1865 / 283 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Die Rinderpestfrage der Gegenwart in ihrer Bedeutung für West—

Europa von Prof. P. Jessen.

Mittheilungen über landwirthschaftliches Unterrichtswesen von Eduard

Mich elsen. Vereins ⸗Versammlungen. Notizen. Zur Rinderpest. Erlasse im Regierungsbezirk Gumbinnen, Maßregeln in Schweden, Verluste in Holland. Pariser Ausstellungs Angelegenheiten. Verein zur Unterstützung von landwirthschaftlichen Beamten. Die Ackerbauschule zu Roscheiderhof bei Trier. Trichinen Vergiftung. Aufbewahrung des Rübenfutters. Zur Petersenschen Wiesenbaumethode. Zur Besteuerung des Zuckers. Erfolge der Mast bei Shorthorn Halbblut-Ochsen. Eine landwirthschastliche Akademie für Mädchen. Durchschnittspreise für Oktober. Maschinen ⸗Prüfungsstation in Königsberg i. Pr. Butterpreise. Viehpreise. Produktenpreise.

Vom 1. bis incl. 6. Dezember.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten. * Berlin, 30. November. Als Glieder in der Kette der russisch

preußischen Längengradmessungen und der großen mitteleuro⸗

päischen Gradmessungsarbeiten, deren Organisation in den Händen des General ⸗Lieutenants Baeyer liegt, sind von der hiesigen Sternwarte in Ver— bindung mit den Astronomen von Leipzig, Bonn, Königsberg und Wien, sowie

mit Kaiserlich russischen Generalstabs Offizieren seit ein und einem halben Jahre fünf größere Längenbestimmungs- Operationen auf telegraphischem

Wege ausgeführt worden. Die Berliner Sternwarte ist mit Leipzig, Bonn, Breslau, Königsberg und Wien verbunden worden, nachdem ihr im Frühjahr 1864 durch Legung eines unterirdischen Kabels eine elek— trische Verbindung mit der hiesigen Centralstation seitens der Königlichen Telegraphen ⸗Direction gewährt worden war. Diese telegraphischen Langen bestimmungen bestehen bekanntlich in einer genauen Vergleichung der Uhrzeiten zweier Oerter, verbunden mit einer sorgfältigen Controle beider Uhren durch die Bestimmung der jedesmaligen Lage des Scheitelpunktes jedes Ortes am Sternenhimmel, denn die Bewegung des Scheitelpunktes eines Ortes am Sternenhimmel durch die Drehung der Erde giebt allein das genaue Maß der Zeit. Die Vergleichung der Uhren geschieht deshalb unmittelbar während der nächtlichen Beobachtungen, welche an beiden Oertern

gleichzeitig hellen Himmel verlangen, und zwar erfolgt sie durch elektrische

Signale, welche an dem einen Ort zu einer bestimmten Uhrzeit unmittelbar nach Beobachtung gewisser Sterne gegeben, durch die Drahtleitung fast im Augenblick nach dem anderen Orte übertragen und dort ebenfalls mit den Schlägen der Uhr und den astronomischen Beobachtungen verglichen werden.

Bei der Verbindung der Berliner mit der Wiener Sternwarte, welche

im Laufe der klaren Nächte des letzten September -⸗Monats betrug die Verspätung des in Berlin aufgegebenen, in Wien empfangenen Signals auf einer Leitungslänge von etwa ein hundert Meilen noch nicht no Sekunde.

Diese Operationen geben jetzt die Längenunterschiede mit einer Genauig—

keit, welche die Dreiecksnetze auch in der Richtung von Ost nach West zu Gradmessungen zu verwerthen erlaubt und gewähren zugleich den Stern. warten eine genauere Vergleichung ihrer Zeitangaben, wodurch das Zusam.

menwirken ihrer Beobachtungen mehr gesichert wird.

Die Drahtleitung zwischen der hiesigen Sternwarte und der Central— Telegraphenstation dient außerdem fortwährend zur Controle der Pendel uhren der Station. Jeden Sonnabend werden genau um Mittag von der Sternwarte, deren Uhren durch die fortlaufende Beobachtung der Phäno— mene der Erddrehung völlig direkt kontrolirt sind, Signale gegeben, wodurch die Centralstation in den Stand gesetzt wird, selbst überall die ver— läßlichsten Berliner Zeitangaben durch Signale auszutheilen und, sobald ihr

die Lage der andern Stationen gegen Berlin durch die erwähnten telegra!

phischen Operationen zwischen gewissen Hauptpunkten und die ausfüllenden Dreiecksmessungen genauer bekannt sein wird, auch jedem Ort seine richtige Zeit zu geben.

Die Friedenskirche bei Sanssouci, ihre Erbauung, Bestim mung, Schmuck und Bedeutung hatte der Geheime Hofrath und Vorleser

St, Majestät . Schneider für, den vorletzten der Vorträge gewählt, zu H. mburg das Amt eints Senats Secretairs und Archivars, von dem er

welche im Saale des evangelischen Vereines zum Besten der würdigen Voll— endung der Zionskirche einem größeren Publikum dargeboten worden. In seiner Rede, oft selbst tief erregt von der Idee, die den Bau grade dieser Kirche in innigste Verbindung mit der ganzen Re— gierungsperiode des Hochseligen Königs bringt, und auch über das urkundliche Material hinaus, durch persönliche Wahrnehmungen wohl unterrichtet, begann der Redner seinen Vortrag mit der Hinweisung auf die sogenannten Voltaire - Linden, welche, aus dem Garten der Woh— nung Voltaire's in Potsdam stammend und angeblich von ihm gepflanzt, auf Befehl des Königlichen Baumeisters zur Seite der Kirche im sogenann— ten Marly - Garten angepflanzt worden sind. »Der Baum des Skeptikers, des Freigeistes, muß hier dem überall hervortretenden hochaufgerichteten Kreuze der Kirche gegenüber, sich hinter einer Laubgardine verstecken, wie überwunden, abge⸗ wiesen, besiegt «. Was dem Schlosse Sans souci fehlte, hat König Friedrich Wilhelm IV. ihm hinzugethan und so die großartige Schöpfung erst vollendet. Sagte er doch selbst in einem Briefe an den Bischof Dr. Eylert: »Es scheint mir passend, eine Kirche, welche zu einem Palastbezirk ge⸗ hört, der den Namen Sans souci, »vohne Sorgen“, trägt, dem ewigen Friedensfürsten zu weihen und so das weltlich negative: »Ohne Sorge dem geistlich po sitiven: »Frieden« entgegen oder vielmehr' gegenüber zu stellen.!“ Daß in der unmittelbaren Nähe des Monarchen eine Kirche

erfolgte,

sich erheben sollte, deren Glockenklänge weit über die Laubgewölbe hi schwingend, an das Eine mahnen, das zu allen Zeiten Noth thut een schon der Gedanke des Kronprinzen, deshalb sollte die Kirche auch =. auf dem Terrain von Charlottenhof erbaut werden. Mit ö Thronbesteigung und der Wahl des Sanssouecischlosses zu dauern Sommer ; Residenz, zeigte sich aber auch die Neigung, das Gottechrn in noch unmittelbarerer Nähe zu haben, und nun wurde das Terrgz dazu bestimmt, welches mit jedem Fuß breit Erde an König Friedtin Wilhelm l. erinnert, der hier seinen Küchengarten und Hopfengarten hat

in welchen er in bescheidenster Weise Erholung von seinen Regierungb ar ten suchte, an denjenigen unter Preußens Königen, der den Lustgarten am Stadtschlosse einebnen ließ um darauf ezerzieren zu können und dafür in einem fast ärmlichen Küchengarten lustwandelte. An König Friedrich Wilhelm J. erinnert besonders die Scheiben. Mauet eines Schießstandes, welche stehen geblieben und mit in die Baulkch. keiten der Kirche gezogen worden ist. Daß schon der Kronprin an eine solche Kirche gedacht, beweist der Ankauf eines Mosait. Nischenbis⸗ der alten Kirche San Cypriano auf der Insel Murano bei Venedig im Jahre 1834, und die schon vorhandenen Pläne des genialen Per siu der, dem Lieblingsgedanken des Königs entsprechend, die Form ö. Basilika als eine urchristliche gewählt. So kam denn auch schon 1842 der Befehl, zur Ausführung zu schreiten reichliche Anweisung auf Geldsummen, die nach und nach, bis 1848, auf circa 175603 Thaler stiegen, die Grundsteinlegung am 14. April 1845, gerade 100. Jahre nach der Grundsteinlegung zum Schlosse Sanssouci und endlich die feierliche Einweihung am 24. September 1848, in trüber und sorgenvoller Zeit. In das Detail der Baugeschichte, der Kostenberechnungen des Materials verflocht der Redner Charakterzüge des Königs und Vorgang in der Königlichen Familie, ließ die Streiflichter der politisch bewegten Zeit auf das Stillleben dieser dem »Frieden« geweihten Kirche fallen und macht dadurch die noch so junge Geschichte derselben zu einer Charakteristik der ganzen Zeit, in der sie entstand, durch die Mittheilungen über das Terrain, auf dem sie steht, aber auch zu einem Repräsentanten für das Wirken von H preußischen Königen. Der Thorwaldsen 'sche Erlöser im Atrium, die Pietas von Rietschel in einer nördlichen, die von Rauch model. lirte Mosesgruppe in einer südlichen Abside des Atriums, der Auferstehungs - Engel von Tenerari, der mannigfache Schmuck durch antike und moderne Skulpturen, das Meisterwerk Lenné's, der Marly— Garten, im Munde des Volkes so bezeichnend »Friedensgarten« ge⸗ nannt, das Drei- Königsthor und endlich die Königsgruft gaben Stoff zu längeren Ausführungen, die ihrer Natur nach in die neueste Zeitgeschichte hineingreifen mußten, und Vielen unter den überaus zahlreich versammelten Zuhörern schon Gesehenes erklärten, denn die Intentionen des Königlichen Erbauers liegen nicht überall zu Tage, wenn auch das Ganze jedem sinnigen Beschauer sofort verständlich ist; aber gerade in den Details bekundet sich bei der Friedenskirche so mancher tiefe Gedanke ihres Gründers, der sich sonst absichtlich hinter Gestein und Laubwerk, Skulptur und Schmuck verbirgt. In dieser Richtung gab der Vortrag überraschende Aufschlüsse. Dem Touristen und oberflächlichen Beschauer entgeht über die vielen einzelnen Schönheiten, nur zu oft die vollendete Schönheit des Ganzen; der Reiz der

Form genügt und doch gewinnt sie erst das volle Leben, wenn man auch den Gedanken kennt, der sie hervorgerufen; es erfordert aber ein Vertiefen zin die ganze Menschen , und Königs-Ratur Friedrich Wilhelms IV., um seinen Gedanken folgen zu können. Der erwähnte Brief an den Bischof Dr, Cyplert und die Urkunde, welche im Grundsteine liegt, wurden vollständig vorgelesen, weil sie wesentlich zum Verständniß der Schöpfung gehören, in welcher der Hochselige König, obgleich er das Campo Santo in einem evangelischen Dome für seine glorreichen Vorfahren bauen wollte, selbst nach schwerer Prüfung und Heimsuchung ausruht. Alles, was auf den Tod des Königs Bezug hatte, der Ankauf des Auf— erstehungs-Engels in Italien, schon während der letzten Krankheit, der Bau der Gruft selbst die Urkunde: »Wie ich bestattet sein will« die abendlichen Fürbittgottesdienste als es zu Ende ging, die Beisetzung, wurde vom Vortragenden mit besonderer Sorgfalt behandelt, machte aber auch auf die Anwesenden einen so tiefen Eindruck, daß eine zwar schmerzliche, aber auch gehobene Stimmung der Versammlung dem Redner für seinen Vortrag dankte. . .

Am 28. November starb in Breslau der auch als juristischer Schriftsteller bekannte Chef des dortigen Stadtgerichts, Präsident Br. Uecke, an den Folgen eines Gehirnschlages, an dem er plötzlich in der Nacht vor— her erkrankt war.

Am 28. November starb, Hamburger Blättern zufolge, nach län. gerem Leiden Dr. Johann Martin Lappenberg. Derselbeibekleldete seit 1823

erst 1863 in den Ruhestand trat. Weit über die Grenzen Hamburgs hinaus reicht sein Ruf als Historiker, insbesondere auf dem Gebiete der norddeut— schen, der der damit verwandten englischen und speziell auch der hanseatischen Vorzeit, auf welchem seine Englische Geschichte und die Erweiterung der Ge— schichte des Hansebundes von Sartorius bekannt sind. .

In Bremen fand am 26. November die Enthüllung des Körner Denkmals statt. Nach der Festrede des Dr. Hugo Meier fiel unter dem Zurufe des zahlreich versammelten Publikums die Hülle von dem ehernen Standbilde, welches Körner in Lebensgröße, in der Linken die Leyer, in der Rechten das Schwert haltend, den Reitermantel malerisch umgeworfen, zeigt. Sehr wirksam hebt sich die Bronzestatue, deren Schönheit dem Künstler Deneys Lob und Anerkennung erringen wird, von dem schwarzen Granit— postamente ab.

Stuttgart, 27. November. In Anwesenheit Sr. Majestät des Königs und Ihrer Majestät der Königin, mehrerer Mitglieder der Königlichen Familie 26 fand gestern Vormittag die feierliche Wiedereinweihung der Kirche im alten Schlosse statt, nachdem deren prachtvolle Restauration im ursprüng⸗ lichen Style nunmehr vollendet ist.

London, 28. November. In der gestrigen Sitzung der »Köͤniglichen

Geographischen Gesellschaft« theilte der Präsident Murchison mit, daß leider Unglücks - Nachrichten über zwei interessante afrikanische Ex⸗

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ngelangt seien. Erstens sagte er ist die von der Ostküste

nach dem Innern unternommene Expedition des Baron van der

ö ar gescheitert. Der Baron hat bei frühern Erforschungsreisen von

. aus den höchsten afrikanischen Berg, den seiner Lage innerhalb

uni endetreise mit ewigem Schnee bedeckten Kalimenjaro, entdeckt.

mi Booten stromaufwärts gehend, ins Innere

gingen unter, und der Baron sah

Umkehr gezwungen. Die andere

Ledi du Chaillu, der von der Westküste aus zu kiten z na Il

ndung ne

und andere

seum.

nden Blattern befallen wurden, schrieb man die Krankbeit ihm zu und ö Stimmung wurde so feindlich gegen ihn, daß er umkehren mußte, nach 9 er zweimal verwundet und fast all seiner Habe beraubt worden war. [ astronomischen Beobachtungen hat er glücklich gerettet. Nach einem Ii tan an Sir Roderick ist M. du Chaillu gestern in Plymouth ge— et und wird wohl heute schon in London angekommen sein.

Der erste Band von Herin Launay's archäologischem Werk Das alte Galata und die genuesischen Monumente ist, einer Korre

sondenz shitnen. . . le . ; ö ö Auftrage der franzoͤsischen Regierung von M. G. Perrot, der an Ort ind Stelle eingehende Studien gemacht hat, demnächst ein größeres Werk shheinen. . . . si Der auch in Deutschland durch zahlreiche übersetzte Romane und zobellen bekannte Pseudonym Schriftsteller Carl Bernhard wirklicher s ist, der »Weser Ztg. zufolge, in Kopenhagen

ame: de Saint ⸗Aubain) ö.. ; im B. d. Mts. mit Tode abgegangen. Er erhielt aus Staatsmitteln eine

ähtliche Unterstützung im Betrage von 900 Thlin. preuß.

——

Statistische Nachrichten. Berliner Stadthaushalts - Etat für 1866)

.

Auf Grund

ich ausgelegt. In demselben befinden sich, den Berliner Blättern zufolge, mnhstehende Hauptpositionen:

Tit. J. Kämmerei Verwaltung: dt Einnahme: 33320 Thlr. 20 Sgr.; Ausgabe: 17028 Thlr. 20 Sgri Mon den ländlichen Besitzungen Einnahme: säbe: 13823 Thlr. 16 Sgr.

ssisammen 1514, 000 Thlr. (»Nachrichtlich wird bemerkt, daß sich die Soll⸗ öh Thlr. stellte, daher pro 1866 bei gleichbleibenden Verhältnissen über

Iich 00 Thlr. zu erwarten sind.« Ausgabe: 090 Thlr., 2 a) Kemmunal— UIntheil an der Mahl, Schlacht. und Braumalzsteuer: Einnahme 524,245 Thlr,

lutgabe 9200 Thlr.; b) Antheil zu Eindrittel vom Rohertrage der Staatsmahl

stuet: Einnahme 208,980 Thlr., Ausgabe: Nichts. (‚An Mahl, Schlacht und

Hraumalz- Steuer sind pro J., II. und III. Quartal 1865 eingegangen:

i236 Thlr. 6 Sgr. 7 Pf. pro 1V. Quartal (und nach den bisherigen Erfahrungen zu erwarten) 2tzö5, 250 Thlr. daher pro 1865: 981,486 Thlr.

Sgr. 7 Pf. und bei der voraussichtlichen Steigerung pro 1866 über eine

Nillon Thaler«); e) Vorspann ⸗Exemtionssteuer: Einnahme: 1570 Thlr., Ausgabe: 1120 Thlre; 3) Grundsteuer: Einnahme: 33,480 Thlr., Ausgabe: the Thlr.

Titel Il. Verwaltung der Obligationsschulden: Einnahme Mig Thlr., Ausgabe 268,469 Thlr.

Titel I. Servis, und Militair Verwaltung: Einnahme

Ih Thlr, Ausgabe 6590 Thlr. Titel V. Polizei und Gerichts- Verwaltung: Fish? Thlr, Ausgabe 630,472 Thlr. 11 Sgr. ( . VI. Für kirchliche Zwecke: Einnahme Nichts, Ausgabe 5h Thlr.

Tit. VII. Schulverwaltung. A. Höhere Lehranstalten: 1) Gym— nen. a) Berlinisches Gymnasium: Einnahme; 14528 Thlr., Ausgabe; tze Thlr., b) Friedrich ⸗Werdersches Gymnasium: Einnahme; 12508 Ar, Ausgabe: 18,140 Thlr, e) Kölnisches Gymnasium: Einnahme: (tio Thlr', Ausgabe: 17,172 Thlr., ) Louisenstädtisches Gymnasium: kinahme: 7400 Thlr., Ausgabe: 14,150 Tblr., e) Sophien-Gymnasium: kinahme: 6445 Thlr., Ausgabe: 10,300 Thlr., k) Friedrichs ˖ Stmnasium n Realschule: Einnahme: 28,093 Thlr., Ausgabe: 30 357 Thlr. 2) Realschu⸗ n und höhere Bürgerschulen. a) erste Gewerbeschule: Einnahme; 165066 Thlr., lusgabe: 24 264 Thlr., b) zweite Gewerbeschule: Einnahme: 1095590 Thlr., Aus- nt: 12593 Thlr., ch Königsstädtische Realschule: Einnahme: 15.4 75 Thlr. Aus.; be Ah6537 Thlr., ) Borotheenstädtische Realschule; Einnahme; 116584 hler, Ausgabe: 19,907 Thlr.; e) Louisenstädtische Realschule: Einnabme⸗ Isö Thlr Ausgabe: 17,699 Thlr. k) Stralauer höhere Bürgerschule: kimahme: 4090 Thlr., Ausgabe: 9497 Thlr., g) Städtische Höhere Töchter . hule: Einnahme: 11,266 Thlr., Ausgabe: 11,929 Thlr. B. Gemeinde= tulen: Einnahmen: 39051 Thlr. 3 Sgr. 4 Pf, Ausgaben: 319507 haler ] Sgr. 6 Pf. C. Schulwesen im Allgemeinen; für die drei Fort bugs. An stalten, Turn Unterricht, Schulhausbauten, Stipendien: Einnah— na: sö28 Thlr, Ausgaben; 22,818 Thlr.

Tit. Vill. Armen Verwaltung: 1) Haupt- Armenkasse; Ein me: 114,740 Thlr., Ausgabe: 456557155 Thlr., 2) Waisen. Erziehungs⸗ nsalt in Rummelsburg nebst Durchgangsstation. Einnahme; 33 080 Thlr., lutgabe; 75 Thir', 3) das Arbeilshautz und dessen Filial.Hospital:

Einnahme

us Konstantinopel in der »A. A. Ztg.« zufolge, im Druck ert. De ; 2 * un gewisser Hr. Kralski hat derselben Quelle zufolge eine Ge. die Gesellschaft der Wasserwerke zu verkaufenden vor dem Stralauer Thore

hte des Islam geschrieben und über Kurdistan und die Kurden wird

Mt, 722 Thlr. 28 Sgr. j Aus. ausgegeben von dem provisorischen Büreau für allgemeine Statistik, Bremen . . 1865, ist der »Wes. Ztg.« zufolge erschienen. Zit. II. Steuer Verwaltung: 1) Haus - und Miethssteuer -Ein ö. ,,

mhme: a) Haussteuer: 400000 Thlr., b) Miethssteuer: 1.114, 000 Thlr,

Einnahme: 14060 Thlr., Ausgabe: 70096 Thlr., 4) das Friedrichs . Wil⸗ helms ˖ Hospital: Einnahme: 8400 Thlr., Ausgabe: 32,280 Thlr.; 5) die Siechen . Anstalt; Einnahme: 1430 Thlr., Ausgabe: 7155 Thlr.

Tit. IX. Beiträge zu den Verwaltungskosten und diese selbst: 1) Personelle Kosten der Fommunal-⸗Verwaltung: A. für nicht zum Normalbesoldungs Etat gehörige Stellen: Einnahme: Nichts, Ausgabe: 38,392 Thlr.; B. für zum Normal-⸗Besoldungs ⸗Etat übernommene Beamte und Unterbeamte: Einnahme 21,734 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf., Ausgabe: 217,460 Thlr., 2) für Geschäftsbeduͤrfnisse: Einnahme 2238 Thlr., Ausgabe 24,975 Thlr.

Tit. L. Für das Bauwesen: 1) Kosten für größere Reparaturen und Umbauten von Gebäuden, für Straßenpflasterung 2. Einnahme: Nichts. Ausgabe: 26,971 Thlr. 11 Sgr. 6 Pf.; 2) Hülfsgelder für ein gelegte Granitbahnen aus dem Ertrage der Hundesteuer. Einnahme: Nichts. Uusgabe: 30 050 Thlr.

Tit. Al. Verschiedene dauernde Einnahmen und Aus— gaben: Auf Ueberschuß liefernde Konten; Einnahmen: 220,418 Thlr. 4 Sgr. 3 Pf., Ausgabe: 12436 Thlr.; 2) Auf Zuschuß erfordernde Konten; Einnahme: 177723 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf, Ausgabe: 49,055 Thlr. 15 Sgr. 1 Pf.; 3) Unterstützungen hülfsbedürftiger Veteranen aus den Freiheitskrie gen 1813— 1815: Einnahme: 820 Thlr., Ausgabe: 42,195 Thlr.

Summa der gewöhnlich wiederkehrenden Einnahmen und Ausgaben. Tit. J— XI. Einnahmen: 3/201, 555 Thlr. 10 Sgr.

Ausgaben: 276227, 102 Thlr. 25 Sgr. 8 Pf, mithin etatsmäßiger Ueberschuß: 5M? Th. i Sgr. 4 Pf

Dazu Tit. XII. Extraordinair Einnahme: Kaufgeld für die an

51,000 Thlr. 20 Sgr. Ausgabe: Außer zu deren Zahlung die Zustimmung ertheilt ist; darunter be—

belegenen Ländereien 2c. ordentliche einmalige Ausgaben, der Stadtverordneten ⸗Versammlung bereits

sonders: zum Bau der St. Thomas Kirche 40,000 Thlr., zum Ankauf

des Grundstücks der 21. und 34. Gemeindeschule 64,000 Thlr., zum Bau des Gomnasiums und der Realschule in der Weinmeister⸗ und Stein straße 100,000 Thlr, zum Bau des Schulhauses für die 29. Gemeinde- schule 18,300 Thlr., zum Bau des Schulhauses für die zweite städtische Ge— werbeschule 54,500 Thlr., zum Bau des Schulhauses für die zweite höhere

Töchterschule in der Prinzenstraße 47,100 Thlr., zur Fortführung des Rath— hausbaues 250,000 Thlr., in Summa 659,489 Thlr. 4 Sgr. 4 Pf. erfordert sonach der Tit. XIl. Extraordinaria zur Deckung der Ausgaben nach Abzug der Einnahmen noch einen Zuschuß von 608,488 Thlr. 14 Sgr. . 8

i §. 66 der Städte Ordnung hat der Magistrat vom 29. d. M. ab auf . aht Tage den Entwurf zum Stadthaushalt Etat für das Jahr 1866 öffent ·

Es

Nach Anrechnung des etatsmäßigen Ueberschusses aus den gewöhnlich wiederkehrenden Einnahmen und Ausgaben würde sonach nach dem Etat

die Gesammtoerwaltung der Stadt Berlin im nächsten Jahre noch eines Zuschusses von 29.036 Thlr. als Mehr Ausgabe gegen die Einnahme be—

a) vom Grundbesitz in der dürfen.

Das Werk: »Zur Statistik des bremischen Staats«, her-

Zunächst veranlaßt durch die Zählung vom 3. Dezember 1864, beschäftigt sich das Werk aber nicht nur mit dem Resultate der Bevölkerungs- Aufnahme, sondern begreift auch eine

r; ; Reihe der bedeutendsten Functionen des Bremer wirthschaftlichen und politi⸗ Einnahme für die Haus, und Miethssteuer pro 1V. Quartal 1865 auf über h sten d f

schen Lebens.

Von der polnischen Grenze, 26. November. (Ostsee⸗ Z.). Nach der letzten, Anfangs dieses Jabres vorgenommenen Volkszählung hat das Königreich Polen bei einem Flächeninhalt von 2212 Quadrat- Meilen in 5 Gouvernements und in 39 Kreisen eine Gesammt Bevölkerung von 5,336,210 Seelen, von denen 1,304,068 in 452 Städten und 4 032,142 in 1494 Dorfgemeinden leben. Die größten Städte sind: Warschau mit 235,811 (7?) Einwobnern, Lodz mit 42000 Ew., Lublin mit 20, 747 Ew., Suwalki mit 16533 Ew., Plock mit 16,136 Ew., Kalisch mit 13,261 Ew., Czenstochau mit 11021 Ew., Petrikau mit 11,5584 Ew., Zgierz (deutsche

Fabrikstadt)h mit 10,632 Ew., Augustow mit 10030 Ew, Siedlee mit 9489

Ew., Radom mit 9477 Ew. Die meisten Städte haben 1000 3009 Ew., von 500—- 1000 Einwohner haben 83 und unter 500 Einwohner 17 Städte. Die Dichtigkeit der Bevölkerung ist in den einzelnen Kreisen sehr verschieden.

Am meisten bevölkert sind die Kreise diesseits der Weichsel, die zum Theil

eine starke deutsche Bevölkerung haben, und in denen auch Landwirthschaft und Industrie auf einer höheren Stufe der Entwickelung stehen. Unter den diesselts der Weichsel gelegenen Kreisen ist der bevölkertste der Kreis Len⸗ czys, in welchem auf die Quadratmeile durchschnittlich 4333 Seelen kom— men. Die dünnste Bevölkerung von allen Kreisen hat der Kreis Seyny, im Gouvernement Augustow, in welchem durchschnittlich 1652 Seelen auf die Quadratmeile kommen. Von den 5,336,210 Einwohnern des König · reichs Polen gehören zur polnischen Nationalität 4066, 090, zur jüdi⸗ schen gegen 700000, zur ruthenischen circa 250, 0009, zur deutsch en circa 256,000, zur lithauischen circa 50, 000. In den Städten ist die jüdische und deutsche, auf dem Lande die polnische Bevölkerung über- wiegend. Die ruthenische Bevölkerung, die sich zur unirten Konfession be kennt, bewohnt die Landschaft Chelm im Gouvernement Lublin; die lit, thauische die nördlichen Kreise des Gouvernements Augustowo. Die Zahl der im Königreich Polen lebenden Russen (meist Beamte und einige Kauf · leute) beträgt ca. 20, 000, wobei das Militair natürlich nicht mitgerechnet ist. Die bei der letzten Rekruten Aushebung gesammelten Erfahrungen sollen bei Entwerfung eines künftigen Militairgesetzes, sorgfältig benußt werden Die Zahl der Rekruten, welche sich zum Loskauf vom Militair gemeldet baben, beträgt nach dem amtlichen Warschauer Blatt erst 1390, darunter 1007 Christen und 293 Juden, mithin ist die gesetzlich zulãssige Zabl von 3600 noch lange nicht erreicht. Der erste Rekrutentransport ging am 21. d. M. von Warschau nach Rußland ab.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Bromberg, 30. November. Das noch kürzlich in großer Menge, vom Sommer und Anfang des Herbstes d. J. her auf der Weichsel bei