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ist es wünschenswerth, daß die für Personen in Colbergermünde bestimmten Sendungen nicht nach Colberg⸗ sondern nach Colbergermünde adressirt werden. Coeslin, den 26. Mai 1865.
Der Ober ⸗ Post · Direktor. Kühne.
Breslau, 26. Mai. Se. Hoheit der Herzog von Braunschweig, meldet die Prov. Ztg. f. Schl.“, ist heut früh von Sibyllenort hier eingetroffen und hat sofort mit dem Oberschlesischen Schnellzuge eine Reise nach Wien angetreten.! — Demselben Blatte zufolge, traf gestern von Neisse, Bischof Br. Pell ldram von Trier zu der am 28. d. M. im hiesigen Dome stattfindenden Consecration ein. Der Weih. bischof Eberhard von Trier und der Weihbischof der Breslauer Diszese Adrian Wlodarski werden Sr. Gnaden dem Funst. * 1 f 28 bischof Dr. Förster dabei Assistenz leisten.
R icht amtlich es. . 27. Mai. Heute Vormittag fand die Grundsteinlegung des
Preußen. Berlin, 29. Mai. In der heutigen 68.) Sitzung neuen Börsengebäudes statt. Aus der in den Grundstein versent. des Abgeordneten hauses waren der, Herr Handels- Minister ten, von der Schles. 3.4. mitgetheilten Urkunde heißt es: . und mehrere Regierungs- Kommissare erschienen. Die Wahl des Die elfe cen Uebelstände, . ,, 56 eigenen Gehäu. Abg. Jeschke wurde genehmigt. Dann folgte der Bericht der ver⸗ des für die Börsen. Rersamm lungen und . . ammer in r n w , s Justizwesen und für die Agrar ˖Ver⸗ mit sich führt, bestimmten schon im Jahre 855 die amg ligen Mitglieder einigten Kommissionen für das Justiz . der Handelskammer und Börsen-Kommission, das Gebäude Wallstraße s hältnisse über den Gesetz, Entwurf betreffend 2 Erri . anzukaufen und einen Fonds anzusammeln, um auf diesem Grundstück und Erhaltung von Marksteinen behufs der zur Legung seiner Zeit ein diesen kaüfmännischen Zwecken dauernd gewidmetes Gebäude eines trigonometrischen Netzes über die sechs östlichen Provinzen der zu erbauen. Im Jahre 1863 regte sodann die Handelskammer die Bil. Monarchie zu bestimmenden trigonometrischen Punkte, der nach den dung eines Actien ˖ Vereins für die Ausführung die ses Unternehmens an. In Anträgen der Kommission erledigt wurde. Eben so wurde der Ge⸗ kurzer Zeit wurde das Grundkapital von 150009 Thlr. ge eichnet und dir setz Entwurf, betreffend die Fischerei Ordnung für den Regierungs⸗ Heseuschaft trhielt untzr der Firma: Breslauer , n,, am Bezirk Stralsund, nach den Anträgen der Kommission ohne Dis⸗ 29. , . 1854 die Allerhöchstt Genehmigung. nn eische hatt das Com fusston angenommen, während dem Gesetzentwurf, betreffend die de Aletien. Gesellschaft r nn , . g ; projettit
; ür den preußischen Staat, die Genehmigung vom Börsengebäude öffentlich aufgefordert, in Folgt essen 36 P e n,, Wege⸗Ordnung für den preußist ͤ , von denen der der Herren Einst Giese und B. Schreiber zu Dresden mit Hause versagt wurde. Schließlich wurde der erste Bericht der Kom dem ersten Preis von 500 Thlr, der des Herrn Kreisbaumeisters E. Lüdecke mission für Finanzen und Zölle, in Betreff der unter Lit. B. auf- hierselbst mit dem zweiten Preis von 300 Thlr. prämiirt, dem des Herm geführten Petitionen, und der zweite Bericht derselben Kommission Baumeisters E. Schmidt hierselbst aber ein Aecessit von 200 Thlr. zuerkannt über Petitionen, nach den Anträgen der Kommission, ohne Debatte wurde. Die wirkliche Ausführung des Baues nach einem umgjearbeiteten erledigt, und die Sitzung um 1 Uhr 50 Minuten geschlossen. Plane und unter der speziellen Aufsich des Bau ede, d . Nächste Sitzung Dienstag 10 Uhr. den Herren Kommerzien⸗Rath Franck, Kommerzien⸗Rath Molinari, R, Caro Der am 20. d. M. zwischen Preußen und Mecklenburg S. Kauffmann und
R. Schöller, wurde dem Kreisbaumeister C. Lüdece 7 Int Ces ecke: sbertiaden. Während die Hauptmauerkörper aus Ziegeln mit Cemeniput
. ᷣ d egen Anschlusses der Mecklen⸗ übertragen. Während die R 3
. 5 6 wegen Anschlusses der M age fährt werden, erhäit
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das preu ische Eisenbahn⸗-System ist arbeiten, deren Material den Hartauer Brüchen bei Bunzlau entnommen wind. beiderseitig ratifizirt worden. Der Austausch der Ratifications-Ur Warm brunn, 265 Mai. S. C. H. der kunden hat am 37. d. M. hier stattgefunden: hmhhat, wie der »Prov. Ztg. für Schlesien = gemeldet wird, als Pro—
— Das Justiz. Ministerial Platt: Ar al bringt niet r A1 (ector der Stiftung des Militär⸗Kurhauses hierselbst die Gnade q. ein Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der habt, die nachträgliche festliche Grundsteinlegung zu dem Kompetenz-Konflikte vom 18. März 1865, das den Grundsatz aus 23 spricht: Ueber Streitigkeiten zwischen verschiedenen Armenverbänden hat die Regierung zu entscheiden. Betrifft der Streit die Frage: welche von diesen Verbänden die Verpflegung des Armen zu über— nehmen oder die gezahlten Verpflegungskosten zu erstatten habe, so ist gegen die Entscheidung der Regierung der Rechtsweg zulässig. Ueber die Höhe der Verpflegungskosten findet dagegen der Rechtsweg nicht statt.
Potsdam, 28. Mai. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz begab sich gestern früh zur Kö nach Berlin und kehrte um 10 Uhr hierher zurück. ö j
Mittags nahm Hoöͤchstderselbe die Meldung des Majors von Medaillen zu verleihen, Brandenstein vom 1. Westpreußischen Grenadier Regiment Nr. 6 entgegen.
Mit dem 2-Uhrzuge begaben sich Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz ͤ
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zusagen. ⸗ ö. . . Köln, 27. Mai. Der Herr Minister für die landwirtbschaftlichen Comité der internationalen landwirthschaftlichen Ausstellung acht Me⸗
Ermessen, übersandt und zugleich die Eröffnung gemacht, daß ir geneigt sei, auf den desfallsigen Vorschlag des General⸗Comité's für hervorragende Gesammtleistungen auf schaft den zu bezeichnenden Personen eine oder zwei große Staats=
Präsidenten von Möller und Ober-⸗Bürgermeister Bachem in Köln prachtvolle Vasen als Erinnerungszeichen an die Festlichkeiten des 15. und 16. Mai zugehen lassen.
Lord Granville hat den Oberst Scott Englands bei der Kölner internationalen Ausstellung ernannt.
Schleswig-Holstein. Kiel, 24. Mai. init Tagen, meldet das Kieler Wochenbl., sind 6 preußische Offizitt verschiedener Waffengattungen und Armeecorps hier eingetrossen, welche unter Leitung des Majors Geerz zu den topographischen
und die Frau Kronprinzessin nach Bran⸗ denburg, besichtigten den dortigen Dom, und kehrten um 7 Uhr nach dem Neuen Palais zurück.
Heute wohnte Se. Königliche Hoheit der Kronprinz dem Gottesdienst in der Friedenskirche bei und nahmen um 3 Uhr beide Höchste Herrschaften an dem Familiendiner bei Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Karl in Glienicke Theil.
Königsberg, 26. Mai. Ihre Kaiserlichen Hoheiten die Frau Großfürstin Alexandrg, die Großfürstin Olga und Se. Kaiser⸗ liche Hoheit der Großfürst Konstantin nebst Gefolge sind, berichtet die »Ostpr. Ztg.“, gestern mit einem Extrazuge Abends um 9 Uhr 18 Minuten hier eingetroffen, haben im Deutschen Hause übernachtet und sind heute um 10 Uhr Vormittags nach Eydtkuhnen abgereist.
Danzig, 26. Mai. Gestern, meldet die »Westpr. Ztg. wurden die auf der »Barbarossa« kasernirten Mannschaften auf die »Thetis ⸗ übergeschifft. Die Herstellung des Forts Friedrichsort soll behufs Aufnahme der 1. und 3. Compagnie des Königlichen See— Bataillons beschleunigt werden und wird dem dorthin kommittirten Hafenbau - Direktor noch ein zweiter folgen. — Zufolge Verfügung des Polizei⸗Präsidenten ist ein Sturmsignal⸗=Apparat zu Neu-
fahrwasser aufgestellt worden.
— Nach dem »Westpr. Kathol. Wochenbl.« sind in der Dis zese Culm in den letzten Monaten 15 milde Stiftungen mit einem Gesammtkapital von 3030 Thlr. 7 Sgr. 11 Pf. errichtet worden.
Posen, 27. Mai. Am 23. und 24. d. M. fand im hiesigen katholischen Schullehrer -Seminar die Anmeldung und Prüfung der Aspiranten für den neuen Lehrkursus statt. Die Anzahl der Ange⸗ meldeten war, der ⸗Pos. Ztg. zufolge, in diesem Jahre eine geringe, die Vorbildung derselben im Allgemeinen nur eine mittelmäßige. Von den 47 erschienenen traten mehrere im Verlaufe der Prüfung zurück. Für Posen wurden aufgenommen 17, für Exin 10. Der neue Kursus beginnt hierselbst am 9. August, in Exin mit der Er— öffnung des Seminars am 15. Oktober.
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sollen. Wangersog, im schreibt die ⸗Weser⸗-Ztg.«“,
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änderung erlitten.
Mai. Die Insel hat seit wenigen Jahren eine
umgaben, steht nur noch ein einziges; der jeder täglichen Fluth umspült, und würde schon längst das Schitʒ sal der 1825 und 1859 von den Wellen zerstörten Leuchtthürm gehabt haben, wäre nicht sein Stand bis hiezu durch einen kostbaren Mauerfuß gefristet, mit welchem der Bremer Senat dieses wichtis Seezeichen hat umgeben lassen. Die in der Mitte der Insel vor und einigen Jahren angelegte Saline ist mit ihren ausgedehnten Ge
Dornen verschwunden. Das Seebad, welches 1854 noch eine glam zende Saison feierte, schmolz, so wie nach und nach die Häuser je stört oder abgebrochen wurden, bis auf die wenigen Besucher in sammen, welche, um des kräftigen Wellenschlages und der bel] ben Serluft willen, die Entbehrung mancher Bequemlichkeit nit scheuten. Von den 370 Einwohnern, die 1852 dort gezählt wurd
haben nur etwa 80 von der Insel sich nicht trennen können,
als drei Viertheile leisteten der Regierungsmaßregel Folge, w ̃ zur Verhütung gänzlicher Verarmung — wenn das Seebad fernt keine Erwerbsquelle bieten werde —
bestehend auß
die Façade einen reichen Schmuck aus Sandstein.
Prinz Albrecht
Gebäude auf den 11. Juni festzusetzen und Höchstseine Anwesenheit dabei zu.
Angelegenheiten hat, nach Mittheilung der »Köln. Ztg.“, dem General.
daillen für landwirthschaftliche Leistungen, zur Vertheilung nach eigenem dem Gebiete der Landwirth.;
Ihre Majestät die Königin hat, der Köln. Ztg. zufolg dem Ober⸗Bürgermeister Contzen zu Aachen, sowie dem Regierungs
zum Repräsentanten
Seit einigen
822 D * * — * * 8 336 Recognoscirungs-Arbeiten in den Herzogthümern verwandt werden
Wan gerooß große Ver Von den 90 Häusern, welche noch vor 11 Jah⸗ ]. ren den am westlichen Ende der Insel belegenen hohen Kirchthurmn Thurm selbst wird vonn
bäuden und dem großen Gradirwerke bis auf zwei aus dem Stesnt gh . noch hervorragende Siedepfannen und einige Haufen mit Sand überwenn
ihre Uebersiedelung nach den
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festen Lande einleitete und unterstützte. Die Zurückbleibenden erhielten nach mehreren Jahren die lange verweigerte Erlaubniß, ihre Häuser von dem Westende nach dem östlichen Theile der Infel versetzen zu dürfen, wo in geschützter Lage 1855 ein neuer Leuchtthurm erbauet worden war, und mit Privatunterstützung verschiedener Vereine ist es gelungen, für etwa 15 Familien den Kredit zur Errichtung neuer, großentheils noch unbezahlter Wohnhäuser zu gewinnen. Zwei häuser sind von den Eigenthümern ohne Beihülfe erbauet; für den Dienst des Leuchtthurms und der Zollkontrolle hat der Staat vier Hebäude, auch ist die Pasiorei auf Staatskosten versetzt und wird in dieser auch Schule und Gottesdienst gehalten; für die Erbauung einer kleinen Kirche wird gesammelt. Ein einziges Frachtschiff be⸗ fährt noch die hohe See, ein Fährschiff besorgt die Verbindung mit dem festen Lande, ein Rettungsboot wird von dem Bremer Rettungs⸗ verein unterhalten.
Sachsen. Dresden, 28. Mai. Das heutige »Dresdner Journal« bringt solgendes Königliche Handschreiben vom gestrigen Tage an den Staats- und Justizminister Dr. von Behr:
Lieber Staatsminister von Behr!
Wenn uns die Milde des Höchsten mit Wohlthaten segnet, dann fühlt
der Mensch sich doppelt verpflichtet, auch nach seinen Kräften den Mit- menschen wohl zu thun und Milde gegen dieselben zu üben. Dieses Ge— fühl bestimmt mich, die große Gnade, welche Gott in diesen Tagen mir und meinem Hause und Lande hat zu Theil werden lassen, durch einen umfassenden Gnadenakt zu feiern. Habe ich auch bereits in vielen einzelnen Fällen denjenigen Personen, welche in die Mai 1849 verwickelt waren,
jenlgen, welche noch als Flüchtlinge im gestatten, als denen, welche wegen erlittener Strafe oder noch anhängiger Untersuchung, der bürgerlichen Ehrenrechte verlustig gegangen sind, Wieder- herstellung in dieselben gewähren. Ich beauftrage Sie daher, durch das Justizministerium in Vernehmung mit dem Ministerium des Innern die erforderliche Verfügung mir zur Genehmigung vorlegen zu lassen und dieses Handschreiben zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
Unmittelbar darauf folgt dann die von den Ministern des In⸗ nern und der Justiz erlass wegen der im Monat Mai des Verbrechen betreffend.
Wie das »Dresd. Journal« ferner berichtet, war das Befinden der Frau Prinzessin Georg ein erwünschtes und der neugeborene Prinz kräftig und gesund.
Württemberg. Jahre begonnene und durch die schon rauhe Witterung bei Unwohlsein reife des Königlichen Ehepaars Städte des Landes soll am 1. Juni, wieder aufgenommen und zuerst die bingen und Rottenburg, bei welchen voriges Jahr der Besuch schon angemeldet war, aber wieder abgesagt wurde, besucht werden.
Bayern. München, 27. Mai. Die Abgeordneten Kammer nahm heute das A mnestiegesetz nach den Ausschuß— Anträgen mit 131 gegen J (Ruland's) Stimme an.
Sesterreich. Wien, 26. Mai. Wie die »Const. Oesterr. Ztg.« vernimmt, hat die Kommission des Herren hauses zur Be⸗ rathung des Zoll und Handelsvertrages mit 7 gegen 3 Stimmen den Beschluß gefaßt, dem Haus die Annahme des Vertrages zu empfehlen.
Die »Ostdeutsche Post« meldet, daß die Ernennung von neun— zehn neuen wirklichen unga rischen Obergespanen mit Sitz im Magnatenhaus bevorsteht. — Der Eröffnungstag des kroatischen Landtages ist noch nicht festgesetzt. . ;
Nachdem von mehreren der vorzüglichsten Universitäten Deutsch⸗ lands auf geschehene Anfrage mitgetheilt wurde, daß gegen die An⸗ nahme von medizinischen Ehrendoktorsdiplomen von sol welche bereits ein medizinisches Doktorsdiplom besitzen, ein gesetzliches Hinderniß nicht obwaltet, so hat, wie die »Wiener. Ztg.“
Jahres 1849 begangenen politischen
Stuttgart, 2tz. Mai. Die im vorigen
durch verschiedene Gegenden und so meldet das »Frankf. J.
aufrührerischen Bewegungen des Gnade angedeihen lassen, so will ich doch diese Begnadigung jetzt auf alle dabei Betheiligte ausdehnen und sowohl den ⸗ Auslande weilen, straffreie Rückkehr
ene Verordnung, eine allgemeine Amnestie
früh im Herbst eingetretene der Königin unterbrochene Rund-
drei Städte Reutlingen, Tü
wöhnlich, die Mehrzahl der Abgeordneten eine Woche hindurch das Wort nehmen wird. — Das Fremdengesetz von 1835, welches die Nichtbelgier ohne jede Möglichkeit der Berufung der Verwaltungs⸗ Behörde anheimgiebt, soll wiederum auf drei Jahre erneuert wer⸗ den. (Köln. Ztg.)
Großbritannien und Irland. London, 25. Mai. Es sind, schreibt man der »Köln. Ztg.“, interessante Geschichten über Schieß versuche im Umlaufe, die vor Kurzem gegen die neuen Befestigungen vor Portsmouth vorgenommen wurden. Zur Sicher stellung dieses wichtigen Hafens und der ganzen Südküste weit über Plymouth hinaus sind bekanntlich, nach langen parlamentarischen Kämpfen, der Regierung mehrere Millionen votirt worden. Das geschah zur Zeit, als die Besorgniß vor einer möglichen französischen Invasion die Gemüther beunruhigte, bald nach dem Orsinischen Atten⸗ tate und gleichzeitig mit der Bildung der Freiwilligen ˖ Corps. Unter fortwährenden kritischen Anfeindungen hat seitdem die Regierung um Portsmouth, auf der Insel Wight und auf vielen anderen Punkten der Südküste ausgedehnte Festungswerke anlegen lassen, es wird an ihnen Jahr aus Jahr ein gebaut und sie haben schon be⸗ deutende Summen verschlungen. Auch sind schon mancherlei Veränderungen der ursprünglichen Pläne vorgenommen worden, hervorgerufen durch di Modificationen, welche in der Panzerung der Kriegsschiffe und der Bauart der schweren Geschütze eingetreten sind. Einer thatsächlichen Probe wurden die neuen Festungsbauten aber erst vor Kurzem unterworfen. Sie soll überaus glänzend ausgefallen sein, aber nicht für die Vertheidigungs— werke, sondern für die neue Artillerie. In den Niederungen bei Woolwich hat die Regierung ein Segment einer Redoute auf- sühren lassen, genau nach dem Plane derer von Portsmouth, und aus demselben Baumateriale, d. h. aus Ziegeln mit massiver Granitbekleidung. Gegen dieses Objekt wurde ein 300 ⸗Pfünder ins Treffen geführt. Er feuerte Stahlgeschosse aus einer Distanz von 750 Fuß, aber mit so schwacher Pulverladung, daß dadurch eine Distanz von ungefähr 3000 Fuß repräsentirt wurde. Gleich durch den ersten Schuß soll die Granitbekleidung an der getroffenen Stelle gesprengt, die hinter ihr liegende Ziegelwand stark beschädigt und ein Offizier obendrein arg verletzt worden sein. Der zweite und dritte Schuß thaten das Ihrige, um noch eindringlicher zu beweisen, wie unliebsam einem solchen An⸗ greifer gegenüber die Lage der Kanoniere in den kasemattirten Bat⸗ terieen sich gestalten würde, und mit dem dritten Schusse sollen die Schießproben denn auch thatsächlich eingestellt worden sein. Wenn alles sich so verhält, wie es hier geschildert wurde, sind die votirten Millionen rein hinausgeworfen und die kostspieligen Vertheidigungs— werke nicht den zehnten Theil des Arbeitslohnes werth, den sie ge— kostet haben. Doch möchten wir für obige Angaben nicht gern die Bürgschaft übernehmen. Es ist unglaublich, wie der Parteigeist in Militair- und Flotten-AUngelegenheiten Thatsachen entstellt, und es darf Niemanden Wunder nehmen, wenn er von Artillerie⸗Offizieren die Versicherung erhält, daß die neuen Forts absolut unverwundbar sind, während See⸗Offiziere versichern, sie seien keinen Schuß Pulver
werth. — 27. Mai. Der zum Besuche beim Prinzen von Wales
in Marlborough House weilende Herzog von Brabant hatte vorgestern Nachmittag eine lange Unterredung mit Lord Palmerston in dessen Amtswohnu g.
Das Handelsamt hat die Handelskammern in Kenntniß gesetzt, daß die internationale Kommission in Wien beschlossen hat, Delegirte aus beiden Ländern einzuladen, welche den Gewerbfleiß und die
Künste derselben vertreten und ihre Ansichten über die besten Mittel
das zu diesem Behufe eingesetzte, aus Professoren und Doktoren be⸗
stehende Comité, einstimmig beschlossen, bei seinem ursprünglichen Antrage auf Ertheilung von Ehrendoktorsdiplomen zu beharren. Bereits sind mehrere Ehrendeputationen von verschiedenen deutschen Universitäten aus Anlaß der Jubelfeier angemeldet.
Auch aus England und Frankreich werden solche erwartet. Graz, 37. Mai. In Krain im Bade Tschatesch bei Rann, meldet ein Privat- Telegramm des Wanderer «, mehreren Tagen ein Bauerntumult an, welcher in einer angeblichen Verkürzung des Weiderrechtes den Grund seines Entstehens hat. Die gegen die Tumultuanten ausgeschickte Abtheilung der Gendar⸗ merie hatte nichts ausgerichtet. Nunmehr wurde eine Militair-Ab—
theilung von 806 Mann dorthin abgeordnet.
Belgien. Brüssel, 23. Mai. Der König ist heute Nach mittag auf dem Boulevard spaziren gefahren. Die Kammer hat heute den Gesetzentwurf über die außeramtliche Minister⸗Verantwort⸗ lichkeit mit 63 gegen 27 Stimmen genehmigt und alsdann die Be⸗ rathung des neuen Bautengesetzes begonnen, in welcher, wie ge⸗
Es befinden . * . ie, . ö prih
ͤ e , nl, , , ,, en, (Rike wechsel zwischen der Regierung der Vereinigten Staaten und Ihrer Majestãt sich unter den Mitgliedern derselben Gelehrte von europäischem Rufe. dreglerung stattgefunden in Wetreff der von der Alabama und anderen Schiffen ähnlichen Charakters, gemachten Prisen. paar Tage
dauert schon seit
zur Beförderung des Handelsverkehrs zwischen England und Oester⸗
Sei s reich abge ollen. Seiten solcher, reich og ben sollen
In der gestrigen Unterhaus-Sitzung fragte Sir J. Walsh, wie
meldet schon telegraphisch gemeldet wurde, den ersten Lord des Schatzes, ob der Re— leldet,
gierung Ihrer Majestät von Seiten der Regierung der Vereinigten Staaten irgend eine förmliche und amtliche Forderung zugegangen sei, welche für
amerlkanische Unterthanen Entschädigung wegen des Schadens verlange, der
Lord des Schatzes, ob Ihrer Majestät Regierung nicht
durch die »Alabama« und andere angeblich in britischen Häfen ausgerüͤstete Kaperschiffe der Konföderirten angerichtet worden sei. Lord Palmerston:
Selt einiger Zeit — wenn ich nicht irre, seit zwei Jahren — hat ein Schrift-
Innerhalb der letzten haben wir in Bezug auf diese Angelegenheit weitere Mit⸗ theilungen von Herrn Adams erhalten auf welche zu antworten es uns natürlich noch an der genügenden Zeit gefehlt hat. Ich will nicht unterlassen, hinzuzufügen, daß, obgleich jede Partei ibre besonderen Ansichten
ausgesprochen hat, die ganze Korrespondenz einen sehr wohlwollenden und
höchst freundschaftlichen Charakter getragen hat. Baxter fragt den ersten in Anbetracht der veränderten Lage der Dinge in Amerika entweder allein oder im Verein mit
der Regierung der Vereinigten Staaten in Erwägung ziehen wolle ob es
nicht zweckmäßig sein würde, ein Geschwader an die cubanische Küste abzu⸗
senden, um die Einfuhr von Sklaven in jene Insel zu verhindern und so
n nachdrücklicher Weise dem afrikanischen Sklavenhandel ein Ende zu machen.
Lord Palmerston: Vor einiger Zeit lud Ihrer
Majestät Regierung die Regierung der Vereinigten Staaten ein, an der afrikanischen Kuͤste mit ihr