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(Die Urmeen rückten nicht aus, weil es seit zwei Wochen unaufhör⸗ lich und stark regnete) Die Schäden, welche die Flotte bei Riachualo erlitten, waren ausgebessert. Der argentinische General Pauner o stand mit 24 Kanonen und 4000 Mann bei Bella Vista am Pa— ranä, eine Expedition vorbereitend. Die Paraguiten dagegen befestigten Empretado und Corrientes, in welcher Stärke, ist unbekannt. Lopez soll nicht bei der Armee in Rio Grande sein, sondern von Corrientes aus die Campagne leiten; den Rest seiner Flotte hatte er bei Riachuelo stationirt, welches er befestigen ließ. Der Kaiser von Brasilien ist über Rio Grande (von wo aus er eine Proclamation erließ, laut deren das Landesgebiet ohne die geringste Veranlassung von der paraguitischen Regierung mit Krieg überzogen worden wäre) nach Porto Alegre und nach S. Gabriel abgereist; es begleitete ihn sein Kriegsminister, der Herzog von Sachsen, und der Graf von Eu wird seinem Schwiegervater bald folgen. Der Kaiser hat Ordre geschickt, daß ohne Verzug 30090 Mann zur Verstärkung herzu⸗ gesandt werden sollen; gegen die Säumigen der Nationalgarde sind strenge Strafen angedroht worden. In Rio Janeiro scheint das Pressen emsig betrieben zu werden, denn die Polizei bemächtigt sich aller verdächtigen. Personen, die Nachts auf der Straße zu finden sind. Man glaubte, daß alle Befreiungen vom Militairdienste auf- gehoben würden. Aus Bahia meldete man von großem Kriegseifer und Schaaren zuströmender Freiwilliger; in Pernambuco dagegen war der Krieg mit Paraguay unpopulair.
Asien. Der fällige Lloyddampfer mit der Ueberlandspost aus Ostindien ist am 31. August, aus Alexandrien in Triest ein- getroffen.
Nach Berichten aus Bom bay vom 8. v. Mts hatte der Rad⸗ schah von Bhutan den Britten Friedensvorschläge gemacht und hielt man eine Erneuerung des Krieges für unwahrscheinlich. Die britti⸗ schen Truppen der gegen Bhutan gesandten Corps sind von Krank⸗ heiten stark heimgesucht. Ueber die Abtretung der ostindischen Be— sitzungen Frankreichs an England sind neuerdings Unterhandlungen
eingeleitet worden.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Baden⸗Baden, Montag, 4. September, Vormittags. Se Majestät der König von Preußen wird, soweit bis jetzt bestimmt ist, am 6. d. von hier abreisen und in Darmstadt mit der Königin von England, welche Abends zuvor daselbst ankommt, zusammen— treffen. Se. Majestät wird noch an demselben Tage die Reise nach Frankfurt fortsetzen, wahrscheinlich daselbst übernachten und am . Abends, in Berlin eintreffen.
London, Montag, 4. September, Morgens. Nach hier ein- gegangenen Berichten aus Shanghai vom 5. v. Mts. wurde in China eine Hungersnoth befürchtet. Aus Japan lauten die Nach— richten günstig.
Paris, Montag, 4. September, Vormittags. Der Moniteur« veröffentlicht ein Dekret, durch welches der von dem Generalrathe des Departement Seineet⸗Marne gefaßte Beschluß als die Grenzen der den Generalräthen zustehenden Befugnisse überschreitend, anullirt wird. In diesem Beschlusse war der Wunsch ausgesprochen, daß das Gesetz den Generalräthen das Recht verleihen möge, über die Gültig⸗ keit angezweifelter Departementalwahlen zu befinden, daß ferner die Aufmerksamkeit der Regierung darauf hingelenkt werde, ob es nicht geeignet wäre, den Generalräthen das Recht, die Mitglieder ihrer Büreaus selbst zu ernennen, wiederzugeben.
Aus Rom meldet der »Moniteur«“, daß Jo seph Bonaparte, Fürst von Musignano (ältester Sohn des Fürsten von Canino) ge— storben ist.
Florenz, Sonntag, 3. September, Abends. Natoli wird neben dem Portefeuille des Innern das Portefeuille des öffentlichen Unterrichts beibehalten.
In Briefen aus Korfu, welche die »Italie« veröffentlicht, wird Oesterreich beschuldigt, für die Annexion der jonischen Inseln zu agitiren.
Kommission zur Berathung der Coalitionsfrage.
Berlin, 2. September. In der heutigen Sitzung schritt die Kommis⸗ sion zunächst zur Abstimmung uber die bei Diskussion des ersten, die unbe⸗ dingte Beseitigung der Coalitionsverbote betreffenden Punktes vorbehaltene Frage, ob die Eoalitionsbeschränkungen unter Bedingungen, resp. unter welchen Bedingungen sie aufgehoben werden können. Die Fragen waren
Die bestehenden gesetzlichens Beschränkungen der Coalitionsfreiheit können aufgehoben werden, wenn gleichzeitig anderweite Aenderungen der Gesen. gebung eintreten. Als solche nothwendige Aenderungen sind zu bezeichnen!
1) daß zum Schutze derjenigen, welche an der Verabredung, die Arbat einzustellen, nicht Theil nehmen wollen, Bestimmungen erlassen wer. den, welche mit den bezüglichen Bestimmungen der Gewerbeordnun für das Königreich Sachsen vom 15. Oktober 1861 übereinstimmen?
2) daß Strafbestimmungen gegen solche Verabredungen zur Arbeitzein stellung getroffen werden, durch welche ein Zwang gegen die Obrigkeit ausgeübt werden soll; daß Strafbestimmungen gegen Solche erlassen werden, welche jur Arbeitseinstellung auffordern oder anreizen, ohne selbst dem Kreise der betreffenden Arbeiter anzugehören; daß im Wege der Gesetzgebung a) Schiedsgerichte eingeführt werden, an welche die Betheiligten, ehe
eine verabredete Arbeitseinstellung geschehen darf, sich behufs Pe. legung der streitigen Ansprüche bei Vermeidung von Strafe wen. den müssen, event. daß im Wege der Gesetzgebung die Bildung von Kom— missionen herbeigeführt wird, um den Betheiligten Gelegenheit zu geben, sich vor der Arbeitseinstellung mit einander zu ver— ständigen;
8) daß die §§. 47 und 48 und die §§. 31 und 32 der Verordnung vom J. Februar 1849 aufgehoben werden;
6) daß die Vorschriften über die Prüfungspflicht der Handwerker in den Abschnitten IJ. und III. der Verordnung vom 9. Februar 1849 auf, gehoben werden;
7) daß nach Aufhebung dieser Vorschriften aber eine Bestimmung ge. troffen wird, wonach die Lehrlinge gezwungen sein sollen, sich einer Prüfung zu unterwerfen, welche nach den jetzt für die Gesellenprüfun. gen bestehenden Vorschriften abzulegen ist; daß die Hindernisse beseitigt werden, welche der Freizügigkeit resp. freien Niederlassung entgegenstehen, insbesondere daß das von den Gemeinden erhobene Einzugsgeld beseitigt wird; daß der §. 139 der Allgem. Gew. O. vom 17. Januar 1845 a) aufzuheben, event.
b) dahin geändert wird, daß die darin verordnete subsidiaire Kün—
digungsfrist von 14 Tagen verlängert wird;
daß die Bestimmung des §. 184 der Allg. Gewerbe ⸗Ordnung, wonach
Gesellen, Gehülfen und Fabrikarbeiter, welche ohne gesetzliche Gründe
eigenmächtig die Arbeit verlassen oder ihren Verrichtungen sich ent ⸗
ziehen, bestraft werden, aufgehoben wird;
daß die Bestimmung desselben Paragraphen, wonach Gesellen, Ge— hülfen und Fabrikarbeiter, welche sich groben Ungehorsams oder be— harrlicher Widerspenstigkeit schuldig machen, bestraft werden, aufge= hoben wird.
Der erste Satz:
»Die bestehenden gesetzlichen Beschränkungen der Coalitionsfreiheit können aufgehoben werden, wenn gleichzeitig anderweite Aenderungen der Gesetzgebung eintreten«,
über welchen besonders abgestimmt wurde, ist einstimmig bejaht worden. Von den Bedingungen wurden die unter Rr. 5 und 8 ebenfalls ein—
stimmig, die Bedingung unter, Nr. 6 mit 27 gegen 6 Stimmen bejaht; die übrigen Bedingungen wurden verneint, und zwar die unter Nr. 9b.
einstimmig, die unter Nr. I mit 18 gegen 16, die unter Nr. 2, 3 e., 4 a. mit ih gegen 14, die unter Nr. 4h, 10 und 11 mit 20 gegen 13, die unter J mit 29 gegen d, die unter 9a. mit 2 gegen 31 Stimmen. Von zwei Mitgliedern wurde bei der Abgabe des Votums noch der Vorbehalt gemacht:
Die Coalitionsfreiheit kann gewährt werden, wenn die Staatsͤregie—
Gefahren und Verlusten schützt, welchen sie durch die Coalitionsfreihei ausgesetzt sind.
Demnächst trat die Kommission in die Diskussion über die Frage lh: Was kann geschehen, um die auf Selbsthülfe beruhenden Genossenschasten (Vorschuß ⸗ und Kredit Vereine, Vereine zur Beschaffung von Rohstoffen, Konsumvereine, Produktiv. Associationen) zu fördern?
und nahm mit 28 gegen 5 Stimmen die folgende Resolution an:, Die Kommission spricht den Wunsch aus, die Königliche Staatsregierung möge auf das möglichst baldige Zustandekonmmen eines Gesetzes hinwi— ken, welches die Regelung der privatrechtlichen Stellung der auf Self, hülfe beruhenden Erwerbs. und Wirthschafts-Genossenschaften zum Zwet hat, im Uebrigen aber diesen Genossenschaften eine möglichst freie Be— wegung gestattet. .
Der Herr Handelsminister hatte der Sitzung von der Eröffnung bit
zum Schluß beigewohnt.
Nächste Sitzung am Montag, 4. September.
Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
ehemaligen Cisterciense⸗ steht, die größte Orgel
Die große Orgel der Kirche des Klosters zu Oliva, welche in dem Rufe größte. nicht nur in Preußen, sondern auch in Deutschland zu sein, ist au Veranlassung der Königl. Regierung durch Herrn Kaltschmidt in Stettin einer umfassenden Reparatur unterzogen worden Dr. Deneke, Lehrer an der Provinzialschule zu Danzig, hat eine kleine Schrift über dies berühmte Werk alter Orgelbaukunst erscheinen lassen, welche eine Geschichte de eb enthält und sich mit gründlicher Sachkenntniß über seinen jetzigen Diff verbreitet. Es hat gegenwärtig 814 klingende Stimmen, von denen auf . erste Manual (Hauptwerk 21, auf das 2. Manual (Oberwerk) 19, auf da dritte Manual (Fernwerk) 16 und auf das Pedal 28 kommen. Aue en sind 17 Nebenzüge vorhanden, also im Ganzen 101 Register. Den Win erhält die Orgel durch 13 Schöpfbälge, welche eine Windspannung . 32 Grad liefern. Mit dem Ausbau, welcher dem würdigen Werk von J Meisterhand des Herrn Kaltschmidt zu Theil geworden, blüht sein Ruhl von Neuem empor.
in folgenden Sätzen formulirt:
in der Höhe von 65 Fuß frei liegen wird.
bekannt, Bern für seine vierte Jahresversammlung erwählte, hat an 25. August unter dem Vorsitze des Bundesraths Challet ⸗Venel seine Eröff- nungssißung gehalten.
rung auf dem Wege der Gesetzgebung die Gemeinden vor Verlegenheiten, wir Plicht gebieten.
in Berlin ein—=
—
us Berlin auzgcführt:
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— Die Arbeiten an der Nordseite des Cölner Domes haben nach Mittheilung der 2Cöln. Stge vom 2. d. M., den erfreulichsten Fortgang. Pie dort in der Ausführung begriffen nördliche Terrassenmauer des Dom sigels wächst in die Höhe und die Fundamentirungen zu den künftighin hon der Trankgasse nach der Terrasse und beziehungsweife nach den Lin— äangen des Nordportals führenden großen Freitreppen sind begonnen. Eine
lich und südöstliche Terrassenmauer wird demnächst ebenfalls in Angriff
nommen werden. Ueber die Construction der in Rede stehenden Freitreppen
wird dann mitgetheilt: Zwei mit je einem Potest versehene Freitreppen
u beiden Seiten des Nordportals werden von der Trankgasse nach einem
nusgedehnten, etwa 30 Fuß breiten Plateau führen, weiches in gleicher
zhe mit dem ganzen Dom-Umgange, beziehungsweise mit der Terrasse des
Fombügels liegen wird. Dicht vor dem Portal führt eine andere große
Freitreppe, die, don Osten nach Westen gemessen, in einer Länge, oder wie der vulgäre Sprachgebrauch will, in einer Breite von 100 Fuß projek- fit ist, von gedachtem Plateau zu den Eingängen des Portals. Außer diesen Treppen an der Nordseite des Domes soll eine andere große Frei treppe an der Ostseite desselben, und, zwar der Rampe der stehenden Brücke egenüber, angelegt werden, dergestalt, daß man, von der Brückenrampe rabkommend, direkt zur Terrasse des Domhügels hinaufsteigen kann. »Die
herab . ö unmittelbare Umgebung des Domes wird sich — bemerkt schließlich das ge—
nannte Blatt — wenn erst sämmtliche hierzu projektirte Arbeiten und An— gen
ausgeführt sind, zu einer prächtigen, hochgelegenen Promenade gestal⸗ ten, über welcher das Sockelbankett des gen Himmel ragenden Baues noch
; So geht hier die gesammte in Rede stehende Oertlichkeit einer wahrhaften Verschönerung entgegen, die einen
seltsamen, aber hocherfreulichen Kontrast bilden wird mit dein Zustande des
Domes und seiner Umgebung zur Zeit der Fremdherrschaft, worüber ältere Bürger unserer Stadt Schilderungen geben, die uns schier wie unglaublich erscheinen. . . J
— Die »Statistik des Regiexungsbezirks Cöln«, mit deren Ausarbei—⸗ tung der Ober ⸗Regierungs Rath Halm von Seiten der Königlichen Regie.
mung beauftragt war, ist nunmehr, wie die »Köln. Ztg.“ meldet, 258 Sei irn stark und sehr gefällig ausgestattet, im Verlage von J. u. W. Boisserée
eischienen. Wie das von der Königlichen Regierung herausgegebene Karten
werk, dessen letztes Blatt, die Uebersichtskarte, augenblicklich noch in der Re— vifion begriffen ist, jedoch noch vor Ende rieses Jahres erscheinen soll, ein oaorgfaͤltig bearbeitetes topographisches Bild des Regierungsbezirks Eöln ge⸗ währt, so soll die eben erschienene Statistik ein allgemeines Bild von natürlichen, politischen und volkswirthschaftlichen Zuständen geben. wvird allen Freunden der Landeskunde willkommen sein.
den Sie
— Der »Internationale Kongreß für soziale Wissenschaften«, der, wie
— Am 360. August starb zu Gotha der Maler Wilh. Kiesewetter,
in geborner Berliner, bekannt durch seine vieljährigen Reisen in Schweden, Rußland, der Tartarei und dem Kaukasus und seine bildlichen Skizzen und Vorträge darüber.
— In der Nacht zum 1. September hat sich in Wien der durch seine
̃schriftstellerischen Leistungen auf dem Gebiete österreichischer Gesetz⸗ und Ver valtungskunde n . Stubenrauch nebst Frau vergiftet.
Professor der Universität und Gemeinderath
bekannte
— Die »Rigasche Zeitung« erinnert daran, daß auf dem katholischen
Kirchhofe zu Riga unter einem gänzlich unkenntlichen, mit Unkraut über⸗ nwucherten Hügel die Gebeine Conradin Kreutzer's ruhen, der gerade in den deutschen Gesangskreisen als einer der populärsten noch immer genannt
wird, und ersucht die baltischen Gesangvereine, hier zu thun, was Ehre und Deutsche Zeitungen sprechen den Wunsch aus, daß auch
am
abzugehen, wenn die Umstände es erheischen. sind, Pfosten für eine Strecke von 400
veränderten Geschäftsganges in diesen Artikeln allmälig fast auf Null her⸗ untergesunken. Dennoch hat derselbe insofern einige Bedeutung, als die höheren oder niederen Preise der erwähnten, noch zu Markt kommenden Pro- dukte durch die günstige oder ungünstige Aussicht auf den Ertrag der Wein lese bedingt ist. In dieser Hinsicht ergab sich auf dem gestrigen? Markt fol- gendes Preis verhaltniß: diesmal betrug der Preis für das Gespann (100 Stück höljerner Reifen 4 Thlr. bis 4 Thlr. 20 Sgr., voriges Jahr nur 3 Thlr. bis 3 Thlr. 10 Sgr., für den »Zopf⸗ Faßweiden 6, Z und 19 Sgr., voriges Jahr nur 4 bis TSgr. ; für das Gebund Liesch besserer Qua · lität durchschnittlich 20, voriges Jahr nur 12 Sgr., geringerer Sorte 14 — 16, sonst nur 8-10 Sgr. Die Weinhotten und Liele fanden ebenfalls bei ahn · licher Preiserhöhung raschen Absatz. Das gesammte Resultat dieses Mark- tes entspricht also günstiger Herbsiaussicht. — Der Verein deutscher Gerber wird am 9. und 10. Oktober d J. in Braunschweig seine sechszehnte General · Versammlung halten. Es ssst dies seit der im Jahre 1862 zu Eisenach stattgehabten die erste Gesammt⸗ berathung des Vereins. Gegenstand der Verhandlungen wird hauptsächlich der innerhalb des Vereins ⸗ Vorstandes ausgebrochene Konflikt sein, woran sich eine Berathung über eine zweckentsprechendere Organisation des Vereins e g. wird, Versuche mit den ausgestellten Maschinen, Berathungen J und Exkursionen bilden weitere Gegenstände des — Ueber die Ergebnisse der am 28. August stattgehabten Zei auf die zur Subscription aufgelegten 1 Min . geen . ner Bank, erfährt die ⸗Bank. u. Handelsztg.«, nach genauer Feststellung daß im Ganzen 5731 Zeichner sich haben eintragen lassen. Das Grün? dungs Comité hat demnach, da überhaupt nut 5000 Actien zu begeben sind, beschlossen, alle Zeichner zu 200 Thlr. ganz ausfallen zu lassen, Zeich— nungen von zwei bis hundert Actien mit einer Actie, von hund it in bis achtzehnhundert Actien mit zwei Actien, Zeichnungen von achtzehnhunderteins bis viertausendachthundert Actien mit drei Actien und die höheren Zeich nungen mit vier Actien zu herücksichtigen. 2 (Die Arbeiten an der russisch - amerikanischen Tele- graphenlinie.) Sogleich nach dem Bekanntwerden der erfolgten Bestäti- gung dieser Telegraphenlinie und nach dem Eintreffen der Nachrichten aus London über das diesmalige Scheitern des gleichen Unternehmens durch den Atlantischen Ocean, nahm die russisch - amerikanische Telegraphen ˖Angelegen⸗ heit eine günstige Wendung an. Die »St. Petersb. Böis. tg. . Nachricht, daß die Angelegenheit aus dem Stadium des Projektes in das der Verwirklichung getreten sei und die Arbeiten mit unglaublicher Schnel⸗ ligkeit fortschreiten. Eine aus San Francisco in Californien vom 16 Juli datirte an Hrn. O. G. Palmer in Rochester adressirte Depesche bestãtigt dies. Sie lautet: »Abasa ist in Begleitung eines Ingenieurs und vieler anderer Personen, mit Proviant und allen erforderlichen Instrumenten hin- länglich versehen, am 3. d. M. nach Petropawlowsk und zur Amur Mün- dung abgereist, um sogleich mit den Lokalbehörden in Unterhandlung zu treten, die Untersuchungen im Ochotskischen Meere zu beginnen und fad die Telegraphenpfosten der projektirten Linie die Plätze zu best mmen. Die Partie aus der Mündung des Flusses Anadyr wird sich mit ihm in Pend⸗ shinsk vereinigen, eine andere Partie, welche den Fluß Fraser erforscht setzt ihre Thätigkeit mit Erfolg fort. Eine dritte endlich in der Mündung des Quipac wird bereit sein, noch im Laufe des Winters zur Quelle des Fraser Auf der Linie am Fraser nd, Meilen fertig und der Draht wird rüstig gezogen. Der Schooner »Milton Badger« liegt vorzunehmender Re—
paraturen halber in Victoria, da er am Kap Hoin nicht unbeträchtliche
Beschädigungen erlitten. Die mit Kohlen beladene Barke Palmetto ist
am 28. Juni von Vancouver abgesegelt und mit dem Dampfschiffe »Wright«
die zahlteichen Gesangyereine in Deutschland diesen Mahnruf möchten be⸗—
herzigen, um Kreuzers Grab, vielleicht durch Errichtung eines einfachen Denksteins, vor völligem Vergessen zu bewahren.
— Der schwedische Arzt und Naturforscher Johann Hedenborg ist
in einem Alter von fast 79 Jahren in Florenz gestorben.
— —— — w — 4
Gewerbe- und Handels-Machrichten. — In dem Zeitraume vom 1. bis- 15. April 1865 wurden
Steinkohlen, Bra unkohlen und Coaks.
Tonnen. 18992 121533 ,,, 6957
Transport⸗ Torf Brennholz
weise. Klaftern.
3171
16
3187
zu Wasser auf den Eisenbahnen
geführt:
Summa zu Wasser auf den Eisenbahnen 9663
Summa 16620 — Trier, 1. September. Der gestrige Paulinsmarkt, meldet die „MI. Ztg., ist so schnell und flill vörübeigegangen, daß gewiß die Mehr. nh der hiesigen Einwohner ohne diesen Bericht nichts davon gesehen und fuer hätten. Dieser Markt, welcher bekanntlich in früheren Zeiten vielen uufern und Weinproduzenten sämmtliches Rohmaterial zur Anfertigung f. HFässer, nämlich die Dauben, hölzernen Reifen, Faßweiden Liesch ꝛc. il, und außerdem eine große Auswahl an »Beschoffen« (Weinhotten), . geharzten Traubenkörben), so wie Kartoffeln. und Waschkörben . . und daher in dieser Beziehung ein charakteristisches Bild der gegen . tigen Jahreszeit, der wechselseitigen Beziehung resp. Beschaͤfti. king des Landmannes und des Winzers gewährte, ist in Folge' des
—
aus unserem Kreise über Raupenfraß geklagt werden.
sich am Regen und lassen bessere Quantität erwarten.
im Nebel hinter mir liegt.
und der Barke 2 Jolden Gate« in die Plower Bai bestimmt. Wir gehen heute in See. Ausführliche Nachrichten werden Sie durch die Post us Victoria erhalten. Ich werde mich freuen, wenn das Gestade Casiforniens L. Bulkley. 6
Landwirthschaftliche Nachrichten.
Bochum, 28. August. Aehnlich wie in anderer Gegend muß auch ] Außer dem so. genannten Kohlweißling, der unter den verschiedenen Kohlarten bedeutende Verwüstungen anrichtet, beobachteten wir eine 3 bis 4 Linien lange, schwarze, lebhafte Raupe, welche die jungen Rübenpflanzen vernichtet, bevor sie zur Entfaltung kommen. Millionen dieser Raupen leben, wie man der »E. S.« schreibt, auf einem einzigen Ackerfelde, weshalb an eine Vertilgung mit ge · wöhnlichen Mitteln gar nicht zu denken ist. Der in hiesigem Kreise ver= ursachte Schaden beläuft sich auf Tausende von Thalern, und erinnern sich unsere ältesten Landwirthe nicht, jemals eine solche Raupe und die Verhee— rung ihrer Rübenäcker in dieser Weise gesehen zu haben.
X Erntebericht vom untern Main (Ende August). Nachdem sich der Ueberblick über die diesjährigen Ernteergebnisse mehr abgeklärt, lassen sich die ersten allarmirenden Nachrichten immerhin auf ein bescheidneres Maß zurückführen. Allerdings halten die Resultate quantitativ nur die Linie einer Mittelernte, doch läßt in der Hauptsache die Qualität nichts zu wün- schen und es gehen über diese die erfreulichsten Nachrichten ein. Die weni— geren Garben kernen besser als im vorigen Jahr. Roggen gab im Durch— schnitt etwa 80 Garben auf den Morgen mit Fruchtertrag von 1 Malter pro 20 Garben. Gerste ergiebt durchschnittlich von 15 Gebund, Hafer von 12 Garben 1 Malter. Vom Weizen, sehr vollwichktig, werden 3 Sack à 200 Pfund auf 70 Garben gerechnet. Wiesenertrag ist äußerst dürftig, dem Grummet kann der Regen noch wesentlich zu gut kommen. Kartoffeln waren in den Frühsorten klein und spärlich, doch gut, die Spätsorten erholen Bei dem Futter- mangel müssen Kartoffeln als Viehfutter vorhalten, was ihren Preis stei— gern dürfte, wenn nicht noch Runkelrüben und ähnliche Gewächse für Futter