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Bekanntmachung, betreffend die Ausreichung neuer Zins ⸗ Coupons und Talons zu den Prioritäts - Obligationen der
Münster ⸗ Hammer ⸗Eisenbahn.
Die den Zeitraum vom 1. Januar 1866 bis dahin 1870 um— fassenden Zins. Coupons Serie II. Nr. 1 bis 8 nebst Talons zu den Prioritäts-Obligationen der Münster Hammer Eisenbahn werden bei Der Kontrolle der Staatspapiere hierselbst, Oranienstraße Nr. 92, unten rechts, vom 2. Januar 1866 ab täglich von 9 bis 1 Uhr Vormiitags, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, und der Kassen ⸗Revisionstage, gegen Abgabe der Talons ausgereicht werden. Letzteren muß ein Verzeichniß, zu welchen Formulare bei der Kontrolle der Staatspapiere unentgeltlich zu haben sind, bei⸗ gefügt sein.
Die Besitzer der Obligationen können die Talons auch bei der Hauptkasse der Westphälischen Eisenbahn in Münster behufs der Beförderung an die Kontrolle der Staatspapiere einreichen und die neuen Coupons und Talons dort in Empfang nehmen.
Die Beförderung der Talons ersolgt durch die Post bis zum 1. Au gust t. J. portofrei, wenn auf dem Eouverte bemerkt ist:
„Talons zu Münster ⸗Hammer Prioritäts - Obligationen zum Empfange neuer Coupons, Werth Thaler.
Mit diesem Tage hört die Portofreiheit sowohl für die Sen— dung der Talons, als auch für die Rücksendung der neuen Cou— pons auf.
Für solche Sendungen, die von Orten eingehen, oder nach Orten bestimmt sind, welche außerhalb des preußischen Postbezirks, aber in nerhalb des deutschen Postvereins Gebiets liegen, kann eine Befreiung von Porto nach den Vereinsbestimmungen nicht statt⸗ finden.
Berlin, den 6. Dezember 1865.
Haupt ⸗ Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Gamet. Löwe.
Se. Majestät der König haben Aller gnädigst geruht: dem Conservator der Kunstdenkmäler, Geheimen Re⸗ gierungs-Rath von Quast die Erlaubniß zur Anlegung des von des Herzogs von Anhalt Hoheit ihm verliehenen Commandeurkreuzes zweiter Klasse vom Hausorden Albrechts des Bären zu ertheilen.
Berlin, 12. Dezember.
Summarische Uebersicht der im Winter-Semester
1865 — 1866 auf der Königlichen Rheinischen Fried-
rich Wilhelms ⸗Universität zu Bonn anwesenden immatrikulirten Studirenden.
Von Ostern bis Michaelis 1865 find gewesen
Davon sind abgegangen
Es sind demnach geblieben
Seit Anfertigung der Uebersicht des vorigen Semesters find hinzugekommen
Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt
dah Inländer. 214 Ausländer 1 215 Inländer. 54 Uuslaͤnder 2 56 Inländer. 128 Ausländer 23 151 Inländer. 133 Ausländer 9 143 Inländer. 187 Ausländer 67 254 ; Gleiche Summe Unter den Studirenden der philosophischen Fakultät befinden sich fünfzebn Inländer, welche nach §. 36 des Reglements vom 4. Juni 1834 immatrikulirt wurden, und neun und sechzig, weiche der landwirthschaftlichen Akademie zu Poppelsdorf angehören. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die Uni—⸗ versität als zum Hören der Vorlesungen berechtigte Hospitanten Nicht immatrikulirte Pharmaceuten
Die ö Fakultät
Die medizinische Fakultät zählt
Die philosophische Fakultat zählt.
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Summa 853 Bonn, den 1. Dezember 1865.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 12. Dezember. Se. Majestät der König nahmen heute die Vorträge des Militair-Kabinets und
Commandeurs der 14. Kavallerie Brigade Grafen von der Col entgegen und ertheilten dem Rittergutsbesitzer von Simpon. Gear burg eine Audienz. ze. — Se. Hoheit der Erbprinz von Meiningen nebst Sohn nah gestern im Kronprinzlichen Palais das Frühstück ein. ö Se. Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sich z Galla ⸗ Diner nach dem Königlichen Schlosse und wobnte Dien dem Feste im Palais des Prinzen Albrecht Königliche Hoheit bei
Königsberg, 9. Dezember. Die dritte Sitzung des Ph vinzial⸗Landtages hatte zunächst die Vollziehung der nach den Alln höchsten Propositionen vom 16. November er. zu bewirten dy Wahlen 1) für die Bezirks ⸗Kommission für Veranlagung der llaff. fizirten Einkommensteuer in Gemäßheit des Gesetzes vom 1. Mu 1851, 2) in den Ausschuß zur Mitwirkung bei vorkommen den grrjegt leistungen auf Grund des Gesetzes vom 11. Mai 1851 zum Gegenstande Nach Vollziehung derselben wurde von dem Ausschusse für das Lanz. armenwesen über die ausgeführte Verwendung des Hebammen, Unterstützungs ⸗ Fonds in den Regierungs⸗Bezirken Kö nigsberg und Gum binnen und der zur Prämiirung der Sparkassen⸗Interessenten bestimmten Zinsgewinn ⸗Antheile der Provinzial ⸗Hilfskasse zur Unter stützung von Veteranen aus den Jahren 1806 — 1815, in Gemäßhek der Beschlüsse des vorigen Provinzial Landtages, ohne weitere An. träge Bericht erstattet. Auf die Petition des Herrn v. Simpson
und Genossen: zur Deckung der dem Land Comité der ostpreußischen Südbahn auß der
Garantieleistung für Hergabe des erforderlichen Terrains bereits entstan. denen und noch entstehenden Kosten, sowohl einen angemessenen Beitta aus dem Landtags Dispositions Fonds zu bewilligen, als auch die Gewähr einer weiteren Subvention aus Staatsmitteln zu befürworten«
wurde nach längerer Diskussion in namentlicher Abstimmung zwar eine direkte Unterstützung aus dem Landtags⸗Dispositions⸗Fondz abgelehnt, dagegen mit über zwei Drittel Majorität beschlossen:
Se. Majestät den König in einer Denkschrift zu bitten, den von
Comité nachzuweisenden wirklichen Verlust auf die Staatskasse über. nehmen zu lassen.
Eine fernere Petition des Herrn Mischel und Genossen au Lötzen, betreffend die Auslegung des §. 203 des ostpreußischen Provinzialrechts über die Verpflichtung der Eingepfarrtem, das Deputanten ⸗‚Holz für die Geistlichen einzuschlagen und anmt= fahren, wurde dem Königlichen Kommissarius mit der Bitte un Veranlasfsung einer näheren Prüfung der Beschwerde überwiesen.
Dagegen wurde eine Petition des Kuratoriums der Gewerbt— schule in Graudenz wegen Gewähr einer Subvention zur Unt haltung derselben nicht zur Berücksichtigung geeignet gefunden. Ohn die gute Wirksamkeit der Anstalt in Zweifel zu ziehen, konnte t nicht als Beruf des Landtags - Dispositions - Fonds erkannt werden durch dauernde Leistung Lehr-Institute zu begründen. Es win durch derartige Festlegung der zufließenden Einnahme das bestehendr Verfügungs⸗Recht künftiger Landtage beeinträchtigt werden.
Posen, 11. Dezember. In der Sitzung des Provinzial— Landtages vom 9. d. M. trug der 1. Ausschuß durch seine Re ferenten, von Grävenitz und von Ehlapowski, den Anttt den Landstallmeisters von Kotze aus Zirke, betreffend die Auf
wie das gesertigte Referat vor und beantragte: ⸗Die Königliche Ri
aufzuheben.‘ Dieser Antrag wurde mit 40 gegen 5 Stimmen an. genommen. Der 1. Ausschuß trug ferner das Schreiben des Henn BOber-Präsidenten der Provinz vom 30. November é. über dit It.
Plater, vor. Nach Vorlesung des Referats empfahl der Ausshhu dem Provinzial ⸗Landtage, zu beschließen:
1) die noch im Bestande befindlichen 50 617 Thlr. sind als Reservesom für außerordentliche Ausgaben und Ereignisse zu reserviren ;
2) die Zinsen davon sind fur die jährlichen Zuschüsse zu verwenden
3) der Provinzial ⸗ Landtag richtet an den Königlichen Kom missariud di
Gesuche: ö
a) die Königliche Regierung zu Bromberg und hier dahin anzumti j
daß bei der Unterhaltung der Chausseen mit der größten Spm
samkeit zu Werke gegangen werde und ;
b) daß dem mehrfach gefaßten Beschlusse des von uns gewůllht
Beiratbs zur Verwaltung des Straßenbausonds die Chauͤsseehänh⸗ zu verpachten, Folge gegeben werde. ;
Nach eingehender Diskussion wurde indessen Antrag ad 1 mi 32 Stimmen gegen 13 Stimmen vom Plenum abgelehnt in damit auch ad 2 erledigt. Dem Antrag ad 3 a und b wunde de gegen vom Plenum einstimmig beigetreten.
Schließsich wurde vom ]. Ausschuß durch dessen Reseren Scholtz und Graf von Plater das Gesuch des St. von Mycielt und Genossen d. d. Punitz, den 29. November c., den Bau . Chaussee von Reisen nach Punitz betreffend, vorgetragen und d gefertigte Referat so wie der Antrag des Ausschusses vorgelesen. nt dahin geht:
a) das Gesuch, die Chaussee zwischen Punitz und Reisen auf Kosten
Provinz zu bauen, zurückzuweisen;, dagegen
dll
Polizel⸗Präsidenten, so wie die Meldung des General-Meajors und
b) be Usberweisung des Gesuches an den Herrn Oberpräsidenten zu 4
schlagen.
hebung der Köhrordnung für das Großherzogthum Posen s
gierung zu ersuchen, die Köhrordnung für das Großherzogthum Pot U
waltung des Provinzial - Straßenbaufonds in den Jahttf
1862 bis November 1865 durch seine Referenten, Scholtz und Su d. M. zum Abschluß.
Geheimerath und Ober ⸗Präsident ner -⸗Esche, um im Namen Sr. des 18. Provinzial ⸗ Landtages zu vollziehen. Landtagsmarschall darauf ausgebrachte Lebehoch auf Se. Majestät den König stimmte die Versammlung, bevor sie sich trennte, freudig ein.
zember, wird den ⸗Hamb. N. geschrieben: Gutem
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pfehlen, insoweit es möglich ist, eine Prämie für den Ausbau dieser
EChaussee zu bewilligen und das Projekt nach Möglichkeit zu unter ützen. . Ausschußvorschlag wurde einstimmig angenommen. Stettin, 10. Dezember. Zu dem gestern stattgefundenen Schluß des Provinzial Landtages versammelten sich die Mitglieder im Sitzungs Saale des Landhauses und richtete hier der ⸗N. Stett. Itg. zusolge der Landtagsmarschall, Graf von Bismarck - Bohlen, ange Abschiedsworte an die Abgeordneten, die Seitens des Vice— marschalls, Herrn von Köller, Erwiderung fanden. Demnächst be— gaben sich die Abgeordneten nach dem Schlosse zu dem Herrn Ober räsidenten, welcher in seiner Schlußrede ihnen seinen Dank für die schleunige Erledigung der Vorlagen aussprach. Hierauf erklärte der herr Ober, Prästdent den Landtag, für geschlossen. Der Landtags. marschall sprach darauf dem Königlichen Commissarius Seitens des gandtages den Dank aus und schloß mit einem Hoch auf den König. Merseburg, 10. Dezember. Aus den Verhandlungen des gestern geschlossenen Provinzial - Landtages ist noch zu erwähnen, baß in der Plenarsitzung am Gten d. M. über die Angelegenheiten: h der Provinzial Blinden-Anstalt zu Barby, 2) der Taubstum⸗— men -Institute der Provinz, 3) der Zwangsarbeitsanstalt zu Groß⸗ Salze und 4 der Provinzial-Hülfskasse verhandelt worden ist. Die Provinzialstände haben, wie in den Vorjahren, so auch dieses Mal bedeutende Zuwendungen an die vorgedachten Institute aus den Ueberschüssen der Provinzial Hülfskasse beschlossen; so wurde für den Blinden -⸗Anstalts-Fonds eine Summe von 3000 Thlr. und zur Bestreitung der Generalkosten der Blinden -Anstalt die Summe von 10h0 Thlr. jährlich bewilligt; der Taubstummen ⸗Anstalt in Halber⸗ stadt wurden 1350 Thlr. der Taubstummen - Anstalt in Erfurt 25s Thlr. und der Taubstummen ⸗Anstalt in Weißenfels 1460 Thlr.
jährlich bis zum Zusammentritt des nächsten Provinzial Landtages Überwiesen, und es wurde zur Bestreitung verschiedener Ausgaben
für diese Institute die Genehmigung ertheilt. Düffeldorf, 11. Dezember. In seiner vierten Plenarsitzung
des Rheinlschen Plovinzial. Landtages am 8. d. M. beschäftigte sich
der Landtag vorzugsweise mit der Frage wegen Reorganisation der Irrenpflege der Rheinprovinz. Die im vorigen Jahre vom Land— sage niedergesetzte Spezial ⸗ Kommission zur Untersuchung der Lage
der Irren Heilanstalt zu Siegburg, so wie des Irrenwesens über⸗
haupt, war zu dem Beschlusse gelangt, den Ständen die Errichtung fünf neuer Irren ⸗Heilanstalten, nach den Regierungsbezirken, vorzu⸗ Sie Resolutionen des Kommissionsberichtes wurden mit einigen Modificationen nach mehrstündiger, sehr eingehender Debatte von
der Versammlung angenommen. — Der mit der Berichterstattung über e Rinderpest ⸗ Petit ion betraute erste Ausschuß beantragte
»Der hohe Landtag wolle beschließen, das hohe Ministerium zu bitten: h) die Grenzen gegen die von der Rinderpest beimgesuchten Gegenden, sei es Ausland oder Inland, sofort mit einem zusammenhängenden Militair- Cordon abschließen zu lassen; 2) anzuordnen, daß bei Eintritt der Rinder— pest in die Provinz alles nach dem Urtheile der Sachverständigen an der Rinderpest erkrankte und mit demselben in Berührung gekommene Rind⸗ vieh sofort getödtet und der volle Werth den Eigenthümern aus Staats mittein ersetzt, und daß durch die öffentlichen Blätter bekannt gemacht werde, daß die Tödtung gegen Entschädigung erfolge; 3) die Herbeifüh— rung von gesetzlichen Bestimmungen für die Abwehr der in den Nachbar ländern der Provinz ausbrechenden Rindviehseuchen, sowie für die Ent— schdigung für das Vieh, welches in Folge derselben im allgemeinen In- keresse getädtet werden muß, zu veran lassen.«
Die Debatte darüber gelangte erst in der 5. Sitzung am 9gten Nach Beendigung der Geschäfte des Land tages erschien um 4 Uhr der Königl. Landtagskommissar, Wirkliche der Rheinprovinz, Hr. v. Pom Majestät des Königs den Schluß In das von dem Hrn.
dreimal
Aus dem Schleswigschen, 9. De⸗ Vernehmen nach deren
Diensteinnahme ganz oder zum Theil aus sogenannten Sporteln
Schleswig⸗HHolstein.
sst mit der Realisirung des Planes, denjenigen Beamten, beteht, soweit möglich ein festes Einkommen zuzulegen, bereits an einzelnen Orten der Anfang gemacht worden. Eine gleiche Ab— änderung soll jetzt auch mit Rücksicht auf die mit der stapelholmer Landvogtei verbundenen Einkünfte beabsichtigt werden, während zur Zeit noch der nur interimistisch angestellte Verweser der Landvogtei seine bisherige Gage aus der Staatskasse bezieht, welche letztere dagegen selbstverständlich die Intraden der Verwaltung des betreffenden mtes entgegennimmt. Aus glaubhafter Quelle erfahre ich, daß die gedachte Landvogtei für die Folge ihrem Inhaber außer den mit der Verwaltung des Auctionariats verbundenen Einnahmen ein festes kinkommen im Betrage von 3500 Mrk. Eour., gewähren wird. Es durfte außer Zweifel stehen, daß mit ähnlichen Abänderungen überall, wo ein derartiges Arrangement sich in's Werk setzen läßt, nicht we⸗ niger den Kommunen oder Gemeinden als den fraglichen Beamten in größerem oder geringerem Maße wird gedient sein.
lautet, daß morgen im
Lübeck, 10. Dezember. In der gestrigen Sitzung, schreibt man den „Hamb. N., erledigte die Bürgerschaft die Tages ⸗Ordnung ihrer Versammlung vom 22. v. M. Der Antrag des Senats auf Konstituirung des Ober ⸗Appellationsgerichts als Cassa ti onshof in Strafsachen für Lübeck, gemäß den zwischen den Senaten der vier freien Städte vereinbarten »Bestimmungen «, an den sich einige durch solche Stellung des Ober - Appellationsgerichts erforderlich werdende Abänderungen von Bestimmungen unserer Straf— prozeß. Ordnung anschlossen, ward an eine Kommission verwiesen, welche über eine durchgehende Revision unsererseits am J. März 1864 in Kraft getretenen Strafprozeß Ordnung berathen und erwägen soll, ob nicht die Appellationsinstanz in Strafsachen wegfällig werden müsse. Ein Antrag von Helmcke auf Niedersetzung einer gemeinsamen Kom— mission von Mitgliedern des Senats und der Bürgerschaft zur Re— vision der Beamtengehalte, welchen der Bürgerausschuß an den Senat zu bringen abgelehnt hatte, ward trotz warmer Befür— wortung von mehreren Seiten dennoch von der Bürgerschaft eben falls abgelehnt. — Ein von Richter Görtz in Verabredung mit 27 andern Bürgerschaftsmitgliedern gestellter Antrag, daß der Senat den Plan zur Herstellung eines den Lauf der Trave von der Stadt bis zur Herrenfähre regulirenden und verkürzenden Kanals bearbeiten und dahin gehende Kostenanschläge der Bürger schaft baldigst vorlegen möge, ward mit großer Majorität an den Bürgerausschuß zur näheren Erwägung verwiesen.
Hamburg, 10. Dezember. Wes. Ztg. Von dem bürger schastlichen Ausschusse, der im Frühjahr 1864 zur Ueberarbeitung der s. 3. eine so lebhafte Opposition hervorrufenden Vorlagen zur Re— organisation unseres Justizwesens niedergesetzt wurde, liegt jetzt ein zweiter Bericht über das Gesetz, betreffend die Gerichts- verfassung, vor.
Hessen. Darmstadt, 10. Dezember. Se. Königliche Hoheit der Großherzog hat heute den Kurfürstlich hessischen Kammer- herrn und Legationsrath v. Hesberg in besonderer Audienz em⸗ pfangen und aus dessen Händen das Creditiv entgegen genommen, wodurch derselbe als Kurfürstlich hessischer außerordentlicher Ge— sandter und bevollmächtigter Minister am hiesigen Hofe beglaubigt worden ist.
Frankfurt a. M., 11. Dezember. (Fr. J.) In der heu⸗ tigen Senatssitzung wurde Senator Fellner zum älteren und Se⸗ nator Forsboom zum jüngeren Bürgermeister erwählt. Nassau. Wiesbaden, 10. Dezember. Fr. J) Die erste Kammer lehnte in ihrer gestrigen öffentlichen Sitzung das Gesetz wegen Einschreibung der Partialobligationen auf den Namen der Inhaber ab. Bekanntlich wurde dasselhe von der zweiten Kammer genehmigt. Ebenso wurde das von der zweiten Kammer nicht verwilligte Eisenb ahnanlehen von 3,200,000 Gulden in der ersten Kammer mit 11 gegen 109 Stimmen genehmigt.
Württemberg. Stuttgart, 9. Dezember. Der St. A. f. W. meldet amtlich die Ernennung des Staats Ministers von Linden zum Bundestagsgesandten.
Bayern. München, 10. Dezember. Richard Wagner hat sich nach Genf begeben.
— Die Bayer. Z. meldet amtlich, daß unterm 4. Dezember der Kämmerer und Ministerresident bei der schweizerischen Eidgenossen schaft, Ferdinand Graf von Hompesch, zum Königlichen außer- ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Königlich italienischen Hofe ernannt worden ist. — Graf Hompesch ist hier angekommen.
Oesterreich. Wien, 11. Dezember. (W. T. B. Wie die Abendpost« meldet, ist der Erzbischof von Agram, Kardinal von Haulik, zum Königlichen Locumtenens der Banalwürde ernannt worden.
Dasselbe Blatt widmet dem Könige Leopold einen Nachruf, in welchem es heißt: »Im Rathe Europa's ist der Mund des Ob— mannes verstummt. Belgien hat mit dem Könige Leopold einen Vater, Oesterreich und sein Kaiserhaus einen treuen Freund, der Friede der Welt seinen greisen Fürsprecher verloren,
Die Reformen im Postwesen, schreibt die ⸗Ostd. Post⸗, sollen mit der Herabsetzung des Briefporto's für den internen Verkehr noch nicht abgeschlossen sein, sondern zunächst durch eine Regelung des Fahrpostdienstes ergänzt werden, über dessen Kostspieligkeit bereits seit langer Zeit in den betreffenden Kreisen geklagt wird. Es dürfte auch die Fracht für die durch die Fahrpost zu versendenden Gegen⸗ stände bedeutend ermäßigt, dagegen aber die Größe der einzelnen Frachtstücke in einer solchen Weise limitirt werden, daß nicht Behält ˖ nisse und Päcke von ungebührlichem Umfange oder Gewichte der Postanstalt zur Beförderung übergeben werden können.
Agram, 10. Dezember. (Telegr. W. Bl.) Gestern und heute haben vertrauliche Privatkonferenzen der Fusionisten, sowie auch der Gegen partei zur Erzielung des Ausgleiches stattgefunden. In Folge ge⸗ troffener Uebereinkunft werden beide Parteien heute zum Kardinal Haulik ihre Mitglieder entsenden, woselbst die auf den Ausgleich abzielenden Verhandlungen gepflogen werden. Gerüchtsweise ver— Landtagssaale eine geheime Plenarversamm—
lung und übermorgen öffentliche Landtagssitzung stattfinden werde.