am Mittwoch und; n Sonnabend 5 Morgens abgefertigt. Berlin, den 9. Oktober 1865. General ⸗Post Amt. von Philipsborn.
Das 47. Stück der Gesetzsammlung, welches heute ausgegeben
wird, enthält unter Nr. 6192. das Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber
lautender Obligationen des Kreises Kottbus im Be⸗
trage von 60,000 Thalern. unter das Statut des Sommer-Deichverbandes Mehrum, im Kreise Duisburg. Vom 1. September 1865; unter das Privilegium . lautender Obligationen der Stadt Bochum, Regierungs- Bezirk Arnsberg, im Betrage von 74,500 Thalern. Vom 2. September 1865; unter die Bekanntmachung der Ministerial ⸗ Erklärung vom 27. Mai 1865, betreffend eine Uebereinkunft zwischen der Königlich preußischen und der Kaiserlich österreichi⸗ schen Regierung wegen gegenseitiger Bestrafung der Nachahmung von amtlichen Siegeln 2c. 2. Vom 23. September 1865; und unter die Bekanntmachung der Ministerial ⸗ Erklärung vom 18. Juni 1865, betreffend eine Uebereinkunft zwischen der Königlich preußischen und der Fürstlich Liechten steinischen Regierung wegen gegenseitiger Bestrafung der Nachahmung von amtlichen Siegeln 2c. ꝛ:. Vom 23. September 1865. Berlin, den 12. Oftober 1865.
Debits⸗Comtoir der Gesetzsammlung.
Vom 30. August 1865, 6193. 6194.
Ober⸗ Commando der Marine.
Sr. Majestät Fregatte »Niobe ⸗ ist gestern von Plymouth aus in See gegangen. Berlin, den 11. Oktober 1865. Von Seiten des Ober- Commandos der Marine. Der Chef des Stabes. Heldt, Capitain zur See.
1 B der Vorlesun gen und praktischen Uebungen, welche im Winter ⸗Semester 1865— 66 vom 16. Oktober d. J. an in der Königlichen Thierarzneischule gehalten werden.
1) Der Herr Geheime Medizinalrath, Direktor und Professor Dr. med. Gurlt wird täglich von 12 bis 1 Uhr über die Anatomie der Haussäugethiere, und Mittwoch, Freitag und Sonnabend von 1 bis 2 Uhr über pathologische Anatomie Vorlesungen halten. Derselbe leitet außerdem die praktischen Aebungen in der Zootomie, welche täglich Vormittags, und mit Ausnahme von Mittwoch und Sonnabend auch des Nachmittags stattfinden. Unter seiner Leitung geschehen die Sectionen der in den Krankenställen gefallenen Thiere, bei welchen derjenige Lehrer anwesend sein wird, in dessen Kranken— stall das Thier gefallen ist.
Der Herr Prosessor Dr. med. Hertwig wird täglich, — ausgenommen des Sonnabends — von 7—8 Uhr Morgens den 1. Theil der Chirurgie, und Montag, Freitag und Sonn— abend von 4—5 Uhr Nachmittags über Operations. Lehre mit Geburtshülfe lesen. Außerdem wird derselbe mit Zuziehung von Eleven der Anstalt, erkrankte Hausthiere (mit Ausnahme der Pferde und Hunde) sowohl in hiesiger Residenz, als im Teltowschen und Nieder ⸗Barnimschen Kreise, in den Ställen ihrer Besitzer auf Verlangen thierärztlich und ohne Entgeld behandeln.
Herr Professor Dr. phil. Er dmann wird Montag, Mittwoch und Donnerstag von 11— 12 Uhr über die Grundlehren der Physik und Chemie Vorträge und Repetitionen halten, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 4 — 6 Uhr Nachmittags über Chemie und Pharmacie lesen und den praktischen Unterricht in der Apotheke der Schule täglich ertheilen.
4) Herr Lehrer Dr. phil. Spinola wird täglich von 11 bis 12 Uhr Vormittags über den 1. Theil der speciellen Patho— logie und Therapie Vorträge halten. Täglich des Morgens von 10—11 Uhr und des Nachmittags von 3— 4 Uhr ertheilt derselbe den praktischen Unterricht über die zur Anstalt gebrach- ten Hunde und kleineren Hausthiere und wird Montag und Donnerstag von 8 — 10 Uhr die chirurgischen Operations⸗ Uebungen leiten.
wegen Ausgabe auf den Inhaber
zog in
Der Vorsteher der Thierarzneischul⸗Schmieden, Herr Lehrer Hoffmeister, wird Montag und Freitag Nachmittags von 4—5 Ubr über Hufbeschlag Vorträge halten und die prakti. schen Uebungen in den Schulschmieden täglich leiten.
Herr Departements -⸗Thierarzt und Lehrer Koehne wird Mon— tags und Freitags Nachmittags von 5—6 Uhr und Don— nerstags Vormittags von 8— 9 Uhr Vorträge über Encyklo. pädie und Geschichte der Thierbeilkunde halten. Ferner wird derselbe Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 7 — 8 Uhr Morgens über allgemeine Pathologie und Therapie lesen. Außerdem wird derselbe die praktischen Uebun. gen in den Pferdekrankenställen des Vormittags von ng bis 11 Uhr und des Nachmittags von 3 — 4 Uhr leiten.
Der Lehrer Herr Müller wird Montag, Dienstag und Donnerstag von 4 — 5 Uhr über Rindvieh,, Schaf- und Schweinezucht Vorträge halten, und an geeigneten Stunden klinische Demonstrationen bei den der Anstalt gehörigen Haus— thieren halten und bei der Leitung der zootogischen Aebungen assistiren.
Herr Kreis ⸗Thierarzt und Repetitor Albrecht wird Dienstag, Mittwoch und Sonnabend Morgens von 8— 9 Uhr über den 1. Theil der speziellen Pathologie und Therapie, und Mon— iag, Freitag und Sonnabend Nachmittag von 5— 6 Uhr über Arzneimittellehre Repetitionen halten. Derstlbe wird dem kli— nischen Lehrer assistiren.
Zugleich wird hiermit bekannt gemacht, das diejenigen, welche die Aufnahme als Civil Eleve zum bevorstehenden Wintersemester wünschen, sich bis zum 15. Oktober er. bei der Direction der An— stalt zu melden und ihre Befähigung dazu durch den Nachweis der Reife für die 1. Abtheilung der Sekunda eines Gymnasii, oder derselben Klasse einer Realschule erster Ordnung, oder endlich durch
das Abgangszeugniß der Reife einer zu gültigen Abgangsprüfungen berechtigten hoͤhern Bürgerschule darzuthun haben.
Ausländer, die den ganzen Cursus hier nicht absolviren, können
auch bei geringerer Vorbildung rezipirt werden, auch steht solchen
Individuen, die nur an einzelnen Vorlesungen und praktischen Uebun— gen als Hospitanten Theil nehmen wollen, der Zutritt gegen Ent— richtung des üblichen Honorars ohne Nachweis ihrer Schulbil— dung frei. Berlin, den 9. Oktober 1865. Königliche Thierarzneischul - Direction.
Nich tam tlichesẽ.
Preußen. Berlin, 11. Oktober. Am 28. September d. J.
hat in St. Petersburg die Auswechselung der Allerhöchsten Ratifi—
cations-Urtunden des unterm 22. August d. J. zwischen Preußen
und Rußland abgeschlossenen neuen Postvertrag es stattgefunden. Der Vertrag kömmt Anfangs Januar k. J. zur Ausführung.
Schleswig⸗Holstein. Kiel, J0. Oktober. Nach einer Mittheilung der -Kieler Zeitung ⸗ ist das für die Marinebauten auf der Neergardswiese in Düsternbrook aufgestellte Rammgerüst durch den heutigen starken Nordoststurm eingerissen und sind dabei vier Arbeiter verletzt worden.
Schwarzburg. Rudolstadt, 8. Oktober. (8. Ztg) In der verflossenen Nacht verschied nach kurzem Unwohlsein die Gemah— lin des Prinzen Albert, geboren 1804, geborene Prinzessin von Solms ˖· Braunfels.
Hessen. Kassel, 10. Ottober. (Kass. Ztg. Ihre Majestät die Königin Wittwe von Preußen ist gestern Abend mittelst Extrazuges von Gießen aus in Guntershausen eingetroffen, hat im Hotel Bellevue übernachtet und heute Morgen mittelst Extra— zuges die Reise über Kassel, Kreinsen nach Potsdam fortgesetzt.
Württemberg. Stuttgart, 8. Oktober. (St. A. f. W) Heute Mittag langte das 3. Bataillon des 7. Königlichen bayerischen Infanterie Regiments »Hohenhausen auf dem hiesigen Bahnhofe an. Dasselbe lag bisher in Landau in Garnison und kommt jetzt nach München. Nach einem Aufenthalt von 20 Minuten verließ dasselbe wieder unsere Stadt. Ebenso wird morgen das 3. Bataillon des 10. Infanterie ⸗Regiments ⸗-Pappenheim «, welches die Garnison Germersheim mit Ingolstadt wechselt, und das 2. Bataillon des gleichen Regiments, welches von Ingolstadt nach Germersheim be— stimmt ist, unsere Stadt passiren.
Bayern. München, 10. Oktober. Wie dem -N. C. tele graphisch gemeldet wird, haben sich gestern Abends wohl noch ein zelne Volkshaufen vor der Westendhalle angesammelt, doch sind keine weiteren Ruhestörungen vorgefallen.
Dagegen enthält dasselbe Blatt eine Korrespondenz aus München, den 9. Oktober datirt, in welcher, wie folgt, berichtet wird: Die Ruhestörungen setzten sich heute Abend fort, wenn auch keine so große Menschenmenge mehr sich daran betheiligte. Die Bürgerwehr hatte in einer Stärke von 1500 bis 2000 Mann die Linientruppen abgelöst und war in größeren oder kleineren Abtheilungen auf mehrere Punkte der Stadt vertheilt oder starken Patrouillen durch die Straßen. Das Mi⸗
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litär war in den Kasernen konsignirt und hatte scharfe Patronen er⸗
halten. Der Spektakel begann wieder auf der Festwiese, wo man
die Gendarmen verhöhnte und ein Paar derselben mißhandelte.
Vor der Westendhalle und am Karlsplatz setzte man den Skandal fort. Das Pfeifen und Lärmen zog einzelne Kürassier- und Artille—=
rxieabtheilungen herbei, die mit höhnischem Halloh begrüßt wurden
und den Gruß mit der blanken Waffe erwiderten, wobei Verwun— dungen vorkamen. Großbritannien und Irland. London, 9. Oktober.
Der Herausgeber des »Connaught Patriot«, O' Brennan, ist am Sonnabend nebst mehreren andern Verhafteten nach bestandenem
Fredrik Herman Palmstjerna, zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei dem Kaiser der Ottomanen, und der frühere Ministerresident Graf Carl Eduard Piper zum außer-
ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei dem Könige
.
von Italien ernannt worden. Das vom Rüstmeister Hagström konstruirte Zündnadelgewehr
wurde am Dienstag auf der Schießbahn des hiesigen Scharfschützen⸗
Erst gegen Mitternacht verliefen sich die Haufen. . n Vereins einer Prüfung unterzogen.
Vereins in Gegenwart des Erfinders und vieler Mitglieder des Hr. Hagström feuerte mit sei—
nem Gewehr 10 Schüsse in der Minute, darin einbegriffen die Zeit zum so genauen Zielen, daß alle Schüsse die Scheibe trafen und im
Ganzen 65 Points erreicht wurden.
Vorverhör in das Dubliner Gefängniß abgeführt worden, um mit den zahlreichen Strebensgenossen, dem Fenierprozeß entgegenzu⸗
harren. tikel an annten Bla t ; Polizeirichter verlesen ließ, nicht, um die Polizei irrezuleiten, mit
Wenn ein Artikel aus dem genannten Blatte, welchen der
absichtlichen Täuschungen untermischt ist, so muͤssen die Fenier sich
über ihr Ziel wenig einig gewesen sein; denn während wir anderswo
und zumal in Amerika von der irischen Zukunftsrepublik hören, heißt es in jenem Artikel: -Die Fenier sind weder gegen die Köni⸗
gin noch gegen den Papst feindlich gesinnt.
Was sie anfeinden, ist
die parteiische Regierung Ihrer Majestät in Irland, nicht Ihre Majestät selbst. Sie haben gelobt, die in dem Namen Ihrer Ma. jestät geführte tyrannische Regierung in Irland zu stürzen; aber
Ihrer Majestät würden sie kein Haar auf dem Haupte krümmen.« — Die Admiralität hat folgende Maßregel angeordnet: den englischen Kriegsschiffen an auswärtigen Stationen soll eine gewisse Anzahl von Wochenblättern und Monatsschriften den Mannschaften zur Lectüre zugesandt werden. ö. . .
An Stelle des Ministers für Indien, Sir C. Wood, befindet sich jetzt der Kolonieenminister Cardwell am Königlichen Hofe zu Balmoral.
Frankreich. Paris, 9. Oktober. Der Hof hat aus Artig
keit gegen das portugiesische Königspaar seinen Aufenthalt in Biar⸗ ritJz um einige Tage verlängert. Die Königin konnte die Seereise nicht vertragen; die Fortsetzung der Reise aber bewirkte Verzögerung. Das Königspaar bleibt den ganzen Herbst auf Reisen und wird außer Spanien und Frankreich auch England und Italien besuchen. König Dom Fernando ist in Abwesenheit seines Sohnes zum Reichsverweser ernannt.
Dem »Mömorial d'Aiz« zufolge wird der Kanal, welcher den Hafen von Bous mit dem Binnenmeere, Etang de Berre genannt, verbindet, um drei Meter tiefer gegraben. Die jetzige Tiefe be— trägt drei Meter. Bei dieser Tiefe wird es Packetbooten, Drei⸗ mastern und Kanonenbooten möglich sein, in den Etang de Berre ᷣ en.
,. y. Oktober. Die Nachricht, daß Graf Walewski in besonderer Mission nach Florenz geht, wird als ungenau bezeichnet.
Aus Rom wird vom heutigen . Ankunft des französi⸗
en Gesandten Grafen Sartiges gemeldet. . . . heir mit: Nach einem Beschlusse der unter dem Vorsitze der Kaiserin zusammengetretenen Kommission hat der Minister des Innern den Befehl ertheilt, das Gefängniß Roquette zu leeren und die daselbst befindlichen jugendlichen Gefan⸗ genen auf verschiedene ländliche Kolonieen zu vertheilen.
Italien. Florenz, 7. Oktober. Der Provinzialrath von Florenz hat sich gestern zum ersten Male versammelt, um den Exeku⸗ tiv. Ausschuß zu wählen und dann, der Wahlen wegen, sich auf drei Wochen zu vertagen. Peruzzi wurde zum Präsidenten gewählt, während Ricasoli aus nichtpolitischen Gründen seine Entlassung ein gereicht hat. — Der Brigante Tartaglia, von 1861 her als Banden führer in der Provinz Molise in schlimmem Andenken, hat sich von Rom, wo er in den letzten Jahren sich aufhielt, hierhin gewagt und ist, trotz seiner äußerlich ganz regelrechten Papiere, der Polizei in die Hände gefallen. Er hatte eine Aufenthaltskarte verlangt und zugleich den Wunsch ausgedrückt, in die Armee eingestellt zu werden.
Der große Senatorenschub ist am 8. Oktober erfolgt; der König hat zweiunddreißig neue Mitglieder des Oberhauses ernannt.
Rom, 4. Oktober. Der Erzbischof von Westminster, Msgr. Manning, wird noch einige Zeit hier verweilen. In voriger Woche assistirte er der Consecration des neuen Bischofs von Namur, Msgr. Dechamps, welche Kardinal Reisach in der Kirche St. Alphonso voll⸗ zog. Der päpstliche Kammerherr Msgr. Talbot nahm vor einiger Zeit den Plan auf, die im Anfange dieses Jahrhunderts von den Franzosen abgetragene englische Nationaltirche durch freiwillige, unter Engländern gesammelte Geldbeiträge wieder aufbauen zu lassen. Sie soll dem heiligen Thomas Becket geweiht werden. Msgr. Man⸗ ning wird seinen ganzen persönlichen Einfluß anwenden, diese Ange⸗ legenheit während seines Hierseins zu fördern, um nach vollständiger Orientirung in England weiter thätig dafür zu sein.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 7. Oktober. (SH. 85 Unterm gestrigen Datum ist der schwedisch norwegische Minister⸗Resident am Königlich niederländischen Hofe, Freiherr Carl
Nach mehr als 100 Schüssen wurde nicht die mindeste Unreinheit weder im Lauf, noch in den übrigen Gewehrtheilen bemerkt, wodurch die Treffsicherheit oder die Schnelligkeit des Ladens verhindert wird.
Christiania, 6. Oktober. Nachdem in der Sitzung am 3. d. M. der zur Prüfung der Wahlen niedergesetzte Ausschuß alle Wahlbriefe als gültig angemeldet hatte, fand gestern Mittag die feierliche Ersffnung des Storthings statt. Von einer De—⸗ putation empfangen fanden die Mitglieder der Regierung sich im Thinge ein, begleitet von dem Höchstengericht und den übrigen Civil und Militair⸗Autoritäten. Das erste Mitglied der Regierung, Staatsrath Stang, verlas einen Königlichen offenen Brief vom 30. September, wodurch er ermächtigt wurde, Namens Sr. Majestät des Königs die Verhandlungen des Storthings zu eroͤffnen, und die Thronrede des Königs von demselben Datum. Der König bedauert, daß die Umstände es nicht erlauben, beim Beginn der Verhandlungen gegenwärtig zu sein, verspricht eine neue Vor- lage, zur besseren Ordnung mehrerer Angelegenheiten der Armee, erwähnt der Verhandlungen des niedergesetzten Unions -Comité's und den mit Frankreich abgeschlossenen Handels- und Schifffahrts ⸗Ver⸗ trag, in welcher Veranlassung als Folge der von Seiten Norwegens geforderten Konzessionen dem Storthing Vorschläge werden gemacht werden, da die fernere Gültigkeit des Vertrages, was Norwegen be— trifft, von der Zustimmung des Storthings bedingt sei, endlich wird noch die in Bergen stattgehabte Ausstellung von Fischereigeräthen, und schließlich die Geburt eines Sohnes des Prinzen Oscar er- wähnt und ausgesprochen, daß die Verhältnisse zu sämmtlichen aus- wärtigen Mächten fortwährend das unveränderte Gepräge der freund- schaftlichen Gesinnung trage.
Amerika. New -⸗YHork, 28. September. Eine Reihe ein gebrachter Vorschläge ist von der Convention des Staates Ala-= bama zu Beschlüssen erhoben worden. Die Secessions Akte wird durch dieselben widerrufen, alle Bestimmungen, die sich auf Sklaven und Sklaverei beziehen, sollen aus der Verfassungsurkunde des Staats gestrichen werden, da die Sklaverei aufgehoben sei und unfreiwillige Knechtschaft hinfort nur in Gestalt der Zwangsarbeit als Strafe für Verbrecher existiren dürfe; die Legislatur wird beauftragt, Gesetze zum Schutze der Freigelassenen und ihrer Rechte, sowie zur Abwendung der Uebel der plötzlichen Emancipa⸗— tion von den Negern und von den Weißen zu erlassen. Von politischer Gleichberechtigung der Farbigen will die Convention nichts wissen, denn ein fernerer Beschluß lautet, daß der weißen Bevölkerung des Staates das Recht der Vertretung aus— schließlich zustehen solle. Ein Vorschlag, den Negern das Recht der Zeugenaussage vor Gericht und des Besitzes von Grundeigenthum zu verleihen, ist noch nicht zur Erledigung gekommen. — Die Con- vention von Süd-⸗Carolina hat gleichfalls die Abschaffung der Sklaverei ratifizirt. Sie hat ferner beschlossen, eine Deputation nach Washington zu senden, um für Jefferson Davis und Stephens Begnadigung zu erlangen. Trenholme Magrath, der Gouverneur von Süd ⸗Carolina, ist angewiesen, Miliz ⸗Compagnieen zu organi⸗ siren; dieselben sollen jedoch unter die Befehle der Militair. Behörden gestellt werden. — Aus Mississippi berichtet Oberst Thomas, daß Streitigkeiten zwischen den Freigelassenen und den Weißen zu befürchten ständen, wenn die vorgeschriebene Organisation der Staatsmiliz durchgeführt werden sollte. — Gegen die Generale Palmer und Brisbain ist in Kentucky die Anklage vor Gericht erhoben worden, daß sie Sklaven entführt und in sonstiger Weise sich gegen die Sklavengesetze vergangen hätten. — Der Attorney= General hat die Entscheidung gefällt, daß Am nestirungsgesuche von Rebellen, die sich im Auslande aufhalten, nicht zu berücksichtigen seien. — Herr Günther, der Mayor von New. Jork, und andere städtische Beamte sind unter der Anklage, daß sie sich bei Gewährung von Kontrakten hätten bestechen lassen, vor dem Gouverneur Fenton erschienen. Günther's Vertheidigung sah der Gouverneur für eine vollständige Widerlegung der Anklage an) die Untersuchung gegen die übrigen Beamten wurde um eine Woche verschoben. — Ein polizeiliches Verhör gegen den Capitain des amerikanischen Aus- wandererschiffes »Villafranca⸗, Namens Anderson, hat zum Resultat gehabt, daß derselbe wegen Mißhandlung und unzureichender Verpflegung seiner Passagiere vor die Geschworenen verwiesen worden ist. Früheren Angaben widersprechend, wird jetzt behauptet, den Banken von St. Albans sei nicht der ganze Betrag der von den Streifzüg⸗=