1865 / 272 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Das „Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin« (Nr. 46) veröffentlicht das unter dem 24. Oktober d. J. Allerhschst vollzogene Gemeinde- Statut für den Flecken Freyen . st ein in der Ost. Priegnitz, welches nach 5. 2 des Statuts mit dem Isten November d. J. in Kraft tritt.

Die Königliche Regierung zum Gumbinnen macht unter dem 109ten November e. bekannt: Auf Grund der uns vorliegenden amtlichen Nach richten, nach welchen die Rinderpest in den polnischen Grenzkreisen gegen= über dem Kreise Johannisburg noch immer in bedrohlicher Ausdehnung berrscht, sehen wir uns veranlaßt, anschließend an unsere Verfügung vom 4. Oktober c. hiermit zu bestimmen, daß fortan für den landräthlichen Grenzkreis Johannisburg die Bestimmungen des 8. 3 der Allerhöchsten Verordnung vom 27. März 1836 in Kraft zu treten haben und zur An— wendung zu bringen sind.

Es gelten diese Bestimmungen sonach gegenwärtig für die landräth— lichen Grenzkreise Stullupönen, Pillkallen, Ragnit, Tilsit und Johannisburg.

Das offizielle Wochenblatt für das Herzogthum Lauen burg (Nr. 27) vom 15. November e. enthält eine unter dem 11. November datirte Bekannt⸗ machung, betreffend Veränderungen in Bezug auf Elbschifffahrts⸗ Manifeste, so wie ein Regierungs ⸗Ausschreiben vom 11. c. an die Obrig- keiten des Landes, betreffend: die neue Lauenburgische V erordnungs- Sammlung für die Jahre 1813 bis 1860 inc]. ö

Die Nr. 28 desselden Wochenblatts vom 16. November veröffentlicht

ein: Ausschreiben vom 15. an die Obrigkeiten des Herzogthums Lauenburg,

betreffend die Vornahme von Arbeiten auf dem Territorium des Herzog thums Lauenburg Behufs der Herstellung von preußischen Staats⸗ Telegraphen ˖ Stationen.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Einer Beschreibung des Standbildes von Philipp Melanchthon in Wittenberg im »Magdeb. Corresp.« entnehmen wir Folgendes: Das Standbild, aus der Meisterhand Drake's, hat zur rechten Seite der Lutherstatue Platz gefunden. Die feingebaute Gestalt steht in der schlich testen Haltung da: im rechten Beine ruhend, das linke mehr zurückgestellt, in leichter Bewegung nachgezogen, in der rechten vorgestreckten Hand die Rolle mit der ABugsburgischen Confession, die Linke betheuernd auf die Brust gelegt, den Kopf etwas in die Höhe gerichtet, mit dem Ausdrucke innig frommer Freudigkeit zum Herrn hinaufblickend. Die Gestalt bekleidet völlig der faltige, weitärmelige Magisterrock des Reformationszeitalters (eine Tracht, aus welcher sich der heutige protestantische Prediger-Talar entwickelt hat. Mit bewundernswerthem Kunstsinn hat Drake verstanden, den falten reichen Mantel darzustellen; aber als die höchste Blüthe des Ganzen stellt sich der Kopf dar. Die herzliche Gottes- und Menschenliebe, die tiefe Freund lichkeit des Gemüths verklärt die seltsam scharf geschnittenen Formen, die tief gegrabenen Züge dieses Antlitzes bis zur Anmuth und vor dem reinen Frieden in der Gewißheit der göttlichen Gnade, der von der Stirn leuchtet und aus den Augen blickt, schwindet alle »Angst des Irdischen hinweg. Die sanfte und doch so innig starke Begeisterung, die vom Herzen aus— strömt, scheint die ganze Gestalt zu heseelen, aber kein äußerlicher Pathos unterbricht ihre weihevolle Stille, die schlichte Ruhe. Bei individuellstem Leben bewahrt das Werk die einfache plastische Größe, das monumentale Bild eines Geistes Heroen.

Die Inschriften des granitnen Piedestals lauten:

Auf der Vorderseite: »Ich rede von Deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich

nicht. Psalm 119, 456. Auf der Ostseite:

„»Quum animos ad fontes contulerimus, Christum sapere ineipiemus.

Melanchthon. « Auf der Westseite: »Seid fleißig zu halten die Einigkeit im Geiste durch das Band des Friedens. Ephes. 4, 3.« . Auf der Rückseite: »Dem Lehrer Deutschlands die evangelische Kirche König Wilhelm legte den Grundstein als Prinz Regent . den 19. April 1860.« . Bei dem Bau einer Brücke über die Lippe, gelegentlich der Anlage einer Straße von Werne nach Kamen ist in der Rähe von Hamm eine interessante Entdeckung gemacht worden, über welche der »Elbf. Ztg.“ Fol— gendes berichtet wird: Als man einige zwanzig Fuß tief unter der Boden fläche gedrungen war, traf man auf eine Menge größerer und kleinerer Baumstämme, die wohl ehedem Treibholz gewesen, welches der Fluß mit sich geführt,; hier in großer Menge abgelagert hatte. Ein bedeutender Theil Stämme zeigte eine Beschaffenheit, welche der Braunkohle sehr nahe kommt, ein anderer jedoch findet sich besser erhalten, ist also wahrscheinlich in ungleich jüngerer Zeit von den Wellen hingerissen worden. Unter dem Holze finden sich eben falls Stücke vor, welche durch die At behauen worden. Die seltensten Funde be— stehen aber aus Bruchstücken von Kähnen, welche aus ganzen Baumstämmen gefertigt wurden, einer dieser Kähne ist beinahe noch ganz erhalten. Er hat an dreißig Fuß, Länge, an vier Fuß Breite, und zeigt dort, wo unsere Kähne durch Bänke zusammengehalten zu werden pflegen, die ganze Stärke des Holzes, als mächtige Querriegel. Neben diesen Fahrzeugen der ältesten Schifferzeit auf diesem Strome, fallen Bruchstücke in's Auge, welche offenbar von einem römischen Fahrzeuge herstammen, dessen Schnabel eine auf— fallende Aehnlichkeit mit den noch heute in Venedig üblichen Gon—

deln zeigt. In den untersten Schichten des Bodens fanden sth dann eine Menge von Gegenständen, welche aus den Geweihen vo hirschähnlichen Thieren gebildet waren, ö als friedliche Werkzeuge gedient haben konnten.

theils dem Rindergeschlechte angehört hatten. Unterhalb der neuen Bruͤch

fanden sich reihweife Pfähle, welche wahrscheinlich eine Brücke getragen hat. .

ten, guer durch den Strom geschlagen, welche durch ihr vermorschtes Wesen den ältesten Zeiten anzugebören schienen, in ihrer Einfachheit auch nicht auf römische Erbauer schließen ließen. Sie scheinen jedenfalls vorrömischen Um sprungs zu sein. Auch Eisenwaffen fanden sich auf dem Boden des Strom. bettes vor, Geräthe, welche theils zum Fischfang, theils zum Kriege gehn haben mögen.« k

Statistische Nachrichten.

Die Auswanderung über Bremen seit Beginn dieses Jahres stellt sich, der Weser ˖ Ztg. zufolge, also: Vom 1. Januar bis 10. No— vember sind im Ganzen 416151 Personen in 118 Schiffen von hier expedirt worden, gegen 27,486 Personen in 88 Schiffen im ganzen Jahre 1864 bis 31. Dezember, und 18,022 Personen in 85 Schiffen desgleichen 1863. Von diesen 41,151 Personen begaben sich 35.646 Personen in 94 Schiffen nach NewYork, 4749 Personen in 17 Schiffen nach Baltimore, 6zß Personen in 4 Schiffen nach New⸗Orleans, 61 Personen in 2 Schiffen nach Galveston und 19 Personen in 1 Schiff nach Buenos ⸗Ayres. Fina nd. In Folge einer vom letzten Landtag befürworteten Petition ist neuerdings die Errichtung eines statistischen Eentral⸗Büreaus füt Finland beschlossen worden. Zunächst soll dasselbe provisorisch konstituir werden, um die erforderlichen Vorarbeiten zu erledigen. Dazu sind von der finländischen Regierung 4000 Rbl. jährlich bewilligt. ö

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Nr. 268 des »Staats ⸗Anzeigers« bringt unter Gewerbe. und Han. dels Nachrichten einen Auszug aus einem Vortrage, der im Dresdener Gewerbeverein über das Kochsalz und seine Verwendung gehalten worden ist. Zur Berichtigung einiger darin enthaltenen Irrthuͤmer diene Folgendes: .

Die Steinsalzproduction Galiziens betrug im Jahre 1858 nicht, wie dort angegeben, 996000 Ctr., sondern nach den vctoffentlichten amtlichen Ausweifen 1,288,382 österr. Ctr. mit Ausschluß, und 1,3135586 österr. Ctr. mit Einschluß der Buko wina. Außerdem lieferte aber Galizien noch 50 982 österr. Etr. oder einschließlich der Bukowina 521.487 österr Etr. Siedesalz und 93 201 österr. Ctr. Industrialsalz, theils aus Stein theils aus Siedesalz bestehend. Trotzdem, daß also die (auch in der neuesten Zeit ungefähr auf jener Höhe gebliebene) Production Galiziens erheblich größer ist, als angegeben worden, muß der allgemeinen Behauptung, »die wich tig sten Fundgruben des Steinsalzes« seien in Galizien, entschieden entgegengetreten werden; denn abgesehen von England dessen Salzglagerstätten in jeder Hinsicht den galizischen an Wich. tigkeit voranstehen, kann zum Beispiel u. a. auch die preußifche Provinz Sachsen mit Galizien in die Schranken treten. Das in der. selben gelegene Staßfurter Steinsalzbergwerk lieferte nach der amtlichen Uebersicht in der Zeitschrist für Berg., Hütten und Salinenwesen Lill. 1. Heft im vorigen Jahre allein nicht weniger als 071,880 Zoll -Ctr— worunter 15170, 050 von den für die Industrie so unermeßlich wichtigen Kalisalzen, welche bis jetzt in keinem anderen Steinsalzlager in gewin. nenswerthen Mengen gefunden sind, welche daher dem zu Staßfurt eiñ Bedeutung geben, wie sie kein anderes hat. Auch zu Erfurt, Artern und Schönebeck sind mächtige Steinsalzlager in der Provinz Sachsen auf— geschlossen und werden an ersterem Orte, wie zu Staßfurt, durch eigent— lichen Bergbau, an den beiden anderen Orten aber durch Aus. laugung mittelst eines Schachts beziehungsweise mittelst Bohrlöcher benutzt Die Provinz Sachsen lieferte im Jahre 1864 überhaupt 2,866 654 Zoll ⸗Ctr. Salz, sehr viel mehr, als Galizien mit der Bukowina.

; Die Angabe, daß sich in der Mark Brandenburg »gar mächtige Lager« von Steinsalz fänden, ist unrichtig. Ueber die Möglichkeit des Vor. kommens wollen wir nicht rechten, aber gefunden ist bis jetzt nichts. Wenn unter den preußischen Salinen Dürrenberg als befonders er giebig hervorgehoben wird, so wollen wir erwähnen, daß im Jahre 1866 die Saline Schönebeck 10h53 / 860, Dürrenberg aber nicht mehr als 349,955 Zoll⸗Ctr. Siedesalz geliefert hat. Daß die Soole bei der Gradirung nicht, wie in jenem Vortrage gesagt wurde, über Tonnen- oder Birkenrelser ge— leitet wird, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Was über den Salzwerksbetrieb in Süddeutschland gesagt wird, gilt nicht allgemein, sondern nur für die Werke in den Alpen, aber auch fur diese sind die Angaben durchaus incorrekt. . 3 En glands, wird zu 21000009 diejenige Nr 3,000, r. angegeben, wie es scheint, für das Jahr 1858. Sie betrug aber nach von Reden Deutschland und das übrige Europa- . n rn 1850 —54 in England 16,250,000 und in Rußland 91 n D 9 (Neu entdeckte Untiefen in den finnischen Scheeren.) Das Kaiserlich russische Marine⸗Departement hat unterm 18. Oktober bekannt gemacht, daß in den finnischen Scheeren folgende Untiefen entdeckt sind: . ,. Distrikt von Helsin 9g ford. 2) Ormhölsgru nd, Sandbank, in 16s Fuß Tiefe, im Hafen der Insel Onar, 125 Faden SW. von der Klippe Ormhöl. Ist durch einen Besen bezeichnet. b) Wordsbergs— grund, Sandbank in 18 Fuß Tiefe, im großen Fahrwasser zwischen den kleinen Inseln Hestsher und Wordsher. Durch eine Stange mit Kreuz an der Südfeite aufgestellt, bezeichnet.

2) Im Distrikt von Abo. Olsonsgrund, 19füßige Bank

die theils zu Waffen, the J . Neben diesen Werkzeugen ö. fanden sich Gerippe von Thieren vor, welche theils dem Hirschgeschlecht,

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im Fahrwasser 45 Meilen WVSW., Werst von Bezeichnet durch eine Baake mit rother Flagge, le ein weißes Viereck befindet, und zwar an der Westseite der Baak. b) Hillon· grensgrund, Untiefe auf dem Riff, welches sich von der Insel Stankari S8, S. 130 Faden weit erstreckt, nahe dem Saume des Riffs und mit 24 Fuß Tiefe darüber. Ist durch einen Besen bezeichnet. . Unter demselben Datum hat das vorerwähnte Departement zur öffent. lichen Kenntniß gebracht, daß in den Scheeren von Abo, im SW. der äußersten Ecke der Insel Widsher, nahe dem Fahrwasser von Utö nach Korpo, im Laufe dieses Jahres eine vierkantige Pyramide von rohen Stei⸗˖ nen errichtet ist, welche 23 Fuß Höhe von der Basis hat und 64 Fuß über der Meeresfläche sich erhebt. Auf der Spitze der Pyramide befindet sich eine 10 Fuß lange Stange mit 3 Besen darüber, Die Lage dieses Seezeichens st in 590 54 24 7M. NB. und 30 20 —“n 4“ W. ge. won Reval), Einer Bekanntmachung desselben Departements vom 23. September zufolge ist im finnischen Golf, auf der Klippe K halli, 55 Meilen O. von der Insel Widsher, früher Stora · Fiskarö⸗ im Lootsendistrikt von Wyßburg, ein vorläufiges Seezeichen errichtet, bestehend aus einer Stange, welche von 4 Stützen gehalten wird und 17 Fuß hoch ist. An dieser Stange befindet sich, 15 Fuß unter dem Gipfel derselben, eine 6-füßige Tonne ver⸗ tikal angebracht. Die Tonne ist senkrecht weiß und braun gestreift, der Rest des Seczeichens ist getheert. Dasselbe wird im Frühjahr zugleich mit den benachbarten Baaken aufgesetzt und alljährlich im Oktober wieder eingenom— men werden. . ;, Java. Der Erlaß der Königlich niederländischen Regierung in Be⸗ treff des revidirten Zolltarifs für Java hat, schreibt man der 2Hamh. Börs. Halle« von dorther vom August, leider dem allgemeinen Interesse und insbesondere demjenigen der deutschen Staaten wenig entsprochen.

Die Eingangszöile auf die Haupt - Artikel sind darnach geregelt

wie folgt: ö . Manufakturen, Webe „Artikel und Stoffe von Baumwolle, roh, weiß oder gebleicht, gefärbt oder gedruckt, von Wolle, Hanf, Flachs oder Werg, Bänder und Schnüre zum Besatz, und alle anderen, nicht hier aufgeführt: . ö . . . 14 mit Certificaten von holländischem Ursprung in 1866, 1867 und 1868 10 pCt. vom tazirten Werth gegen 123 pCt. bis Ende 1865) in 1869 und später 10 pCt. 2) ohne Certificat von holländischem Ursprung in 1866, 186 20 pCt. vom taxirten Werth gegen 25 pCt. bis Ende 1865) in 1869 und später 16 pt.

Seidenwaaren in 1866 und später 6 pCt. . . gleichviel von wo eingeführt, gegen 12 pCt. bis Ende 1865, auf Anfuhren von außerholländischen Staaten.

Von Ausfuhrzöllen sind die nennenswerthen Veränderungen nur die

folgenden, mit 1. Januar 1866 in Kraft tretend: . K

Zucker, nach Holland frei, nach allen übrigen Ländern 3 pCt. vom

Werth, gegen bisher 6 pCt., . . Kaffet, nach Holland 6 pCt., nach andern Ländern 9gpCt. vom Werth, gegen 12 pCt. bisher. .

Ferner fallen weg vom 1. Januar 1866 an. . J.

Durchfuhrzoll, Entrepotzoll, Ueberschiffungszoll, Waagegelder und die

bis jetzt auf alle Zölle erhobenen additionellen 5 pEt.

529 und 1868

. 1

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Po sen, 15. November. Die »Pos. 3. berichtet: Die jungen Saaten haben sich in den letzten Wochen einer recht günstigen Witterung zu erfreuen gehabt. In denjenigen Gegenden, in denen die Noggensaat schon Anfangs und Mitte September vorgenommen wurde, war man im Hinblick auf die große Trockenheit nicht ohne Besorgniß, daß eine Neueinsagt nothwendig werden würde. Allein die lange Zeit ausgebliebenen Keime sind endlich ge— kommen und gestalten sich von Tag zu Tag üppiger. Auch der Weizen

geht schön auf und scheint noch vor dem Einkritte des Winters eine schöne

Bestockung zu erlangen. Der Raps hat sich fortdauernd so erfreulich ent-

wickelt, wie man es seit einer Reihe von Jahren nicht mehr beobachtete.

Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗Angelegenheiten.

6 Fel 5st urz.) In uf den * ö 20 Klafster lange Strecke der nördlichen. österreichisch en Staatsbahn etwa hundert Klafter außerhalb der Station Liebschitz gegen Kralup zu durch her abgestürzte Felsmassen verschüttet. Der Felsblock soll eine Höhe, von mehr als 2 Klaftern und eine Länge von 3 Klaftern haben. Die Güterbeförde⸗ rung auf der Strecke Prag ˖ Bodenbach na Bahn eingestellt. Die Personenzüge verkehren jedoch regelmaͤßig da die Passagiere an der beschädigten Stelle mittelst Kähnen überschifft werden. Noch im Laufe des 14ten machten sich einzelne Trümmer von dem Fels- berge los und kollerten bis übtr die Bahn. Die Freimachung der Bahn

erfoͤrdert ungeheure Anstrengung und Vorsicht. Die immensen Felstrünimer

J.

konnen nur durch Sprengungen von der Bahn geschafft werden. Die Boh⸗ rungen hierzu fingen den 14ten an und wurden die Nacht fortgesetzt. Wenn nicht durch die Erschütterung der Sprengungen neue Felsmassen ab stürzen, hofft man die Bahn nach zwei Tagen fahrbar zu machen. . London, 15. Nopember. Die von dem Obersten Bulkley geleitete Expedition zur Construction des russisch⸗ am erikanischen Telegraphen iff' bereits bis zur Behring s- Straße vorgedrungen, der Oberst hat Son⸗ dirungen vorgenommen und die Strecke für das unterseeische Kabel günstig befunden. Erst in der Lorenzbucht war man auf Grundeis gestoßen auch ist diese Bucht seicht und den Südoststürmen zu sehr, ausgesetzt. Michigan Bucht war voll von Eis. Package⸗Bai bot eine bessere Stelle zur Legung des Kabels dar. Der Erdboden war bis zu dreißig Zoll hinab aufgethaut. Bäume waren in der ganzen Gegend nicht zu entdecken. Von Seiken der Russen war Alles gethan worden, um der Durchführung des

großen Unternehmens entgegenzukommen.

Werknesudd.

Tele grp Hhische Vite rung sherä6elate.

in deren Mitte sich

der Nacht auf den 14. d. wurde eine über

wurde bis zur Freimachung der

Die

Beobachtungszeit. Baro- 1 . meter. ratur.

Allgemeine Réau-

Himmels- ansieht.

Wind.

Stunde mur.

St ati one n. o vember.

S.. 8. 3chwach. sehr bewölkt.

802 mãssig. bedeckt.

O80. , sehwach. heiter.

S., schwach. bed. Nebel, gest.

Ah. SW. , schw. 6 Nebel. Maxim. 4, s,

t 17

8 Mrgs. Brüssel... 2 Kiga ; v Libau —“ ,

Stockholm. . 3

337,9

Minim. O. s. W. . stille. bedeckt

8S rt nti one nm ember.

Hernös and.

Memel ..... K õnigsherg .

bed., stark. Reif. trübe.

bedeckt, Nebel, Nachts Regen. bewölkt.

trübe, Nebel. bedeckt, Nebel, gestern Regen. trübe, Nebel. bedeckt, gestern Nacht Regen. trübe.

ganz neblig, gestern Regen. W., sehr schwach, trübe, gest. Abd. Regen.

SO., sehwach. trübe.

SW, sehwaeh. halb heiter. NO., sehr schw. snebelig, trübe.

80. mãssig. S0. , stille. SSO. , schwach.

SW. , schwach. SO. , sehr schw.

SVW. , schwach.

Putbus .... Cöslin Stettin...

SVW. , sehr schw. SW. , fast still.

Berlin Posen

S., schwach. S., schwach.

. ö Münster . .

orm,

Breslau.... k 29 Ratibor. .

335, 9

33 334,2 351,7

Königliche Sch auspiele.

18 November. Im Opernhause.. (222. Vor⸗ stellung. Zum ersten Male: Die Äfrikanerin. Oper in 5 Akten pon E. Scribe, deutsch von F. Gum bert. Musik von Meyerbeer. Ballet von P. Taglioni. In Sceene gesetzt vom Regisseur Hein.

Besetzung: Don Pedro, Vorsitzender im Rathe des Königs von Portugal, Hr. Salomon. Don Diego, Admiral, Hr. Krause. Ines, dessen Tochter, Fr. Harriers⸗Wippern. Vasco de Gama, Marine Bffizier, Hr. Wachtel a. G. Don Alvar Mitglied des Rathes, Hr. H. Krüger. Der Großinquisitor von Lissabon, Hr. Bost. Nelusko, Sellka, Sclaven, Hr. Betz, Irl. Lucca. Der Oberpriester des Brahma, Hr. Fricke. Anna, Ines? Dienerin, Frl. Reß. Ein Huissier, Hr. Koser. Zwei Matrosen, Hr. Mürich, Hr. Schmidt. Ein Indianer, Hr. Bähr. Marine Offizlere, Bischöfe, Priester des Brahma. Indianer und Indianerinnen. Offiziere, Soldaten, Matrosen.

Im vierten Akt: Indischer Marsch, Frls. Casati, Selling, Dörisig, Giese, Köbisch, Soldansky Hrn. Gasperini, Ehrich, Glase⸗ mann, Ebel, A. Krüger, Böhm und gesammtes Personal.

Die neuen Dekorationen: Erster Akt: Rathsaal der Admirali⸗ tät in Lissabon; zweiter Akt. Gefängniß; dritter Akt: Auf dem Admiralsschiff; vierter Akt: In der Heimath Selika's; fünfter Akt, zweite Scene: Unter dem Nanzarillo⸗Baum, sind vom Königl. Dekorationsmaler Prof. E. Gropius, die erste Dekoration des fünften Aktes: Vor den Gärten der Königin, ist vom Königl. De— korationsmaler Lechner. Die Maschinerien und die Konstruktion des Schiffes im dritten Att sind vom K. Theater ⸗Inspektor Daubner J.

Extra-⸗Preise. Anfang 6 Uhr. .

Im Schauspielhause. (196ste Abonnements ˖ Vorstellung.) Anna von Sesterreich. Intriguenstück in 5 Abtheilungen und einem Nach⸗ spiele, frei nach dem Roman des Alex. Dumas von Charlotte Birch: Pfeiffer.

Gewöhnliche Preise. ö

Sonntag, 19. November. Im Opernhause. (223. Vorstellungy) Der Maurer. Oper in 3 Akten, Musik von Auber. Hierauf: Der Geburtstag. Divertissement in Auszug von Hoguet. Mu⸗ sik arrangirt von C. Blum.

Mittel ⸗Preise.

Im Schauspielhause. (197 ste Abonnements ⸗Vorstellung) Der Kaufmann von Venedig. Schauspiel in 5 Abtheilungen von Shakespeare, übersetzt von Schlegel.

Gewöhnliche Preise.

Sonnabend, 18. November. Im Saal⸗Theater des Königlichen Schauspielhauses. 25öste Vorstellung der französischen Schauspieler Gesellschaft. Deuxième reprèsentation: Les vieux Hargons.

Shnntag, 19. November. Reprèsentation extraordinaire, au bené ce des artistes de la société parisienne, aves le concours obligeant de MMrs. F. Rehfeld, A. H. Ehrlich et E. Jonas.

Sonnabend,