1865 / 291 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Einen weiteren Beitrag zur Erkenntniß der Bedeutung der Leinen Industrie haben die Leggeregister. Die Leggen sind dieser Gegend eigen thümliche Anstalten zu dem Zweck, das richtige Maß in Länge und Breite, sowie die Abwesenheit von Hauptmängeln zu beglaubigen und den Verkauf der Leinwand zu erleichtern und zu vermitteln. Alle in den Kreisen Biele— feld, Halle zum Theil Herford zum Verkauf bestimmte sogenannte Biele—˖ felder Leinwand, und ebenso alles im Kreise Lübbecke zum Verkauf bestimmte Leinen muß auf den Leggeanstalten, wovon je eine in Bielefeld und Her— ford ist und mehrere im Kreise Lübbecke sich befinden, gelegget werden. Es sind nur zur Vermessung gekommen:

1855 1856 1857 1858 Stück Stück Stück Stück

1859 Stück

1860 Stück

1861 Stück

1862 1863 Stück Stück

1861 Stück

Im Jahre.

in Biele feld in

Herford

42422 47403 46948 42273 2998431103 35618 3506131706 29317 5579 9072 8754 6263 4516 4495 5099 4870 4894 4891

Es wurden ferner vermessen: 1855 1856

Im Jahre 1857

auf den Leggen im Kreise Lübbecke zusammen: zum Werthe von:

1,180, 758 Eln. 1574, 251 Elln 131,840 Thir. 143.335 Thir.

1,914,070 Elln. 183,055 Thlr.

Die Spinnerei »Vorwärts«.

beschäftigte

durchschnitt

lich täglich Arbeiter

hatte durch ˖ schnittlich in Be- trieb Spindeln

verkaufte für

verbrauchte Garn

an Flachs und Heede

spann Bündel Di widen den

Zahlte den Actiond ren an

Thlr. 385, 139 Ið4 hi 548, 945

lãb0 1861 185

500 589 7I5 in den letzten Monaten 721 785

71000 S400 105716 in den letzten Monaten 10,716 10,716 9 Wochen waren außer Thätigkeit 1000 Spindeln)

Die Ravensberger Spinnerei:

155.989 17392 20, 8c

140, 6 170,887 190, 940

1863 1864

21,918 23,015

205, 780

641,215 206,970

24,20

ver · brauchte an Flachs und Heede

hatte durch-

schnittlich in Betrieb Spindeln

ver⸗ kaufte Bündel Garn

beschäftigte täglich Arbeiter

spann Bündel Garn

verkaufte für

tionairen an Dividende

Im Jahre Zahlte den Ac⸗

Im Jahre 1858 1859 1860

auf den Leggen im Kreise Lübbecke zusammen: zum Werthe von:

1,905,898 Elln

1/547, 100 Elln. 1,438,885 Elln. 197, 71 Thlr.

144214 Thlr. 133,329 Thir.

1861 Ellen

1863 Ellen

1864 Ellen

Im Jahre 186

auf den Leggen im Kreise Lübbecke zufammen:

1,624,312 1535070 1,420,594 1,93 9, 873 zum Werthe von Thlr.:

152351 145,13 359,537. 273 5,893

Aus der Abnahme der in Bielefeld und Herford geleggten Leinen in den letzten Jahren darf jedoch keineswegs auf eine Abnahme des Umfanges der dor— tigen Leinen Industrie und des Leinengeschäfts geschlossen werden, die Ab— nahme des Leggeverkehrs kommt vielmehr daher, weil die in den Fabrik anstalten oder auf Bestellung von Fabrikanten und Händlern gegen Lohn und Ertheilung der Kette gewebte Leinwand, welche mit einem besondern Firma— stempel versehen wird, von dem Leggezwange ausgenommen ist, und immer

mehr Häuser zur Fabrikation in der obenbezeichneten Weise übergegangen sind. Im Kreise Lübbecke erweist sich der Leggeverkehr, wenn man von dem

letztverflossenen überhaupt der Leinen Industrie überaus günstigen Jahre absieht, mehr stagnirend, die Leinenweberei wird hier als landwirthschaftliches Nebengeschäft im Winter betrieben. .

Ein ferneres Mittel, den Umfang der Leinen Industrie zu erkennen, gewähren die großen Bleichereien. Es wurden goébleicht:

1863: 26,692 Stück Leinen, 12,666 * y 3863 * y

6,600 * 1500 Ctr. Garn,

in, . 44180 *

11,957 y to 57? *

Was endlich aber insbesondere den hohen Aufschwung der Leinen In. dustrie veranschaulicht, das sind die größeren, meist auf Actien beruhenden industriellen Unternehmungen. So hat der Verein für Leinen aus reinem Handgespinnst in Herford für 81,000 Thlr. Leinen im Jahre 1864 verkauft, die Schönfeldsche Maschinen - Spinnerei in Herford beschäftigte 1864 bei 4000 Spindeln 200 Personen und verbrauchte 18,000 Ctr. Heede und Flachs / die neu errichtete mechanische Weberei in Bielefeld hatte am Schluß vorigen Jahres schon 140 Stühle in regelmäßigem Betriebe, beschäftigte 115 männliche und 159 weibliche Arbeiter und verfertigte 12,300 Stück Leinen. Vor allen Dingen aber sind es die beiden großen Maschinengarn produzi— renden Fabriken, die Spinnerei Vorwärts und die Ravensberger Spinnerei in Bielefeld, welche durch die bedeutende Zahl der beschäftigten Personen, durch den Umfang der Fabrication und des Umschlages Zeugniß geben von dem hohen Stande der Industrie, zugleich ein Bild, wie durch den in— dustriellen Unternehmungsgeist der Interessenten und unter dem Schutze

1864: 25z ht Stück Leinen, 13,824 y 3,080 y

7/650 X 2 1100 Ctr. Garn,

auf der Veerhoff schen Bleiche zu Ummeln

auf der Friedrich Wilhelms Bleiche zu Brackwede ...

auf der Kramer'schen Bleiche zu Herford

auf Kisker's Bleiche zu . .

ae , .

auf der Bleiche der Gesell— schaft »Vorwärts⸗«

auf der Bleiche der Ravens-⸗ berger Spinnerei. . .... . .

einer fürsorglichen Staatsverwaltung aus den kleinen westfälischen Spinn.

stuben sich weite, großartige Etablissements entwickelt haben.

l

Ctr. Thlr.

3000 6230 63000 45698 1260660 durchschn.

630 als S000 15800 162109 172042 463890 Maximum

Oh am Ende 10600 22600 231204212045 601347

des Jahres 920 als 14200 29329 312638 291787 81279] 16090 386985 362551 385831 16066258

Maximum fi60 durchschn. .

1300 20000, 54200 433287422547 1226373 durchschn. in den letzten 6 Monaten . 22000 1500 in der 214224 in der 51000 486442 472137 1528629 2. Hälfte des 2. Hälfte des Jahres Jahres 1500 22000 (auf 57669 492624463263 1788917 durchschn. gestellt wa— ren 24244)

359

. Chöäle. Für Chile ezistirt in der ausführlichen »Estadistica comer- cial de la Republica de Chile, eorrespondiente al anno de 18640 ein; sehr umfassende und gut geordnete Zusammenstellung über die Handelt. beziehungen Chiles mit dem Äuslande, aus welcher die »Hamb. Börsen halle einige Angaben macht, welche unter den gegenwärtigen dat obwaltenden Verhältnissen ein besonderes Interesse in Anspruch nehmen. Darnach war die Zahl und der Tonnengehalt der in den chilenischen Häfen während der Jahre 1861 1864 angekommenen Schiffe, und speziell de deutschen Schiffe unter deutschen Flaggen its 17 Tons 66 Sch. v. 25,393 Tons. 985,523 * ö Y 16,000 25 x ö S20, 014 5 ö 2830 K 55 66h Im Verkehr des letzten Jahres war die Nationalflagge mit 141 a . , . und unter den fremden Flaggen hatte ie englische ein gewaltiges Uebergewicht, nämli it 1046 Schi don 3 dM Ken?! 9g gewicht, ch mit 1046 Schiffen Der gesammte Werth der Einfuhr und Aus fuhr in Chile aus und nach dem Auslande (also mit Ausschluß des Küstenverkehrs) betrug nach der Berechnung der Zollämter: Einfuhr im Ganzen 16,5676 314 Doll. 171226, 555 5 1868 5. 20,487,517 * 1864 18, 867,65 * Hiervon wurden entrichtet:

Y *

Ausfuhr im Ganzen 20.349.634 Doll. 21,994,432 * 20,118,857 5 272d 2, 83 *

363,026 Doll. . y 164,905 » 1772, 515 * 684,507 Y s 1698,219 * 443,190 Y Dit Hauptartikel der gesammten Einfuhr bestanden im Jahre 186 in Zucker (roh und raffinirt)h 8,372,438 Kil. in Geweben aller Arten ...... . 2,384,385 Doll. Kleidungsstücke, fertige 567, 186 * Von der Zuckereinfuhr kamen auf Deutschland 1,A208,506 Kil,, von den übrigen Artikeln ist die spezielle Betheiligung Deutschlands aus der Statisti nicht zu ersehen. Die Hauptartikel der Ausfuhr sind Kupfer in Barren, Regulus Kupfererz,ů Silber in Barren, Silbererz und Mehl. Die chilenische Kupfer—

Production hat in den letzten Jahren einen großartigen Aufschwung genom—

Negiko

Zuadalajara

; 4023

Die Ausfuhr derselben geht ganz vorwiegend nach England, während

ui scland bis jetzt einen verhältnißmäßig nur geringen Antheil daran n Die Ausfuhr von Kupfer und Kupfererzen betrug dem dellarirten at.

Rettbe nach: im Ganzen nach Deutschland . ,,, Doll., ,. Doll, 12 26 * 7/8 2 1d ig 353117 15,490 488 * 242,955 *

nach England 9,273, 7d8 Doll., 10,050. 267 * 7695, 377 12951, 986 *

2

Münzproduction von Mexiko, 1837 —57.

Das Verhältniß der Ausfuhr des geschmolzenen Kupfers und der Kupfererze war im Jahre 1864: Kupfer in Barren 23,809,500 Kil. im Werth g, 506,957 Doll., Regulus 29,468,710 9 4714,92 Kupfererze 18468619 9 * 5 154268,588 . In früheren Jahren war die Ausfubr von Kupfererzen, im 1 mit Kupfer in Barren, verhältnißmäßig viel bedeutender. Im Jahre 185 z. B. betrug dem Werthe nach die Ausfuhr: Kupfer in Barren 1,001,083 Doll., Regulus 2,759,785 Doll., Kupfererz 2,770,759 Doll.

(Nach Orozco y · Berra.)

Silber:

Piaster 5 Fre. 30 Cent.)

2129093, 209. 10 5g35 397. Io3 7530. 29 84,957. Z5 , 056 753. 266 3 55. 123 635.825 37, 07 29. 155 1/319. gög, 115. 167,986, 193.

Chihuahua Euliacan Durango... ö

ina lie , Sele huanajuato San Luis Potosi Sombrerete Iaalpan Zatateca

Piaster

ĩ6, 447, 439. doõb, 992.

Y 604,4 10. 2,851,916. hl, 317. 235 11,104. 10,885,820.

203,544.

———— —— . ; . J.

Gold:

Kupfer: Summe:

3

Piaster

2211.034404. 11 66. sis. g 6, g46. 32 6 3, 373. 257i. 146. 13 5 hz. 133.5515515. 37.535.776. 1,551,249. 1,162 666. 168, 088, 442. 5.

Piaster

5/493, 765. 50/428.

b2, 069.

S ENRNSSC—

23517.

3

0. 92 J 0 5. I. 5. J ö 9 0. 0

107939. 4. 0.

eu.

2/53 4,115,682.

6, 8oz, 542. 4. 6.

2636 745.955. 2. 98.

5, 13 7730. 3. 9.

Von 1857 bis 1863 ist der politischen Umwälzungen wegen nur die Production einiger Münzstätten bekannt, nämlich:

Mexiko

26,437,243 Piaster 860 Cent. V

Guanajuato. ...... ...... 37 596 640

Guadalajara ... ..... .. .. ĩ Zacatecas San Luis

2740008 2 94 27,180,856 * ö 5. 723,999 .

Do or d Fiaste T Tens.

(Mittheilungen von Dr. Petermann. IX. 1865.)

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

SBraunschweig, 7. Dezember. Um eine raschere und präzisere Be— sderung der Güter auf den diesseitigen Bahnen zu erzielen, hat, wie das gagtsbf.« meldet, vom 5. d. M. ab eine Vermehrung der Güterzüge so—⸗ pohl auf der Harzbahn, als Braunschweig ⸗Holzmindener Bahn stattgefun⸗ den und steht zu erwarten, daß namentlich der Transport der Steinkohlen bon Westfalen auf letzterer Route hierdurch einen weiteren Aufschwung neh— ird. P . . rec, b. Dezember. Die „Lübecker Zeitung« schreibt: In der Kie ler Zttung« und auch in einem hiesigen Blatte finden wir die Minh tung saß die Postverbindung. Dänemarks künftig, und zwar schon vor Weihnach . kn, über Kiel befördert werden solle, demzufolge also die dänische Dampf shöiffahrt auf hier eingehen werde. Aus authentischer Quelle können wir rerschern, daß diese Nachricht aller Begründung entbehrt und von einer sochen Veränderung weder in Kopenhagen noch hier das Geringste bekannt st. Da derselben auch eine dreimonatliche Kündigung voryhergehen müßte, so kann sie, falls sie wirklich vorgenommen werden sollte, unmöglich noch ba Weihnachten in Vollzug gesetzt werden. 4 .

Die bereits wieder im Abnehmen begriffene Discontosteige— tung hat den britischen »Economist« zu einer Anzahl, von Artikeln ver anlaßt, welche es versuchen, die diesjährige Geldkrisis und die Gestal tung der Geldmarktsverhältnisse Ausgangs des letzten Quartals zu erklären, und einige Anhaltspunkte für die nächsten Bewegungen zu gewinnen. Im Algemeinen existiren zunächst vierteljährlich wiederkehrende Expansionen und Cmntractionen des Geschäftsbetriebes der Banken. Jedes Vierteljahr läßt sch gegen das Ende eine aufsteigende Bewegung in den Ansprüchen wahr nihmen, welche an die verfügbaren Umlaufsmittel der Banken gemacht werden. Diejenigen Klassen, welche ihre Zahlungen und Einnahmen nicht kuh Vermitilungen von Banken oder Banquiers besorgen lassen bedürfen U gewissen regelmäßig wiederkehrenden Zeitpunkten eine größere Menge der ilgemeineren Zahlungsmittel Banknoten und Metalh und mindern auf lise Weise die Noten! und Metall ⸗Reserven der Bant⸗ Institute baiodisch. Außer dieser quartaliter wiederkehrenden Ebbe und Fluth giebt nun aber auch eine übergreifende jährliche Strömung. Der hoch ste Stand des Discontofußes fällt regelmäßig in den Herbst. In der weiten Hälfte des dritten Quartals macht sich die Fluth bereits stark be metllich und pflegt erst gegen die Mitte des letzten Quartals, also etwa in n zweiten Hälfte des November wieder entschiedener abzunehmen, Der indtre jährliche Wendepunkt fällt in das Frühjahr. Aus der Combination in bierieljährlichen mit der jährlichen Bewegung des Geldmarktes ergiebt sih eine besondere Verstärkung der Bedeutung des Oktober. Man hat dar= uf aufmerksam gemacht, daß die Krisen von 1847, 1857, 1861 und die häßigere des laufenden Jahres sämmtlich im Oktober allgemein und entschieden Um Ausbruch gekommen sind. Was nun die spezielle Erläuterung der zunächst ngewesenen und der augenblicklichen Geldmarlks. Konjunkturen anbetrifft, so it, der »Economist« auch diesmal die Diskonto-Erhösöhung auf ine ähnliche Umrsache wie im Vorjahre zurüchzuführen. Der Metallabfluß uch dem Osten, der diesmal zwar lange nicht so stark sei, müsse als der bund der außerordentlich gesteigerten Ansprüche an die Bank von Eng. nnd angesehen werden. Der Geldmarkt sei diesmal durch die plötzliche

endung der Baumwollenpreise stark beeinflußt worden. Die un äwartete Steigerung in diesen Preisen und die hiermit verbundene Ver-

gewisserung, daß man auf amerikanische Zufuhr weniger zu rechnen habe,

sei der Grund einer großen Menge von Bestellungen nach Indien geworden. Sei nun auch der thatsächliche und voraussichtliche Metallabfluß, der durch diesen östlichen Bezug veranlaßt werde, nicht mit demjenigen des Vorjahres zu vergleichen, so berechtige er doch, die Chancen des Geldmarktes von ihm zu einem wichtigen Antheil abhängig zu denken. Uebrigens erkläre sich der Stand des Geldmarktes im Oktober und Novem— ber aus der großen Differenz zwischen den Beträgen der Exporte von Sep- tember und Oktober. Der brittische Handel, der von Anfang des Jahres stets gestiegen war, erreicht eine ganz besondere Höhe im September. Die Ausfuhr stellte sich für die einzelnen Monate in Pfd. Sterl. folgendermaßen: Mai 13,194,758, Juni 13,227,062, Juli 14,113,410, August 14,158,648, September 17,316,681, Oktober 15,547,225. Ende Dezember soll die größte Nachfrage nach Noten und Metall zu erwarten sein, da der »Economist« im Widerspruch mit einigen seiner Korrespondenten annimmt, daß die außerordentliche, regelmäßige jährliche Anschwellung dieser Nachfrage Ende des vierten Quortals eintrete. Indessen seien diese periodischen Mehr- ansprüche, welche an die Zahlungsmittel der Banken gemacht wär— den und die Metall und Noten Reserven minderten, nicht das über die Diskonto—⸗ Erhöhung am meisten Entscheidende. Eine wie unbedeutende Rolle die allgemeinen Zahlungsmittel im Vergleich mit den durch bankmäßige Abkürzungen vermittelten Geschäften spielten, habe erst ganz neuerdings eine spezielle Untersuchung Lubbocks gezeigt, der auf Zah— lungen, die im Gesammtbetrage von 19000, 000 Pfd. Sterl. von den Londoner Kunden der Bank gemacht worden, kaum z als in Noten und Metall geschehen, ermittelt habe. Unter diesen 19 Millionen kamen nämlich allein auf Checks und Wechsel 18,395,000, Banknoten 408,000 (Bank von England), andere Banknoten 79,009, Metall 118,000. Der »Economist weist die Schlüsse aus der Veränderung der Bankreserven ab, indem er das Vorjahr mit dem gegenwärtigen Zustande vergleicht. Der entscheidende Umstand ist nicht allein die Nachfrage nach Umlaufsmitteln, wie sie regel⸗ mäßig in periodischen Hebungen und Senkungen wiederkehrt, sondern die Situation des auswärtigen Handels, und da in Rücksicht auf Baumwolle zunächst keine normalen Zustände zu erwarten seien, so dürfe man sich un— geachtet der eingeleiteten Herabsetzungen des Diskonto doch über die verhält— nißmäßige Unbestimmtheit der nächsten Chancen des Geldmarktes keine Illusionen machen.

Rußland. Unter dem 30. Oktober ist vom Kaiser das Gutachten des Reichsraths bestätigt, durch welches der Eingangszoll auf die ausländi— schen wohlriechenden spirituösen Flüssigkeiten: Eau de Cologne, Alpenwasser, Ungarisches Wasser und Melissengeist auf 6 Rbl. für das Pud oder 15 Kop. für das Bruttopfund erhöht wird. ö

Dieselbe Nummer des Reichsgesetzblattes bringt den Kaiserlichen Befehl vom TJ. November, kraft dessen Redut⸗Kale denjenigen Punkten der kaukasischen Küste zugezählt wird, zu denen ausländische Kauffahrer zugelassen werden.

Amerika. Wie die Rewyorker Shipping List« vom 25. No— vember mittheilt, liegt der allgemeine Geschäftsverkehr noch darnieder und sowohl in importirter Waare als in heimischen Erzeugnissen werden nur unbedeutende Transactionen abgeschlossen. Nur in einigen Artikeln zeigt sich eine Thätigkeit der Speculation und in Folge derselben eine Preis. erhöhung; im Ganzen aber sind die Mäkler flau, und verrathen die Kaufleute wenig Lust, vor dem Zusammentritte des Kongresses und einer bestimmteren