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Schloißnigg unter Beifall der Galerien den Saal. Das Haus war in Folge 23 beschlußunfähig und wurde die Sitzung vom Prãsidenten geschlossen und die Forisetzung der Debatte auf Montag angesetzt.
Triest, 9. Dezember. W. T. B) Graf Sponneckist aus Griechenland heute hier eingetroffen.
Pesth, 9. Dezember. Dea k hat die Deputirten für den 12ten d. M. Vormittags zu einer Konferenz im Museum betreffs der Er⸗ oͤffnung des Reichstages eingeladen. Graf Dess ewffy hat wegen einer Krankheit sein Mandat niedergelegt.
Der Pesther Lloyd · bestätigt aus zuverlässiger Quelle, daß eine vorläufige Einigung der beiden großen Parteien des ungarischen Reichstages stattgefunden hat.
Belgien. Brüssel, 10. Dezember (G. T. B.) Der König ist um 10 Uhr 10 Minuten nach sehr schwerem Todeskampfe gestorben. (König Leopold war geboren zu Koburg d. 16. Dezember 1790, von dem belgischen Kongreß zum König der Belgier erwählt am 4. Juni 1831, trat er die Regierung am 21. Juli an. Sein ältester Sohn, Herzog von Brabant, ist geboren am 9. April 1835.)
Großbritannien und Irland. London, 8. Dezember. Der dritte Fenier, Michael Moore, ist gestern ins Zuchthaus abgeführt worden, er ist zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurtheilt. Zwei andere, Kearnay und SG'NeiUl sind unter derselben Anklage
— Anfertigung von Piten — vor die Assisen verwiesen worden. In der Untersuchung gegen Jeremiah O Donovan (Rossa) ist ein Stillstand eingetreten, weil dem Angeklagten einige Papiere von dem Gefsängnißdirektor vorenthalten worden waren. Der Richter Keogh ordnete die Rückgabe derselben an und gewährte dem Ver tbeidiger eine Verlängerung der Frist zur Vervollständigung seiner Schutzrede. .
Der an der irischen Ostküste gestrandete Dampfer ⸗Barbadian ist zu einem völligen Wrack zerfallen; die Postfelleisen konnte man noch retten und dennoch verloren der Capitain, sieben Matrosen und ein Passagier das Leben. Wenigstens haben sich noch keine Spuren von ihnen gefunden.
Der »Times« wird ein Telegramm zugeschickt, welches, vom 7. ds. aus Helgoland datirt, der Angabe entgegentritt, daß ein Theil der Insel mit 70 Einwohnern von der See verschlungen wor— den sei. Ser Einsender der Berichtigung fügt hinzu, daß der Fels, von dem die Rede sei, dem Andrauge der Wogen noch Jahrhunderte in unveränderter Gestalt zu widerstehen verspreche, wenn es über haupt wahr sei, daß er von der See unterhöhlt werde. .
Die Tagesblätter sind noch poll von Angriffen und Mitthei⸗ lungen von Meetings gegen das Verfahren der Behörden in Ja— malka. Dagegen fehlt es auch nicht an Zeugnissen für die Hu— manität des Gouverneurs Eyre.
Contre⸗Admiral Stokes erzählt lin der »Times =), daß sein alter Freund, Gouverneur Eyre, auch der Eingebornen erworben habe. J
Eine andere Zuschrift macht geltend, daß Gordon nicht in Kingston vor Gericht gestellt werden konnte, weil sein Vergehen eigentlich da, wohin er seine aufrührerischen Briefe gerichtet hatte, begangen worden war, und nicht in Kingston.
Ber gestern Abend in Liverpool angekommene Dampfer Californian « hat neue Nachrichten aus Jamaika mitgebracht. Dieselben datiren vom 21. November. Einige Besitzungen des hin
gerichteten Gordon sind auf Antrag einer englischen Firma mit Be⸗ die gesetzgebende Versammlung waren
schlag belegt worden. In
neue Gesetzentwürfe eingebracht in Betreff der Fremden, der Regu—
lirung der gottesdienstlichen Aemter und der Vorkehrungsmaßregeln Der Gouverneur Eyre hatte dem General Hope zu Weitere Hinrichtungen oder Ge— Die auf der Insel erscheinenden Blät
gegen Aufruhr. Port Royal einen Besuch gemacht. richte werden nicht gemeldet. ter enthalten über den Aufstand gar nichts.
Den anderweitigen Behauptungen entgegen hört man jetzt aus Liverpool, daß Capitain Wad dell dort noch verweilt und so lange zu bleiben vorhat, bis etwaige Auslieferungsforderungen seitens der wider entschieden sein würden. Er besteht auf seiner Versicherung, den Angaben der Capitaine der von ihm gekaperten amerikanischen Schiffe, daß der Krieg zu Ende, kein Zutrauen geschenkt zu haben, und stets dem Wortlaute der ihm von
Vereinigten Staaten für oder
der südstaatlichen Regierung ertheilten Ordres gefolgt zu sein.
— 9. Dezember. Ihre Majestät die Königin wird einige 17. d. Mts. Schloß Windsor verlassen Nur wenige Wochen beabsichtigt sie auf der Insel Wight zu verweilen, und vor Mitte Januar wird — Das Datum der Ver⸗ mählung des Prinzen Ehristian von Augustenburg und der Prin doch wird schon an der Aus— Wahrscheinlich wird Frogmore Lodge
Tage vor oder nach dem und nach Osborne übersiedeln.
der Hof wieder in Windsor residiren.
zessin Helena ist noch nicht festgesetzt; stattung der Braut gearbeitet.
Den Neuvermählten zur Wohnung angewiesen worden.
Die Botschafter Oesterreichs und Preuß ens sind gestern von ihrem Befuche bei dem Marquis von Salisbury nach London
.
on Malta telegraphisch hierherberufen, ist Sir Henry Stocks gegenwärtig auf dem Wege nach England. In Malta glaubte man,
in Neuseeland sich die Liebe
daß seine Anwesenheit in London wegen der Zustände Gri
gewünscht werde. (Er war — der ven mn seln Hier dagegen ist man der Ansicht, die Regierung wolle 3 nach Jamaica senden. . 4.
Sir Frederick Bruce, der britische Gesandte in Wasphingto
ist zum Schiedsrichter in einer gemischten Kommission erwählt * den, welche die zwischen den Vereinigten Staaten und der Rich Columbia schwebende Streitfrage betreffs der aus den Tumulten ; Panama im Jahre 1856 hervorgegangenen Ansprüche in Ordnun zu bringen hat. ;
Italien. Florenz, 9. Dez. Die offizielle Zeitung det Königreichs stellt das Auftreten der Cholera in Florenz in Abrede
Als wwierter Vicepräsident des Abgeordnetenhauses wurde Restelli gewählt, aber unter den Stimmzetteln befanden sich J Stück unbeschriebene. Zu Secretairen wurden Bertea und Macchi gewählt. Am 24. Dezember finden in den rückständigen Wahl. kollegien die Ergänzungswahlen statt. Sehr viel hängt von dem Ausgange derselben ab. Es werden deren theils in Folge mehr facher Wahl und theils der Annullirungen wegen etwa 9b statt— finden, und es läßt sich nicht leugnen, daß die Linke im Ganzen eben so viel davon zu erwarten hat, als die Rechte, wenn nicht mehr
Rom, 8. Dez. Der päpsiliche Delegat von Frosinone hat eine gemischte Kommission zur summarischen Aburtheilung der Bi. ganten eingesetzt. Die Verbindung dreier bewaffneter Briganten wird als eine Bande betrachtet und deren Angehörige sollen er. schossen werden. Ein keiner Bande angehöriger Brigant, der mit den Waffen in der Hand ergriffen wird, soll zu lebenslänglicher Ga. leerenstrafe verurtheilt werden. Auf Gefangennahme eines jeden Bri. ganten wird eine Prämie von 500, auf die eines Bandenführers eine Prämie von 1000 römischen Thalern gesetzt. .
Griechenland. Athen, 2. Dezember. Der Zwist mit dem italienischen Gesandten ist ausgeglichen, nachdem der Ministe Deligiorgis strenge Bestrafung der Schuldigen versprochen.
Türkei. Kenstantinopel, 1. Dezember. (Levantepost, Die diplomatische Kon ferenz zur Verhütung der Ausbreitung der Cholera wird erst Mitte Januar zusammentreten. — Hier kommen noch immer einzelne Cholerafälle vor. — In Syrien, Da— maskus und Latakia ausgenommen, ist die Seuche erloschen; in Bagdad und Bassora fortdauernd; auch in Smyrna noch ein zelne Fälle.
Buch arest, 6. Dezember. Der Minister des Aeußtrn wunde vom Fürsten ermächtigt, mit Bevollmächtigten der österreichischen und russischen Regierung einen Vertrag über die freie Schifffahrt auf dem Pruth abzuschließen. — An Stelle des Generals Floresco wunde Nicolas Docan zum Präsidenten des Senates ernannt.
Rußland und Polen. St. Petersburg, S8. Dezember. Ueber die Bauernfrage in den Ostseeprovinzen entnimmt die Deutshhe
Petersb. Ztg. dem Bericht des NMinisteriums des Innern über dessen Thätigkeit in den Jahren 1861 —63 nachfolgende Auslassung:
Die Bauernfrage in den baltischen Gouvernements hat ihre beson. deren Schwierigkeiten und unterscheidet sich wesentlich von derselben Frage in anderen Theilen des Reiches. Der erste und hauptsächlichst Zug in diesem Unterschiede besteht darin, daß die Leibeigenschaft, welcht ün Reiche am 19. Februar 1861 abgeschafft wurde, in den baltischen Gouvernements bercits vor mehr als 40 Jahren aufgehoben worden war, wobei zugleich die Grundsätze der freiwilligen Abmachungen und der Freizügigkeit der Bauern in Wirksamkeit traten. Die Gesetzgebung von 1861 bezog sich auf die an die Scholle gefesselten und dem Grundbesther leibeigenen Bauern. In den baltischen Gouvernements waren die Bauern bereits von dieser Hörsgkeit befreit, und sie befinden sich seit sehr ungleiche Zeiträumen auf ihren jetzigen Wohnplätzen. Einige dieser Landanthtlr sind vielleicht seit mehr als einem Jahrhundert in einer Familie verblieben und von Generation auf Generatlon gelangt; andere konnten nur bi zum 23. April d. J. kontraktlich erworben werden. Ein nicht wenige wesentlicher Unterschied besteht in der Abwesenheit jedes Gemeindeprinzh in der Landwirthschaft und in den durch Jahrhunderte gefestigten Formm der Landnutznießung. Jede allgemeine Maßregel in den baltischen Gouvernt ments kann sich nur auf eine gewisse Zahl von Bauer ⸗Landantheilen bejithe und erstreckt sich demnach direkt nur auf eine gewisse Zahl von Bauerwirthen und deren Familien. Die Arbeiter bilden eine besondere Klasse und haben diefelbe stels gebildet. Der Gedanke, jeden derselben mit Land zu but. sehen, war daher unzulässig, weil dadurch einmal ein gewaltsamer Um sturz in der ganzen Landwirthschaft des Landes herbeigeführt, dann abt auch jedes Vertrauen zu dem Eigenthumsrechte erschüttert worden wat. Denn wenn ein solches Verfahren einmal zulässig gewesen wäre / hist es auch später, wenn sich neue landlose Arbeiter gefunden, zugelassen per den müffen, außerdem hätte dieses Verfahren an und für sich die An wendung eines gefährlichen sozialen Prinzips in sich geschlossen. Wim man den landlofen Landarbeitern das Recht auf einen Landanthil zugesteht, ist kaum ein Grund vorhanden, dasselbe Recht d bestzlofen Bewohnern der Städte zu versagen. Aus Nie Gesichtspunkte konnten sich alle Gesetze über die Organisatit DeehCaäkscer Banein? nur! auf die Bauetlandantheile und die Inhlhh derselben beziehen und nicht auf die ganze Bevölkerung des ganzen 9 des. Die livländische Verordnung von 1849, die esthländische von 16 und die neuesten partiellen Gesehgebungen hatten den Zweck, dab än zur Rutznießung der erwähnten Landantheile sicher zu stellen, deren 3. haber vor der Willtär der Grundbesitzer zu wahren, die Arbeits leisumm
geschaffen.
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durch einen Zins zu ersetzen und endlich den Bauern die Erwerbung der gepachteten Landantheile als eines vollen Eigenthums zu erleichtern « Am 4. Dezember ist in Mit au der kurländische Landtag zu—
mmengetreten. sa Aus Polen, 2. Dezember, wird der »Pos. Ztg. geschrieben
Das auf Veranlassung des Statthalters umgearbeitete Preß und
Censurgesetz wird etst zum 1. 13 April k. J. in Kraft treten. Ein auptgrund der allgemeinen Kreditlosig keit im Lande lag neben der bisherigen schlechten Hypotheken⸗Ordnung wohl hauptsäch-=
lich in dem Umstande, daß Realschulden oft gar nicht, oder doch meist
schr schwer beizutreiben und die Gläubiger lediglich in die Hände der Erekutoren (Komorniks) gegeben waren, welche allein binden und sodlassen konnten, le nachdem der Gläubiger oder der Schuldner sich mit ihnen am besten zu verständigen wußte, Besonders war es für Ausländer schwierig, wenn nicht ganz unmöglich, etwaige Forderungen
Zahlung sich getrieben fühlte. Jetzt ist die Sache anders. Jedem Kläger wird sofortiges und unverkürztes Recht, und Schulden werden,
Ausländer ebenso wie für einheimische Gläubiger beigetrieben.
Schuldprozeß unter 50 R. darf jetzt nicht über 8 Wochen dauern und die Gerichtsdirigenten sind für die Executionsbeamten ihres Be— sirks im vollsten Sinne verantwortlich.
Dänemark. Kopenhagen, 7. Dezember. In der heutigen Sihung des Reichstags-Folkethings kam das neue Kriminal gefetzbuch für das Königreich Dänemark zur ersten Behandlung. Lasen früher Justiz⸗Minister welcher an der Abfassung dieses wich · tigen Reformgesetzes großen Antheil hat, eröffnete die Diskussion und sprach aus, daß die bisherige Strafgesetzgebung, welche größtentheils nus der Zeit Christian V. herrührte, an großen und fühlbaren Män geln gelitten habe, namentlich durch die allzu strengen Strafen für erbrechen im Wiederholungsfalle. Jeder Tag, welcher verfließe, ehe das Gesetz in Kraft trete, sei zu beklagen. Man möge daher die erste Behandlung so kurz wie möglich machen, die Sache sei in voriger Session hinreichend erörtert.
der Denkungsart und Sitte des Volkes nicht harmonire, wurde der Uebergang zur zweiten Behandlung einstimmig beschlossen.
S. Dezember. (5. N) In der heutigen Sitzung des Folke things wurde die zweite Lesung Des Regierungs ⸗ Entwurfs, betreffend das Kröhnke'sche Eisenbahn-⸗-Proje kt, einstimmig beschlossen, nachdem der Vorschlag, einen Ausschuß niederzusetzen, mit 67 gegen 14 Stimmen abgelehnt worden.
Amerika. Der Dampfer »Persta« hat aus New⸗Hork pom 29. November Morgens folgende politische Nachrichten über⸗ bracht: Man befürchtet ernstlich, daß in Tezas, Mississippi und andern Südstaaten ein Negeraufstand ausbrechen werde. Die Pflanzer in Texas haben ihre Familien und ihre Baumwolle nach den Küstenstädten geschickt. — Die allgemeine Stimmung der in Washington bereits eingetroffenen Kongreßmitglieder spricht sich gegen sofortige Zulassung der Repräsentanten der Südstaaten zu dem Kon— greß aus. — In der Nähe von Matam oras haben Republikaner, welche die Uniform der Bundestruppen trugen, auf ein kaiserlich mexikanisches Kanonenboot Schüsse abgefeuert. — General Grant hat eine Inspektionsreise durch den Süden angetreten. Man ver⸗ sichert, er werde auch den Rio Grande besuchen.
An den Congreß der Vereinigten Staaten Nordamerika's treten diesmal schwierige Fragen heran. Die Bedingungen, unter denen die im Aufruhr gewesenen und wirklich abgefallenen Staaten in die Union wieder follen eintreten dürsen, der Test Eid, den Senatoren und Mitglieder des Repräsentantenhauses leisten sollen, die Ausdehnung des Stimm -Rechtes auf die Neger im Bundes bezirk von Columbia: das sind alles Punkte, die zu lebendi— gen und sogar slürmischen Debatten Anlaß geben werden. Da ist aber eine andere Frage, die alle andern durch das Interesse, das sie weckt, weit überragt. Die »Times« widmet derselben einen Leit- artikel, in dem sie schreibt: -Wie uns scheinen möchte, wird über die Finanzen der Union heftig debattirt werden, noch ehe es entschieden fein wird, was die Union ist. Der Schatz - Secretair will die Metallwährung wieder einführen. Das mag ganz ver— ständig von ihm sein, aber wegen der Konsequenzen wird er auf hef— tigen Widerstand stoßen. Die Gläubiger welche in Greenbacks Dar- lehen gegeben haben, sollen hinfort in Gold wieder bezahlt werden, unternehmende Zwischenhändler werden aus dem Steigen des Geldwerthes den Nutzen an sich reißen, und die Geldmäkler werden ihr Geschäft zu Grunde gehen sehen. Herr M'Culloch wird, wir hoffen es, das Haus zu seiner Unterstützung bereit finden, aber er ist auf einen Sturm gefaßt. Das Finanz ⸗System der Vereinigten Staaten st in Wahrheit in einer solchen Lage, daß die einzige Frage, die auf ⸗
geworfen werden sollte, die ist, was zuerst zu thun ist. Die Regie
rung hat eine ungeheure Schuld kontrahirt, und ein sehr großer Thell dieser Schuld wurde durch die Ausgabe inkonvertibeln Papiers Ein Theil dieses Papiers ist bereits wieder aus dem Ver⸗
schätzen.
Nach einer langen Debatie, in welcher die Abschaffung der Todesstrafe den Angelpunkt bildete, gegen die sich aber der Justiz⸗Minister entschieden aussprach, weil sie mit
kehr herausgezogen, aber man hat ausgerechnet, daß, wenn es so
fortgeht, wie jeht, der noch umlaufende Betrag zu Ende des inanz-· jahres 890 Millionen Dollars eder 178 . Pfd. ö i.
wird. Es ist freilich mit einer in dieser Form exzistirenden Schuld
der Vortheil
verbund ĩ ; ** werden nden, daß keine Zinsen dafür bezahlt zu
brauchen, und den Vortheil weiß Jedermann zu Es ist klar, daß, wenn der ganze Betrag eingezogen und fundirt würde, der Staatskaßse daraus eine Zinsenlast von 12 oder 13 Nillionen Pfd. St. jährlich mehr aufgebürdet werden müßte. Das kann jeder amerikanische Bürger einsehen. Die Uebel, die
einen angeschwellten Papierumlauf begleiten, sind leider nicht eben
so einleuchtend, obschon nach der Ansicht aller sachverständigen Denker es gewiß ist, daß sie dem offenbaren Gewinne 1 ger Gegen gewicht halten. Ein Papierumlauf, der sich auf nichts stützt, als auf
. wien, wen Re ler mich, dr dene shrütchket ur den National -Kredit, bringt die Staatskasse bei jeder Operation, die
sie vorzunehmen hat r in Nachtheil, die Handelsplätze der Staaten außer Verbindung mit der übrigen Welt und in alle Kaufgeschäfte ein
C 8 f 7 3194 * 2 . n n. gänzliche Insolven; vo skegt , uünktlich und schnell ful Element des Zufalls, das die Stabilität der Handelsgeschäfte erschüttert
Ein
und zugleich einen für die ordnungsmäßige Industrie verhängniß- vollen Geist des Hazardspiels ermuthigt. ird der . ug . konvertibeln Papiers permanent gemacht, so werden die Einwohner der Vereinigten Staaten mitunter mehr verlieren, als den Betrag, den sie bei Vermeidung der Zinszahlung zu gewinnen scheinen. Ebenso wünschenswerth als die Reduction der Schuld ist die Ver⸗ einfachung des Steuersystems der Union. Gegenwärtig ist die Pro- duction, der National⸗Wohlstand stark behindert durch Steuern, die wirklich unproduktiv sind, und durch Zollauflagen, die nur den Manufakturisten der älteren Staaten zu Gute kommen. Wenn Herr M'Culloch die Abschaffung der keinen Nutzen schaffenden Steuern beantragen und dahin wirken wird, daß die Zölle, die wirklich nur Schutzzölle sind, herabgesetzt werden, so wird er und seine Nachfolger zwar noch nicht dazu gelangen, die ganze Schuld in dreißig Jahren, wie die Amerikaner in thörichter Weise hoffen, voll abzuzahlen, aber er wird wenigstens seinen Theil dazu beitra⸗ gen, daß es einmal geschieht.
Asien. Aus Peking erfährt man, daß die russische Regie rung kürzlich zwei Telegraphenbeamte an die chinesische Regierung sandte, um die Erlaubniß der Herstellung einer telegraphischen Ver= bindung zwischen Kiachta und Peking zu erwirken, daß sich aber die chinesische Regierung der Ausführung des Projekts völlig abgeneigt zeigte und daher die beiden russischen Beamten ohne alle Aussicht auf Erfolg nach Petersburg zurückgekehrt sind. Der von der öster reichischen Regierung für Schanghai ernannte Konsul wurde von der chinefischen Verwaltung nicht anerkannt, weil zwischen dem »großen Doppeladler · (wie Oesterreich in der Sprache der Mandarinen ge⸗ nannt wird) und dem »himmlischen Reich- noch kein Handelsvertrag zu, Recht bestebt. — Der Dampfer Shaftesbury ! soll ehestens mit Seidenwurmsamen, nach welchem sehr große Nachfrage ist, direkt von Yokuhama nach Suez abgehen. Man glaubt, daß durch eine direkte Fabrt, welche Umpackungen und Ueberladungen unnöthig macht, der Samen besser bewahrt und geschont und daher auf euro— päischen Märkten vortheilhafter verwerthet werden könne.
Nachrichten aus Japan vom 17. Oktober zufolge schien der kriegerische Konflikt zwischen dem Taikun und dem Fürsten von Nagato auf den Punkt gelangt zu sein, eine friedliche Lösung durch die Unterwerfung des letzteren unter die Befehle des Taikun zu erhalten; der Prinz würde sich verpflichten, die durch die Kriegs⸗ vorbereitungen verursachten Kosten zu bezahlen, und würde außer · dem auf der ganzen Südküste seiner Staaten die Autorität des Souverains anerkennen, auch sich nach Jeddo begeben, um vor dem Taikun ein Zeugniß seiner Besserung abzulegen.
In China hat während des Monats September eine Bande von Vagabunden, bekannt unter dem Namen mahom edanisch e Rebellen zu Pferde die untere Kreisstadt Pao-tin-hien, nur Stunden von Peting gelegen, eingenommen und geplündert. Der Minister Queen⸗siang ist an der Spitze von Truppen gegen diese Banditen ausgezogen; sie haben sich aber zurückgezogen, ohne ihn zu erwarten.
Man schreibt aus Batavia, 26. Oktober, daß die von der dortigen Regierung gegen den Staat Assahan gerichtete Expedition vollkommen gelungen ist. Der Fürst ist geflohen und hat seinen Neffen zurückgelassen, der beauftragt ist, mit den Holländern zu ver handeln. Die Bevölkerung ist vollkommen ruhig geblieben gegen über diesen Ereignissen. Auf Borneo ist die Lage der Dinge bei nahe dieselbe zwischen der niederländischen Truppenmacht und den aufständischen Stämmen.