1865 / 178 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Hochgeehrte Festgenossen! Der Himmel ist dem Feste gnädig, das wir zu begehen im Begriff stehen die Sonne strahlt, wenn auch nicht am wolkenlosen Firmament, aber sie strahlt doch auf diesen schönen Fleck deutscher Erde in dem Augenblicke, in welchem wir das Standbild des Mannes ent⸗ hällen wollen, den zu ehren die Bewohner der stolzesten Paläste und der niedrigsten Hütten mit einander gewetteifert haben, dem das Herz des

deutschen Volkes gehört. Das Comité mußte lebhaft wünschen, daß an dem heutigen Ehrentage E. M. Arndts ein Mann als der Dolmetsch des öffentlichen Geistes auftrete, der zu den ältesten und innigsten Freunden Arndts, zu den Genossen desselben in dem Kampfe zählt, in welchem Deutsch land von der Fremdherrschaft befreit und der preußische Staat auf seine jetzigen Basen gestellt ward. Ich freue mich, daß der Herr Appellations · gerichtsrath v. Ammon es übernommen hat, die Festrede zu halten, ein

Mann, der zu seinem Ruhme meiner Worte nicht bedarf.

Herr Appellationsgerichts Rath von Ammon trat demnach vor und hielt die Festrede, in welcher das patriotische Wirken Arndt 's geschildert wurde. Nach der Enthüllung des Denkmals wurde das Fied: »Was ist des Deutschen Vaterland« gesungen, und von dem Geheimen Ober ⸗Regierungs⸗Rath Beseler, so wie von dem Rector magnificus Arge— lander entsprechende Reden gehalten.

München, A. Juli. Gestern Vormittags überreichte eine Deputation

der Münchener Künstlerschaft die schon erwähnte Adresse dem Erfinder des Regenerationsverfahrens, Professor Dr. Pettenkofer. Professor Max

Widmann, begleitet von den Herren Professor Piloty, Enhuber und Max

Stieler, sprach einige einleitende Worte und übergab dann dem Rektor Dr. Pettenkofer die sehr schön ausgestattete Adresse. Wien, 29. Juli. Se. Majestät der Kaiser besichtigte gestern in der Kaiserlichen Kunsterzgießerei Fernkorns das in allen Theilen vollendete Mo nument des Prinzen Eugen von Savoyen. Vom 12. August an beginnt die Ueberführung der Bronzegüsse auf den Aufstellungsplatz.

Die Reiterstatue des Banus Jeiasig, für Agram bestimmt, ist be.

reits geformt; der Guß wird im Monat August stattfinden. Die Firma Appleton in New York hat ein Buch unter der Presse, welches sowohl seines Verfassers als seines Inhaltes wegen allgemeines

Interesse erregen wird. Es ist die Geschichte der Administration

des Präsidenten Buchanan, geschrieben von dem Expräsidenten selber. Man darf wohl erwarten, daß es manche Enthüllungen über die geheimen

Agitationen und die mannigfachen Vorbereitungen bringen wird, die dem

Abfalle der Südstaaten vorausgingen.

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Ueber die Ernte-⸗Aussichten gehen den r ussisch en Zeitungen aus

verschiedenen Gegenden des Reiches folgende Nachrichten zu:

Jel ez (Gouvernement Orel) Das Metter ist ausgezeichnet; Wärme und Regen wechseln passend ab. Dank dieser günstigen Witterung nimmt das Wachsthum nicht täglich, sondern man möchte sagen stündlich zu. Hafer und Buchweizen stehen fo gut wie noch nie. Der Roggen gewährt keinen sehr erfreulichen Anblick, dafür sind die Aehren aber so stark, daß die Ernte gewiß sehr ergiebig ausfallen wird. Ganz anders sieht es mit dem Weizen

aus; wo er am besten gediehen ist, wird kaum die Aussaat geerntet werden; meistentheils sind aber die Weizenfelder umgepflügt und mit Buchweizen

und Hirse besäet worden. Die Kornpreise sind gefallen und werden unter

solchen Umständen wohl auch nicht sobald wieder steigen. Rostow am Don. Seit Ende Mai ist häufiger Regen eingetreten ; das Wachsthum gedeiht vorzüglich. Die Wiesen und Kornfelder stehen gut

und man darf mit Sicherheit auf eine ergiebige Ernte rechnen. Die Korn⸗

preise sind gefallen.

Land der donischen Kosaken. Vom 30. Mai bis zum 26. Juni

ist selten ein Tag ohne Regen vergangen. Die Erde und Luft sind feucht, die Wärme hält an, ohne daß starke Hitze oder Wind eintreten. Das Wachsthum ist so schnell fortgeschritten, daß man im Laufe weniger Tage die Felder kaum wiedererkennen konnte. Man ist zu den schönsten Hoff— nungen berechtigt.

Kreis Ssstroti (Gebiet Bessarabien). Bei Beginn des Frühlings

ließen einige warme Tage uns auf die Fortdauer solchen Wetters und so⸗ mit auch auf eine gute Ernte hoffen. Die Freude währte nicht lange / Kälte und heftige Winde traten bald ein, dörrten die Erde aus und hemm— ten alle Vegetation. Die Kornpreise sind seit dem 15. Mai sehr gestiegen, dagegen ist Vieh unglaublich billig, weil Jedermann dasselbe zu veräußern sucht, da man weder auf Getreide, noch auf Stroh hoffen dürfte. In der letzten Zeit ist häufiger Regen eingetreten, und wenn er nicht wieder von Dürre und Frost abgelöst wird, steht zu hoffen, daß der Mais, das Haupt— nahrungsmittel in dieser Gegend, noch einigermaßen gut gedeihen wird.

Eisenbahn⸗Angelegenheiten.

Meiningen, 28. Juli. Nachdem die Verhandlungen zwischen un serer Staatsregierung und der bayerischen wegen Baues einer Eisenbahn von hier nach Schweinfurt, behufs Verbindung der Werrabahn mit der bayerischen Westbahn, eine Zeit lang unterbrochen gewesen, sind diesel⸗ ben vor Kurzem wieder aufgenommen und dabei von der bayerischen Staatsregierung die Zusicherung ertheilt worden, daß von Seiten Bayerns dieser Bau beabsichtigt und die desfallsigen Vorlagen an die bayerischen Kammern zur Genehmigung überhaupt oh als des Kostenaufwandes für die nächste Etatsperiode erfolgen sollten. (Fr. J.)

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Beohachtungs?eit.

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Baro- LTempe- . neter. ratue. v ind Paris. Réau-

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Aus wirti ge Stationen. 30. Juli.

Farin, 339, 1 12,65 W., sehwach. fast bedeckt. Brüssel.... 3369 13,5 W., mässig. bedeckt. Helsingkors 332,9 12,2 SW. , schwach. bew., gest. Regen. 334,8 13,3 8SW. , mässig. bew., gest Regen. 35,3 13.0 S., zieml. stark. bewölkt. [. 3339 160 188 W., sehr stark. bedeckt. 36 14,4 WNW. , schwach. heiter. Skudesnäs. 330,6 9,86 N.. frisch. halb heiter. Gröningen. 335,9 15,4 W.. schwach. wolkig. Helder? ... 336,3 16,3 WNW., schwach. heiter. Christians. . 334,6 1 SW. , krisch. bedeckt, Regen.

6 , w 0 R

30. Juli.

Memel 335,2] 14,8 I18W. , stark. trübe.

Königsberg 335,9 12.8 8 W., stark. trübe.

336, 2 13,8 W., mässig. sehr bewölkt. Putbus ... 333, 0 13,5 NW. . trübe.

Cöslin 334,86 15,4 8W. . stark. heiter.

Stettin 336, 3 14,1 WsSW., mässig. heiter.

Berlin 335,9 13,5 188W., schwach. heiter.

n . 13,9 SSW., mässig. heiter. Münster ... 33458 11.8 W., mässig. ziemlich heiter. Torgau. ... 333, 9g 13,8 S., sehwach. heiter. Breslau. .. 332,3 14,0 180., sehwach. heiter. . 335,2 13,4 W., sehwach. trübe. Ratibor. . . . 330, 11,2 I180., schwach. heiter

Xxñ , s X X

332, 12,7 8., sehwach. heiter. Aus wirti ge stati onen. 31 Juli.

668g 7,2 19,6 180., s. sehwaeh. heiter, dunstig. Brüssel. ... 336, 5 18,38 SW. , stille. bewölkt. Haparanda. 330,1 12,85: W., sehwach. last heiter. 5 330,9 10,5 W., mässig. bed., Regen, gest. u. Nachts Regen. Petersburg] 332, 21,8 W., mässig. bewölkt. 334,1 15,4 18., zieml. stark. heiter. 333,9 15, 35 SW. , Sturm. bewölkt. Stockholm. 333, 13,90 W., schwach. wenig bewölkt, gestern Abend WS W., schw., Reg, am 30. e. Maxim. 18, 57, Minim. 11.67. Gröningen. 337,4 14,2 SSW. , stille. wenig bewölkt. Heller Fön 15,4 8048., s. schw. leieht bedeckt. Hernösand. 30. ö. H, . neiter. PFreussisehe Stationen

31. Juli.

Memel 335, 12.5 W., stark. wolkig, gestern Abend Regen. Königsberg 3359 128 RW, stark. heiter. Danzig 336,7 11.5 Ws W., mässig. wolkig.

Putbus 334, ð 8,6 W. e , kegen

Cdslin 336, 0 11,4 W., stark. heiter.

Stettin 341 10,1 W., schwach. heiter.

336,2 10,6 SSW., schwach. ziemlich heiter, gest. Stürme und gegen Abend wenig Regen.

335 6 12,9 WsSW., schw. beiter. Münster... 335,9 7,9 8 W., schwach. heiter, Nachts Min. 5,3. Torgau ... 334] 11,7 18W., mässig. heiter. Breslau... 332, 12 4 W., schwach. heiter.

Cöln 3355 12,1 80., schwach. sehr heiter. Ratihor ... 330,7 13,1 NW., schwach. halb hell, gest. Abd. Gewitter. . 11,7 NO., mässig. heiter.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 2 August. Im Opernhause. (134 ste Vorstellung.) Oberon, König der Efen. Romantische Feen Oper in 3 Abthei⸗ lungen, nach dem Französischen des J. R. Planché, übersetzt von Hell. Musik von C. M. von Weber. Ballet von Hoguet.

Gewöhnliche Preise.

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Oeffentli cher Mnzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗-Sachen.

Steckbrief s - Erledigung. Der unter dem 19. d. Mt. hinter den Victualienhändler Wilhelm Lorbeer erlassene Steckbrief ist erledigt. Berlin, den 28. Juli 1865. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

Die unterm 21. Januar e. gegen den Privatschreiber Berthold Othegraven aus Driesen erlassene Offene Requisition ist hiermit erledigt. Priesen, 25. Juli 1865. Königliche Kreisgerichts Deputation.

Ein in Grochwitz angebaltener, anscheinend taubstummer

Mensch. Im Dorfe Grochwitz, Kreis Freystadt i. Schl., ist am 14. Juni e. ein anscheinend taubstummer Mensch aufgegriffen worden, dessen Auskünfte äber seine persönlichen und Heimaths . Verhältnisse sich durchweg als lügen haft erwiesen haben. Rach den schriftlich gestellten und in ziemlich leserlicher und geläufiger Handschrift beantworteten Fragen gab derselbe zuletzt an: er heiße Ern st Schilg, sei aus Frankfurt a. M. gebürtig, 37 Jahre alt, evangelisch, seit seinem 13. Lebensjahre taubstumm uͤnd ziehe seit W Jahten in vieler Herren Länder von einem Ort zum andern, von milden Gaben lebend.

In Ungarn will er bei einem Landmann 3 Jahre hindurch beschäftigt gewefen, aber noch niemals bestraft worden sein.

Eine Gebärden resp. Zeichensprache, wie sie nur wirklich Taubstummen eigen, ist dem 2c. Schilg dem Anscheine nach gänzlich fremd.

Signalement: Größe 5 Fuß, Haare blond, gut gepflegt, Augen blau, Raͤse proportionirt, Bart röthlich blond, Zähne vorn vollständig, Ge— sichtsbildung länglich, Gesichtsfarbe gesund, Gestalt mittlerer.

Bekleidet war derselbe bei seinem Einbringen mit einem grauen Zeug rock, alten Zeughosen, schwarz seidener Weste, hellem Halstuch, Stiefeln und Hemde.

Der angebliche 2. Schilg befindet sich hier in gerichtlicher Unter- suchungshaft, und wird ersucht, zur Ermittelung der wahren persönlichen und Heimaths ˖ Verhältnisse die erforderlichen Nachforschungen zu veran— lassen und von dem etwaigen Resultat unverzüglich Mittheilung hierher zu machen.

Carolath in Niederschlesien, den 29. Juli 1865.

Die Königliche Polizei ⸗Anwaltschaft.

Bekanntmachun g. Von einer des Diebstahls verdächtigen Person sind nachstehend be⸗ schriebene, anscheinend gestohlene Gegenstände verkauft worden:

1) ein silbernes, in 4 Stücke gebrochenes Armband, dessen beide Enden mit Händen versehen sind, die in einander greifen; in letzteren auf dem Handteller befinden sich die Namen Carl und Sophie: oberhalb des Handgelenks befindet sich das Datum: vierten März 1837-1862. Die äußere Seite des Armbandes ist blumenartig gepreßt und mit folgenden Namen versehen: Woldemar, Otto, Richard, Ida, Heinrich, Anna; innerhalo desselben ist der Name Albert eingravirt,

Y eine große goldene Busennadel mit 3 kleinen goldenen Troddeln, innerhalb derselben auf einem Agatsteine befindet sich ein aus Elfen⸗ bein gefertigter Frauenkopf, desfsen Haar mit Trauben und Wein

blättern durchflochten ist,

3) ein halber unechter Uhrschlüssel, ö 4 ein goldener glatter Siegelring von geringer Weite mit einem kreis runden Milchopal ohne Äufschrist, nnn, 3961 5) eine goldene Cylinderuhr mit silbernem Zifferblatt und römischen Zif⸗ fern, die auf glattem Grunde stehen; die Rückseite ist fagettirt; in der Mitte befindet sich ein rundes Schild von 3 Linien Durchmesser. Im

nnern der Uhr steht:

Eehappement à Cylindre Quatre trous garnis en rubins.

Auf der inneren Seite be i ern Deckels befinden sich die Zahlen:

72/522 . unter einander Nr. 8/005 71,557 e

die Marken der Uhrmacher, welche die Uhr reparirt haben

eine goldene, 12 Zoll lange, aus etwa 200 Gliedern bestehende Kette,

deren der Uhr entgegengesetzte Seite bedeutend verbreitert ist und an

drei kleinen Ringen verbunden ist x

a) durch ein Zoll langes Kettchen mit dem Uhrschlüssel,

b) mit einem Medaillon, dessen geöffnete Kapsel ein helles Glas und unter diesem ein Stück roth und schwarz gestreiftes Glanzpapier zeigt

e) einen Haken zum Befestigen des Ganzen an einen Westenknopf.

Schlüssel, Medaillon, Haken und Kettchen sind von Gold. Jeder, der über den Eigenthümer derselben und die Art des Verlustes

derselden etwas zu bekunden vermag, wird ersucht, solches mir oder der nächsten Polizeibehörde anzuzeigen. Kosten erwachsen dadurch nicht, die

gehort.

Sachen zu 1—3 befinden sich in gerichtlicher Asservation, die zu 4 —6 in Privatbesitz. Cottbus, den 13. Juli 1865. Der Staats Anwalt.

Zufolge Anklage des Königlichen Staats Anwalts zu Brieg vom 11. Juli 1865 ist gegen die Landwehrpflichtigen:

1) Emanuel Laschinsky, geboren am 19. Dezember 1827 zu Strehlitz, Gottlieb Heinzelmann, geboren am 20. Mai 1835 zu Neumarchwitz, zuletzt in Grüneiche wohnhaft, den Bäcker Carl Beyer, geboren am J. Januar 1831 zu Staedtel, zuletzt in Noldau wohnhaft,

Joseph Borsig, geboren am 19. März 1830 zu Namslau, Wilhelm Bruͤcksch, geboren am 17. Juni 1829 zu Krickau, Friedrich Leibmeier, geboren am 19. März 18365 zu Namslau, Daniel Heinzelmann, geboren am 21. Dezember 1838 zu Neumarchwitz, den Bauergutsbesitzer Earl Briz, geboren am J. August 1828 zu Krickau, Gottlieb Trost, geboren am 15. Mai 1826 zu Grüneiche, . . Theodor Lange, geboren am 16. Mai 1852 zu Sim⸗ melwitz, Carl Hest, geboren am 11. November 1827 zu Ramslau, Earl Frannek, geboren am 4. Juni 1829 zu Lankau, zuletzt im Ell⸗ guth wohnhaft,

13) Emil Arnold Eckert, geboren am 17. Mai 1827,

14) Lothar Tiltz, geboren am 6. Februar 1828, zu Groß Butschkau, auf Grund des §. 110 des Strafgesetzbuches die Untersuchung wegen uner⸗ laubten Verlassens der Königlichen Lande, um sich dadurch dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen, eröffnet worden. Die An . geklagten werden demnach hiermit öffentlich vorgeladen, in dem zur münd⸗ lichen Verhandlung der Sache auf

den 34. November e., Vormittags 9 Uhr, im hiesigen Gerichtslokale, Zimmer Nr. 1, anstehenden Termine zu erscheinen, die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu brin⸗ gen oder uns solche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß selbige hier zu noch herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens der An geklagten wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.

Namslau, den 18. Juli 1865. Königlsches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Sec S8 S

d

D, , Auf die Anklage der Königlichen Staatsanwaltschaftz hierselbst vom 8. Januar 1865 ist mittelst Beschlusses des unterzeichneten Gerichts vom 19. Januar 1865 gegen 1 den Handelsmann Adolph Freudenthal, geboren zu Danzig am 3. August 1835 und zuletzt wohnhaft in Berlin, 2) den Handelsmann Marcus Sänger, geboren zu Posen im Dezember 1805 und zuletzt wohnhaft zu Neu- Schöneberg bei Berlin, wegen Contravention gegen das Hausir Reglement resp. wegen Theilnahme daran aus §8§5. 2, 26 des Hausir Reglements vom 28. April 1824, 5§. 20 Ges. 19. Juli 1861, §. 34 Strafgesetzbuches die Untersuchung eröffnet und zum mündlichen Verfahren ein Termin auf den 8. September 1865, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungszimmer Nr. 1 des unterzeichneten Gerichts auf hiesigem Schlosse angesetzt worden.

Bie ihrem Aufenthalte nach nicht zu ermitteln gewesenen Angeklagten werden zu obigem Termine hierdurch öffentlich mit der Aufforderung vor— geladen, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidi⸗ gung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können.

Im Falle des Ausbleibens der Angeklagten wird mit der Unter suchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Als Be⸗ lastungszeugen sind

1) der Tuchapreteur Friedrich Sittig zu Sommerfeld, 2) die verehel. Tuchapreteur Kupitz, Louise geb. Kupitz, ebendaher, zum Termine mit vorgeladen worden.

Sorau, den 8. Juni 1865.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Handels⸗Register.

Handels ⸗Register des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin.

Mit Bezug auf unsere Bekanntmachung vom 26. d. Mts., die Kom⸗ mandit ˖ Gesellschaft auf Actien, Firma Fabrik ˖ Gesellschaft für Holzarbeit E. Neuhaus, betreffend, bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß zu denjenigen Blättern, durch welche die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen, auch »die Reue Preußische Zeitung«

Berlin, den 28. Juli 1865. . Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.