3442
Errichtung des Wilhelms Gymnasiums ernannten Kommission, den Geh. Ober -Regierungs-⸗Räthen Knerk und Dr. Wiese, dem Dirigenten bäude aufgestellt des Provinzial Schul- Kollegiums, Geheimen Regierungs-Rath rer
Reichenau und Provinzial⸗Schulrath Dr. Tzschirner, so wie von dem Baumeister des Gebäudes, Hof ⸗Baurath Lohse, ehrfurchtsvoll empfangen und nach der Aula geleitet.
Die Feier begann mit dem allgemeinen Gesange des Chorals: »Lobe den Herren, den mächtigen Konig der Ehren«.
Demnächst richtete der Minister der geistlichen 1c. Angelegen⸗ heiten an Se. Majestät den König die nachstehenden Worte:
Allerdurchlauchtigster, allergnädigster König und Herr!
Ew. Königliche Majestät haben schon in den ersten Monaten Aller⸗
höchstihrer Regierung die Gnade gehabt, zu befehlen, daß an dieser Stelle sich ein Bau erheben solle, gewidmet den Zwecken des nach
Ew. Majestät Namen benannten Wilhelms⸗Gymnasiums, und wür⸗
dig des Königlichen Stifters. Am 8. Juni 1863 haben Ew. König— liche Majestät mit Allerhöchst eigener Hand den Grundstein dazu gelegt, und in dem darauf folgenden Jahre, als die reifere Jugend
des Landes, freudig dem Rufe Ihres Königlichen Kriegsherrn folgend,
an den Nordgrenzen deutscher Sitte und Sprache zu Land und
Meer durch Tapferkeit und Mannszucht zu den alten preußischen Ehren neuen Ruhm errang, haben hier fleißige Hände rüstig ge.
schafft, um dem nachwachsenden Geschlechte eine Stätte zu bereiten, an welcher es zu gleichen Tugenden herangebildet werden soll, zu Gottesfurcht und Treue, zu freudigem Gehorsam und zu männlicher
Beherrschung der künftigen Lebensaufgaben in jeglichem Berufe.
Heute steht der Bau vollendet da, durch die hohe Gegenwart seines Königlichen Stifters die letzte Weihe empfangend.
Ew. Königliche Majestät haben die Gnade gehabt, eine Stif.
tungsurkunde zu vollziehen, welche diesen Bau dem Wilhelms-Gym— nasium zu dauerndem Eigenthum für alle Zeiten verleiht. Geruhen Ew. Königliche Majestät zu genehmigen, daß diese Urkunde zu einem öffentlichen Zeugnisse jetzt hier verlesen werde und darnach dem Direktor der Anstalt zu gestatten, im Namen derselben die Gefühle des Dankes und der Hingebung auszusprechen, welche ihn und alle, die dem Werke in irgend einer Weise näher stehen, beseelen. Die von dem Chef des Provinzial Schul⸗Kollegiums, Ober— Präsidenten von Jagow, verlesene Stistungs ⸗Urkunde lautet: »Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen u. s. w. thun hiedurch kund und fügen zu wissen:
Nachdem Wir beschlossen haben, ein evangelisches Gym— nasium auf dem für diesen Zweck angekauften Grundstück in der Bellevuestraße Nr. 15 hierselbst zu errichten und demselben den Namen Wilhelms Gymnasium beizulegen, so erklären
Wir nunmehr nach Vollendung des Klassengebäudes und bei
feierlicher Einweihung desselben durch gegenwärtige Urkunde das Wilhelms ⸗Gymnasium für Unsere Stiftung und wollen dem— selben hiedurch besagtes Grundstück in seiner ganzen Ausdeh— nung nebst dem darauf errichteten Klassengebäude zum Eigen— thum schenken, übereignen und überlassen.
Wir thun Solches hiemit in Kraft dieser Urkunde aus Königlicher Machtvollkommenheit für Uns und Unsere Nach⸗ folger in der Krone dergestalt, daß es Unserem Wilhelmsgym⸗ nasium für Alle Zeiten zustehen soll, das Grundstück in der Vellevuestraße Nr. 15 und das auf demselben erbaute Schul— haus als ein rechtmäßiges Eigenthum zu haben, zu besitzen und zu benutzen.
Zum Zeugniß dessen haben Wir gegenwärtige Urkunde Allerhöchsteigenhändig vollzogen und mit Unserem Königlichen Insiegel versehen lassen.
So geschehen und gegeben in Unserer Haupt- und stadt Berlin am 24. Oktober 1865.
gez. Wilhelm. (ggez) von Mühler.«
Nach Ausführung einer Motette von Möhring durch den Schüler Chor hielt der Direktor Dr. Kübler eine Rede, worin er die Hauptmomente in der bisherigen Entwickelung des Gymnasiums darstellte, für die heutige Gnadenerweisung Sr. Majestät des
Residenz⸗
in turnerischer Weise
hatte.
dem die
nach Zügen geordnet, Seine Majestät der Anstalt Sich einzeln vorstellen wobei Allerhöchstdieselben in der allergnädigsten Weise Ihre Zustimmung zu den in der Rede des Direktors ausgesprochenen Grundsätzen ausdrückten und unter Hinweisung auf die ernste Verant. wortlichkeit der Jugendlehrer die zuversichtliche Erwartung aus. sprachen, daß in diesem Gymnasium, welches des Königs Namen trage, diese Grundsätze stets treu bewahrt bleiben würden. Der König trat hierauf in die Reihen der Schüler, redete einzelne derselben freundlich an und sprach namentlich mit den Kleinsten derselben in väterlich liebevoller Weise. Unter erneutem Jubel und Hochrufen der Schüler, welche bis zum Ausgange Spalier gebildet hatten, verließen Se. Majestät huld. voll grüßend das Wilhelms-⸗Gymnasium. Die dankbare Erinnerung an den festlichen Tag, an die be— glückende Gegenwart des Königs inmitten der Jugend wird sicherlich in den Herzen der Knaben und Jünglinge undergänglich fortleben. Nachmittags 4 Uhr fand ein Festmahl in Ärnims Hotel statt, zu welchem der Staatsminister von Mühler Einladungen hatte er— gehen lassen. Die freudig erhobene, von Dank gegen unsern gelieb⸗˖ ten König erfüllte Stimmung der Theilnehmer fand dort mehrfach einen lebhaften und beredten Ausdruck.
vor geruhten
Ge⸗ Leh. zu lassen,
Heute fand die Grundsteinlegung des beth⸗Krankenhauses statt. Ihre Meajestät die Königin Elisa— beth, die hohe Protektorin dieses Hauses, war in Be— gleitung Ihrer Königlichen Hoheit der verwittweten Großherzogin von Mecklenburg ⸗ Schwerin von Sanssouei herübergekommen, und wurde von dem Kuratorium am Eingange in den Betsaal des Krankenhauses ehrfurchtsvoll empfangen. Bald darauf, 122 Uhr, erschienen auch Se. Majestät der König und es begaben sich dem nach Ihre Majestäten mit Allerhöchstihrem Gefolge, fo wie den an—
neuen Elisa—
wesenden Staatsministern, den Herren von Bodelschwingh, Graf von Itzenplitz, von Mühler, von Selchow und Graf zu Eulenburg,
von dem Kuratorium geleitet, durch den Garten des Krankenhauses
zu der Baustelle. Zu dem Platze, an welchem der Grundstein gelegt wer den sollte, war die an der äußersten linken Seite des Hauses zu erbauende Kapelle ausgewählt worden, und zwar der Theil derselben, wohin der Altar kommen soll. Die erst vier bis acht Fuß hoch aufgeführ— ten Mauern waren mit Blumen, Kränzen und Zweigen festlich ge⸗
Königs dankte und in seinem und der Lehrer Namen das Gelöbniß ablegte, mit aller ihrer Kraft daran zu arbei⸗ ten, um die der Schule anvertraute Jugend zu glaubens⸗ treuen, dem Könige unwandelbar ergebenen, in ihrem Berufe tüchtigen Männern heranzubilden.
Mit dem allgemeinen Gesange des Chorals: Gott schloß die Feier in der Aula.
Hierauf geruhten Se. Majestät die einzelnen Räume des Gym⸗ nasialgebäudes und die zum Theil nach neuen Prinzipien ausgeführ—= ten Einrichtungen in den Klassenzimmern in Augenschein zu nehmen,
wobei Allerhöchstdieselben Sich mehrfach beifälli i ᷣ ,. e mn chstdies ch mehrfach beifällig zu äußern die hin⸗
Als Se. Majestät auf den Balkon über dem Portale austraten, ertönte lebhafter Hurrahruf von der Schuljugend, welche Fahnen in den Preußischen Farben,
Nun danket alle
J
sich inzwischen mit ihren
Goßner, ist es nun nicht möglich, ben mit diesen Anstalten, sie überkamen,
völkerung Berlins der Zudrang von Kranken sich in der Art gemehrt hat, daß demselben nur sehr unzulänglich genügt werden kann, so haben wir unter Allerhöchster Wittwe Elisabeth
schmückt. In der Altarnische befand sich ein von Guirlanden ge⸗ bildetes Kreuz, zu dessen beiden Seiten die Büsten Ihrer Majestäten des Königs und der Königin Augusta, des hochseligen Königs Friedrich Wilhelm IV. und der verwittweten Königin Elisabeth auf gestellt waren, von denen in einiger Entfernung die des hochver— dienten Gründers der Anstalt, Pastors Goßner, sich befand. In der Mitte der Kapelle war ein Baldachin errichtet, unter welchem Ihre Majestäten und Ihre Königliche Hoheit die verwittwete Großherzogin von Mecklenburg Schwerin ihre Sitze ein. nahmen. Vor diesem Baldachin stand ein Altar, auf welchem die Urkunde über die Grundsteinlegung und die sonstigen in den Grundstein zu versenkenden Gegenstände sich besanden.
Als Ihre Majestäten auf dem Bauplatze erschienen waren, be— gann das zur Begleitung des Gesanges aufgestellte Musikcorps, das Lied: »Ich habe nun den Grund gefunden.“ Nach Absingung zweier Verse hielt der Vorsitzende des Kuratoriums, General ⸗Superintendent Dr. Büchsel, vor dem Altare stehend, die Festrede.
Es waren besonders zwei Gedanken, — so begann der Redner nach vorhergesprochenem kurzen Gebet, — die den Stifter des Elisabeth ⸗Krankenhauses bewegt haben. Der eine war die Mission unter den Heiden; denn das Gebot des Herrn, allen Völ— kern das Evangelium zu predigen, war ihm zu Herzen gegangen; aber auch den zweiten, den klaren bestimmten Befehl des Herrn an seine Gemeinde, die Kranken und Elenden zu pflegen, die Armen und Verlassenen aufzunehmen, kannte der alte treue Goßner, und er ließ es nicht bei Gefühlen und schönen Worten bewenden, sondern er schritt zur That, und wenn der Anfang, den er machte, auch nur ein, geringer war, so folgte doch ein wunderbarer Segen. Während wir uns hier anschicken, den Grundstein zu legen zu dem neuen erweiterten Elisabeth— Krankenhause, wird unter den Kulis in Indien, die ein Arbeitsfeld der Goßner'schen Missionen sind, der Bau eines Seminars ausgeführt, in welchem junge Ein— geborene ausgebildet werden sollen, die ihrem eigenen Volke in ihrer
eigenen Sprache, in ihren eigenen Naturanlagen und ihren eigenen
Anschauungen des Lebens das Evangelium predigen sollen.
Uns, dem Kuratorium, dem Erben dieser Anstalten des seligen auf derselben Stelle stehen zu blei⸗ auf der dieselben sich befanden, als wir und da bei der außerordentlichen Zunahme der Be—
- Protection Ihrer Majestät der Königin— Elis ein neues Haus zu bauen begonnen. Wir können nicht an das alte Krankenhaus denken, ohne zu
344 zu danken, ohne um Segen und Gnade für die zu Ae ee. welche für ihre Theilnabme an demselben sich ein immnerwähren des Andenken gestiftet haben. Wir können nicht umhin, die Frfißebg. keit und Liebe Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm ö. 2. große hingebende Opfexfreudigkeit König. Friedrich Wilhelm ; . bie treue Fürsorge, welche uns Ihre Majestãät die , ,. . 366 Elisabeth stets hat erfahren lassen, zu rühmen ebenso auch sind wir Sr. Majestät unserem allergnädigsten Könige und Herren zum groß ten Danke für die Gnadengeschenke verpflichtet, welche Er uns hat zukommen lassen. Aber auch das gesegnete Andenten . Grafen Voß, der viel für uns getban, und beson denn das des Stifters dieser Anstalt, des seeligen Goßner, müssen wir hier 8 neuern. Gott gebe denn nun, daß wir im Glauben und in der Liebe zu Ihm an unser Werk gehen, daß Er das Haus baue, denn wenn Er das Haus nicht bauet, so bauen vergeblich, die daran ben.
Hierauf wurde ein dritter Vers aus dem oben erwähnten Liede von der Versammlung gesungen und dann durch den Geistlichen des Krankenhauses, Prediger Prochnow, die Urkunde über die heu⸗ tige Grundsteinlegung verlesen, aus welcher unter andern zu ent- nehmen war, daß während des 32jährigen Bestehens des Frauen ⸗Kranken vereins 17.000 Kranke in der Stadt und 109000 in der Anstalt ver= pflegt worden sind. Die für den Grundstein bestimmten Gegenstände nämlich die Urkunde selbst, der Grundriß des neuen ,,, nebst Zeichnung der Facade auf Stein, die am binn ge, ., , . erschienenen größeren Zeitungen, die letzten Jahresberichte de Frauen⸗ Krankenvereins und des Goßnerschen Missionsvereins, das Programm der heutigen Feier, die Medaille zum Gedächtniß der Reformations⸗ feier im Jahre 1859 und die Medaille zum Hedächtniß der Krönung in Königsberg am 18. Oktober 1861 wurden eingelegt; Se. Diaijestät der König, Ihre Majestät die Königin Wittwe Elisabeth und Ihre Königl. Hoheit die verwittwete Großherzogin von Mecklenburg ⸗ Schwerin . ruhten demnach den Hammer aus den Händen des zur oberen Lei⸗ tung des Baues berufenen Geheimen Ober. Hofbauraths Hesse ent⸗ gegen zu nehmen und die üblichen drei Hammierschläge zu K 96 demnächst folgten die anwesenden Herren Staatsminister, die Mit glieder des Kuratoriums, die Oberin, die Beamten und die Schwestern des Hauses, und noch viele andere distinguirte Personen, unter wel⸗ chen wir den General-Feldmarschall Grafen von Wrangel, den Staatsminister a. D. Freiherrn v. d., Heydt, den Polizei⸗Präsiden⸗ ten v. Bernuth, den Wirklichen Geheimen Nath und Präsidenten Dr. Götze, den Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg, den Prä- sidenten des Konsistoriums, die Geheimen Ober. Medi in al: Rcthe Dr. Horn und Dr. Housselle, den Geheimen Medizinal⸗Rath . Müller, den Geheimen Regierungs-Rath Pehlemann und den Ge— heimen Regierungs-Rath Dr. Esse bemerkt haben. Der Qberbürger⸗ meister der Stadt Berlin war durch anderweite Dienstgeschäfte und der Vorsteher der , durch Krankheit behindert, an der Feier Theil zu nehmen. ( .
ö ö ö in die Altar⸗Nische eingesenkt war, und der General ⸗ Superintendent Dr. Büchsel das Schlußgebet und den Segen gesprochen hatte, sang die Versammlung den ersten und vierten Vers aus dem Liede »Ach bleib mit Deiner Gnade wonach die Aller⸗ höchsten Herrschaften unter dem Geleite des Kuratoriums . nach dem Betfaale des alten Krankenhauses zurückbegaben, und die Mit⸗
loben und
3
— Der Unterstaats-Secretair im Kultusministerium, Wirkliche Geheime Ober ⸗Regierungs-Rath Lehnert, hat sich im Auftrage des Kultusministers nach München begeben, um das Ministerium bei der Beerdigung des Ministerial-⸗Direktors Aulike zu vertreten. Dr. Aulike hat nur ein Alter von 58 Jahren und 5 Monaten erreicht. Geboren zu Münster am 29. Mai 1807, abspolvirte er im Herbst 1823 daselbst das Gymnasium mit dem Zeugniß Nr. 1, besuchte während des Winter-Semesters philosopbische und philologische Vor- lesungen der Akademie, studirte dann drei Halbjahre in Göttingen, wo damals Eichhorn, Göschen und Heeren lehrten, Jurisprudenz, Geschichte und Staatswissenschaften und setzte diese Studien durch drei fernere Semester in Berlin unter Savigny, Biener, Schmalz u. A. mit dem günstigsten Erfolge fort. Im Jahre 1827 in den Staatsdienst eingetreten, erwarb er die Befähigung für die ö des preußischen und des rheinischen Rechts und wurde 1833 zum Assessor, 1837 zum Rath bei dem Landgericht zu Cleve ernannt. Die Fähigkeiten, Kenntnisse und Charakter -Eigenschaften, welche er in diesen Aemtern bewährte, veranlaßte den Staatsminister Freiherrn v. Altenstein, ihn im Januar 1839 als Hülfsarbeiter für die die katholische Kirche betreffenden Angelegenheiten in sein Ministerium zu berufen, in welchem er sich bald das Vertrauen und die Zunei⸗ gung dieses Staatsmannes erwarb und besonders für die Herstel⸗ lung des damals getrübten guten Verhältnisses des Staats zur katho⸗ lischen Kirche mit Umsicht, Geschick und bestem Erfolg thätig war. Als des hochseligen Königs Majestät durch Allerhöchsten Erlaß vom 11. Januar 1841 die Bildung einer besonderen Abtheilung sür die katholischen Kirchen -Angelegenheiten im Ministerium befahlen, um damit das Verhältniß des Staats zur katholischen Kirche in befrie⸗ digender Weise zu ordnen und ein von gegenseitigem Wohlwollen und Vertrauen getragenes gedeihliches Zusammenwirken zu fördern, wurde der Verewigte zum vortragenden Rath bei dieser Abtheilung ernannt. Seit 1846 stand er ihr als Dirigent, seit 1858 als Mi⸗ nisterial⸗Direktor vor. In dieser Stellung erfreute er sich der Hoch- achtung und des vollen Vertrauens seiner Chefs und widmete sic in der Gemeinschaft gleichgefinnter Amtsgenossen mit Verständniß, Liebe und treuer Hingebung der Ausführung jenes hochherzigen Ge— dankens seines Königlichen Herrn. G
Aachen, 23. Oktober. (Aach. Ztg.) Die hiesige Königliche Regierung hat, zur besseren Ueberwachung aller Neubauten und bau⸗ lichen Veränderungen, in neuester Zeit einen geprüften Baumeister hierher berufen, dessen alleinige Thätigkeit in der Inspizirung der baulichen Anlagen bestehen soll. Der neu ernannte Polizei⸗Bau— meister hat mit dem heutigen Tage sein Amt angetreten,
Coblenz, 25. Oktober. Ihre Majestät die Königin be⸗ suchte, der »Cobl. Ztg. zufolge, gestern mit Ihren Königlichen Ho⸗ heiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin die Ausgrabungs⸗ stelle in der Mosel. Zur Tafel war Prinz Heinrich von Hessen aus Bonn geladen.
2h le fn ig Solstein. Flensburg, 23. Oktober. Nord. Ztg.) Der am Sonnabend Abend hier eingetroffene Herr G ouv er. neur ist gestern Morgen gegen 12 Uhr nach Norden Apenrade) weiter gereist, nachdem er vorher noch das städtische Hospital besucht hatte. — Gestern Morgen haben die Rekruten der beiden hier garnisonirenden Bataillone auf dem Hofe des Regierungs gebäudes den Fahneneid abgeleistet. Vorher fand eine kirchliche Feier in der
glieder desselben, nachdem Allerhöchstdieselben Sich mit Mehreren noch auf das huldreichste unterhalten hatten, zu entlassen geruhten.
— Die Vorgänge, welche sich an die Anwesenheit des Prinzen
n,, in nnn. in Borbye und Eckernförde am 14ten d. M. geknüpft haben und welche als bekannt vorausgesetzt werden können, haben selbstverständlich dem Gouvernement des Herzog⸗ thums Schleswig Veranlassung zu einer ernsten Untersuchung gegen die Theilnehmer derselben gegeben. Durch die Entgegennahme dieser ihm als Landesherrn dargebrachten Ovationen, hat der Prinz selbst sich einen landesherrlichen Charakter angemaßt, welcher im Widerspruch mit der in den Herzogthümern gegenwärtig allein be⸗ rechtigten Autorität steht. Der Gouverneur von Schleswig hat da⸗ her unter dem 18. d. M. an den Prinzen Friedrich ein Schreiben gerichtet, worin er diese Thatsache konstatirt und den ,,. auf die Folgen aufmerksam . g eine Wiederholung solcher Vor— i ür ihn persönlich haben müsse. ö 6. ö . ,,, das ernste Einschreiten des Gouverneurs, welches in jeder Beziehung die Billigung Sr. Majestät des Königs gesunden hat, die Wiederkehr ähnlicher Versuche der Usurpation einer unberechtigten Autorität verhindern werde. Sollte indeß der Prinz Friedrich von Neuem ohne Erlaubniß Sr. Majestät des Königs den schleswigschen Boden betreten und dadurch den Anlaß zu neuen Demonstrationen darbieten, so wird seine Verhaftung zu gewärtigen sein, da die Regierung es sich selbst und der ruhigen Bevölkerung des Herzogthums schuldig ist, eine mit direkter Auflehnung gegen ihre Autorität verbundene Agitation zu verhindern.
St. Nikolaikirche statt.
— Dasselbe . meldet aus Kiel, den 21. Oktober: Die Bauten auf der ehemaligen Badeanstalt nehmen einen raschen Fortgang und werden in etwa vier Wochen beendet sein. Das Bauhoh zu den Schuppen ist größtentheils schon bearbeitet von Danzig zu Schiff hierher geliefert worden. — Contre ⸗Admiral Jachmann hat das . der preußischen Regierung gekaufte ehemalige Gräflich Rantzau sche Haus bereits bezogen. . J an.
Die Königlich preußische Segelfregatte Gefion Komman an Corvettencapitain Werner, welche im Wenningbund bei Alsen Schieß übungen abgehalten, ist, der »Kieler Ztg. zufolge, am 23sten in den Kieler Hafen eingelaufen, ebenso das Dampfkanonenhoot »Chamäleon«. Beide Schiffe haben sich der Badeanstalt gegenüber
t Anker gelegt. . . , den 22. Oktober schreibt man den Hamb. N. Ein Sturm, der dem vom 31. Mai und J. August dieses 336
an Heftigkeit wenig nachstand, tobte in den letzten Tagen 3 an unsern westlichen Küsten. Obwohl bis jetzt noch ,, . richten mangeln, müssen wir leider fürchten, daß es auf der See ohne Unfälle nicht abgegangen sei. Das außerhalb unscerer 55 und Eiderdeiche befindliche Vorland ward auch diesmal durch die Fluthen unter Wasser gesetzt, und zwar mit so großer , , . daß Verluste an Vieh und vielleicht auch an Menschen aberma
ĩ sblieben. r 26 n, ,. 22. Oktober. Das Heft 36 der ersten Abthei. lung der Gesetzsammlung für das Königreich Hannover vom ane 1865 ist heute ausgegeben, es enthält unter (Nr. 3) Bekanntmachung des Königlichen Justizministeriums, die Wirksamkeit des i,. 9 11. Dezember 1864 über das Pfandrecht und die Befriedi⸗ gung der Gläubiger im Konkurse betreffend, (RNr. 74) Bekannt⸗