2668
Frankreich. Paris, 17. August. Das Flottenfest in Brest ist auf den nächsten Dienstag und Mittwoch vertagt worden; das englische Geschwader trifft wegen des Sonntags erst am Montag ein. Beide Geschwader treten von Brest die Abfahrt am Don— nerstag an.
Der -Moniteur« setzt heute die Liste der Ehrenlegions ⸗Verlei hungen bei Gelegenheit des Napoleonstages noch fort. In der neuesten Liste befinden sich Staatsrath Langlais als Commandeur, Lacroiz und Dumanoir, Dramendichter, als Offiziere, Mermet, Kom⸗ ponist, und Duprez, Theater -Direktor des Gymnase, als Ritter.
18. August. (W. T. B.) Die „France meldet: Der Kaiser und die Kaiserin begeben sich von Mühlhausen nach Schloß Arenenberg. Der Besuch Ihrer Majestäten ist ein Akt kindlich er Pietät. Rach Berichten aus Bern würde das Kaiserliche Paar in strengstem Incognito für kurze Zeit sich dort aufhalten.
Spanien. Die Königin Marie Christine bleibt nebst ihrem Gemahl, dem Herzog von Rianzares, bis Ende August in Zarrauz und begiebt sich im September nach Asturien. — Die Leiche des Infanten Don Francisco wird, wie die »Correspondencia ⸗ meldet, am 14. August, Vormittags 11 Uhr, auf der Eisenbahn nach dem Escurial gebracht werden. Der König begiebt sich mit dem Civil Gouverneur von Castilien und einigen Offizieren seines Hauses eine Stunde früher mit einem Ezpreßzuge nach dem Escurial, um der Beisetzung der sterblichen Ueberreste seines Vaters beizuwohnen, und kehrt dann nach Zarrauz zurück.
Italien. Florenz, 18. August. (W. T. B) Die Minister des Innern und des Handels haben in Ancona die Hospitäler und öffentlichen Anstalten besucht. Der Handelsminister setzt seine Reise längs der adriatischen Küste bis Brindisi fort, um die Arbeiten zur Trockenlegung der Sümpfe zu inspiziren. Ein Rundschreiben des Ministers des Innern fordert die Präfekten auf, sich aller Einmischung in die politischen Wahlen zu enthalten und den Parteien volle Freiheit im Ausdrucke ihrer Meinungen zu lassen.
Griechenland. Aus Athen, 12. August wird der⸗Wiener
Ztg.“ gemeldet: Der ministerielle Antwortsentwurf auf die Thron—
rede und der Gesetzvorschlag, das Drittel des Gehalts aller Beamten fortan in verzinslichen Schatzscheinen auszuzahlen, wurde von der Kammer angenommen. Im Quarantainehafen von Salamis liegen über 100 Segelschiffe; der Gesundheitszustand im ganzen König,;
reiche ist befriedigend.
TDurtei. Ss liegen uns, schreibt die Wiener Abendpost« ausführ⸗
j t ⸗. ' 2 9 zj ar AA j 9 . ⸗. ö ö . . 2 ö 2 lichere telegraphische Nachrichten über die Vorgänge in Bukurest vom, richtigten Volksbüchern das Königreich Polen eine Civilbevölkerun
weiblichen Geschlechts un
195. d. M. vor. Danach bedeutend gewesen zu sein. vorragenderer Persönlichkeiten (wie z. B. Rossetti's) wurden vorge— nommen.
blos den äußeren Vorwand abgegeben habe. welcher er dem größeren Theile derselben seinen Dank für die Nicht—
Die Unruhestifter befänden sich in den Händen der Justiz. Fürst
Couza hat dem Vernehmen nach seine Rückreise von Ems angetreten.
Alexandria, 6. August. Auf Befehl des Vicekönigs wird eine aus zehn Aerzten bestehende Sanitäts- KKommission nach Ober⸗Aegypten gesandt werden, wo die Cholera wüthet. Hier
ist dieselbe, wie es scheint, gänzlich verschwunden, indem vom 2ten
bis 5. (inkl. d. M. keine Erkrankung vorgekommen ist Pascha hat an den hiesigen preußischen General-Konsul, Hrn. Theremin, folgendes Schreiben gerichtet:
Alexandria, 16. Juli.
Mein Herr! Die furchtbare Epidemie, von welcher Alexandria und
ganz Aegypten heimgesucht worden ist, hat alles das zu Tage treten lassen,
womit Hingebung und Menschlichkeit die Männer beseelen konnte, die in so hochherziger Weise dem preußischen Hospitale vorstehen. Ich schätze mich glücklich, bei dieser Gelegenheit meine Gefühle des Dankes für die Bemühun— gen des Vorstandes aussprechen zu können. Ich sage den Mitgliedern dessel— ben meinen Dank für die Sorgfalt, welche sie ohne Unterlaß während der ganzen Dauer der Epidemie unseren Kranken haben angedeihen lassen, und bitte sie, im Namen Sr. Hoheit die Summe von 71500 Fr anzunehmen, die sein Edelmuth der Anstalt bietet, auf daß sie fortfahren möge, das zu leisten, was sie bis jetzt in so ausgezeichneter Weise geleistet hat. Herr Jules Pastré ist beauftragt, Ihnen die vorerwähnte Sumime einzuhändigen.
Genehmigen Sie ꝛc. Cherif Pascha.
Auch in Damiette, Rosette und den benachbarten Dörfern hat die Cholera beinahe ganz aufgehört und in den Provinzen Behera, Sarbir, Scharkia und Dachalia ist der Gesundheitszustand im All— gemeinen befriedigend. Der Vicekönig Ismail Pascha ist hier am 3. d. M. angekommen und hat sich am selben Tage in Begleitung Nubar Pascha's nach Kairo begeben.
Rußland und Polen. Warschau, 15. August. Die revolutionaire polnische und französische Presse, wird der Brom b. patr. Ztg.« geschrieben, hat kürzlich ein neues Agitationsmittel gege *
scheint der Straßenfampf nicht ganz un⸗ Zahlreiche Verhaftungen zum Theil her-
Man glaubt, daß eine eigentliche Verschwörung der Be— ö 2/650, 009 wegung vorausgegangen sei und die Einführung des Tabakmonopols
General Floresco
. . . . werden. betheiligung an der Emeute und ihr ruhiges Verhalten ausspricht. e,
indem es dasselbe dazu anwendet, durch die Rekrutirung eine
rung kom men soll, um die Landarbeiten nicht zu beeinträchtigen gründet sich bekanntlich nicht mehr wie die früheren Aushebun auf das sonst hier seit früheren polnischen Zeiten üblich gewesen Aufgreifungssystem der tauglichen Mannschaften wo man sie fan Civilbehörden aus den jetzt gründlich geordneten Volksbüchern can, gefertigten Militairdienstfähigkeits-Listen, und dann durch Aus loosun
gewährt den Privat -Eisenbahnbeamten und anderen industriellen Un,
fast zusammen hundert anderen Ausnahmen, Befreiung.
einem so umfassenden Gerechtigkeitssinne diktirt, daß bier selbst von
stattfanden, die erste von 5 vom 1000 männlicher Seelen, die an, dere von 10 vom 1000. Bei der ersten betbeiligte sich Polen wegen
des Ausbruchs des Aufstandes nur mit sehr wenigen Rekruten, hi Auf diese Rückstände, die über 10016
Mann betragen, werden dieses Jahr, außer der mit Rußland Anzahl von 5 per Tausend männlicher Seelen mi 1000 mit diese letzteren durch per Mann
gleichen
15
der zweiten aber gar nicht.
ausgehoben, 400 baar
per
dessen auch R.
abgelöst wer den.
Jahren durchschnittlich zusammen nur 150,000 Personen in Poli starben.
treten ist. Nun hat nach den zu Anfang d. J. aufs Genaueste he von 5,3 10,0006 Seelen, davon sind Ausländer 2,660,000, verbleiben zur Betheiligung an der Au männlichen Geschlechts, und würde
als Kontingent zum Militairdienst p. 1865 à H von
1000 — 13,250 — und auf die Rückstände p. 1863 zu 13 p. Milt
. b so 17.285 Fr ö hat eine Prohlamation an die Einwohner von. Bukurest erlcssen, in noch 3975 zusammen also 17,285 Rekruten p. 1865 zu stelln
sein, von denen jedoch ungefähr nur 16,000 zur Einstellung kommw Da also jährlich die Geburten die Sterbefälle um S8oll
übersteigen und der männliche Zuwachs jährlich allein 43,000 be trägt, so ist es klar, daß eine Aushebung von jährlich 13 — 16060 Mann das Königreich nicht entvölkern wird, zumal da die hiesi und des ganzen Landes Population nach der wiederhergestellten Ruit
und dem Wiederaufleben des Wohlstandes, noch in steigender Ver— mehrung begriffen ist.
Cherif
Von der polnischen Grenze, 17. August, wird der »Os.
Ztig.« geschrieben: Für die ca. 250,000 Seelen zählende, zum KRu—
thenischen Volksstamme gehörige griechisch unirte Bevölkerung in Königreich Polen sind in Chelm ein siebenklassiges Gymnasium und
ein Schullehrer⸗Seminar und in Biala ein fünfklassiges Progym— nasium errichtet.
unirte Bevölkerung, in denen der Unterricht in polnischer Sprache ertheil wurde, sind aufgehoben.
Juli festgesetzt war, aber unmöglich eingehalten werden konnte, bit zum 1. November d. J. verlängert worden. Graf Berg hat eine außexordentliche Untersuchungs Kom⸗ mission zur Ermittelung der Ursachen der im reich Polen vorkommenden häufigen Feuers brünste und zur Bestrasung der etwaigen Brandstifter eingesetzt. —
glieder der früheren Nation al-⸗-Organisation, welche die Grund⸗ lage des letzten Ausstandes bildete, genau zu erforschen. Zahlreiche Gutsbesitzer, welche von früheren Infurgenten denunzirt sind, daß se zur National ⸗Organisation gehörten, sind von dieser Kommission be reits protokollarisch vernommen, aber ungeachtet des Bekenntnisst⸗
Rußland darin gefunden, das neue Rekrutirungsgesetz vom 1.13. Jun d. J. als denjenigen Hebel darzustellen, mittelst dessen die russ . Regierung das Königreich sozusagen aus seinen Angeln heben , . . völkerung Polens herbeizuführen. Dieses Rekrutirungsgesetz, 6. erst zwischen dem 6. November und 7. Dezember d. J. zur Aue .
1 gen., sondern wird auf dem Wege der Conseription, nach den von de
stattfinden. Es kommen dabei die ausgedehntesten Berücksichtigungen du . Wisfenschaften, der Künste, des Handels, der Gewerbe zur Geltung, und g
ternehmungen, den Staatsbeamten, der Geistlichkeit, dem russichnn und polnischen Adel, dem Lehrerstand aller Grade, allen Studirn. den der sämmtlichen höheren Bildungsanstalten und Gymnasln allen ansässigen Ausländern und ihren hier geborenen Söhnen, ö Advokaten, Aerzten, Chirurgen, Geometern, Ingenieuren, Apoth.. kern, den einzigen sowie den ausgewählten Söhnen und Enkeln, mi Kurz, diese Aushebungsgesetz basirt auf so liberalen Grundsätzen, und )J h
den Betheiligten dessen wohlwollende Absichten anerkannt werdgg, Zur besseren Würdigung der Milde dieses Gesetzes muß noch hi. merkt werden, daß in Rußland im Jahre 1863 zwei Aushebungen
können in
Aus den statistischen Kontrolen kann sich jeder überzeugen, daß in den letzten Jahren die Geburten im Königreich im Jahn durchschnittlich 2386009 betrugen, darunter waren die des männn lichen Geschlechts allein mehrmals 122,000, wogegen in denselbn
Es bleibt also ein Ueberschuß von 88,000 Seelen, bei wel. chem namentlich die männliche Bevölkerung mit jährlich 43,000 ver
von
. et. Diese drei Anstalten, in denen der Unterricht in / Ruthenischer Sprache ertheilt wird, werden schon am 27. k. M. er öffnet werden. Die bisherigen Unterrichts ⸗Anstalten für die griechisch
Es waren dies die Kreisschulen in Kras. noltow und in Biala. — Durch Beschluß des Bauern⸗Regulirungß⸗ Comsté's im Königreich Polen ist der Termin zur Liquidation der Entschädigungs-Forderungen der Gutsbesitzer, der bis End
Der Statthaltmäs König ⸗ Eine andert
außerordentliche Untersuchungs ⸗ Kommission ist in Warschau z P dem Zwecke ernannt, das Wesen und die Gliederung, sowie die Mi
2669
ihrer Mitgliedschaft der National - Organisation auf freiem Fuß be⸗
lassen worden. Wie man hört, sollen gegen die Schuldigen keine an⸗ deren als Geldstrafen verhängt werden.
Dänemark. Kopenhagen, 16. August. Unsere Blätter thleilen jetzt nach einer Kopenhagener Korrespondenz der täglich in Odense erscheinenden Fühnenschen »Stiftszeitung« den vollständigen
Armee⸗Organisationsplan der dänischen Armee, wie sie künftig ver⸗
Man ist hier, schreibt man den ⸗Hamb. N.“,
meintlich sein soll, mit. in unterrichteten Kreisen einigermaßen überrascht üder die Veröffent⸗ lichung dieses Planes, der bisher nur in engen Kreisen bekannt war, um so mehr, da er, wie wir anzunehmen Grund haben, wohl durch- aus noch nicht alle bis zur Vorlegung vor den Reichsrath zu durch laufende Stadien passirt hat. Nach der erwähnten -Stiftsztg. wird vorgeschlagen, daß die Infanterie aus 24 Bataillonen à 4 Comp. zusammengesetzt wird, eingetheilt in 8 Infanterie-⸗Brigaden à3 Ba⸗ faillone, fo wie aus der Leibgarde zu Fuß; die Kavallerie aus Regimentern (1 zu 6 Schwadronen und 3 zu 4 Schwadronen); die Artillerie aus 8 Feldbatterieen, 2 Compagnieen Fußartillerie, é Traincompagnie und einem Zeugetat; die Ingenieurtruppen zus 2 Compagnieen Pioniere und 1 Brückencompagnie. Außer= dem wird ein Generalstab vorgeschlagen. An Offizieren soll die Infanterie haben: 2 General ⸗Majore, 8 Obersten, 25 Oberst—-
Fieutenants, 97 Capitaine und 190 Lieutenants. Die Kavallerie: 1 General Major, 4 Obersten, 5 Oberst-Lieutenants, 22 Rittmeister Die Artillerie: 1 General. Major, 3 Obersten,
und 65 Lieutenants. 1 Oberst-Lieutenants, 20 Capitaine und 32 Lieutenants. Die In— genieure: 1 Oberst, 3 Qberst Lieutenants, 12 Capitaine und 13 Lieute. nants. Der Generalstab: 1 Oberst, 4 Oberst Lieutenants, 6 Capi—- taine und 8 Lieutenants.
fenants aller Waffengattungen. Im Ganzen 570 Offiziere, nämlich 2 General ⸗Lieutenants, 5 General⸗Majore, 17 Obersten, 41 Oberst⸗ Lieutenants, 157 Capitaine oder Rittmeister und 348 Lieutenants. Es wird also vorgeschlagen, die Majorsklasse abzuschaffen, und zu 570 Offizieren kommen noch diejenigen, welche an Unterrichts⸗Anstal⸗ ten angestellt sind. Als Kasernen⸗Kommandanten, Festungs⸗Offi⸗ ziere u. s. w. werden verabschiedete Offiziere vorgeschlagen, so daß
die ganze Offizierzahl, außer den Reserve⸗ Offizieren, 648 be⸗ trägt, Für den Administrations dienst werden vorgeschlagen für die Rechts⸗ 1è General⸗Auditeur und 13 Auditeure; für den Gesu nd⸗
2 Divisions - Intendanten und 45 Intendanten; rege: heitsdienst: den Veterinairdienst: 8 Thierärzte. darüber geäußert haben, daß bei dem um z Territorium die künftige dänische Armee um 2 die des früheren Gesammtstaates sein solle, so
1è Stabsarzt, 15 Oberärzte und 34 Corpsärzte; für 1 Stabsarzt, 5 Regiments⸗Thierärzte und
Bataillone stärker als dürfte die Sache da—⸗
hin erklärt werden, daß früher gewissermaßen ja die Bildung von
4 Bataillonen in Aussicht genommen war, fortan aber, bei defini⸗
tivem Aufgeben des sich nicht bewährt habenden sog. Doublirungs⸗ dänischen Armee auf jene 24 Bataillone
Systems die Stärke der beschränkt bleibt.
Die Blätter, eine Bekanntmachung des Ministeriums des Inne zuf Königliche Regierung mit der preußisch ˖ österreichischen Civilverwal · tung für die Herzogthümer
Orten qualifizirt erachtet werden sollen. basirten Armenversorgungs:⸗ nemarks und Schleswig Holsteins unverändert auf die gegenseitigen Verarmungsfälle Anwendung fin— den. — Das hiesige »Dagbladet« erfährt »aus
langer in Frankfurt a. M. schl x abseiten der Altona-⸗ Kieler Eisenbahn ˖ Gesellschaft aus dem Grunde auf Schwierigkeiten stößt, weil das int fi vor wenigen Monaten gegenüber der Königlich preußischen Regierung hinsichtlich der Ernennung der schleswigschen Eisenbahn⸗-Direktoren die Verpflichtung übernommen haben soll, die betreffenden Bedie⸗
nungen ausschließlich mit geborenen Preußen zu besetzen.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff 'schen Telegraphen ⸗ Büreau. Salzburg, Sonnabend, 19. August, Vormittags. Der Kaiser von Oesterreich traf heute früh 5 Uhr hier ein, besichtigte die Garnison, empfing hierauf den Minister Grafen v. Mensdorff-⸗Pouilly und besuchte die Schießstätte. Graf Blome, Freiherr v. Werther, v. d. Groeben sind gleichsalls hier eingetroffen. Der Galavorstel⸗
lung im Theater, welche auf morgen angesetzt ist, werden auch der Großherzog von Hessen und König Ludwig J. von Bayern bei⸗ wohnen. Salzburg, Sonnabend, 19. August, Morgens. Der Minister= Präsident von Bismarck ist gestern Abend hier eingetroffen. Gastein, Sonnabend, 19. August, Morgens. Se. Majestät
Außerdem werden noch vorgeschlagen 2 General- Lieutenants, 1 General-⸗Major und 49 überzählige Lieu ⸗
Wenn einige deutsche Blätter ihre Verwunderung verminderten Staats⸗
wird der »Wes. Ztg.“ geschrieben, veröffentlichen Innern, derzufolge die
Schleswig Holstein die Vereinbarung getroffen hat, daß in Zukunft Dänen in Schleswig = Holstein und Schleswig - Holsteiner in Dänemark durch die Vorzeigung eines einfachen Heimathsscheines zur Niederlassung an den betreffenden Die auf Gegenseitigkeit Bestimmungen der Gesetzgebungen Dä ⸗ werden ungeachtet der staats⸗ rechtlichen Lostrennung der Herzogthümer von der dänischen Krone
zuverlässiger Quelle⸗, daß die käufliche Uebernahme der unlängst von dem Baron von Er ⸗ erworbenen schleswigschen Eisenbahnen
genannte Frankfurter Bankhaus
im Laufe der Nacht eingetroffenen um 11 Uhr Graf burg verlassen, um zwei Tage auf dem Schlosse Arenenberg zuzu— bringen, wohin den Kaiser heilige Erinnerungen rufen.
der König von Preußen ist heute Morgen 9 Uhr von hier nach Salzburg abgereist.
Hamburg, Sonnabend, 19. August, Mittags. Der Groß herzog von Oldenburg trifft in Begleitung des Ministers von Roessing in den nächsten Tagen in Eutin ein. Wie die ⸗Kieler Zeitung hört, hat sich die Erbprinzessin von Augustenburg auf Wunsch der Königin von England nach Coburg begeben.
Kiel, Sonnabend, 19. August, Nachmittags. Sr. Majestät Korvette Vineta« ist mit dem Kasernenschiff ⸗Barbarossa« von Danzig aus diesen Vormittag hier eingelaufen.
Paris, Freitag, 18. August, Abends. Der Abend ·Moniteur⸗ bringt den Wortlaut der Rede, welche der französische Marine Minister Graf Chasseloup⸗ Laubat am 15ten d. M. in Cherbourg bei dem Toast auf die Königin Victoria gehalten hat. Der Minister sagte: Es ist für uns eine lebhafte Genugthuung, welche sicher jeder aufrichtige Freund seines Vaterlandes und der gesammten Menschheit theilen wird, — Zeuge zu sein dieser herzlichen, brüderlichen Ver einigung in eben dem Hafen, welcher schon einmal die Königin und den Kaiser neben einander gesehen hat. Die Zeit feindlicher Rivalitäten ist, Gott sei es gedankt, vorüber. Die Nacheiferung allein bleibt bestehen für Alles, was in der Welt der Sache der Civi⸗
lisation und der Freiheit dienen kann. Die Geschichte wird berichten,
wie beim Eintritt in eine neue Aera unsere Flaggen sich
nur noch begegnet sind, um gemeinsam neue und wei— tere Horizonte für die menschliche Thätigkeit zu eröffnen
und wie wir in unserer Uneigennützigkeit alle Völker zur Theilnahme an dem Preise unserer Bemühungen aufgerufen haben. Es wird ein schönes Blatt in der Geschichte sein, welches zeigt, wie die alten Vorurtheile aus dem Herzen beider Rationen mit den Wurzeln ausgerissen sind, und wie ihr Gewerbfleiß sich die Hand reicht, indem er unaufhörlich fortschreitet, um überall Wohlfahrt zu verbreiten, indem er sodann seine Wunderwerke in glänzenden Tur nieren zur Schau stellt, zu denen wir der Reihe nach die Arbeiter der Welt berufen. Ja, die Freiheit der Meere, die friedlichen Kämpfe der Arbeit, die wohlthuenden Eroberungen des Handels, das ist es, was diese beiden edlen, vor unseren Augen vereinigten Flaggen an— streben. Gott möge sie immerdar beschützen!! Der Herzog von Somerset antwortete mit einem Toast auf den Kaiser: -Ich nehme als Beweis der herzlichen Freundschaft der französischen Re—⸗ gierung diesen Toast auf die Königin entgegen. Ich antworte im Namen der englischen Regierung und bin gewiß, die Meinung der großen Majorität des englischen Volkes auszudrücken, wenn ich daß England von denselben Gefühlen für Frankreich und seinen Herrscher beseelt ist. Ich hoffe, daß das gute Einvernehmen zwischen den beiden Ländern von langer Dauer sein wird. Ich wünsche es, weil dieses Einvernehmen nicht nur das Gedeihen Frankreichs und Englands befördert, sondern weil dasselbe den Fortschritt und die Segnungen des Friedens für ganz Europa sichert. Ich pflichte den Anschauungen des Herrn Ministers bei, wenn er sagt, daß die feindseligen Rivalitäten der hochherzigen Epoche wechselseitiger Nacheiferungen Platz gemacht haben. So oft die Flotten Frankreichs und Englands einen gemeinschaftlichen Schritt gethan haben, geschah dies nicht aus Vergrößerungssucht, sondern weil sie versuchten, der Treue der Verträge Achtung zu verschaffen und für die anderen Völker dieselben Vortheile zu erlangen, wie für sich selbst. Ich hoffe, daß die beiden Länder immer auf diesem Pfade wandeln werden. Deshalb bringe ich einen Toast auf den Kaiser, nicht nur im Namen der englischen Regierung, sondern im Namen jedes aufgeklärten Britten.
Paris, Sonnabend, 19. August, Morgens. Der heutige „Moniteur« meldet: Der Kaiser und die Kaiserin haben Straß—
sage,