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NichtamtlichMes.
Preußen. Danzig 16. August. Neueren Bestimmungen des Königlichen Marine Ministeriums zufolge sollen, wie die Westpr. Zig. berichtet, eine Glattdeck - Korvette (Medusa ), das Kadettenschiff (⸗Niobe⸗), die beiden Schiffsjungenschiffe (- Rover ⸗ und Mus quito ˖·) Dampfaviso Adler ⸗ und Panzerschiff Arminius als hier statio⸗ nirt betrachtet werden, wogegen allen anderen Kriegsschiffen, welche nicht aus baulichen Rückstchten hier weilen, der Kieler Hafen als Station angepiesen worden ist. Die Kanonenboot «- Flottille bleibt nach wie vor in Stralsund stationirt. — Morgen werden Sr. Ma⸗ jestät Korvette Vineta und „Barbarossa⸗ die Reise nach Kiel an⸗ treten. Marienburg, 15. August. Gestern haben bei uns, wird dem „Elb. Anz. gemeldet, sämmtliche Maurer die Arbeit einge— stellt und dadurch einen Strike im größten Umfange herbeigeführt. Die Gründe dieses Verfahrens sind, wie überall, ein vermeintlich zu niedriges Arbeitslohn. Wir haben, außer den Bauten des Gym⸗ nasiums, des Krankenhauses und der 10 Feuerstellen vom letzten Brande, eine Masse anderer Privatbauten und Reparaturen, welche alle in dieser besseren Jahreszeit noch ausgeführt werden sollen, — und plötzlich keine Arbeiter. Die Meister zahlen 20 Sgr., die Ge⸗ sellen verlangen 22 Sgr. Die Meister können diesen Satz im Allgemeinen nicht zahlen, denn Ersteres sind dieselben Sätze, welche sie z. B. beim Gymnasialbau von Bauherrn selbst nur zu bean— spruchen sich verpflichteten. ⸗
Stettin, 15. August. Nach Mittheilung des Vorsitzenden der Stadtverordneten ⸗Versammlung in der heutigen Sitzung hat sich der Magistrat nach erneuter Berathung mit der Aufhebung des Bürgerrechtsgeldes vom 1. Januar nächsten Jahres ab ein verstanden erklärt.
Magdeburg, 16. August. Heute früh, meldet die ⸗Magdeb. Ztg., ruͤckte das 1. und das Füsilierbataillon des 2. Magdebur⸗ gischen Infanterie⸗Regiments Nr. 27 zum diesjährigen Manöver in die Gegend von Merseburg von hier aus, um zunächst bei Halle im Regiment zu egerziren. Nach beendetem Manöver wird zwischen dem genannten Bataillon und dem Füsilierbataillon des 3. Magde⸗ burgischen Infanterie⸗Regiments Nr. 66 ein Garnisonwechsel statt⸗ finden, indem das erstere in Halle, letzteres hier in Garnison kom ˖ men wird.
Coblenz, 16. August. zen, »Coblenz. Ztg. zufolge, den von der Ueberschwemmung heimgesuch⸗
ten Eingesessenen der Kreise Neuwied und Ahrweiler eine Unter⸗ stützung, von 1000 Thlr. zu bewilligen geruht. J Schleswig⸗Holstein. Von der schleswig- holsteinischen Landesregierung ist unterm 9. August eine Bekanntmachung erlassen, betreffend eine zeitweise Gebühren -Ermäßigung für die Justirung von Medizinalgewicht und Brückenwaggen im Herzogthum Schleswig, so wie die ( Brückenwangen. Ferner unterm 8. August eine Bekanntmachung, betreffend die im Baujahr 1865 — 66 vorzunehmenden Chaussee bau- ten f. w. d. a. im Herzogthum Holstein, und unterm 19. August eine Be⸗ kanntmachung, betreffend das Nivellement einer Eisenbahnlinie von Eutin nach Lübeck. Dieser Bekanntmachung zufolge hat mittelst Reskripts vom 4. d. M. die K. K. osterreichisch und König lich preußische oberste Civilbehörde dem Comité für die Erbauung
einer Eutin-Lübecker Eisenbahn die erbetene Erlaubniß zur
Vornahme der für die Projektirung der gedachten Bahn auf dem Gebiet des Herzogthums Holstein erforderlichen Vorarbeiten, nament- lich des Nivellements der vorbezeichneten Linie mit der Verpflichtung zum Ersatz alles etwa dadurch verursachten Schadens ertheilt.
Kiel, 16. August. (B. H. Das russische Geschwader wird in den nächsten Fagen hier erwartet.
Oesterreich. Gastein, 16. August Heute Nachmittag, meldet W. Tel. Büreau. ist der großbritannische Botschaster am Berliner Hofe, Lord Napäer, hier eingetroffen und wird sich nächsten Sonnabend nach Salzburg begeben. Nach derselben Quelle steht es sicherem Verneh⸗
men' nach fesn daß ⸗Se. Majestät der König von Preußen am
19. d. M. nach Salzburg abreisen und dort mit dem Kaiser von ODesterreich zusammentreffen wird. Beide Monarchen werden auch den Sonntag über dort verbleiben.
Ischl, 16. August. (W. T. B.) ö Blonre von Gastein hier an. Der Großherzog von Hessen⸗Darm⸗ siadt wird morgen Abend hier eintreffen.
Belgien. Brüssel, 16. August. plötzliche Tod des dortigen Bischofs, Msgr. Dehesselle, gemeldet. Großbritannien und Irland. : —
Der Herzog von Somerset, erster Lord der Admiralität, die beiden Lords der Admiralität Admiral F. W. Grey und Contre⸗Admiral E. G. Fanshawe, der Kriegs -Minister Earl de Grey and Ripon und der Chef der Londoner Polizei, Sir Richard Mayne, haben sich gestern in Portsmouth an Bord der Dampf Yacht Osborne nach Cher
mische See und für die übrige Zeit gemäßigtes Wetter. jetzt vielfach der Ansicht, daß der Great Eastern« nach Neufundland gefahren sei.
schullehrer gründen;
städtischer und departementaler Freistellen zu bewilligen. und Departements, welche Freistellen stiften, haben das Recht, Zög .; Des Königs Majestät haben, der schaften in werden, was fruchtbare Studien verspricht.
Strafbestimmungen für den Gebrauch ungestempelter
werthen. schreiben,
. .
Heute Vormittag kam Graf
Aus Namur wird der
London, 15. August.
bourg eingeschifft. Die von dem Contre-Admiral Sir Sidney Col. poys Dacres befehligte Kanalflotte ist am Sonntag Abend abgese. gelt. Sie besteht aus dem Flaggenschiffe ⸗Edgar⸗ (7! Kanonem den Panzerschiffen ⸗A,chilles« (20), Black ⸗ Prince (41), Defenct (16), Prince / Eonsort ˖ (35), Hector: (24), Nesearch (), den hol. zernen Fregatten Liverpool“, Octavia,“ -Constance⸗- von je 39 Ka. nonen, dem Kanonenboote ⸗Trinculo« Tender des Flaggenschifs »Edgar⸗, und dem Depeschendampfer Salamis,
Am 10. August starb zu Portsmouth im Alter von gl Jahren der Flotten ⸗ Admiral (Admiral of the Fleet) Sir Franciz William Au st in. Derselbe diente während seiner seemännischen Laufbabn mit Ehren im Mittelmeere, auf den ost⸗ und wesiindi. schen Stationen, in der Ost⸗ und in der Nordsee. Von 1845 biz 1849 war er Oberbefehlshaber der westindischen und nordamerika. nischen Stationen und von 1862 — 1863 Vice -Admiral des vereinig. ten Königreiches. .
Von Valentia ist noch einmal ein Telegramm eingetroffen; doch sagt es leider nichts, als daß sich von dem Geschicke des Kabelß keine Nachricht geben läßt, und daß die Beamten, die auf der Ausz. schau sind, große Besorgnisse hegen. — Das Logbuch des Dampfer »Peruvian «, welcher von Quebec gesttrn Abend in Liverpool an— gekommen ist, verzeichnet für vier Tage seiner Ueberfahrt eine stür. Man is
Frankreich. Paris, 15. August. Der Staat will in Cluny in der alten Benediktiner Abtei ein Seminar für Real— s die Aufnahme soll auf dem Wege der Wett— bewerbung oder, wie die Franzosen sagen, des Concours erfolgen, die Anstalt aber auch freien Zöglingen, die Schule, Kost und Woh—
nung bezahlen, offen stehen; der Staat will eine Anzahl von Frei. 14 ; ö yy ; ü
stellen (bourses) für talentvolle den, weil der Staat tüchtiger Lehrkräfte für die Special⸗ (Real.)
angehende Realschullehrer grün.
Duruy läßt durch die Präfekten auch die Städte und Departements, welche bei dem Gedeihen die ser Lehrbildungs - Anstalt besonders interessirt sind, dem Beispiele des Staates zu folgen und Gelder zur Gründung
Schulen sehr bedarf.
linge auch ohne Concours in die Anstalt bringen zu dürfen, se daß sie sicher sind, daß für ihre Heimat gesorgt wird. Duruy verspricht sich viel von dem Wetteifer der Anstalt, wie von dem Lokalgeiste der Städtr und Departements,
Freistellen sind verpflichtet, Lehrstellen nach erfolgter Ausbildung zu
übernehmen, während der Minister in Betreff der freien Zögling, die nach Cluny kommen, die Ueberzeugung hegt, daß manche Zweige der Verwaltung, große Betriebs - Gesellschaften und die Privat ⸗ In. dustrie ihnen sicher Gelegenheit genug bieten werden, ihre speziellen über welche die Anstalt ihnen Zeugniß ausstellt, zu ver »Da die Verwaltung wünscht,“ schließt Duruy sein Rund / »daß alle Dienstzweige in Eluny reichlich dotirt sind, da.
Kenntnisse, mit man bei einem allerdings beschränkten Lehrer ⸗Personale vorzüg⸗
in den Sammlungen und in dem Ezperimentirgarten, so würde dit Stelle höher als in der Normalschule zu dotiren sein.«
Spanien. August: »Ungeachtet zahlreicher Anstrengungen und gewisser Personen, die hofften, in Logroño eine pon Unterschriften unter einen Protest gegen die Anerkennung Ita
schriften erhalten.«
Dasselbe Blatt erklärt wiederholt, daß die spanische Regierun) Nur Eins
Die R Weise, in welcher die Räumung vor sich g gehorcht werden. daß die Königin
die Besetzung San Domingo's nicht verlängern will. wünsche Sie, die nationale Würde aufrecht zu erhalten. gierung mißbillige die gangen sei, aber den Beschlüssen der Cortes müsse Der „»Correspondencia⸗ geht die Nachricht zu, Christine in Bayonne angekommen war, um von da nach Zarran zu gehen. Die »Epoca ˖ schreibt: unterrichteten Persönlichkeit beträgt der
Ein den 16. August in Paris eingetroffenes Abends
Türkei. gramm aus Bukarest vom 15. d. ernsten Aufstande, bei welchem die Das Rathhaus wurde geplündert; auf beiden Seiten gab es wundete und Todte. Kampfe wiederhergestellt.
auffordern.
Die Städtn
der verschiedenen Landsmann.
welche es ihren Leuten an nichts fehlen lassen Die Zöglinge der
liche Professoren anstellen kann, da ferner bei den praktischen Studien Alles reichlich vorhanden sein soll, sowohl in den Laboratorien, wit
Man liest in der »Correspondeneia⸗ vom 12ten der Thätigkei imposante Meng;
liens zusammen zu bringen, haben dieselben bis jetzt nur 5 Untel⸗ z gen / 16
Nach der Berechnung einer sehr wohl Werth der zu veräußernde geistlichen Güter nicht weniger als 2,500, 000 Fr.«
Tel ⸗ meldet von einen
Truppen haben einschreiten 6 . Ver
Die Ordnung wurde nach zweistündigen
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Nußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 15. August. ( Osts. Stg.) Der in Paris unter dem Namen „Stiftung des Katholizismus in Polen bestebende Verein zur Unter- stüͤßung polnischer Emigranten hat seinen Rechenschaftsbericht für das Quartal vom 15. April bis 15. Juli ed J. veröffentlicht. Danach betrugen die Einnahmen und Ausgaben des Vereins in dein gedachten Quartal 37,680 Fr. Die Gesammteinnahmen und Ausgaben seit dem JH. Oktober v. J., wo der Verein ins Leben trat, betrugen 787744 Fr. Die ländliche Bevölkerung in Litthauen und Neußen, wie in Galizien, fängt immer allgemeiner an, dem polnischen Adel, den sie mit der Revolutions- partei identifizirt, die Anstiftung der diese ebemals polnischen Lan— bestheile verheerenden Feuersbrünste Schuld zu geben. In Litthauen mehren sich die Denunciationen gegen polnische Gualhß. sKer wegen Brandstiftung und in Galizien sind in lehter Zeit von Bauten . Edelleute, die sie im Verdacht der Brandstiftung hatten, die äargsten Exzesse verübt worden, welche das Einschreiten der Behörden noth⸗ wendig machten. e ;
Schweden und Norwegen. Stockholm, 16. August. (W. T. B. Der Großfürst Constantin ist heute Morgen auf dem Dampfer »Rurik« nach Norköping und Kopenbagen abgegangen. Die Monitors werden heute nach Kronstadt zurückkehren; der übrige Theil des Geschwaders geht nach Kopenhagen.
Dänemark. Kopenbagen, 14. August. (6. N.) Be⸗ günstigt von dem schönsten Wetter fand heute auf dem Norderfelde por der Stadt eine Revue des hiesigen Bürgermilitairs, bestehend aus Attillerie, Infanterie und Jägern, vor dem Könige statt. Drr König und der Kronprinz, so wie Prinz Johann von Glücksburg kamen zu Pferde von Schloß Bernstorff, die Königin Louise, die Prinzessin Dagmar und die beiden Königlichen Kinder Prinz Waldemar und Prinzessin Thyra in einem sechsspän— nigen Wagen und wurden bei ihrer Ankunft und beim Abschiede fowohl von dem Bürgermilitair, als von der sehr zablreich aus der Stadt herbeigeströmten Volksinenge mit lebhaften Hurrahs begrüßt. Die Infanterie und Artillerie des Bürgermilitairs ist wie die Pariser Nationalgarde geschmackvoll uni⸗ sormirt, die Jäger haben noch ihre aus der Zeit Friedrichs VI. her⸗ stammende Uniform. Die Infanterie unterscheidet sich u. A. auch dadurch von den dänischen Truppen, daß sie nicht Dannebrogs— fahnen fübrt, sondern alterthümliche hellblaue mit dem dänischen und dem Kopenhagener Wappen. Kiriiegstüchtig sind diese Bürger—⸗ soldaten doch schwerlich, auch soll ihre Bewaffnung veraltet und mangelbaft sein, und da Kopenbagen nich Nederreißung der Tbore für keine Festung mehr gelten kann, so bat man vielfach auf die Abschaffung dieser vermeintlich veralteten Institution angetragen.
Was die bevorstebende außerordentliche Reichsratbssession betriff, so heißt es jetzt in gut unterrichteten Kreisen, daß weder eine Budgetvorlage, noch eine Voclegung des neuen Armee-Organisations plans stattfinden wird. Der letztere soll, wie man aus guter Quelle erfährt, bereits völlig ausgearbeitet sein, was noch nicht mit dem Budget der Fall sein dürfte, über die Details verlautet indeß noch nichts Zuverlässiges und namentlich dürfte es zu bezweifeln sein, ob, wie verschiedentlich berichtet ist, die künftige dänische Armee aus 24 Bataillonen bestchen wird. Außer der Verfassungsvorlage wird also wobl wesentlich nur das Gesetz wegen der Kriegsentschädigung für Jütland die wichtigste Vorlage sein, doch hören wir es in gut unterrichteten Kreisen betonen, daß der Umstand, daß die Session eine autzerordentliche sci, keineswegs ausschlösse oder die Regierung verpflichte, nicht auch andere als die, welche zunächst zur Einberufung Anlaß gegeben haben, vorzulegen. Zu einer Budgetvorlage und der damit in Verbindung stehenden Armee Organisation würde jedoch eine ordentliche Reichsrathssession nöthig sein.
Amerika. Wie wenig die Regierung der Vereinigten Staaten geneigt ist, ibrer neutralen Haltung gegenüber den kriegführenden Parteien in Mexico etwas zu vergeben, beweist der an General Sheridan ergangene Befebl, alle weißen Mannschaften im De— partement Texas, deren er entbebren kann, auszumustern und nach Hause zu schicken. So weit es bekannt ist, stehen längs des Flusses von der Mündung bis über Brownsville hinaus 17,400 Mann, von denen 6000 Neger sind; Galveston hat eine Besatzung ven 5000 Mann; 6000 Neger unter Weitzel sind auf dem Marsche nach dem oberen Laufe des Rio Grande, und 1726000 Mann Kavallerie unter Custer und Morrit bewegen sch zur gleichen Bestimmung aus dem Norden von Texas südwärts. Die Kaiserlichen sollen in Matamoras und an der Postenkette am unteren Laufe des Rio Grande den 17.400 Mann Bundestruppen gegenüber 18000 Mann sieben haben; das rechte Ufer des oberen Laufes wird von den republikanischen Truppen be⸗ setzt gehalten. In Bezug auf beide, die Kaiserlichen und die Ne⸗ publikaner, haben die Unionegenerale die strengsie Weisung, eine un btdingte Neutralität zu beobachten. Unter so bewandten Umstän⸗
den darf man auch dem angeblichen Briefe Sheridan's, welcher ohne Bezeichnung des Datums und vielleicht zu einer Zit geschrie—⸗ ben, als der General sich noch nicht in eine Unterbrechung seiner Waffenthaten finden konnte, auf einem dem juaristischen Gesandten Romero gegebenen Banket, zur Verlesung kam, keine übermäßige Wichtigkeit beilegen; und den Bundesoffizieren, welche dem Präsi— denten Juarez ihre Degen und je tausend Mann zur Verfügung zu stellen beabsichtigten, möchte es schwer sein, gegebenen Falles den Grenzfluß zu überschreiten.
Die Kämpfe mit den Indianern des Westens nehmen einen bedrohlichen Umfang an; so daß der Kriegsminister es nöthig befunden hat, starke Truppencorps zur Vertheidigung der Grenze gegen die seindlichen Streifzüge auszuschicken. Wie die aus dem Westen eintreffenden Posten berichten, haben sich fast alle Stämme von Canada herab bis zum Golf gegen die Weißen verbündet, um Rache zu nehmen für die Niedermetzelung der Cheyennen. Die In⸗ dianer der westlichen Stämme werden auf 3201600 geschätzt. In Minnesota hat der Krieg ernstlich begonnen. Die Drähte Des Ueberlandtelegraphen nach San Francisco sind durchschnitten, und wie es heißt, gehen auch keine Posten mehr. Am 25. Juli machten 1000 Indianer, Sioux, Cheyennen und Schwarzfüße, einen Angriff auf die Telegraphenstation 50 Meilen westlich von Fort Laramic. Die Garnison zählte weniger als 200 Mann, doch gelang es ihr nach zweitägiger Vertheidigung ihres Blockhauses, die Indianer zu vertreiben. Dreiunddreißig Weiße fielen dabei oder wurden verwun⸗ det. Die Indianer zogen sich in wesilicher Richtung zurück und er⸗ klärten, daß sie von nun ab die Weißen auf ewig befehden würden.
Asien. Calcutta, 4. August. (Per engl.ind. Telegraph.) Am 30. Juli bat in den chinesischen Gewässern ein Typhoon ge⸗ herrscht, welcher den Verlust einer Anzahl Schiffe verursacht hat.
. — Aeber die neueste indische Post mit Nachrichten aus Caleutta bis zum 8. Juli, Singapore 7. Juli, Hongkong 29. Juni, berichtet die »Triest. Ztg. in Ergänzung früherer telegrapbischer Mitthei⸗ lungen: -Der Gesundheitszustand unter den britischen Truppen in Bhutan ist fortwährend sehr schlecht. In Singapore werden bittere Klagen über die Indolenz erhoben, welche dem zunehmenden Piratenunwesen gegenüber beobachtet wird. Die britischen Kriegs— schiffe in den chinesischen Gewässern verbalten sich vollkommen passiv thätiger sind die Franzosen. An der Wesiküste von Borneo dauern die Kämpfe zwischen den Dyaks und den Holländern fort. Erstere zieben regelmäßig den Kürzeren. Im Norden von China, nament— lich in den Provinzen Pechili und Shantung nimmt die Rebellion der Nyenfei überhand und der Tod des Kaiserlichen Oberbefehls— habers San kolin⸗fin, der in einem Gefechte mit diesen Insurgenten erfolgte, hat derselben neuen Aufschwung gegeben. Nachdem die Rebellen sich bis auf 100 (englische) Meilen der Hauptstadt genähert, wurden eiligst mehrere fremde Dampfer gemiethei, um Truppen nach Tientsin zu befördern.
Dem Vernehmen nach hat Nien-fei die Stadt Tschu fu⸗sein plündern lassen. Die Behörden zu Peking haben darum gebeten, daß man ihnen eine Anzahl englischer Offiziere zur Versügung stelle. Der ehemalige Parteigänger, Oberst Burgevine, sitzt zu Futscho im Gefängniß. Die Mandarinen, welche ihn in Haft halten, wollen nicht auf das Verlangen des amerikanischen Konsuls, ihn freizulas— sen, eingehen.
Afrika. Aus Aden, 2. Juli, wird gemeldet, daß die am 24. Mai erschienene Cholera noch immer nicht erloschen ist. Die nach Abyssinien bestimmte Mission hat Massawah bisher nicht ver— lassen. Die Gefangenen sollen indessen gesund sein. Mittlerweile meldet die Bombay Gazette, die Einennung des Sir W. M. Coghlan zum Gesandten beim König Theodor.
Aus Alexandrien, 5. August, wird der »Triest. Ztg. ge— meldet: Die Sanitätsverhältnisse hier, so wie überhaupt in ganz Aegypten, bessern sich seit der vorigen Woche sichtlich von Tag zu Tag. Ebenso ist die Krankheit in den Städten l nterägyp⸗ tens und auf dem flachen Lande theils im Erlöschen begriffen, tbeils bereits erloschen. Dagegen soll dieselbe, wie aus Luzor ge— meldet wird, bie und da in Oberägypten und insbesondere in Assuan an der nubischen Grenze ausgebrochen sein. Interessanten Nachrichten zufolge, welche der ägyptischen Regierung aus Char- tum von Anfang Juni zugekommen sind, haben die an barbarische Wildheit grenzenden sozialen Verhältnisse in jener Stadt den Anlaß zum Ausbruch einer Krankheit gegeben, welche die dortigen Aerzte als Hävre bilieuse aceompagnée d'hemorrhagie nasale bezeichnen. In Chartum waren naͤmlich im Mai mehrere Bataillone ägypti⸗ scher Truppen konzentrirt, die mit einer bedeutenden Anzabl von Negern zusammengedrängt lebten, welche letziere so eben aus dem Raubzuge am weißen und blauen Flusse als Rekruten für die Neger Regimenter des Vicckönigs dorthin gebracht waren. Da diese große Anbäufung von Menschen nicht vorausgeseben war, so batte man bald einen solchen Mangel an Lebenemitieln, daß die Solda—