2898
größere Zahl von Personen, welche wegen einer durch die Pres
Schleswig⸗Holstein. Rendsburg, 7. September. Vor dem heute hier eingetroffenen General ⸗ Lieutenant von Manteuffel fand eine Parade der hier garnisonirenden Oesterreicher statt. Der General besuchte darauf das preußische Lazareth.
Die ⸗Apenrader Nachr.‘ melden: An der in diesen Tagen vorgenommenen Dampfschifftour der Nordschleswiger nach Kopen⸗ hagen haben sich von hier aus ca. 300 Personen betheiligt, worun⸗ ter sich auch viele Frauen und Kinder befanden. eine politische Demonstration sein sollte, so verlief dieselbe ziemlich unbeachtel. Von den angesehenen Bewohnern der Stadt sowohl, wie der Umgegend, betheiligte sich fast Keiner, und viele Landleute benutzten, nach ihrer eigenen Aussage, diese günstige Gelegenheit nur, um Kopenhagen einmal zu sehen oder dortige Verwandte oder Bekannte zu besuchen. — Unter dem handeltreibenden Publikum, schreibt man der »Flensb. Nord. Ztg. aus Kiel, scheint die richtige Ansicht immer mehr durch— zudringen, daß die schleswig-holsteinische Interimsflagge für Schiffe, welche auf die lange Fahrt ausgehen, nicht ausreicht, sondern vielmehr
auch der Kaufmann H. D. Lange, der in früheren Rhederversamm⸗
lungen für die Interimsflagge sich aussprach, nunmehr als Korrespon⸗ denzrheder für das Actienschiff Adelaide . die preußische Flagge nach⸗
gesucht.
Heiligenstedten, Justiz˖⸗ Rath Rötg er und mehreren anderen Abgeordneten ist den Konvokanten der Versammlung Abgeordneten nach Kiel, der »Flensb. Nordd. Ztg.‘ zufolge, nach
stehende Zuschrift zugegangen: »Auf die an uns ergangene Einladung
holsteinschen Ständemitglieder beehren wir uns Folgendes zu erwidern: 6 . . n. Geiviß verkennen wir nicht die Bedeutung der gegenwärtigen Lage des sie genöthigt, fast das ganze Mobiliar an Bord den Flammen i
Landes, können aber eine Aeußerung der Ständemitglieder über dieselbe schon deshalb nicht für unbedenklich halten, weil dieselben dadurch einer in offizieller Weise von ihnen verlangten Aeußerung vorgreifen könnten. Sollte aber auch dieses Bedenken sich beseitigen lassen, so kommt in Be— tracht, daß bekanntlich die Ansichten darüber weit auseinander gehen, welche Ursachen hier im Lande zur Herbeiführung der augenblicklichen Sachlage mitgewirkt haben und über die zur Aenderung derselben geeigneten Mittel, und daß es daher großen, vielleicht unüberwindlichen Schwierigkeiten unter⸗ liegt, sich über Vorschläge zu einigen, durch deren Befolgung das Wohl des Landes, welches wir gewiß Alle vor Augen haben, würde gefördert werden. Unter allen Umständen ist nach unserer Meinung in dieser Beziehung kein anderer Weg möglich, als der Weg der Vorstellung an die beiden deutschen Großmächte, von denen die preußische uns als diesenige erscheint, auf welche die Herzogthümer für die Zukunft zunächst angewiesen sind. Da aber selbst diese Präliminarfrage nach demjenigen, was uns über die Verhandlungen bekannt geworden, die der jetzigen Einladung vorhergegangen, nicht mit Ein= stimmigkeit wird zur Erledigung gebracht werden können,
zichten auf eine Betheiligung an derselb en. «
Lübeck, 6. September. Unser aus einem Bataillon Infanterie bestehendes Bundeskontingent, schreibt man den „Hamb. Nachr.“, hat seit der Theilnahme an dem vor mehreren Jahren bei Nordstemmen abgehaltenen Uebungslager des 10. Armee Torps an keinem größeren Manöver Theil genommen und selbst die eigentlichen Felddienstübungen waren bei demselben in den Hinter— grund getreten, da dasselbe mehrere Jahre hindurch in seiner vollen Stärke überall nicht einberufen wurde. Der seit Anfang die— ses Jahres zum Commandeur unseres Kontingentes Major von Bültzingslöwen hat nun, kenntniß, daß nur durch größere gemeinsame Uebungen die volle Ausbildung der Leute erreicht werden kann, bei der Behörde erwirkt, daß das Bataillon in diesem Herbste in seiner vollen Stärke ein berufen wurde und daß zum Schluß der Uebungen auf 14 Tage ein Zeltlager bei dem eine Stunde von Lübeck an der mecklen burger Grenze belegenen Dorfe Schlutup bezogen wird. Das Bataillon hat das Lager heute Morgen bezogen und wird bis zum k in demselben verweilen; alsdann treten die üblichen Beurlaubungen ein, nach welchen das Kontingent nur in einer für Garnisondienst gerade ausreichenden Stärke präsent bleibt.
Hessen. Darm ta dt, 6. September. (Darmst. Ztg.) Heute fand im Zagdschlosse Kranichstein Familientafel bei Sr. Hoheit dem Prinzen Judwig statt. — Abends 8. Uhr setzten Ihre Majestät die Königin Victoria vom hiesigen Bahnhofe aus, wohin Sie Se. Königliche Hoheit der Großherzog und Ler Prinz und die Prin⸗ zessin Ludwig geleiteten, mit einem Extrazuge der Main-Rheinbahn die Reise nach England fort. Ibre Majestät waren wieder von Ihren vier jüngsten Kindern, den Prinzessinnen Helena, Louise und Beatriz, und dem Prinzen Leopold begleitet.
Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von Wases werden am 8. d. dahier eintreffen und im Großherzoglichen Palais absteigen.
Oesterreich. Wien, 7. September. Bekanntlich wurde in Folge der Kaiserlichen Entschließung vom 3. Juli 1865 die straf— gerichtliche Untersuchung wider alle jene, welche sich nur in entfernterer Weise der Unterstützung des Insurrectionskampfes in Russisch⸗Polen schuldig gemacht haben, eingestellt und wurden außerdem durch Kaiserlichen Gnadenakt vom 31. Juli 1865 auch in Galizien eine
Falls diese Sache
sehr unvortheilhaft ist. Wie wir vernehmen, hat
ständischer
zu einer Versammlung der
so versprechen wir uns von der beabsichtigten Versammlung keinen geeigneten Erfolg und ver⸗
begangenen sirasbaren Handlung verurtheilt waren, von jeder fernt ren Strafe befreit, so wie auch derlei strafgerichtliche Untersuchungen sogleich eingestellt worden sind.
höheren Grade betheiligt und mehr gravirt schienen.
Belgien. Brüssel, 6. September. (Köln. Stg.) Die Zu— sammenkunft zwischen dem Könige Leopold und der Königin Victorig soll in Ostende, und zwar morgen stattfinden. Die Königliche Familie hat deshalb ihren Aufenthalt in dem Seebade verlängert.
Großbritannien und Irland. London, 6. Septem. ber. Ein kurzes (bereits veröffentlichte) Telegramm, welches dem Ministerium des Auswärtigen von dem britischen Generalkonsul in Egypten zugegangen ist, bringt die Nachricht, daß der Kaiser von Abyssinien den englischen Konsul Capitain Cameron in Fräz heit gesetzt hat. niers Rassam, der im Dienste der englischen Regierung steht, ge— lungen, die Freilassung Cameron's zu erwirken, denn Rassam über brachte die Mittheilung selbst nach Suez.
den sind, meldet das Telegramm nicht, woraus ein ungünstigtt Schluß zu ziehen ist. In Harwich ist eine russische Dampffregatte, welche
n der Die Wiener Stg. theilt heur. mit, daß noch weitere Kaiserliche Gnaden Akte auch für eine Anzahl von Personen eingetreten sind, die an der gedachten Bewegung in
Wahrscheinlich ist es den Bemühungen des Arm..
Ob auch die von Kaiser
Theodor issio nai 8 der H 5st wor. Von den Herren Baron Scheel-Plessen, Habu Btßme⸗ Theodorus gefangen gehaltenen Missionaire aus der Haft erlöst wor.
sechs Kanonen trägt, eingelaufen, um Kohlen einzunehmen. Nr
wenige Meilen noch war sie vom Hafen entfernt, als ihr das Bremm. material ganz und gar ausging, und um die Küste zu erreichen, war
opfern, um nur Dampf genug für die kurze Strecke zu entwickeln.
Frankreich. Paris, 6. September. Sebastian statt. Letztere wird in diesen Tagen den Marquis von Tagliacarne, den italienischen Gesandten, feierlich empfangen, damit ihr derselbe den Prinzen Amadeus offiziell vorstellen kann. Die
ihrem Schlößchen Mondesir bei Havre ein. Berryer ist eben auf seinem Landgute Angerville mit der Her—
schätigt. Mehrere seiner Freunde, besonders Andral, unterstützen ihn in dieser Arbeit.“
X
neue Heilmittel gegen die Cholera zu. Die interessanteste Mittheilung war aber das letzte Mal die Versicherung des berühmten Arzteb Velpeau, daß bis zur Stunde noch kein epidemischer Cholerafall in Paris konstatirt worden sei.
Cherbourg, 7. September. (W. T. B. ten Geschwader, die morgen abgehen sollten, werden bis auf wei. tere Ordre hier bleiben.
Italien. Florenz, 7. September. (W. T. B.) Durch Königliches Dekret wird das Parlament aufgelöst; die Wahlen
Am 10. September kehrt der Papst nach dem Vatikan zurück In dem Konsistorium am 25. Oktober wird, wie versichert wird, Pius 1X. offiziell von den Verhandlungen zwischen ihm und dem italienischen Bevollmächtigten reden.
tung von weltlichen Ghmnasien in den auf Befehl der Regierunz
geschlossenen Seminarien gestattet, die königliche Sanction erhal⸗
ten hat.
Man erfährt durch die »Nazione⸗, daß der Ingenieur B. Vi— giani der Munizipalität von Florenz sein Projekt für die Leitung des Wassers der Arno. Quellen vorgelegt hat. Seiner Ansicht nah können fie täglich 7000 Kubikmetres oder 46 Litres Wasser sür jeden . liefern, wenn man die Bevölkerung auf 150000 Seelen rechnet.
Mailand, Ende August. Die Steuer auf das bewegliche Gut rief dieser Tage in der Mailänder Provinz neue Unruhen her⸗ vor. Zu Legnano nahmen sie einen solch drohenden Charakter an, daß die dortige Behörde sich gezwungen sah, zur Unterdrückung der selben in aller Eile eine Compagnie Scharfschützen aus dem Lagtt bei Somma kommen zu lassen, und nur mit Mühe und nicht ohn: Blutvergießen konnte die Ruhe hergestellt werden. Zu Verano, be Carate am rechten Ufer des Lambro, beschädigten und entwurzelten die Bauern den größten Theil der Pflanzungen des dortigen Kom⸗ munal-Steuereinnehmers. Auch in Arluno fanden solche bedauern ⸗ würdige Scenen gegen Grundbesitzer statt, und auch dorthin mußte eine Compagnie Schützen von hier abgesandt werden.
Griechenland. Der König von Griechenland ist am 25. August in Begleitung des französischen und des preußischen Ge⸗
sandten in Korfu angekommen.
Fr Die Zusammenkunßst des Kaisers mit der Königin Isabella findet am gten in San
Königin Christine traf gestern von ihrer spanischen Reise wieder auf ausgabe des reichen und interessanten Materials seiner Reden be⸗
Tann gehen der Akademie der Wissenschaften und der Medizin
Die hier stationir—
sind auf den 22. Oktober festgesetzt, der Zusammentritt des Parla— ments wird am 15. November erfolgen. ernannte
in der richtigen Er⸗
Der »Apennino« zeigt an, daß das Dekret, welches die Errich— .
Admiral Kon
2899
Rußland und Polen. St. Peters burg, 6. September. Der Kr. B. vom 2. September schreibt: Der Großfürst General stan tin Nikolajewitsch langte gestern gegen A Uhr auf der Fregatte „General ⸗Admiral« in Kronstadt an. Die Fregatte hat die Fahrt von Kopenhagen nach Kronstadt wohlbehalten und in ungewöhnlich kurzer Zeit zurückgelegt. Sie verließ die Hauptstadt Dänemarks am 29. Äugust um 6 Uhr Nachmittags und hat somit 720 Meilen in 70 Stunden gemacht. Die übrigen Fahrzeuge des Geschwaders werden von Stunde zu Stunde erwartet. Der gesun kene Monitor »Ssmertsch⸗ ist, wie dasselbe Blatt in Folge einer durch den Telegraphen aus dem Barö⸗Sund erhal⸗ tenen Nachricht meldet, am 1. September gehoben und schwimmt frei auf dem Wasser. ö. Nach der ⸗R. St. P. Z. ist neuerdings das fin nländische Preßgesetz promulgirt worden. Jeder volljährige unbescholtene Finnländer hat das Recht, an seinem Wohnorte periodische Druckschriften nach eingeholter Erlaubniß herauszugeben. In Hel⸗ singfors und Abo ist bei Herausgabe eines Tagesblattes der Betrag von 1000 Mark (1000 R) zu hinterlegen, bei Herausgabe einer zwei bis fünf Mal wöchentlich erscheinenden Zeitschrift die Hälfte, hei Herausgabe einer ein Mal wöchentlich erscheinenden Zeitschrift ein Viertheil dieses Betrages; diese Summen sind für die übrigen Städte Finnlands auf die Hälfte ermäßigt. Für Verletzung der Preß· gesetze werden Geldstrafen erhoben, bis zu deren Berichtigung das Erschei⸗ nen des betreffenden Journals sistirt wird: der Herausgeber haftet für die Erlegung dieser Pönen mit seinem gesammten Vermögen. Die Uebertragung des Rechtes zur Herausgabe einer Zeitschrift kann nur unter Mitwirkung der Obrigkeit geschehen. Werden in einem Journal Artikel aus anderen Zeitschriften oder aus Büchern abge · Fruckt, so muß bei 20 Mark Strafe die Quelle angegeben werden. Vei 100 Mark Strafe müssen eingesandte sachliche Berichtigungen, die doppelt so lang als die Artikel, welche sie veranlaßten, sein dür⸗ fen, abgedruckt werden; obrigkeitliche Erlasse müssen bei gleicher Strafe binnen zwei Tagen abgedruckt sein. In Weigerungsfällen tritt Geldstrafe, resp. Suspension des Journals ein. Das neue Ge—
set tritt mit dem 1. Januar 1866 in Kraft.
Warschau, 6. September. . andern Feuersbrünste angeordneten amtlichen Untersuchungen wird der Bromb. Patr. Ztg.“ gemeldet. letter Zeit dreifacher Natur seien; Fahrlässigkeit, begünstigt durch die große Hitze und Trockenheit, sowie Gewitterschäden, dann Brand⸗ siftungen politischer Verbrecher und endlich drittens solche, bei wel— chen eine verbrecherische Gesellschaft auf hohe Versicherungen von Gebäuden und Mobilien bei der Landes Feuer · Versicherungs · Direction und Erpressung von Provisionen spekulirte und dieses durch Brand- stistung zu realisiren trachtete. Die bei dem großen Brande von Siedletz (ehemaligen Gouvernementsstadt von Podlachien) auf der That ergriffenen Brandstifter,
eine politische Bande ihr Wesen treibt, welche vom Ausland, d. h. von der polnischen Emigration fanatisirt, aus Rache Verderben bringen will über Was die zweite einer jüdischen Verbrecher-Compagnie betrifft, so wollen
von 15,220 Personen auf 127817411 S9 045,834 RS. von Dabei ist Warschau durch 78944, 324 RS. betheiligt. Der Durchschnitt der Versicherungssumme lich ca. S000 RS. An der Spitze dieser Bande standen in Warschau Itzig Wolberg und Bendet Wolff. Ihre Agenten und — deren eine ganze Menge verhaftet ist, waren im ganzen Lande, namentlich im Radomer Kreise Opatow, verbreitet. Sie wußten von jedem Brande sogleich, erwarteten die Beschädigten hier bei der Empfangnahme der Versicherungssumme und Drohung, sie als Brandstifter zu denunziren, sionen. sicherungs⸗Directions ⸗-Agenten Verwaltung des allgemein als rechtlichen geachteten Landes-Feuer ⸗Versicherungs-Direktors von Wierniewiez durchaus kein nachtheiliges Licht. Die Untersuchungen baben ihren Fortgang.
Dänemark. Kopenhagen, Sitzung des Volksthings ward der stündiger Debatte mit 61 gegen 32 Stimmen ohne Verweisung an einen Ausschuß zur zweiten Behandlung gestellt.
Amerika. Wie der New⸗Yorker - Times« aus Washington geschrieben wird, herrscht in wohlunterrichteten Kreisen die Ansicht, daß die Regierung die Führer der Rebellion, die noch auf freiem Fuße seien, verhaften und vor Gericht stellen lassen, dagegen alle anderen durch eine Proclamation begnadigen werde. Einer der zur Vertheidigung des Expräsidenten der Conföderation bestellten Advo⸗
Abraham Kaminski,
5. September. In der gestrigen Verfassungsentwurf nach vier⸗ durch Namenaufruf
Als Ergebniß der in Betreff der
»Daß die Feuersbrünste in
ließen keinen Zweifel darüber, daß im enthalt. Lande, sowie in den westlichen Gouvernements des Kaiserreichs welcher nach einer Rheinreise des
) ö 9 ; und alle biederen deutschen Männer und Frauen, das ohnehin unglücklich von ihnen gemachte Land. Ottweiler begegnet bin, ; Abtheilung der Brandstifter aus Speculation 2 wir voraus⸗
schicken, daß die Gesammt⸗Versicherungs Summen der Immobilien liche Brücke und freundlichen Ufer, aufwärts und
RS. angegeben und davon nenden R ; ᷣ ⸗ der Versicherungs⸗-Direction acceptirt sind. grüße mit herzlichem Händedrucke den edlen Mann der zuerst den Muth
1192 Versicherungen mit 112,965,628 resp.
wieder deutsch werden. i . ä. ĩ ö ö ; freundliches Wiedersehen « bei 14028 Versicherten in den Gouvernements beträgt daher durchschnitt⸗
Theilnehmer,
erpreßten unter der
bedeutende Provi⸗ Die Verhaftung des hiesigen hierin verwickelten Feuer Ver ⸗ wirft auf die und thätigen Beamten
katen macht bekannt, daß Jefferson Davis durchaus nichts mehr von seinem bevorstehenden Verhöre wisse, als das Publikum, und citirt ein Schreiben des Verhasteten vom 15. August, worin es heißt: »Ueber die Anklagen gegen mich, deren Quelle und den Ge— richts hof, vor welchen ich gestellt werden soll, bin ich vollständig im Unklaren. Ihr Brief gab mir die erste Andeutung von der in Washington gegen mich vorgebrachten Anschuldigung.. — In Washington ist ein polnischer Agent angekommen, um Unter stützung für eine große Anzahl von Polen zu erwirken, welche ein wandern und sich in Virginien niederlassen wollen.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff' schen Telegraphen⸗ Bureau.
Madrid, Donnerstag, 7. September, Abends. Die Königin hat den italienischen Gesandten Marquis von Tagliacarne in einer Antritts Audienz empfangen. Prinz Am édsée von Italien war bei der Königin zur Tafel geladen.
Madrid, Freitag, 8. September, Vormittags. In politischen Kreisen ist von dem Projekte einer Vermählung der Infantin Isabella, ältesten Tochter der Königin von Spanien, und des Prinzen Amadeus von Italien ernstlich die Rede.
Florenz, Donnerstag, 7. September, Nachmittags. Der König reist heute Abend nach Turin ab. Der spanische Gesandte Graf Ulloa ist hier eingetroffen. —
Florenz, Freitag, 8. September, Vormittags. nach dem Lager von Somma abgereist.
Der König ist
Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.
— Der Oberlehrer W. Schmitz in Saarbrücken hat als größere Zu⸗ gabe zu der Einladung für die Schlußprüfung des Königlichen Gymnasiums daselbst einen interessanten Aufsatz über die politischen Zustände und Per- sonen in Saarbrücken in den Jahren 1813, 1814 und 1815 bis zur Vereinigung des Saarbrücker Landes mit Preußen, nebst Aktenstücken, veröffentlicht. Es geht daraus unter Anderem hervor, berichtet die »Köln. Ztg.«, der diese Mittheilung entlehnt ist, daß der im Jahre 1862 zu Bonn derstorbene Ober-Bergrath H. Böcking besondere Verdienste um die Wie— dervereinigung des Saarbrüuͤcker Gebietes mit dem deutschen Vaterlande sich erworben hat? Charakteristisch ist der abgedruckte Auszug eines Briefes des damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm vom 11, Januar 1834 an den damaligen Bürgermeister von Saarbrücken, späteren Ober ˖ Berg⸗ rath H. Böcking, welcher ebenfalls eine hierauf bezügliche und bestäͤ— tigende Anerkennung enthält. Die mitgetheilte Stelle des Briefes, Kronprinzen und einem herzlichen Empfange in Saarbrücken geschrieben ist, lautet: »Ich grüße mit Liebe und Entzücken die Erinnerung jener schönen Tage, ganz Saarbrücken und St. Johann
denen ich dort und bis insonderheit alle meine freundlichen Tänzerinnen aus dem Weißen Saal im Schloß sowohl, als aus den hellen prächtigen Räu— men (des Casino's); ich grüße die heiligen Hallen von Arnual und die herr— abwärts, und den bren⸗ nenden Berg und alle seine schönen Genossen, die das Thal umlagern; ich
Gauen möchten unter den Fittichen unseres Adlers
hatte, auszusprechen, jene r l Gott segne ihn und gebe uns bald ein frohes und
Der Rathhausbau in Köln schreitet nach Mittheilung der »Köln. Ztg.« planmäßig voran. Die Zimmerleute sind nunmehr mit dem Auf stellen des Dachstuhls über dem bis dahin noch unhedacht gewesenen Theile des Hansa- Saales fertig geworden. Die in Werksteinen auszuführende, westliche Umfassungsmauer des sogenannten Ritter saalbaues ist bereits bis zur zweiten Etage gediehen. Diesen baulichen Entwickelungen ent⸗ sprechend, hat auch die Herstellung des prächtigen Rathhansthurmes ihren erfreulichen Fortgang. ᷣ London, 65. September. Die geschäftige Centralstadt Englands, Birmingham, ist voller Erwartung, denn morgen wird in ihr die bri⸗ tische Gesellschaft zur Förderung der Wissen schaft ihre dies jährige Versammlung eroͤffnen. Es ist unter den 35 Jahreszusammenkünften, wel che der Verein gehalten hat, das dritte Mal, Daß die Wahl auf Bir) mingham gefallen ist. Vor einem Jahre war Bath der Ort welcher bei der Gesellschaft Gnade gefunden hatte. Das Böͤrsengebäude ist dem Vereine zur Verfügung gestellt worden. Der Nachfolger des vorigjährigen Präsiden ˖ ten, Sir Charles Lyell's, wird in diesem Jahre Hr. John Philips, Pro- fessor der Geologie in Ozford, sein; als Vice⸗Präsidenten fungiren der Earl von Lichfeld, der Earl von Dudley, Lord Lyttelton, Hr. W. Scholefield, der Bischof von Worcester u. A. Die Versammlung wird sich in 7 Sectio - nen theilen: in der mathematisch physikalischen führt den Vorsitz Hr. W. Spottisworde, in der chemischen Professor W. Q. Miller, in der geologischen Sir Roderick J. Murchison, in der geographisch eth nologischen Sir Henry Rawlinson, in der volkswirthschaftlich · statistischen Lord Stanley (Sohn des Earl von Derby) in der mechanischen Sir W. Armstrong; wer der zoolo— gisch · botanischen Section präsidiren wird, verlautet noch nicht; der hierher gehörigen Subsection der Physiologie ist Professor Acland vorgesetzt worden.
Eine kleine Emeute wird die anthropologische Gesellschaft wahrscheinlich her ·