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als man sie seit 20 Jahren um diese Zeit nicht gesehen hat, berechtigen fortwährend zu guten Erwartungen. — Mit der Aussaat der Winter ˖ ODelgewächssaat haben bereits manche Landwirthe seit der Mitte dieses =. begonnen, andere aber verschieben jene Aussaat bis in den Sep tember.
— In der fünften und sechsten Sitzung des zweiten internationa len thicrärztlichen Kongresses wurde ein allgemeines Währschafts⸗
gesetz, beziehungsweise die Feststellung jener Hauptfehler und Gebrechen be⸗ rathen, welche als sogenannte Gewährsmängel anerkannt werden sollen.
Man einigte sich zunächst zu der vorauszuschickenden Erklärung: a) Die Thierheilkunde ist so weit fortgeschritten, daß sie im Allgemeinen im Stande ist, die konkreten Fälle zu beurtheilen, b) Die Thierheilkunde ist dagegen nicht im Stande,
.
alle die Mängel auf
auch nur annähernd zuführen und eine bestimmte Gewährszeit für die ⸗
selben unnöthiger sind schon über 1 Ausland verkauft.
Weise in die Höhe getrieben würden. OM00 Tonnen Säesaat 2 12 Rbl. S. auf Lieferung ins
So wie verlautet /
Tele graphische Witterunzgshberiehte.
ö . Stunde
Beobachtungszeit.
Ort
Baro- meter. Pari
Paris. Linic a.
IL er. pe ratur.
RSE au-
Wind
Allgemeine Himmeis- ansich
selben zu normiren, welche dem Käufer einen wohlbegründeten Rechts;
anspruch geben; daß
vom thierärztlichen Standpunkte die Beibehaltung der allgemeinen
Haftoerbindlichkeit als nothwendig bezeichnet werden müsse, den-
noch aber
spezielle Gewährsfehler und Fristen aufgeführt die Beibehaltung der allgemeinen Haftpflicht wendig, um die sogenannten Nachtschäden (d.
werden;
sei auch deshalb noth⸗ h. A4 stündige Garantie
für alle Krankheiten, die sich in dieser Zeit äußern) wegfallen lassen
zu können; neben der allgemeinen Haftpflicht wird eine höchstens einem Vierteljahr für zweckmäßig erachtet, weil die wissen—
Verjährungsfrist von
schaftliche Beweisführung in der Regel nicht über diese Zeit hinaus—
geht.
Uebergehend auf den speziellen Theil des Gegenstandes, die Feststellung
der Thiere und der Krankheiten, gelten sollen, wurden nach dem Antrage Pferdegeschlechts, 2 Rindvieh, 3) Schafe und Ziegen, 4) betreffenden Thierarten angenommen, Pferden als Gewährsmängel ausgeschlossen. sicht auf die Anträge des Comité's als anerkannt:
1) bei Thieren des Pferdegeschlechtes: der schwarze Staar mit
welche bei denselben als Gewährsmängel der Kommission: 1) Thiere des Schweine als die jedoch Stettigkeit und Koppen bei
Ferner wurden meist mit Rück. Hauptfehler der Gewährsmängel
6 Mrgs. Posen. . . ..
einer Gewährszeit von 7 Tagen, Rotz, verdächtige Drüse und Haut⸗
wurm mit je 14 Tagen, mit 21 Tagen, Mondblindheit
Bämpfigkeit mit 14 Tagen, Dummkoller speriodische Augenentzündung) mit 28
Tagen (Epilepsie und Schwindel wurden als Gewährsmängel ausge
schlossen);
beim Rindvieh:
Lungentuberkulose und Perlsucht mit 28 Tagen,
Lungenseuche mit 42 Tagen, und auf Antrag Prof. Zlamäl aus 7 Pesth auch die Rinderpest mit J Tagen (Fallsucht wurde ausge
schlosen );
3) bei Schafen und Ziegen: Tagen (Leberegelkrankheit wurde fallen gelassen);
bei Schweinen: Finnen und Trichinen mit je 14 Tagen.
Auf Antrag
Bestimmung aufgenommen:
Pocken mit 7 Tagen, Räude mit 14
Prof. Husson aus Brüssel wurde schließlich folgende »In jenen Ländern, wo der Gegenbeweis durch
das Gesetz nicht zugestanden ist, verliert der Käufer das Recht auf Ge⸗
währleistuͤng in den Fällen von Rotz, Hautwurm, genseuche,
Lungentuberkulose, Lun⸗ Rinderpest, Pocken und Räude, wenn nachgewlesen wird, daß die
selben nach geschehener Uebergabe mit Thieren in Berührung standen, welche
an einer dieser Krankheiten gelitten haben.« Es folgte nun nach Erledigung des
Kongresses vom Jahre 1863 in den, einzelnen Staaten.
Die Versammlung sprach schließlich den Wunsch aus, daß unter den Berathungsgegenständen des nächsten internationalen Kongresses die Rege lung des tbierärztlichen Studiums einen Platz einnehmen moge, einem Antrage des Pros. Hertwig — uchen, jene Orte zu ermitteln, in ursprünglich, genuin nicht entwickelt — ohne
und vertagte sich dann, nachdem noch
die Kaiserlich russische Regierung zu ers welchen sich die Rinderpest Diskussion beigetreten war.
Limburg, im August. (Niederlande.)
Korn und Stroh mittelmäßig. gerste ist eher schlecht als mittelmaͤßig zu nennen und hat kurzes Stroh,
vierten Programmpunktes die Be— richterstattung über die Erfolge der Beschlüsse des Hamburger
s R , N , s „ gs
Weizen steht in Bezug auf Roggen ist in keiner Hinsicht besser. Winter
Sommergerste kann gut genannt werden wie sehr auch das Stroh zu
wuͤnschen läßt. Hafer steht auf schwerem Boden gut, doch
hat er wenig
Stroh, Buchweizen scheint im Allgemeinen eine gute Ernte zu liefern. Oel—
samen ist mit Ausnahme von Leinsamen wenig günstig geerntet. H sehr knapp, doch erwartet man einen guten zweiten Schnitt. Von Kleesamen erwartet man eine mittelmäßige Ernte. Kartoffeln versprechen eine sehr große Ernte, doch klagt man im Allgemeinen über Durchwachsen derselben
in Folge der starken Regengüsse.
Riga, 17. August. (Ost. Zig.) Gegenwärtig ist die Flachspflanze so weit vorgerückt, daß man über das neue Gewächs oder dessen Ernte wohl so viel mit Bestimmtheit sagen kann, daß wir eine gute Mittelernte annehmen dürfen. Der Flachs ist durchschnittlich nicht sehr lang, aber bei günstiger Witterung reichlich und gesund und kräftig emporgewachsen, wo— durch die mittelmäßige Länge wohl ersetzt wird. Den größten Einfluß aber auf ein reichliches Quantum übt der Umstand aus, daß in diesem Jahre viel mehr Flachs gebaut worden ist als sonst, weil die hohen Preise don Flachs sowohl wie von Saat den Landmann veranlaßt haben, wo nur möglich Land aufzureißen und Flachs zu säen. Die Saatkapseln haben reichlich angesetzt und sind gut gefüllt, hält die Witterung so an, wie sie jeßt ist, so muß die neue Leinsaat auch gut geerntet werden und auch der Ertrag hiervon bedeutend sein. Die Felder, welche wir auf einer Rundreise ansahen, zeigten nur wenig Unkraut, wir fassen nach unserer Anschauung
das Facit alfo dahin zusammen, daß bei zufriedensiellender Qualität wir
auch nicht zu hohe Preise zu befürchten haben, es sei denn, daß die Frage vom Auslande übermäßig groß wäre und durch starke Vorausverkäufe die⸗
Heu ist
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Paris
Brüssel .... Haparanda. e .
Moskau ... Stockholm.
Skudesnäs . Gröningen. Helder .... Hernoesand Christians. .
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Memel ..... Königsberg Danzig Putbus .. Cöslin Stettin Berlin
Münster . ..
Torgau. ... Breslau. . .. Cö5
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Brüssel. . .. Haparanda. Helsingfors Petersburg kiga Moskau .. Stockholm.
Skudesnäs. Gröningen. Helder . . . . Hernösand. Christians. .
PEreus sische
Königsberg Danzig... .. Putbus Cöslin
Stettin .. ...
Berlin Posen Münster... Torgau .. Breslad. Cöln Ratibor .. Trier;;
1339.9
338, 5 339, 5 340, 2 338, 1 339,7 341, 3 339, 4 339, 339, 1
338, 0 336, 1 338, 2 334, 335,2
k
27. August.
.
NO., s schwach. O., sehr sehw. SW. , schwach. WSW. , stark.
W., mässig. SW. , stark.
WS W., mässig.
S., schwach. S., kast still. SVW. , sehwach. W., schwach. W., sehr stark.
WS W. h ft. Sturm WNW. , schwach.
.
sehön, nebelig. dicke Luft. halb bedeckt. bedeckt, diesen Morgen Schnee. bedeckt, Regen. bedeckt. bedeckt. bewölkt. bedeckt, Maxim. 16, 002, Minim. 7,652. Regen.
schön.
heiter.
beinahe bedeckt.
Regen.
1 w h 26. Auzust.
Windstille.
27. Au gust.
230 10,1
SW. , fast still. SW. , fast still. W., mässig. W., mässig. SW. , mässig. SW., schwach.
NO., schwach.
S., schwach. SO. , sehwach. N., schwach. SO. , s. schwach NO., schwach.
8.. sehr schwach. SSW. , sehr schw.
heiter.
bedeckt. bedeckt. bedeckt. wolkig. zit mlich heiter. heiter.
meist heiter. ziemlich heiter. sehr heiter, gestern Abend Nordlicht. heiter.
trübe.
heiter.
halb heiter. heiter.
hi i e nnen e n 28. August.
335,6
336.8 88 a 336, ] 337,2 338,6 336, s 336, 1 336, 2 335, 333, s 335,8 332,4 333, 0
20.6 19,0
8,5 14,4 12. 3 15.6 12.6 17,0
13,0
12,0 11,2 19.3
9.9
9, 8 11,4 10,7 10.9 11,0 10,4 16,0
9.7 11,9
SW. , stille. NNO. , stille.
W., schwach.
SW. , mässig.
WsW., mässig.
W., lebhaft.
O., stille.
S., s. schwach. NW., schwach. WS W., lebhaft.
heiter.
wenig bewölkt. heiter. kedeeßt⸗ Regen. hewölkt. bedeckt, Regen. bewölkt.
fast bedeckt, gest Ab. WSW. stark, am 27s3ten Maxim. 21,0, Minim. 14,0. bewölkt. bewölkt.
etwas bedeekt. halb bedeckt. bewölkt.
. .
28. August.
W., stark.
W., stark.
W., mässig. W., mässig. W., schwach. SW. , sehwach. SSW. , s. schw. SW. , stille.
S., sehwach.
S., sehwach.
SS0., schwach. SO. , schwach. NO., schwach.
S0. , s. schwach.
trübe, Nachts Regen. heiter. heiter. heiter.
heiter.
heiter. bewölkt. heiter.
heiter. heiter. heiter.
sehr heiter. heiter. heiter, nebelig.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 29. August. Im Opernhause. (154ste Vorstel- lung Der Feenset. Große Oper in 5. Abtheilungen. Musik von Auber. Ballet von Hoguet.
Gewöhnliche Preise.
Im Schauspielhause. (117ste Abonnements. Vorstellung)ò Hans Lange. Schauspiel in 4 Akten von Paul Heyse. Gast: Hr. Dahn vom Großherzoglichen Hoftheater zu Weimar: Bugslaff.
Gewöhnliche Preise.
Mittwoch, 30. August. Im Opernhause. (155. Vorstellung.) Der Troubadour. Oper in J Akten, nach dem Italienischen des S. Camerano. Musik von Verdi. Ballet von P. Taglioni. (Gast: Frl. Bähr, vom Stadttheater zu Cöln: Azucena. Leonore: Frau Harriers Wippern.)
Mittel ˖ Preise.
Im Schauspielhause. (118. Abonnements⸗Vorstellung.) Heinrich der Vierte. (Erster Theil. Schauspiel in 5 Abtheilungen von Shakespeare, nach A. W. Schlegel's Uebersetzung.
Gewöhnliche Preise.
Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
. e
Der unten näher bezeichnete Güteragents arl Julius Hermann Omann ist wegen verabredeter Begünstigung eines Betruges und wegen Betruges rechts kräftig zu zwei Jahren Gefaͤngniß, 600 Thlr. Geldbuße, event. noch zu einem Jahre Gefängniß und zu Ehrverlust und Polizeiaufsicht je auf zwei Jahre ver urtheilt worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, well derselbe in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ist; er latirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des Omann Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts. oder Polizei Behörde An⸗ zeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil. und Militair Behörden des In ⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den 2c. Omann zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die nächste preußische Gerichtsbehörde zu Strafvollstreckung, welche hiermit um dieselbe ersucht wird, abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent⸗— standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert Angeblich soll sich der 1. Omann im Königreich Sachsen aufhalten.
Berlin, den 18. August 1865.
Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. L. Ferien ˖ Deputation. Signalement.
Der Karl Julius Herrmann Omann ist 39 Jahre alt, am 18. Dezember 1875 in Rakow bei Arnswalde geboren, evangelischer Reli⸗ gion, 5 Fuß 9g Zoll 2 Strich groß, hat dunkle Haare, graublaue Augen, dunkle Augenbrauen, dunklen Backen und Schnurbart, breites Kinn, ge—= wöhnliche Nase, gewöhnlichen Mund, volle Gesichts bildung, gesunde Gesichts farbe, Backenzähne defekt, oben fehlt ein Schneidezahn, ist korpulenter Gestalt, spricht die deutsche Sprache, und hat als besondere Kennzeichen unter rech · tem Auge 2 stecknadelknopfgroße Knotchen, am 3. Gelenk des linken Zeige— fingers zwei 4 Zoll lange Narben, an beiden Oberarmen 4 silbergroschen- große Pockennarben; am Halse links 1 stecknadelknopfgroße Warze, rechts desgleichen hinten am Nacken, am linken Schulterblatt je 1 stecknadel knopfgroßer Leberfleck, unter rechtem Schulterblatt und Kreuz je eine erbsen · große Warze.
ü
Gegen den unten näher bezeichneten Tischlermeister Carl! Wilhelm Julius Arndt ist in actis A. 27 de 1865 die gerichtliche Haft aus IJ§. 247. 251 Nr. 5 und 56 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ist, er latirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem' Aufentbaltsorte des ꝛ6. Arndt Kenntniß hat, wird auf- gefordert, davon der nächsten Gerichts oder Polizei Behörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil und Militair⸗Bebörden des In und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den 2c. Arndt zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen ständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei= Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch enistandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des
Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 23. August 1865. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Signalement. Der 2c. Arndt ist 44 Jahre alt, am 31. August 1821 in Berlin ge— boren, evangelischer Religion, 5 Fuß 4 Zoll groß, hat dunkelblonde Haare, blaue Augen, dunkelblonde Augenbrauen, rasirten Bart, spitzes Kinn, ger bogene Nase, gewöhnlichen Mund, längliche Gesichtsbildung, gesunde Gesichts˖ farbe, defekte Zähne, ist untersetzter Gestalt, spricht die deutsche Sprache.
l
Ste chri e Gegen den unten näher bezeichneten Privatschreiber Julius Eduard
de Peterse ist in den Akten B. 214 — 1865 die gerichtliche Haft wegen
Diebstahls und Urkundenfälschung aus §8§. 215 seq. und §§. 247 seq. des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ist, er latirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des de Peterse Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts oder Polizei · Behörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil; und Militair Behörden des In und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadt ˖ voigtei⸗Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 24. August 1865.
Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Signale ment.
Der de Peterse ist 33 Jahr alt, am 24. Juni 1832 in Schweh ge— boren, evangelischer Religion, 5 Fuß 6 Zoll groß, hat blonde Haare, blaue Augen, blonde Augenbrauen, blonden Schnurbart, rundes Kinn gewöhn · liche Nase, gewöhnlichen Mund, runde Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, unvollständige Zähne, ist schlanker Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat als besondere Kennzeichen auf dem linken Auge den grauen Staar.
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Der Doktor der Philosophie Johann Christian Reinhold Wil⸗ liger, legitimirt durch eine Paßkarte des Landrathsamts zu Sensburg vom Juni d. J, am 1. August 1830 in Glogau geboren 5 Fuß 3 Zoll groß, hellblond, mit blondem Schnurrbart, blaugrauen Augen, goldener Brille und einer linsengroßen Warze im Racken, ist verschiedener Diebstähle und Betrügereien dringend verdächtig.
Indem ich auf dies gefährliche Subjekt die Sicherheitsbehörden des In und Auslandes aufmerksam mache, ersuche ich, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und mir Nachricht zu geben.
Königsberg, den 22. August 1869.
Der Königliche Staats ⸗ Anwalt. Dr. Tuchen, V. 6
Stec h ri ef
Der nachfolgend näher bezeichnete angebliche Tanzlehrer Zucker süß alias FalRr,, welcher des Verbrechens der Unterschlagung und des Betruges drin gend verdächtig ist; hat am 18. d. M. den hiesigen Ort, heimlich verlassen und soll auf das Schleunigste zur Haft gebracht werden.
Jeder, wer von dem gegenwärtigen Aufenthaltsort des Entwichenen Kennkniß hat, wird aufgefordert, solche dem Gerichte oder der Polizei seines Wohnorts augenblicklich anzuzeigen und diese Behörden und Gensd'armen werden ersucht, auf den Entwichenen genau Acht zu haben und denselben im Betretungsfalle unter sicherm Geleite an die unterzeichnete Gerichts Kom mission gegen Erstattung der Geleits - und Verpflegungs ⸗ Kosten abliefern u lassen.
Cre fh. Ehn u, den 24. August 1865. Königliche Kreisgerichts-Kommission.
Signalement: Größe: 5 Fuß 2 Zoll 3 Strich. Haar: schwarz, kraus. Augen: grau. Mund: gewöhnlich. Statur: mittel — schlank. Alter: 21 Jahr. Religion: mosaisch.