1865 / 248 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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sprochenen Entschädigungssumme von 900,000 Fres. an die franzö⸗ Große Haufen zogen vor den Palast der Königin und forderten unter anhaltendem Tumult die Vertreibung des französischen Konsuls und der katholi⸗— Die Edlen intervenirten und versprachen, daß dem Der französische Konsul erklärte jedoch, daß er ohne ausdrücklichen Befehl seiner Regierung

sische Station daselbst, eine heftige Emeute aus.

schen Mission. Volke Genugthuung gewährt werden solle.

Madagascar nicht verlassen werde.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff 'schen Telegraphen⸗Büreau. Flensburg, Freitag, 20. Oktober, Vormittags. Der »Nord— des Erbprinzen von

verschiedener dabei

und in Borbye wegen des Empfanges Augustenburg polizeiliche Vernehmungen

theiligter Personen, namentlich mehrerer Mitglieder des Eckernförder der nter von steuerpflichtigen vorher in Kenntniß gesetzt werden, und nach Einsicht der

Grundsteuerbücher und Karten wird von der Kommission eine Nachweisu

*. ö . ö . . ö. B = na Spethmann sei in dieser Angelegenheit nach Schleswig berufen n schätzung eine Verhandlung aufgenommen. die letztere nebst der vollzogenen Nachweisung dem Kreis ⸗Landrath vorzulegen,

Deputirten⸗Kollegiums, stattgefunden haben. Der Bürgermeister worden. Nach demselben Blatte wäre der Empfang des Erbprinzen durch einen Herrn aus dessen Umgebung vorbereitet gewesen. Hannover, Freitag, 20. Oktober, Vormittags. Ueber behalt folgende Mittheilungen: Neben Baemeister, Portefeuille des Innern erhalten soll, würden in das neue Kabi—

minister Oberjustizrath Leonhardt, bisher Generalsecretair Justizministerium. Die neuen Minister würden nach derselben Quelle bereits morgen beeidigt werden.

Paris, Freitag, 20. Oktober, Vormittags. Wie der Moni.

Obwohl das im §5. 8 des Grundsteuergesetzes vom 21. Mai 1861 in Aussicht gestellte besondere Gesetz über die Gewährung von Grundsteuer— Remissionen bei Unglücksfällen noch nicht erschienen ist, so hat doch der Herr

Finanzminister, da die älteren Remissions-Reglements ihre Gültigkeit ver⸗ loren haben, aus Billigkeitsrücksichten die Königl. Bezirks Regierungen auto⸗ Brücke kein Werk für einen vorübergehenden Gebrauch gewesen ist, sondern

risirt, bei etwaigen Unglücksfällen den betreffenden Grundsteuerpflichtigen schon jetzt die beabsichtigte Erleichterung zuzuwenden, rücksichts deren nur der Vor— behalt gemacht wird, daß die zu bewilligenden Remissionen nur vorschuß— weise auf die Staatskasse übernommen werden, und daß deren dereinstige

Wiedererstattung aus den durch das zu erlassende Gesetz demnächst zu be⸗ St. Martin,

stimmenden Fonds vorbehalten bleibt. Die Grundsätze, nach denen bei Be— willigung von Grundsteuer⸗Remissionen einstweilen verfahren werden soll, sind folgende:

1) Die Remission darf jedenfalls nur in dem gänzlichen oder theilweisen

Nachlaß der zu entrichtenden jährlichen Grundsteuer bestehen und muß

von weiter gehenden Unterstützungen zur Erhaltung der Prästations— fähigkeit der Steuerpflichtigen, wie sie nach den älteren Grundsteuer Verfassungen in einzelnen Landestheilen seither stattgefunden haben, ganz abgesehen werden.

Als Remissionsgründe können nur solche Unglücksfälle anerkannt wer— den, welche den steuerbaren Ertrag der Liegenschaften (ekr. §. 3 der Allgemeinen Grundsätze bei Abschätzung des Reinertrags der Liegen schaften Ges. S. pro 1861 Seite 312) unmittelbar betreffen. Da bei Ermittelung dieses Reinertrages die Kosten der Erbauung und Unter—

haltung der Gebäude, so wie der Anschaffung, Unterhaltung und Er.

gänzung der sämmtlichen Inventarienstücke in Abrechnung gekommen sind, so bleibt der steuerbare Ertrag durch den Verlust der Gebäude oder Inventarienstücke unberührt. Unglücksfälle an den Gebäuden * Inventarienstücken begründen daher keinen Anspruch auf Re— mission.

Solche Unglücksfälle, welche schon innerhalb des Bereichs der gewöhn— lichen Wechselfälle der Bewirthschaftung sei es im Allgemeinen oder in gewissen Bezirken liegen und aus diesem Grunde bei Er— mittelung des Reinertrages bereits in Anschlag gebracht worden sind, dürfen überhaupt nicht in Betracht kommen.

Der Anspruch auf Remission wird hiernach nur als begründet aner- kannt werden dürfen, wenn einem Grundsteuerpflichtigen durch Ueber schwemmung, Wasserschaden, Hagelschlag oder andere Naturereignisse (Sturm, Mäusefraß u. a.) die Feldfrüchte ganz oder theilweise und zwar mindestens mit einem Dritttheil desjenigen Ertrages, welcher erfahrungsmäßig im mittleren Durchschnitt erwartet werden durfte, verloren gegangen sind. Bei der desfälligen Feststellung des Schadens sind die sämmtlichen, den betreffenden Grundsteuerpflichtigen innerhalb eines und desselben Gemeinde oder selbstständigen Guts beziehungs- weise Grundsteuer - Erhebungsbezirks gehörigen Grundstücke mit ihren Erträgen zur Berechnung zu ziehen. Da hierbei nur der Rohertrag, wie er in dem betreffenden Jahre durschnittlich von Grundstücken derselben Kulturart und Klasse zu erwarten gewesen ist, in Betracht gezogen werden darf, so folgt hieraus zugleich, daß auf die höheren

be. zulässiig ist und in welchem Umfange derselbe bewilligt werden kann.

einreicht.

die J . . . ö demnächst dem Landrathe und von diesem durch den Fortschrei

Ministerkrisis bringt die »Zeitung für Norddeutschland« unter Vor- z z sem durch den Fortschreibungsbeamten der das abre der Schäden fallen den Calamitosen nicht zur Last, vielmehr werden selbige . . aauf die Staatskasse angewiesen. net treten: als Finanzminister Finanzrath Dieterichs, jetzt im ie an genie Generalpostdirektorium; als Kultusminister Legationsrath Freiherr von Hodenberg, bisher Ministerresident im Haag; als Justiz⸗ im . ö polge bei Coblenz auf der linken Seite des Moselbettes, etwa hundert Schritte unter der von Balduin erbauten Brücke vorgefunden worden. man einzelne Pfähle, welche früher beim Baggern gehindert hatten und die nun durch den kleinen Wasserstand trocken gelegt waren, entfernen wollte, . ; ( zeigte es sich, daß diese nicht vereinzelt ständen, sondern i tößere

teur« meldet, ist nunmehr auch die britische Regierung dem Vor⸗ z ,,, l schlage Frankreichs, in Konstantinopel eine Konferenz zur Ueber— das Flußbett vom Wasser frei ist, 7 sogenannte Roste von starken Eichen. wachung der Gesundheitspflege im Orient einzuberufen, beigetreten. Pfählen , ,, . die Enden von mächtigen Eichbäumen waren, welche hoch über den Fluß ragten und die Brücke trugen.

Erträge, welche der gegenwärtige Besitzer oder Nutznießer nach der Art und Weise seiner persönlichen Bewirthschaftung erzielt haben würde, keine Rücksicht genommen werden darf.

Bei Unglücksfällen, welche die bereits eingescheuerte Erndte betreffen sind mit Rücksicht auf die Möglichkeit der Versicherung der letzte! n, sowie auf die Schwierigkeiten, welche die Festellung des Thatbestandes in solchen Fällen findet, Remissionen einstweilen nicht zu bewilligen. Beträgt der erlittene Verlust , 4, 3 oder mehr als 3 der Erndte loben zu 4), so ist beziehungsweise 5, z, 3 oder der ganze Betrag der Jahressteuer der nach Nr. 4. Absatz 2. in Betracht zu ziehenden Grundstücke zu erlassen.

Die Erlaßgesuche sind spätestens binnen 3 Tagen nach dem stattgefun—«

denen Unglücksfalle beim Kreis = Landrathe einzureichen, welcher sodann die Prüfung des Schadens einer, aus dem Fortschreibungsbeamten und zwei

deutschen Zeitung, wird aus Eckernförde gemeldet, daß daselbst von ihm ĩ maission überträgt und stellt die letztern nach den oben zu 1 bis 6 ertheilten

von ihm zu ernennenden Sackverständigen bestehenden Abschätzungs⸗ Kom.

Vorschriften durch örtliche Besichtigung fest, ob ein solcher Erlaß überhaupt ; . . Auf Grund der örtlichen Untersuchung, von welcher die beschädigten Grund.

nach einem gegebenen Schema angefertigt und über das Resultat der Ab. Der Fortschreibungsbeamte hat

welcher dieselbe unter Eintragung seines Gutachtens an die Bezirks. Regierung Findet sich bei Prüfung derselben Nichts zu erinnern, so wird der Erlaß von dieser angewiesen. Die Erlaßanweisungen dagegen werden

dem Steuer-Erheber zugestellt, welcher mit den Betheiligten am nächsten Hebetage abrechnet und diesclben quittiren läßt. Kosten für Besichtigung

Kunst⸗ und wissenschaftliche xach richten.

Ueberreste einer römischen Pfahlbrücke sind rheinischen Blättern zu—

Als

kleineren Gruppen unter dem Kies verborgen seien. Bis jetzt sind, soweit l * Der Ausdruck »Rostes paßt eigentlich nicht zur Bezeichnung dieser Anlagen, da diese Pfähle sicher nur

z Die Länge der ausgehobenen Pfähle beträgt 8 9 Fuß, der Durchmesser am oberen Ende 14 18 Zoll, dieselben ver jüngen sich unten in eine Spitze, die durch einen dicken, ganz oder theilweise oxydirten eisernen Schuh (1 Fuß lang) geschützt ist, der größte Theil des inneren Holzes ist noch kerngesund. Die ganze Anlage beweist, daß die

für die dauernde Verbindung der beiden Moselufer bestimmt war. Auf den römischen Ursprung deuten auch die großen Quadern aus Kaltkstein, welche sich bei den Rosten finden.

Die Herstellung des Hauptthurms der Pfarrkirche von Groß— St. einer der vornehmsten Bauzierden der Rheinfronte von Cöln, ist so weit gediehen, daß die Gerüste an der westlichen und noͤrdlichen Seite der obersten Etage abgebrochen und eine Etage tiefer gestellt werden konnten. Nachdem dann auch, gleichzeitig mit dieser Arbeit, ein Theil der Mittel- schiffsmauer nördlich vom Thurme war hergestellt worden, konnte der Restau— rationsbau an den übrigen Thurm-Etagen in Angriff genommen werden. Außer vorstehend bemerkter Bauthätigkeit wurde auch das Dach des Haupt- thurmes zur Hälfte erneuert. So gehen nun, sagt die »Köln. Ztg.«, vier unserer schönsten und merkwürdigsten alten Kirchen, St. Maria im Kapitol, Groß St. Martin, St. Cunibert und St. Gereon, in erfreulicher Weise ihrer längst als dringend nothwendig erkannten Herstellung entgegen.

, Von dem im vorigen Jahre verstorbenen, als pädagogischen Schrift- steller rühmlichst bekannten Seminar ⸗Direktor Wilhelm Harnisch, ist eine nachgelassene Schrift »Mein Lebensmorgen« durch H. E. Schmieder zur Veröffentlichung gekommen. Dieselbe bildet einen Beitrag zur Geschichte der Jahre 178 1822.

Der »H. C. meldet, daß bei dem zum Kirchspiel Ottensen gehöri⸗ gen Dorfe Neumühlen, ganz in der Nähe von Altona, der durch seine Compositionen und durch sein Violoncellspiel rühmlich bekannte Tonkünstler Cipraino Romberg, früher Mitglied der Kaiserlich russischen Kapelle, beim Baden in der Elbe verunglückte. Derselbe hatte die Gewohnheit, aus Gesundheitsrücksichten bis spät in den Herbst zu baden, und muß, da er ö. 96 guter Schwimmer war, wahrscheinlich vom Schlage gerührt wor— en sein.

.— Nach einer Bekanntmachung im »Leipziger Tageblatt« hat der dortige Magistrat beschlossen, zum Andenken daran, daß Goethe am 19ten Oktober vor hundert Jahren als Student hei der Leipziger Universität ein geschrieben wurde, die Straße am obern Park fortan mit dem Namen Goethestraße⸗ zu bezeichnen. Die Universität hat ein Pirogramm mit dem Titel ausgegeben: »Der hundertjährigen Wiederkehr des Tages, an welchem Johann Wolfgang Goethe am 19. Oktober 1765 in die Zahl ihrer Studi renden aufgenommen ward, widmet die Universität Leipzig die nachfolgende Abhandlung ihres Mitgliedes Dr. Friedrich Zarncke, ord. Prof. der deutschen Sprache und Literatur.“ Den Inhalt bildet die 93 Seiten in Quart ent- haltende erste Abtheilung der Abhandlung: »Ueber den fünffüßigen Jambus mit besonderer Rücksicht auf seine Behandlung durch Lessing, Schiller und Goethe von Friedr. Zarncke.« In der Aula wird eine Büste Goethe's auf— . werden. Die Kosten der Herstellung werden durch freiwillige Beiträge gedeckt.

men, welche Ernte, bis der Boden festgefriert, fortdauert.

fernungen ksnnen diese aber nicht versandt werden. der Erde nicht entnommen sind, schlagen im Frühjahr wieder aus; solche

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Ueber das Prinz Eugen Monument in Wien, dessen Ent hällung für den 18. Oktober festgesetzt ist, bringt die Wien. Ztg. folgende nähere Mittheilungen: Der Auftrag, ein Reiterstandbild des Prinzen Eugen u entwerfen, erging an Ritter von Fernkorn unter dem 13. November 860. Das erste lebensgroße Hülfsmodell wurde in der Zeit von einem Jahre, das für den „Huß bestimmte zwei und ein halb. Vtal lebensgroße Ihon⸗ und Gipsmodell in zwei Jahren vollendet. Das Formen, der Guß, die Ciselirung wurden so rasch gefördert, daß die Aufstellung ungeachtet der längeren Krankheit und Abwesenheit des von Fernkorn noch vor der kon— fraltlich bedungenen Zeit erfolgen konnte. Das Gewicht des für die Reiterstatue und die reiche ornamentale Verzierung des Postamentes ver⸗ wendeten Metalls beträgt 508 Centner A6 Pfund, die Eisenconstruction 164 Centner. Die Zeichnung zu den Ornamenten ist vom Ober-⸗Baurath pan der Rüll; die Steinmetzarbeiten wurden anfänglich durch den Stein metzmeister Kranner später und bis zur Vollendung des Postamentes, welches, wie bei dem Erzherzog-Karl-Monument, aus geschliffenem und polir⸗ tem Untersberger Marmor besteht, durch Schwarz, unter Leitung des Steinmetzmeisters Joseph Bu dowitz, ausgeführt. Die in das Postament

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am mittleren Theile eingefügten Stammschilder enthalten die auf der Eugen

Medaille sich wiederholenden Inschriften, und zwar am Vordertheile: »Von aiser Franz Joseph J. errichtet 1865.« auf der rechten Seite: »Dem z 2 . ö . . ]

ruhmrelchen Sieger über Oesterreichs Feinde.« auf der linken: Dem wei—⸗

lienwappen des Gefeierten.

am Vordertheile: »Prinz Eugen, der edle Ritter“, berühmten Volksliedes,

Belgrad 1717.

Am 6. Oktober ist in Frascati der Landschaftsmaler J. Frey aus

Die besten seiner Arbeiten, Motive aus Aegypten, befinden Zeitschriften, Prämiirung, Musteranlagen 24. diesen Zweck zu erreichen sucht.

Basel gestorben. sich in der Königl. Privatgalerie zu Stuttgart.

An des Livländischen General-Superintendenten Dr. Christigni Stelle ist zum Professor der praktischen Theologie in Dorpat, dem »Rig. Stadtb.« zufolge, aufs Neue der frühere Inhaber dieses Amtes und Uni⸗ dersitäts. Prediger, später Professor der Dogmatik und . seit 1853 Professor in Erlangen, Dr. Theodosius Harnack (geb. zu St. Pe— ters burg am 23. Dezember 1816) gewählt; an des verstorbenen Professors Dr. Adolph Wachsmuth Stelle zum Professor der Therapie und Klinik der Asistenz⸗ Arzt der Universitäts Klinik und Direktor beim allgemeinen Kranken Kasse zu München Dr. Alfred Vogel (geb. ebendaselbst 1828).

Gewerbe- und Handels-Nachrichten. In dem Zeitraume vom 16. bis 36. August 1865 wurden

. Steinkohlen, Bra unkohlen und Coaks.

Tonnen.

Torf Brennholz

Transport⸗ weise. Klaftern.

12683

zu Wasser 96087 7448 auf den

Eisenbahnen 107331 DI 1560 10673 18233

in Berlin ein geführt:

12683

Summa zu Wasser

aus Berlin ausgeführt:

auf den Eisenbahnen

Summa !]

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Der »K. H. Ztg.“ geht eine Notiz zu, derzufolge es ziemlich sicher ist, daß sich durch die Provinz Pioreußen ein Kreidelager von großer Mächtigkeit von Westen nach Osten zieht.

Der Anbau der kleinen Rüben in Teltow, der sogenannten Teltower Rüben, ist weltbekannt. Weniger bekannt dürfte es sein, schreibt J. J. Flatau in den »Annalen der Landwirthschaft, daß in dem Dorfe Hoppegarten bei Müncheberg seit undenklichen Zeiten dieser Rübenbau in

großem Umfange betrieben wird, und zwar unter Bodenverhältnissen, ganz verschieden von denen Teltows. Während der Anbau dieser Rübe in Tel—

tow auf Sandboden geschieht, geschieht derselbe in Hoppegarten auf Moor,

Torf und anderen mehr oder weniger nassen Bodenarten, und zwar auf folgende Weise. Sobald die Kartoffel geerntet ist, werden im August auf

dem Felde, wo die Kartoffel gestanden, die Rüben gesäet. Bereits gegen

Ende September sind die Rübchen reif und werden aus der Erde genom— Den Rübchen, welche in der Erde einen kleinen Frost erhalten, wird der Vorzug gegeben, da solche durch Süßigkeit und Aroma sich auszeichnen; auf weitere Ent— Die Rübchen, welche

werden theils zur Samengewinnung stehen gelassen, theils grün ver— füttert. Von dergleichen Rübchen werden durchschnittlich jährlich an funfzig Wispel in Hoppegarten produzirt, welche einen ausgebreiteten Handelsartikel bilden und nach Schlesien, dem Rhein ze, versandt werden. Die Metze wird durchschnittlich mit 27 Sgr. bezahlt; 1864 galt die Metze A Sgr., der niedrigste Preis war in dem letzten Jahrzehnt 2 Sgr. pro Metze. Viele kleine Leute des 400 Seelen zählenden Dorfes zahlen nur durch den Ertrag der Rüben ihre Pacht ab. Vielfach sind bereits Versuche

CTemacht worden, die Teltower Rübe außerhalb Teltow anzubauen. Im

Allgemeinen sind die Resultate nicht günstig ausgefallen, da die Rüben zu

theologischen Moral,

jahrlich

quelle eröffnen.

den reichen Segen ihrer Berge kaum unterbringen können. . Jahr an der Mosel so viel Wein, daß nach der Schätzung eines zuverlässi⸗ sen Rathgeber dreier Kaiser. Den rückwärtigen Schild bildet das Fami- gen Gewährsmannes an 2000 Stück Fuderfässer fehlen und daß ein solches Außer diesen angeführten Inschriften sind noch in dem oberen Theile der ornamentalen Verzierungen folgende angebracht:; die Anfangsworte des und rings herum: »Zenta 1697.« »Höchstädt 1704. Turin 1706. Malplaquet 1709. Peterwardein 1716.5 tung der Düngerstätten zu nöthigen, sei es, daß man durch Belehrung in

lichen Ausstellung in Wevelinghoven in voriger

und die unglücklichen Tage treten, ja sie sind theilweise schon zu sen beispielsweise nur und Tense, haben.

richten

groß, ohne Aroma, ohne Zuckergehalt u. s. w. waren. Ist hier und da die Rübe gut gerathen, so mußte, um einem Ausarten der Rübe vorzubeugen, neuer Samen von Teltow bezogen werden. Selbstgewonnener Samen brachte stets ein ungünstiges Resultat. Die Teltower Rüben sind

bekanntlich ein ziemlich bedeutender Handelsartikel, der Absatz ist nicht schwierig, nicht schwierig ist der Anbau, nur die Ernte macht Arbeit, da jedes Rübchen einzeln aus der Erde genommen werden muß. Manche, namentlich

kleine Landwirthe könnten den Anbau versuchen und sich eine neue Einnahme— Daß die Rübe nicht eine bestimmte Bodengattung be— ansprucht, beweisen die sehr entgegengesetzten Bodengattungen von Teltow und Hoppegarten.

Nach der »Magdeb. Ztg« sind in diesem Jahre auf der Feldflur

des Herrn Borghard in der Sudenburg vier Zuckerrüben gewachsen, welche, bereits abgeblattet und beschnitten, zusammen nicht weniger als 54 Pfund

wogen; die größte darunter wog 19 Pfund. Coble'nz, 18. Oktober. (Lobl. Itg) Ueber das reiche Quantum Wein,

was der diesjaͤhrige Herbst neben der allgemein zugestandenen und bereits

erprobten vorzüglichen Qualität liefern würde, hegte man keine geringen Er— wartungen. Das Resultat der Lese an der Mosel hat aber diese, wie man uns aus Zeltingen schreibt, in solchem Grade überflügelt, daß die Winzer Es giebt dieses

Fuderfaß gegenwärtig mit 18 bis 20 Thlrn. bezahlt wird.

Zur Verbesserung der Düngerstätten bringt das Trierer Amtsblast« eine Aufforderung an die Landräthe, Bürgermeister, Gemeinde- räthe, strebsamen Landwirthe 2c, soviel in ihren Kräften steht, beizutragen, sei es, daß man zu polizeilichen Maßregeln greift, um zu besserer Einrich-

landwirthschaftlichen Kasino's, durch Gemeindekontrollen, durch Bücher und

Es gehen uns noch fortwährend Mittheilungen sowohl aus Köln

selbst, als auch aus dessen näherer und weiterer Umgebung und aus der

Ferne zu, schreibt die »Köln. Zig.“ vom 19. Oktober, über die durch die un⸗ gewöhnlichen Witterungsverhältnisse hervorgerufenen Vegetations⸗Ab⸗ normitäten des heurigen Jahres. So wird uns aus Grevenbroich von befreundeter Hand mitgetheilt, daß in mehreren dortigen Gärten der Schnee ballenbaum (viburnum sp. roseum) im vorigen Monate geblüht, auch die Fliederstaude ihre schöne, duftige, weiße Dolde zum zweiten Male entwik- kelt habe. Pflaumen, Aepfel. und Birnbäume haben in der dortigen Ge- gend nicht nur wiederholt geblüht, sondern auch neue Früchte angesetzt, von denen Frühäpfel zu Ende des vorigen Monats zur vollständigen Reife gelangt sind, andere in der Größe von Wallnüssen bei der milden Witte / rung noch munter fortwachsen. Ein Weinstock Frühtrauben von der Lahn), welcher Ende Juli reife Trauben trug und aufs Neue blühte, hat die edle Frucht zum zweiten Male gespendet und die Besucher der landwirthschaft⸗

Woche durch Einsendung einer völlig reifen Traube ven seiner ungewöhnlichen Fruchtbarkeit über zeugt. In dem Orte Gindorf bei Grevenbroich steht ein großer Roßkasta- nienbaum̃ in voller Pracht seiner weißen, fußlangen Blüthenbüschel, welche, von dem zarten Grün der Blätter und Schossen umgeben, wohl der lieb lichen Täuschung Raum zu geben im Stande sind, als ginge man nicht dem rauhen, kalten Winter, sondern aufs Neue der schöneren Jahreszeit entgegen.

; ö In Bezug auf einige in Mecklenburg bevorstehende Domanial—- Verpachtungen macht das »Röbel Malchower Wochenblatt« nachfolgende Bemerkungen: Es ist eine allbekannte Thatsache, daß in den letzten Jahren die Pachtgebote auf Landgüter eine staunenerregende Höhe erreicht haben, Folgen solcher Mißverhältnisse werden nur zu bald zu. Tage getreten, und wir verwei⸗ auf die Kammerguͤter Nienhagen, D.“ A. Doberan D. . A. Güstrow, wo die Pächter das Gewehr bereits gestreckt Möchten wir uns dagegen die neuesten Verpachtungen in Vorpom⸗ mern zum Muster nehmen, wo die Pachtgebote nur eben die Anschläge der Regierung erreicht haben. Der hohen Kammer kann auch in der That nicht daran liegen, daß die ihrer Verwaltung unterstehenden Güter zu unverhält⸗˖ nißmäßigen Preisen verpachtet werden, denn schließlich hat sie stets ihren Antheil an dem entstehenden Schaden zu tragen. Vermögens verfall des

Pächters und schlechte Bewirthschaftung des Pachtstücks gehen stets Hand

in Hand. In Preußen kommt das Prinzip wieder mehr zur Geltung, alte bewährte Pächter zu erhalten, wodurch eine Verschlechterung der Güter vermieden und der Wohlstand der Pächter gefördert wird. Dem sei nun wie ihm wolle, bei uns haben diese Verhäͤltnisse eine unnatürliche Höhe erreicht und es hüte sich darum Jeder, die Rechnung ohne den Wirth zu machen, er wird sich und die Seinigen vor Unglück und Elend bewahren.

Eisenbahn⸗Angelegenheiten.

Köln, 19. Oktober. Den Fusions - Vertrag zwischen der Düsseldorf . Elberfelder und Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn Gesellschaft, meldet die »Köln. Ztg.«, hatte man mit einem Thaler bestempelt, weil man annahm, daß diefer Vertrag ein Societäts Vertrag zwischen den Actionairen beider Eisen bahnen sei. Nachdem später von dem hiesigen Appellations Gerichtshof er⸗ kannt worden war, daß die Fusion der Rheinischen und der Cöln ˖ Erefelder Eisenbahn - Gesellschaft nicht einen Societäts · Vertrag sondern einen Kauf⸗= vertrag bilde, und daß die Rheinische Eisenbahn ; Gesellschaft 1 pCt. als Kaufwerth - Stempel für die Erwerbung der Cöln - Crefelder Bahn zu ent- habe, wurde dieses Prinzip auch nachträglich von der Steuer- auf den Fusions- Vertrag zwischen der Düsseldorf Elber⸗ felder und Bergisch-Märkischen Gesellschaft angewendet. Gegen die Festsetzung des Kaufwerth Stempels nahm, die Bergisch⸗Märkische Eisenbahn ⸗Verwaltung ihren Rekurs vom Königlichen Landgerichte zu Cöln, welches erkannte, daß der Vertrag mit einem Thaler zu bestempeln sei. Der Appellations Gerichtshof hat dieser Tage dieses Urtheil reformirt und

behörde