatten die Ehre, Sr. Majestät je eine Adresse bezüglich der 50 jähri— gen Vereinigung dieser Lande mit der Krone Preußens zu über⸗ reichen, welche Allerhöchstdieselben auf das huldvpollste zu beantworten eruhten.

h Um 2 Uhr begaben sich Se. Majestät nach der Landesloge.

Se. Königliche Hoheit der Kronprinz, welcher zur Eröffnung der Sächsisch Thüringischen Industrie Aus stellung sich am 790. d. M. von hier nach Mer seburg begeben hatte, traf, nach er⸗ haltener Mittheilung, an demelben Tage Abends in, Begleitung eines Adjutanten und des Ober -Prässdenten v. Witzleben dort ein, und wurde am Bahnhofe von dem Königlichen Regierungs. Präsidenten Rothe, den Spitzen der Behörden und dem Vorsitzenden des Tomité's der ersten Sächsisch⸗Thüringis chen Gewerbe und Industrie⸗ Aus stellung, Regierungsrath Jordan, empfangen. Se. Königliche Hoheit ge⸗ ruhte in dem dortigen Schlosse abzusteigen und hier am folgenden Morgen, am 2ilsten, eine Vorstellung der drel Vorsitzenden des Ausstellun gs Comité's entgegen zu nehmen. Nach dem Gottesdienste im Dom, dem Se. Königliche Hoheit mit Gefolge beiwohnte, geruhte Höchstder⸗ selbe die zurAusstellung eingeladenen hohenPersönlichkeiten zu empfangen, bie Vertreter der sämmtlichen an der Ausstellung betheiligten Gebiete, so wie das Regierungs⸗Kollegium und die städtischen Behörden sich vorstellen zu lassen, und sich dann nach dem vor dem Sixtithore errichteten

gen ernannten Kommissare, die Ober⸗-Bürgermeister der hervorragen⸗ den Städte des Ausstellungsgebiets, ö r

Merseburg, die Präsidenten der Handels und Gewerbe- Kammern des Ausstellun gsgebietes und endlich eine Anzahl auswärtiger Ver⸗

die Behörden der Stadt

trauensmänner. Als die Ankunft Sr. Königlichen Hoheit des Kron— rinzen angezeigt wurde, gruppirten sich alle Eingeladenen in dem Transept der Ausstellungshalle und als Höchstderselbe Ser chien empfing ihn ein dreimaliges Hoch. Von. mehreren Mitgliedern des Aus stellungs · Comitẽ geleitet, nahm Se. Königliche Hoheit vor n Sessel, am Fuße einer schönen Säule aus Erfurter Stein sal; Platz, um die Begrüßungs Anrede des Vorsitzenden des Ausstellungs⸗ Comitẽès, Regierungsrath Jorda n, entgegenzunebmen. Der Redner warf zuerst einen Rückblick auf die frühere Bedeutung mehrerer Städte des Ausstellungsgebietes, namentlich Erfurts und Merseburgs und ing dann über auf die neue Aera in dem Erwerbs. und Verkehrsleben dieser Gegenden, welche zu den schönsten Hoffnungen berechtige. Die gegenwärtige Ausstellung / auf welcher so viele verschiedene Staats gebiete ber cette ö n stelle in freundlichem Bilde das in Arbeit vereinte Deutschland dar. Die gegenwärtige Ausstellung habe ihren Unternehmern große Schwierigkeiten bereitet, aber dieselben seien glücklich überwunden worden, zumal alle betreffenden Fürsten und Regierungen, Kom munen und Industiielle, selbst mit Opfern, allen Wünschen. und Anforderungen zu entsprechen sich beeilt, hauptsächlich aber weil das allgemeinste Interesse, welches in allen Kreisen für die Ausstellung

kundgegeben und bethätigt worden sei, eine sehr wesentliche Beihülfe geleistet habe.

Zumeist aber fuhr dann der Redner sort fühlen wir uns zum tiefsten Danke verpflichtet, durch die leutselige Huld, mit welcher Ihre Ma—

jestät die Königin Augusta das angetragene Protektorat auf Höchstdieselben

zu übertragen, mit welcher Ew. Königliche Hoheit selbst das Proteltorat nzunehmen die Gnade hatten. Seit jenem unvergeßlichen Tage hat uns eine Stunde des Zagens mehr beschlichen, unter diesem erhabenen und mächtigen Zeichen erschien uns jedes Opfer gering, weil wir des Sieges gewiß waren. ö w Am heutigen festlichen Tage darf ich daran erinnern, daß es morgen 50 Jahre sind als dieser Landestheil nach geschichtlichem Verhängniß in preußischen Besitz überging. Damals beseelte die Bevölkerung bei gerechter Betrübniß über die Trennung langgewohnter Bande die Ergebung in die Allweisheit der göttlichen Jügungen, jetzt erfüllt sie das freudige Bewußt⸗ sein, ein nicht unwichtiger Bestandtheil dier Großmacht zu sein, reelche maß- gebend in den Verlauf der Weltgeschichte eingreift, welche eine große Ver gangenheit hinter sich, eine herrliche Zukunft vor sich hat, Damals blickte ie Bevpsölkerung mit hoffendem Vertrauen auf die hervorleuchten— den Eigenschaften, welche bie Glieder des Haufes Hohenzollern nach dem Buche der Geschichte ausgezeichnet haben, jetzt weiß sie, daß die Glieder dieses hohen Hauses ein Herz für die Interessen, Bedůürfnisse und Wünsche des Volks haben. Es gehört zu den erhebendsten und köstlichsten Erfolgen unseres ganzen Unternehmens, zu diesem Wissen durch persönliche Erfahrung gelangt zu sein. ! .

Ew. Königliche Hoheit haben die hohe Gnade, durch die persönliche Theilnahme an der Eröffnungsfeier diese beglückende Erfahrung einem Jeden don uns vor die Seele zu führen; im Namen Aller darf ich versichern, daß wir sie treu in unsern Herzen bewahren werden. .

Wir sind am Ziele unsrer Wünsche und Hoffnungen, wir wünschen nur noch, daß die Ausführung unsres Unternehmens als eine gelungene möge anerkannt werden, wir hoffen nur noch, daß wir von jetzt an die Fruͤchte unsrer Mühen und Opfer ernten werden. . .

Ew. Königliche Hoheit habe ich in aller Unterthänigkeit und Ehrfurcht zu bitten, daß Höchstdieselben geruhen möge, die sächsischthüringische Gewerbe⸗ und Industrie. Ausstellung zu Merseburg eröffnen zu wollen.

Se. Königliche Hoheit geruhte diese Anrede mit folgenden Worten zu erwidern:

Meine Herren! .

Ich wünsche Ihnen Glück zur Vollendung des Unternehmens welches Uns heute hier vereinigt. Es gereicht Mir zur Freude / dem Wunsche Meiner Königlichen Mutter folgend, Meine Theil—⸗ nahme an dieser Ausstellung durch Mein Erscheinen unter Ihnen zu bekunden, und Mich überzeugen zu können, wie reichlich Ihr mit mancherlei Schwierigkeiten unternommenes Werk von allen

Seiten bedacht worden ist.

deren Länder kunstreiche Erzeugnisse hierher gesendet; sie sind Uns Alle herzlich willkommen.

benen Fürsten aus diesen

Heimgang Wir beweinen und der im wahren Sinne l

In gleicher Weise freue Ich Mich, unter Uns Räthe und Vertreter derjenigen Erlauchten Fürsten zu begrüßen, welche durch Stammes⸗ und Blutsverwandtschaft Uns so nahe gestellt sind und

Lassen Sie Mich zugleich aber auch insbesondere eines erha Ländern gedenken, dessen zu frühen des Wortes

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der Schöpfer des Gedankens dieses edlen Wetteifers der Industrie⸗ Erzeugnisse gewesen ist Und was Ich vor Kurzem kei net

ahnlichen Veranlassung in einem andern Theile der Monarchie

aussprach, wiederhole Ich auch hier, den Wunsch nämlich, daß Sein Geist Uns beseelen und leiten möge.

Und indem Wir nun zur Eröffnung der Ausstellung schrei⸗ ten, gedenken Wir vor Allem Sr. Majestät des Königs, unter dessen segnender Hand die vaterländische Industrie wachsen und gedeihen möge.

Es lebe Se. Majestät der König! Hoch!

Die ganze Versammlung stimmte in das dreimalige Hoch be geistert ein, worauf Se. Königliche Hoheit der Kronprinz die Aus⸗ stellung für eröffnet zu ertlären und dann, geleitet von den drei Vorsitzenden des Ausstellungs-Comité's, einen Rundgang durch das Ausstellungs-Gebäude zu machen geruhte. Nach Beendigung desselben verließ Höchstderselbe unter abermaligem dreimaligen Hoch der Ver⸗ sammelten das Gebäude, Um 2 Uhr fand im Schloßgartensalon ein Festdiner statt, nach dessen Beendigung Se. Königliche Hoheit nach dem Schlosse und von da aus nach dem Bahnhofe sich begab, um nach Berlin zurückzukehren.

Heute, am 23. d, Nachmittag um 1Uhr, fand auf Allerhöchsten Befehl die Beerdigung der Leiche des am Sonnabend verstorbenen Generals der Infanterie, General“ Adjutanten Sr. Majestät des Königs und Chef des reitenden Feldjäger -Eorps von Neumann, von der Garnison-Kirche aus mit militairischen Ehrenbezeugungen auf dem Garnison ⸗Kirchhofe in der Linienstraße statt. gestern Abend ohne jedes Ceremoniell nach der Garnison ˖ Kirche gebracht worden. ;

Auf demselben Kirchhofe fand Nachmittags um 4 Uhr die Beerdigung des verstorbenen Majors à la suite des 2. Magdebur⸗ gischen Infanterie -Regiments Nr. 27, Grafen Henckel von Don⸗ nersmarck, Adjutant bei der Kriegs Akademie, mit den seinem Range gebührenden militairischen Ehrenbezeigungen statt.

Seitens der vereinigten Kommissionen des Herrenhauses für Handel und für Finanzen ist bei dem Letzteren der Antrag ge: stellt worden, dem unterm 29. Dezember 1863 mit der Republik Peru abgeschlossenen Handels- und Schifffahrtsvertrage die verfassungs— mäßige Zustimmung zu ertheilen.

In der heutigen (55.) Sitzung des Abgeordnetenhauses, welcher die Minister v. Bodelschwingh und Graf Itzenplitz, sowie die Regierungs-Kommissare, Ministerial Direktor Philipsborn und die Geheünen Regierungs-Räthe Moser und Hasselbach und mehrere andere Regierungs⸗-Kommissare beiwohnten, wurde die Be⸗ rathung des neuen Handelsvertrages mit Oesterreich begonnen. Bei Schluß unseres Blattes war die General-Diskussion beendet und die Spezial-Diskussion nahm ihren Anfang.

Ueber den Entwurf eines allgemeinen Berggesetzes für die preußischen Staaten liegt der Kommissions ⸗Bericht des Ab- geordnetenhauses als Nr. j83 nunmehr gedruckt vor, und wird darin beantragt: dem Gesetzentwurfe in der vom Herrenhause an— genommenen Fassung die Zustimmung zu ertheilen. Ueber die der betreffenden Kommission überwiesenen, auf das besagte Gesetz bezüg⸗ lichen Petitionen wird ein besonderer Bericht erstattet werden.

Die XX. Kommission des Hauses der Abgeordneten hat, nach Beendigung der Berathung des Entwurfs der Wege⸗ ordnung in dem desfalls erstatteten Berichte bei dem Hause darauf angetragen, diesem Entwurfe die verfassungsmäßige Zustimmung nicht zu geben. Bezüglich des Gesetz⸗ Entwurfs wegen Errich⸗ tung und Erhaltung von Marksteinen Behuss der zur Legung eines trigonometrischen Netzes über die sechs östlichen Pro—⸗ vinzen zu bestimmenden trigonometrischen Punkte, war man in den vereinigten Kommissionen dieses Hauses für das Justiz- und für das Agrarwesen, welche mit Begutachtung dieser Vorlage be⸗ traut gewesen, über die Zweckmäßigkeit der speziellen ger setzlichen Regelung im Wesentlichen umsomehr einverstanden, als, wie hervorgehoben wurde, der Erlaß eines allgemeinen Expropria⸗ tionsgesetzes wegen der Schwierigkeit der Einigung über die wichtig- sten Prinzipien wohl nicht in so naher Aussicht stehe, außerdem selbst in einem allgemeinen Gesetze die Ezpropriation behufs der Triangulation wegen der Einfachheit der dabei obwaltenden Ver⸗ hältnisse besondere Behandlung finden könne resp. müsse, und end⸗— lich der Gesetzentwurf nicht allein die Expropriationsfrage, sondern auch den Schutz der Marksteine betreffe, aus diesen Erwägungen daher der Erlaß eines Spezialgesetzes sich rechtfertige und empfehle. Es ist dem entsprechend auch der Entwurf unter Abänderung der Paragraphen 1 und 3 und unter Einschaltung eines neuen Para— graphen zur Annahme empfohlen worden.

Danzig, 22. Mai. Gestern Nachmittag, meldet das »Dampf— boot «, traf S. Vc. Brigg n Musguito unter Führung des Lieute— nant z. S Pirner, und heute früh S, M. Brigg »Rover« unter Kommando des Capitain - Lieutenant Arndt, auf hiesiger Rhede ein. Der Kommandant des ersteren Schiffes, Capitain - Lieutenant Nürnberger, hat in Folge eines erlittenen Beinbruches in Malta zurückbleiben müssen. S. M. Widderschiff »Cheops«, Corvetten-⸗

Die Leiche war vereits

Capitain Schau, ist am 16. d. M. von Cherbourg nach Danzig

abgegangen; wird aber wohl, wie verlautet, unterwegs Ordre er⸗

halten, nach Kiel zu gehen. Die hiesigen Holzarbeiter, berichtet die »Wesipr. Zeitung, haben mit Schluß der vorigen Woche

die Arbeiten wieder aufgenommen, da ihnen die Holz⸗ händler eine entsprechende Lohnzulage gewäbrt haben. Die Seitens

der Arbeitgeber beschlossene nachdrückliche Verweigerung der Lohn- erhöhung ließ sich nicht durchführen, da einerseits die gewährten mi⸗ litairischen und hierzu verwendbaren Hilfen von Pionieren in Rück- sicht der inzwischen eingetretenen Inspicirung durch den Herrn In

specteur Oberst Clausius wiederum entzogen werden mußten und andererseits die Führer der kontraktlich zu befrachtenden Schiffe Liege⸗ gelder zu beanspruchen hatten. Der verhältnißmäßig größte Nach⸗

heil der mehrere Wochen gewährten Arbeitseinstellung trifft aber

jedenfalls die Arbeiter, da die geringe Lohnerhöhung die Einbuße durch die Arbeitsfeier nicht ausgleicht.

Die zweite extraordinaire Holzmesse welche am 15. d. Mts. in

Kösen stattgefunden hat, ist, dem ⸗Magdeb. Corresp.« zufolge, zwar insofern von einem gewissen Erfolge gewesen, als mit den gesamm⸗

ten aus etwa 900 Floß bestehenden Vorräthen, welche nachträglich

zugeführt worden waren, geräumt worden ist, indessen wurde die

Erwartung auf einen Abschlag der außergewöhnlich hohen Preise

vollständig getäuscht. Nicht nur daß die Course vollständig sich be—

haupteten, mußte in den meisten Fällen noch zugelegt werden, so daß sämmtliche Waaren mindestens 30 35 pCt. theurer zu stehen kamen, als im vorigen Jahre.

Köln, 21. Mai. Gestern Morgen, melden die Köln. Bl.“, kam auf der Rückreise nach London der Prinz Arthur von England, Sohn der Königin Victoria, von Bonn hier an und setzte alsbald seine Reise fort.

Schleswig: Holstein; Aus Kiel vom 21. wird der »N. Pr. Z. geschrieben: Sr. Majestät Kanonenboot Chamäleon“, welches gestern Morgen 2 Uhr seine Station bei Holtenau verlassen,

um in der Nähe der Insel Fehmarn, wo Sr. Majestät Korvette Victoria auf der Rückreise von England auf Grund gestoßen, zu

peilen, gerieth außerhalb der Seefeste Friedrichsort auf Grund. Nach sechsstündiger angestrengter Arbeit wurde Sr. Majestät Kanonenboot

wieder flott, dampfte nach Fehmarn und kehrte bereits heute Mor⸗

gen wieder auf hier zurück. Sr. Majestät Kanonenboot ⸗Komet« ist gestern Vormittag nach Stralsund gedampft.

. Der Red. der „Kieler Zeitung« ist von der schleswig holstein

schen Landesregierung eine amtliche Berichtigung unrichtiger An=

gaben über die Verhältnisse der Besatzungstruppen zugegangen, in

der es heißt: j

»1) Bei der in der »Kiel. Ztg.“ vom 10 d. gegebenen Berechnung der

Ausgaben für das Besatzungs ⸗Eorps ist die Verpflegung der Mannschaften und die Fourage der Pferde mit 9 resp. 6 Sch. per Tag in Berechnung

gezogen, während diese Ausgaben bisher von den Königlich preußischen resp.

Kaiserlich Königlich österreichischen Kassen bestritten worden sind und eine

Zahlung aus der Landeskasse dafür nicht gefordert worden ist. Die, auch im Uebrigen oberflächlich berechnete Gesammtsumme der

täglichen Ausgabe von 155710 Mk. ermäßigt sich dadurch um mehr als die

Hälfte. ) Die Mittheilung aus Schleswig, daß daselbst Schießbahn und

Exerzierplatz für die Garnison auf Kosten der Stadt beschafft werden müsse,

ist unrichtig, da die gesetzliche Entschädigung hierfür geleistet wird. Eben

so unrichtig ist es, daß die Stadt das sämmtliche Erleuchtungs⸗ und

Brennmaterial für die Gottorffer Kaserne prästiren müsse! da die Staats

kasse diese Ausgaben leistet. Daß für die bei den Bürgern mit Ver⸗

pfiegung einquartierten Mannschaften nur 65 Sch. täglich vergütet wird,

ist unrichtig, da pro Mann und Tag 643 Sch. Verpflegungsgelder und 4 Sch. im Winter, im Sommer 23 Sch. Quartiergeld, also im Ganzen 101, resp. S3 Sch, für den Mann bezahlt werden. 3) Die in verschiedenen

Korrespondenzen erhobenen Klagen über Vorenthaltung der Quartiervergü

tung können nur in lokalen Urfachen ihren Grund haben, auf deren Besei⸗ tigung die Landesregierung übrigens Bedacht genommen hat. Das regle— ments mäßige Quartiergeld, welches seit dem Einrücken der Besatzungstruppen gewährt wird, gelangt allmonatlich unmittelbar zur Auszahlung, fobald die dezügliche ordnungsmäßige Liquidation durch die beikommende Ortsbehörde der Landesregierung vorgelegt wird. Die Vergütung für Leistungen wäh⸗ rend des Krieges ist hiermit jedoch nicht gemeint, da für diese Vergütungen, wo sie überhaupt eintreten, ein langsameres Verfahren durch die obwalten⸗ den Verhältnisse bedingt ist.«

Hessen. Darmsta dt 22. Mai. ser und die Kaiserin von Rußland traten gestern Aber 7 Uhr nach einem dreiwöchentlichen Aufenthalte im Kreise der Groß- herzoglichen Familie und anderer hohen Anverwandten auf dem Hei⸗ ligenberge, mit den jüngeren Kaiserlichen Kindern und hohem Ge⸗ folge in einem Extrazuge die ckreise nach St. Peters bur an. In Darmstadt stiegen Ibre Hoheiten der Prinz und die Punzessin Karl, der Prinz und die Prinzessin Ludwig die Prinzen Heinrich und Wilhelm und der Prinz Alfred von Groß britannien aus und nahmen Abschied von den Kaiserlichen Majestäten. Se. Hoheit der Prinz Alexander und Gemahlin begleiteten Aller- höchstdieselben bis Frankfurt.

Se. Königliche Hobeit der Großherzog sischen Majestätten bis Friedbere .

Württemberg. Stuttgart, 22. Mai. ordnetenhaus hat' in der beutigen Abendsitzung den Sa

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Ihre Majestäten der ö

zegleitete Ihre rus⸗