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werke, Viehtriften und Waaren.) Bereits im Jahre 1835 wirtte! die 91 1. Ständediät auf Entfernung dieser, als für unsere Zeit unpassender Verkehrsschranke damals vergeblich hin und wie lästig dieselbe dem Publikum geworden, bezeugen die bei der letzten holsteinischen Ständeversammlung im Jahre 1863 in dieser Beziehung eingereichten Petitionen. Als endlich gar eine neu errichtete, zwischen Haide und Itzehoe durch Hanerau fahrende Post sich diesem Zolle zu unterwerfen gezwungen war und von beikom— mender Seite Beschwerde geführt wurde, scheint die Regierung die Angelegenheit ernsthaft in die Hand genommen und auf Entfernung der Schranke hingewirkt zu haben. Wie es heißt, soll über die Größe der Ablösungssumme mit dem Gutsherrn unterhandelt wer den, die Zollhebung aber schon nächstens aufhören. * GSannover, August. (5. N.) Der Bun es· ausschuß für die deutsche Eivilprozeßordnung wird nach kurzen Ferien seine Arbeit bald wieder aufnehmen, indeß abermals mit verringerten Kräften. Schon nach der ersten größeren Ver tagung sandten nicht alle theilnehmenden Staaten ihre Beauftragten wieder, und jetzt werden, wie wir hören, nochmals zwei entbleiben; der eine, der eben an Herrn Werrens Stelle zum, RNe⸗ gierungs Direktor für Nassau berufene Hofgerichts - Direktor Winter, würde, wenn diese Veränderung in seiner Diensistellung nicht eingetreten wäre, wohl bis zum Schluß an den Arbeiten theil⸗ genommen haben; ihm aber einen Nachfolger zu geben, würde sich, nun die Aufgabe des Ausschusses ihrer Erledigung zugeht, kaum eimpfehlen. Nach der Ansicht einzelner Mitglieder würde man bis zum Februar n. J. jedenfalls mit der Ausarbeitung des Entwurfs 8 ommen. ; , 3. f. N. aus Celle mitgetheilt wird, hat vorgestern Regierungsrath Schowe eine Konferenz mit besonders thätigen Mitgliedern einiger Vorschußvereine gehabt, um die Ansichten dieser Herren üher einen Gesetzentwurf für Genossenschaften zu vernebmen, welcher der nächsten Ständeversammlung vorgelegt wer den soll. Hessen.

Darmstadt, 9. August. (Darmst. Ztg.) Im

Laufe des gestrigen Tages ist die weitere Nachricht eingegangen, daß

i jesta dönigi §n d insofern die Reise Ihrer Majestät der Königin von, E glan eine , erlitten hat, als Ihre Majestät nicht heute, sondern

9 1 5 c 7 . 37 ss 1U⸗ . ö * . erst morgen früh hier eintreffen, den Tag über im Jagdschlosse Kra Zinsenauszahlung für Darlehnsbeträge an den genannten Fürsten

nichstein verweilen und ö Ihre Reise nach Eoburg fortsetzen, am 11. d. anlangen.

, a. M. Li Verein der deutschen Standes herren hat sich, schreibt die Wiener Ztg.‘, bereits constituirt. Die⸗ ser Verein, der aus allen ihm beitretenden Häuptern derjenigen fürstlichen und gräflichen Häuser Deutschlands besteht, welche 6. den Bundesbeschlüssen vom 18. August 1825, 15. Februar 1829 und 12. Juni 1845 aufgeführt sind, hat als seinen Zweck die Belebung des Standesbewußtseins, die Wahrung der gemeinsamen Rechte und Interessen der deutschen Standesherren und die Unterstützung der ein zelnen in der Vertheidigung ihrer standesherrlichen Rechte. aufgestellt und er soll namentlich dahin wirken: a) daß der auf Bundesgrundgesetzen und Bundesbeschlüssen oder auf Spezialperträgen ruhende Rechtszustand aufrechterhalten, l) daß die Verheißung des Art. 6 der Bundesakte (Curiatstimmen im Plenum der Bundesversammlung) verwirklicht und e) daß dem zu errichtenden Bundesgericht die bundesgesetzlichen Rechte der deutschen Standesherren ohne Einschränkung unterstellt werden. Die Organe des Vereins sind die Generalversammlung, welche regelmäßig alle drei Jahre zusammentritt, und der Ausschuß, welcher aus dem Präsidenten und Vicepräsidenten des Vereines, aus sechs Mitgliedern und zwei Ersatzmännern besteht und sowohl den Verein nach außen vertritt, als in minder wichtigen Angelegenheiten endgültig, in dringenden wichtigen Angelegen— heiten vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung beschließt und endlich die Berathungsgegenstände für die General- Versammlung vorzubereiten hat. Der gegenwärtige Präsident des Vereins ist der Fürst Karl Egon zu Fürstenberg. Die erste Generalversammlung und in ihr erfolgte die Gründung des Vereins wurde am 18. März v. J. in Frankfurt abgehalten; seitdem ist der Ausschuß zwei Mal, zuletzt am 30. März d. J. in Heidelberg, zusammengetreten. Die Gründung des Vereins wurde sowohl der Bundesversammlung, als sämmtlichen Mitgliedern des Bundes angezeigt und von keiner Seite beanstandet. Die deutschen Standesherren bestehen zur Zeit aus 48 Fürsten und 45 Grafen. Nur acht Fürsten und sechs Grafen sind noch nicht Mitglieder des „Vereins der deutschen Standesherren .. .

Bayern. München, 9g. August. (W. T. B.) Der sächsische Minister Freiherr von Beust ist von Wien hier eingetroffen; der selbe wird morgen mit Freiherrn von der Pfordten konferiren und sich sodann zu seinem in dem nahen Possenhofen weilenden

onarchen begeben. 3.

. i, . Wien, 9. August. Wie der Staatsminister Graf von Belcredi und der Justizminister, hat jetzt auch der Finanz- minister Graf Larisch⸗Mönich ein Rundschreiben erlassen. Dasselbe ist an die Leiter der Finanz-Directionen gerichtet und lautet:

Se. K. K. apost. Majestaͤt haben mit allerhöchstem Handschreiben vom

2. Juli 1. J. mich zum Finanzminister allergnädigst zu ernennen geruht. . von diesem allerhöchsten Beschlusse mit dem Beifügen in die Kenntniß, daß ich die Leitung der Finanzverwaltung mit dem heu. tigen Tage übernommen habe. Von höchster Wichtigkeit für das allgemein: Wohl erscheint die vollkommene Herstellung des Gleichgewichtes jzwischen Einnahmen und Ausgaben, somit die Beseitigung eines Abganges. Auf die Erreichung dieses hochwichtigen Zweckes ist mit aller Kraft hinzuwirken. Die Verwirklichung dieses Zweckes kann aber nur dann erreicht werden, wenn jeder in seiner Dienstessphäre mit Hingebun und energischer Thätigkeit hierzu mitwirkt. Ich hoffe daher, daß mich Ew. im Zusammenwirken mit allen Organen in meinen dienstlichen Aufgaben mit Ihren Kenntnissen und Erfahrungen und jenem regen Eifer kraͤstigst unterstützen werden, welchen die gegenwärtigen Umstände erheischen.«

Ihre Majestät die Kaiserin ist gestern in Ischl eingetroffen. Die in letzter Zeit wiederholt geänderten Dispositionen betreffs der Ankunft Ihrer Majestät und der erneuerten Abreise Sr. Majestät sind, wie die »Ostd. Post« meldet, endgültig dahin festgestellt, daß Se. Majestät heute früh Ihrer Majestät der Kaiserin bis Lambach entgegenreist, woselbst dinirt wird. Ihre Majestäten dürften morgen Abends in Wien eintreffen. Aus Salzburg, S8. August, telegraphirt man der »Const. Oesterr. Ztg.“: ⸗Se. Majestät der Kaiser hat die

Einladung zu dem vom 16. bis 19. August hier stattfinden den Fest.

schießsen angenommen und wird am 19. August hier eintreffen. König Ludwig von Bayern und der Großherzog. von Hessen - Darmstadt haben ihr Erscheinen zu dem Feste gleichfalls zugesagt.« ö

Wie der »Pesther Lloyd« erfährt, hat der Kaiser, indem in Pesth keine zur Abhaltung des Reichstages geeignete Lokalität vorhanden ist, mit Entschließung vom 5. d. M. angeordnet, daß un— verzüglich die detaillirten Pläne und Kostenvoranschläge zur Erbauung eines neuen oder Adoptirung irgend eines bereits vorhandenen Lo— kales für den Reichstag ausgearbeitet und zur Bestätigung Sr. Majestät unterbreitet werden. Zur Berathung dieser dringlichen Angelegenheit hat der Tavernikus ein Comité eingeladen, welches am 9. d. M. in Ofen sich zu versammeln hat. Gegen Börsenschluß wurde gestern, wie dem »Hamb. Korresp.« telegraphirt wird, eine offizielle Bekanntmachung angeschlagen, dahin gehend, daß die Wie deraufnahme der Auszahlung der Fürstlich Paul Ester; hazy'schen Trefferloose spätestens bis zum 15. März 1866 statthaben werde; auch soll vom betreffenden Tage ab mit der

vorgegangen werden.

Gastein, 9. August. (W. T. B.) Abend 8 Uhr von Wien hier angekommen. 3

Triest, 7. August. (Tr. Ztg.“ Da von den österreichischen Rhedern wiederholt der Wunsch ausgesprochen wurde, die österrei⸗ chische Flagge im Interesse des 6österreichischen überseeischen Han dels wieder in den levantinischen Gewässern erscheinen zu lassen, hat der Kaiser, auf Antrag des Marineministeriums, mittels Entschließung vom 18. Juli d. J. die Entsendung einer Kaiserlichen Eskadre dorthin genehmigt. Dieselbe ist, wie der »C. A. meldet, unter das Kommando des Contre⸗Admirals Wilhelm v. Tegetth of gestellt, welcher die Ermächtigung erhielt, alle Häfen des türkischen und griechischen Archipels sammt dem dortigen Litorale, so wie die Küsten Syriens und Egyptens bis nach Alexandrien hin zu besuchen. Die K. K. Missionen in Konstantinopel uud Athen wurden beauf— tragt, der Pforte und der griechischen Regierung von dem Erscheinen dieses Kaiserlichen Geschwaders Kenntniß zu geben, so wie auch die betreffenden K. K. Konsulate hiervon zu verständigen.

Schweiz. Bern,, 8. August. Hinsichtlich der in Bregenz getroffenen Uebereinkunft über die Rhein: Correction ist nachträglich zu melden, daß die Abgeordneten sich außer über den Durchstich bei Fussach, auch noch über einen solchen bei Diepoldsau verständigt haben. Die Kosten des ersteren sind auf 2,675,000 und die des letzteren auf 2,730,000 Fr. veranschlagt.

Belgien. Brüssel, 8. August. (K. Ztg. Der Senat wird vermuthlich nur Eine Sitzung halten, um die dringlichsten Kredite und das Gesetz der Zollreform zu genehmigen. Man sieht für die nächsten Tage der Entscheidung eines wichtigen Prozesses entgegen, welchen das Finanz⸗Departement gegen einen der ersten Landbauer und Fa⸗ brikanten Belgiens, Herrn Claes in Lembecg, wegen langjährigen und kolossalen Betrugs der Accise angestrengt hat. Das oͤffentliche Ministerium hat auf die Verurtheilung des Angeklagten und auf zweijähriges Gesängniß und 600,000 (schreibe sechshunderttausend) Fr. Geldstrafe gegen denselben angetragen.

Frankreich. Paris, 8. August. Der ⸗Moniteur« ver⸗ öffentlicht einen 13 Spalten füllenden Bericht, welchen Hr. Mathieu im Namen der sogenannten La · Roquette⸗Kommission abgefaßt hat. Die Arbeit des Hrn. Mathieu läßt sich auf eine ausführliche Prüfung des in La Roquette eingeführten Zellens ystems ein und spricht sich entschieden gegen Anwendung desselben auf jugendliche Sträf⸗ linge aus. Dagegen empfiehlt er angelegentlich, das System der landwirthschaftlichen Kolonien an die Stelle des Zellensystems zu setzen, und weist auf die wohlthätigen Resultate hin, welche bereits

. Beilage

Graf Blome ist heute

phferung gaben. Der General-Gouverneur Raschid Pascha selbst

gangenen Privatnachrichten aus Bukarest vom Sten in Jassy und

2565 Beilage zum Königlich Preußischen Staats ⸗Anzeiger.

n 187.

Freitag 11. August

1865.

durch verschiedene solcher Kolonieen, namentlich durch die Muster⸗· anstalt von Mettray, erzielt worden sind. Aus einer Stelle des Berichts geht hervor, daß die frühere Angabe, die Kommission sei getheilter Ansicht gewesen und einzig die Stimme der Kaiferin habe den Ausschlag gegen Beibehaltung des Zellensystems gegeben, voll⸗ kommen begründet war.

Es haben jetzt sämmtliche Bürgermeister der größeren Städte, welche nicht durch die jüngsten Wahlen in den Gemeinderath neu gewählt worden sind, mit alleiniger Ausnahme bis jetzt des Herrn Lompaigno, Bürgermeisters von Toulouse, ihre Entlassung ge—

geben.

In Laon, im Aisne-Departement, wurden bei der Wahl eines

Deputirten 29 622 Stimmen gezählt, wovon Marsaur 12,319, Til—=

lancourt 5807, Montesquiou 4739, die anderen Kandidaten den Rest der Stimmen erhielten, so daß kein einziger die genügende Stimmenzahl vereinigte und eine Ballotirung stattfinden muß. Das von Toulon am 7. August nach Brest abgegangene Tanzer Geschwader besteht aus den fünf Schiffen; Solferino.,

„Louronne ,, -Normandie⸗, »Gloire« und »Inpincible..

Türkei. Der »Triester Ztg.“ wird aus Sm yrna, 29. Juli,

gemeldet, daß die Cholera dort seit einigen Tagen begonnen habe, abzunehmen. Die 10tägige Contumaz für Provenienzen aus Constantinopel wird aufgehoben, die für Provenienzen aus Egypten und Syrien besteht port. Der Generalgouperneur von Smyrna, Raschid batte eine Konferenz der Konsuln und Chefärzte der Spitäler und der Luarantaine zusammengerufen, und man widmete dem erbärmlichen Zustande des Judenviertels seine Aufmerksamkeit ernstlich. Die in die⸗ sem Quartier herrschende große Unreinlichkeit, das enge Zusammen⸗ wohnen und der dadurch hervorgerufene schlechte Zustand der Gesund⸗ heit verschaffen der Krankheit die große Ausbreitung und fordern wie die Liste ausweist, die meisten Opfer. Dem Comité wurden vom Pascha sogleich 300900 P. zur Verfügung gestellt, um sie zum allgemeinen Besten u verwenden, und die Konsuln machten sich anheischig, unter ihren Nationalen Sammlungen zur Unterstützung der Nothleidenden zu veranstalten. dersprechen ein befriedigendes Resultat; die österreichische Kolonie hat sschon 7000 P. beigesteuert. Man hofft, daß in Folge der ergrifse⸗ nn Maßregeln die Krankheit ihren gemäßigten üherschreiten daß der Bazar als verödet angefehen werden kann. Eizbischff und der israelitische Großrabbiner hatten sich gleich bei Beginn der Krankheit aufs sihl des Gouverneurs mm ihn ergangenen Ordre zu gehorchen, und der Gouverneur hat In in Konstantinopel einen Stellvertreter für verlangt.

Es starben im Ganzen vom 22 28. 188 Personen—

Pascha,

Diese Sammlungen, welche bereits im Gange sind,

Charakfter nicht aber doch derart, Der griechische

werde. Die Geschäfte stocken

Land geflüchtet. Ersterer war auf Be— zurückgekehrt, letzterer aber weigerte sich, der

den Pflichtvergessenen Das Benehmen des letzteren erscheint um so sträflicher,

ls andere Israeliten das lobenswertheste Beispiel persönlicher Auf—=

ktweist bei diesem traurigen Anlasse große Thätigkeit und Umsicht. Das -Wolffsche Bureau. meldet, daß nach in Wien einge⸗

Krajowa Emeuten stattgefunden haben. Das Militair ist igeschritten und es giebt sowohl beim Militair als bei den Civilisten Eedte und Verwundete.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 8. August. uch, Allerhöchstes Restript vom 1. d. M. ist der Thronfolger ztoßfürst Alexander in Stelle seines verstorbenen Bruders zum sanzler der Alexander -Universität in Finnland ernannt.

Von der polnischen Grenze, 8. August. (Osts. Ztg.) Jälscherbande, aus deren Fabrik die in Zürich und fn früher an andern Orten angehaltenen falschen russischen unknoten hervorgegangen sind, ist Ende v. M. in Paris tdeckt und zahlreiche Mitglieder und Helfershelfer derselben sind Laftet worden. In der aufgehobenen Werkstätte wurde außer den dellen, Pressen und andern zur Fälschung nöthigen Werk— fen ein fertiger Vorrath von nahe an 8 Millionen falscher siscer Banknoten vorgefunden und in Beschlag genom— . Die verhafteten Fälscher sind größtentheils polnische sigranten und ihre Verhaftung hat in der Emigration große Be— lung hervorgerufen. Wie ein Warschauer Blatt wissen will, be—⸗ d, die aufgehobene Fälscher⸗Bande schon seit dem Jahre 1862 batte früher ihren Sitz in London, von wo aus sie während spolnischen Aufstandes Massen von falschen russischen Werth— seen über ganz Europa verbreitete. Der Mittelpunkt für

Umsatz der Falsifikate war Brüssel, später Paris, wohin Bande erst nach Unterdrückung des Aufstandes übersiedelt

soll. Die massenhafte Fälschung russischer Werthpapiere außer dem materiellen Gewinn zugleich den polnisch patrio⸗

tischen Zweck gehabt baben,

Rußland finanziell zu ruiniren. Wie aus zuverlzssiger Quelle

; versichert wird, soll die Reorganisa⸗ tion des Königreichs Polen noch in diesem Jahr zur Ausfüh— rung gebracht werden. Das Königreich Polen wird in eilf Gou— vernements und in 80 Kreise getheilt werden. Die hierarchische Abstufung der Verwaltungsbehorden bleibt mit geringen Modifi. cationen dieselbe wie bisher. Der Sandes Regierung in War— schau, an deren Spitze der Statthalter steht, sind die Gouverne⸗ ments - Regierungen, diesen die Landräthe und diesen die Woyt— amter untergeordnet. Von der früher beabsichtigten Einfüh⸗ rung des Instituts der Distrikts⸗Kommissarien ist abgesehen. Statt desselben wird in jedem Kreise als Exekutiv⸗Organ des Landraths ein von einem Offizier befehligtes Kommando von h 8 Gensdarmen stationirt. Die Gemeinden werden nach russischer Art organisirt, so daß die Gemeinde die eigentliche Besitzerin des bäuerlichen Areals ist und über die Erhaltung desselben zu wachen hat. Die Guts besitzer sind Mitglieder der Gemeinde. Die Pfarrländereien werden einge⸗ zogen und die Pfarrgeistlichen auf fixirte Gehälter gesetzt. Das fixirte Gehalt des Propstes ist auf 150, des Dekans auf 250 SRo. normirt. Außerdem bleiben der Pfarrgeistlichkeit die Stolgebühren und die Meßstipendien. Die Missallen und andere Naturalabgaben an die Geistlichkeit werden aufgehoben. Dänemark. Kopenhagen, 7. August. Die Departements Tidende enthält im dänischen und im deutschen Tezt den unterm 21. Juni d. J. zwischen Dänemark und Preußen abgeschlossenen Postvertrag. Der Vertrag besteht aus 34 Artikeln und soll so lange in Gültigkeit bleiben, bis einer der beiden vertragschließenden Theile dem andern ein Jahr im Voraus seine Absicht ankündigt, den Vertrag aufzuheben. Die Aufkündigung soll nur zum 1. Aprit jeden Jahres statthaft sein. Die Ratifieationen des Vertrages sind am 29. Juli in Kopenhagen ausgewechselt worden und sind die Bestimmungen desselben bereits am 1. August in Kraft getreten. Amerika. New-Hork, 29. Juli. Von der mezikanischen Grenze treffen mannigfache Gerüchte ein, über deren relative Be⸗ gründung sich schwer eine klare Anschauung gewinnen läßt. Es heißt, die kaiserliche Regierung habe in Matamoros Vorbereitungen

ihm angezeigt worden ist nicht abhalten, in fortzufahren. Wallfischjäger, in dem nördlichen Theile des slillen Meeres von ihm zerstört worden.

anbefohlen zur Aufnahme von 55.000 Mann, weil in Brownsville und anderen Grenzpunkten eine ähnliche Zahl von Unionstruppen konzentrirt sei. Man schenkte der Nachricht sehr wenig Glauben, und trotzdem hatte sie einen bedeutenden Einfluß auf den Stand des Goldagios. Ferner soll zwischen den Truppen der beiden Grenz- nachbarn am Rio Grande eine sehr feindselige Stimmung herrschen, welche sich zuweilen in Schlägereien auf der einen oder der anderen Seite des Flusses Luft mache. Ja sogar behauptet man, General Brown habe dem Präsidenten Juarez seinen Beistand zugesagt und schon einem Regiment befohlen, den Fluß zu überschreiten; doch habe General Steele, dessen Hauptquartier jetzt Clarkeville in Texas ist, Gegenbefehl ertheilt. Herr Seward hat an den amerikanischen Gesandten in Paris eine Depesche gerichtet, in welcher er darauf hinweist, daß die Regierung der Vereinigten Staaten sich volle Frei⸗ heit gelassen habe, die mexikanische Frage bei geeigneter Gelegenheit in Betracht zu ziehen. Der Gouverneur Brownlow hat den Gene⸗ ral Thomas ersucht, zur Aufrechthaltung der Ordnung bei den Wah— len Truppen nach Tennessee zu schicken. Südstaatliche Blätter treten sehr heftig gegen die Regierung auf, zeihen sie des Verrathes und behaupten, das revolutionaire Element gewinne an Stärke. Letzteres

wird in besonderen Bezug auf Nordearolina gesagt. Das Kaper⸗

schiff »Shenandoah- läßt sich durch den' Abschluß des Krieges der

seinen Seeräubereien

Im letzten Monat sind acht Fahrzeuge, hauptsächlich

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗ Bureau.

München, Donnerstag, 10. August, Vormittags. Die

beiden Minister Freiherren von der Pfordten und von Beust hatten diesen Morgen eine Konferenz und begaben sich hierauf mit dem hiesigen sächsischen Gesandten von Könneritz zum Könige von Sachsen nach Possenhofen.

London, Donnerstag, 10. August, Morgens. Die Times.

veröffentlicht ein Telegramm aus Wien vom 9. d. Danach sind die vom Grafen Blome nach Gastein überbrachten Depeschen sehr friedlich gehalten, und hat Oesterreich beschlossen, nicht wegen des Erbprinzen von Augustenburg mit Preußen zu brechen.