1865 / 164 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Baden. Karlsruhe, 12. Juli. (Karlsr. Ztg.) Heute Vor. mttag fand die feierliche Beifetzung der Großherzogin So phie Wilhelmine von Baden an der Seite ihres vorausgegangenen Ge⸗ mahls in der Gruft des Großherzoglichen Hauses in der Stadtkirche dahier statt. In dem Palais der verstorbenen Großherzogin hatten sich zur festgesetzten Stunde der Großherzog, die Prinzen Wilhelm und Karl, Markgraf Mag, die Herzogin von Coburg · Gotha mit dem Erbgroßherzog versammelt. Prinzen Karl, Alexander und Ludwig von Hessen war von Darmstadt, der Fürst von Fürstenberg mit dem Erbprinzen und Prinz Emil von Fürstenberg von Baden zur Trauerfeier eingetroffen.

Vertretung des Königs von Preußen der General ⸗Lieutenant

von Alvensleben; für die Königin von Preußen der Kammerherr . ! Graf Blücher von Wahlstatt; für den König von Sachsen der in Beglückwünschungsschreiben erhalten habe.

außerordentlicher Sendung mit einem Schreiben seines Souverains

eingetroffene Gesandte von Bose; für den König von Württemberg

der Ober⸗Stallmeister Graf von Taubenheim; für den Großherzog

Herzog von Koburg - Gotha der Hofmarschall von Griesheim; für den Fürsten von Hohenzollern Sigmaringen der Kammerherr von Mayenfisch.

Bayern. München, 12. Juli. (Bayersche Ztg.) von Berchtesgaden nach der Villa Leopoldskron bei Salzburg über= siedeln und dort den Rest des Sommers verweilen. In den ersten Tagen des September wird Se. Majestät wieder hierher zurückkehren.

Oesterreich. Wien, 12. Juli.

tretung

die einzelnen Minister würden auf spezielle Einladung in der Kom— mission erscheinen. 9g nicht be schlossen. Die Kommission ging hierauf in die ziffermäßige Prü—

fung der Differenzen ein; doch sind wir nicht in der Lage, Details

mitlheilen zu können, da die Kommission auf Verlangen der Herren⸗ hausmitglieder Schweigen zusagte,

Noch im Laufe des vorgestrigen Tages stellte sich heraus, daß die von dem Herrn Feldmarschall Freiherrn v. Heß erlittenen Ver⸗

vollkommen befriedigend. Contusionen an den Schenkeln und am Ellenbogengelenk geben in

ist keine Spur vorhanden. Vorsichtshalber muß der Herr Feldmar⸗ schall jedoch das Bett hüten; der Heilapparat reduzirt sich auf die

Anwendung kalter Kompressen. Der sranzösische Botschafter Herzog dienst. Gänzlich befreit vom Militairdienst sind: I) der russische wie

von Grammont empfing gestern Nachmittags 2 Uhr den bereits

seit mehreren Wochen in Wien weilenden Prinzen Karl Napoleon Geistlichen aller Bekenntnisse, so wie die Kirchendiener der gricchisch.

orthodozen Kirche; 3) die Familienmitglieder der wegen ihrer An—⸗

Buonaparte zum ersten Male.

13. Juli. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde nach dem ÄUntrage des betreffenden Ausschusses beschlossen: Der Ausschuß zur Berathung des neuen Zolltarifs wird ermächtigt,

seine Arbeiten einzustellen; die Regierung wird ersucht, bis zum Beginn der nächsten Reichsraths-Session alle die Erhebungen vorzu⸗

nehmen, welche zu einer eingehenden Berathung der beantragten neuen Zollsätze nothwendig sind.

(Boh. Un die Stelle des in den Ruhestand getretenen Feldmarschall ˖ Lieutenants Barons Teuchert wurde der beim Kriegs ministerium zugetheilte General⸗Major Baron Weigelsberg zum Stellvertreter des Kriegsministers (für die 6konomisch administrativen Geschäfte) ernannt. Die Preßleitung untersteht fortan der Mi—⸗ nisterpräsidentschaft. Im Gemeinderath hat eine Debatte über die Betheiligung an der Jubelfeier der Universität stattgefunden. Der Antrag, ein Festessen zu veranstalten, wurde verworfen und be⸗ schlossen, zwei Stipendien zu 400 Fl. zu gründen.

Großbritannien und Irland. London, 1 Lord Palm erston, der bei seiner Ankunft in Tiverton mit einer Musikbande eingeholt worden war, hielt sofort vom Fenster des Wirthshauses, in dem er sein Absteigequartier genommen hatte, eine kurze Ansprache an die Wähler. -Die alten Römer,“ so sagte er ihnen, »erzählen eine Fabel von einem ihrer Heroen, einem großen Ringer, der, wenn er niedergeworfen wurde, von seiner Mutter, der Erde, immer neue Kraft erhielt, so daß er beim Aufstehen sich stärker als zuvor fühlte. So hoffe auch ich, von der guten Muttererde Twerton's mit verjüngter Kraft beschenkt zu werden. Ich fürchte mich beinahe, auf die Zeit zurückzublicken, in der ich die erste Be⸗ kanntschaft mit dem lieben Tiverton gemacht habe. Andere Gesichter schauen mich an, doch weiß ich auch, daß die Bevölkerung von Tiverton ihre Ansichten nicht leicht wechselt und nicht zu denen ge— hört, die einem alten Freunde den Rücken kehren. So bin ich denn überzeugt, daß mir die Stadt das großherzige Wohlwollen bewahren wird, mit dem sie mich während 7 aufeinander solgender Parlamente

beehrt hat. Gentlemen und Ladys, die Sonne lächelt uns, die Ernte⸗

Nacht. « des Premiers; aber auch ohne solche ist seine Wiederwahl gesichert.

Der Großherzog von Hessen mit den

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Zur Kondo⸗ . 2 .

3 e,, macht, daß der Kaiser die Errichtung von Bisthümern in Oran und ohn bei der Beisetzung waren eingetroffen: Zur y er die 9 Bisthume re

lenz und Anwohnung setzung getroff 3 Constantine, so wie die eines Erzbisthums in Algier bewilligt und

reich Polen im Uebrigen aber aufs Neue bestätigt werden.

Künf⸗

tigen Sonnabend, den 15. d. wird. Se. Magiestät Konig Ludwig 1. Polen stattfinden soll, bei der 5 Mann auf 1000 Seelen und außer.

dem zur theilweisen Deckung des Ausfalls bei der letzten im Jahre 1863 stattgehabten Militair-Aushebung noch 13 Mann auf 10090 . mischte Budget Kommission hielt heute ihre erste Sitzung. In Ver des Gesammt - Ministeriums erschien der interimistische Mi⸗ nisterraths · Präsident, Graf Mensdorff, und gab die Erklärung ab,

vom Militairdienst.

keiner Weise zu einer Besorgniß Anlaß und von Fiebererscheinungen stattet, wie sie zur Deckung des rücktändigen Rekruten Konthn.

gents bestimmt ist. Die Loskauf - Summe beträgt 400 Silber-

aussichten sind prächtig und indem ich dies als ein gutes Omen für meine Wiederwahl betrachte, wünsche ich Ihnen allesammt eine gute Das war nun freilich nicht die eigentliche Kandidatenrede

Dagegen wird sein Kollege (Demnan) gegen einen Torykandidaten (Walrand) einen harten Strauß zu bestehen haben.

Frankreich. Paris, 12. Juli, Am Sonnabend geht der Kaiser nach Plombieres; der große Ministerrath in den Tuilerieen findet heute statt.

Der Bischof von Algier hat unterm 29. Juni bekannt ge—

auch am 17. Juni auf seinen Bericht von Pius IX. bereits sein

Rußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 12. Juli. (Osts. Ztg.) Der Dziennik Warszawski⸗ veröffentlicht

h ein Raiferliches Manifest vom 13. Juni d. J., durch welches di von Oldenburg der Hof ⸗Stallmeister Graf von Wedell; für den da, ü. a, i 2. h

Bestimmungen des Gesetzes über die Militair⸗Aushebung im König— vom 15. März 1859 theils abgeändert, theils ergänzt, Zugleich wird be— stimmt, daß im laufenden Jahr, und zwar in der Zeit vom 6. November bis 7. Dezember, eine ordentliche Militair⸗Aushebung im Königreich

ausgehoben werden sollen. Die diesjährige, so wie die künftigen Militair-Aushebungen sollen streng nach den Bestimmungen des durch gegenwärtiges Manifest abgeänderten Gesetzes ausgeführt werden, so daß die frühere gewaltsame Re— krutenerpressung auf immer aufgehoben ist. Nach diesen Be⸗

stimmungen haben sämmtliche in den Stammrollen aufgeführte mi—

Es wurde jedoch eine solche Einladung nicht be. litairpflichtige Personen an einem bestimmten Termin sich zur per—

sönlichen Revision vor der betreffenden Kreis⸗Aushebungs ⸗Kommission zu gestellen. Aus der Zahl der für brauchbar zum aktiven Militair-

dienst Befundenen wird dann das bestimmte Rekruten ⸗Kontingent aus⸗ geloost. Die Ausgeloosten werden bald darauf eingekleidet und in die Regi⸗ menter, denen sie zugewiesen sind, eingestellt.

drei Beilagen beigefügt. letzungen glücklicherweise keinen beunruhigenden Charakter hatten. 'i. gefüg

Auch gestern war das Befinden desselben den Umständen entsprechend Eine wunde Stelle am Hinterkopf, sowie

Dem Manifsest sind Die erste Beilage enthält Bestimmungen über die bei den künftigen Rekruten -Aushebungen allmälig zu bewirkende Deckung des von der Militair-Aushebung von 1863 rückständigen Rekruten - Kontingents, so wie über den Loskauf Letzterer ist einer Zahl von Rekruten ge—

Rubel. Die zweite Beilage enthält die Ezemtionen vom Militair⸗

der legitimirte polnische Erb- wie der persönliche Adel; 2) die

hänglichkeit an die russische Regierung von Insurgenten ermordeten Personen; ) die Ausländer und deren Söhne, so wie die im Köͤnig— reich Polen naturalisirten Ausländer und deren vor der Naturalisa— tion geborenen Söhnej ) die Mennoniten und mährischen Brüder, 6) die Juden, welche vor veröffentlichter Anordnung der Rekruten⸗ Aushebung zum Christenthum übergetreten sind. Zeitweise sind befreit, und zwar: I) für die Zeit ihrer Amtsverwaltung die etatsmäßigen Ver⸗ waltungs-, Gerichts. und Eisenbahn ⸗Beamten, Lehrer aller Katego— rieen, Aerzte, Apotheker, Künstler, von der Regierung bestätigte Rab⸗ biner, Organisten; 2) für die Zeit ihrer Ausbildung: die Studenten und Schüler der höheren und mittleren Unterrichts ⸗Anstalten. End— lich gestattet das Gesetz Befreiungen vom Militärdienst, die durch Familienverhältnisse geboten sind. Die dritte Beilage enthält eine Instruction für die Gemeinde Vorstände, betreffend die Ausfertigung Fon Attesten für Personen, welche wegen körperlicher Gebrechen zum Militärdienst unsähig sind.

Dänemark. Kopenhagen, 11. Juli. Die an vielen Orten im Auslande stattgehahten Arbeitsniederlegungen haben jetzt auch hier Nachahmung gefunden. Der größte Theil der hiesigen Maurergesellen hat am Sonnabend ihren Meistern erklärt, mit der Arbeit aufhören zu wollen, wenn kein höherer Lohn bewilligt werde. Sie verlangen nach dem 1855 vereinbarten Preiscourant, in welchem für die sechs Sommermonate 37 Schill. Ert. für März und Ob tober 327 Schill. Ert. und für die vier Wintermonate 25 Schill. Ert. Tagelohn festgesetzt war, bezahlt zu werden. Im Jahre 1860 wurde dieser Preiscourant verändert und sür 8 Monate des Jahres der Tagelohn um 23 Schill. Ert. und gleichfalls die Taxe für Accordarbeit herabgesetzt. Die Gesellen verlangen jetzt die Herstel—⸗ lung des 1855 vereinbarten Preiscourants.

Dagbladet führt Beschwerde darüber, daß ein »gewisser Herr Heins in der Eigenschaft eines Direktors des Kopenhagener Museums für Fischereigeräthe im Einvernehmen mit den schleswig holsteinischen Autoritäten in Eckernförde und an anderen Orten der Herzogthümer auf den Fischfang bezügliche öffentliche Ausstellungen vorbereitet.

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Das eiderdänische Blatt meint, daß die Königliche Regierung ver⸗

ichtet sei, über das dänische Staatsamt jenes Herrn Heins, sowie

harüber Aufschluß zu geben, ob das Ministerium für den Fall des

Mißbrauches der amtiichen Stellung des Herrn Heins enkschlosfen anzukaufen, die, seiner Ueberzeugung nach, das Erlernen ostindischer Sprachen

sei, den Betreffenden baldmöglichst zu desavouiren. Mehrere auf der Insel Alsen belegene ehemalige Herzoglich

augustenburgische Güter sind hier in der jüngeren Zeit öffentlich zum.

Verkauf angetragen worden. schleswig⸗ holsteinische Gutsbesitzer und Hamburgische Kaufleute über die Verkaufs-Bedingungen Erkundigungen eingezogen.

Telegraphische Depeschen

aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

der Börsenhalle. meldet aus Valparaiso vom 1. Juni, daß der Konflikt zwischen Spanien und Chile durch die Anerkennung der spanischen Forderungen erledigt worden ist.

Lissabon, Donnerstag, 13. Juli, Abends. Das Ergebniß der Wahlen im ganzen Lande ist jetzt bekannt geworden. Nur an wenigen Orten hat die Opposition den Sieg errungen, die große Mehrzahl der neugewählten Deputirten ist der Regierung günstig.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

Das Juliheft der vom Prof. Dr. Foß redigirten „Zeitschrift für preußische Geschichte und Länderkunde enthält unter der Rubrik Abhandlungen, zur 50jährigen Jubelfeier der Einverleibung der Rheinprovinz an Preußen, eine kurze Geschichte der Bildung des rheinpreußischen Territoriums, Skizze seiner Zustände vor 50 Jahren und seiner jetzigen. Von Dr. Milz, Gymnafsiallehrer in Aachen. Diese Abhandlung, welche pag. 393 bis 433 des vorliegenden Heftes einnimmt, also nur eine summarische Uebersicht des Stoffes geben kann, führt doch ein so lehrreiches und anschauliches Spiegelbild der bezeichneten Zeitperiode vor Augen, daß im Interesse für richtige, historische Würdigung der gegebenen Verhältnisse der vormaligen Zeit und der Gegenwart zu wünschen wäre, dieser Abhandlung würde, jumal durch die Tagespresse der Rheinprovinz, eine weitere Besprechung und Verbreitung zu Theil. Die einzelnen Abschnltte dieser Abhandlung sind be—

zeichnet als: Einleitung, Bildung des rheinpreußischen Territoriums auf dem

Rheinufer, Zustände des Rheinlandes unter franzoͤsischer Herrschaft, Zustaäͤnde der Rheinprovinz unter preußischer Herrschaft, Schluß. Unter den Recensionen und Anzeigen neu erschienener Bücher giebt das vorliegende Heft eine 2. Abtheilung der auf die preußischen Erbansprüche auf Schleswig ˖Holstein und deren Geltendmachung bezüglichen Schriften. Außerdem werden angezeigt und besprochen: „Geschichte der Gerichtsverfassung und des Pro⸗ zeffes in der Mark Brandenburg vom 10. bis zum Ablauf des 15. Jahr⸗ hunderts von Dr. Fr. uh Rühns. 1 Bd. 1865. (302 S.) aus dem Kriegsleben 1864, nach Zeichnungen von U. v. Salpius. Berlin 1854. 12 Bl. Qu. Fol. Von Alsen bis zum Frieden. Eine Skizze vom Kriegstheater. Von Einem Offizier. f der Gefallenen der K. K. österreich. und K. preuß. verbündeten Armee, resp. der Kronprinz, Marie ⸗Anna⸗ und Gablenz Stiftung. 223 S. Hamburg, Perthes ⸗Besser und Mauke. der verschiedenen historischen 2c. Vereine bilden den Schluß.«

Halle, 13. Juli. Gestern fand, wie die »N. Hall. Ztg.« meldet, in der Rula der Reksoratswechsel für das Universitätsjabt vom 12. Juli 1865 bis dahin 1866 statt, und ist diese höchste akademische Würde von dem Pro⸗ fessor der Mathematik Dr. Heine auf den Professor der Rechte Dr. Dern: burg übergegangen. . ;

Am S8. Juli ist nach mehrmonatlicher Krankheit der Vice · Präsident des Ober ⸗Appellaͤtionsgerichts in Jena Dr. K. W. E. Heimbach im hasten Lebensjahre verschieden. Er war Zuerst Docent der Rechte in Leipzig, erhielt 1828 den Ruf in eine ordentliche Professur der Jenaer Universität und trat chon 1832 in das Ober“ Appellationsgericht ein, dessen Vice Präͤsident er bald darauf wurde. . ; .

In Güstrow hat am 12. d. Mts. die feierliche Enthüllung des schon fruher beschriebenen Krieger Denkmals in Anwesenheit des Großherzogs und einer großen Anzahl Veteranen, die dazu eingeladen waren, stattgefunden. .

—=— Der Bischof in Lunds Stift, Dr. theol. Johan Henrik Thomander, ist nach längerer Krankheit am 9. Mittags mit Tode abgegangen. .

To ndon, . Juli. In der letzten Sitzung der » Ethnologischen Gesellschaft« las Professer Bell einen Aufsatz vor, den er »sichtbares Sprechen? (Visible Speech) betitelt. Er hat, sagt man, zur Laut-Dar— stellung ein System von Zeichen erfunden, das sich von jeder Verbindung von Buchstaben unterscheidet denn die Zeichen des Alphabets deuten nicht an, wie das geschriebene Wort auszusprechen ist. Die Menschenstimme kann durch die mannigfachen Stellungen von Zunge und Lippen und durch Aus. oder Einathmen 96 verschiedene Laute hervorbringen. Die vom Pro- fessor Bell erfundenen Symbole stellen die Art dat wie bei Hervor— bringung jedes der g6 Laute die Sprechwerkzeuge sich in Bewegung setzen; wie man das Symbol sieht, kann man mit Zunge,

rechten und auf dem linken

barkeit des Systems zu erweisen.

sie mehrmals mit grof

Murchison das gegend befindlichen Seen des Victoria⸗Sees von Speke und des Albert- Sees von Baker zu einander und zum Nil folgendermaßen zu erklären: Der Forschende braucht nur die in Speke s Buch enthaltene Karte zu Rathe zu ziehen, und er wird auf den ersten Blick sehen, wie sehr die Bakersche Hamburg, Freitag 14. Juli, Vormittags. Ein Telegramm gers zur z ; Karte den Luta

große Wasserfläche, die er vom Hörensagen kennt, und in welche der Nil

becken des Luta Nzigs, oder

reichen

Scenen

Zum Besten der Hinterbliebenen Kiel des preußischen Konsulats zu Rendsburg und des preußischen

1865. Bibliographie und Sitzungs . Berichte

Lippen, Lunge und Kehle nach Bedürfniß operiren, um den angezeigten Laut hervorzubringen. Er ließ die Zeichen nicht sehen, da er sie geheim hält, in der Hoffnung, daß die Regierung sich bewegen lassen werde, die Erfindung

sehr erleichten würde; doch stellte er einige Versuche an, um die Brauch- ; Er ersuchte die Anwesenden, irgend einen Laut auszustoßen, der sich nicht durch Buchstaben angeben läßt, und

eren l geichnete ihn dann in seinen Symbolen an. Hierauf wurden seine zwei Es haben in Folge dessen mehrere J aufgefördert, bei einem Blick auf das Zeichen, die Laute nachzuahmen, was

Söhne, die vorher das Zimmer verlassen hatten, wieder hereingerufen und

ßem Erfolge thaten.

In einem Schreiben über die Nilquelle sucht Sir Roderick Verhältniß der beiden großen in der Aequator-

Entdeckung den wesentlichen

Ansichten seines Bestätigung dient. Nzigs (jetzt der

ausgezeichneten Vorgän Speke zeichnet auf seiner Albert genannt als eine

durch Stromschnellen sich berabläßt, um dann ein wenig gegen Norden wieder aus ihr hervorzutauchen, und nach Godokoro zu fließen. So lebhaft glaubte er, auf Grund der ihm von den Eingeborenen gemachten Schilde rung, daß dies sich so herausstellen werde, daß er seinen Freund Baker zu dem Bestreben anfeuerte, die Thatsachen zu erkunden. Nun haben die For-

schungen Baker's die Richtigkeit von Speke's Ansichten über den Luta Nzigs in jedem wesentlichen Punkte bestätigt, denn der Nil verläßt sein erstes . und hohes Becken, den Victoria, in einer

Höhe von 3749 Fuß über und steigt 1670 Fuß hinab in das tiefe Felsen Albert Nyanza, welcher nach Ba— kers Angabe 2010 Fuß über der Meeresfläche liegt. Von dort fließt der Strom abwärts und gegen Norden nach Gondokoro, von welchem Orte bis Khartum, wo sich der blaue oder abessynische Nil mit ihm ver— einigt, er, wie jetzt wohlbekannt ist, ein vollkommen schiffbarer Fluß wird. Die Darstellung der alten Geographen, wie man sie auf ihren Karten sieht, wonach zwei Ströme aus zwei besonderen, mit einander nicht zusammen · hängenden Seen entspringen und sich weiter nördlich vereinigen, um den Nil zu bilden, erweist sich als ein Irrthum, da wir jetzt wissen, daß der weiße Nil, gleichviel ob in Gestalt eines Sees oder Flusses, ein zusammen⸗ hängend fortlaufendes System bildet, dessen Wasser erst aus einem höheren in einen niedriger liegenden See, und dann in den Hauptstrom fließen, der auf seinem Laufe nach Gondokor und Khartum von vielen anderen Neben⸗ flüssen gespeist wird. Kurz, das Wassersystem, wodurch diese Nil ˖ Seen zuerst mit einander zusammenhängen und dann den Hauptstrom speisen, hat eine Analogie mit der zwischen den nordamerikanischen Seen bestehenden Verbin⸗ dung und der Mündung ihrer Gewässer in den St. Lawrence.

er Meeresfläche,

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Berlin. Das »Preußische Handels. Archivs Nr 28 enthält das Gesetz über die Gerichtsbarkeit der preußischen Konsuln. Eine osterreichische Ver- fügung über die Einfuhr von Scheidemünzen in Oesterreich Verfügung des österreichischen Ministeriums vom 26. Juni d. J. über die Zollbehand⸗ lung der Waaren aus dem freien Verkehr des Zollvereins und der nach dem Zollverein , Waaren in Desterreich die Kaiserl. russische Verordnung vom 25. Mai d. J. über die Eingangs Abgabe von Thee in Rußland. Einen statischen Nachweis über die im Jahre 18641 ertheilten Ge= nehmigungen zu Emissionen auf den Inhaber lautender Schuld verschreibun ˖ gn den Schluß des Jahresberichts der Handelskammer zu Mainz vom Jahre 1864 die Jahresberichte pro 1864: des preußischen Konsulats zu

General⸗Konsulats zu Odessa.

Magdeburg, 13. Juli. Auf die Verwendung des Provinzial- Steuer- Birektors ist es, der »Magd. Ztg.« zufolge, höheren Orts geneh⸗ migt worden, daß bei dem Export von Spiritus nach Bremen und Geestemünde das bei dem Export auf der Eisenbahn mittelst Ver- schlußwagen über Wittenberge bestehende Verfahren in Anwendung kommen darf. Hiernach ist in den Fällen, in welchen Branntweinsendungen in ganzen Wagenladungen und unter ungelöͤstem Wagenperschluß über Braun · schweig nach Bremen und Geestemünde befördert werden, die von dem Haupt- Steuer- Amte in Braunschweig bisher ausgeübte Abfertigung auf Grund der Ausfuhranmeldungen in der Weise auszuführen, daß neben der amtlich bescheinigten Ausfuhranmeldung wegen des zwischenliegenden han növerschen Gebiets Uebergangsscheine auf Bremen resp. Geestemünde er- theilt werden.

Trier, 12. Juli. Mit Rücksicht darauf, daß der diesjährige Kongreß der katholischen Vereine Deutschlands in der ersten Hälfte des Monats September e. in Trier tagen wird, findet hierselbst vom 15. August bis 15. September eine Ausstellung von Gegenstaͤnden statt, welche zum kirch⸗ lichen Gebrauche, zur religiösen Uebung und zur Ausschmückung gottes dienstlicher Räume dienen oder einschlägige literarische Werke sind. Die Ausstellung verspricht ebenso vielseitig als mannigfaltig zu werden, weil einestheils die Kunst, die Kunsthandwerke und die Manufakturen jetzt unge mein viel Interessantes für die genannten Zwecke schaffen, anderntheils nicht nur aus asten Theilen Deutschlands, sondern auch aus Frankreich und Belgien Gegenstände eintreffen werden. Auch ältere Gegenstände der bezeichneten Art, welche ein kunsthistorisches Interesse darbieten, sind nicht ausgeschlossen. Nach Beendigung dieser Ausstellung beginnt hierselbst eine zweimonatliche Kunst. und Industrie - Ausstellung, welche sich am 1. Dezember in eine per- manente Exßosition verwandelt. Die Gegenstände der ersten Ausstellung können nach dem Wunsche der Einsender auch in den folgenden Ausstellun gen verbleiben. Das Unternehmen wird von dem Vorstande des Kunst—= und Gewerbe ˖ Vereines geleitet.