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schädlich gemacht, sondern auch an mehrere Stellen bereits aus. brechende Feuer im Entstehen gedämpft und an anderen angelegte Brander noch vor der Entzündung entdeckt und unschädlich gemacht, wie z. B. in Golin, Cbodz, Biekupice 2c., wo man die Zundstoffe in Häusern nahe den Synagogen gewöhnlich unter dem Schindel dache auffand und entfernte. Wenn sich die umgehenden Gerüchte bestätigen, soll man in der Nacht vom 3. 4. in Lowidz zwei Aus länder, welche seit einiger Zeit sich zwecklos dort aufhielten, verhaf · tet und in ihren mit Beschlag belegten Papieren Schriftstücke ge⸗ funden haben, welche wichtige Fingerzeige auf die Spur einer Brand⸗ stifterbande enthalten sollen.
Durch die Patrouillen längs der Grenze werden bäufig junge Leute eingefangen, die sich aus Furcht vor der Aushebung zu flüch: ten suchen. Bie Eingefangenen werden meistens nach zwei bis drei Tagen, zuweilen auch sofort wieder entlassen, und nur, wie es schon vorgekommen, bei wiederholtem Fluchtverfuch nach Warschau gesandt.
Von der polnischen Grenze, 11. August, wird der Osts. Ztg. geschrieben: Die polnischen Emigranten⸗Vereine in der Schweiz von der politischen Farbe der „Ojczyzna ⸗, welche, wie ich seiner Zeit berichtet, in nähere Verbindung mit einander getreten sind, haben diese Verbindung jetzt noch fester geknüpft durch die Wahl eines gemeinsamen Vorstandes. Die Mitglieder dieses Vorstandes, der in Zürich seinen Sitz hat, sind der Ex⸗ Diktator Langiewicz, der ehemalige Insurgentenführer Ja⸗ roslaw Dombrowsti und der Redacteur der —Ojezyzna“„, Agathon Giller. Die nächste Aufgabe, die sich der neue Vorstand gestellt hat, ist dahin gerichtet, die politisch ver— wandten Vereine der gesammten Emigration, die sich Verein der gegenseitigen Unterstützung, nennen, zur Verbindung heranzuziehen und unter seiner Oberleitung zu vereinigen. — Ich habe in meinem gestrigen Berichte auf die zunehmende Ausdehnung und die wachsende Einwohnerzahl der Stadt Warschau hingewiesen. Zugleich mit der fortschreitenden Vergrößerung der Hauptstadt Polens macht sich seit Unterdrückung des Aufstandes auch ein höherer Aufschwung ihres geistigen und literarischen Lebens bemerkt · bar. Der beste Beweis dafür ist die große Anzahl von periodischen Schriften, welche in den beiden letzten Jahren auf allen Gebieten des Wissens und der Thätigkeit und für alle Klassen der Bevölkerung dort neu gegründer worden sind und deren Zahl gegen 20 beträgt. Mit dem Beginn des gegenwärtigen Quar- sals sind allein 5 neue Zeitschriften ins Leben getreten, die, eben so wie ihre älteren Kolleginnen, sich eines befriedigenden Erfolges er⸗ freuen. Während Warschau vor dem Aufstande kaum 10 Zeitun⸗ gen und andere periodische Blätter zählte, hat es deren jetzt nahe an 30. Unter den politischen Zeitungen, deren Zahl, so viel ich weiß, h be⸗ trägt, nimmt der ⸗Dziennit Warszawski⸗ unstreitig die erste Stelle ein. Er beschäftigt sich vorzugsweise mit der inneren Politik und hat sich
die Aufgabe gestellt, neben der entschiedenen Bekämpfung der revo⸗
lutionären Partei, die Grundsätze der Russisch-⸗Polnischen Regierung zu vertheidigen. Gegen Preußen und DOesterreich nimmt dies Blatt eine möglichst freundliche Stellung ein. Die übrigen politischen Zeitungen lassen die innere Politik sast ganz bei Seite und wenden
ihre Hauptaufmerksamkeit neben der auswärtigen Politik den gemein ˖⸗ nützigen Angelegenheiten, der Wissenschaft, Literatur, Kunst und In⸗
dustrle zu. — Die Gerüchte von Feuersbrünsten in Kowno und Rosian, in Litthauen, haben sich bestätigt. In ersterer Stadt sind 256, in letzterer 120 Wohn ⸗ und andere Gebaͤude abgebrannt. Im Königreich Polen bilden sich in Folge der häufigen Feuersbrünste überall in den Städten Feuerwehren und die Bürger treffen alle Vorsichtsmaßregeln.
Dänemark. Kopenhagen, 10. August. Während die Kopenhagener Behörde bisher keine Vorsichtsmaßregeln gegen die Einschleppung der Cholera auf überseeischem Wege angeordnet hat, peröffentlicht das Ortsblatt der am großen Belt belegenen, vor etwa 10 Jahren von der Cholera so schwer heimgesuchten seeländischen Stadt Korsör folgendes Polizei⸗Plakat:
»In Folge der in unserer Nahe grassirenden ansteckenden Krankheiten wird es hierdurch sämmtlichen Schiffsführern für den Fall, daß sie auf der Reise verdächtige Kranke an Bord haben sollten, auferlegt, bei der Ankunft auf der Rhede von Korsösr an dem Vordermast die grüne Flagge aufzu— bissen und mit dem Fahrzeuge und den Passagieren so lange auf der Rhede zu bleiben, bis die Polizei eine nähere Bestimmung getroffen haben wird. Den Lootfen wird es besonders zur Pflicht gemacht, an Bord der von
England kommenden Schiffe Erkundigung darüber einzuziehen, ob dieselben
Kranke mitführen, und im Falle der Bestätigung dafür zu sorgen, daß das Fahrzeug auf der Rbede die Anker auswerfe und dort vorläufig Station nehme. Die Uebertretung dieser Anordnung veranlaßt eine Geldstrafe oder sonstige höhere Verantwortlich keit.
Amerika. New⸗Hork, 3. August. Die Wahlen der Munizipalbeamten in Richmond sind von den Militairbehörden null und nichtig erklärt worden. Als die Gewählten am 28. v. M. zur ersten Verfammlung zusammenkamen, erschien der Marschall⸗ rrofoß und untersagte die Fortführung der Verhandlungen im Namen des Militairkommandanten, Generals Turner. Als Grund dieser Maßregel wurde angegeben, daß die früheren konföderirten Sojdaten gestimmt hätten, während die in die Bundesarmee eingetretenen
Bewohner in Ermangelung der erforderlichen Wohnungs- Certifikate ausgeschlossen gewesen seien; während es ein offenbares Unrecht sei daß die eine und zwar bie empörerische Partei für sich allein das Feld gehabt habe. Die Erwählten haben an den Gouverneur Pierpont appellirt, welcher sich beim Pra. sidenten für die Aufrechthaltung der Wahlen zu verwenden versprochen hat. In Nordearolina sind auch viele Kandidaten aufgestellt worden, die sich aktiv und rührig an der Rebellion he. theiligt hatten; doch stellt der Gouverneur in Abrede, daß gegen den Norden eine feindselige Stimmung herrsche. Der Gouverneur und die Militairbehörden in Kentucky erklären alle diejenigen, welche die Rebellion direkt oder indirekt gefördert haben, als nicht berechtigt an der Wahlurne zu erscheinen; und drohen mit Verhaftung, wenn Jemand dieser Anordnung zuwiderhandle. — In New ⸗-Hork hat eine Versammlung von Freunden des Herrn Jefserson⸗Davis stattgefunden, welche dem Gefangenen ein baldiges Verhör und tüchtige Vertheidiger zu sichern beschlossen hat. — Präsident John« son ist noch immer leidend. — Der Finanzminister M' Culloch macht amtlich bekannt, daß die Staatsschuld sich am 30. Juni auf 2756 Millionen Dollars belief; eine Vermehrung um 122 Millio— nen seit dem 31. Mai. Die Verzinsung betrug 643 Millionen baar und 743 Millionen in Schatznoten In dem Schatze befanden sich 35 Millionen baar und 815 Millionen Noten.
Der Dampfer -⸗Glasgown, welcher am 30. Juli seine Fahrt
von New ⸗HYork nach Liverpool antrat, ist auf hoher See, 250 Mei⸗ len östlich von Sandy Hook, durch eine Feuersbrunst zerstört wor— den; der Brand brach in nicht hinreichend komprimirter Baumwolle aus und das Schiff wurde nach dreistündigen Bemühungen, das Feuer zu löschen, verlassen. Die vollkommenste Disziplin wurde aufrecht erhalten und kein Menschenleben ging zu Grunde. Die vorbeisegelnde Barke ⸗Rosamond« nahm die Mannschaft und die Passagiere auf und der Dampfer » Erin brachte sie späterhin nach New ⸗Hork zurück. Von hier aus sollten die Passagiere, 269 an der Zahl, mit dem am 5ten d. abfahrenden Dampfer »City of London« nach Europa befördert werden. . Kentucky nicht zu den von der Emancipationsproclama⸗ tion des Präsidenten Lincoln betroffenen Staaten gehört und so— mit, bis die Verfassung der Union in diesem Punkte amendirt sein wird, die Sklaverei dort noch zu Recht besteht, so hat General Palmer, der Kommandant des Departements, welcher mit diesen Zuständen unzufrieden ist, ein neues System auszuführen begonnen um der Sklaverei durch Entfernung der Sklaven ein Ende zu machen. Er läßt durch die Militairbehörden ankündigen, daß jeder Neger, der den Staat zu verlassen wünsche, mit einem Paß versehen werden solle, wel⸗ cher ihm, sobald er über die Grenze gelangt sei, vollkommene Frei⸗ heit sichere. Im Vertrauen auf diese Bekanntmachung haben die Neger einen allgemeinen Auszug aus Kentucky angetreten. Seit dem ersten Mai sollen schon an 60,000 Neger den Ohio-Fluß über⸗ schritten haben, und von den 210,000 Sklaven, welche Kentucky zu Anfang des Krieges zählte, werden voraussichtlich nur wenige die Leibeigenschaft noch nicht mit der Freiheit vertauscht haben, wenn die Abänderung der Constitution die Sklaverei auf dem Wege des Gesetzes austilgt.
Mexiko. Aus Matamoros und Brownsville vernimmt man, daß viele südstaatliche Soldaten und Offiziere, unter ihnen die Gene— rale Shelby, Magruder, Hood, Wade Hampton, den Rio Grande überschritten und Kaiserliche Dienste angenommen hätten. Es sollen Anzeichen vorhanden sein, daß die Bundestruppen die Absicht hegen, am Rio Grande eine starke Besatzung zu halten. Cortinas machte Streifzüge gegen Matamoros und hat den Hafen in Blokadezustand erklärt. Mejia hat allen in Matamoros Verweilenden verboten, die Stadt ohne Paß zu verlassen.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Büreau.
München, 13. August, Mittags. Der Königl. Württem⸗ bergische Minister der auswärtigen Angelegenheiten Freiherr von Varnbüler ist gestern Nachmittag hier eingetroffen und hatte so— fort mit den Staatsministern Freiherrn von der Pfordten und Freiherrn von Beust eine längere Konferenz. Letzterer ist noch gestern Abend nach Saljburg und Freiherr von Varnbüler heute nach Stuttgart abgereist, nach welchem letzteren Orte auch der sächsi⸗ sche Gesandte Graf Vitzthum heute in besonderer Mission ab⸗ gehen wird.
Triest, 13. August, Nachmittags. Der fällige Lloyddampfer mit der Ueberlandpost ist heute Nachmittag aus Alezandrien hier eingetroffen.
London, Montag, 14. August, Vormittags. Der Dampfer Peruvian hat Rew⸗Horker Berichte, welche bis zum 5. 8. Mts. Abends reichen, in Londonderry abgegeben. Präsident Johnson befindet sich auf dem Wege der Besserung, ist aber noch nicht gänz⸗
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lich wiederhergestellt. In Texas ist ein großer Theil der Bundes ⸗
truppen entlassen worden. Aus Megiko wird gemeldet, daß der juaristische General Cor⸗
tinas geschlagen und nach Texas geflüchtet sei.
Wechselcours auf London 1553, Goldagio 433, Bonds 1053, Baumwolle 47.
Paris, 14. August. Telegraphischen Nachrichten aus Bar⸗ celona zufolge flüchtet ein großer Theil der Einwohner wegen der ECbolera aus der Stadt.
Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
Dante Allighieri's »Göttliche Komödies, von Earl Witte übersetzt. Berlin, bei R. v. Decker. 1865, im sechsten Säkular—⸗ Jahr nach des Dichters Geburt 7127 S. Diese als Festgabe zu betrach- sende Taschenausgabe des unsterblichen Werks, welches als ein zweites Buch der Bücher dem Freunde des Wahren und Schönen eine Art Vademecum werden ist, empfiehlt sich durch eben diese bequeme Form, neben welcher jedoch die Eleganz der Ausstattung und die Korrektheit des Drucks im höch⸗ sten Grade berücksichtigt sind Das vorn befindliche Portrait des Dichters, eine Photographie nach dem Raphael schen Bilde, ist eine ebenso werthvolle und angenehm ansprechende Beigabe, wie die belehrende und doch nicht ge⸗ lehrte Einleitung und die dem Tegte angehängten Erläuterungen des Ueber setzers für das allgemeine Verständniß und den in der Geschichte der dama— ligen Zeit nicht bewanderten Leser nützlich und unterhaltend, zum Theil auch nothwendig sind. . Bei dem Schlosse Jägerspriis bei Kopenhagen fand am 7. d. M. die Enthüllung einer Denksäule für den verstorbenen König Frederik II. statt, welche von der Lehnsgräfin Danner daselbst errichtet worden. Die gegen 4 Ellen hohe Granitsäule ist aus Ellaholm in Blekingen und trägt bie vom Bildhauer Bissen in Marmor ausgeführte Büste des Königs. An der Säule ist des Königs bekannter Wahlsruch: »In der Liebe des Volks liegt meine Stärke und darunter: 6. Oktober 1808. 15. November 1863.“
eingehauen.
Statistische Nachrichten.
St. Petersburg. (Allgemeiner Stand der Bauernange— legenheit) Nachdem nunmehr die Grundbücher auf allen größeren Gütern mit mehr als 20 Seelen) eingeführt worden, ist der allgemeine Stand der Bauernangelegenheit nach den im Laufe des Monats Juni eingegan— genen Nachrichten der „Deutschen Fetersburger Ztg.“ zufolge folgender: Von ken 109,558 Grundbüchern (auf g 6,0l7 Seelen bezüglich) lassen 69 514 (auf 4663,585 Seelen bezüglich) noch Pflichtverhältnisse der Bauern fortbestehen, während 40,152 andere (auf 5,1124437 See len bezüg ich) jedes Pflichtverhältniß zwischen Bauern und Gutsbesitzern gelöst haben, oder diese Lösung noch bewirken. Von den on Lon Bauern, deren Pflichtverhältniß bereits gelöst worden, besitzen 2,849,307 ihr
und zwar 447283 auf Grund von
Land als freies Eigenthum, . und v zg Kontrakten ohne Mitwirkung der Regierung, und 2,402,024
in Folge einer solchen Mitwirkung, auf Grund von 227196 Kontrak⸗ ten Und Akten. Im Ganzen haben die Bauern unter Mitwirkung der Regierung 7,118 025 Dessj Land auf Grund von Kontrakten und 801,416 Dessj. Land auf Grund von Akten lin den westlichen Gouvernements, mit obligatorischem Loskauf erworben; bei ersteren kommen gegen 36, bei letz teren ungefähr 3 Dessi. auf die Seele und ist der Werth des Seelenantheils bei ersteren 102 R. 5K, bei letzteren 69 R. 58 K. Die Auskaufs darlehen betragen 239,401,961 Rbl, von denen 228,018,205 bereits auf durchgeführte Verhandlungen kommen. In dieser letzten Summe sind enthalten; 10957694 R. in Schulden der Gutsbesitzer an die ehemaligen Kredit ·˖ Anstalten (M 65h 300 R. in Loskaufsscheinen; 2,979,459 R. in 5 pCt. Billeten 2. Emission, 3777115655 R. in dem Kapital, welches zur Zablung der 53 pCt. ununter ˖ brochenen Einnahme bestimmt ist, und 765372 R. baar. Was die In⸗ ventarisen anbetrifft, die auf kleineren Gütern (mit weniger als 2 Seelen) die Stelle der Grundbücher ersetzen, so sind dieselben für 180,4 7 Seelen 99sI0 pCt. der hierhergehörigen Bauernbevölkerung) eingeführt. Von diesen kleineren Gütern sind bereits 5669 mit 42,956 Seelen in den Besitz des Staates übergegangen, welcher den Besitzern eine Entschädigung von
5,912,419 R. gezahlt hat.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Stralsund, 8. August. Auf den in diesem Jahre im Regierungs. Bezirk Stralsund abgehaltenen Remonte · Märkten wurden 216 Pferde zum Verkauf gesiellt, davon sind 37 Pferde für die Summe von de hlr. gekauft worden. Der gezahlte höchste Preis für ein Pferd betrug 180 Thlr. der niedrigste 110 Thlr. und der Durchschnittsprels 1421, 4 bir, t
— Bereits seit mehreren Jahren ist auf der zwischen Meldorf und
Volkens in Helde gegründete Fabrik im Gange, in welcher aus bitumindsem Sand durch trockene Destillalion Solaröl gewonnen wird. Geit leßtem
Frü s in ge er ven
zrühsahr nun sind, der »Klel. Stg.“ zusolge, bon den genannten Herren, * . . 1 — . K
. in , be Herrn Meper in Utersen, Bohrpersuche au] eine Del. Töorn⸗Königsbe'ger ab, deß & aner wald Dye ane sidlicheen Maher Tie nf, 1 . 1 . = . 2 . r .
Perelts in elner Tiefe von elta 80 Fuß stieß mah uf Preulikth?) wenn, n n,,
eine zwar nur schwache Helquelle, und hat man selidem bis uf eine Kues berühre, denn de austatt nach Deren fein lter Otte de, wt
War ttenburg; Riüchesstein wach Kerken hee, e e R Chenin Sid
quelle veranstaltet,
Tiefe von 1400 —-500 Fuß welter geborrt.
Heide belegenen sogenannten » Fle« elne von den Kaufleuten Nissen und worten. Beide Kerten Dielen kängeren Vortrag dar ern
Graz, 11. August. Im Anschlusse an bereits bestehende Telegraphen⸗ linien wird, der ⸗Wlener Fig.“ zufolge, längs der Straße von Steyr über Arzberg, Altenmarkt, Eisenerz, Vordernberg nach Le oben eine neue Tele- graphenlinie hergestellt und werden die diesfälligen Arbeiten bereits im Laufe der nächsten Tage beginnen.
London, 11. August. Ueber den indischen Telegraphen hört man unablässige Klagen. Als die Leitung durch den persischen Golf in An griff genommen wurde, versprach sich der Kaufmannsstand ungeheure Vor- sheile und Erleichterungen für den Verkehr mit Indien / und jetzt sind viele zu dem Schlusse gelangt, daß sie weit besser ohne den Telegraphen fertig werden können, als mit ihm, wie er jetzt arbeitet. Die »Times« schreibt in ihrem Citybrtikel, die Linie habe so gut wie keinen Werth, denn sowohl die Verzögerung als die fehlerhafte Uebermittelung der Depeschen verursache große Verluste, und alle Ansprüche an Rückzahlung der vergeblichen Kosten würden zurückgewiesen. Die englischen Telegraphen Compagnieen seien in der Sache machtlos, sie empfingen nur einen sehr kleinen Theil der Einnah— men, und sobald die Depeschen bis zur sestländischen Linie gelangt seien, höre ihre Controle und Verantwortlichkeit auf. Der Fehler liege an der türkischen Verwaltung; der Telegraphendienst in dem ganzen Gebiete der Türkei sei in schmachbollem Zustande; und eher werde dem Uebel nicht ab⸗ geholfen werden, als bis englische und der französischen Sprache kundige Beamte an der ganzen Linie angestellt sein würden. Auch mehrten sich die Klagen über die unzulängliche Verwaltung des Telegraphendienstes in Italien, Spanien und Portugal.
Landwirthschaftliche Nachrichten.
Coesfeld, 9. August. Dem »Westfäl. Merkur« wird berichtet: Der bereits eingescheuerte Roggen liefert eine guie Mittelernte, indem er im All- gemeinen besser scheffelt, als im vorigen Jahre. Hafer Gerste, Erbsen und Bohnen stehen im Ganzen vortrefflich; ebenso der Weizen, welcher jedoch hin und wieder von den Frühjahrsfrösten stark gelitten hat. Die Kartoffeln zeigen allerwärts auf den Feldern das üppipste Wachsthum. Die Pflanze hah reichlich angesetzt und die Knollen bis zu einer Größe entwickelt, welche seit 12 Jahren hier nicht gesehen wurde. Erst der Regen der letzten Woche hat die Zeichen der leidigen, nicht enden wollenden Krankheit wieder deut · licher und stärker hervortreten lassen, doch ist eine gute Ernte nicht mehr zu bezweifeln. Die Ueppigkeit und der in jeder Fruchtart reiche Segen unserer Gärten ist wahrhaft erfreulich. Leider stehen unsere schönen Obst˖ bäume meist ohne alle Frucht, indem die Blüthen in den kalten April nächten erfroren sind, und unsere Jugend wird sich in den Herbffferien mit dem Einsammeln der wohl geraibenen Haselnüsse begnügen müssen.
Trier, 10. August. In Foige der tropischen Witterung dieses Sem mers, berichtet die »Trierer Ztg.“, bieten jetzt die Kartoffelfelder in der Um gebung der Stadt (wahrscheinlich also auch in anderen ãhnlichen Lagen einen eigenthümlichen Anblick dar, indem dieselben schon vor sechs Wochen gänzlich verblüht hatten und heute wieder zum zweiten Nale in voller Blüthe stehen. Dies hatte selbstverständlich einen neuen Fruchtansatz zur Folge, und haben die neuen Knollen, während jene des ersten Triebes fast ausgewachsen sind, bereits häufig die Größe vor Wallnüssen, mitunter auch von Hühnereiern erreicht. Es ist demnach eine doppelte Ernte zu erwarten, die jedoch einem vollkommen einfachen Ertrage einer na) malen Entwickelung im Werthe nachstehen durfte, weil die Knollen des ersten Triebes durch den Ansatz der neuen Früchte jedenfalls in qualitativer Hinsicht mehr oder weniger leiden. Indeß baben ja letztere noch hinreichende Zeit zur vollständigen Entwickelung, so daß der Gesammtertrag noch mmer hin ein sehr befriedigender werden kann. Es darf jedoch hierbei nicht un- erwähnt bleiben, daß eine solche Zweiwüchsigkeit in den Saupt · Karte ffel gegenden des Hochwaldes und der Eifel nicht vorkommt, daß dieselde daher bek der Beurtheilung der diesjährigen gesammten Kartoffelernte, die nach allen Berichten in jeder Beziehung eine vorzügliche zu werden der. spricht, gar nicht in Betracht kommen kann.
Rew⸗ York, 28. Juli. (H. Nacht) Ueber die fast gänzlich beendete Einheimsung der Weizen- Ernte liegen die glänzendsten Berichte vor, all anderen Getreidesorten versprechen ähnliche Resultate, und nebendei stelt es sich heraus, daß die Bestände vem vorigen Jahrt weit größer sind, all man berechnet batte. Wir werden also dem Süden, wenn Niasen gegen Er- warten seinen Bedarf nicht selbst decken kann, mit umsenem Ueberstusfe helfen und außerdem nach Eurepa so viel Getreide gryertirem kännen wär nan ha mäßigem Preise von uns kaufen will. Ueder Nie Tabak z-Ernte lancken die neuesten Nachrichten auch gunstig
Eisenbahn⸗ Angelegenheiten.
Thern ⸗ Inst erb urg. Vergl. Nr. 188) Aus Gau den . Wag ft berichtet der »Gr. Gen: Heute Vermanttag and ne außerordentliche Si um den biesigen Kreistags Katt, welcke auf dem Wamsch det t an wm Thorn e In sterdu eg in Orten den, gebeldeten ente an ern uin war. All Vevollmachtigte desselben erschäenen die Certan Tandrathe Schistter aus Vischofäburg und Gihetzäu aus Allensteen ann Nen Sei ständen das Preseit verzuledgen und däe Unterstùßzun elfe l lem zi Mei tie
Iheer Ansscht nach ist das Töoͤtn Könlgsterget Nesekt ein tedtahkonge mn md mn Grabe getrageneg, da die dutch QnhtenFen Kadeenrde Shiecke Nise kei Ra Dslbahn zu nahe gelegen Ken. Das nenn Wen, mn Narri nenn Ran
preusßischen Städte Briesen, iche ls werde, Mau lsch Gun sinh . Ut iiste in