3532
59,416. 61,803. 64,414.
5. 328. 55 614. 58,56. 3 D535. 75 325. 73 569. 7a 17.
65 HJ. hf 352. S3 E35. 73535. e6si37. Sh ßig. sz 75j. ij sds. s5sö3. 3121. Ss 657. Sb 6h. 82763 e Hä und. Mgb7.
20 Thir. auf Nr. 1865. 2417. 2913. 9o6zg. äs. 15058. 15ri33. 155775. 1766). 27146. zi S355. Zb 653. 47.393. If 53. de 79. S6, 835. 5751. 6h 37.
oo 796. S5 137. 57 145. 633. 7757. 79265. S2 9I3. Sz 967
54,928.
54,576. 5. 1s6.
böõ / 931. 75, 136. 78/651. 87,059. 88, 189. 46 Gewinne zu 10,143. 11,B 198. 13,130. 18.601. 22, 198. 23, 430. 47/663. 51,399. 51,571. 64,322. 65, 123. 65/664. 73, 853. 74,191. 75, 659. S8,086 und 88,200.
Berlin, den 1. November 1865.
oJ 019. 71,752. S4, 555.
Königliche General-Lotterie⸗Direction.
Angekommen: Se. Excellenz der Staats- und Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinal ⸗ Angelegenheiten Dr. von Mühler von Wittenberg.
Nichtamtliches.
Schloß Babelsberg, 1. November. Gestern früh 82 Uhr reisten Se. Majestät der König zur Enthüllung des Melanchthon ⸗ Denkmals mittelst Extrazuges von i,. nach Wittenberg, trafen gegen 10 Uhr Vormittags dort ein und wurden auf dem Bahnhofe von dem kommandirenden General, ral Infanterie von Schack, und von dem Oberpräsidenten, Wirklichen Geheimen Rath von Witzleben, empfangen. ; Se. Majestät fuhren darauf nach der Kommandantur, wo Allerhöchstdieselben von dem Bürgermeister Steinbach und dem Vorsitzenden des Bau⸗Comitès, Professor Lommatzsch, mit Anreden begrüßt wurden. Allerhöchst⸗ dieselben wohnten sodann dem Gottesdienst in der Stadtkirche und der Enthüllung des Denkmals auf dem Marktplatze bei. Um 2 Uhr fand bei Sr. Majestät in der Kommandantur ein Diner von
Preußen.
ittags ieß öchst⸗· 70 Couverts statt und um 4 Uhr Nachmittags verließen Allerht dieselben Wittenberg wieder, trafen gegen 1 Uhr im Palais zu Berlin ein und begaben Sich mit der 10. Uhr-Fahrt zur Nacht
der. Meisterhand Drake's ausgeführt, uns entgegen.
Schleswig, vom 30. Oktober,
eneral der itte ö und dem westlichen Theil des Amtes Gottorff war das Vereins—⸗
nach Schloß Babelsberg. Wittenberg, den 31. Oktober. 1.3
die Hauptfeier der Enthüllung des Denkmals von Philipp
Melanchthon begangen wurde, hatte schon zahlreiche auswärtige
Der heutige Festtag, an dem
Hä in der Lutherstadt versammelt. Das Wetter war der Feier 9 Um 7 ei Morgens ward die Bevölkerung mit ihren Gästen durch das Blasen eines Chorals von den Thürmen der Stadtkirche an die Feier und Bedeutung dieses Tages erinnert. dann zog die Menge zum Bahnbof hinaus durch das Elsterthor, vor welchem eine Ehrenpforte erbaut war für S e. Majestät den König. Allerhöchstderselbe erschienen um „10 Uhr, wechselten huldvoll mit den vom Landrath v. Jagow vorgestellten Kreisstän den einige Worte und begaben sich dann mit seinem Gefolge in die Stadt zur Kommandantur. Hier wurde Se. Majestät von dem Prof. Dr. Lommatzsch im Namen des Comitè für das Melanchthon ⸗ Denk, mal und von dem Bürgermeister Steinbach als Vertreter der Stadt 1a , 11 Uhr begann in der Stadtkirche der Gottesdienst. mit dem Liede: »Allein Gott in der Höh' sei Ehr«n Se. Majestät hatten in der für ihn bereit gehaltenen Loge Platz genommen. Der am gestrigen Tage zum Doktor der Theologie ernannte äh en, intendent Schapper hielt die Predigt über Psalm 84, 5 — 8, in welcher er die Pflichten gegen unsere Reformatoren Luther und Melanchthon darlegte. Nach der Predigt schloß der Gottesdienst mit dem Gesang des Königlichen Domchors und dem Gebet und Segen am Altar. Um 12 Uhr bewegte sich der Hauptfestzug vom Luther hause aus zu dem Marktplatz, Voran die Bürgerschulen das Gymnasium, das Königliche Prediger ⸗ Seminar die Heistlich keit, der Gemeinde-Kirchenrath, die Vertreter der Universitäten, die Staatsbeamten, die Deputationen, vom Comité geführt, die städti⸗ schen Beamten, Lehrer, Bürgerschaft, die Innungen u. s⸗ , nner dem Geläute sämmtlicher Glocken langte der Zug um 1 Uhr auf dem Markte an. Sobald Se. Majestät unter dem festlich ge schmückten Baldachin Platz genommen hatten, ertönte ein Chorgesang des Königlichen Domchors vom Rathhause her, nach dessen Schluß der Ober-⸗Hofprediger und General ⸗ Superintendent Dr. Hoffmann aus Berlin die dazu erbaute Kanzel vor Melanch thon's Bild bestieg und die Weiherede über Melanchthon hielt, als Lehrer der Wissenschaft, die, vom Christenthum durchdrungen ist, nur den einen Grundsatz kennend. Gottes Volk an Got— tes Wort gebunden. Während dieser Rede fiel die Hülle
wetters
So-
durchblickenden Sonne mildes Bild, von Im Schlußwort rach der Festredner die Uebergabe des Denkmals, als das Eigen ⸗ . der gesammten evangelischen Kirche, an die Stadt Witten berg zu Schutz und Pflege. Nach dem Schlußliede ⸗Nun danket
des Denkmals und beleuchtet von der strahlte Melanchthon's ernstes und doch so
alle Gott« geruhten Se. Majestät dem Redner, dem Comitè und dem Meister des Denkmals Worte der Anerkennung zu sagen und begaben sich nach einem Rundgange um das Denkmal Melanch⸗ thons und Luthers in die Kommandantur. — Um 5 Uhr Abends rief das geistliche . 9 . die ind geschmückte Pfarrkirche. en . ihr be 466 verlassen, begleitet von den Segenswünschen de tsammelten Bevölkerung. rn n m,. Andacht 3 den Gräbern der Reformatoren in der erleuchteten und gefüllten Schloßkirche abgehalten, geleitet vom Konsistorialrath Dr. Schmieder, womit die Feier dieses Tages schloß. — Morgen soll um 9 Uhr die gesammte Schuljugend Wittenbergs zu einem Gottesdienst in die
Menge in die herrlich Se. Majestät hatten bereits
Abends gegen ?7 Uhr wurde eine
Pfarrkirche geführt . . Schleswig⸗Holstein. Hadersleben, 39. aber. (Fl. 8 3. . war der Eisenbahn⸗Kommissar im Auftrag
der Regierung hier anwesend, um den der Stadt zugehörigen Dam . in Augenschein zu nehmen, welcher möglicherweise
ur Ausbaggerung der Schlei benutzt werden soll. . Das e tft gemeldete Verbot der schleswig ⸗hol steinischen Vereine, schreibt man den »Hamb. Nachr.“ aus hat zunächst 3 . . ug für die Aemter Gottorf und Hutten und ist nicht von der Re— . sondern vom Amthause ausgesprochen. Es hat daher auch für die Städte Schleswig und Eckernförde keine Geltung. 49 ist wohl anzunehmen, daß ein etwaiges Vorgehen in derselben Weise sich nach den lokalen Zuständen richten wird. Im Amte Hütten
übrigens kaum je zu großer Blüthe gekommen und jetzt im ö an. n Von Bustorf war schon, ganz unabhängig von dieser Maßregel, beantragt, sich als politischer Verein aufzu · lösen. Auch in Angeln setzt das Verbot die Gemüther nicht sehr in Aufregung, obgleich die Organisation dort ziemlich vollstaͤn⸗ di ar . 13 Gemahlin des Gouverneurs hat in den letzten Tagen in der Stadt zahlreiche Besuche gemacht. Heute geht der Gouverneur mit Familie zum Besuch nach Altenhof zu Graf Reventlew. Am Ende dieser Woche reist derselbe, vielleicht schon Donnerstag, zur Inspection nach Nordstrand und wird trotz des unwirthlichen Herbst⸗ dann auch noch die übrigen Wesiseeinseln besuchen. =
Oesterreich. Wien, 39. Oktober. Durch Kaiserliche Ent— schließung vom 17. Oktober 1865 ist ein neues Statut zur Re organifation des Wiener Polytechnikums genehmigt, über desfsen Bestimmungen die »Abendpost = eine übersichtliche Darstellung
bringt, der Nachstehendes entlehnt ist:
Die bis jetzt bestehenden Studieneinrichtungen des Wiener Polytechni⸗ ö,, in ö Wesenheit auf dem im Jahre 1817 für diese eh, anstalt festgesetzten Organisationsplan, welcher den Zeitbedürfnissen nicht mehr genügte, und auch trotz seiner im Jahre 1842 , Revifion, so wie durch die später bis zu den letzten Jahren ö erfolgte Errichtung von neuen Lehrkanzeln die Hebung des Institut⸗ nich bewirken konnte, indem es nur mehr ein encuklopädisch · technisches Wissen, aber eine tiefer gehende spezielle Fachbildung nicht gewährte. Der Neugestaltung der Instituts Einrichtungen ist daher das System der F ö zu Grunde gelegt, wodurch es ermöglicht werden wird, die angehenden Techni—⸗ ker entsprechend ihrem künftigen Beruf speziell für das Fach- dem sie jc künftig widmen wollen, auszubilden. Das Wiener , , ö außer einer allgemeinen Abtheilung für jene Lehrgegenstände welche ö wissenschaftliche Grundlage der darauf folgenden Fachstudien än, no weitere vier Abtheilungen für diese letzteren bilden. Diese vier h . sind die Fachschule für Straßen? und Wasserbau , ,. auch Ingenieurschule genannt), für Hochbau, für Maschinenbau . für technische Chemie. Nach dem neuen Statute soll ferner die D . liche, ökonomische und disziplinäre Leitung dem Professoren ⸗ Kollegium üb ö. tragen werden, an dessen Spitze der Rektor steht. Dieser wird vom . fessoren ⸗ Kollegium aus den ordentlichen Professoren auf die Dauer ö. Jahres gewählt. So wie dit Leitung des Gesammtinstitutes dem ö. fessoren Kollegium obliegt, eben so leitet jede Abtheilung, resp. Fach ö. das Abtheilungs Kollegium, welches alle Lehrer der obligaten Fächer . Abtheilung bilden und welches aus der Mitte der ihr angehörigen ö ren einen Vorstand auf zwei Jahre wählt. Der Stand den Lehrpersonale und seiner Gebühren erscheint nach dem neuen Statute im Vergleiche zu den bisherigen Einrichtungen bedeutend erhöht, da an dem neuorganisirten . stitute außer 16 Docenten⸗, 3 Adjunkten ! und 25 Assistentenstellen und . Posten eines außerordentlichen Professors 24 ordentliche Lehrkanzeln ö Besetzung gelangen werden. Wie es an Universitãten der Fall ist, wir IH Zukunft auch am Wiener Polytechnikum rücksichtlich der Höhe des . ) der ordentlichen Professoren keine beschränkende Vorschrift gelten, un ö. werden, insofern das Bedürfniß des Institutes die Berufung , ) Männer erfordert, die Bedingungen ihrer Anstellung im Wege des. Ue 9 einkommens festgestellt werden. AÄbgesehen von solchen Berufungsfãällen , als geringstes Ausmaß der Jahresgehalte der ordentlichen ,. ö. Betrag von je 2500 Fl. mit dem Decennalvorrückungsrechte in 3000 u
3 3600 Fl. und einem Quartiergelde jährlicher 400 Fl. öster. Währung festgesetzt. Die Dotationen der Lehrmittel“ Sammlungen, Laboratorien und der Bibliothek, welchen Anstalten ein beson⸗ deres Personal beigegeben ist, wurden nach dem neuen Statute, ungerech net die Bezüge des erwähnten Personals, mit 18,000 Fl. jährlich festgesetzt. Die bisher bestandene kommerzielle Abtheilung des Institutes, welche ihrer Richtung nach als besondere Abtheilung nicht an das Polytechnikum gehört, wird nach dem neuen Statute als solche aufhören, jedoch werden die Fächer derselben, soweit sie sich als Hülfswissenschaften für die technische Bildung darstellen, am neu organisirten Institute ihre Vertretung finden. Die seit dem Jahre 1846 mit dem Wiener Polytechnikum verbundenen Gewerbe— Zeichnenschule kann, bei der gänzlichen Verschiedenheit der beiderseitigen Zwecke und Schüler, und bei der niedrigen Ausbildung, die sie gewährt, nicht als Abtheilung des als Hochschule organisirten Polytechnikums ange— sehen y daher in dem neuen Statute dieser Schule keine Erwähnung geschieht.
— 31. Oktober. Die heutige ⸗Wiener Ztg.« bringt eine Ver⸗
ordnung des Staatsministeriums und Justizministers vom 25. Ok— tober C,, womit die durch Kaiserliche Entschließung vom 16. Okto— ber C. angeordnete Uebernahme der Leitung und Verwaltung des Gefängnißwesens in das Ressort des Justizministeriums angeordnet wird, sowie ferner eine Verordnung des Staats. und Justizmini⸗ steriums vom 28. Oktober über die den Anstalten, welche Kredit geschäfte betreiben, zukommenden Ausnahmen von den allgemeinen Justizgesetzen. In einer diese letztere Verordnung motivirenden Dar— stellung der »Wiener Ztg.“ heißt es:
Es wird allgemein anerkannt, daß die Anwendung einiger Bestimmun— gen der bestehenden allgemeinen Gesetze auf die Anstalten, welche Kredit geschäfte betreiben, wesentliche Bedingungen einer ungestörten Betriebs kraft
derselben verletzen und die Steuerlast dieser Anstalten gegenüber der beste⸗ henden Besteuerung des gewöhnlichen bürgerlichen Verkehrslebens vervielfäl ⸗
tigen würde.
Die Dringlichkeit einer diesfälligen Abhülfe tritt vornehmlich gebiete / risch heran, wenn die Interessen unserer Sparkassen — dieser allerältesten, meistens von Menschenfteunden gegründeten und um den öffentlichen Wohl.; stand höchst verdienten Kreditinstitute der Monarchie — erwogen werden. Da sich namlich in neuerer Zeit aus bekannten Ursachen die Wege zur mühelosen und besseren Verzinsung des Kapitals vermehrt haben, und da
außerdem die neuen Kreditanstalten ihren Geldeinlegern in Absicht auf die Disposition mit ihren Einlagen Erleichterungen und Vor— theile gewähren, welche die Sparkassen — insolange sie vermöge ihrer jetzigen veralteten Einrichtung ihre Hypothekarforderungen nicht in mobile Werthe convertiren — ihrem Publikum nicht einräumen können, nehmen die den Sparkassen ehemals sehr reichlich zugeflossenen Gelder im Allge— meinen so ab, daß, wenn die Abhülfe nicht rasch käme, — die Betriebskraft der Sparkassen allmälig erlahmen würde. Von der eine längere Vorberei- tung erheischenden Revision des unhaltbaren Regulativs abfehend, halten wir es daher für das zunächst dringende Bedürfniß der Sparkassen, daß auch sie in Betreff der gesetzlichen Beschränkungen des Zinsfußes und der sonst bei Darlehen bedungenen Leistungen, wie auch bei Realisirung ihrer Forderungen in jene begünstigte Stellung gebracht werden, in welcher sich die übrigen Kreditinstitute bereits befinden. Die angeführten öffentlichen Rücksichten sind es, welche die »Unaufschieblichkeit« einer Abhülfe bezüglich der judiziellen Begünstigungen aller Kreditinstitute erkennen lassen und die Regierung bewogen haben, die heute erscheinende Verordnung auf Grund des 2. Artikels des Kaiserlichen Patents vom 20. September d. J. hinaus. zugeben. ;
In Betreff der Heeresergänzung für das Jahr 1866 ist an den Königl. ungarischen Statthaltereirath ein Hofkanzlei ; Erlaß herab—
gelangt; danach hat der Kaiser für das Jahr 1866 in der ganzen
Monarchie die Stellung eines Rekruten ⸗Kontingents von 85,900 Mann und die Durchführung der Heeresergänzung, vom 12. März 1866
angefangen, bis längstens Ende April desselben Jahres angeordnet
und zugleich gestattet, daß die im Jahre 1865 aus den Militair- Bildungs -Anstalten mit allgemeiner Dienstesverpflichtung in die Armee tretenden 306 Zöglinge in das obige Kontingent eingerechnet werden. entfallen 25,587 Rekruten. Das zu stellende Kontingent der anderen Länder ist: Nieder-QOesterreich 3569, Ober -Oesterreich 1793, Salzburg 366, Steiermark 2632, Kärnthen 845, Krain 1218, Küstenland 1223, lombardisch-venetianisches Königreich 6394, Böhmen 12,452, Mähren 4894, Schlesien 1205, Galizien 12,971, Bukowina 1166, Kroatien / und Slavonien 2248, Siebenbürgen 5011, Dalmatien 893, Tirol und Vorarlberg 1128.
Aus Ploschkowitz, 29. Oktober, berichtet die »Abendpost«: Bei Sr. Majestät dem Kaiser Ferdinand hat die Krankheit in dem Maße abgenommen, daß die ärztlichen Berichte hiemit ge⸗— schlossen werden.
Schweiz. Bern, 28. Oktober. (Köln. Ztg Heute hat der Nationalrath die von der Mehrheit seiner Kommission gemachten Vorschläge, betreffend die Bundesverfassungs-Revision, mit der Beratbung des Art. 48 zu Ende diskutirt. Auch dieser Artikel, welcher »sämmtliche Kantone verpflichtet, alle Schweizerbürger in der Gesetzgebung sowohl, als im gerichtlichen Verfahren den Bürgern der eigenen Kantone gleich zu halten«, wird nach dieser von der Mehrheit vorgeschlagenen Redaction angenommen. Gemäß dem von der Versammlung in der ersten Sitzung adoptirten Modus wird jetzt zu der Diskussion der Anträge der Minderheit der Kom.
mission übergegangen, welche zunächst den die Bestimmungen über
Auf Ungarn mit Einschluß der siebenbürgischen Adnexen
das eidgenössische Post- und Telegraphenwesen enthaltenden Art. 33 der Bundesverfassung ins Auge fassen. Von ihren sämmtlichen
Anträgen ging sowohl in der eventuellen als in der definitiven Ab⸗ stimmung kein einziger durch.
Großbritannien und Irland. London, 30. Oktober. Dem Ministerrath am Sonnabend haben alle jetzigen Mitglieder des Kabinets beigewohnt, Wie man vernimmt, ist die von Earl Russell vorgeschlagene Aemter - Vertheilung ohne Widerspruch an—= genommen worden. Earl Russell übernimmt die Premierschaft, Lord Clarendon das Auswärtige, Mr. Gladstone bleibt Schatzkanzler und wird der Führer im Unterhause. Abgesehen davon, daß der Posten eines Herzogs von Lancaster noch auszufüllen ist — welche Sinekure bisher Earl Clarendon versah — ist das Ministerium fertig, und außer den schon erwähnten Veränderungen wird vor der Hand kein weiterer Personenwechsel stattfinden. Gestern begab sich Earl Russell nach Windsor zu einer Audienz bei der Königin, und auf heute Nachmittag ist ein neuer Ministerrath angesagt. Morgen werden Earl Russell und seine Kollegen sich zu dem bei jeder Minister ⸗Er - nennung üblichen Handkuß nach dem Schloß in Windsor begeben.
„Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kron prinzessin von Preußen sind Sonnabend Nachmittag, nach sehr stürmischer Ueberfahrt, in Gravesend gelandet. Gestern besuchten sie Ihre Majestät die Königin, die mit Familie und Hofstaat um 8 Uhr Morgens von Balmoral eingetroffen war, in Windsor, und Abends speisten sie in Marlborough House in London beim Prinzen und der Prinzessin von Wales. Ihre Königlichen Hoheiten sind gegenwärtig die Gäste des Grafen Bernstorff im preußischen Gesandt⸗ schafts hotel und werden, wie man vernimmt, bis Ende November in England verweilen.
Auch der Prinz und die Prinzessin Ludwig von Hessen sind heute Morgen, von York kommend, in Windsor eingetroffen.
Der greise Lord Brougham ist außer Stande gewesen, der Beerdigung Lord Palmerstonis beizuwohnen und begiebt sich Mitte November nach Cannes in Frankreich, um dort den Winter zu ver⸗
533
bringen.
Thomas Clarke Luby, der Besitzer des unterdrückten Blattes »The Irish People« ist gegen den Lord - Statthalter Lord Wode⸗ höouse klagbar geworden und hat ihm schon die Vorladung zustellen lassen. Die Klage lautet auf Einbruch, gewaltsame Oeffnung von Kisten, gesetzwidrige Lesung privater Schriften, Wegnahme von Ma— nustripten, Typen, Hauptbücher 26, wofür ein Schadenersatz von
1000 Pfd. St. verlangt wird. Gegen den Polizeirichter Stronge,
der den Befehl zur polizeilichen Unkersuchung der Druckerei unter— zeichnet hatte, ist ein gleiches Verfahren eingeschlagen worden. Die Stürme der letzten Tage haben die Schifffahrt im Kanale sehr beeinträchtigt und in den Lauf der Posten manche Unregel⸗ mäßigkeit gebracht. Leider sind auch wieder zahlreiche Schiffbrüche vorgekommen, und zwar besonders an der Unglückstelle der Ostküste, bei den Shields. Unter den dort gestrandeten Fahrzeugen war auch eine preußische Barke, Idu na; die Mannschaften wurden gerettet. An der schottischen Küͤste, in der Cullan-Bai, ist ein Glasgower Schiff mit Allen an Bord untergegangen, bei Portland sind gleich · falls einige Fahrzeuge verunglückt, von denen zeitige Hülfe die Be—⸗ mannung noch retten konnte.
Frankreich. Paris, 30. Oktober. Der Hof begiebt sich nach dem »Pays« am 10. oder 12. November nach Compiègne. — Morgen giebt das Musikeorps des preußischen 34. Infanterie. Regi= ments im Cirque ein Concert zum Besten der Wittwen und Waisen
der an der Cholera gestorbenen Personen. — Der ⸗Abend⸗Moniteur«
kündigt heute an, daß von jetzt ab außer den Geistlichen auch die Gemeinderäthe Frankreichs das Blatt unter dem Preise, nämlich mit
20 pCt. Rabatt, also zu 4, 8, 16 Frs., statt zu 5, 10, 20 Frs.,
abonniren können.
Italien. Florenz, 31. Oktober. Es sind bis jetzt 347 Wahlen bekannt, davon sind 204 auf frühere Deputirte, die übrigen 143 auf neue Personen gefallen. Unter den Wiedergewählten be— finden sich Cordova, Lanza, Buoncompagni, Lamaza, Riceiardi,
Liborio Romano.
Der König ist gestern hier eingetroffen. Briefen aus Rom zusolge, wie aus Paris 31. Oktober ge—
meldet wird, ist auch in dem Kirchenstaat die Cholera ausgebrochen.
Das von der sicilischen Pro ⸗Dictatur im Jahre 1860 erneuerte Gesetz, daß alle Kirchen güter verpachtet werden sollen, ist jetzt theilweise in Vollzug gesetziu. Der damit beauftragte ehemalige Depu— tirte, Professor Corleo, hat den Bericht über die ersten Erfolge seiner Thätigkeit veröffentlicht. Im Laufe des ganzen ersten Jahres sind 2l, 161 Hektaren kirchlichen Grundbesitzes auf Sicilien zur Verpach— tung gelangt, was ungefähr zwei Zehntel des ganzen steuerpflichti— gen kirchlichen Besitzthums Siciliens ausmacht. Drel weitere Zehntel werden demnächst zur Verpachtung kommen, während für den Rest noch die Schätzungen und äbnliche Vorarbeiten zu vollenden sind. Das Resultat dieser Verpachtung ist ein durchschnittlich fast doppelter Ertrag der bisherigen Rente; während der höchste Ertrag, welchen