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wendig noch etwas genauere Auskunft über die Natur der Forderungen erbitten, welche Ihrer Majestät Regierung gesonnen ist, erwägen zu wollen. . habe die Weisung, so frei zu 9 und Ihre Lordschaft zu ersuchen, ge fälligst angeben zu wollen, welche Gattung von Forderungen Ihrer Ma— jestät Regierung der vorgeschlagenen Kommission vorzulegen gewillt ist und welche Gattung sie derselben nicht vorlegen möchte. — Ich bitte zc. Charles Francis Adams.
Am 19. Oktober erwidert Earl Russell in wenigen Zeilen, daß die Abfassung der gewünschten Erklärung einige Zeit in An— spruch nehmen werde, aber so bald als möglich erfolgen solle.
Am 3. November giebt Earl Russell die versprochene Erklärung in einem sehr langen, an Wiederholungen und Citaten reichen Schreiben, dessen wesentlicher Inhalt folgendermaßen lautet:
Ich kann nicht umhin, einigermaßen verwundert zu sein über Ihre an⸗ scheinẽnde Zuversicht, daß Ihrer Majestät Regierung eine Doktrine gelten lassen werde, welche, wie die Vereinigten Staaten mehr als 30 Jahre hin durch erklärt haben, gegen das Recht und die Praxis der Nationen streitet und daß Ihrer Majestät Regierung Ersatz leisten werde auf Gründe hin, die, als Portugal dieselben in einem ähnlichen Falle geltend machte, von den Vereinigten Staaten bestimmt, standhaft und feierlich zurückgewiesen worden sind. Ein ähnliches Verfahren hat Ihrer Majestät Regierung während des letzten Krieges beobachtet. Als es sich um die Alabama handelte, verlangte ich Indizien, ausreichend genug, um auf Grund derselben eine Schuldigsprechung zu erwirken, und da ich selbst nicht über die Buͤndigkeit der von Ihnen bei— gebrachten Indizien urtheilen konnte, ließ ich die Frage von den Kronjuristen untersuchen. — Obgleich unser Verhalten dem Ihrer Regierung gegen Por- tugal genau ähnlich war, entwerfen Sie jetzt ein erschreckendes Bild der Folgen, die aus solchem Verhalten enispringen können. — Soweit ich ur— theilen kann, haben Ihre Staatssecretaire stets behauptet, daß die Vereinig- ten Staaten als neutrale Macht »allein über den Grad zu ur— theilen befugt seien, in welchem sie einem von ihnen selbst gegebenen Gesetzbuch gemäß ihre Pflicht, gethan hätten.“ — Aber nun zu diesem Eodex. Ich räume gerne ein, daß die Kongreßgesetze von 1817 und 1818 sich von dem Akt von 1794 unterscheiden. Das thut auch unser Akt von 1819. — Die Unierschiede zwischen dem amerikanischen Ge— set von 1818 und dem englischen von 1819 haben der Regierung Ihrer Majestät niemals von irgend einer erheblichen Wichtigkeit geschienen. — Die 10. Section des Kongreßaktes vom 20. April 1818 verlangt, daß die Eigner oder Consignatare eines betreffenden Schiffes, das aus einem Hafen der Vereinigten Staaten absegelt und ganz oder theilweise amerikanischen Bürgern gehört, Schuldverschreibungen zum Betrage des doppelten Werthes von Schiff und Ladung ausstellen follen, als Bürgschaft dafür, daß solche Eigner keine Feindseligkeit gegen einen mit den Vereinigten Staaten in Frleden lebenden Staat begehen werden. Und die 11. Section desselben Art bestimmt, daß die Zollbeamten jedes Schiff zurückhalten sollen, welches abfahren will, wenn es offenbar zu Kriegszwecken gebaut ist, wenn seine La— dung größtentheils aus Waffen und Munition besteht, wenn die Zahl der an Bord befindlichen Männer oder andere Umstände es wahrscheinlich machen, daß der oder die Eigner das Schiff zu Feindseligkeiten gegen einen mit den Vereinigten Staaten in Frieden lebenden Staat gebrauchen wollen. — Nun, ich behaupte, erstens, daß diese Bestimmungen 10 Jahre lang ganz unwirk— sam geblieben sind und die Ausrüstung von Kaperschiffen in Baltimore nicht verhindert haben. — Zweitens bemerke ich, daß die 10. Section nur auf Fahrzeuge Anwendung findet, die bereits vor dem Absegeln armirt sind, und die Laution bürgt nur dafür, daß die Eigenthümer des Schiffes es nicht selbst in feindseliger Weise gebrauchen, hindert aber diese Eigenthümer nicht, die Fahrzeuge Anderen zu Überlassen, welche sie dann beliebig verwen- den können. Hätten wir die amerikanischen Bestimmungen als Amendements in unser Gesetz aufgenommen, so würden sie doch weder auf den »Alabama«, Florida“, »Georgia«, noch auf den »Shenandoah« und ähnliche Fahr⸗ zeuge anwendbar gewesen sein. — Doch scheint es mir, ich gestehe es, daß weder das Gesetz der Vereinigten Staaten, noch unsere Foreign Enlistment-
Act sich als vollkommen wirksam bewährt hat, und daß es daher Erwä ⸗
gung verdient, ob die Gesetze beider Nationen nicht verbessert werden könnten. Ich habe zum Schluß in diesem meinem letzten Brief, den ich die Ehre haben werde, über diesen Gegenstand an Sie zu xichten, nur nochmals die aufrichtige und innige Hoffnung auszusprechen, daß unsere beiden Länder, die nun beide von der Schmach und Schuld der Sklaverei gereinigt sind, ihre Rolle in der Welt in Frieden und gegenseitigem Wohlwollen spielen mögen. Ich bin 2c. Russell.
Diese letzte Note hat ein paar Beilagen. Die erste greift in das vorige Jahrhundert zurück und schildert die ersten von der bri— tischen Regierung gegen die Losreißung der nordamerikanischen Ko— lonieen ergriffenen Maßregeln, um dieselben mit den von Nord— amerika gegen den Süden ergriffenen Schritten zu kontrastiren und zu zeigen, daß England damals den Interessen fremder Mächte nicht nahe getreten sei, wie dies der Norden unlängst gethan. Englands Verhalten habe damals der französischen Regierung keinen Anlaß ge— geben, die Neutralität zu brechen. Diesmal jedoch sei England ge— zwungen worden, den Süden als kriegführenden Theil anzuerkennen. Die Z. Beilage detaillirt, was England während des amerikanischen . zur Aufrechthaltung der Foreign Enlistment Act ge—
an hat.
Frankreich. Paris, 13. November. Wie schon telegra— phisch gemeldet wurde, hat der Kaiser vor seiner Abreise nach Tompiegne ein Dekret, betreffend Reduzirungen im stehenden Heere, unterzeichnet.
Der ⸗Moniteur« bringt einen Bericht des Unterrichts⸗Ministers Duruy nebst dessen Bestätigung durch den Kaiser, wonach das Departement des 6ffentlichen Unterrichts in Frankreich mit seinen
neuerdings erzielten Arbeiten und Verbesserungen unter den Aus. stellern Zutritt erhält, damit die Ausstellung nicht blos die mate— riellen, sondern auch die moralischen Fortschritte der modernen Völ⸗ ker, so weit sie das Schulwesen berühren, vorführe.
Der »Eldorado traf heute in Toulon von Civita⸗Vecchia mit 1089 Mann der Occupations⸗Armee ein.
Der Kaiser von Japan hat laut Briefen aus Jeddo vom 10ten September den Handel mit Seidenraupeneiern vollständig freigegeben. Der erste Gouverneur in Jokuhama, der den Fremden wenig Ent— gegenkommen zeigte, wurde von seinem Posten entfernt.
Italien. Die italienische Regierung hat, wie der »Abend« Moniteur« mittheilt, den Civil⸗ und Militair⸗Verwaltungen, welche in Folge des Abzuges der französischen Truppen mit den päpstlichen Behörden in Berührung kommen, Befehl gegeben, daß sie sich der strengsten Beobachtung der Pflichten, welche diese neue Situation herbeiführt, zu befleißigen haben. Vietor Emanuel hat in der Nacht vom 12. auf den 13. d. Mts. die Rückreise von Neapel nach Florenz angetreten.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 10. Novem- ber. Die Revisoren der Reichsstände haben bei ihrer letzten Ver— sammlung den Ständen anheimgestellt, ob sie die Beibehaltung des
schwedischen Postbüreaus in Hamburg nothwendig erachten, da doch
die ganze Wirksamkeit dieses Büreaus sich nur noch auf Umkartirung von Briefen und Zeitungen erstrecke, welche Arbeit eben so gut von dem ambulanten Postbüreau der Süd-Hauptbahn vollzogen werden könne. Hierüber enthält »Aftonbl.“ eine längere Erwiederung ungefähr folgenden Inhalts:
»Schweden hat sein Postbüreau seit 300 Jahren in Hamburg gehabt, es ist dieses die letzte der schwedischen Postanstalten af deutscher Erde und die letzte deutsche Besitzung Schwedens; mit Ausnahme der Stadt und des Gebietes Wismar, deren Präscription noch nicht zu Ende ist. Die Deut. schen wünschen natürlich nichts anderes, als daß wir ihnen auch diesen letzten Rest opfern, aber eine andere Frage ist es, ob der Norden, ohne Gefahr für sich selbst, in der Nachgiebigkeit gegen den Germanismus noch weiter gehen darf, als bisher geschehen. Das schwedische Postbüregu ent- wickelt eine größere Thätigkeit, als die meisten Postbüreaus des In— landes, da die schwedischen Briespost⸗Versendungen nach Hamburg sich durchschnittlich auf 26M 00 jährlich belaufen, und diese Zahl hat in den letzten zehn Jahren eher zu als abgenommen. Hier⸗ durch hat das Bureau auch ganz hübsche Ueberschüsse an die Postkasse heim= senden können, und dieser Vortheil wird noch durch die Posteonvention mit Preußen und Dänemark vergrößert, wodurch Schweden das Recht erhalten hat, auf allen Wegen Briefe zwischen Schweden und dessen Büreau in Hamburg in geschlossenen Postsäcken zu versenden, wofür die Transito— Abgabe für das Gesammtgewicht, nicht für den einzelnen Brief, bezahlt wird. Dieser Gewinn ist ein zu bedeutender, als daß die Aufhebung des Büreaus stattfinden dürfe. Noch viel wichtiger ist es aber, daß der Chef des Büreaus, als Postdirektor, zugleich die Verpflichtung hat, in unvorhergesehenen Fällen die Veränderung der Postlinien zu leiten. Während des ersten Krieges in den Herzogthümern, würden sowohl die schwedischen, als norwegischen und dänischen Posten liegen geblieben sein, wenn Schweden nicht sein eigenes Postbüreau in Hamburg gehabt hätte, und ebenso würde es 1864 gewesen sein, wenn nicht der dortige Chef schleunigst neue Wege über Rostock ꝛc. an. geordnet hätte. Solche Verhältnisse können aber leicht wiederkehren. Schwe— dens Interesse erfordert unter allen Umständen demnach die Beibehaltung jenes Büreaus, selbst wenn solches, statt Ueberschüsse, Kosten machen solltẽ. Ein solches Aufgeben wäre aber in dieser Hinsicht, sich für die Zukunft die Hände binden zu lassen. Das schwedische Postbüreau in Hamburg ist für Zeiten der Bedrängniß eine Waffe, ein Stützpunkt und eine Hebestange, welche nicht dem ersten Besten geschenkt werden darf. Einmal aufgegeben, ist es nie wieder zu erlangen.
Dänemark. Kopenhagen, 12. November. Nach der »Stockholmer Posttidning« ist der bisherige schwedisch- norwegische Gesandte in London, Graf Carl Wachtmeister, zum Gesandten am dänischen Hofe und der bisherige schwedisch⸗norwegische Gesandte in Kopenhagen, Kammerherr O. M. Björnstjerna, zum Gesand— ten in St. Petersburg ernannt worden.
Amerika. Wenn das Kriegsministerium im Stande ist, sein Budget verhältnißmäßig so niedrig anzusetzen, wie das Marinedepar— tement, so glaubt man, die Gesammtausgaben der Regie⸗ rung für das Jahr 1866 auf 100 Millionen Dollars berechnen zu können, exklusive der jetzt auf 165 Millionen zu veranschlagenden Zinsen der Staatsschuld. Die ganze Summe gedenkt man aus den inländischen Revenuen allein decken zu können, von den Zolleinkünf— ten ganz abzusehen. Dem »Boston Journal⸗ wird aus Washington berichtet, daß der bevorstehende monatliche Ausweis der Staatsschul— den schon eine Verminderung des Kapitals werde ersehen lassen.
Eine in Hamburg, den 14. November, eingetroffene Privat⸗ Depesche aus Lissabon meldet aus Buenos-Ayres, daß Chile von der spanischen Flotte unter Befehl des Admirals Pareja blokirt wird.
hätten i e. n ; 6c bisher der Reform feindlich gezeigt hatten, nunmehr für die
Königliche Proposition erklärt, ninister Björnstjerna. J mung de
Zeitung lichen Hauses
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Telegraphische Depeschen aus dem Wolff 'schen Telegraphen · Bürean.
Hamburg, Mittwoch, 15. November, Vormittags. Nach
. einem Telegramm der „Hamburger Nachrichten⸗ aus Stockholm
sich mehrere einflußreiche Mitglieder des Ritterbauses, welche so namentlich der vormalige Kriegs⸗ Es scheine sich demnach in der Stim⸗ z Adels ein der Reform günstiger Umschlag vorzubereiten. Kassel, Mittwoch, 15. November, Vormittags. Die Kasseler meldet amtlich, daß der bisherige Minister des Kurfürst⸗ und des Auswärtigen Abéèe zum Justizminister er⸗
nannt worden ist. . Paris, Mittwoch 158. Nevember Morgens. Der »Moniteur«
mnthält Folgendes: „Die Blätter haben über die projektirten Re duclionen in den Cadres der Armee durchaus irrige Mittheilungen gebracht. Wenn auch der Kaiser im Prinzip eine Verminderung der Ausgaben im Krieg Wege, diese Reductionen ins
s-Etat genehmigt hat, so sind doch die Mittel
Leb reten zu lassen, noch nicht . eben treten z ssen, t
desnitiv sesigestellt worden.
unst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
Berlin. Der nun seit 10 Jahren unter dem Namen Museum für Kunst und künstlerische Interessen« bestehende , . her. . in Linien manier und Schwarzkunst hat, wie, die Nat. Zig. meldet, kürzlich sein neuestes Vereinsblatt ausgegeben. Es ist ein großer, in . Linienmanier von Fritz Dinger nach dem berũhmten hint nen,, Emanuel Lentze's Puritanerversammlung bei Milton«, us ef eh . Stich, dessen Composition wie. technische Behandlung groß n , . verdient. Die » Nat. Ztg.“ erinnert bei dieser Gelegenheit daran daß . Verein, ausschließlich der ernsteren, wenn auch meist modernen Richtung der
Kunst zu dienen sich beeifert, wie die zahlreichen Stiche nach deutschen. und zischen Historiengemälden bekunden; z. B. »Karl J. nimmt . n von . * — * 1 a ö F nt
„of J. Schrader) sich in der hiesigen Nationalgalerie befinden, yEgmo . »Cromwell am Krankenbette seiner Maria und Johannes vom Grahe Thristi kom
audländis ; ,,, . von seinen Kindern« und »Esther vor Ahasverus«, deren Originale
vor seiner Hinrichtung« nach Gallait, Jochter« nach Schrader,
mend« nach Plockhorst u. s. f. Der niedrige Jahresbeitrag (63 Thlr.) macht
Ehasch'dern UÜnbemittelten möglich, sich so in den Besitz wirklich gediegener nnn, ed a indirekt 614, im Ganzen 8155 Passagiere.
Kunstblätter zu setzen.
— Das große Fenster des Nordportals des Kölner Dom es / . Atelier des Herrn Fr. Baudxri, ist, wie die ten, sest einigen Tagen vollständig Es hat eine Höhe von 50 und eine Breite von 25 Fuß rheinisch In reichfarbigem Teppichmuster ist die BVekrönung und der obere Theil ausgesührt, während im untern Theile in derselben Anordnung wie J echs großen Propheten David, Melchisedech, Aaron und Samueh) sich befinden. Zu derselben, im untersten Felde, sind folgende sechs Wappen ange
rvorgegangen aus dem ene Eid unter dem 11. d. M. berichten, eingesetzt. Maß. n den Chorfenstern, unter reichen Baldachinen, die s NMoses, Josua, Füßen bracht: unter Moses das Wappen bischofs und Kardinals von Geissel, de. ; Wappen von Bayern, das päpstliche Wappen, das Preußen, das des Domkapitels und das der Stadt Köln. Fensters zieht sich folgende Inschrift durchlaufend hin: In greationis Arechiepiseobi Coloniensis Johannis de bresbyterum Cardinalem àa Summe . IX. in torjo d. d. 30. Sept. MDCC. (1850) renuntiatae Friderieo Cuilelmo quarto, Borussiae rege kelieiter regnante, Cives Colonienses fieri eurave—- munt.“ Das Fenster zeichnet sich aus durch eine wohlthuende Harmonie der Farben, die in' der vollen Pracht und Gluth strahlen, welche nur die Glas ⸗ malerei hervorzubringen vermag. Es bildet in dieser Beziehung einen Gegensatz zu den jüngst aus dem Atelier von Prof. Ain müller in München hervorgegangenen Glasmalereien, die in den östlichen Fenstern des nördlichen Transeptes angebracht sind 1 . . starke Mattirung ein d Fenstern ähnlicher Effekt angestrebt wird. 1
ö . 6. G erer eh er Abtheilung der Gesellschaft für Pommersche Geschichts⸗ und Alterthumskunde veröffentlicht in der Etral sunder Ztg.« einen Bericht über ein wieder aufgefundenes altes Wand. gemälde in der Marienkirche zu Greifswald. Dasselbe, nach Entfernen der alten Kalktünche entdeckt, befindet sich an der Südseite über dem Begräbniß der Familie von Essen, ist aber sehr viel älter als dieses und stammt, nach den Fragmenten der Inschriften zu urtheilen welche in Minuskelzügen ausgeführt sind, etwa aus dem Anfange des funfzehnten Jahrhunderts. Genau läßt sich das Zeitalter nicht be stimmen, weil die Hauptinschrift bei Anlage des erwähnten Begräb⸗ nisses vermauert worden ist. Das Gemälde ist etwa 20 Tuß hoch und be— steht aus 4. Darstellun gen in zwei Abtheilungen folgenden Inhalts: Rech te Abtheilung: () Christi Gebet am Oelberg; links von ihm erblickt man die schlafenden Jünger, unter ihnen Johannes jugendlich dargestellt. Im Hintergrunde naht Judas mit den Häschern, welche durch einen Gartenzaun antreten. Auf einem Bande steht eine Inschrift, welche vielleicht ziste est, Je. tenete« lautet. Der Garten ist arabeskenartig behandelt. 2) Christi Geißelung. Christus ist an eine Säule gebunden und von vier Knechten umgeben. Linke Abtheilung: 3) Christi Kreuztragung. 4) Kreuzigung. Am Fuße des Kreuzes stehen vier Personen / unter denen die Mutter Maria und Johannes kenntlich sind. Beide Abtheilungen sind von
Sr. Eminenz des verstorbenen Erz
Wappen Am Fuße des memorlam
ment ist der Vollendung nahe— meine stellung den Moment gewählt, wo Fürst Schwarzenberg entblößten Hauptes
des Stifters dieses Fensters, dann das von einigten Staaten
Die bedeutendst
j ( si s5 D fers ö n Explosion des Dampfe Pontifice Pio 6 g min consis. Epplosion des Magazins vor
t ö . BültimoreWashingtoner Eisenbahn,
doppelten gemalten Einfassungen umgeben, welche durch verschiedene Band- und Zinnenornamente verziert sind. Die Zeichnung enthält scharfe Umrisse,
welche, so weit sich bei dem verblichenen Zustande der Gemälde jetzt ein
Urtheil bilden läßt, nur mit Einer Farbe ausgefüllt zu sein scheinen. Ein ausführlicher Bericht wird im nächsten Jahr in den Baltischen Studien er cheinen.
n — Auf der Großherzoglichen Gemälde - Gallerie ist nun, meldet die »Mecklenb. Ztg. unter dem 14ten d. M., die von dem Landschaftsmaler Jacobson zu Schwerin auf Bestellung Sr. Majestät des Königs von Preußen für denselben angefertigte große italienische Landschaft aufgestellt, und wird ungefähr 14 Tage daselbst ausgestellt sein. Das Gemälde stellt
eine Partie aus dem Sabinergebirge dar. Man sieht im Vorgrunde eine
Weinlaube mit Brunnen und Treppe, neben welcher ein wilder Lorbeer baum; im Mittelgrunde auf felsiger Höhe das Städtchen Olevano mit sei nem alten Thurme sich befindet. In der Ferne erblickt man die Lateiner-, Volsker, Aequäer -, Herniker⸗, Frascatiner⸗ und Albano ⸗Gebirge. Herr Ja⸗
cobson hat bereits auch das zweite und dritte Gemälde für Se. Majestät in Arbeit, und werden diese eben dieselbe Größe haben, wie das oben er— wähnte vollendete. Die Motive zu den Gemälden sind von Herrn Jacobson
nach der Natur gezeichnet und vom König von Preußen zur Ausführung in Oelfarben gewäblt. ⸗ — Von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Mecklenburg ist,
wie die »Mecklb. Z. vernimmt, dem Professor Pfannschmidt aus Ber— lin, welcher in der vorigen Woche in Schwerin anwesend war, die Anferti-=
gung eines Altargemäldes für die im Bau begriffene Paulskirche über- tragen worden.
— Nach der »Weser - Zeitung« wird in Bremen am 26. November
auf dem dortigen Körnerwall eine Bronze Statue Körner's aufgestellt werden. modellirt worden.
Dieselbe ist von dem Bremer Bildhauer Deneys in Petersburg
— Aus Dresden wird geschrieben: Hahnels Schwarzenberg⸗Monu⸗ Der Künstler hat bekanntlich zu seiner Dar=
sich den drei Monarchen naht, um ihnen den bei Leipzig erfochtenen Sieg zu verkünden. Dieses Motiv ist schön und klar durchgeführt. Der feierliche Moment klingt in der edel ruhigen, siegessicheren Haltung des Fürsten wie—
der, in der ausdrucksvollen Bewegung, mit welcher er den Degen in die
Scheide stößt. Das wohlgestaltete Roß geht in ruhigem Schritte. Das Ganze zeichnet sich durch feine Stylisirung und plastische Geschlossenheit aus.
Statistische Nachrichten.
— (Auswanderer ⸗Beförderung.) Im Monat Oktober wur⸗ den, der »Hamb. Börs. Halle— zufolge, 5 Dampf und 12 Segelschiffe mit 541 Auswanderern direkt von Hamburg nach transatlantischen Plätzen befördert. Von Hamburg über Hull und Liverpool wurden 614 Personen
durch die indirekt verschiffenden Expedienten nach New York expedirt, Es wurden demnach im Monat Oktober von Hamburg befördert: direkt 541,
Im Monat September wurden befördert im Ganzen 4362 Passagiere, ö August ö 59569 ö 3786 J
Juli x ö
Juni ; 4021
Mai ꝛ 6065
April x * 3809
März y v 1070 296
Februar ö 296 Januar x 348
New⸗HYork, 2
8
auf der Ohio und Mississippibahn, auf der Centralbahn von Ohio, 30 der Tennessee ⸗Alabamabahn, 130 ĩ Dampfers »Brother Jonathan, 250 umgekomme schiffes »William Nelson«, 400 umgekommen; Pewabie« und . .
dem Mississippi, 33 umgekommen, Explo , 6j bd . bo verwundet / in dem Sturm an der Golf⸗ küste, 90 als ertrunken gemeldet; Untergang des Dampfers „Atlanta, 42 umgekommen; Explosion des St. John 13 umgekommen; Untergang des Dampfer Republic e Verlust noch unbekannt.
Gewerbe⸗ und Handels⸗ Nachrichten.
Grünberg, 11. November. Wie das 2 Gib. W. vernimmt, ist von Seiten des ü terium der hiesigen Musterwebeschule eine jäbrliche Bei- hülfe von 200 Thalern zugesichert worden, doch soll dabei die Bedingung hinzugefügt sein, daß gleichzeitig entweder die Kommune Grünberg oder eine
andere Corporation eine Subvention in gleicher Höhe der betreffenden Schule V Wie dem »Westf. Rhein. Vereinsblatt« mitgetheilt wird, hat der große Seidenhändler Herr Siegfried in Erefeld 20000 Platten mit je 15,6500 Raupeneiern aus Japan kommen lassen, wohin er mehrere 2 Leute geschickt. Beide ihm gemachte Sendungen sollen gut geren, 3 der Verkauf in Italien und Frankreich die Kosten nicht allein aufge .
haben, sondern auch seine, italienischen Bauern anvertraute Grainszuch ö. gut ausgefallen sein, daß man sagh der Gewinn belaufe sich auf eine ba e Million Thaler. Auch für dieses Jahr hat derselbe sechs Leute nach Japan
gesandt, um wieder Raupeneier aufzukaufen.