1865 / 267 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Cozs sächs. Meile. Den Betrieb übernimmt der Staat gegen 50 pCt. der

ausführen. In Zellerfeld, Clausthal und Altenau sieht man im Sommer Hunderte von geblendeten Vögeln in Käfigen vor den Häusern der Berg- leute hängen. Wenn dieser Vandalismus noch einige Dezennien ungehindert fortbesteht, so wird man das Wort »Waldconcert« für eine Erfindung älterer Dichter halten.

Haag, J. November. (Köln. Ztg) Von allen Seiten werden Kla— gen gegen die täglich schärferen Maßregeln zur Verhütung der Rinder⸗ pest an das Ministerium gebracht. In unserer Provinz (Südholland) sind in 20 Gemeinden, die bei dem Beginne der Seuche ca. 10,000 Stück Horn-

vieh besaßen, seit dem Beginne bis heute 6000 Thiere krank geworden, von

welchen 121 starben, 1365 getödtet wurden und 1700 genasen, während in England von 17,673 kranken Thieren bis jetzt 14,900 gestorben oder ge— tödtet sind. In der letzten Woche figuriren auf dem offiziellen Ausweise bei einem Viehstande von ca. 50 000 Rindern 680 Erkrankungsfälle, von

welchen 133 natürlich und 133 künstlich tödtlich ausliefen. Die veterinären

haben bei dieser Seuche eben so wenige therapeutische Resultate (obschon aus aller Herren Ländern zusammengekommen), wie die Menschenärzte bei Epidemieen.

Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗Angelegenheiten.

Stettin, 9. November. (Osts. Ztg.) In der heutigen außerordent lichen General ⸗Versammlung der Actionaire der Berlin -⸗ Stettiner Eisenbahn wurde auf Antrag des Direktoriums mit 549 Stimmen einstimmig be— schlossen, die von der General ⸗Versammlung am 28. Mai 1863 für den Bau einer Zweigbahn von Neustadt - Eberswalde nach

Weietzen gestelite Bedingung der unentgeltlichen Gewährung des erforder⸗ lichen Terrains durch die seitens des betheiligten Kreises, der Kommunen c.

erfolgten entsprechenden Aufbringung als erledigt zu betrachten. Von den erforderlichen 428 M. sind nämlich 383 gekauft und 145 M. durch Expro—= priation zu erwerben, wofür von den Betreffenden ca. 30,000 Thlr. auf- gebracht sind, welche Summe nach den Schätzungen Sach,verständiger reich- lich dem Werthe entsprechend ist. Mit dem Bau wird sofort vorgegangen werden, sobald das gezeichnete Kapital für den gesammten Grunderwerb von 79,713 Thlr. beim Direktorium eingezahlt ist.

Aus dem Regierungsbezirk Merseburg, den 8. November, wird der »Magd. Ztg. geschrieben: In den verschiedenen Ortschaften an der Unstrut ist man gegenwärtig ungemein thätig, die bereits vor mehreren

Jahren zu Tage getretene Idee einer von , de, durch das Unstrutthal

nach Artern zu bauenden Eisenbahn zu realisiren. So z. B. tritt ein jedes der zu diesem Zwecke lin Freiburg, Laucha, Nebra, Wiehe u. s. w.) beste⸗ henden Lokalcomités morgen zusammen, um über Einsetzung eines Central— comités, das seinen Sitz zu Naumburg haben soll, zu berathen.

Von der Saar, J. November, wird der »Trier. Ztg.“ geschrieben: Eine Verfügung des Präfekten vom Mosel-Departement vom 25. v. Mts. verordnet die Prüfung der Vorarbeiten zum Bau einer Bahn von Saargemünd nach der preußischen Grenze (in der Richtung nach Saarbrückenj. Vom 10. bis 30. November liegt das Projekt zur Einsicht offen und kann das Publikum seine Bemerkungen alsdann in ein Register eintragen lassen. Am 20. November stieß zu Pont-⸗àMousson ein Personenzug auf einen Güterzug. Der Stoß zertrümmerte beide Loko— motiven. Ungefähr 30 Personen sind mehr oder minder verletzt worden.

Cöln, 10. November. (Cöln. Bl.) Vorgestern entgleisten auf der Cöln Aachener Strecke vor dem Aachener Tunnel zwei Räder eines Pack— wagens des Courierzuges, wodurch ein Aufenthalt von einer halben Stunde entsutand. Heute wurden auf der Cöln-Bingener Strecke auf Station Sechtem dem Zugführer des in Cöln um 54 Uhr eintreffenden Zuges die beiden Beine und der linke Arm überfahren und starb derselbe gestern Abend im hiesigen Hospitale. Am verflossenen Sonnabend entgleiste auf dem Central— Bahnhofe der Gepäckwagen des um 7 Uhr hier eintreffenden Bingener Schnellzuges. Wir bemerken hierbei, daß bei diesen Unfällen dem Dienst— personal der Bahn keineswegs irgend etwas zur Last gelegt werden kann.

Coblenz, 10. November. Wie die »Eoblz. Ztg.« aus guter Quelle vernimmt, will jetzt die Direction der Rheinischen Eisenbahn -Gesellschaft, um dem lange gehegten Wunsche der rechtsrheinischen Bevölkerung nach— zukommen, den Bau einer rechtsrheinischen Bahn von Ehrenbreitstein nach Siegburg schon zum nächsten Frühjahr in Angriff nehmen lassen. Die Richtung diefer neuen Bahnlinie zieht sich im Allgemeinen unter mög- lichster Berührung der wichtigeren Ortschaften am Ufer des Rheines entlang. Das Kruppsche Etablissement in Sayn soll jedoch durch eine Zweigbahn mit derselben verbunden werden. Die Verbindung mit Coblenz erfolgt von Ehrenbreitstein rheinaufwärts über die Eisenbahnbrücke. Die Vollendung dieses neuen Schienenweges wird etwa zwei Jahre Zeit in Anspruch nehmen.

Die Borna - Kieritzscher Eisenbahn. Sachsen, meldet das „»Dresd. Journ.«, wird in nächster Zukunft eine Eisenbahn besitzen, welche weder dem Staate, noch einer Actien = Gesellschaft, sondern einer Stadtge— meinde gehört: es ist dies die kurze Zweigbahn von Borna nach Kieritzsch, welche bereits in der Ausführung begriffen ist und deren Baukapital die Stadt Borna durch eine städtische Anleihe von 200,000 Thlr. beschafft, nachdem die Gemeindevertreter beschlossen haben, die Bahn für Rechnung der Stadt zu bauen, auch das Ministerium des Innern Erlaubniß zum Bau und Ezpropriations - Befugniß ertheilt hat. Nach den in der Hauptsache unter Leitung des Betriebs - In— genieurs Hättasch in Glauchau vollendeten speziellen Vorarbeiten schließt sich die Bahn in Kieritzsch in einer Kurve mit Richtung nach Norden an die sächsisch‚bayersche Eisenbahn an, durchschneidet halbwegs Lobstädt im Niveau die Borna Zwenkauer Chaussee, geht mittelst einer 125 Ellen lan gen Blechbrücke über das Flußbett der Pleiße, dann mittelst eines 4 Ellen hohen Dammes durch das Thal der letzteren und bei Lobstädt mittelst einer 25 Ellen langen Brücke über den 5 geht dann am nörd⸗

lichen Ende des Städtchens Lohstädt vorbei,; wo ein Haltepunkt angelegt wird, und mündet an der Westseite von Borna dicht an der Borna— Zwenkauer Chaussee. Die Länge der Bahn beträgt 12257, Ellen oder

Brutto Einnahme. Für die Zukunft ist eine Fortsetzung der Bahn über Geithain nach Rochlitz ins Auge gefaßt.

Die Bahn von Mastricht nach Venlo ist am 6tin d. Mts. eröffnet wurden. Der um 8 Uhr abgelassene Ehrenzug langte gegen 4 Uhr in Mastricht an. Der Minister von Thorbecke praͤfidirte der Feier. Zu Roermonde erwartete ein Frühstück die Geladenen; ein Bankett, das Die Stadt Mastricht und die Eisenbahngesellschaft veranstaltet hatte, versam. melte die Gäste daselbst; ein festlicher Ball schloß die Feier. Belgien war durch den Gouverneur Luesemans und Bürgermeister Piercot von Lüttich vertreten.

Von der Polnischen Grenze, 9. November. (Osts. Ztg.)

Die Zweigbahn zur Verbindung der Fabrikstadt Lodz mit der Warschau—

Wiener Bahn ist, mit Ausnahme der Stationsgebäude, soweit vollendet, daß sie am 19. d. M. dem öffentlichen Verkehr übergeben werden soll. Die Einwohner der Stadt Lodz und Umgegend sehen der Eröffnung dieser Bahn mit Sehnsucht entgegen, weil sie sich mit Recht von dem erleichterten Ver— kehr die größten Vortheile für das Aufblühen ihrer Industrie versprechen. Doch werden diese Hoffnungen erst dann vollständig in Erfüllung gehen, wenn die Verbindung der Lodzer Zweigbahn init der projeckirten Posen Lodzer Bahn zu Stande kommt. Erst dann wird die Stadt Lodz ein wichtiger Mittelpunkt für die in geringer Entfernung sie umgeben— den übrigen Fabrikstädte und Ansiedelungen werden, welche überwiegend die Landes- Industrie in Bezug auf die Fabrication wollener und anderer Ge— webe repräsentiren. Von nicht geringerer Wichtigkeit ist der projektirte Bau einer Eisenbahn von Petrikau nach Sandomir, welche an Bergbau und namentlich an Eisenhütten reiche Gegenden durchschneidet, denen ein erleich- terter und billiger Transport Lebensbedingung ist. Durch diese Eisenbahn werden jene Gegenden nicht blos mit einem billigeren Brennmaterial, der Steinkohle, versehen, und in den Stand gesetzt, ihre Fabrikate billiger zu liefern, sondern ihre featigen Fabrikate werden auch schnell und mit geringen Kosten nach den Hauptabsatzplätzen geschafft und ihnen dadurch die Konkur— renz mit dem Auslande ermöglicht. Nur auf diese Weise kann der Hütten betrieb im Königreich Polen größeren Aufschwung gewinnen.

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Paris. RGau- ; Stunde . Haris , anzieht. Linien. mur.

Beobachtungszeit.

ö i . 11. November.

8 Mgrs. Paris ...... 342,0 2,8 NNW., schw. heiter. 7

Brüssel.... 340, 4 6,3 SSW. , schwach. dunst. regnerisch Y , , t. heiter. Nelsingkors 330, o 2,9 W NVW., mässig. heiter, gest Reg., bewölkt, Nachts Schnee. Petersburg I 327, schwach. bedeckt,

NVW., Sturm. bedeekt, Regen, bewölkt. Libau 324, 2,2 KW., s. stark. bewölkt. inn, w, SOC., sehwach. Regen. Stockholm. ö 3. W., schwach. heiter, am 10. er. Ab. NNW. schw. Maxim. 44,0, Minim. 2,4. Skudesnäs. 333, 2 6,9 W., stark. bewölkt. Gröningen. 339, SW. , s. schwach. bewölkt. Helder... .. 1339, WNW. , mässig. 8. bew. u. bed. Hernösand. 329.5 W., schwach. ziemlich heiter. Christians. . 328, 0 W., sehr stark. bedeckt, Regen.

Fr en deln ehe 8 ati orm nn n. 11. November.

Memel ..... NW., Sturm. strübe, Nachts Sturm, Regen u. . . Hagel. Königsberg 333,9 W., sehr stark. heiter. , 4 NW., mässig. heiter. Eutbus .... 334, s S W., mässig. bew. , gest. etwas Sehnee u. Hagel. N., mãâssig. bewölkt. WNW. , mässig. heiter. W NW., mässig. regnerisch, später Regen, gestern Regen. bewölkt, gestern Graupeln. NO., sehwach. heiter. SW., mässig. bewölkt. W., mässig. Eeik, Am 10. c. Graup. u. Schnee. ziemlich heiter. halb heiter.

bewölkt, neblig.

Cöslin 335, 6 e . Berlin 336, 3

334, 9 o K., mässig.

Münster . . . I 337, 8s . Breslau.... 332,0

ö Ratibor... . 330, 2 ,

VW., schwach. NW., lebhaft. S., schwach.

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Königliche Schauspiele.

Sonntag, 12. November. Im Opernhause. (219te Vorstellung.) Lucrezia Borgia. Oper in 3 Akten von F. Romani. Musik von Donizetti. (Hast: Frl. von Pöllnitz, Schülerin der Madame Fiardot: Lucrezia als zweiter theatralischer Versuch.

Mittel ⸗Preise. .

Im Schauspielhause. (190ste Abbonnements ˖ Vorstellung Hohe Politik. Original ⸗Lustspiel in 3 Akten von Julius Rosen. Vorher: Der Puls. Lustspiel in 2 Akten von Babo.

Gewöhnliche Preise. 3

Montag, 13. Nopembere Im Schauspielhause. (191. Abonne⸗ ments-Vorstellung.) Heinrich der Vierte. Erster Theil) . Schau⸗ spiel in 5 Abtheilungen von Shakespeare, nach A. W. Schlegel's Uebersetzung.

. 43664 ,

Im Opernhause: Keine Vorstellung. ;

n,. 14. . Im Schauspielhause. (192ste Abonne⸗

4

ments -Vorstellung Hohe Politik. Original Lustspiel in 3 Akten

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Seffentliche

von Julius Rosen. Vorher: Der Puls. Lustspiel in 2 Akten von Babo.

Im Opernhause. Keine Vorstellung.

Sonntag, 12. November. Im Saal Theater des König⸗ lichen Schauspielhauses. Fünfundzwanzigste Vorstellung der fran · zösischen Schauspieler ⸗Gesellschaft. Le gendre de Monsieur Poirier. Première reprèêsentation de: Le dèpit amoureux.

Dienstag, 14. November. Sechsundzwanzigste Vorstellung der französischen Schauspieler Gesellschaft: Première ireprèsentation; Les vieux gargons.

Preise der Plätze: Erstes Parquet und erste Estrade 1 Thlr. 5 Sgr. Zweites Parquet und zweite Estrade 25 Sgr. Gallerie Sitzplatz 15 Sgr., Stehplatz 10 Sgr. Der Billetverkauf findet am Tage der Vorstellungen Vormittags von 10 bis 1 Uhr (Sonntags von 11 bis 2 Uhr) im Abend Kassenlokal der König⸗ lichen Schauspiele (Eingang von der Jägerstraße), und an der Abendkasse im Vestibul des Concertsaales (Eingang von der Tauben⸗

straße) statt.

r Mnzeiger.

Steckbriefe und Unt

, ;

Gegen die unten näher bezeichnete unverehelichte Sophie Emilie Bethge ist in den Akten B. 292. 1865 die gerichtliche Haft wegen Kup— pelei aus §. 147 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Ihre Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil sie in ihrer bisherigen Wohnung und auch sonft hier nicht betroffen worden ist, sie latitirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte derselben Kenntniß hat, wird au fe , davon der nächsten Gerichts oder Polizei⸗Behörde Anzeige zu machen. ö ; Polin mn werden . Civil · und Militair Behörden de Zn, und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf dieselbe zu vigiliren, sie im . tungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr, sich vorfindenden Gegen ständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗ Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 9. November 1865. ;

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Sihn ale U m e n. ö

Die unverehelichte Sophie Emilie Bethge ist 26 Jahr alt, am 26. Juli 1839 in Metzdorf bei Wittenberg geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 3 Zoll groß, hat braune Haare, blaue Augen, breites Kinn, spitze Nase, breiken Mund, breite Gesichtsbildung, gesunde Gesichts farbe, ist unter. setzter Gestalt, spricht die deutsche Sprache ziemlich schnell und lispelt etwas mit der Zunge.

Ste cb rYie f.

Gegen den unten näher bezeichneten Schneidermeister Jacob Kisch⸗

kat ist in den Akten K. 138. 1865 die gerichtliche Haft wegen betrüglichen Bankerutts aus §. 259 des Strafgesetzhuchs beschlossen worden. Seine Ver haftung hat nicht ausgeführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden 1st er latitirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte desselben . . wird ö davon der näch—2 sten Gerichts- oder Polizei ⸗Behörde Anzeige zu machen, ö Gi r lte ö Civil⸗ und Militair Behörden des In und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Berretun gi falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorsindenden Gegen ständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei Direction hier- selbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstan. denen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert

Berlin, den 9. Rovember 1865. . .

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. 8. Fommission II. für Voruntersuchungen. 8 i gn e nme nt.

Der Schneidermeister Ja cob Kisch kat, in Berlin wohnhaft gewesen, ist 29 Jahre alt, am 25. Juli 1836 in Stirkallen geboren. n e g. Religion, 5 Fuß 2 Zoll groß, hat dunkelblonde Haare, graue , . = blonde Augenbrauen und Bart, ovales Kinn, proportionirte Nase un und ovale Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, ist schlanker Gestalt, spricht die

deutsche Sprache.

Steck !!. .

Der unten näher bezeichnete Halbbauer Mietzn er, zu Storckow bei Penkun wohnhaft, welcher sich wegen Diebstahls und Unterschlagung in

; 6 . ö ö Untersuchung befindet, hat derselben durch die Flucht entzogen. .

Es werden daher alle Civil⸗ und Militair Behörden des In— und Auslandes hlerdurch ersucht, auf denselben Acht zu haben ihn im Be. tretungsfalle festzunehmen und an unsere Gefängniß ⸗Inspection abliefern zu . fortige Erstattung der entstehenden Auslagen,

lassen. Wir versichern die sof tun en nn ag und den Verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit.

Zugleich wird Jeder, welcher von dem Aufenthalte des Mietzn er Kenniniß hat, aufgefordert, davon der nächsten Gerichts ! oder Polizei- Behörde unverzüglich Mittheilung zu machen. Stettin, den J. November 1865. Königliches Kreisgericht. Der Untersuchungsrichter. . Signalement. Vollständiger Name; Hermann Mietzner, Alter: 34— 346 Jahr alt, Religion: evangelisch, Große: 5 Fuß 8 Zoll, Statur: sehr kräftig, Haar: blond, Stirn; niedrig, Augenbrauen: blond, Augen: blau, Nase und Mund: gewöhnlich, Zähne: vollständig, Kinn: rund, Bart: keinen, Gesichtsbildung: rund, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deutsch, mecklenburgischer Dialekt. Besondere Kennzeichen: keine.

Bekanntmachung. .

Zur Vervollständigung meiner Bekanntmachung vom 3Zten⸗ d. M und des Steckbriefs vom 6ten d. M., betreffend den Raubmord an dem Fuhr. mann Rössel, bemerke ich noch, daß der gesuchte Unbekannte circa 26 Jahre alt ist und der dünne Bart desselben derartig bogenförmig über die Ober- lippe läuft, daß deren mittlere Partie frei ist.

Spremberg, den 9. November 1865.

. Der Staats- Anwalt.

Mit Bezug auf den unterm 2. d. M. erlassenen Steckbrief wird nach. träglich bekannt gemacht, daß Michael Hertel, 37 Jahre alt, 5 Fuß 6 Zoll groß ist, eine untersetzte Statur, schwarze Haare und graue Augen hal. Die gestohlenen Kleidungsstücke soll er tragen. Bromberg, den 10. November 1865.

Königlicher Staatsanwalt.

B, . .

Am 24. Oktober d. J. ist in dem Jagen 65 der Königlichen Klützer Forst, unweit des im Greifenhägener Kreise belegenen Dorfes Sydowsaue, etwa 1500-2000 Schritt von der Reglitz, einem Arme der Oder entfernt, ein bereits stark in Verwesung übergegangener Leichnam eines unbekannten Mannes aufgefunden, welcher bereits vor mindestens bis 6 Monaten verstorben ist und ein Viehhändler oder Kahnschiffer gewesen zu sein scheint. Die an dem Kopfe vorgefundenen, erheblichen Verletzungen der Knochen stellen es außer Zweifel, daß der Verstorbene einen gewaltsamen Tod, ver⸗ muthlich durch Erschlagen mittelst eines schweren stumpfen Instruments, gefunden hat, und die sonstigen Umstände machen es in hohem Grade wahrscheinlich, daß das Verbrechen nicht an dem Fundorte selbst⸗ sondern anderwärts verübt und die Leiche demnächst dorthin geschafft ist. .

Der Leichnam hatte in seinem jetzigen Zustande eine Länge von 5 Fuß 2 Zoll, das bereits abgeloͤst vorgefundene Haupthaar war blend mit grau untermischt und die Zäͤhnewaren defekt, namentlich fehlten 2 Schneidezähne und ein Augenzahn. Die Bekleidung, durchweg von guter Beschaffenheit,

bestand in einer schwarzen Kravatte, einem rothwollenen Vorhemde, einem blauwollenen Hemde und darunter einer roth und blau melirten wollenen Jacke mit bleiernen Knöpfen, einem um den Leib geschnallten ledernen 6 men, einem Paar schwarzgrauer BukskinHosen mit an der Seite eingewir ten Streifen, einem Paar oberhalb der Füße zugebundenen, ö ge · streiften Unterziehbeinkleidern und grau wollenen. Strümpfen, von . ber an dem linken Fuße befindliche an der Spitze und . rechtzn Fuß am Hacken gestopft war. Zeichen fanden sich nirgends 1 linke Hosentasche war ausgerissen, in der rechten Hosentasche besgn sich. 6 ledernes Portemonnaie mit einem äußeren und einen inneren n,, . dessen einziger Inhalt in zwei kleinen Uhrschlüsseln von Stahl und e . sowie in einer Hundesteuer⸗Marke von Messingblech bestand, welche letztere

ö 36. mit dem eingeschlagenen Bildniß eines Hundes, der Zehe hl 1864 und der Nr. 90 dersehen war und von welcher bereits festgestellt ist . daß *. in Stettin ausgegeben und von einem hiesigen Einwohner im Laufe dieses Jahres, vermuthlich in der Breiten Straße verloren ist, so a. anzunehmen, daß der Verstorbene sie in hi . 6 dort , . und an sich genommen hat. Neben der Leiche sind eine noch gut

*