Hamburg, 2. November. (H. C.)
Die Konferenz für Ein⸗
sorischen Gouverneur Sharkey hat
Fürstenthum Lübeck, Helgoland, Dänemark, Schweden, Norwegen
führung von gleichem Maß und Gewicht in den deutschen Bundes- Island, den Faröern und Grönland andererseits zu Stande gekom.
staaten wird in nächster Woche in Frankfurt a. M. zusammentreten,
und werden die Senate von Hamburg, Lübeck und Bremen bei der⸗ selben durch Herrn G. Repsold, Mitglied unserer Bürgerschaft, ver⸗
treten sein. Der neue preußische Oberpostdirektor Brünnow, bis⸗ her in Stralsund, ist zur Uebernahme seiner Functionen hier ein getroffen.
Reuß. Gera, 1. November. Der Landtag des Fürsten⸗ thums Reuß j. L. ist von Sr. Durchlaucht dem Fürsten auf den 18. d. zusammenberufen worden.
Baden. Karlsruhe, 31. Oktober. richten der »Karlsr. Ztg,« zufolge, wird der Großberzogliche Hof gegen Ende dieser Woche von Baden hierher wieder übersiedeln.
Se. Königliche Hoheit der Großherzog wird zunächst nur
wenige Tage in der Residenz verweilen, indem er beabsichtigt, trotz
der schon vorgerückten Jahreszeit, auf Anrathen seiner Aerzte, die
nächstfolgenden Wochen zu einem Aufenthalt am Genfer -⸗See zu be— nutzen, um durch Luftveränderung die Reconvalescenz von den in Störungen ihres Wohlbefindens zu fördern und zu befestigen. Da— von den Aerzten für nothwendig erachteten Genusses einer vollstän digeren äußeren Ruhe, welche — in dem erforderlichen Maße — nur während eines Aufenthaltes an einem entfernteren auswärtigen Orte gefunden werden kann.
Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin wird inzwischen mit den Großherzoglichen Kindern — wie gewöhnlich — Ihren Aufenthalt in der Residenz nehmen.
Oesterreich. Wien, 2. November. (W. T. B.) Die General ⸗Correspondenz« sagt bezüglich der gestern publizirten Zinsen—⸗ erhöhung der Hypothekar⸗Anweisungen: »Diese Maßregel bezweckte nicht, die Cirkulation der Salinenscheine über den Betrag des seit Jahren behaupteten Umlaufs auszudehnen, sondern nur die Kon— kurrenzfähigkeit der Hypothekar⸗Anweisungen gegenüber den Anwei— sungen verschiedener anderer Kreditinstitute zu sichern«.
Schweiz. Bern, 30. Oktober. (Köln. 3.) Nach fast sechs stündiger Debatte hat der Nationalrath heute bei Fortbwthung der Bundesverfassungs - Revision den Antrag der Minder— heit seiner Kommission, ⸗-dem Bunde die Befugniß zuzugestehen, ein gaslagemeines schweizerisches Handelsgesetzbuch zu erlassen oder auch
bloß einzeint wette * San delgrechtes in den Bereich der Bundes— gesetzgebung zu ziehen«, mit gegen 32 Stimmen verworfen. Die Gegner dieses Antrages, zu denen sämmtliche der französischen Schweiz angehörende Mitglieder zählen, bekämpfen das vorgeschlagene allgemeine schweizerische Handelsgesetzbuch hauptsächlich von dem Standpunkte der Kantonal-Soüuverainetät, während seine Vertheidi— ger auf Deutschland verwiesen, das ein solches Gesetz besitze.
— 31. Oktober. Heute hat der Nationalrath, die Berathung der Bundesverfassungs-⸗Revision fortsetzend, einen Beschluß gefaßt, der im In und Auslande mit Freuden begrüßt werden wird: er hat den Antrag der Minderheit seiner Kommission: »nach Artikel 59
der Bundesverfassung einen neuen Artikel des Inhalts einzuschalten:
Der Bund ist befugt, gesetzliche Bestimmungen zum Schutze des schriftstellerischen, künstlerischen und industriellen Eigenthums zu er— lassen“, mit 51 gegen 42 Stimmen angenommen, und so viel ich bis jetzt aus der Stimmung einzelner Mitglieder des Ständerathes schließen kann, wird auch diese Behörde einen gleichen Entscheid in dieser Frage fällen. Auch dieser Beschluß ist als eine Konsequenz des Handelsvertrages mit Frankreich zu betrachten, welcher dem geistigen Eigenthum des französischen Volkes den Schutz der Gesetze garantirt. Im Ständerath ward heute mit 26 gegen? Stimmen Eintreten auf die Bundesverfassungs⸗Revision beschlossen und dann die weitere Verhandlung auf morgen vertagt.
Großbritannien und Irland. London, 1. November. Die amtliche London Gazette⸗ veroͤffentlicht eine vom 5. Oktober datirte Depesche Earl Russell's an den Obersten Stanton, Ihrer Majestät Agenten und General-Konsul in Aegypten. Die Depesche ist als eine Vertheidigung der von Earl Russell in Bezug auf Abes— sinien befolgten Politik gegen die von konservativer Seite erhobe— nen Beschuldigungen anzufehen. .
Herr Gladstone erhält heute das Ehrenbürgerrecht der Stadt Glasgow. Morgen wird der Schatzkanzler sich nach Edinburgh be— geben und am Freitag daselbst seine Abschiedsrede als Rektor der Universität halten.
An die Stelle Lord Palmerston's als Vertreter von Tiverton wird wahrscheinlich der Herr George Denman treten. Derselbe war früher der Kollege des Verstorbenen, wurde aber bei den letzten Wahlen von einem konservativen Mitbewerber geschlagen.
SFrankreich. Paris, 1. November. Der ⸗Moniteur ver- öffentlicht heute den Postvertrag, der zwischen Frankreich und der Fürstlich Thurn und Tazisschen Postverwaltung in Bezug auf Be— förderung von frankirten und unfrankirten Briefen zwischen Frank—
Verläßlichen Nach
reich und Algerien einerseits und Schleswig - Holstein, Lauenburg,
wohner, darunter etwa 3000 Deutsche zählt, ist von jeher als Stapel—
men ist. Frankirte Briefe von Frankreich und Algerien nach Schles, wig⸗Holstein, Lauenburg, Fürstenthum Lübeck, Helgoland und Däne.
hagen) 70 C.; unfrankirte Briefe nach Frankreich und Algerien auz Schleswig Holstein 2c. ꝛc. 90 Ci, aus Schweden und Norwegen Ir. 40 E, aus Island ꝛc. (von Kopenhagen ab) 90 C. Dieser Vertrag tritt mit dem 1. Januar 1866 in Kraft.
— 2. November. Graf von Bismarck, der gestern hier ein. getroffen ist, machte heute dem Minister der auswärtigen Angelegen. heiten, Drouyn de Lhuys, einen Besuch.
Man meldet, daß die Vermählungen der Prinzessin Anna Murat mit dem Herzog von Mouchy und der Vicomtesse Hortenste Tascher de la Pagerie mit dem Grafen Lépine im Tuilerienpalaßt gefeiert werden sollen. r
Rom, 28. Oktober.
Italien. Die Vorbereitungen zum
t ̃ d Abzug eines Theils der französischen Truppen ruhen einstweilen, letzter Zeit durch rheumatische und neuralgische Affectionen erlittenen . hlbenn . istigen. Dagegen wurden noch vorgestern von hier nicht wenige entbehrliche durch gewinnt Se. Königliche Hoheit zugleich die Möglichkeit des
manche gingen sogar wieder in ihre eben verlassenen Posten zurück.
Train-Effekten der Artillerie nach Civita⸗Vecchia geschafft und nach Toulon verladen. General Montebello wird Anfangs nächster Woche eintreffen. — Der h. Vater zeigt sich fast täglich dem Volke, verzichtete aber auf die im Oktober in der Residenz des Quirinalt üblichen Erholungen.
Rußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 1. November. (Osts. Ztg. Am 29. v. M. fand, wie bereits be— richtet, die feierliche Einweihung der in Wloclawek neu erbauten Weichselbrücke statt. Die Stadt Wloelawek, welche 9000 Ein.
platz für den Getreidehandel mit Preußen bekannt. Es fehlte ihr rechten Weichsel⸗ Ufer. Dieser Mangel ist durch Erbauung einer eisernen Schiffsbrücke auf Anregung und nach dem Projekt des Statthalters Gr. Berg beseitigt worden. Der Bau der Brücke be— gann am 17. März d. J. und war am 17. Oktober, mithin in 7 Monaten vollendet. Der Erbauer ist der Ingenieur Czerniawski. Da die Stadt die für die Erweiterung und gedeihliche Entwicklung
mark kosten fortan 70 C., nach Schweden und Norwegen 1 Fr. 3) C., nach Island, den Faröern und Grönland (frankirt bis Kopen.
an einer sicheren Verbindung mit dem fruchtbaren und kornreichen
ihrer Handelsverhältnisse so überaus wichtige Communication vor. zuasweise der Initiative des Grafen Berg verdankt, so ließ sie ihn
Extrazug, in Wloclawek ein. Um 2 Uhr Nachmittags begab Graf Berg sich in Begleitung eines glänzenden Gefolges zu Fuß nach der katholischen Pfarrkirche. Am Eingange in dieselbe wurde er vom
Bischof von Kujawien, Marszewski, mit Kreuz und Weihwasser empfan. gen und zum Hochaltar geführt, an dem er in tiefer Verbeugung ein kurzes
Gebet verrichtete. Nach seinem Austritt aus der Kirche ordnete sich vor derselben der Festzug nach der Brücke. An der Brücke ange— kommen, wurde der Statthalter vom Rabbiner und vom Repräsen« tanten der jüdischen Gemeinde begrüßt. Hierauf ging der Festzug über die Brücke, wobei der Bischof den Weiheakt verrichtete. Auf dem jenseitigen Ufer wurde der Statthalter von den Spitzen der Behörden des Gouvernements Plock und dem dortigen Bischof Po⸗ piel empfangen. Nach Beendigung des Weiheaktes fuhr Graf Berg zurück zu dem von der Stadt ihm zu Ehren gegebenen Diner. Sämmtliche Begrüßungs⸗ und Toastreden wurden in deutscher Sprache gehalten und von dem Grafen Berg deutsch erwidert. Die Rückreise des Grafen nach Warschau erfolgte um 7 Uhr Abends mit einem Extrazuge.
Schweden und Norwegen. Der durch seine eigentbüm—
liche Höhe bekannte Felsen Harneten am Söndfjord hat eine
bedeutende Veränderung erlitten, da der große über das Wasser her— vorragende Theil desselben hinabgestürzt ist und nun auf dem Mee— resboden liegt.
Wasser mehrere Faden breit über das Ufer schlug. Dänemark.
CX
Kapenhagen, 2. November. 6.
(W. ihre Demission eingereicht und würde die Entscheidung im morgenden geheimen Staatsrathe erwartet.
Amerika. New-Hork, 21. Ottober. Hier haben die De— mokraten eine zweite Versammlung abgehalten, in der die Kandida— ten dieser Partei, Slocum und van Buren, sich für die Unterstützung der Johnson'schen Reconstructionspolitik und für die Nothwendigkeit, die Monroe'sche Doctrin in Bezug auf Mexiko durchzuführen, aber gegen die Stimmberechtigung der Neger aussprachen. Auch die Re— publikaner haben in New Hork eine ⸗Bestätigungs Sitzung. gehalten und die Johnson'sche Politik gutgeheißen. — Den bisherigen provpi⸗
durch eine Deputation zu den Einweihungsfeierlichkeiten einladen.
Der Graf traf am 29. v. M, um 11 Uhr Vormittag KJ . Uhr Vormittags, mit einem — t 3 Lieutenants Gablenz, an die untern Behörden.
e Die Dampfschiffe pflegten gerade unter demselben längs zu gehen und einen Kanonenschuß zu lösen, um die Passa⸗— giere das vielfältige Echo der Stelle hören zu lassen. Man hörte das Getöse des Falles 15 Meilen weit, auch ward das Meer so aufgerührt, daß auf der anderen Seite des breiten Fjordes das ⸗
. ; 8) Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, hätten sämmtliche Minister
3550
wählt. — Ehe sich die Convention von Nordearolina auf den Mai . J. vertagte, faßte sie einen Beschluß, kraft dessen eine gesetzgebende Thätigkeit behufs Uebernahme oder Zahlung der von der Conföde⸗ ration kontrahirten Schulden verboten ist. — Hr. Stephens hat eine Audienz beim Präsidenten gehabt und sich darauf nach Geor. jen begeben. — Im ganzen Süden soll noch immer große Furcht vor einem Neger⸗Aufstande herrschen. . Der Fenier-Kongreß soll gestern über wichtige geheime Maßregeln schlüssig geworden sein. Die Delegirten wollen persön⸗ lich eine halbe Million Dollars zeichnen und große Summen sind versprochen worden. Die Zahl der dem Kongresse anwohnenden Unionsoffiziere hat sich vermehrt. Sweenzy, General der regulären Armee, ist eingeführt worden und Oberst Murphy bot dem Kon gresse die Dienste von zwanzig Obersten der früheren Freiwilligen Corps der Union an. ; Aus Matamoros vom 4. Oktober berichtet man, daß Ge- neral Douay mit 1600 Mann in Saltillo eingetroffen sei. In Monterey erwarte man 6000 Mann kaiserlicher Truppen, die sich nach dem Rio Grande begeben würden. Negreti habe Chihuahua nur mit 360 Mann erreicht, 600 seien dem Mangel und der Witte⸗ rung erlegen. Amtlich wird angezeigt, daß keine Schiffe ohne die nöthigen Papiere von den auswärtigen kaiserlichen Konsuln in mexikanische Häfen zugelassen werden sollen. Die Kaiserlichen in Matamoros haben den 24. September, die mexikanische Unabhängig keitsfeier, durch einen Ball gefeiert, bei welchem die Generale Steele, Weitzel und andere Offiziere der Unionsarmee zugegen waren; die
Republikaner feierten den 15. September, den Jahrestag der Grün ·
dung der mexikanischen Republik, in El Paso gleichfalls durch einen Ball. .
Aus Japan vom 15. September ist nach New-York die Nach⸗ richt gelangt, daß in den chinesischen Gewässern ein Orkan gewüthet und drei großen Dampfern, sowie mehreren amerikanischen und englischen Segelschiffen den Untergang gebracht hat.
Australien. Nach Berichten aus Melbourne vom Zösten September hat der Krieg in Neu-Seeland sich auch auf die Ost⸗˖ küste ausgedehnt. Das Parlament hat eine Motion, Neu ⸗ Seeland in 2 Kolonieen zu theilen, verworfen.
aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Kiel, Freitag, 3. November, Morgens. Das Verordnungs⸗ blatt, enthält ein Sendschreiben des Statthalters, Feldmarschall—⸗ In demselben
Mississippi in den Senat ge⸗
schienen.
Berichterstattung
erklärt, daß das allgemeine Stimmrecht der Neger einen Racenkrieg herbeisühren würde. Johnson's Programm ist eine allmälige Entwickelung der zur Ausübung des Wahlrechts erforderlichen Eigen schaften bei den Negern. Der Gouverneur von Georgien, James
Wayne, erklärte in der georgischen Convention, daß die Schuld
der Konföderirten von Seiten der Unions-Regierung nicht anerkannt
werden würde.
Aus Mexiko wurde gemeldet: Kaiser Maximilian hat eine Proclamation erlassen, in welcher es heißt, daß die republikanische Staatsform durch den Willen der Nation beseitigt sei. Mit Ab— lauf der Präsidentschaft Juarez' würden daher alle diejenigen, welche mit Waffen in der Hand ergriffen werden, durch die Militair-⸗ gerichte abgeurtheilt werden.
Paris, Freitag, 3. November, Morgens. Der heutige ⸗Mo⸗ niteur« will die über die Lage der Dinge in Algier verbreiteten,
augenscheinlich übertriebenen Gerüchte auf ihr richtiges Maß zurück⸗
führen und meldet: Si⸗Lala ist lam 19. Oktober im Süden des Tell mit 2000 berittenen und 1400 unberittenen Insurgenten er— Da aber die in den verschiedenen Militärposten des Tell vereinigten Truppen sofort zur Deckung der unterworfenen Stämme herbeieilten, so zog sich der Feind zurück. Er wird verfolgt werden, soweit es die Jahreszeit erlauben wird.
Runst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
Leipzig, 1. November. Gestern fand, wie alljährlich, der Wechsel im Rektorate hiesiger Universität statt, welches diesmal vom Domherrn Dr. Kahnis auf den Geheimen Justizrath Dr. v. Gerber überging. Der über die bemerkenswerthesten Ereignisse des Studien jahres ist Folgendes zu entnehmen: Aus der Reihe der Professoren schieden der Professor der Katechetik und Pädagogik Dr. F. W. Lindner und der Senior der Juristen⸗ Fakultät Domherr Br. Schilling durch den Tod, der a. o. Professor Dr. Th. Möbius durch Berufung als ordentlicher Professor der nordischen Sprachen und Literatur nach Kiel und der ordentliche Pro— fessor der griechischen und römischen Literatur Dr. Westermann in Folge der von ihm nachgesuchten Entlassung. Als neuberufen traten in den Kreis der ordentlichen Profesforen Dr. Heinze, bisber Staatsanwalt in Dresden für Kriminalrecht, Dr. Ludwig, bisher in Wien, für Physiologie, Geh. Reg. Rath Dr. Ritschl, bisher in Bonn, für klassische Alterthumskunde, Dr. Kolbe, bisher in Marburg, für Chemie. Die Zahl der jährlich Inseribirten betrug durchschnittlich von 1830 — 1840 jährlich 330, von 1840 –— 1850 jährlich 340 von 1850 — 1860 jährlich 340; dagegen stellte sie sich 1860 auf 364, 1861 auf 391, 1862 auf 422, 1863 auf 417, 1864 auf 441 und in diesem Jahre
wird ein schneller Vollzug der Verwaltung und eine strenge und unparteiische Rechtspflege gefordert und schließlich die Erwartung
ausgesprochen, daß die Abstellung bemerkter Mängel unverzüglich
bewirkt werde. ö ö Dresden, Freitag, 3. November, Nachmittags. Einem Tele⸗
gramm des »Dresdner Journals« aus Frankfurt a. M. zufolge,
wird der preußische Bundestagsgesandte, Herr von Savigny, im
fe des ti Tages ankfurt zurückkehren und die erste ̃ , ,, b l vom 3. Dezember 1864 gehören von den 1,024,591 Einwohnern des
Bundestagssitzung nach den Ferien nicht heute, sondern erst morgen stattfinden.
Wien, Donnerstag, 2. November, Abends. Der Hofkanzler des Königreichs Kroatien, Mazu ranic, ist seines Postens enthoben und der Feldmarschall - Lieutenant Kussevie mit der Leitung der kroatischen Hofkanzlei provisorisch betraut worden.
Die ⸗Wiener Abendpost« bringt einen längeren Artitel über die Nothwendigkeit von Handelsverträgen für Oesterreich. Der Artikel schließt, das Handelsministerium werde seine Thätigkeit zur Einfüh⸗ rung Oesterreichs auf den Weltmarkt mit einem Handelsvertrage mit England beginnen.
Brüssel, Freitag, 3. November, Nachmittags. Die »Etoile Belge« veröffentlicht einen Privatbrief aus Morelia, welchem zu⸗ zolge in der Hauptstadt Mexiko eine verzweigte Verschwörung ent. deckt sein soll, die die Annexion des mexikanischen Gebietes an die Vereinigten Staaten zum Zwecke hatte. Bedeutende Per— sönlichkeiten und hochgestellte Beamte seien kompromittirt. Man spricht von 500 Verhaftungen. Der Kaiser Maximilian habe die Hauptstadt verlassen, um den französischen Militairbehörden freie Hand zu lassen.
London, Freitag, 3. November, Morgens. Der Dampfer
China. hat folgende politische Nachrichten aus New⸗YJork vom
26. Oktober überbracht: Der Kongreß der Fenier hat die Organi. sation einer irischen Republik proklamirt; man versichert, daß die Fenier in Canada eindringen wollen. — Präsident Johnson hat
sind 515 inseribirt worden. Die Zahl der Immatrikulirten beträgt gegen wärtig 1039, nämlich 688 Sachsen, 351 Nichtsachsen;, unter Hinzurechnung von 55, denen außerdem der Besuch der Vorlesungen gestattet ist, stellt sich die Gesammtzahl der Hörer augenblicklich auf 1093.
Statistische Nachrichten.
— Ueber das Zahlenverhältniß der Mitglieder der verschiedenen Kon— fessionen bringt die »Ostpr. Ztg.« folgende Angaben; Nach der Aufnahme
4 15
önigsberg 801,824 oder beinahe der Be völkerung der evangelischen Landeskirche, 209.981 oder beinahe n der römisch katholischen Kirche an. Zur griechisch katholischen Kirche zählen 83 Personen. Mennoniten sind 231, Dissidenten, 4298, Juden 988. S6 Personen der Bevölkerung gehören anderen, in den Tabellen nicht näher bezeichneten Religionen an. Auf die Stadt Königsberg kommen s7,958 Evangelische oder Sos9, der ganzen Einwohnerschaft, 2856 Römisch⸗ Katholische oder , der n,, 1 Griechisch Katholischer, 91 Men⸗ noniten, 877 Dissidenten, 3024 Juden — a der Einwohnerschaft, sonst keine Mitglieder anderer Religionen. Wir finden in Königsberg die meisten Evangelischen, Mennoniten, Dissidenten und Juden unter allen Kreisen des Regierungsbezirks. Die meisten Katholiken hat der Kreis Heilsberg, nämlich 19, ißzh — git pCt. der Bevölkerung. Ueber 41, bis über 46,000 Römisch⸗ Katholische bei einer Einwohnerschaft von 46. bis 50 000 Seelen haben ferner die Kreise Allenstein, Braunsberg und Rössel. Die Griechisch⸗Katho—⸗ lischen sind sehr sparsam vertreten, die meisten finden sich im Kreise Ortels· burg, doch auch nur 36, dann kommt Neidenburg, Memel, Friedland, Rastenburg, drei Kreise mit je 3, vier Kreise mit je 1 und acht ohne Grie— chisch - Katholische. Die größeste. Anzahl Mennoniten findet sich nächst Königsberg in Braunsberg, nämlich 31, Pr. Holland hat 30, Wehlau 19, Mohrungen 16; in zwei Kreisen finden wir je 13, in zwei anderen je 6, im Kreise Memel 3, in drei Kreisen ie 1 und in 9 Kreisen leinen Mennoniten. Die Dissidenten sind im Pr. Eylauer Kreise nächst Königsberg am zahlreichreichsten vertreten, es sind ihrer dort 628 und nehmen ein viel hoͤheres Verhältniß ein, als in dieser Stadt. Sodann kommen die Kreise Heiligenbeil, Memel und Ortelsburg mit je über 500, Fischhausen mit 395, Mohrungen mit 236, Friedland, Osterode und Weblau mit je äber 100, Labiau mit 49, Pr. Holland mit 28, Rössel 26, der Königs ber. ger Landkreis mit 16, der Rastenburger Kreis mit 9, der Allensteiner mit 6, der Neidenburger mit 2, der Heilsberger mit einem Dissidenten. Keine Dissidenten finden sich in den Kreisen Braunsberg und Gerdauen. Die Juden sind nächst Königsberg im Kreise Osterode am stärksten vertreten, T8 finden sich ihrer dort 687. 586 hat der Kreis Memel. Fast 500 sind in den
Regierungsbezirks K