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liegenden Pflicht werde ich stets gern bereit sein, diese Unterlagen zu er— gänzen und überhaupt nach Kräften jede Ihnen erforderlich scheinende
Auskunft zu geben. Indem ich Ihren Berathungen den besten Erfolg wünsche, erkläre
ich hiermit kraft des mir gewordenen Allerhöchsten Auftrages die Sitzun⸗ gen des 16. Provinzial Landtages der Mark Brandenburg und der Nieder⸗
kausitz für eröffnet.
Hierauf nahm der Landtags ⸗Marschall das Wort und sprach
etwa Folgendes: Meine Herren!
ben, wie die eigenthümlichen Verhältnisse unserer Provinz es
sammelt. Allerhöchstihrer Räthe genehmigt haben, über die Vertheilung einer nicht
unbedeutenden Provinziallast die Wünsche und Vorschläge der Provinzial⸗ diesmaligen Diät eröffnet.
Vertretung zu hören, indem hierdurch zugleich das Gefühl und die Erin— nerung der Gemeinsamkeit in uns erneuert wird.
Meine Herren! nach
von dem anderen nicht gebilligt werden werden. recht machen können. Wunsche beginnen, bei dem wir sicher sind, die Billigung al!er derer, die wir vertreten, zu finden: in
Koͤnigs: Se. Majestät der König lebe hoch!
putation zurück geleitet.
An die Eroͤffnung schloß sich eine Sitzung des Provinzial-Land— tages an, welche die Einleitung der geschäftlichen Verhandlungen
zum Gegenstande hatte. Posen, 3. Dezember.
vinzial Landtages benachrichtigt, daß derselbe versammelt sei. Landtags ⸗Kommissarius begab
ten Abgeordneten den Provinzial - Landtag:
Brei ereignißreiche Jahre sind seit Ihrer letzten Versammlung ver⸗
flossen.
ten, den alten Fahnen neuen Glanz hinzugefügt.
reichende, für das ganze Vaterland freudige Erfolge gekrönt worden. Auch über dem Großherzogthum hat Gottes
gewaltet.
nisse, dasselbe in
derung seiner Wohlfahrt nicht zurückgeblieben ist; Ergebnisse, auf welche
das eifrige Streben der Staatsregierung gerichtet it, und welche bei vielen bier entgegenstehenden Schwierigkeiten zwar langsam, aber dennoch stetig
sich bemerkbar machen. Die wichtige Angelegenheit,
gehendsten Prüfung besonders empfohlen. Danehen aber schiedene Vorlagen, betreffend Provinzial ⸗Angelegenheiten, Ihnen zugehen, nicht bloß die regelmäßig erforderlichen Ausweise über die in der Zwischen zeit stattgehabte Verwaltung, sondern auch Vorschläge zur Hebung und Erweiterung der, der Vervollkommnung bedürfenden Provinzial-Institute.
Die erprobte geschäftskundige Leitung Ihres Vorsitzenden, Ihre stets bewährte Hingebung für die Interessen der Provinz bürgt dafür, daß das ansehnliche und wichtige Arbestsmaterial eine sorgfältige, beschleunigte und ersprießliche Erledigung finden wird. An meiner Unterstützung wird es hierbei, so weit dieselbe erforderlich ist, nicht fehlen.
Indem ich Ihnen, Herr Landtags ⸗Marschall, das allerhöchste Pro · positisnsdekret vom 16. v. M. und eine polnische Uebersetzung der eben von mir verlesenen Worte überreiche, erkläre ich im Auftrage Sr. Majestät
des Königs den 14. Provinzial Landtag des Großherzogthums Posen für
eröffnet. Der Landtags⸗Marschall entgegnete hierauf: Geehrter Herr Landtags -⸗Kommissarius!
Mit dem besten Danke für die uns von Ihnen so eben zugesicherte Unterstützung begrüße ich Sie das erstemal vor dieser Versammlung ver— trauungsvoll und mit dem aufrichtigen Wunsche, daß es Ihnen gelingen möge, die Wohlfahrt des Großherzogthums, dessen Verwaltung Ihnen von Sr. Majestät dem Könige unter schwierigen Verhältnissen anvertraut wurde, nach allen Seiten hin zu fördern.
Meine Herren!
Mit vollem Rechte hat der Herr Landtags -Kommissarius Ihre stets j
bewährte Hingebung für die Interessen unseres Landestheils anerkannt, diese Hingebung wird sich auf dem heute beginnenden Landtage von Neuem bewähren und ich darf daher mit Zuversicht die Hoffnung aussprechen,
Der Herr Landtags ⸗Kommissarius, den wir zum ersten Mal in unserer Mitte willkommen heißen, hat bereits hervorgeho⸗· mit sich. bringen, daß die Vertretung derselben als ein Ganzes sich nur selten ver⸗ Um so erfreulicher ist es, daß Se. Majestät den Vorschlag
Der Provinzial. Landtag wird über diese Vorlage lich ü ö Vie, reiflicher Erwägung Beschlüsse fassen und Wünsche aussprechen lich einberufenen Landtags der Provinz Sachsen vereinigten sich müssen, die voraussichtlich von einem Theile der Eingesessenen gebilligt, gestern früh zur gemeinschaftlichen Theilnahme am Gottesdienste in Er wird es nicht Allen
Darum lassen Sie uns unsere Arbeiten mit dem
dem Wunsche für das Wohl unseres
Nachdem die zum 14ten Provin⸗ zial ⸗Landtage des Großherzogthums Posen einberufenen Abgeordneten heute früh dem Gottesdienste beziehungsweise in der katholischen Pfarrkirche ad Sanctam Mariam Magdalenam und in der evangelischen Kreuzkirche beigewohnt hatten, versammelten sich dieselben in dem ständischen Sitzungssaale in dem Königlichen Re ⸗ gierungsgebäude. Um 12 Uhr Mittags wurde der Königliche KLom⸗ missarius, Ober · Präsident Horn, durch eine Deputation des Pro⸗ Der sich hierauf in die Mitte der Ver⸗ sammlung und eröffnete mit folgender Ansprache an die versammel⸗
Ein sieghafter Krieg hat Preußens Ansehen und Macht gesteigert; sein Heer, in dessen Reihen Söhne des Großherzogthums rühmlich kämpf ˖ Die weisen Entschlie⸗ ßungen unseres theuren Königs sind sichtlich gesegnet und durch weit⸗
schirmende Hand Wir haben es mit Dank anzuerkennen, daß, trotz mancher Bedräng.
der Entwickelung auf geistigem und materiellem Ge biete, in der Arbeit an der Besserung seiner Zustände und an der För,
welche zunächst Ihren gegenwärtigen Zusammentritt in außerordentlicher Weise veranlaßt hat, ist speziell in dem allerhöchsten Propositionsdekrete bezeichnet und demnach Ihrer ein
werden ver⸗
daß wir das uns zugewiesene Arbeits Material in möglichst kurz
gründlichst erledigen werden. . Meine Herren, wenn in der jüngst vergangenen Zeit i
thum die gesetzliche Ordnung aufrecht . .
desselben keine wesentliche Störung erlitten, so haben wir dies n
unserem theuren Könige und Herrn zu danken, der zugleich dur
vorigen Jahre geführten ruhmvollen Krieg Seinem Staate
Machtstellung dauernd gesichert hat, die ihm gebührt und die len unseres Landes zum reichsten Seegen gereichen möge.
Mit diesem Wunsche, meine Herren, lege ich Zeugniß ab vo
rem Danke, unserer Treue und Hingebung mit dem Rufe:
Se. Majestät der König lebe hoch — hoch — hoch!
Die Versammlung stimmte in das von dem Marschall aug
gebrachte dreimalige Hoch auf Se. Majestät den König begeistert .
. Demnächst wurde der Königliche Kommissarius durch die Lan
tags ⸗ Deputation wieder zurückbegleitet, und die Verhandlungen ö.
Zeit oßherzog.
mmtlehen
ichst Got ch den im die volle allen Thei⸗
Merseb urg, 4. Dezember. Die Mitglieder des außerordent.
der hiesigen Schloß⸗ und Dom ˖mKirche und begaben sich sodann gegen 12 Uhr Vormittags nach dem Provinzial⸗Ständehause. Dafell erschien bald darauf, geleitet von einer aus der Provinzial-Stände— Versammlung ernannten Deputation, der Königliche Landtags -Kom—
, Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗-Präsident von Witz. ; . . . In diesen Ruf stimmte die Versammlung mit Begeisterung ein.
Der Rönigliche Kommissarius wurde hierauf durch die ständische De⸗
Derselbe übergab das Allerhöchsie Propositions = Dekret vom 16. November d. J. dem Landtags-Marschall, Grafen Botho zu Stolberg⸗Wernigerode, und hielt dann folgende Ansprache an die Versammlung:
Hochgeehrte Herren! Se. Majestät, Unser Allergnädigster König und Herr, haben inmitten der zwischen den gewöhnlichen Berathungen der Provinzialstände liegenden Periode eine außerordentliche Versammlun der Landtage aller Provinzen der Monarchie anzuordnen geruht, um un die Vertheilung und Aufbringung der durch die Ausführung des Grund. steuergesetzüt vom 21. Mai 1861 entstandenen Kosten die gutachtlich— Aeußerung Allerhöchstihrer getreuen Stände zu vernehmen. K
Das Allerhöchste Propositions. Dekret vom 1I6ten v. M., welches ic
hiermit in Ihre Hände, Herr Landtags- Marschall, niederlege, nebst de
demselben beigefügten Denkschrift, enthält das Nähere über diesen wicht. gen Gegenstand.
Die Staats Regierung hat jene Kosten, unter Festhaltung der durch den §. 6 des eben erwähnten Gesetzes vorgeschriebenen Trennung der beiden westlichen und der sechs östlichen Provinzen der Monarchie, unter die letzteren Provinzen nach dem Maßstabe der neuregulirten Grundsteuer so vertheilt, daß auf die Provinz Sachsen, mit Ausschluß der vier Alt. märkischen Kreise, vorbehaltlich der sich etwa bei dem definitiven Abschluß der Nechnungen ergebenden voraussichtlich nur geringen Mehrausgaben, 1236,01 Thlr. 28 Sgr. 11 Pf., treffen. Diese Vertheilung, so wie den zur allmäligen Rückerstattung der eben genannten Summe an die Staats . Kasse gewährten Zeitraum von zehn Jahren, betrachtet die Staatsregie⸗ rung als uhabänderlich. Innerhalb diefer Schranken aber erwartet si vertrauensvoll das Ergebniß einer freien und eingehenden Berathung der getreuen Stände über die Art und Weise der Vertheilung der Last unttt die Einsassen der Provinz.
ö Die Wichtigkeit dieser in die materiellen Interessen der Bewohner der
Provinz tief eingreifenden Berathung leuchtet von selbst ein, meine hoch.
geehrte Herren. Neben den zur Befriedigung der vermehrten öffentlichen
Bedürfnisse von den Unterthanen unter der Form der Einkommen-, der
regulirten Grund und der Gebäudesteuer zu tragenden fortlaufenden Ab,
gaben erscheint das der Provinz nicht zu ersparende neue Opfer, welches sie für das nächste Decennium mit einer jährlichen Beisteuer von etwa
145,000 Thlr. zu bringen hat, ungeachtet der fortschreitenden erfreu—,
lichen Vermehrung des Wohlstandes unter den erwerbenden Schich—
ten der Bevölkerung, nicht unerheblich. Aber die Staats ⸗ Rr gierung darf vertrauen, daß die Eintracht und die oft bewährte lebendige und einsichtsvolle Sorge für das wahre Wohl der Provinz, welche unstte sächsischen Provinzial-Landtage beseelt, auch diese hohe Versammlung die rechten Mittel und Wege wird erkennen lassen, um durch eine die Inter. essen der verschiedenen Klassen der steuerpflichtigen Einsassen der Propim gerecht und wohlwollend beachtende Vertheilung die Darbringung des un¶ vermeidlichen Opfers so viel als möglich zu erkeichtern. ö
Neben der Frage wegen der Vertheilung der Grundsteuer ⸗Veran.
lagungẽ tosten wird die hohe Versammlung nach Inhalt des Allerhöchsten Proppsitia ns. Delrets nur noch mit den Reuwahlen von Mitgliedern der 3 = 5 ö die Einschätzung zur Einkommensteuer . mmission für die Vertheilun iegsleis si beschas
. . f heilung der Kriegsleistungen sich zu besch Der Erlaß des Allerhöchsten Bescheides auf die Beschlüsse und An, träge des 17. Säͤchsischen Probinzial- Landtages ist bei der Kürze der Zit
für den Zusammentritt des nächsten Provinzial, Landtages vorbehalten
worden.
Aus demselben Grunde habe ich meinerseits von der Vorlage det gewöhnlichen umfassenden Berichte über die verschiedenen Gegenstãnde der ständischen Verwaltung Abstand nehmen zu dürfen geglaubt. Da gegen habe ich mich zu einigen Mittheilungen über Vorgänge in einzel nen Zweigen dieser Verwaltung, so wie zu einigen Bitten um neue Bewilli gungen für einzelne ständische Institute, namentlich für die Correction: Anstalt zu Gr. Salze und sür das Provinzial -Blinden-Institut, vel anlaßt gefunden. Die zu Ihrer Disposition stehenden Antheile an den Ueberschüͤssen der Provinzial Hülfs ⸗Kasse bieten mehr als ausreichende Mittel zur Befriedigung der größeren Bedürfnisse des erweiterten Blinden Instituts. Nachdem ich die bezüglichen Schriftstücke Ihnen, Herr Land
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tags · Narschall, bereits übergeben habe, überlasse ich dieselben mit Zu Ih der wohlwollenden Prüfung und Beurtheilung dieser hohen Ver⸗
lung. ĩ nn . meine Herren, nun schon so oft die Ebre gehabt, Ihnen
ju gleichem Zwecke und in gleicher Stellung wie heute gegenüber zu stehen, daß es der Versicherung meiner Bereitwilligkeit, Ihnen in Ihrer Heschäftsführung, so weit ich immer vermag, helfend zur Seite zu gehen, kaum noch bedürfen wird, und ebenso rechne ich mit Zuoersicht auf ein eneigtes und vertrauensvolles Entgegenkommen von Ihrer Seite, ver · thrter Herr Landtags⸗-Marschall, sowie von Seiten aller Mitglieder dieser
hohen Versammlung. J . . Im Allerhöchsten Auftrage und im Namen Seiner Majestät des
Königs erkläre ich hiermit diesen 18ten Landtag der Provinz Sachsen für eröffnet. . Landtags⸗Marschall erwiederte auf dieselbe Namens der ammelten Stände und schloß mit einem Hoch auf Seine Maje⸗ den König, in welches die Versammlung freudig einstimmte. der Landtags-Kommissarius den Sitzungssaal verlassen hatte, brachte sodann der Landtags- Marsch all das Allerhöchste Propositio ns dekret zur Verlesung und schloß nach einigen, auf die Heschäfte des Provinzial ⸗ Landtags bezüglichen Anordnungen die heutige Sitzung. . Um 2 Uhr versammelten sich sämmtliche anwesende Landtags Mitglieder im Königlichen Schlosse zum Diner bei dem Landtags⸗ Fommissarius, zu welchem auch die Spitzen der hiesigen Militair⸗ 1d Civilbehörden eingeladen waren. Der erste Toast, welcher von dem Landtags -Kommissarius aus⸗ cbracht wurde, galt Seiner Majestät dem Könige. In dem⸗ slben wurde namentlich auch der schönen Tage des Septembers ge⸗ bacht, in welchen es der Provinz vergönnt war, den geliebten Lan⸗
vers stůt Nachdem
l
desherrn in ihrer Mitte verweilen zu sehen, und es stimmten in dankbarer Erinnerung an diese Tage und die während derselben erfahrene landesväterliche Huld und Gnade alle Anwesende freudig und begeistert ein. Später folgten noch Toaste auf den Landtags⸗ Kommissarius, die Provinz Sachsen, deren Vertreter und den Vor ⸗ sizenden der Provinzial ⸗-Stände, in denen die Gesinnungen der soyalität, der Einigkeit unter den Ständen und der Liebe zu der heimathlichen Provinz Sachsen den lebhaftesten Ausdruck fanden. Breslau, 4. Dezember. Das dem Provinzial Landtage vor⸗ gelegte Proposit ions: Dekret vom 16. November c. betrifft. a 1. Die Vertheilung der aus der Ausführung der Grundsteuer ⸗ Regulirung entstandenen Kosten. In Betreff derselben heißt es in jenem:
Die durch die Ausführung des letzteren entstandenen Kosten sind fest . gestellt und nach dem Maßstab der neu regulirten Grundsteuer unter Fest .
*
haltung der durch das Gesetz bestimmten Trennung zwischen den beiden westlichen und den sechs östlichen Provinzen dahin vertheilt worden, daß die Provinz Schlesien die Summe von 1 1536035 351 21 Sgr. 5 Pf. der Staäatskasse zu erstatten hat. ad 2. heißt es: . ö Wir lassen Unseren getreuen Ständen in Gemäßheit des §. 1, Ab—
und für den Marktstecken Georgenberg im Kreise Beuthen zur gutacht— lichen Aeußerung zugehen.
ad 3. Betrifft die Wahlen neuer Mitglieder und Stellver⸗
treter zu den der Provinz angehörigen Bezirks“ Kommissionen für die klassifizirte Ein tomm enst euer. . =. ad 4. Die Wahl des Ausschusses in Gemäßheit des
Berlin, 5. Dezember. ; t Heneralstabes des General⸗Kommando's II. Armee · Coꝛps, Pe tersen, sstt am Sonntag Abend ohne vorangegangene Krankheit plötzlich am Herzschlage verstorben. . J
Magdeburg, 3. Dezember. Das Königl. Konsistorium hat unter dem 6. November 1865 an die Kreis- Synoden der Provinz Sachsen, dem Magd. Corresp. zufolge, eine Cirkular-Verfügung auf die Synodal Verhandlungen des Jahres 1865 erlassen. Nach In— balt derselben zeigen die diesjährigen Verhandlungen einen Fortschritt seit dem Vorjahre, und von zahlreichen Synodal⸗Vorständen ist der Ernst und Eifer der Berathungen, an denen sich auch die weltlichen Mitglieder lebendiger betheiligt haben, wie die Einmüthigkeit des Geistes, von denen sie getragen worden, bezeugt. Zur He⸗ bung der Betheiligung der Gemeinden an dem meist nicht zahlreich besuchten Synodal - Eröffnungs⸗ Gottesdienst empfiehlt die Behörde Weckung des Interesses bei den Gemeinden und Beschränkung des Gottes dienstes auf die Zeit einer Stunde, sowie zur Hebung der kirchlichen und sittlichen Zustände die seelsorgerische Pflege der Jugend und die Uebung einer ernsten und gewiffenhaften kirchlichen Zucht gegen die überwuchernde Unzucht. Die von dem Konsistorium gestellte Frage über die Feier des Reformationsfestes hat eine einmuͤthige Beantwortung nicht gefunden. Im Ganzen haben sich 47 Kreissynoden für den 3 1sten Oktober und 42 für den nachfolgenden Sonntag entschieden, die ersteren meist unter der Bedingung, daß der 31. Oktober als ein ganzer Festtag gefeiert und unter den Schutz der Feiertagsgesetze gestellt werde, die letteren meist, weil sie eine Durchführung jener Bedingung nicht erwarten. Unter diesen Verhältnissen bleibt die
und die Frau Prinzessin Georg trafen heute — von Dresden hier ein und reisten auf der Thüringer Bahn weiter satz! der Staäͤdte-Ordnung vom 30. Mai 1853 die Entwürfe zweier Ge⸗ nach Frankfurt a. M., um daselbst mit Ihren Majestäten dem König meinde Statuten für die Stadt Friedland im Kreise Falkenberg
Der General- Major und Chef des die nöthig ist, um eine Gehirnverrückung
bisherige Ordnung bestehen. Der Erlaß einer besonderen Festordnung ist dem Ev. Ober-Kirchenrathe anbeimgestellt. Die Verhandlungen über Abänderung der Gemeinde⸗Kirchenraths⸗Ordnung sind in den verschiedenen Synoden noch nicht zum Abschluß gebracht und sollen im nächsten Jahre fortgesetzt werden, eben so die über Aufbringung der nothwendigen Synodalkosten. Nur den Antrag, die Kosten auf Staatsfonds zu übernehmen, bezeichnet die Behörde als erfolglos. Schließlich fordert das Königliche Konsistorium die Gemeinde -Kirchenräthe zu ernster Fürsorge für Hebung der Sonntagsfeier, der kirchlichen Sitte, für Beseitigung konfessio⸗ neller Mißstände auf, und bezeichnet die Herstellung der verfassungs⸗ mäßigen Selbstständigkeit der Kirche zunächst durch Uebertragung des
äußeren Kirchenguts auf kirchliche Behörden, so wie die rechtliche
Feststellung des Verhältnisses der Sekten, insbesondere auch der so⸗
genannten Irvingianer zur evangelischen Landeskirche als höherer Erwägung unterliegend.
Düfseldorf, 4. Dezember. In dem bereits gestern erwähn⸗
ten, dem Provinzial - Landtage vorgelegten Propositions-=
Dekret vom 16. Rovember c. heißt es ad 1 in Betreff der Auf⸗
bringung der durch Ausführung des Grundsteuer-Gesetzes vom 21. Mai 1861 entstandenen Kosten:
Die durch Ausführung des Grundsteuer ⸗Gesetzes entstandenen Kosten sind festgestellt und nach dem Maßstab der neu regulirten Grundsteuer unter Festhaltung der durch das Gesetz bestimmten Trennung, zwischen den beiden westlichen und den sechs oͤstlichen Provinzen dahin vertheilt worden, daß die Rheinprovinz die Summe von 842, 114 Thlr. 11 Sgr. der Staatskasse zu erstatten hat.
Köln, 4. Dezember. Heute Nachmittag kurz vor 3 Uhr, mel—⸗ det die ⸗Köln. Ztg.“, verschied hierselbst nach längerem Krankenlager
der Rektor Adolf Kolping, in weiteren Kreisen bekannt als der
erste Gründer der katholischen Gesellenvereine. Schleswig⸗Holfstein. Haders leb en, 2. Dezember. Ndd. Ztg.) Die vom Haderslebener Amthause vorläufig verfügte Schlie⸗
ßung des hiesigen Bürgervereins ist heute wieder aufgehoben worden.
Sonderburg, 29. November. »Ny Sönderb. Avis zufolge soll während des heftigen Sturmes am verwichenen Freitage ein
großes Dampfschiff mit 3 bis 400 Personen in der Nähe von Am⸗ rum zu Grunde gegangen sein. — Hilfe gesandtes Boot dasselbe Schicksal gehabt haben.
Auch soll ein von Sylt aus zu
Sachsen. Dresden, 4. Dezember. Heute, meldet das »Dresd. Journ., trat der Landeskultur ⸗ Rath für das König— reich Sachsen zu einer Sitzung allhier zusammen, um unter andern Vorlagen, namentlich den ihm vom Königlichen Ministerium des
Innern zur Begutachtung unterbreiteten Entwurf einer neuen Wege⸗ bau-⸗Ordnung, zu berathen.
Ihre Königl. Hoheiten der Prinz
Leipzig, 14. Dezember. Vormittag io Uhr or mittag
und der Königin von Portugal zusammenzutreffen.
Schweiz. Genf, 4. Dezember. Der Kandidat der Inde pendenten, Rich ard, ist mit 3652 Stinimen zum Staatsrath ge⸗ wählt worden. Perrier erhielt 2742, der Kandidat der Ultramon—⸗
§. 5. Nr. 2 tanen, Montfalcon, 478 Stimmen.
des Gesetzes wegen der Kriegsleistungen und deren Vergütung.
Belgien. Brüssel, 4. Dezember, Abends 5 Uhr. Der Zustand des Königs ist fortdauernd sehr bedenklich. Der Appetit fehlt gänzlich, obgleich die Zuführung stärkender Nahrung durchaus
transport au cerveau) zu
Der Patient ist äußerst schwach. (S. telegr. Dep.)
Zpanien. Madrid, 4. Dezember. (W. T. B) In Folge der Haltung der europäischen Großmächte in dem spanisch⸗ chilenischen Konflikt ist Admiral Pareja in neuen Instructionen angewiesen worden, gegen die Neutralen die möglichste Rücksicht zu
verhüten.
beobachten.
Die Desamortisirung ist in Spanien um einen bedeutenden Schritt vorangegangen: der apostolische Administrator der Dis zese Teneriffa, der Bischof der canarischen Inseln, hat, sowie der Bischof von Gerona, die canonische Cessions-Urkunde der Kirchengüter seiner Dißözese ausgestellt. Von 6l spanischen Bischöfen haben nun bereits 8 die Cession unterzeichnet, und in den übrigen 13 Diszesen ist diese Maßregel zum Abschlusse reif.
Portugal. Aus Lissabon wird über Paris, den 4. De- zember, gemeldet, daß die in die Hände der argentinischen Regierung gefallene Korrespondenz des Präsidenten Lopez von Paraguay auch die Briefe und Berichte seiner europäischen Agenten umfaßt. Es befinden sich unter denselben namhafte Personlichkeiten denen die angekündigte Veröffentlichung Verlegenheiten bereiten wird.
Italien. In Florenz finden gegenwärtig Verhandlungen mit 6 daselbst i , Kardinal Grassellini über die Rückkehr der aus ihren Sitzen entfernten Bischöfe statt. Diese Unterhandlun⸗ gen waren durch Vegezzi bereits verabredet worden. U
Florenz, 30. November. Der Minister der öffentlichen Ar⸗