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Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
Marienwerder. In neuester Zeit, schreibt der »Gr. Ges.«, geschieht seitens der Kommunalverwaltung viel zur Verschönerung der Stadt. Unter Anderem sind die an das Rathhaus angebauten Häuser, welche den ganzen Marktplatz verunzieren, bis auf eins von der Stadt angekauft worden, um abgebrochen zu werden, das Rathhaus freizulegen und dadurch den Markt- plaß zu verbreitern. Vor dem Dome ist der durch Abbrechung des alten Pfarrhauses gewonnene Platz planirt, mit Kies beschüttet, mit einer Granit⸗ wehrung und einem darunter liegenden starken Steinfundamente umgeben, von dem eine breite Granittreppe nach der tiefer gelegenen Straße führt. Durch diese Anlage ist der Dom in seiner architektonischen Schönheit voll— ständig frei gelegt.
— Im Laufe des verflossenen Sommers ist, wie »Schles. Bl.« mel ⸗
den, das gegenwärtig dem Fiskus gehörige Schloß der früheren Piasten ˖
Herzöge von Brieg einer Renovation unterworfen worden, wobei auch mit bedeutenden Kosten eine Wiederherstellung der werthvollen Reliefs und Diese Kunstwerke stam⸗ 1586, die Zeit, in welcher Schlesien
Statuetten am Portale desselben stattgefunden hat. men aus der Zeit des Herzogs Georg II. von Brieg, geb. 1523, und sind von demselben zum Andenken an zu Polen gehörte, errichtet worden. Die obere Reihe stellt die Vorfahren Georg's, 12 polnische Fürsten, dar, von Piast. bis auf Wladislaus II. und
Boleslaus, dessen Sohn, den ersten Herzog von Schlesien. Das Schloß selbst hat bei der Belagerung im Jahre 1741 derartig gelitten, daß es
nicht mehr bewohnbar ist, sondern nur als Getreidemagazin benutzt wird. — Der Restaurationsbau unserer Schloßkirche, schreibt man der
»Magdeb. Ztgt.« aus Quedlinburg vom 25sten d. M., schreitet zwar . Es scheint nun bestimmt zu sein, daß außer dem geschmackvollen inneren Ausbau in nächster Zeit auch die — 26 n Zu diesem Behufe muß man den einen noch vorhandenen Thurm zum Theil abtragen, während der andere schon vor einigen hundert Jahren abgetragene von
langsam, aber doch merklich vorwärts.
beiden Thürme in früherer Gestalt wieder hergestellt werden.
Grund aus neu aufgebaut wird. Das Interesse, welches unser Kronprinz
an dem Baue nimmt, läßt uns hoffen, daß die Schloßkirche bald als die Die Baukosten werden aus
schönste Zierde Quedlinburgs dastehen wird. Staatsmitteln bestritten.
— Der kürzlich erschienene Ou arta lbericht des Vereins für Mecklen⸗ burgsche Geschichte und Alterthumskunde theilt mit, daß der Druck
des 4. Bandes des mecklenburgischen Urkundenbuchs, enthaltend
die Urkunden aus dem Schlusse des 13. Jahrhunderts von 1797 —– 1300 mit den inzwischen aufgefundenen Nachträgen zu den ersten drei Bänden und
die Register zu der ganzen ersten Abtheilung nunmehr sofort beginnen werde.
Zugleich gehen die Vorarbeiten für die zweite Abtheilung ihren ruhigen Rachdem die Herren Redacteure im verflossenen Sommer die Ur
Gang. kunden der Stadt Rostock aus dem Zeitraume von 1300 — 1350 persönlich
wird die Sammlung des Materials Ausnahme der noch rückständigen gard und des Bisthums Ratzeburg, angesehen werden können. Bremen, 23. November. Der Gründer und Herausgeber der »Weser— Zeitung«, G. B. Schünemann, ist nach langem Leiden heute Vormittag gestorben. ;
für diese Urkunden des im Allgemeinen
Abtheilung, Landes als
Star⸗
Statistische Nachrichten. — Bei den im Laufe dieses Jahres stattgehabten Prüfungen in den
Navigationsschulen der Regierungsbezirke Stralsund, Stettin, Danzig und Königsberg haben im Ganzen 294 Seeleute ihr Examen bestanden, und zwar: 1) im Regierungsbezirk Stralsund 16 als Seeschiffer 1. Klasse, 1 als Seeschiffer 2. Klasse, 67 als Steuermänner 1, und 6 als Steuer
männer 2. Klasse, zusammen 90; 2) im Regierungsbezirk Stettin 17 als
Seeschiffer 1. Klasse, 1 als Seeschiffer 2. Klasse und 36 als Steuermänner
vollendet
1. Klasse, in Summa 54; 3) im Regierungsbezirk Danzig 38 als See—
schiffer 1. Klasse/ 3 als Seeschiffer 2. Klasse, 41 als Steuermänner 1., und 2 als Steuermänner 2. Klasse, in Summa 84; endlich 4) im Regierungs- bezirk Königsberg 12 als Seischiffer 1. Klasse, 2 als Seeschiffer . Klasse, 45 als Steuermänner 1. Klasse, und 7 als Steuermänner 2. Kl, in Summa 66.
— Nach dem in diesen Tagen ausgegebenen achten Jahresberichte der evangelischen Diakonissenanstalt zu Halle zählte dieses Kranken= pflegerinnen-Institut am 1. Juli d. J. zwölf Schwestern, wovon sechs Diakonissen und sechs Probeschwestern waren, eine Zahl, deren Kleinheit der Bericht lebhaft beklagt, da in Folge dessen oft die dringendsten Gesuche um Zusendung von Schwestern unberücksichtigt bleiben müssen. Im Rechnungs— jahre vom 1. Juli 1864 bis dahin 1865 sind in der Anstalt selbst 214 Kranke, also 29 mehr als im Vorjahre, verpflegt worden und es war der Bestand am 1. Juli d. J. 26 Kranke. Pflegetage gab es in dem letzten Jahre 10952 innerhalb und 992 außerhalb der Anstalt. Nach Erfurt werden demnächst zwei Diakonissen abgegeben werden. Nur für 4065 von den 10,952 Pflegetagen ist der volle Satz von 8 Sgr. pro Tag in der zweiten und von 20 Sgr. in der ersten Klasse gezahlt worden, für 5089 eine Ermäßigung eingetreten und 1798 Tage sind arme Kranke ganz unent— geltlich verpflegt worden. Einnahmen hat die Anstalt außer Naturalien im Rechnungsjahre vom 1. Juli 1864 bis dahin 1865 gehabt in Summa S014 Thir. 2 Sgr. 2 Pf. Die Gesammtausgaben haben dagegen TI62 Thlr. 25 Sgr. 2 Pf. betragen, worunter die Haüptposten 2818 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf. für Wirthschaftskosten und 2351 Thlr. 15 Sgr. belegte Aktivkapitalien sind. An Schulden hat die Anstalt noch 6250 Thlr.
—
Gewerbe ⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Frankfurt a. O., 20. November. Die für den Großhandel digte Martini Messe kann nur als eine ganz mittelmäßige bezei werden. Die Waarenzufuhr war um etwa 4000 Ett. geringer, al iht vorjährigen Herbstmesse, zumal auch dieses Mal die ba nm wol inf Stoffe in noch geringeren Mengen hergebracht waren. Eben 2 wollene Waaren und nur an Tuchen war ein größerer Bestand
Unter den ausländischen Waaren machten sich schwere ge Tuche, Schirting und englisches Leder bemerkbar, welche nur sehr selten eingeführt wurden, denen aber durch die
betn
erlangt werden konnte; der Diskont stand zwischen 6 und 7 Prozent
ion, übertrieben hoch, neigten sich aber zum Sinken.
Messen wesentlich zurück. Nur in glatten Tuchen aus Sorau, Sommeisth
Schwiebus, Finsterwalde, Sagan 2c. zeigte sich für Amerika und Hollam . gute Kauflust, und fand speziell in Tuchen, die für Amerika passen, wem
auch theilweise zu gedrückten Preisen, ein erheblicher Absatz statt. war das Geschäft in gemusterten Tuchen von Forst, Peitz u. s. w. unbedeutend, und konnte selbst zu Preisen kein belangreicher Absatz darin erzielt werden.
Ursache der allgemeinen Flauheit bei diesem Artikel war, außer
24 . . , . . er dit Geldkrisis, daß viele große süddeutsche Einkäufer fehlten, und daß das Tut.
geschäft überall schlecht gegangen ist.
Das Geschäft in seidenen und halbseidenen, wollenen und! kurzen Waaren war nur mittelmäßig, und erreichte etwa den Umsz der worigjährigen Martini⸗Messe; in baumwollenen Waaren, worn⸗ jedoch sehr wenig am Platze waren, in leinenen Waaren, Glas um
Porzellan dagegen gut.
Der Absatz in Leder aller Art war ungeachtet der geringen Prei nur mäßig, dagegen wurden alle Häute und Felle, überhaupt alle Ra, produkte, jedoch ebenfalls zu ermäßigten Preisen, verkauft; nur rohe Schaf wolle blieb fast gänzlich vernachlaͤsfigt und auf Lager. —
An Pferden waren etwa 1000 Stück am Markte, das Geschäst mi
guten Pferden war lebhaft, mit geringeren Pferden dagegen unerheblich. Von der Saar, 15. November. Bei den am 5. dieses Monats in
Frankfurt a. M. gesührten Verhandlungen über die Kohlen versor—
gung Mittel und Süd-Deutschlands sind uber die künftige
staltung der Kohlenlieferung aus den Steinkohlengru ben an
der Saar nach diesem Gebiete Ansichten geäußert word e
t 1s der ⸗ 135 . em G Ansichten den, welche, wem in dem dortigen, ihnen bereitwillig geöffneten Archive abgeschrieben haben, ö mit
sie begründet wären, den dortigen Konsumenten zu lebhaften Befürchtung Veranlassung geben müßten. Insbesondere ist der Einfluß des Saar—
Marne Kanals auf die Debits ⸗Verhältnisse der Saargruben lebhaft ven
tilirt worden. Den Betheiligten wird es willkommen sein, wenn ihnen die bit herigen Beziehungen der hiesigen Kohlenproduction zu Mittel⸗ und Sin
Deutschland vor Augen geführt werden und es versucht wird, aus de Entwickelung derselben auf die Veränderungen zu schließen, welche duch
die Eröffnung des Verkehrs auf dem Saar Kanal in diesen Beziehungen
eintreten können. Die Entwichelu ng der Production und des Gesammtdebiti
der Saar-⸗Gruben, wie sie sich in den letzten acht Jahren gestaltet hahn
ist aus folgenden, amtlichen Quellen entlehnten Zahlenangaben ersichtlich:
Der Gesammt ⸗Verkauf betrug
gegen das
Vorjahr
Ctr.
Die Gesammt-⸗Production betrug
* 8 n . s
Im Jahre gegen das
Vorjahr
Ctr.
„142.099 2423 5 3 5733 3j 56356 985 2695 558
S6 5275
überhaupt ü berhaupt
Ctr.
34, 588, 451 IJ, 9 gh 33,488,230 39, 19,216 11814, 874 86 41, 734, 369 1864 51, 950,278 S/ 007,988 46, 984,173 Vom Jahre 1857 bis zum Jahre 1863 ist nach diesen
Ctr.
30468, 370 4 zz 3 diz 4 30 / 9, 956 — 35,337,983 37 d 136 37 773.456
1857 1858 1859 1860 1861 1862
88 0n ö hi
3 3 2 4
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erreicht worden, im Durchschnitt also eine solche von etwas mehr al 13 Million Centner pro Jahr. Dagegen ist im Jahre 1864 die Production um 8 Millionen gestiegen.
Im laufenden Jahre wird eine weitere Vermehrung der Pro— duction um nahezu 8 Millionen eingetreten sein.
Diese Angaben geben den Beweis, daß in den heiden letzten Jahren sehr große Anstrengungen gemacht worden sind, um den in unerwartetem Maaße gestiegenen Anforderungen der Consumtion gerecht zu werden. In gleicher Weise wird für die Folge darauf hingearbeitet werden, die Produ tion zu steigern und wenn auch nicht immer eine gleiche Steigerung erziel werden sollte, wie in den letzten zwei Jahren, so wird doch wohl auf eine i. Zunahme der Förderung um 6 Millionen im Jahre gerechnet werden d ( Was dieser Steigerung die meisten Schwierigkeiten entgegen ell. ist die Vermehrung der . rh n i, n, ser Beziehung haben die von der Bergwerks - Verwaltung aufge botenen Bemühungen günstigen Erfolg gehabt. In den leßten wiet Jahren betrug:
so fehlten ( .
gewall 1 . 1 n /, niedrigen Zollsätze die Grenzen des Zollvereins eröffnet worden sind. — Die 66 Znteresse ist. stigen Handelsverhältnisse sind durch die schwierigen Geldverhältnisse e ——
worden, indem das baare Geld nur zu ganz ungewöhnlich hohen Zinsa H
Die Preise der Baumwolle waren, anscheinend in Folge von Specuh
Der Um ssatz in Tuchen war im Verhältniß zu den am Platz be . findlichen Lägern nicht bedeutend, und blieb hinter den auf den fruͤhan
ö. Dagegn ( Sprembern ermäßigtn
allerdings
Ih / ö
125566
1831466
V ö . Angaben einn ermehrung der Production von im Ganzen g, 353,000 Centne;
die jährliche Leistung eines Arbeiters: 3315 Ctr. 3345 * 3444 * 3701
die Arbeiterzahl:
1864 ..... 33 . Hinsichtlich der all ö . . . och e e ls auf einen achtjährigen Zeitraum bezüglichen Angaben einen
Aeberblick/
ö
= —
Von dem gesammten
—
— —
Kohlendebit sind gegangen:
in's
nach in die Zoll Inland:
Frankreich: vereinsstaaten: :
— * * X — 8 ; 6 Ctr. 23
K 2 2
nach der Schweiz: i . 18 Ctr.
5993610! 278,730 55 7069 624 1,554 6/472, 735 773d 36 8.905, 404
— —
18,906,557 19. 188 510 2 310.136 5 991 v3 19 23 176 21 515 426
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. . 0 menge 3565] 4796680 h] 6808319 hl 65h 560 i i d sid) i Y 566 5
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22 22 22 24 25 25
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6 ß nh Ib 578 g S8dd 422 11531357
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Es ergiebt sich aus dieser Zusammenstell ung, daß der Antheil welchen Frankreich an dem Gesammtdebit genommen. 3964 quantitativ fast gleich geblieben, verhältnißmäßig jedoch von 62 Pro, zent auf a6 Prozent gesunken ist und die Höhe nech nicht wieder erreicht hat zu welcher er im Jahre 1861 gelangt war. / Dagegen hat sich der Debit na ch der S chweiß im Jahre 1858 beginnend, auf fast 2* Millionen gesteigert und sind die den Zollverein; Staaten zugeführten Quantitäten von . Millionen auf 13 Millionen, also fast auf das Doppelte erhöht. n . haben mit der , ,,,, Inlandes sowohl verhältnißmäßig als absolut ganz
ichen Schritt gehalten. J i,, . Jahre wird die Vertheilung des Gesammtdebits fast genau dieselbe sein wie im Jahre 1861.
Der
6 * * — 1 — ⸗ — 8 Kohlenconsum tion Mittel. und Süd ⸗Deutschlands ist demnach
die Bezüge ö J ö.
veränderter Höhe erhielten. . . in 2 ist nun . . Sicherheit zu erwarten daß das An theils. verhältniß Frankreichs nach Eröffnung eines , .. Verkehrs auf dem Saar ⸗Marne Kanal ein anderes werden wird. Denn es ist in dem Staatsvertrage über die Anlage jenes Kanals im Interesse der französischen Konsumenten welche auf dem daß die auf preußischem Gebiet von mit Kohlen
Kanal die Kohlen beziehen, vorgesehen, dal eußischer der preußischen Verwaltung angelegten Kohlenmagazine stets ichlich versorgt sein sollen . ui , dilft Bestimmung wird aber thatsächlich an Bedeutung verlieren. Denn einestheils werden durch den Kanal nur einzelne Theile des französischen Absatzgẽbietes der Saarkohle erschlossen, während ein großer Theil der französischen Konsumenten dieser Kohle auf den Eisen bahn bezug angewiesen bleibt, also jenes lediglich dem Kanalverkehr gewährten Vorzugs
nicht theilhaftig wird. ug n Then Bird es sich aus der örtlichen Lage der einzelnen e triebspunkte zu dem Kanal ergeben, daß gerade diejenigen, Gruben, a . Förderung bisher vorzugsweise nach Süd · Deutschland debitirt wird, wegen ihrer Entfernung von dem Kanal und der daraus sich ergebenden höheren Frachtsätze für den Eisenbahntransport nach den Kanalmagazinen zu dem Debit an diese kaum herangezogen werden dürften. n Fal finden sich die bei Keunkirchen liegenden Gruben Reden, Heinitz König. . ö J Diejenigen Gruben dagegen, welche für den Kanaldebit günstig gelegen sind, debltiren schon jetzt ihre Förderung zum größten Theil nach nne so daß dort in fehr vielen Fällen nur eine Verlegung des Abfuhrweges stattfinden wird.
und
Es kommt weiter in Betracht, daß die französischen Steinkohlenreviere / i cher Entwickelung be⸗
welche mit der Saarkohle konkurriren, in sehr ras griffen sind. . ö. .
Vorausgesetzt aber auch, daß der Absatz nach Frankreich eine bedeute Zundhme erfahren wird, so dürfte dennoch für den Zollverein das demselben von der Saar bisher gelieferte Kohlenguantum auch
künftig geliefert, ja wohl noch verstärkt werden können. Denn es ist nur geringe Aussicht vor⸗ handen, daß der Kanalverkehr vor
Betrieb kommen wird.
Möchte nun alsdann der Gesammtabsatz n Fi ꝛ J Millionen gegen seine jetzige Höhe steigen, also 32 Millionen erreichen / so wird sich andererseits die Production des Saar ⸗Reviers im Jahre 1867 auf 2 Millionen, oder das Debitsquantum an Kohlen auf 65 Millionen er⸗ heben. Es bleiben also für das Inland, den mittel · und süddeutschen Theil des Zollvereinsgebiets und die Schweiz, welche jetzt zusammen etwa 28 Mil⸗ lionen konsumiren, immerhin 33 Millionen Centner übrig, wird aber die Voraussetzung fesigehalten, daß auch nach dem Jahre 1867 die Förderung der Saargruben jährlich um 6 Millionen Centner Kohlen zunimmt, und daß an der Abnahme dieser Mehrproduction die sämmtlichen Absatzgebiete sich gleichmäßig im bisherigen Verhältniß betheiligen / so darf mit Zuversicht erwartet werden, daß die Saargruben sehr wohl im Stande sind, das stetig zunehmende Bedürfniß der Kohlenkon sumenten in Mittel und Süd- Deutschland zu befriedigen. 4
— Bei Grabow ist man unerwartet in diesen Jagen auf ein Braun- kohlenlager gestoßen. Wahrscheinlich ist dies nur eine Foͤrtsetzung des Floͤtzes,
allgemeinen Verhältnisse des Debits gewähren die fol⸗
welcher zur Beurtheilung der vorliegenden Frage von besonderem
59g ohh 2 ; ö. ł ; ö 0; 3h Marseille und Alexandrien und andern von der Epidemie heimgesuchten
in den letzten acht Jahren eine ganz vorwiegende Betheiligung an der Steigerung der Production der Saargruben zugefallen, während französischen Konsumenten sich in demselben Zeitraum auf
In diesem Falle be—⸗ ,, 3 , 636 525,857 Rubel.
kanntlich längst aufgedeckt hat und abbauet. Bei den
wie man hofft, gänzlich verschwunden.
Die Peninsular and Oriental Company hat
sicht über die
bedeutende
m Gia z67 in regelmäßigen gez dem Jahre 1867 in regelmaßtgen fond zum Jahre 1865 Sz 44 tz
nach Frankreich um zehn ]
was bei Gölitz in der Priegnitz bereits bearbeitet und kürzlich auch bei Wendisch Warnow aufgefunden ist. Es wird sogar mit einigem Grund vermuthet, daß dasselbe Lager sich bis Dömitz erstreckt, wo man es be- stetig steigenden Holz- und Torfpreisen wäre dies ein großer Gewinn für Mecklenburg.
Oesterreich. Wie die »Wiener Ztg. n hört, sind mehreren Eisenbahn⸗ verwaltungen in letzterer Zeit Schreiben des Handelsministeriums zugekom⸗ men, worin denselben wiederholt in eindringlicher Weise die Ermäßigung des Frachttarifes für Kohlen ans Herz gelegt und darauf hingewiesen wird, wie fehr durch Beibehaltung der dermaligen hohen Tarifsätze für diesen unent⸗ behrlichen Artikel die allgemeine Wohlfahrt geschädigt und eine entsprechende Entwickelung der Industrie zum Nachtheile der Bahnunternehmungen selbst behindert wird.
London, 23. November. Wie der »Times« aus La Valette vom 18. d. geschrieben wird, hat die Cholera sich auf der Insel gelegt und ist, Die Sanitätsbehörde hat deshalb angefangen, Gesundheitszeugnisse auszustellen. Schiffe und Passagiere aus Konstanlinopel, Smyrna, Gibraltar, Southampton werden nun frei zuge—⸗ lassen, wenn sie genügende Certifikate aufweisen können; für Schiffe aus
Plätzen bleibt dagegen eine Quarantäne von zehn Tagen vorgeschrieben,
haben sie einen Arzt an Bord und ist während der Fahrt keine Erkrankung
vorgekommen, so wird die Dauer der Fahrt in jene zehn Tage eingerechnet. bereits angekündigt, daß ihre Dampfer den wegen der bisherigen Quarantäne in Malta unterbrochenen gewöhnlichen Passagier und Güterverkehr nach Marseille wieder auf⸗ nehmen werden.
— Es ist von Seiten der Ober ⸗Zolldirection die vollständige Ueber- auswärtigen Handelsbeziehungen Frankreichs während des Jahres 1864 veröffentlicht worden. Die Ergebnisse sind un— gemein günstig und sprechen entschieden zu Gunsten der Handels-
reform. Der allgemeine Werth der Aus und Einfuhr während dieses
Jahres betrug 7323 Mill, oder 566 Mill. mehr, als im Jahre 1863. Und Dabei kommt noch in Betracht, daß der Handel mit Amerika, der sich früher auf 640 bis 660 Mill. belief, im Jahre 1864 nur 176 Mill. betrug. Die Summe der mit England gemachten Geschäfte allein betrug 1861 1825 Mill, d. h. Js3 Mill. mehr als 18635 und 644 Mill. mehr als 1859 (unmittelbar vor Abschluß des engl. französischen Handelsvertrags). Das „Journal des Debats« macht besonders auf die steigende Ausfuhr fabri⸗ zucter Erzeugnisse aufmerksam. Von diesen führte Frankreich as: 1861 66, 1862 882, 1863 1152 und 1864 1219 Millionen, während von fabrizirten Waaren in dem letztgenannten Jahre nur für 185 Millionen eingeführt wurde. Dagegen beliefen sich die Ankäufe Frankreichs von Rohstoffen im Auslande auf 1867 Millionen Francs, 160 Millionen mehr als im
Jahre 1863.
An Erzeugnissen des Bodens in der Land wirthschaft Frankreichs wurden 1864 ausgeführt im Betrage von 1219 Mill., wovon Wein und Spirituosen 333 Mill., Getreide, Hülfenfrüchte T6 Mill, im Ganzen 16 Mill. mehr als im Jahre 1865. Die gesammte Ausfuhr dieser Artikel ging im Jabre 1861 nicht über 45 Mill. — Der Transport figurirt 1864 mit 723 Mill. Fr. an Werth und 21,339 Tonnen an Gewicht. Vor 6 Jahren betrug der Gesammtwerth der Transitwaaren kaum 132 Mill. — So weit sich die offiziellen Ermittelungen feststellen lassen, gingen 1864 an edlen Metallen Ii Mill. ein und 655 Mill. aus. Nimmt man die letzten 4 Jahre zusammen, so betrug die Einfuhr edler Metalle 291 und die Ausfuhr 2202 Mill. .
Die Schifffahrtsbewegung hat auch Fortschritte gemacht, sie umfaßt 1864 7,889, 000 Tonnen, also 170000 mehr als 1863. Namentlich hat in der außereuropäischen Schifffahrt sich für die französische Flagge eine Zunahme von 93000 Tonnen herausgestellt. ; 4
(Russische Reichsbank.) Die Dtsch. Peterdb. Ztg.« theilte aus dem Verwaltungs berichte der Reichsbank für 1864 folgende Angaben mit;
1) Operationen für Rechnung der Reichsbank: Die Kredit- billete, welche zum Jahre! 1854 in Circulation verblieben, betrugen Im Laufe des Jahres wurden für bagres Geld, für angekauftes Schlichgold, für die 4proz. Billete der Reichsbank Metalliques) welche dem Fond einverleibt wurden, und auf. die der Verschreibung, welche der Staatsschatz statt einer Auslassung dieser Billete der Reichsbank übergeben, Kreditbillete in Umlauf gesetzt für 23 „186997 Rbl. In derselben Zeit wurden durch Austausch gegen klingende Münze und Barren für 4proz. Bankbillete, die aus dem Fond zurückgezahlt wurden, und für Summen, welche zur Be⸗ zahlung der Schuld des Reichsschatzes eingingen, aus der Circulation ge— zogen für 9,188,255 Rubel. Im Wechselfond zur Sicherstellung der Kredit. billete waren zum Jahre 186 verblieben 8. 3ib 16] Rbl. 718 Kop. Im Laufe des Jahres kamen für emittirte Kreditbillete dazu 23 187333 Abl. A6 Kop. Aus dem Wechselfond gegen Kreditbillete ausgegeben S 2102 Rubel 98 Kop. An den ., h . f gi ö . ,,, i.
65ländi Bar ahlt 71,07 31 Kop. Blieben . ausländischen Barren gezah , , 3 e. 6 . fonds von der Summe aller zum Jahre 1865 in Circulation verbliebenen Kre= bitbillete betrug die unverzinste Staats schuld obd hi / 2) Rbl. 30 Kop, was 195.803 Rbl. 6 Kop. weniger ausmacht, als 1864. Im Laufe des Jahres 1864 gingen aus verschiedenen Punkten des Reiches 11.813 falsche Kredit ⸗ billete für 107,997 Rbl. bei der Reichsbank ein. Seit dem ersten Erschei⸗ nen falscher Kreditbillete bis zum 1. Januar 1865 waren überhaupt 50,322
Stück im Betrage von 681,993 Rbl. eingegangen. ; 2 j Sper ationen. Im Jahre 1864 eröff . nete die Reichsbank 12 Abtheilungen in den Städten Wladimir, Jaroslawl, Kasan, Ssamara, Ssaratow, Astrachan, Jekaterinoslawl, Rischenew, Pensa, Tambow, Woronesh und Rjasan. Jede derselben erhielt als Kapital 50 0090 Rbl. aus dem Grundkapitale der Bank. Außerdem betheiligte sich die Reichsbank im Laufe des Jahres mit 400,000 Rbl. bei der Büidung des Kapitals der St. Petersburger Privat Kommerzhank. Das Grundkapital der Reichsbank betrug, wie auch in früheren Jahren, 15 Millionen Rubel; davon befanden sich in den Comtoiren 8 Millionen