3180
Nordhausen, 28. September. Die Gemãlde · Ausstellung des Thü⸗ ringer Kunstvereins wird, der «R. Hann. Ztg.“ zufolge, zum 15. Ok- tober hier eröffnet werden. Der Katalog weist über 309 Rummern nach.
— Professor Dr. Westerm ann, seit 1834 ordentlicher Professor der klassischen Philologie an der Universität Leipzig, ist, den »Sächs. Blättern zufolge, aus Gesundheitsrücksichten auf sein Ansuchen in Ruhestand versetzt worden.
— In Schwabach (Franken) starb am 17. September im Armen hause setner Vaterstadt der bekannte Improvisator Max Volkert im Alter
von 58 Jahren. 2 23 Kurzem ist bei W. Braumüller in Wien der 3. Band von
Arneth's »Maria Theresia« herausgekommen.
— Herr Heinrich v. Förster, Eigenthümer der Allgem. Bauzeitung «,
meldet die »Oesterreichische Wochenschrift«, hat den bedeutenden Entschluß gefaßt, die berühmtesten Bauschöpfungen aus der florentinischen Blüthezeit don Brunelleschi bis Michel Angelo in großem Maßstabe zu versffentlichen. Zu diesem Behufe gingen zu Anfang Winter v. J. zwei tüchtige Architektur⸗ zeichner nach Florenz, deren erste Sendungen vor kurzem eingetroffen sind. Diese Blätter, welche sich hauptsächlich noch mit Brunelleschi beschäftigen, rühren von dem jungen und talentvollen Architekten Gnauth her, dessen kolorirte Skizzen auf der Architektenausstellung zu Wien allgemeinen Beifall fanden. . — Der gelehrte Kanonikus Gaetano Carabelli hat eine noch feh— lende vollständige Geschichte der Familie Farnese bekannt gemacht;: Dei Farnesi e! del Ducato di Castro e Roneiglione dalla storia inedita di Roneiglione«“. Sie beginnt mit dem 10. Jahrhundert und schließt mit der Geschichte der Königin Elisabeth von Spanien sI. .
— Außer der deutschen Philosophie widmet man auch der schöngeistigen deutschen Literatur in Italien eine eingehende Aufmerksam keit. So ist in letzterer Zeit in Mailand kurz nacheinander eine literarkritische Studie über Lenau und eine Uebersetzung von Chamisso's Peter Schlehmil⸗ in italie nischer Sprache (beides aus der Feder einer Dame) erschienen.
— Die baltische Geschichtsliteratur ist, nach Mittheilungen an die »N. Z«*, neuerdings durch zwei werthvolle Werke vermehrt worden. Bei Kymmel in Riga erschien der erste Band der von F. Bien em ann herausgegebenen »Briefe und Urkunden zur Geschichte Livlands in den Jahren 1558 — 15624, und bei Karow in Dorpat: »Die Rezesse der livlän— ßischen Landtage aus den Jahren 1681— 711“, herausgegeben von C. Schirren; das Erscheinen des Letzteren ist durch einen Beschluß des livländischen Adelskonvents ermöglicht.
Ge werbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Essen, 25. September. Keine angenehme Ueberraschung, schreibt man dem »Westf. Merkur«, hat hier die Nachricht verbreitet, daß seit der Mitte d. M. wieder seitens der Eisenbahnverwaltungen bei den Kohlenversendungen nach dem Osten eine Exzpeditionsgebühr von 2 Thir. pro Waggon erhoben wird. Die Frachtkosten werden dadurch so erhöht, daß in Berlin die Kon kurrenz der westfälischen Kohle mit der englischen, sächsischen und schlesischen im höchsten Grade erschwert, wenn nicht ganz zur Unmöglichkeit wird. Es haben in Folge dieses erneuerten Aufschlags bereits einzelne Kohlenhändler von weiteren Bestellungen auf hiesigen Zechen Abstand genommen. Unsere Kohle hat ohnedies, mit Ausnahme einzelner glücklichen Zwischenperioden, stets auf dem Berliner Markt einen schweren Stand gehabt; sie würde aber dennoch sehr wohl im Stande sein, sich dort zu behaupten, wenn die Eisen bahnen sich endlich zu liberaleren Grundsätzen bei ihren Tarifirungen ent schließen könnten. ; . K
— Folgendes Mittel falsche Kreditbillete zu erkennen, finden wir im »Od. B. mitgetheilt: »Man lege das Billet, welches man prüfen will, mit einem gleichnamigen von dem man bestimmt weiß, daß es richtig ist, zusammen. Wenn die Einfassungen nicht ganz zusammenfallen, so ist das kürzere Billet ein falsches. Dieses rührt einfach daher, daß die Formen, welche nach einer auf photographischer Aufnahme beruhenden Zeichnung ge— gossen werden, sich beim Abkühlen immer etwas zusammenziehen und die mit demselben angefertigten Abdrücke um ein fast unbemerkbar Geringes kleiner werden. . .
— In den Elbherzogthümern ist unter Andern auch die Aus“ fuhr in Fellen und Häuten nicht unbedeutend. Die bei Schwers in Kiel erschienenen »Statistische Mittheilungen aus der schleswig . holsteinischen Zolldirection über das Jahr 1864 führen an Rennthier⸗, Eisbären. und Robbenfellen bei 000 Pfund auf, Außerdem wurden 213,491 Pfund Schaf. und Kalbfelle ausgeführt, Am stärksten war die Ausfuhr an Rinds- und Pferdehäuten, nämlich 1,6316695 Pfund. An Sohlleder erportirten Schleswig und Holstein 24,654 Pfund, an Corduan, Saffian und anderen bereiteten Fellen und Häuten 16,935 Pfund, an Arbeiten aus Leder auch
gegen 10000 Pfund ꝛc.
Landwirthschaftliche Nachrichten.
Von der Saale, 29. September, wird dem »Magd. Corr. geschrie⸗ ben: Die Nachwehen des letzten Winters treten in betrübender Weise auch im Gebiete des edlen Waidmannswerkes hervor. Hasen und Hühner er— scheinen in der ganzen Umgegend fast nur als Seltenheiten, so daß viele Jagdbesitzer im Interesse des Nachwuchses ihre Reviere gar nicht beschießen. Roch viel trüber sieht es im eigentlichen Vaterlande des Wildgeschlechtes, in den Gegenden des Thüringerwaldes aus. So sind in der Gegend von Blankenburg 42 Schweine und in den Gothagischen Revieren, in der Nähe von Tabartz am Inselberge 196 Hirsche und Rehe beim Aufbruch des Win ters todt vorgefunden worden, die theils erfroren, theils verhungert sind, ob ⸗ wohl seitens der Forstverwaltung ein vollständiges Verpflegungssystem orga⸗ nisirt gewesen ist. Eine ungewöhnlich reiche Ausbeute hat man dort in Hirschgeweihen gemacht, denn während sonst die Thiere ihr Gehörn fast nur im unzugänglichen Walddickicht zu wechseln pflegten, hat die Kälte in diesem Jahre sie mehr nach den Niederungen getrieben, wo sie dann ihren Kopf- putz leicht auffindbar abgethan haben.
— Aus Neustrelitz, 27. September, schreibt die dortige Zeitung: Von allen Seiten gehen uns die erfreulichsten Mittheilungen über den über · aus gäünstigen Ausfall der diesjährigen Kartoffel-Ernte zu / seit vielen Jahren weiß man sich in unserem Lande einer so reich gesegneten Ernte nicht zu erinnern. Auf einigen Gütern mit gutem Boden wird von jeder Quadratruthe ein Scheffel gewonnen und zwar von so ausgezeichneter QOua- lität, wie man sie nur vor dem Auftreten der sog. Kartoffelkrankheit, nament⸗˖ lich zu Anfang der vierziger Jahre, gekannt hat. In Folge dessen sind denn auch die . der Kartoffein sehr gefallen und sollen zahlreiche Lieferungs—« verträge auf brauchbare Eßkartoffeln von 16 bis 20 Schill. pro Scheffel in unserer Gegend abgeschlossen sein. Und was noch mehr in die Waagschale fällt, unsere Landleute athmen jetzt wieder auf, da ihnen durch die gute
Kartoffel- Ernte, im Verein mit der ergiebigen zweiten Wiesenschur die
Aussicht gegeben ist, ihren Viehstand nöthlich durch den Winter bringen zu können, woran sie bis dahin verzweifelten.
— In Baden ist die Weinlese an den meisten Orten vorüber; der Rothwein ist vielfach (Breisach, Waldshut u. A.) so hochgrädig, daß er sich nicht mehr wägen läßt. Weißwein zeigte in der Nähe von Freiburg 90 bis 9g Grad. Im Verkaufe ist noch wenig Leben wegen der hohen Preise und fühlbaren Geldmangels. Die Preise variiren in den mittelguten Bezirken von 23 bis 33, in den besseren von 30 bis 40 Fl. per Ohm. In Gebirgsorten wie Ober- und Niederegganen wird ein voller Herbst bei vor— züglicher Qualität erzielt. Bereits ausgegohrener Wein von Hügelheim zeigte auf der Oechslesschen Weinwage 6 Grad, und wird erwartet, daß er nach beendeter Gährung 7bis 8 Grad zeigen wird, eine Seltenheit um diese Zeit.
. 8 Ueber den Verlauf der Viehkrankheit in Holland und über die dort dabei gemachten Erfahrungen wird der »Elberf. Ztg.« gemeldet: „Nach den offiziellen Berichten herrscht die Krankbeit bis jetzt nur im südlichen
Theile der Provinz Holland und kam nur vereinzelt in der angrenzenden
Provinz Utrecht vor. Nur in einzelnen Gemeinden erkrankte die Mehrzahl des vorhandenen Viehs, in vielen aber wurden nur wenige Stück krank. Diese werden in Quarantaineställe gebracht, dort beobachtet und bei Zu⸗ nahme der Seuche getödtet und verscharrt. An manchen Stellen sind von den erkrankten Stücken ein Drittel, ja sogar die Hälfte wieder hergestellt, es scheint also, daß man dort zweckmäßige Heilmittel gefun · den hat. Um der Verheimlichung von Erkrankungen von Seiten der Vieh— besitzer vorzubeugen, hat der Staat vorläufig einen Kredit von 500/000 Gul- den eröffnet, woraus jedes an der Rinderpest krepirte Stück Vieh auf das Zeugniß und nach der Taxe des betreffenden Thierarztes auf eine Anwei⸗ sung des Bürgermeisters dem Eigenthümer sofort aus der Steuerkasse ver⸗ gütẽt wird. Auch die belgische Regierung hat eine Verfügung erlassen, daß bei eintretenden Krankheitserscheinungen sofortige Tödtung des Viehes angeordnet wird, jedoch unter Vergütung von zwei Drittheilen des durch Saͤchverständige festzusetzenden Werthes durch die Gemeinde an den betreffen den Eigenthümer.«
Eisenbahn⸗Angelegenheiten.
Breslau, 30. September. In Betreff der Rechten ⸗Oderufer-⸗Eisenbahn macht der Königliche Landrath des Oelser Kreises, Herr von der Berswordt, im Kreisblatt unterm 27. d. M. Folgendes bekannt: »Einer von dem Banquierhause Ruffer u. Co. mir zugegangenen Mittheilung zufolge ist der Schlußbericht, mittelst dessen dem Herrn Handels Minister die vollständige Einzahlung von 5 pCt. der zum Bau der »RechtenOderufer -⸗Eisenbahn« ge— zeichneten Kapitalien und speziell auch der ersten 4000 Thlr. auf die vom Kreise Oels, als Corporation, gezeichneten 80, 000 Thlr. nachgewiesen und in welchem um Ausreichung der Allerhöchsten Bau Konzession gebeten wird, am 26. d. M. nach Berlin abgegangen. «
Hannover, 27. September. Die englische Gesellschaft für den Bau einer Leine ⸗Deister Bahn hat am Montag die bedungene Cautions. summe von 100000 Thlr. eingezahlt. Es ist damit die Konzessions-Erthei— lung zur definitiven geworden. Dem Vernehmen nach gehört die Vollen. dung des Baues binnen zwei Jahren zu den Bedingungen derselben.
— Bei dem bevorstehenden Eintreten der rauhen Jahreszeit und der damit drohenden Behinderung der Schifffahrt, schreibt die »Wes. Ztg.“, wird fes ür die Versender von Gütern aus Bremen nach dem Osten und Nord˖ osten von Interesse sein, daß im Eisenbahnverkehr zwischen Bremen und Lübeck und zwischen Bremen und Harburg seit dem 1. August d. J. eine erhebliche Ermäßigung der Fracht für verschiedene wichtige Artikel eingetreten ist. Seit jenem Termin sind nämlich, wenn in Quantitäten von mindestens 100 Centnern befördert, die Artikel Reis, Roh- und Rolltabak, Tabaksstengel, Pech und Theer derartig niedriger tarifirt worden, daß sie jetzt nur eine Fracht von 2 Spf. pro Centner und Meile nebst 1 Thlr. Zuschlag pro 100 Centner zu tragen haben. Die Fracht betrug bis zum 1. August d. J. nach Lübeck 37 Thlr. 16 Sgr. pro so0 Ctr, seitdem 26 Thlr. 25 Sgr, nach Harburg bis zum 1. August 26 Thlr., seitdem 17 Thlr. 20 Sgr.
— Aus Parchim (in Mecklenburg), einer der reichsten Kommunen des Landes, wird gemeldet, daß man sich dort in Verbindung mit den Ad— jacenten zum Bau einer Eisenbahn von Parchim nach Grabow auf eigene Kosten entschlossen hat. Die Strecke beträgt 37 Meilen, das Terrain ist durchaus eben, es braucht nicht eine einzige Brücke gebaut zu werden und
hat man daher das Baukapital auf 450,000 Thlr, veranschlagen können.
Die Berlin ⸗Hamburger Bahn ist bereit, den Betrieb für 40 pCt. der Brutto Einnahmen zu übernehmen.
— Die »Wiener Ztg« vom 1. Oktober meldet im amtlichen Theil.
Se. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25. August und vom 12. September d. J. dem Grafen Eugen Czernin, Franz Grafen Boos Waldegg, Hugo Grafen Nostiz,
Namensfertigung zu versehen geruht.
August Haas, Johann Freiherrn von Neuberg, Anton Edlen von Stark, Friedrich Grafen Wallis und Gustao Zupansky die angesuchte Konzession zum Baut und Betriebe einer Lokomotiveisenbahn von Prag nach Eger Allergnä⸗ digst zu ertheilen und die bezügliche Konzessionsurkunde mit der Allerhöchsten
Beilage
3181
Beilage zum Königlich Preußischen Staats-AUnzeiger. Dienstag
3. Oktober
Telegraphisgsehe Witternmngshberiehte.
Baro- meter. Ort Paris. rt. . Linien.
Lempe- ratur. ; . Wind. mur.
Beobachtungszeit. Allgemeine
Himmels-
— Stunde anzieht.
Aus wirtige Statiene s. 1. 0kt ober.
9 NO., s. schwach nehlig. NO., sehwach. neblig. Windstille. heiter. 338, 9g N., schwach. rein. 339, 9 SW. , schwach. bedeckt. 340, z S., Windstille. bedeckt. 332,9 J O., schwach. heiter. 340, NO, sehwach. heiter. 5339, NO., Windstille. schön. 345,1 NO., schwach. heiter. 342,1 S0O., schwach. bedeckt.
Freug nine hn 6 ü tie.
1. 0ktober.
SO. , schwach. SOS. , schwach. Windstille. Windstille.
O NO., schwach. heiter.
NO., schwach. heiter.
N., sehr sehwach. völlig heiter. O., Windstille. heiter.
O., schwach. ganz neblig. S0O., schwach. heiter.
SO ., schwach. sehr heiter, SO., sehr schw. neblig. NO., sehwach. heiter.
337, 0 337,3 339,3
Brüssel. ... Helsingłors
Sku desnäs . Gröningen. Helder . .. . Christians. .
Memel Königsberg Danzig Cöslin Stettin Berlin
339,8 339,9 339, 9 339, 1 339, ? 37174 6 336, 0
3353 333,4 3351, 9 331.7 3 332, 2 5, 0
heiter. heiter. heiter.
Münster . .. Torgau. Breslau. ... . ; Ratibor. ...
8 R O , e e e e 8 , .
wüärti ge Siati one n. 2. Oktober.
8 Mgrs. Paris 337, OS0O., schwach. 337,0 342, 343, 1 342, 6 342,1 341.2 331,2 343,6
heiter, einige Wolken. NVW. , s. schwach. heiter.
N., schwach. heiter. NNO. , schwach. heiter.
N., schwach. bewölkt. PRNCO., mässig. heiter.
O., schwach. bedeckt. Windstille. heiter.
NNO., schwach. am 18ten cr.: Maxim. 10,4, Minim. 3.0. sehr bewölkt. heiter.
heiter.
halb bedeckt. halb bedeckt.
ÿBrüssel .... IHaparanda. * ien ,, ö Peters furg * * 32 2
Moskau ... Stockholm.
Skudesnäs. 542. 3 Gröningen. Helder
Hernösand.
Christians. .
O., friseh.
339. 2 XS9., Windstille. 338, 6 O NO., mässig. 340, 0 0. 343, z Windstille.
heiter, stark. Reif.
Beobachtungszeit. Baro- Tempe- . meter. ratur.
tunde Ort. Faris. Rau- Linien. mur.
Allgemeine Himmels- ansicht.
Wind.
FEreussische Srati onen. 2. Oktober.
NO., s. schwach. heiter.
O., schwach. heiter.
O., schwach. bedeckt.
O.. mässig. bewölkt.
6 ,, trübe. „lebhaft. heit., unbedeekt.
O NO., sehwach. bedeckt.
NO., s. schwach. sehr heiter.
NO., schwach. heiter.
O., sehwach. trübe, stark. Neb.
S0, mässig. sehr heiter.
S0. , sehwaeh. halh heit., Nebel.
NO., sehwach. heiter.
341,0 340, 340, 339 s 340.2 337,6 337,5 3351, 8 335,2 333, 5 335.3 331.7 5, 0 332, 4,
KCönigsberg Danzig Cöslin Stettin Berlin Posen Münster . .. Torgau .. Breslau ...
Ratibor ... l
,
Königliche Schauspiele Dienstag, 3. Oktober. Im Opernhause. 184. V Margarethe. Oper in 5 Akten nach . 2 von 6
und M. Carré. Musik von Gounod. P . Margarethe: Frl. Lucca. Ballet von P. Taglioni.
Mittel ˖ Preise. Im Schauspielhause. (150 Abonnements ⸗Vorstellung.) die Krone. Intriguenstück in 5 Aufzügen von j Irn n iich Preife. . groen n . ienstag, 3. Oktober. Im Saaltheater des Königlichen Schau— spielhauses. Zweite Vorstellung der französischen a n, e g. schaft, unter Direction des Herrn J. de Sylveira. Les deux Veuves. Comédie en un acte de Mr. Félicien Malleflle. Le . au en, n, Comédie en un act de Mr. Theodore arrière. on 1Sménie! Comédie - Vaudevill MM. Labiche et Marc Michel. H Preise der Plätze: Erstes Parquet und erste Estrade 1 T ir 5 Sgr. Zweites Parquet und zweite Estrade 25 Sgr. 2 Sitzplatz 15 Sgr., Stehplatz 10 Sgr. — Der Billetverkauf findet am Tage der Vorstellungen Vormittags von 10 bis 1 Uhr
Um
[Sonntags von 11 bis 2 Uhr) im Abend- Kassenlokal der König— ,, von der Jägerstraß), und an ö. ndkasse im Vestibul des Concertsaales (Ei T ien, m. s (Eingang von der Tauben Mittwoch, 4. Ottober. Im Opernhause. (185. Vorstellun Der Postillon von Lonjumeau. Komische Oper in 3 . . . . des Leuven und Brunswick, von M. G. Friedrich. usik von Adol Adam. . . . 3 ph Gast: Hr. Wachtel: Mittel ˖ Preise. Im Schauspielhause. (151. Abonnements - Vorstellung.)
2 * * Ei Lustspiel. Lustspiel in 4 Aufzügen von R. Benedix. 1
Vorher: Die
Zeichen der Liebe. Lustspiel in 1 Akt von G. zu Putlitz.
Oeffentlicher Anzeiger.
Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
.
Gegen den unten näher bezeichneten Kaufmann Heinrich Juli Eduard Martini ist in den Akten M. 363 — 65 9. e c gn ge, wegen Unterschlagung aus §5. Q5 seg. des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ist, er latitirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte desselben Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts . oder Polizei⸗Behörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil! und Militair - Behörden des In und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungofalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadt- e r n rn hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung ö. dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden es Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 29. September 1865.
Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen.
Kommission II. für Voruntersuchungen.
. k
er Heinrich Juliu uard Martini ist 27 Jahr alt, am 14. November 1838 in Hohendorff geboren, evangelischer isdn, hat krause hellblonde Haare, blaue Augen, blonde Augenbrauen, wenig Schnur bart, rundes volles Kinn, spitze Nase, breiten Mund, hohe und breite Stirn, ist kleiner schmächtiger Gestalt, spricht die deutsche Sprache.
Mord bei Niederfinow. . Am 24. September d. J. (Sonntag) Nachmittags gegen 5 Uhr ist der Fischermeister Küster aus Ringenwalde auf der Neustadt E.-W. Oderberger Chanssee durch einen Schuß in die linke Brust getödtet worden. Die mit . geladene Schußwaffe ist in nächster Nähe auf Küster abgefeuert Kiüster ist am 24. September, Nachmittags 4 Uhr, aus dem Kamm— schen Gasthofe in Neustadt E-W. auf J n 2 schwarzen Pferde bespannten Einspänner Leiterwagen allein die Chaussee nach Oderberg ge= fahren. Zwischen Neustadt und dem Chausseehause Mönchsbrück hat ein fremder Mann sein en Wagen bestiegen und den Sitz zur linken neben ihm eingenommen. Dieser Fremde ist des Mordes dringend verdächtig. Er ist noch da, wo der Weg nach dem Forsthaus Kahlenberg abgeht, auf dem Wagen des Küsftr und in anscheinend heftigem Gespraͤch mit demfelben ge—