1865 / 213 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ihrer Minister begleitet sein, wenn sie in Biarritz Gegenbesuch macht. An der Grenze wird sie von dem spanischen Botschafter am Hofe der Tuilerieen empfangen werden, wie der französische Botschafter in Madrid den Kaiser an der spanischen Grenze erwartet, worauf jeg— licher sofort auf seinen Posten zurückkehrt. Wie es heißt, wird der Prinz Amadeus in San Sebastian der Zusammenkunft der Mo— narchen beiwohnen. Die »France - bestätigt, daß der Kaiser die Pathenstelle bei dem zweiten Sohne des Königs von Portugal an Stelle des Königs Victor Emanuel übernommen hat; der französische Gesandte in Lissabon, Bourse, wird seinen Kaiser vertreten. Die Taufe findet Ende dieses Monats Statt.

Vice-⸗Admiral Bouet-Willaumez, welcher das Panzergeschwader des Mittelmeeres befehligt, ist durch den Telegraphen hierher berufen worden und bereits angekommen.

Die »Patrie« meldet nach einem Privatbriefe aus Saigun, daß die Königin von Siam in einem Vertrage die Rechte Frankreichs auf Kambodscha anerkannt habe.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 7. Septem= ber. (D. Pet. Ztg.) Der Minister des Innern fordert in einem Eir— kular die Gouvernementschefs auf, allen Buchdruckern, Lithographen u. s. w. einzuschärfen, daß sie vom 13. September ab der Haupt— Preßverwaltung, welche zu dem erwähnten Termin im Ministerium des Innern errichtet wird, von allen Herausgaben, Broschüren, bild— lichen Darstellungen 26, die aus ihren Etablissements hervorgehen, ein Exemplar zuzuschicken haben. Ausgenommen sind die von den Behörden herausgegebenen Sachen. Für die Herausgeber hat das Ministerium folgende Regeln erlassen:

Die Gesuche der Herausgeber wegen Vefreiung ihrer Blätter von der Präventivcensur werden als guͤltig betrachtet, wenn sie in Uebereinstimmung mit den darauf bezüglichen Anordnungen des Edikts vom 6. April d. J. sind. Diese Gesuche sind der Haupt ⸗Preßverwaltung schriftlich einzureichen, wobei die Herausgeber zugleich die durch das erwähnte Edikt vorgeschriebene Caution einsenden. Dieses wird, wenn dem Gesuch auf Grund des 5§. 1 des Edikts keine Folge geleistet wird, durch die Lokalpolizei dem Absender zurückerstattet. Die Zusendung der Caution durch die Post geschieht auf Kosten des Herausgebers. Wenn die Caution aus Äctien und Obligationen besteht, ist der Herausgeber verpflich- tet, eine genaue Berechnung ihres Werthes nach den Vorschriften, welche bei Zulassung dieser Werthpapiere als Garantie bei Geschäften mit der Regie rung gelten, einzureichen. Wenn das Ministerium festgestellt hat, daß kein legaler Grund obwaltet, das Gesuch des Herausgebers zurückzuweisen, über sendet die Haupt ⸗Preßverwaltung ihm durch die Lokalpolizei die Quittung über den Empfang der Caution. Zugleich wird der General-Gouverneur der Lokalität von einer solchen Ermächtigung in Kenntniß gesetzt, damit er den Inspektor und das Censurcomité, welche das von der Präventivcensur befreite Blatt zu überwachen haben, davon benachrichtige. Der freie Druck beginnt mit dem Tage, wo der Herausgeber dem Drucker die Quittung über die Caution vorgelegt hat. Die Ergänzung der Caution zu den vorgeschriebenen Ter— minen geschieht bei der Zahlung einer Geldstrafe in derselben Weise, wie die Zusendung der Caution selbst. Jede Nummer einer Zeitschrift wird durch den Redacteur oder Herausgeber in dem durch das Edikt vom 6. April vor— geschriebenen Termin dem Censur-Comité gegen Quittung des Secretairs eingereicht. Alle anderen Publicationen werden durch den Drucker einge reicht. Der Vorsitzende des Comités hat das Recht, diese Zusendungen in seine Privatwohnung oder in die eines von ihm bezeichneten Censors adressitren zu lassen. In diesem Fall werden die Quittungen von diesen Personen ausgestellt. Diese Quittungen werden unmittel—

bar an die Person verabreicht, welche die Publication überbringt

und welche ihrerseits ihren Namen in ein besonderes Verzeichniß einträgt. Die Quittungen enthalten den Titel, das Format, die Zahl der gedruckten Exemplare und Stunde, Tag, Monat und Jahr des Empfanges. Die Blankets dieser Quittungen müssen von den Herausgebern (Redacteuren) oder den Druckern mit der Zusendung der Drucksachen zugleich eingereicht werden. Die Censoren der Comités haben den Inhalt der von der Prä— ventiv Censur befreiten Herausgaben zu überwachen. Wenn der Censor etwas Gesetzwidriges bemerkt, hat er solches dem Comité schriftlich zu melden und seine Bemerkungen darüber mitzutheilen. Das Comité entscheidet, ob eine gerichtliche Verfolgung angestrengt werden soll oder nicht. In wichtigen

Fällen, die eine unmittelbare Unterdrückung erfordern, kann der Präsident,

vom Censor benachrichtigt, an die Stelle des Comités treten und sich an die Polizei wenden, um die inkriminirte Publication konfisziren zu lassen. Von der polnischen Grenze, 7. September. (Osts. Ztg.) Der »Dziennik Warszawski« veröffentlicht einen Bericht des Ab—= theilungs - Dirigenten der Culte an den Haupt ⸗Direktor der Regie— rungs- Commission der inneren und geistlichen Angelegenheiten, be⸗ treffend die Aufzeichnung und Taxzirung der im Kirchenschatz des Pauliner⸗Klosters in Czenstochau aufbewahrten Pretiosen. Diese Aufzeichnung war von der Regierung im Einverständniß mit dem Bischof der Kalischer Diöcese schon im Jahre 1860 angeordnet wor— den, konnte damals aber wegen der bald darauf eintretenden Un— ruhen nicht zur Ausführung gebracht werden. Sie hat lediglich den Zweck, die gesetzliche Controle der weltlichen und geistlichen Behörde über den Kirchenschatz des Czenstochauer Klosters zu ermöglichen. Mit dem Ge— schäft der Aufzeichnung und Taxirung war eine besondere Kommis— sion beauftragt. Die Aufzeichnung erstreckte sich lediglich auf die dem Kirchenschatz gehörigen Pretiosen, nicht auf den Klosterschatz, der unter Verwaltung der Congregation steht. Die Perlen, Brillanten, Edelsteine, Gold und Silbersachen wurden nur nach ihrem innern

Gehalt, nicht nach dem Werth der oft sehr kunstreichen Arbeit ge. schätzt. Das Resultat der Abschätzung ergab, daß die im Kirchen. schatz des Czenstochauer Klosters aufbewahrten Pretiosen einen Gesammt werth von 168,593 SRo. haben. Das Kloster Czenstochau wurde im Aten Jahrhundert vom Herzog Wladislaw von Oppeln zu Ehren der Jungfrau Maria gegründet und ist seit der Zeit des ersten Schwedenkriegt namentlich seit dem Jahre 1655, wo es von seinem Prior Kordech so tapfer gegen die Schweden vertheidigt wurde, der berühmtest polnische Wallfahrtsort gewesen. Die Schätze, die in früheren Zei. ten einen Werth von Millionen hatten, wurden zur Zeit der pol. nischen Republik oft vom Staat eingezogen und zu seinem Nutzen verwendet. Noch in Jahre 1812, zur Zeit des Herzogthums War. schau, wurden eine Menge Golde und Silbersachen für die War. schauer Münze eingezogen, wofür dem Kloster als Entschädigung seitens des Staates eine jährliche Kompetenz ausgesetzt wurde Während des letzten Aufstandes machte die Revolutionspartei wieder.

holt Versuche, die Congregation zur Herausgabe der Klosterschähe

für den Aufstand zu bewegen, diese Versuche blieben aber ersolgloz

Schweden und Norwegen. Stockholm, 3. Septem. ber. (W. 3.) Graf Manderström ist wieder hier eingetroffen. Die Abwesenheit des Ministers des Aeußern und der Chefs fast aller Gesandtschaften, mit Ausnahme des französischen Gesandten, der den Sommer auf dem Lande zubringt, hat viel zu der Stagnation der politischen Verhältnisse beigetragen, die im Augenblicke hier herrscht; was die inneren Fragen anbelangt, so würde Angesichts der Ruhe und der durchaus unbewegten Physiognomie des Landes Niemand glauben, daß wir am Vorabend einer weit aussehenden, lang vor. bereiteten Reform stehen, welche die Interessen aller Klassen der Bevölkerung auf das innigste berührt. Noch in diesem Monat, einige Wochen vor Eröffnung des Reichstages werden die Provinzial ⸗Versammlungen zur ordentlichen Session zusammen— treten. Die Ernennungen zu den Prähsidentenstellen bei die— sen Versammlungen das Ernennungsrecht steht nach einer Or— donnanz vom 21. März 1862 der Krone zu sind eben in der »Postzeitung« erschienen. Das Comité für die Reorganisation der norwegischen Armee hat soeben seine Berathungen vollendet und seine Vorschläge formulirt. Danach soll die Linien Infanterie aus 10 Regimentern, jedes Regiment aus 2 Bataillonen zu 4 Com-

pagnieen, ferner zwei weiteren Depot Compagnieen bestehen. Das

Jäger-Bataillon, eine Elitetruppe, von der eine Compagnie in Stock. holm als Garde beim Könige und der Königlichen Familie detachirt ist, soll aufrecht erhalten bleiben. Die Landwehr wäre zusammen— gesetzt aus 10 Bataillonen, die in gewissem Zusammenhange mit den 10 Linien⸗Regimentern stünden. Diese Armeeorganisation würde einen Friedensstand von 671 Offizieren erfordern, während die Zahl der letzteren bis jetzt nur 341 betrug. Im Kriege wäre der Effektid— stand der Armee 21,000 Mann. Die Kosten der Reorganisation übersteigen um 31,270 Speziesthaler das gegenwärtige Kriegsbudget.

Dänemark. Kopenhagen, 8. September. (W. T. B.) Im Abendblatt der »Berlingske Tidende, wird die Nachricht, Dänemark siehe in Unterhandlung, um Nordschleswig entweder gegen Aufgabe seiner westindischen Inseln oder gegen Zahlung einer größeren Geldsumme wiederzuerwerben, offiziell dementirt.

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Amerika. New⸗Hork, 26. August. Von der demokrati— schen Convention des Staates Ohio, welche am 24. d. abgehalten wurde, ist General George W. Morgan als Gouverneur nominitt worden. Die Versammlung sprach sich gegen Centralisation und für die Aufrechthaltung der Rechte der Einzelstaaten auf Grund der

virginischen und kentuckyschen Resolutionen von 1798 aus, leugnet

dagegen die Existenz eines Rechtes oder einer Befugniß der Sezession, erklärte sich gegen die Wahlberechtigung der Farbigen, die Aufhebung der Habeascorpus-Akte und die Fortdauer der Kriegsgesetze; betrach— tete die nationale Schuld als einen nationalen Fluch und beschloh, während sie ihr Bedauern von wegen der Nichtbestätigung der zwi— schen Johnston und Sherman im April abgeschlossenen Capitu—

lation aussprach, dem Präsidenten Johnson in allen constitutionel—

len Bemühungen zur Rückführung der abgefallenen Staaten in dit Union ihre Unterstützung zu leihen.

Aus New-Hort, 8. August, wird der »N. Hann. Ztg. mit.

getheilt: Die Ausgaben für die Verwaltung unserer Stadt betragen

im laufenden Jahre 17 Millionen und 250,000 Dollars. Diese Summe ist durch Steuern aufzubringen, sie wird über drei Vier⸗ theile durch Kommissionen, die von der Staatsbehörde eingesetzt wer⸗ den, verausgabt, ohne daß die Stadt bei der Vertheilung der von ihr aufgebrachten Gelder mitzusprechen hätte. Stadt und County New— York haben sich im Laufe der Jahre eine nette Schuldenlast aufge— bürdet. Die der Stadt beträgt 31 776,824 Doll., die des County 34,142,530 Doll. Nach der letzten Volkszählung beträgt die Ein⸗ wohnerzahl unserer Stadt jetzt 1,003,250, gegen 83,669 vom Jahre

1860. Die jetzige Bevölkerung unseres Staates wird auf 359 000 Seelen geschätzt.

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Asien. Kalkutta, I. August. Der genaue Inhalt der von den Bhuta nesen gemachten Friedens ⸗Anerbietungen ist noch nicht bekannt geworden; daß sie gemacht worden sind, wird nicht mehr bezweifelt. Ehe der Entschluß gefaßt wurde, diesen Schritt zu thun, selten die Subahs und Radschas eine Berathung in han n in welcher der Deb Radscha beauftragt wurde, sofort einen Ver rag mit der britischen Regierung abzuschließen, indem Bhutan den Angriffen der Europäer nicht zu widerstehen vermoge Ob sich jedoch der mächtige Häuptling Tungau Penlow durch den , . ju Stande kommen sollte, gebunden erachten wird, ist sehr fraglich; henfo zweifelhaft ist es, ob die Radschas stark genug sein werden, um den Widerspenstigen im Nothfalle zur Ruhe zu zwingen, Die hritischen Truppen würden dann trotz des Vertrages weiter in hh an vorrücken müssen. Auch ist die Ueberzeugung, daß die Friedens⸗ Anträge ehrlich gemeint seien, nichts weniger als allgemein.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Wien, Sonnabend, 9. September, Vormittags. Feldmarschall⸗ Lieutenant Freiherr v. G ablenz und dessen Civil Adlatus Hofrath Hoffmann werden nächsten Montag, spätestens Dienstag von hier abgehen und auf ihrer Durchreise nach Holstein einen bis zwei Tage in Berlin verweilen. Herr v. Halbhuber wird zur Uebergabe der Geschäste noch ungefähr 14 Tage in Holstein bleiben und sich hierauf nach Wien begeben.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

In diesen Tagen, schreibt man der »Köln. Dat eh ,,, September, wurde in unserem Münster der nach dem En kwurfe . tekten H. Wiethase in Köln errichtete neue Hoch it gz durch i , . noch fehlenden statuarischen Arbeiten vollendet. Dieselben sind aus dem Rtelier des Bildhauers Edmund Renard in Köln hervorgegangen, . rarischem Marmor und einem dem schönen Bauwerke , ö ö ausgeführt. Dieser neue Schmuck des Innern eines der schönsten Don enk male des Rheinlandes wurde durch das löbliche Streben des St. Martins

Bauvereins in Bonn ermöglicht. Zunächst sollen nun die Fenster der Chor- nische mit neuen Glasmalereien versehen und das Chor selbst mit Fresco⸗

alerei ich Prof. Karl Müller geschmückt werden.

malereien durch Prof. Karl Müller gesch . . Am 4. d. M. starb in Stuttgart der auch in weiteren Kreisen bekannte Schriftsteller Traugott Bromme, geboren 1802 zu Seip zig, der sich durch seine Reisen in Amerika, durch seine Bemühungen zur Regelung

der Auswanderung und deutscher Aasiedelungen in Nord-Amerika vielfache

Verdienste erworben hat. Seit 1841 in Stuttgart lebend, beschäftigte er

sich hauptsächlich mit geographischen Arbeiten, und gab unter anderm den

he in Atlas zu Humboldts Kosmos heraus.

ö 6 ,, Die Verhandlungen des in Birming ha . tagenden britischen Vereins zur Förderung der, Wissenschaften sin gestern durch die Eröffnungsrede des diesjährigen Präsidenten . Phillips, eingeleitet worden. Der Redner gab einen , n n, , blick auf die Fortschritte der Naturwissenschaften und wies nach, welch gro⸗

ßen Antheil der britische Verein an dieser erfreulichen Entwickelung gehabt

habe Der ven Dr. Hunt, dem Präsidenten der anthropologischen Gefen. schaft in London eingebrachte Vorschlag, der Anthropologie eine besondere Section zu widmen, wurde mit großer Stimmenmehrheit ö ö. In Christianiga werden zur Zeit Vorbereitungen zur . bung der Ruinen einer ältesten Kirche, der St. Halvo rds kirche getroffen. und sind die Mittel dazu schon bewilligt Der Grund über den Kellern

ö . j 3 wie . öni⸗ he der Kirche, in welchem dereinst wenigstens vier von Norwegens Königen be⸗

z 3 5 5 9 ' 16 9 86 VT 8. graben worden sind, war mit Haäusern ganz überbaut; die letzte Feuers

5 z ö 39 5 1 brunst vor einigen Monaten machte aber den Grund frei, und jetzt wil

man die Gelegenheit wahrnehmen.

z Statistische Nachrichten. Seit Anfang dieses Jahres bis . d. sind, ,, 28 698 Personen in 83 Schiffen über Bremen ausgewandert ge 6 . in 64 96 gleichzeitig in 1864 und 12,682 . in 61 Schiffen in 1863. Von diesen 28,698 Passagieren begaben sich 2888 Personen in 68 Schiffen nach New-York, 3155 Personen in 13 Schiffen nach Baltimore, 326 Personen in 1 Schiffe nach New Orleans und 19 Personen in 1 Schiffe nach Buenos Ayres, oder 1865 . 1864 ö in 1tz Dampfschiffen 472 Personen in 15 Dampfschiffen 8 425 Personen 67 Segelschiffen 19,226 * » A9 Segelschiffen 12,127 *

üs in 83 Schiffen 2 698 Personen in 6 Schiffen I, I57 Personen ; . K Der diesmalige Auswanderer Ev pe dition stag (3. September) war einer der stärksten dieses Jahres. Es trafen ca. 2900 Auswanderer auf der Eisenbahn hier ein,. Sie wurden sämmtlich expedirt. Der größte Theil der Auswanderer geht, wie gewohn. lich, nach New-Hork, nach welchem Platze Schiffe expedirt wurden. Nach Baltimore 2 Schiffe und nach Rew-Orleans 1 Schiff. (Wes. 8). . Hannover, 6. September. Die zweite Nummer der Zeitschrift 8 statistischen Büreaus enthält einen Aufsatz zur Kirchen -Staätistit. Die Angaben umfassen das gesammte evangelische Deutschland mit Ausnahme Preußens. Hannover, das in allen hier eintretenden Beziehungen h mittlere Stellung unter den deutschen Staaten einnimmt, zaͤhlt 1102 Paw

rochien, 16305518 evangelische Einwohner, 1938 Sectirer, 1195 Kirchen⸗

z73 Kapellen und Betsäle, 1165 Geistliche, deren Hauptberuf das Kirchen⸗ amt ist und 25, bei denen die geistlichen Functionen Nebenamt sind. Das Einkommen der Pfarrstellen beläuft sich auf S95,5363 Thlr. Von den Kirchenstellen haben ein Einkommen unter 300 Thlr. 4, von 300 bis 500 Thlr.: 174, von 500 bis 700: 328, von oo bis 1900: 415, von 1000 bis 1500: 219, von 1500 bis 2000: 25. Das durchschnittliche Einkommen einer Pfarrstelle beträgt I68 Thlr. Der niedrigste durchschnittliche Satz be steht in Oesterreich nämlich 403 Thlr., der höchste in den beiden Mecklen burg, nämlich in Mecklenburg-Schwerin 10911, in Mecklenburg- Strelitz 1065 Thlr. Im Allgemeinen ist im Süden Deutschlands das Einkommen der evangelischen Geistlichen verhältnißmäßig gering, je weiter man nach Norden vorschreitet, um so größer wird der Durchschnitt des Einkommens verhält⸗ nisses. Hannover hält auch hier die Mitte.

Der für das im April abgelaufene Jahr ausgegebene Handels- ausweis von Kalkutta legt einen großen Fortschritt dar. Der Ser handel Kalkutta's belief sich auf eine Summe von 453 Mill. Pfd. St, 5 Millionen mehr als im vorhergegangenen Jahre. Es waren darin kauf · männische Waaren mit 34301,541 Pfd. St. 22, 107,689 Pfd. St. Eiport / 12,193,852 Pfd. St. Import) und edle Metalle mit 1, 140,296 Pfd. St. vertreten. Die Baumwollenausfuhr, 403,226 Ctr. im Werthe von 1846,523 Pf. St., hat im Vergleiche zu dem vorhergegangenen Jahre 156,180 Ctr. im Werthe von 2,4615357 Pfd. St. nachgelassen; auch ging ein Theil der Baumwolle, wie vor dem amerikanischen Kriege immer, wieder nach China ab. Die Einfuhr wurde durch 1395 Schiffe, britische und fremde mit 999,011 Tonnen vermittelt, eine Zunahme von 19 Schiffen und 1,909 Tonnen. Im Allgemeinen hat sich der Handel sverkehr Kalkuttas in den letzten 11 Jahren verdoppelt. Auch Britisch⸗Birma schreitet verwärtẽ Der Seehandel seiner 3 Häfen (Akyab für Arracan, Raugun für die Haupt stadt Pgzu und Maulmain für Tenasserim) hat sich um 3,292,108 Pfd. St. gehoben, nämlich auf 1034157133 Pfd. St . der Seehandel war mit mehr als fünf Sechsteln, 819,154 Pfd. St. darin betheiligt.

Gewerbe und Handels⸗Nachrichten.

In dem Zeitraume vom 16. bis 30. Juni 1865 wurden

Steinkohlen, . Transport-, Bra unkohlen Torf Brennholz weise.

und Coaks. Tonnen. Klaftern.

in Berlin ein- auf den

geführt: Eisenbahnen 83 736 Summa 137600 zu Wasser 7902

zu Wasser 53863 4056

aus Berlin auf den ö ausgeführt: Eisenbahnen 5398 Summa! . 4 . Schleswig, 5. September. Die schleswig holsteinische Landes regie⸗ rung hat folgende vom 2. d, datirte Verordnung erlassen; Nachdem e. Reglerungs ⸗Verfügung vom 21. Oktober 1863, welche noch gegenwärtig zu Kraft besteht, bereits die Einfuhr von Hornvieh aus allen außerhalb der Zollgrenze belegenen in und ausländischen Orten in das Herzogtbum, Hol⸗ stein verboten worden, wird zur Verhütung der Einschleppung der jetzt in England unter dem Hornvieh herrschenden Seuche für dad Herzogthum Schleswig Nachfolgendes verfügt: 1) Alles Hornvieh, welches von England eingeführt wird, erst 3 Wochen lang nach der Ankunft unter öffentlicher Aufsicht von anderem Vieh abgesperrt zu halten und erst, ,. dann ein autorisirter Thierarzt selbiges für gesund erklärt hat, dem Eigen⸗ thümer zur freien Verfügung zu übergeben. Zeigen sich Spuren einer Er⸗ krankung, ist die größte Vorficht zu beobachten, und bei in , . Rinderpest das Thier sofort zu tödten und zu verscharren. 2) Auf . Weise wird mit jedem Stück Vieh verfahren, welches, nachdem es an Bor eines zur Viehausfuhr nach England gebrauchten von England , ,. Schiffs gebracht gewesen ist, wieder hier an das Land gebracht 3 ö. Polizeibehörden haben die Capitaine der zum Viehtransport e. . ee. verwandten Schiffe anzuweisen, ihrer Mannschaft, wenn sie in England an Land kommt, den Besuch der Viehställe, Viehmärkte u. s. w. zu untersagen. 4) Alle Kosten der Absperrung und thierärztlichen Aufsicht sind von dem Eigenthümer abzuhalten. . tie , ,. ir fc en.) In der Zeitung »Globe« vom 31. igt d. J. ist ein von dem englischen Gesandten in Teheran, Sir Alison an

Lord Russell gerichteter Bericht des Direktors der englisch ⸗persischen Telegra⸗

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itains Smi lt, dahi f die durch Rußland zhen, Capitains Smith, abgedruckt, dahin lautend, daß die fo berien Depeschen sehr verspätet in korrumpirter Gestalt angelangt

seien. Darauf wird russischer Seits erwiedert: Man muß zugestehen,

s im Allgemeinen, d. h. was den Punkt anlangt, daß die in- ö ubethaupt in korrumpirter Gestalt anom men der Be⸗ richt des Capitains Smith leider wahr ist; zugleich sieht sich die Ear, rn Verwaltung aber veranlaßt, zu erklären, daß die gegen die russischen Te ö erhobene AÄnschuldigung in dieser Sache jeglichen Grundes entbehrt. Noch l . Verbindung zwischen Europa und Indien über Rußland und Persien hat die russische Regierung die Schwierigkeiten vorhergesehen, die nothwendigerweise in einer mit Persien gemein ichaft lichen Angelegenheit entstehen mußten einem Lande, in welchem eine . wie der Telegraph, etwas noch vollkommen Neues ist, und hat des · halb alle ier zu Gebete Fstebenden Mittel angewandt, damit die indische Korrespondenz obne Zeitverlust und richtig befördert werde. Unge⸗ achtet eines sehr ungünstigen Anfangs ist nach den neuerdings eingelaufenen Nachrichten die Depeschenbeförderung durch die persischen Telegraphen gegen ˖ wärtig schon bedeutend gesicherter, da auf den Stationen, welche die in

vor Eröffnung der Telegraphen

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