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und in diesem Verhältnisse weiter, so daß je 5 Buchstaben 1 Pfd. 5 Sh. (8 Thlr. 10 Sgr.) kosten werden. — Die Compagnie behält sich vor, diesen Tarif nach Ermessen abzuändern. Für Verzögerung, Richtablieferung und Verstümmelung von Depeschen übernimmt sie keinerlei Verantwortung.
Frankreich. Paris, 30. Juni. Die Regierung hat sich
nicht ohne Widerstreben dazu ent Flossen, die Sitzung des gesetz⸗ st J sHblossen , , soll nicht alle Hoffnung auf eine Verständigung auf der von ihm
geschaffenen Grundlage aufgegeben haben und glaubt, daß nach den neuen Parlamentswahlen die Unterhandlungen wieder aufgenommen werden.
Berryer und Picard der italienischen Regierung zur Rückkehr in ihre Diözesen ermächtigt
gebenden Körpers noch um acht Tage zu verlängern. Der entschei⸗ dende Grund für diese Maßregel scheint der Wunsch des Kaisers ge⸗ wesen zu sein, das Gesetz in Bezug anf die Anleihe der Stadt Paris noch in der jetzigen Sitzung votirt zu sehen. Dieser Gesetzesvorschlag wurde heute im gesetzgebenden Körper berathen. sprachen als Gegner desselben, Paulmier, Segris und Nogent Saint Laurens traten als Vertheidiger desselben auf. Die Diskussion dieses Gesetzesvorschlags wird morgen fortgesetzt.
Im Senate brachte Delangle heute seinen Bericht über das
Senatuskonsult in Bezug auf den Personenstand und die Na— turalisation in Algerien ein.
Der ⸗Moniteur enthält heute mehrere vom 24. Juli datirte
Dekrete, welche sich auf den am 4. März 1865 zwischen Frankreich
und den freien Hansestädten abgeschlossenen Handels. und Schiff⸗ Diese Dekrete setzen fest, daß die Bestimmun⸗ gen dieser Berträge auf England, Belgien, Preußen, Italien, die
fahrtsvertrag beziehen.
Schweiz und Schweden und Norwegen anwendbar sind.
1 9 * 8 s 1 9 2 28 5 z 2 . z Dle Arbeit des Kaisers über Algerien ist der Ktcistzlichen Mittheilungen wurde der albanische Aufwiegler Kaplan Bey von
den griechischen Behörden in Lamia festgenommen. —
Der Prinz Napoleon fährt fort, sein Haus zu vermindern und wird seinen Aufenthalt in Korfu bis 7. Juli verlängern. Die
Druckerei übergeben worden; sie wird eine Flugschrift von 100 Sei— ten bilden.
seine Pferde zu verkaufen. Der Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-⸗Gotha ist in Paris und
der Prinzessin Mathilde einen Besuch gemacht.
Herr von Budberg ist gestern aus Petersburg wieder in Paris eingetroffen.
Seit einigen Tagen, schreibt man der »Köln. Ztg., eirkulirt unter den Arbeitern von Paris ein Schreiben, in welchem sich der Graf von Chambord (Henri V.) über die Arbeiterfrage ausspricht. Dieses höchst geschickt abgefaßte Schreiben, von Exemplaren verbreitet ist, spricht sich für die Associationsfreiheit und die freiwillige, freie, aber reglementirte Corporation aus, welche
mus des industriellen Monopols sicher zu stellen. Unter der Arbeiter klasse erregt dieses Schreiben Aufsehen und es wird auf vielfache Weise kommentirt. — 1. Juli. Majorität das Gesetz angenommen, risirt, unter der Garantie des Staats zu offentlichen Bauten inner halb ihres Verwaltungsbezirks 250 Millionen Franes anzuleihen.
Der gesetzgebende Körper hat heute mit starker
Spanien.
Grenze nahe liegenden Orte abstatten würden.
von der jetzigen Regierung einen wichtigen Posten annehmen.
Die ⸗Epoca« in Madrid versichert, der Minister des Auswär⸗
tigen Bermudez de Castro, habe bereits Konferenzen mit dem päpst— auf die Anerkennung des Königreichs Italien zu melden.
fluß auf die Dasselbe Journal glaubt eben so wenig, daß die Anerkennung des
päpstlichen Stuhle und Spanien herbeiführen könne. Die progressistische Partei, die sich an den letzten Wahlen nicht
men werden sollen.
Italien. Nach einem Telegramm aus Rom vom 30. Juni be— stätigt das ⸗Giornale di Roman, daß die Verhandlungen zwischen dem Papst und dem König von Italien ihren Anfang nahmen, in Folge eines von dem Papst aus eigenem Antriebe an den König Victor Emanuel gerichteten Briefes. Die erste Sendung Vegezzi's, fährt das Journal fort, ließ den Papst hoffen, die Verhandlungen zu einem erwünschten Ausgang zu führen. Doch bei seiner zweiten Reise nach Rom waren die Grundlagen für die Unterhandlungen, welche Vegezzi mitbrachte, anderer Art und machten es unmöglich, die erwünschte Einigung zu finden. Das Journal erklärt am Schluß: Der Papst glaubt seine Pflicht gethan zu haben, indem er Alles versuchte, was unter den gegenwärtigen Verhältnissen möglich war.
Nach der »Corresp. Havas⸗ waren die Bedingungen des. Papstes, auf welche das italienische Ministerium nicht eingehen zu können erklärte, folgende: 1) Die ernannten und noch zu ernennen
päpstlichen Bullen das Exequatur des Königs zu erlangen. Seminarien stehen unter der freien Oberleitung der Bischöfe. 4) Die
Madrider Blätter sprechen von einem Besuch, welchen der Kaiser und die Kaiserin der Franzosen während ihres Aufenthalts in Biarritz der Königin von Spanien in einem der
den Bischsfe leisten der italienischen Regierung keinen Eid. 2) Sie treten in Besitz ihres Bisthums, ohne verpflichtet zu sein, für die 3) Die
Diszesen in den Ländern der entthronten italienischen Fürsten dürfen weder verkleinert, noch neu abgetheilt werden. Der heilige Vater
Einstweilen sollen verschiedene ausgewiesene Bischöfe von
worden sein, so der Erzbischof von Cagliari auf der Insel Sar. dinien, der sich schon seit länger als 10 Jahren zu Rom in einer Art Verbannung befindet.
Aus Messina, 1. Juli, wird dem W. T. B. gemeldet: »Trotz der Bekanntmachung der Munizipalbehörde, daß die erforder—
lichen Sicherheitsmaßregeln gegen Alles aus Egypten Kommende
getroffen seien, hat die Ankunft des Packetbootes aus Alexandrien zu einer Ruhestörung Veranlassung gegeben. Das Marine-Sanitäts— Büreau wurde in Brand gesteckt, die Nationalgarde schritt ein und stellte, n mehrere Verhaftungen stattgefunden, die Ordnung wieder her.
Griechenland. Athen, 24. Juni. Nach telegraphischen
Der König
Regierung schloß mit einer Actiengesellschaft einen Vertrag Betreffs
der Verbindung der größern Hafenplätze durch einen unterseeischen
hat bereits ben? Kaiser, der Kaiserin, deim Prinzen Napoleon und Telegraphen.
Türkei. Konstantinopel, 24. Juni. Nach telegraphischen
Mittheilungen ist der persische Gesandte zum Abschluß eines türkisch persischen Handelsvertrages bevollmächtigt. — Vice - Königs von Egypten war am 15. in Rbodus angekommen und nach Konstantinopel weiter gefahren. auch mehrere Tage in Chios.
das in vielen Tausenden
Das Geschwader des Der Vice⸗König verweilte
Aus Konstantinopel schreibt man der »France⸗ unter dem
20. Juni: -Der Sultan hat durch ein Dekret vom 10. d. den Ver— . ; regle che urtheilten in Syrien eine allgemeine Amnestie bewilligt. Dinge dem Arbeiter nothwendig seien, um ihn gegen den Absolutis⸗
— Am 28. Juni sind in Alexandrien, der -Triest. Ztg.«
zufolge, 214, in Cairo 75 Erkrankungsfälle vorgekommen. Die Krankheit ist weniger alarmirend. Der von Alexandrien in Smyrna angekommene Lloyd ⸗ Dampfer wurde neuerdings unter fünftägige Kontumaz gesetzt, weil einer der ausgeschifften Passagiere von der welches die Stadt Paris auto- ; Degas
Cholera befallen war. Der Dampfer der griechisch orientalischen Linie, welcher mit patente brutta von Smyrna abgegangen war,
wurde in Syra nicht zugelassen.
Nach weiteren telegraphischen Nachrichten aus Alexandrien sind am 39. Juni daselbst 237 Personen, davon 197 an der Cholera, in Cairo 337, davon 136 an der Cholera, gestorben. Von Alexan—
drien ist am 276sten der Lloyddampfer »Progresso« mit 127, am
* 1 9 — ; . 28 i ) * erika. D 3 Brindifi⸗« ha or j Q In Madrid ist das Gerücht verbreitet, der General Prim werde 28sten die Dampfer Amerika, und ⸗»Brindisi«, ersterer mit 188,
letzterer mit 53 Passagieren abgegangen. Donaufürstenthümer. Bucharest, 23. Juni. Da das Gesetz, welches auf den vorhandenen, bereits versteuerten Tabak der
lichen Nuntius und mit den Vertretern Frankreichs und Italiens Tunzungin (Tabglshändlet) eint zöelte Steuer von 18, respettiwe gehabt, um ihnen den Entschluß der spanischen Regierung in Bezug Dieses j * 3 n, , Journal bedauert die Unterbrechung der Unterhandlungen ,. wölbe in der That sämmtlich gesperrt, mußten dieselben aber in Rom und Florenz über die kirchliche Frage, was aber keinen Ein ⸗
8 üss i de. E hs, der fangen glg baben mende, falls sie fremde Unterthanen seien, über die Grenze zu bringen. In—
n e n, er,, ᷣ ; egen, dessen hat noch keine der neuen Einführungen des Fürsten K lbst Königreichs Italien von Seiten Spaniens einen Streit zwische s n. Huren uss et
greichs p Streit zwischen dem das Ruralgesetz nicht ausgenommen, eine so allgemeine Erbitterung und Verstimmung der Beyslkerung hervorgerufen, wie die Besteue⸗
betheiligte, wird an denselben Theil nehmen, die nach dem neuen rung des Tabats.
Wahlgesetz, welches jetzt von den Cortes berathen wird, vorgenom⸗ Aus Mitgefühl für den tiefen Schmerz, welcher die Kaiserliche Mutter
14 Piastern pr. Oka legt, auch vom Senate angenommen wurde, so haben, der »General-⸗Korresp.“ zufolge, die Tuntungins ihre Ge—
kurzer Zeit wieder öffnen, da die Polizei sie bedrohe, die Gewölbe zu versiegeln, die Besitzer derselben aber entweder zu verhaften, oder
Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. Juni. durch den Tod des Großfürsten Thronfolgers Nikolai Alexan—⸗ drowitsch getroffen, haben, wie der ⸗Russ. Inv. meldet, Mütter aus allen Ständen der Stadt Twer, der Kaiserin das Bild der Mutter Gottes von Achtyr, auf welchem die heilige Jungfrau stehend, mit schwerem Kummer im Antlitz und zum gekreuzigten Erlöser betend, dargestellt ist, durch die Gemahlin des Gouverneurs, Fürstin Bagration, überreicht. Unter dem Bilde steht der Bibel⸗ spruch: »Selig sind die Leidtragenden, denn sie sollen getröstet wer⸗ den «, auf der Rückseite aber die Aufschrift: »Der leidtragenden , e Mutter von Müttern aller Stände der Stadt Twer,
Die Kommission zur Durchsicht des Reglements für den Handel mit geistigen Getränken hatte aus ihrer Mitte einen Ausschuß gewählt und diesen beauftragt, nach genauer Erwägung und Berathung seine Meinung über die Mittel abzugeben, welche Verminderung der Trunksucht und mäßigeren Genuß des Brannt—
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weins im Volke herbeiführen könnten. Wie der ⸗Anzeiger des Finanzministeriums · meldet, hat der Ausschuß jetzt seine Arbeiten beendigt und einen ausführlichen Bericht über dieselben der Kom mission zur Begutachtung vorgelegt, welche in Folge dessen am 19. Juni ihre Sitzungen wieder eröffnet und auch einige Accise Dircktoren aus den Provinzen zur Betheiligung an denselben zuge— ogen hat.
71 Nach einem Beschlusse des Reichsraths dürfen jetzt auch graduirte Aerzte ifraelitischen Glaubens in die russische Armee als Militair - ärzte eintreten. Dagegen aber muß jeder Arzt, der das 60. Lebens jahr vollendet, seinen Abschied aus dem Militair nehmen.
Die Maßregel der Kloster Aufhebung, schreibt man der „Osts.- Ztg. ist jetzt auch auf die russischen Gouvernements Kiew, Wolhynien und Podolien ausgedehnt worden. fügung des General Gouverneurs Bezak in Kiew hat die sosortige Schließung und gänzliche Aufhebung des Kapuziner -Klosters in Brusilow und der Congregation der barmherzigen Schwestern in Sitomir angeordnet. Die Einsassen dieser aufgehobenen Kloͤster sollen anderweitig untergebracht werden oder eine angemessene Pen- sion erhalten, die Klosterfonds zu öffentlichen Unterrichtszwecken ver wendet werden. Die Kirchen sind den betressenden römisch katholi · schen Gemeinden zu Andachtszwecken überwiesen worden. — Die Brandkalamitäten nehmen in Litthauen und Reussen noch immer fein Ende. In den ersten acht Tagen d. M. brannten in Minsk 142, in Tynckowice, im Kreise Kuck 24, in Mir, im Kreise Nowo grod, 108, in Koidanow A5, in Czercje 120, in Wietta 900 Wohn häuser ab. — In diesen Tagen sind wieder 14 aus der Internirung im Innern Rußlands entlassene osterreichische Unterthanen, die sich am polnischen Ausstande betheiligt hatten, in Krakau eingetroffen, um sich nach ihren respektiven Heimathsorten zu begeben. Die Frei⸗ lassung ist auf Verwendung der österreichischen Regierung erfolgt.
WMoskau. Die Adelswahlen sind, nach einer der ⸗R. St. P. Z. gemachten Mittheilung, auf den 14.26. November angesetzt.
Warschau. Das »Warsch. Tgbl. schreibt:
„»Um den Verkehr für die Einwohner zu erleichtern, hat die Regie ⸗ rungs⸗Kommission für Finanzen den Gouvernements-⸗ und Kreisrenteien im Königreich Polen die Weisung ertheilt, Kreditbillete und Billete der polni- schen Bank auf Verlangen zu jeder Zeit gegen silberne Billon. und Kupfer münze einzuwechseln, zu welchem Zweck die betreffenden Behörden mit ge— nügender Quantität Scheidemünze versorgt sind.«
= eber das am 21. Mai stattgehabte Zusammentreffen der Russen mit den Chokandern, bei welchem auch der Führer der letzteren, Alim-kul, auf dem Platz blieb, berichtet der ⸗R. J. folgendes Näbere; . U
„Nach der ersten Abwehr der Chokander, welche einen Angriff auf das Detachement des General-⸗Majors Tschernjajew gemacht hatten, und nach der Einnahme von Niaz - bek verharrten unsere Truppen in der Nähe von Taschkent bis zum 20. Mai in beobachtender Stellung, bis Alimkul mit einer neuen starken Heerschaar in Taschkent anlangte. Gleich nach seiner Ankunft begannen kleinere Banden des Feindes um unser Detachement zu plänkeln, Als endlich am 21. Mai eine starke Heeresabtheilung unter Alim ⸗kul s eigener Anführung gegen unser Lager heranrückte, blieben unsere Truppen noch immer ruhige Zuschauer, bis der Feind, auf Ka— nonenschußweite herangekommen, das Feuer gegen unser Lager eröffnete. Jetzt rückte Gen. Major Tschernjajew vor;
rade herbe Verluste beizubringen. Außer dem Verlust von 300 Todten ließ er zwei Geschütze und 200 Gewehre in unseren Händen. Die Gewehre sind gut, die Geschüͤtze von nicht geringem Kaliber, sauber und gut gearbeitet. Unfer Verlust bei diesem Zusammenstoß belief sich auf 11 Verwundete und 12 Kontusionirte, unter letzteren der Fähnrich Janischew.
Dänemark. Kopenhagen, 29. Juni. Die bereits ge Abend von ⸗»Fädrelandet ! gebrachte Nachricht, daß die in Folge Art. XIII. des Friedensvertrages niedergesetzte internationale Kommission, welche über verschiedene gegenseitige Ersatzsummen unterhandelte, jetzt, ohne daß die Anrufung eines Schiedsrichters nöthig geworden, zu einem glücklichen Abschluß gekommen ist, kön
Die bereits gestern
nen wir, wird den »Hamb. Nachr. geschrieben, nach dem, was wir
aus guter Quelle darüber erfahren, vollkommen bestätigen. Wie wir hören, hat man von der Interpretation des fraglichen Ausdrucks »Liegegelder⸗, im Friedensvertrage, gänzlich abgesehen und sich um eine billige Aversionalsumme geeinigt, wobei seitens der beiden deutschen Großmächte, und namentlich Preußens, ein dankenswerthes Entgegenkommen bewiesen sein soll. -
Bas der Prinzessin Dagmar von Petersburger Damen ge⸗ schenkte Kreuz und das derselben von Damen in Moskau geschenkte prächtig eingebundene Neue Testament mit Etui wird in den näch⸗ sten drei Tagen im Lokale des Industrie Vereins zur öffentlichen Schau ausgestellt werden.
Nach ⸗»Aarh. Avis« soll das dort garnisonirende 3. Dragoner Regiment aufgelöst und gleichzeitig das 6. Dragoner Regiment um 2 Schwadronen, so daß es deren 6 erhält, vermehrt werden. Von diesen werden die 4 Schwadronen in Aarhuus in Garnison verblei⸗ ben, während die beiden andern nach Horsens und Kolding, oder beide nach letztgenannter Stadt verlegt werden sollen. Diese Auf⸗ lösung resp. Vermehrung der beiden Dragoner⸗Regimenter wird gegen Ende nächsten Monats ausgeführt werden.
Eine Ver ⸗
bald gelang es ihm, den Feind zurückzuwerfen und demselben mit Hülfe der Artillerie bei der Reti⸗
Amerika. Vereinigte Staaten. New-⸗Hork, 23sten Juni spr. -Afrika). Staatssecretair Seward hatte in einer an den englischen Gesandten Bruce gerichteten Note erklärt, die Bun desregierung habe das Recht und die Absicht, die konföderirten Kreu- zer, welche Flagge sie auch führen möchten, wegzunehmen. Die Bun— desregierung fordere deren Auslieferung. Die Abtragungen der Be- festigungen um Washington ist angeordnet. Ausgenommen von die- ser Maßregel bleiben 22 Forts und 3 Batterieen, welche eine per manente Besatzung erhalten sollen.
Der Unionsgeneral Dix hatte sich nach Quebeck begeben, und
dort eine Unterredung mit 2 Mitgliedern der kanadischen Regierung gehabt.
Der südstaatliche General Breckenridge hat sich nach Cuba geflüchtet.
Mexiko. Korrespondenzen im ⸗Moniteur⸗ vom 1. Juli aus Mezxito bezeichnen die Situation als sehr zufriedenstellend und kün— digen die Pacification des ganzen Landes als bevorstehend an.
Nach Berichten aus Matamoras vom 15. v. Mts. war die juaristisce Armee unter Negreti von den Kaiserlichen gänzlich ge— schlagen, und Regreti selbst mit 2000 Mann gefangen genommen worden. Die Juaristen hatten außerdem 700 Todte. Die kaiser⸗ lichen Truppen haben Camarrago eingenommen.
Aus San Domingo wird vom 12. Mai berichtet, daß der größere Theil der spanischen Truppen den Hafen verlassen hatte. Die letzten Abtheilungen sollten am 20. Mai eingeschifft sein und über die Havannah nach Cadiz gehen. — Die Dominikaner hatten eine provisorische Regierung eingesetzt; aber es schwebten Mißhellig⸗ keiten unter ihnen ob, und es stand zu befürchten, daß die Anarchie wieder hereinbrechen und das Land mit neuem Elend heimsuchen werde.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff 'schen Telegraphen⸗Bürean.
Ham burg, Montag, 3. Juli, Vormittags. Der ⸗Hamb. Kor respondent« enthält folgende Mittheilungen aus Kopenhagen: Die internationale Prisenkommission hat ihre Geschäfte beendet. Den deutschen Rhedern, deren Schiffe aufgebracht wurden, werden der Werth der Schiffe, sowie der entstandene Schaden und Auslagen ersetzt. Für den ihnen durch Entbehrung des Eigenthums von dem Tage der Prise an bis zum 1. Juli, dem Tage der Auszahlung, entgangenen Ge— winn ist denselben außerdem eine Vergütung von 15 pCt. des
Schätzungswerthes der Schiffe zuerkannt. Wiesbaden, Montag, 3. Juli, Vormittags. Bei den statt⸗ gehabten Urwahlen für das Abgeordnetenhaus haben die Kandidaten
der Fortschrittspartei den Sieg errungen.
Triest, Montag, 3. Juli, Vormittags. Der fällige Lloyd Dampfer mit der Ueberlandpost ist aus Alexandrien heute früh hier eingetroffen.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Wie in Leipzig, Würzburg, Nürnberg und andern Städten haben nun auch die Schuhmachergesellen in Magdeburg, der dortigen Zei tung zufolge an ihre Meister die Forderung eines erhöhten Arbeitslohnes
estellt.
. — Der Jahresbericht der Mainzer Handelskammer für 1864, schreibt man dem »Schwäb. Merk.“ spricht sich dahin aus, daß der baldige Abschluß eines Handelsvertrags mit dem Königreich Italien um so mehr eine Nothwendigkeit geworden jsei, als dieses mit fast allen anderen wirthschaftlich bedeutenden Ländern Handels- und Schifffahrts verträge, ab= geschlossen habe, denen gegenüber Deutschland, ohne gleichfalls der Begünsti⸗· gungen dieser Verträge theilhaftig zu werden, nicht mehr zu konkurriren im Stande ist. Beispielsweise Leder, ein Hauptartikel, bezahle von Mainz, wenn es aus dem Zollverein in Italien eingeführt wird, per 100 Kilogr. 31 bis 35 Fr. mehr Zoll, als von Frankreich eingeführtes Leder.
Leipzig, 28. Juni. (M. Vztg Gestern Abend fand im Hotel de Saxze« eine Versammlung der Schuhmacher statt, um über Verbesserung der Arbeitslöhne und sonstige Reformen zu berathen. Die Regelung der Ar beitszeit auf 12 Stunden täglich, mit Wegfall der Feierstunde und des blauen Montags, fand einstimmigen Beifall. Ebenso die Erklärung, daß die jetzigen Löhne zu niedrig seien, bei denen der Verdienst eines mittleren Ar: beiters zwischen 13 —3 Thlr. höchstens sich stelle. Das provisorische Comitè stellte einen Lohntarif auf, nach welchem der Geselle für ein Paar kalb⸗ lederne Halbstiefel oder Stiefeletten in Zukunst statt 2427 Ngr., 1 Thlr. 73 Ngr. bis 1 Thlr. 10 Ngr. erhalten sollte. Für ein Paar Damen- zeugstiefeletten 18 N9r. Auch die Nothwendigkeit, daß die Meister, denen die Preiserhoͤhung ebenso nöthig sei als den Gesellen, sich dazu vereinigten, wurde ausgesprochen. Es waren zwar mehrere Meister erschienen, doch be- theiligte sich keiner derselben an der Debatte. Ein Ausschuß von 7 Mann wird die Interessen der Gesellen weiter vertreten. ;
— Briefe aus Belgrad melden die Auffindung sehr reicher Stein kohlenlager am serbischen Ufer des Donaustromes. Die serbische Regierung unterhandelt so eben mit einer Gesellschaft auswärtiger Kapitalisten, um derselben die Ausbeutung der Petroleum Quellen von Kopanik, einer ander · weltigen serbischen Compagnie die von Waliewo, endlich dem Franzosen Bouillon jene von Maidanpek zu übertragen. wischen Belgrad und Alexinitza, längs der türkischen Grenze, soll eine Essenbahn erbaut werden.