1865 / 206 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Hessen. Darmstadt, 30. August. Heute Vormittag fand unter Assistenz des Bischofs von Ketteler und einer großen Anzahl katholischer Geistlichen die feierliche Einweihung des Grabmals der verstorbenen Großherzogin Mathilde statt. Der Großherzog, sämmtliche anwesende Familienglieder, so wie die Minister und höchsten Hof⸗ und Militairchargen wohnten in Gala dem feierlichen Akte bei. Bischof Ketteler hielt die Trauerrede.

Frankfurt a. M., 30 August. Der preußische Minister Präsident, Herr von Bismarck, ist gestern Abends, wie das »Fr. J. meldet, von Homburg hier angekommen, und hat sich nach einem kurzen Aufenthalte bei dem preußischen Bundestagsgesandten von Savigny mit dem Nachtschnellzuge nach Baden ˖ Baden begeben.

31. August. Nach einem Telegramm des Dresdener Jour nals. beschloß der Bundestag in seiner heutigen Sitzung, sich bis zum 2s6z. Ottober zu vertagen. Bayern, Königreich Sachsen und Großherzogthum Hessen stimmten dagegen.

Der holsteinsche Ausschuß hat mit 5 gegen 2 Stimmen be— schlossen, die Erstattung des Vortrages über den mittelstaatlichen Antrag vom 27. Juli d. J. bis nach Eingang der von Oesterreich und Preußen in Aussicht gestellten weiteren Mittheilungen zu vertagen.

Nassau. Wiesbaden, 30. August. (Fr. Bl) Heute Vor⸗ mittag fand öffentliche Sitzung der Ständeversammlung statt. Auf der Tagesordnung stand zunächst die Wahl dreier Bei räthe zur Landesbank Direction. Das Präsidium verliest ein Schrei ben des im März d. J. gewählten Landesbankbeirathes Dr. Großmann, wonach derselbe, um einen Konflikt zwischen Ständen und Regierung dieserhalb zu vermeiden, sein Mandat als Landes bankbeirath niedergelegt hat. Regierungskommissär, Ministerialrath Flach / brachte als dann ein Reskript des Staatsministeriums zur Kenntniß, wonach die Regierungs⸗Kommissarien beauftragt sind, nunmehr für sämmtliche ausgetretene Landesbankbeiräthe eine Neuwahl vornehmen zu lassen. Gewählt wurden: Prokurator von Eck, Fabrikant Lotichius und Kaufmann Joseph Siebert.

Oesterreich. Wien, 31. August. meldet:

Wie uns mitgetheilt wird, sind von preußischer Seite Eröffnungen hier eingetroffen, welche die elementarsten Grundsätze der Durchführung der Gasteiner Convention bezüglich der künftigen Verwaltung in den Her— zogthümern die Convention hat bekanntlich nur für die Theilung des muͤlitairischen Kommandos, nicht aber für die Neugestaltung der Civilverwal tung einen Termin anberaumt wieder in Frage stellen, und es ist dem= gemäß der Abgang des Feldmarschall-Lieutenants Gablenz auf seinen Posten auf unbestimmte Zeit vertagt. Ueber gar nichts hat man sich bisher geeinigt, nicht eininal über den Titel der neuen Machthaber, denn während Oester reich sie einfach als Kommissare bezeichnet haben möchte, will Preußen, vielleicht weil es weniger provisorisch klingt, sie Gouverneure genannt wissen. Die Verhandlungen drohen um so langwieriger zu werden, als man es hier nicht blos mit Berlin, sondern auch mit dem jeweiligen Aufenthaltsort des Herrn v. Bismarck zu thun hat.

Mit Bezug hierauf bemerkt die General ·˖ Correspondenz ⸗:

Einem heutigen Morgenblatte zufolge sollen preußische Eröffnun ˖ gen hier eingelangt sein, welche die Durchführung der Gasteiner Convention in Frage stellen. Diese Mittheilung ist ganz und gar unbegründet.

Großbritannien und Irland. London, 30. August. Der Besuch der französischen Flotte im Hafen von Portsmouth ist jetzt eine vollendete Thatfache. Seit gestern Nachmittag liegt eine Schaar französischer Kriegsschiffe neben englischen an unseren Ge⸗ staden vor Anker. Die zum Empfange der fremden Gäste zu Spithead bereit liegenden Schiffe waren der hölzerne Schrauben Dampfer »Edgard« (Einienschiff von 71 Kanonen), Flaggenschiff des Contre—- Admirals Sir S. C. Dacres; die eisernen Fregatten »Hector« (24 Kanonen), »Defence« (16 K), Black Prince« (41 K und „Achilles. (26 K.); das Thurmschiff. Royal -Sovereign⸗ Cl K); die hölzerne Fregatte »Liverpool⸗ (39 K); die Schraubenfregatte Prince Consort«; das Depeschenschiff »Salamis« und 10 hölzerne Kanonenboote, die als Tenders fungiren. Dazu kam in der Nacht vom 28. auf den 29. d. Mts. aus Portland noch eine Ver⸗ stärkung in Gestalt der Panzer-Schaluppe »Research« 4 Kanonen). Im Ganzen repräsentirt das zu Spithead liegende, aus 20 Fahrzeugen ßestehende englische Geschwader einen Tonnengehalt von 38, 187 Ton nen und eine nominelle Kraft von 9750 Pferden. Für ein Flotten Schauspiel ist Portsmouth ein günstiger gelegener Ort als Cherbourg. Spithead selbst, Portsmouth gegenüber westlich am Eingange des Hafens liegend, ist von der Natur zum Ankerplatz geschaffen. In der Insel Wight besitzt es einen natürlichen Wasserbrecher, dem sich kein von Menschenhänden geschaffenes Werk an die Seite zu stellen vermag. Die Wasserfläche, welche sich zwischen der Insel und dem Festlande dehnt, gewährt zwei großen Flotten hinreichenden Raum zum Manövriren und ist doch nicht so groß, daß nicht ein Zuschauer, der sich eines leidlich guten Auges erfreut, das Schauspiel vom Ufer aus gut überblicken könnte. Auf den Gewässern von Portsmouth herrschte gestern ein ungemein reges Leben. Um halb 11 Uhr fuhr die Schrauben⸗Yacht »Osborne«, welche die Lords der Admiralität an Bord hatte, dem französischen Geschwader, das um diese Zeit in Sicht kam, entgegen. Den übrigen fremden Gästen voraus segelte die »Reine Hortense«, welche den französischen Marine - Minister

Die gestrige »Debatte⸗

Chasseloup ⸗Laubat an Bord hatte, und ihr zunächst folgte der Sol. ferino«, das Flaggenschiff des Admirals Bouet-Willaumez. Kur nach Mittag liefen die neun mächtigsten Panzerschiffe der französischen Kriegsflotte, von vier Fregatten begleitet, bei Spithead ein und leg— ten sich dem englischen Geschwader gegenüber vor Anker.

An Bord des gestern zu Southampton mit der westindischen Post eingelaufenen Paketbootes »Seine ist der ehemalige Staatz. secretair (Minister der auswärtigen Angelegenheiten) der konföderirten Staaten, Judah P. Benjamin, in England angekommen.

Ein von der Handelskammer der Kolonie Neufundland vet. öffentlichtes Dokument wirft ein Licht auf die Schwierigkeiten, welche sich der bundesstaatlichen Vereinigung der britischen Kolonieen in Nordamerika in den Weg stellen. Es scheint darauf berechnet zu sein, die bevorstehenden allgemeinen Wahlen auf der Insel zu beeinflussen, und hierbei ist zu bemerken, daß die Regierung der Kolonie beschlossen het keine Schritte in Bezug auf die Conföderationsfrage zu thun, als bis di Meinung des Landes sich in dem Ausfalle der Wahlen erkennen lasse. Der Kern des Dokuments liegt in Folgendem: »Da Neuschottland, Neubraun. schweig und die Prinz Eduards ⸗Insel sich gegen die Maßregel erklärt haben so muß offenbar noch einige Zeit hingehen, ehe die vorgeschlagene Confoͤde ration zu Stande gebracht werden kann da es aber ebenso klar zu Tage liegt, daß, falls die Bedingungen einer Vereinigung zwischen jenen Provinzen ünd den beiden Kanadas je in billiger und befriedigender Weise geordnet werden sollten, keine Anstrengung unterlassen bleiben wird, auch unsere Kolonie Neu. sundland in dieselbe hineinzuziehen, so hält die Handelskammer es für ihre Pflicht und nicht minder fur die Pflicht aller derjenigen, welche an dem Handelsverkehr der Kolonie betheiligt sind, die unvermeidlichen Folgen einer solchen Union ernstlich in Erwägung zu ziehen und ihren Ansichten auf jedem gesetznäßigen Wege Geltung zu verschaffen. Soweit die Handelskammer äber den Punkt unterrichtet ist, würde der Plan einer Conföderation der Provinzen als ein Mittel ersonnen, Kanada aus den politischen Schwierig. keiten zu erlösen, welche seit einiger Zeit die Thätigkeit seiner Legislatur ge · hemmt haben, ferner um wirksamere, leichter aufzubietende Hülfsquellen jur Abwehr eines etwaigen Angriffes auf jene Provinz seitens der benach. barten Republik zu beschaffen, und endlich, um sich für seine Produkte in allen Zeiten des Jahres einen Zugang zu der atlantischen Küste durch Terri. torien der eigenen Regierung zu sichern. Dies sind unzweifelhaft Ziele, welche der eifrigsten Bemühungen canadischer Staatsmänner wohl werth sind, und von denen die beiden letztgenannten anscheinend auch den Pro vinzen Neubraunschweig und Neuschottland verhältnißmäßige Vortbeile brin. gen würden. Es ist jedoch schwer, zu erkennen, welches Interesse die Ko. lonie Reufundland an einem dieser Zwecke haben sollte, um dafür ihre un. abhängige gesetzgeberische Stellung zu opfern und einen Theil der ungeheu— ren Ausgaben zu übernehmen, welche die Aufrechthaltung einer allgemeinen Regierung, der Unterhalt einer zur Vertheidigung der Provinzen binreichen. den Land, und Seemacht und aller Wahrscheinlichkeit nach die Aufführung vieler öffentlicher Gebäude, die nur den Provinzen zu Nutze kämen, er fordern würden. Diese Ausgaben und dazu die von den verschiedenen örtlichen Regierungen erheischten, würden die Auferlegung sehr hoher Einfuhrzölle ernöthigen, eines Tarifs, der mit sonderlicher und unbilliger Strenge die Kolonie Reufundland bedrücken würde, welche außer dem kr· trage ihrer Fischereien nur wenige eigene Produkte des Bodens oder der In. dusfrie besitzt und alle ihre Bedürfnisse durch Einfuhr von außen her befrie. digen muß. Es ist überdies zu befürchten, daß die Wirksamkeit eines solchen Tarifs einen großen Theil unseres Handels aus den gewohnten und den vortheilhaftesten Kanälen ableiten wurde, indem unsere Importeure gezwun. gen wären, nicht von den wohlfeilsten Märkten zu beziehen, sondern aus den konföderirten Provinzen, aus denen in Folge des Schutzes, den der hoht Tarif ihren Erzeugnissen gewähren würde, viele unserer Bedürfnisse zu höhe ren Preisen und trotz dessen in schlechterer Qualität als jetzt beschafft werden müßten. Die Handelskammer kann in der vorgeschlagenen Conföderation keinen Vortheil ersehen, der nur im entferntesten für die angeführten Nach- theile Ersatz bieten könnte. Sie kann uns weder einen neuen oder ausge. dehnteren Markt für den Ertrag unserer Fischereien eröffnen, noch gewahrt sie uns die Aussicht, neue Hilfsquellen innerhalb der Kolonie zu entwickeln oder die gegenwärtigen zu erweitern.“

Frankreich. Paris, 30. August. Das »Pays«- melden daß Prinz Napoleon gestern Abend nach Prangins abgereist ist, daß aber die Prinzessin Clotilde einstweilen noch mit ihren Kindern in Meudon bleibt.

Marschall Niel, der im Lager bei Chalons den Oberbefehl führte, ist wieder im Sitze seines Kommandos, in Toulouse, ein getroffen. .

Der Generalrath des Puy- de- Dome hat die Errichtung eines Denkmals für Morny beschlossen; dasselbe wird in Clermont-Fer⸗ rand errichtet.

31. August. (W. T. B.) Der Kaiser hat heute den neu ernannten spanischen Botschafter Bermudez de Castro in feier · licher Audienz empfangen.

Portugal. Lissabon, 30. August. (. T. B... Dab Ministerium hat, da es sich in den Cortes in der Minorität be fand, seine Demission eingereicht. Der Herzog von Saldanha ist vom Könige mit der Bildung eines neuen Ministeriums beauf⸗ tragt worden.

Türkei. Aus Konstantinopel, 21. August, wird der »Triester Ztg« gemeldet, daß die Cholera seit 16. August in sehr merkbarer Weise abnimmt. Im Sommerhause der Internuntiatur in Bujukdere sind neuerdings zwei Fälle vorgekommen. Nachrichten aus den Dardanellen zufolge ist die Cholera daselbst ebenfalls in Ab⸗

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nahme, und deren gänzliches Erlöschen wurde in Bälde erwartet. Aus Janina, 16. Aug, wird gemeldet, daß der Gesundheitszustand

im ganzen Ejalet vollkommen befriedigend war.

Rußland und Polen. 30. August, wird der »Osts. Ztg. geschrieben⸗

Galizien eingetroffen.

Czajtowsti ) stehenden Division anwerben zu lassen. Sie den von der italienischen Regierung mit Reisegeld

ist angeordnet, daß die Truppen des nach Aufhebung des bei auf Friedensfuß

diesis Monats schauer Militair⸗ Bezirks n schau gebildeten Uebungslagers den sollen. Ausgenommen sind jedoch

War⸗

Friegsfuß verbleiben. lagers erfolgt te Di Kaisers, traf am Sonntag, um 6 Uhr Nachmittags, mit zahlreichem Gefolgt in Warschau ein. wu im jo Statthalter Gr. Berg und den Spitzen der Militair- und Civil behörden empfangen. Die Straßen, durch welche der Großfürst nach dem Lazienki-⸗Palast, wo er sein Absteigequartier nahm, fuhr, waren Kopf an Kopf mit einer unabsehbaren Menschenmenge bedeckt, die ihn wiederholt mit Jubelrusen begrüßte; die Häuser waren mit Laubgewinden und Teppichen geschmückt und die ganze Stadt hatte ein festliches Aussehen. Nach dem Diner,

zu dem nur

Theater bei.

mittags in die griechischkatholische Kathedrale begab und einer vom Erzbischof Johannicius celebrirten Messe beiwohnte. menem Diner, an dem 100 Personen, unter ihnen mehrere ange—

sehene Polen theilnahmen, besichtigte der Großfürst die Warschauer

Citadelle in allen ihren Räumlichkeiten. Die Warschauer knüpfen

an den Besuch des Kaiserlichen Bruders die Hoffnung großer Gna-

denerweisungen, namentlich der Aufhebung des Kriegszustandes, doch dürfte diese Hoffnung schwerlich in Erfüllung gehen.

Schweden und Norwegen. ockho Nach der offiziellen »Posttidning« hat der König in dem vorgestern

abgehaltenen Staatsrath erklärt, daß der am 1. d. M. geborne Sohn

des Prinzen Oscar in der Taufe die Namen Eugene Napoleon Ricolaus erhalten und den Titel Herzog von Nerike führen soll. Der König wird bei der Taufe selbst Gevatter stehen, und sind

Kaiser Napoleon, die Prinzessin Eugenie helm von Nassau.

Dänemark. Kopenhagen 39. August. (H. N.) Ueber

jenigen des Etatsraths Westenholz, sämmtlich anerkannt wurden.

Die Anerkennung der letztgenannten Wahl wurde aufgeschoben, und wird wohl von dem Antrage der betreffenden Wahlprüfungsabtheilung ; Vorn mit einander vereinigen, noch fester zu chließen. legung der Verfassungssache durch den Conseils-Präsidenten, Gehei⸗ unn ein . h fester zu schließ Derselbe äußerte, daß er dem 36 . , dieser hochwichtigen Angelegenheit drin. Vicomte de Paiva, welcher das Diplom und die Insignien zu dem gend empfehle, indem er namentlich auf das verweise, was gestern n Bent. ; . für den Kaiserlichen Prinzen überbrachte, sowie den italienischen Ge— daß die Beendigung dieses Verfassungsstreites in jeder Beziehung 8 Dar- ss. 3 [9 Myra * 9I 8 de 8486 z 9 h 4 auf legte der Finanzminister David auf Grund des §. 58 der dissabon . ö J Majestäten Juni die seine Huldigungen darzubringen, Ausdruck verlich. Tha⸗ dencia« zufolge ist der Status des Staatsschatzes sehr befriedigend. ö 6 Lei der für August fälligen Zahlungen würde ein Baar— (Resullate der internationalen Schiffskommissionz und noch ein Ge⸗ Nach Leistung der für August fälligen Zahlung Mit Bezug auf die erstge⸗

naͤnnte Vorlage ertheilte er einige Daten zur Erklärung dessen, was

abhängig sein. In der heutigen Foltethingssitzung geschah die Vor⸗

men Rath Bluhme. baldmöglichste Beendigung

in der Königlichen Botschaft darüber gesagt sei. Er sei überzeugt,

zur Befestigung des Landes von großem Nutzen sein werde.

allerhöchste Resolution vom 24 dem Jinanzministerium 133,000 welche nach §. 13 des Friedens— Oesterreich zu entrichten sind

Verfassung eine ses Jahres, wodurch ler bewilligt sind, vertrages an Preußen und

sez von lediglich lokalem Interesse vor.

zur Königlichen Resolution geführt habe, daß die Forderungen der

deutschen Mächte ursprünglich 160,900 Thlr. betragen hätten, und

daß man dänischerseits auf einen Kompromiß eingegangen sei, welchem zufolge Dänemark nach Abzug seines Guthabens die Summe von 133,341 Thlr. zu bezahlen habe. n Aus schuß von 9 Mitgliedern zur Behandlung dieser Sache vor. Schließ lich berichtete der Abgeordnete Klein, daß die Wahlprüfungsabthei lung sich wegen der Wahl des Herrn Westenholz in zwei Theile getheilt habe, von denen der eine die Wahl anerkennen wolle, der andere die Anerkennung vorläufig aufschieben wolle (Bauern⸗

Von der polnischen Grenze, . f ö iu Wladislaw ist in voriger Woche auf seinem Gute Sieniawa in ! n, 8 ich früher mitgetheilt, wird er dort sei. 29 mit Nein. nen dauernden Wohnsitz nehmen. Aus Florenz haben sich Mitte dieses Monats wieder 14 polnische Emigranten nach Konstantin opel aufgemacht, um sich zu der unter dem Befehl Sadyt Paschas tag zu wenden. wur⸗

versehen. Durch Befehl des Kriegsministers in Petersburg vom . dar

ven der Monarchie gerechnet, fiel aber nach dem Friedensschlusse dem gesetzt wer⸗ die dritte Division Garde- Infanterie und dle Artillerie Brigaden, welche auf dem bisherigen Die Aufhebung des Warschauer Uebungs⸗

Mitte k. M. Der Großfürst Nicolaus, Bruder des

Er wurde auf dem Bahnhofe vom

die Spitzen der Behörden geladen waren, stattete der Großfürst dem Statthalter Grafen Berg und dessen Gemahlin einen Besuch ab und wohnte später einer polnischen Vorstellung im großen Des Abends war die Stadt in allen Straßen aufs glänzendste erleuchtet. Am Mittag hielt der Großfürst auf dem Molctower Felde über die bei Warschau versammelten Truppen eine Revue ab, nach deren Beendigung er sich um 15 Uhr Nach⸗

Der Präsident schlug einen Aus⸗

freunde). Die Wabldebatte nahm bald eine ziemlich bittere Wen dung und zeigte, wie scharf die Parteien einander gegenüber stehen und wie ausdauernd sie um den Gewinn oder Verlust einer Stimme kämpfen. Die Aussetzung der Wahl wurde mittelst Namensaufruf, den die Bauernfreunde verlangten, mit 49 Stimmen gegen 389 abgelehnt. Für die Gültigkeit der Wahl Westenholzs stimmten darauf 57 mit Ja gegen Zum Schluß meldete der Präsident das Eingehen eines bauernfreundlichen Adreßentwurfs an, worin die Regierung auf— gefordert wird, sich wegen der Verfassungssache wieder an den Reichs-

Im Landsthinge legte der Finanzminister David den Gesetz= entwürf, betreffend Kriegsentschädigung für Jütland, und ein Gesetz, betreffend die Aufhebung des bisher bekanntlich separat

bestehen den Oeresundfonds, vor. Derselbe wurde früher zu den Akti—

Könige allein zu.

Amerika. Ueber New-Hork gehen dem Pariser Moni⸗ teur« Nachrichten zu, denen zufolge die Lage der Dinge sich in Mexiko »immer günstiger« gestaltet. Kaiser Maximilian hat einem amerikanischen Haufe, Cluse u. Co.,, die Errichtung verschiedener Telegraphen-Linien, wie von Guanazuato nach Matamoros, von Matamoros nach Vera - Cruz und von San Luis nach Durango übertragen. Die Fahrten der Packetboote zwischen Vera Cruz und New-Hork finden in regelmäßigster Weise statt. Die neuen, auf die Einwanderung bezüglichen Dekrete fangen bereits an, gute Früchte zu tragen. Ueberhaupt hat die gegenwärtige Verwaltung von Mexiko innerhalb weniger Monate für das Gedeihen des Landes mehr gethan, als alle früheren Regierungen zusammengenommen. In den Vereinigten Staaten bekämpfen sich die Anhänger des Juarez und die des Santa Anna in heftigster Weise und schieben sich gegenseitig die Verantwortlichkeit für alle früheren und gegenwärtigen Mißgriffe und Enttäuschungen zu.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff ' schen Telegraphen ⸗Büreau. Kiel, Freitag, 1. September, Mittags. Der »Kieler Zeitung«

Nach eingenom— zufolge ist Aussicht vorhanden, daß die Holsteinsche Regierung nach

Kiel verlegt wird.

Frankfurt a. M., Donnerstag, 31. August, Nachmittags. In der heutigen Sitzung der Bundesversammlung legten die Re⸗ gierungen von Sachsen⸗Weimar und Sachsen⸗Meiningen Protest ein gegen die auf Lauenburg bezüglichen Festsetzungen der Gasteiner

Stockholm, 28. August. Uebereinkunft und stellten mit Sachsen⸗Coburg ⸗Gotha den Antrag auf

Anwendung des Austrägalverfahrens. Die Versammlung beschloß

hierauf, sich auf acht Wochen zu vertagen. Paris, Freitag, 1. September, Morgens. Nach dem Mo⸗ niteur« hat der Kaiser dem neuen, gestern von ihm empfangenen

ö k . h 1 sch Res⸗ dter 8 . 8D 9 h 16 e Q dazu außerdem eingeladen: die Königin und die Königin Wittwe, spanischen Gesandten, Bermudez de Castro, Marquis de Lema

und Prinz Nicolaus Wil

auf dessen Anrede Folgendes erwidert: Die Beweise der Freundschaft der Königin sind mir stets sehr

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8 angenehm und ich lege großen Werth darauf, Spanien auf einem die gestrigen Sitzungen der beiden Reichsrathstinge ist noch nachzu⸗ tragen, daß die Wahlen des Folkethings mit Ausnahme der-

und demselben Wege des Fortschritts mit Frankreich zu sehen. Beide Nationen haben nur gemeinsame Interessen, sie werden durch keinerlei nebenbuhlerischen Ehrgeiz von Linander getrennt. Sie werden meine Regierung stets bereit finden, die Bande, welche die beiden Länder

Der Kaiser empfing außerdem den portugiesischen Gesandten Großkreuz des Christus und des Militairordens San Bento d' Aviz

sandten Ritter Nigra, welcher dem Wunsche des gegenwärtig in Madrid, Donnerstag, 31. August, Abends. Der »Correspon⸗

bestand von 100 Millionen Realen in der Kasse verbleiben.

Kommission zur Berathung der Coalitionsfrage. Berlin, 31. August. In der heutigen Sitzung, in welcher der Herr Handelsminister von 1 Uhr ab anwesend war, erledigte die Kommission die Fragen 7, 8 und 9.

Die J. Frage, welche lautet: , n. . . . bie Aufhebung der Coalitions ⸗Beschränkungen die Beseiti-

gung von Hindernissen nothwendig, welche der Freizügigkeit, resp. der freien Niederlassung entgegenstehen⸗ bildet insbesondere das von den Gemeinden erhobene Einzugsgeld eine die freis Bewegung der Arbeiter erheblich beengende Schranke! . . wurde einstimmig bejaht; ebenso die dazu in Vorschlag gebrachte Resolution: