3266
der Herzoglich holsteinischen Landesregierung, bringe ich hierdurch zur öffenllichen Kunde, daß ich mittelst Bestallung vom 30. Septem. ber d. J. den bisherigen Amtmann des Amtes Flensburg, Werner Kraus, zum Chef der 3. Section der Herzoglich holsteinischen Landes-
regierung ernannt habe. Ferner bringt dasselbe Blatt einen Extrakt aus einem Schreiben
des K. K. Oesterreichischen Statthalters für das Herzogthum Hol— stein vom 29. v. M. betreffend die der Landesregierung ertheilte Autorisation zur Urlaubsertheilung an Beamte und Angestellte zum Zweck der Vornahme von Reisen ins Ausland bis zu der Dauer von vier Wochen. .
Oldenburg, 8. Oktober. (Wes. Ztg.) Nachdem jetzt in dem preußischen Hafenorte Heppens der Beweis geliefert ist, daß man auch in unseren Marschbezirken durch artesische Brunnen zu einem guten Quellwasser gelangen kann, soll man dort hereits mit den Vorbereitungen zu einem zweiten Bohrloche von noch größeren Dimensionen als das erstere beschäftigt sein, und zwar würde das erste Rohr einen Durchmesser von 22 Zoll erhalten. Unter Be— nutzung der bisher gemachten Erfahrungen gedenkt man in eine Tiefe von 650 Fuß zu dringen und mit der Arbeit in zwei Jahren fertig zu werden. — In diesen Tagen ist die langersehnte Chaussee fertig geworden, welche, aus hartgebrannten Ziegelsteinen (Klinkern) bestehend, die Stadt Varel mit dem Butjadingerlande und den Weserhäfen verbindet. Gleichzeitig ist ein reger Postverkehr auf der— selben eröffnet.
Mecklenburg. Schwerin, 9. Oktober. Wie die ⸗M. Z.« vernimmt, ist Se. Königliche Hoheit der Großherzog in Lissabon eingetroffen und beabsichtigt, am 2. d. M. die Reise zu Schiff nach dem südlichen Spanien und zwar zunächst nach Malaga fortzusetzen. — Die hochfürstlichen Kinder haben Arcachon am 30. v. M. ver⸗ lassen, und zwar ist der Erbgroßherzog und der Herzog Paul Friedrich nach Bagneres zurückgekehrt, von wo sie am 22. d. M. sich nach Bayonne zu begeben gedenken, um den Großherzog bei der Rückreise zu begrüßen. Dagegen sind die Herzogin Marie und der Herzog Johann Albrecht über Bordeauz und Paris nach der Schweiz gereist, um sodann über Darmstadt und Berlin den Heim— weg anzutreten.
Sachsen. Coburg, 8. Oktober. (8. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Arthur von Großbritannien hat vor seiner am 2. d. M. erfolgten Abreise von hier das Palais des Hausober— marschall v. Wangenheim gekauft, welches er noch erweitern lassen und im nächsten Frühjahr beziehen will.
Meiningen, 7. Oktober. Nach mehrwöchentlichem Aufent— halte in Saalfeld ist der Herzog gestern und die Herzogin heute hierher zurückgekehrt.
Württemberg. Stuttgart, 8. Oktober. (Fr. J.) Die von dem letzten Landtage verabschiedeten Gesetze werden nach und nach promulgirt. Vor einigen Tagen das neue Kreditgesetz für die Studirenden der Landesuniversität; gestern das Gesetz über Brand- schadenvergütung bei Explosionen durch Gas; früher das neue Brannt— weinsteuergesetz, das Gesetz über die Herabsetzung des Alters der Volljährigkeit, das Complexzlasten ., das Schulgesetz. — Ein neues württemb. Eisenbahnanlehen steht nahe bevor. Die ersten 10 Millionen der von den Ständen für den Eisenbahnbau verwilligten Anlehen sollen vergeben werden. Die Obligationen werden eben gedruckt.
Bayern. München, 8. Oktober. In und bei der vielbe— suchten Gastwirthschaft zur ⸗Westendhalle⸗ kam es diesen Abend, wie dem N. C.« berichtet wird, in Folge von Arretirungen auf der Okt oberfestwiese, in welche sich das Publikum mischte, zu argen Ruhe— störungen und, wie es heißt, zu Wiedersetzlichkeiten gegen die Gen— darmerie. Die Vorfälle scheinen ziemlich ernst gewesen zu sein, denn es mußten größere Abtheilungen Infanterie und Reiterei requirirt werden, und erst nach längerer Zeit gelang es, sehr viele Verhaftun— gen, 50 — 70, vorzunehmen und die Ruhe wieder herzustellen.
Oesterreich. Wien, 9. Oktober. Neuesten Bestimmungen zufolge soll der Aufenthalt des Allerhöchsten Hofes in Schön brunn bis Anfangs November verlängert werden.
Ein Wiener Telegramm der »Frankf. Postzeitung, vom g. Oktober meldet: Sicherem Vernehmen nach steht der Erlaß eines provisorisch gültigen Dekrets bevor, welches die Staatsschulden⸗ Kontrols⸗Kommission in ihrer bisherigen Zusammensetzung von Neuem ernennt.
Pesth, 8. Oktober. Heute Vormittags begaben sich die Wäh— ler der inneren Stadt Pesth zu Deak, um selben zur Uebernahme der Landtagsvertretung aufzufordern. Auf eine Ansprache des Wäh⸗— lers Hollorits antwortete Deak zustimmend.
Frankreich. Paris, 8. Oktober. Der »Moniteur« ent- hält in seinem amtlichen Theile ein Kaiserliches Dekret, wodurch der Beitritt des Großherzogthums Mecklenburg; Strelitz zu dem am 9. Juni d. J. zwischen Frankreich und dem Großherzogthum Mecklen⸗ burg - Schwerin abgeschlossenen Schifffahrts ! und Handelsvertrage und zum literarischen Vertrage bestätigt wird.
Spanien. Die »Madrider Zeitung, vom 4. Oktober giebt Einzelheiten über die Ereignisse von Saragossa. Am 2. d. M. bildeten sich auf dem Platze San Francisco mehrere Gruppen, welche Veränderungen an dem Aeeisetarif verschiedener Gegen stände verlangten. Die Behörden ergriffen sogleich Vorsichtsmaß— regeln und bei Anbruch der Nacht ging die Menge auch wieder aus einander. Am Zten bildeten sich aber von Neuem Gruppen, und zwar noch größere, als gestern, auf den hauptsächlichsten Plätzen von Saragossa. Dieselben nahmen eine drohende Haltung an und gingen auf die wiederholte Mahnung der Behörde nicht aus einander. Nachdem die gesetzlich vorgeschriebenen Aufforderungen ohne Er— folg an die Aufrührer erlassen worden waren, wurde die Militair⸗ behörde requirirt. Um 3 Uhr Nachmittags kündigte der General. Capitain an, daß, falls binnen einer Stunde der Auflauf nicht vor— bei sei, die Militairgewalt einschreiten werde. Eine Depesche des General -⸗Capitains an den Kriegs⸗Minister von 4 Uhr 50 Minuten meldete, daß die auf der Promenade Santa Engracia und auf dem Platze San Francisco versammelte Menge bei dem ersten lebhaften Angriff der Garnison, den er selbst geleitet habe, zerstoben sei, ohne daß es nöthig geworden, auf das Volk zu feuern. Eine spätere Depesche von 8 Uhr 14 Minuten meldete, daß von Neuem auf— rührerische Gruppen sich gebildet hätten und daß man nach mehreren erfolglosen Aufforderungen und nachdem einmal in die Luft geschossen worden, sich genöthigt gesehen habe, ein regelmäßiges Feuer auf die Empörer zu eröffnen, wodurch diese dann auch bald in die Flucht getrieben wurden. Man wußte noch nicht, wie viele Todte und Verwundete bei dieser Gelegenheit Seitens der Aufrührer gefallen waren. Ein Soldat wurde von einem der Empörer erschossen. Eine dritte Depesche von 8s Uhr 56 Minuten meldete, daß die Ruhe wieder hergestellt sei, daß mehrere Verhaftungen vorgenommen worden seien und namentlich auch derjenige, welcher den Soldaten erschossen, fest— genommen worden sei.
Der »Correspondencia« wird unterm 5. Oktober aus Saragossa mitgetheilt, daß die dortige Garnison um zwei Bataillone verstärkt worden ist und daß die Verhaftungen fortdauern.
Italien. Die »Gazzetta di Torino vom 6. Oktober zeigt an, daß die Großfürstin Marie von Rußland mit ihren beiden Töchtern, von Susa kommend, in Turin eingetroffen ist, um dort einige Tage zu bleiben.
Florenz, 5. Oktober. Der Minister des Kultus und der Justiz hat abermals die Räumung dreier Klöster, in Adina, Fale— rona und Acquaviva, verfügt und die Gebäulichkeiten den Gemein— den zu Schulzwecken überwiesen. Weitere Maßregeln dieser Art stehen noch bevor. — Im Palazzo Vecchio und in den Uffizien ist man jetzt mit der Einrichtung der Lokalitäten für die beiden Häuser des Parlaments so ziemlich zu Stande gekommen. Die Minister Natoli, Jacini, Sorelli und Cortesi haben so eben die Arbeiten be—
sichtigt und dabei die Frage, welcher Saal bei der Eröffnungs- Feier
lichkeit benutzt werden soll, in vorläufige Erwägung gezogen. — Der
König machte von Turin einen Ausflug nach Valdieri, wird aber
vor der Rückkehr nach Florenz seine frühere Hauptstadt noch einmal besuchen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 8. Oktober. (R. J.) Wegen der sehr gestiegenen Zahl der Rekruten, welche in Folge von Untauglichkeit zurückgewiesen werden, hat Se. Majestät der Kaiser befohlen, daß zur Controle der medizinischen Besichti— gung und der Untauglichkeits⸗ Erklärung der Rekruten bei den Gou— vernements ⸗Militair⸗Chefs besondere Kommissionen ernannt werden sollen.
— Der Gouverneur von Kiew hat unter dem 15. September ein Rundschreiben erlassen, in welchem auf das Cirkular vom 28. September v. J. hingewiesen wird, worin darauf aufmerksam ge⸗ macht wurde, daß die vorgekommenen Brände in den meisten Fällen nur in Folge des höchst mangelhaften Zustandes der Löschapparate so furchtbare Maße gewonnen, und daß, wenn die städtischen Ein— nahmen nicht zur Verbesserung derselben ausreichten, freiwillige Bei⸗ träge erhoben und dazu verwendet werden müßten; sodann wird bemerkt, daß außer in den Städten Wassilkow und Tscherkask nichts von den Stadthäuptern geschehen sei, um dieser dringenden Mahnung nachzukommen. Da die Stadthäupter durch diese Gleichgültigkeit gegen eine so wichtige Angelegenheit ihre Mißachtung gegen die Gemeinde, welche sie doch mit ihrem Vertrauen beehrt und ihnen die Leitung ihrer Angelegenheit übergeben hat, offenkundig an den Tag gelegt haben, setzte eine solche Sorglosigkeit ihn (den Gouver— neur) in die Nothwendigkeit, ihnen die Erfüllung seiner Forderungen nochmals zur Pflicht zu machen und ihnen, um jede Möglichkeit zu fernerer Thatlosigkeit zu beseitigen, die Polizeichefs an die Seite zu stellen, welche mit den Stadthäuptern zusammen den Gemeinden die Nothwendigkeit einer unverzüglichen Verbesserung des Feuerlösch— wesens klar zu machen und für die Herbeischaffung der nöthigen Mittel zu sorgen haben werden.
Von der polnischen Grenze, 8. Oktober. (Osts. Ztg.) Das Resultat der in Siedlee geführten kriegsgerichtlichen Unter⸗
suchung läßt in Bezug auf die Betheiligung der Umsturzpartei an den Bränden keinen Zweifel übrig. Die Zwillingsbrüder Johann und Stephan Lentowski, die ein Alter von 145 Jahr haben, verharren mit Entschiedenheit bei den ihre Mutter belasienden Aussagen. Sie behaupten wiederholt, daß ihnen aus der Schweiz von einem ihrer Brüder, der früher zu den Insurgentenbanden gehörte, Aufwiegelungen zugesandt seien. Diese Behauptung wird auch durch einen in den Händen der Behörde befindlichen Brief vollkommen bestätigt. Das Kreisgericht in Siedlee hat bereits zwei Todesurtheile erlassen und noch auf einige andere Strafen erkannt. Die ergangenen Urtheile werden nächstens veröffentlicht werden. Die Brandbriefe, die noch immer an verschiedenen Punkten des König reichs verbreitet werden, sowie eine Menge anderer Indicien be— weisen klar, daß bei den zahlreichen Feuersbrünsten der letzten Zeit eine verbrecherische Hand thätig ist.
Dänemark. Kopenhagen, 9. Oktober. In der heute stattgehabten Sitzung des Folkethings des Reichsraths ist der Staatsgrundgesetzentwurf in noch mehr veränderter Fassung wieder dem Landsthing überwiesen worden. Der Conseilspräsident erklärte, daß die Regierung dem so veränderten Entwurfe nicht bei⸗ treten könne.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff 'schen Telegraphen⸗Büreau.
Breslau, Dienstag 10. Oktober, Morgens. Die »Bresl. Z.“ meldet aus Warschau: Der dortigen Justiz ⸗ Kommission ist vom General ⸗ Polizeimeister Trepow die Mittheilung zugegangen, daß der Kriegszustand im Königreich Polen Neujahr 1866 aufge— hoben werden wird. Die Gesetzeskommission solle die Strafen für Vergehen feststellen, deren Aburtheilung der Polizei zufällt.
London, Montag, 9. Oktober, Nachmittags. Reuters Office hat Nachrichten aus Shanghai vom 4. September erhalten. In der westlichen Tartarei ist ein siegreicher Aufstand ausgebrochen; die Provinz Ili hat sich vom chinesischen Reiche losgerissen. Die Nienfei - Insurgenten haben in drei Städten kapitulirt; dem offiziel⸗ len Bericht zufolge soll Oberst Burgevine ertrunken sein.
Paris, Dienstag, 10. Oktober, Vormittags. Das heutige »Journal des Debats« sagt: Man meldet als gewiß, daß sich Graf Walewski demnächst in einer politischen Mission nach Florenz be— geben werde.
— Das 20. Stück des Central. Blatts der Abgaben, Ge—⸗ werbe und Handels -⸗-Gesetzgebung und Verwaltung in den Königlich Preußischen Staaten bringt in der Beilage eine Statistik der Brauereien für das Jahr 1864, der wir Folgendes entnehmen: Gewerbliche Brauereien, welche Bier verkaufen und der Gewerbesteuer unterliegen im preu— ßischen Staat und denjenigen Vereinsgebietstheilen, deren Regierungen mit Preußen die Uebergangsabgaben von Bier als eine gemeinschaftliche theilen: a) in den Städten 3730, b) auf dem Lande 3683, im Jahre 1863 dagegen: a) 3697, b) 3753. Der höchste Betrag des Fizums, welcher für die einzelne Brauerei entrichtet worden, betrug 34,000 Thlr. in Berlin), derselbe erreichte in der Provinz Posen die Summe von nur 800 Thlrn. Ueber 2000 Ctr. Braumalz wurden versteuert in je a) 178 Brauereien in den Städten und b) W8 auf dem Lande, gegen 1863: a) 168, b) 23; 100 Ctr. Braumalz und darunter a) 1088, b) 2176 gegen 1863: a) 1130, b) 2288. Betrag der Brau malzsteuer. 1) In Ost-⸗Preußen: a) in den Städten 131,774 Thlr. 22 Sgr. 11 Pf, b) auf dem Lande 70,148 Thlr. 21 Sgr. 2 Pf., zusammen 262,522 Thlr. 25 Sgr. 1 Pf., in West⸗Preußen: a) 80623 Thlr. 2 Sgr. 11 Pf., b) 16,990 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf., zusam⸗ men; 9gö6t! T n ,, 3 Pf., b) 7766 Thlr. 4 Sgr. 8 Pf., zusammen 50,688 Thlr. 19 Sgr. 11 Pf. 3) Pommern: a 48,101 Thlr. 6 Sgr. 2 Pf., b) 8193 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf, zusammen: 56,294 Thlr. 23 Sgr. 8 Pf. 4) Schlesien: a) 168,792 Thlr. 20 Sgr. 10 Pf., b) Sz733 Thlr. 1 Sgr. 10 Pf. zusam⸗ men: 256,525 Thlr. 28 Sgr. 8 Pf. 5) Brandenburg, in Berlin: 193,899 Thlr. 19 Sar. 11 Pf., Reg.! Bez. Potsdam, a) T3, 253 Thlr. 18 Sgr. 3 Pf., b) 8574 Thir. 18 Sgr. 2 Pf, zusammen: 81,828 Thlr. 6 Sgr. 5 Pf., Reg.. Bez. Frankfurt ) 58,828 Thlr. 15 Sgr. 2 Pf, h) 14,993 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf, zusammen: 73,6821 Thlr. 22 Sgr. 8 Pf. 6) Sach sen: a) 231,594 Thlr. 14 Sgr. 9 Pf, b) 66073 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf., zusammen: 297I6h83 Thlr. 12 Sgr. 3 Pf. 7 Westfalen: a) 78,191 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf / b) 35,129 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf., zusammen 113,921 Thlr. 25 Sgr. 8) Rheinland: a) 216251 Thlr. 29 Sgr. 6 Pf, b) 95,950 Thlr. 20 Sgr. 10 Pf, zusammen 312202 Thlr. 20 Sgr. 4 Pf. Summa von 1— 85 2) 1,324,834 Thlr. 5 Sgr. 5 Pf., b) 412,154 Thlr. 3 Sgr. 11 Pf. Gesammt⸗ Summe: 137136,988 Thlr. 9 Sgr. 4 Pf. gegen 1863: 1,3640262 Thlr. 27 Sgr. 8 Pf., 1864 also mehr: g6,725 Thlr. 11 Sgr. 8 Pf.
Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
— Das Oktober Heft der vom Prof. Dr. Foß herausgegebenen Zeitschrift für Preußische Geschichte und Landeskunde enthält eine zum Theil aus seither noch unbekannt gebliebenen Quellen bearbeitete Darstellung Zur Beurtheilung des Staatsministers von Wöll—⸗ ner« von J. D. E. Preuß. Die Unter Abtheilungen dieser Dar— stellung sind überschrieben: J. Wöllner's Jugend und Predigtamt. II. Wöllner als Landwirth und als ökonomischer Schriftsteller und III. Wöll— ner's Vorlesungen für den Prinzen von Preußen. Der Herr Verfasser des vorliegenden Artikels hat eine merkwürdige Episode der preußischen Geschichte mit seiner kritischen Fackel beleuchtet und dem historischen Rechte vindicirt. Es ist von höchstem Interesse, zu erfahren, wie der große König Friedrich auf Wöllner, als 6konomischen Schriftsteller seinen Blick richtete, und dieser mit seiner Schrift: »Die Aufhebung der Ge—⸗— meinheiten in der Mark Brandenburg nach ihren großen Vortheilen ökonomisch betrachtet,« bei dem Könige, wie Preuß urtheilt, ganz gewiß eine sehr rühmliche Anerkennung gefunden hat. Bald nachher war aber der große König durch die Privatverhältnisse Wöllner's veranlaßt, über denselben ein sehr scharfes Urtheil auszusprechen. Viel später bot sich für Wöllner die Gelegenheit, mit dem damaligen Prinzen von Preußen bekannt zu werden es war im J. 17182, als W. bereits das 50. Jahr erreicht hatte. Doch wir müssen bei der Reichhaltigkeit des historischen Stoffes, welcher hier geboten wird, uns bescheiden, auf die Lektüre der Ab⸗ handlung selbst zu verweisen. — Das vorliegende Hest enthält außerdem noch einen sehr schätzenswerthen Artikel Schloß und Dom zu Ma⸗ rienwerder« als Versuch einer kritisch- historischen Erläuterung von R. Bergau. Die Bibliographie fehlt diesem Hefte. Eine Rezension (Kügensch-⸗ Pommersche Geschichten aus sieben Jahrhunderten von Otto Fock) und einige Sitzungs-Protokolle historischer Vereine bilden den üblichen Schluß.
Tele graphische Witterunsberiehte.
Beobachtungszeit. Baro. Lempe- meter. ratur. Wind
ort. Paris. 1
Linien. mur.
Allgemeine Himmels- ansicht.
Stunde
Aus wirt i ge Siat ig n en. 10. Oktober.
ie,, 332.0 Brüssel. ... 330, ] Haparanda. 334,9
S., mässig. bedeckt.
S., sehwach. bedeckt, Regen. SVW. , schwach. bedeckt. Helsingfors 339, Windstille. bewölkt.
339,4 — W., schwach. heiter.
340, — 3,8 S., schwach. heiter.
338. 5 ö ), 5 O., sehwach. bedeckt. Moskau ... 533.6 . Win dstille. heiter. Stockholm. 339,2 s N., schwach.
bedeckt, gestern Schnee, gest. Ab. O NO., schwach. Maxim. 4,5, Minim. O. 8. halb bedeckt. NO., mässig. hedeckt.
O., mässig. s. bed., Regen. W., schwach. halb bedeckt. SW., mässig. Regen.
Skudesnäs. 337. 25 mässig. 0
Gröningen. Helder. . . .. Hernösand
Christians. .
Prens gig e he Stati onen 10. Oktober.
S6. , stille. bedeckt, Nachts
— 3.6.
336,2 O., sehr stille. bedeckt.
336, 9 ; O8 O., schwach. bedeckt.
31. O., stürmisch. bedeckt.
335, 2 2 (0., mässig. heiter.
Stettin ö O., stille. bedeckt.
Berlin 332 8 XCO. , stille. bezogen.
332, 8 O NO., schwach. trübe.
Münster . . . 329,9 SOC., mässig. bedeekt.
Tor gan nnn NO., mässig. ganz heiter.
Breslau. ... 328, 2 9m en, trübe.
Ratibor. ... 3265, 9 NW., sehwach. sregnerisch.
Trier ...... 326, 2 S., sehwach. trübe.
z Mrgs. Memel ..... 338, 2
R R w w w n n, w , w sa
ö