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fessor A. Mentzel gemalten Bildes, die Krönung zu Königsberg i. P. im Jahre 1861 darstellend, auf unbestimmte Zeit geschlossen. Berlin, am 21. Dezember 1865. Die Königliche Akademie der Künste. Im Auftrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe.
Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung,
betreffend die Ersatzleistung für die präkludirten Kassen⸗ Anweisungen von 1835 und Darlehns— Kassenscheine.
Durch unsere wiederholt veröffentlichten Bekanntmachungen sind
die Besitzer von Kassen-Anweisungen von 1835 und von Darlehns⸗ Kassenscheinen von 1848 aufgefordert, solche behufs der Ersatzleistung an die Kontrolle der Staatspapiere hierselbst, Oranienstraße 92, oder
an eine der Königlichen Regierungs⸗Hauptkassen einzureichen.
Da dessenungeachtet ein großer Theil dieser Papiere nicht einge!
gangen ist, so werden die Besitzer derselben nochmals an deren Ein reichung erinnert.
gemachten Präklusivtermins an uns, die Kontrolle der Staatspapiere oder die Provinzial⸗, Kreis- oder Lokal - Kassen abgeliefert und den Ersatz dafür noch nicht empfangen haben, wiederholt veranlaßt, solchen bei der Kontrolle der Staatspapiere oder bei einer der Regierungs- Hauptkassen gegen Rückgabe der ihnen ertheilten Empfangscheine oder Bescheide in Empfang zu nehmen.
Berlin, den 21. April 1863.
Haupt ⸗ Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Gamet. Löwe. Meinecke.
Berlin, 21. Dezember. Se. Majestät der König haben Aller— gnädigst geruht: dem preußischen Unterthanen, dermaligen Rektor des akademischen Gymnasiums zu Hamburg, Professor Dr. Lud⸗ wig Karl Aegidi, die Erlaubniß zur Anlegung des von des
Großherzogs von Baden Königliche Hoheit ihm verliehenen Ritter⸗
kreuzes des Zähringer Löwen-Ordens zu ertheilen.
Bekanntmachung.
Erfahrungsmäßig tritt während der Weihnachtszeit eine sehr bedeutende Stelgerung des Post ⸗Päckerei⸗Verkehrs ein. Zwar werden seitens der Posibehörden die umfassendsten Maßregeln getroffen, um die ordnungsmäßige Expedition der außerordentlich zahlreichen Packet Sendungen sicherzustellen. Das Publikum ist indeß im Stande, auch seinerseits dazu beizutragen, daß jener ungewöhnlich steigende Verkebr pünktlich bewältigt werde, sobald nicht der überwiegend größte Theil jener Sendungen erst in den letzten Tagen bei den Posten zusammen— trifft. Es ergeht deshalb an die Versender das Ersuchen, die Auf— gabe der Päckereien mit Weihnachts⸗-Sendungen nicht auf die letzten Tage und die äußersten Fristen hinauszurücken, vielmehr im eigenen
Interesse und zur Beförderung des Gesammt ⸗Verkehrs auf eine an;
gemessene frühzeitigere Absendung jener Päckereien Bedacht zu nehmen.
Zugleich wird empfohlen, daß die Signatur und der Name des Bestimmungsorts auf den Packeten recht deutlich und unzweideutig angegeben und etwaige ältere Signaturen, welche sich noch auf der Emballage befinden sollten, von derselben entfernt oder wenigstens unkenntlich gemacht werden.
Berlin, den 2. Dezember 1865.
Der Ober⸗Post⸗Direltor
Sachße.
Summarische Uebersicht der immatrikulirten Stu— direnden auf der Königlichen vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg von
Michaelis 1365 bis Ostern 1866. ;
Zugleich werden diejenigen Personen, welche der⸗ gleichen Papiere nach dem Ablaufe des auf den 1. Juli 1855 fest⸗ gesetzt gewesenen, durch das Gesetz vom 15. April 1857 unwirksam
Von Ostern bis Michaelis 1865 befanden sich auf hiesiger Univerfitãt . Davon sind abgegangen
Es find demnach geblieben Vom 31. Mai bis 4. Dezember 1865 sind hinzugekommen
Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt
d weir ain e, fg.
Inländer 47 Ausländer 5 52
Die juristische Fakultät zählt
Die medizinische Fakultät zäblt .... e, eee, .
114
Die philosophische Fakultät zählt: a) Inländer mit dem Zeugnisse der Reife. . . 169 b) Inländer, auf Grund des §. 35 des Regle⸗ ments vom 4. Juni 1834 immatrikulirt . 4 e) Inländer, auf Grund des §. 36 des Regle— ments vom 4. Juni 1834 immatrikulirt. . 75 d) Ausländer .
Außer diesen immatrikulirten Studirenden be uchen die hie⸗
sige Unibersität: i ö 1 harmaeenten 18 2) Hospitanten
Es nehmen folglich an den Vorlesungen Theil im Ganzen?
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Preußen. Berlin, 21. Dezember. Se. Majestät der König empfingen heute Vormittag die Vorträge des Kriegsminister und des Militair⸗-Kabinets, nahmen im Beisein des Kommandanten militairische Meldungen entgegen und wohnten um 1 Uhr der Tauft des Durchlauchtigsten Sohnes Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Karl im Königlichen Schlosse bei.
— In dem ganzen Umfange des preußischen Postge— biets würden im Monat November d. J. 51 1,626 Stück Post. ln. weisungen zur Post gegeben, mittelst welcher durch Ein- und Aus— zahlung der Gesammt-Betrag von 7,656,770 Thlr. 29 Sgr. 2 FP. vermittelt worden ist. Auf telegraphischem Wege wurden im Monat November d. J. übermittelt 744 Anweisungen, lautend im Ganzen auf 27,802 Thlr. 16 Sgr.
Leba, 17. Dezember. (Osts. Ztg.) Nachdem im Oktober d J. in Leba die erste deutsche Rettungsstation mit dem Boote »Daheim— errichtet worden, ist jetzt auch die zweite in Koppalin (Kreis Lauen. burg) errichtet und das Rettungsboot »Auguste Werner« am 16. d. dort angelangt und aufgestellt worden. Für die Strandstrecke des Lauenburger und einen Theil des Stolper Kreises ist also das Nöthige geschehen. Zur Erhaltung dieser beiden Stationen haben sich im Lauenburger Kreise zwei Lokalvereine zur Rettung Schiffbrüchiger in Leba und Koppalin gebildet, welche unter dem Danziger Bezirks. vereine stehen, welcher die Sicherheit der Küstenstrecke von Leba bit Pillau anstrebt. Die Station »Daheim« in Leba wirkt von det Baake bei Leba-Boor bis zu dem westlichsten Endpunkte des König— lichen Strand⸗Kommissariats Leba⸗Bollenzer ⸗Haken im Stolper Kreise und die Station »Auguste Werner von der genannten Baake nach Osten bis zur Grenze zwischen Pommern und Westpreußen. Er— fordert es die Noth, so wirken die Stationen auch noch über die Grenzpunkte im Westen und Osten hinaus.
Liegnitz, 19. Dezember. In der gestrigen Sitzung der Stadt. verordneten kam der Antrag des Magistrats auf Aufhebung des Einzugs und Bürgerrechtsgeldes zur Verhandlung, und wurde der »Prov. Ztg. f. Schl. zufolge die Aufhebung der angegebenen Ab— gaben einstimmig beschlossen. Mit dem Bürgerrechtsgelde wurde auch die Abgabe von 4 Thlr. zum Bürgerrettungsfond fallen ge— lassen, welche die hiesige Stadt seit dem Jahre 1842 auf Grund eines Privilegiums erhob.
Cöln, 20. Dezember. (Köln. Bl.) Gestern Abend kam auf der Rückreife von Darmstadt nach England der Prinz von Wales hierselbst an und setzte seine Reise nach einem Aufenthalte von z Stunden mit dem 1035 Uhr abgehenden Courierzuge fort. Prinz Wilhelm von Baden passirte heute Morgen auf der Rück⸗ reise von Brüssel nach Karlsruhe unsere Stadt. .
Schleswig⸗Holstein. Rendsburg, 20. Dezember. Statthalter von Gablenz ist heute hier angekommen, zu morgen wird auch die Ankunft des Gouverneurs von Manteuffel erwartet.
Der Verkauf von Schanzenländereien wird fortgeseßt Jetzt beginnt die Licitation derselben bei Hollingstedt, Dörpstedt und Groß Rheide. Die Gebote, die darauf gethan werden, sollen eine bedeutende Höhe erreichen und dem Staate eine nicht geringe Summe einbringen.
Schleswig, 18. Dezember. Das 25. Stück des Verord nungsblattes für das Herzogthum Schleswig! bringt u. A u. folgende Bekanntmachung des Civilkommissarius Herrn von Zedlit * 13. d., betreffend die Vermessung der Häringszäune in der
lei: Behufs der Regulirung des Fahrwassers der Schlei ist eine Ver messung der Häringszäune in der Schlei erforderlich geworden und der Landmesser Detlefsen in Klosterkrug unter Leitung des Kanal Inspektot⸗ Wiechers in Rendsburg mit derselben beauftragt. Beikommende und ins besondere die Besitzer von Häringszäunen werden hiervon mit den Beifügen in Kenntniß geseßt, daß die Vermessungen nicht zu behindern und erfor⸗ derlichen Falls über die Lage der Zäune 2c. die nöthigen Aufklärungen ju ertheilen sind.
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Mecklenburg. Schwerin, 20. Dezember. Meckl. Ztg.) ei dem hohen neuvermählten Paar, Sr. Hoheit dem Herzog und Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Herzogin Wilhelm, fand gestern Abend 6 Ubr im Palais der Frau Großherzogin⸗Mutter ine Damen · Cour statt. Heute wird dem Vernehmen nach die von der eben in Sternberg geschlossenen Landtags Versammlung zur indischen Gratulation committirte Deputation hier zum Empfange zuf dem Großherzoglichen Schlosse erwartet.
Sternberg, 19. Dezember. Heute wurde die diesjährige Session des Landtags geschlossen, nach Mittheilung der Land— lags · Abschiede.
Lübeck, 19. Dezenzber. Die Bürgerschaft genehmigte gestern das Staatsbudget mit 1576283 Mr. 13 Sch. Der Bürgermeister Dr. Torkuhl ist nach 4(jährigem Wirken im Senate durch körper liches Leiden genöthigt worden, aus dem Amte auszuscheiden. Da das hiesige Ober - Appellationsgericht künftig auch als Cassationshof für die vier freien Städte fungiren soll, so wird dazu ein beson— derer Sitzungssaal eingerichtet werden.
Anhalt. Dessau, 19. Dezember. (8. Ztg.) Ihre Hoheit die Frau Herzogin von Altenburg ist gestern Nachmittag hier angekommen, um sich morgen mit den hiesigen Erbprinzlichen Herr schaften und der Prinzessin Elisabeth von Anhalt nach Berlin zu begeben und dort der Donnerstag stattfindenden Taufe des jüngst— geborenen Sohnes des Prinzen Friedrich Karl von Preußen bei- uwohnen. — Hessen. Kassel, 19. Dezember. Graf Karl v. Schlitz, genannt v. Görtz, Großherzoglich hessischer Generalmajor à la suite, überreichte gestern dem Kurfürsten sein Beglaubigungsschreiben als Großherzoglich bessischer Gesandter am hiesigen Hofe.
Darmstadt, 19. Dezember. In der heutigen Sitzung der jweiten Kammer wurde die Prorogation des Finanz- gesetzes auf das erste Quartal 1866 beschlossen. Die Regierung, welche durch den Finanzminister v. Biegeleben vertreten war, hatte ine Prorogation auf. 6 Monate verlangt, der Ausschuß beantragte aber, nur einer solchen auf 3 Monate beizustimmen. Der Aus- schußantrag wurde, nachdem die Vorlage der Regierung mit 26 ge— gen 15 Stimmen verworfen war, mit Z6 gegen 4 Stimmen ange— nommen, ebenso wie der Zusatzantrag, die Regierung möge die Stände so zeitig einberufen, daß eine Prorogation des Finanzgesetzes nicht mehr nöthig werde. — Die Kammer setzte ihre Sitzungen auf unbestimmte Zeit aus. .
Baden. Karlsruhe, 19. Dezember. Der den Stän— den vorgelegte Gesetzesentwurf über die neue Katastrirung der Gebäuden stebt wie das bisherige Gesetz auf dem Grundsatz der Besteuerung des mittlern Kaufwerths, weil dieser am sichersten den Betrag des Reinerträgnisses darstellt, welches von der Steuer be⸗ troffen werden soll. Der damalige Kataster, über 50 Jahre alt, entspricht den Verhältnissen nicht mehr; die neue Katastrirung der Waldungen wurde 1854, jene des landwirthschaftlichen Geländes
1858 angeordnet.
Württemberg. Stuttgart, 19. Dezember. (Allg. Ztg.) Das mit Einführung des deutschen Handelsgesetzbuches in Württem⸗
berg errichtete Oberhandelsgericht und das Handelsgericht für Stutt ⸗˖ gart hatten am 15ten C. ihre erste öffentliche Sitzung. Dem Ober- Handelsgericht sind nur vier Handelsgerichte in Stuttgart, Heilbronnn und Reutlingen, welchen noch Verordnungswege zugetheilt wurden, nach Kammer der Abgeordneten, untergeordnet, gierung die Errichtung von zwei drei hten in jedem Kreis vorgeschlagen hatte. Für Lie keinem dieser Platzgerichte zugetheilten Bezirke bleiben die Oberamts gerichte in Handelssachen wie bisher zuständig. In den Handelsgerichten r. wiegt die Zahl der Mitglieder aus dem Handelsstand der Handels. richter) die der rechtsgelehrten Mitglieder; ibre Beschlußfähigkeit er⸗ fordert zwei rechtsgelehrte und drei Handelsrichter. In dem Ober ·
einem Beschluß der
Beschlüsse mit vier rechtsgelehrten und drei Richtern aus dem Han— delsstande Gandelsgerichtsräthen) zu fassen hat. Das Verfahren ist das öffentlich mündliche, beinahe durchaus dem von der Tommission in Hannover ausgearbeiteten Entwurf einer deutschen Civilprozeß⸗
en. . Wien, 20. Dezember; Die Wiener Ztg. bringt heute einen Artikel, Oesterreichisch ⸗ englischer Handelsvertrag, in
welchem es heißt: Die Grundzüge x Regierung im n gn, ö sof dem Abschluß desselben, zur , . 8*n . u dem Inhalt des Vertrage 8 kannt baben, daß durch den letztern von oͤsterreichischer Seite zunächst das System des Differentialzolles aufgehoben ist und damit die osterreichische e eines der wesentlichsten Grundprinzipe der Handelspolitik aller . lker adoptirt hat. Die Beibehaltung des. Gewichtszollspstems bei der Zoll. erhebung sichert eine leichte Zollmanipulation an allen. Grenzstationen, während die Bestimmung der Zölle nach dem Werthzollspstem der 6 laͤndischen Arbeit den nothwendigen Schutz sichert. — Der an nn 6 des Zolles von 25 pCt. ad valorem, bei Eigenbestimmung des Werthe
des zwischen der österreichischen und der englischen erstrebten Handelsvertrages sind allgemeinen Kenntniß gebracht
Ulm, andere Bezirke im
während die Re⸗
bis drei Handelsgerichten it die int seines verstorbenen Vaters in ihren Aemtern bestätigt.
„Moniteur« bringt diese Entscheidung mittelbar dadurch zur öffent lichen Kunde, daß er einen von Hrn. Bara gegengezeichneten Königs-
alle leichteren, lassen werden.
und Hinzurechnung von Fracht und Spesen, würde, wenn zur allge meinen Norm genommen, den inländischen Produzenten einen Schutz gewähren, welcher nicht blos die inländischen Kensumenten schwer besteuern, sondern auch die ausländische Konkurrenz unmöglich machen würde. Die Regie rung steckte aber diese äußerste Grenze, um die Industriellen zunächst über den Vertrag, der abgeschlossen wurde, ohne sie gehört zu haben, im All⸗ gemeinen, und über die Folgen der neuen Handelspolitik zu beruhigen. Der detaillirte faktische Zolltarif wird dagegen nur festgestellt werden, nachdem sich die Regierung durch eingehende Begutachtungen Sachverstãn diger die Gelegenhelt verschafft hat, allseitig zu erfahren, welcher Schutz den einheimischen Industriellen rationellerweise zu gewähren ist, und genau erwogen worden, wie hoch man die Konsumenten der bezüglichen Pro⸗ duction mit Rücksicht auf die allgemeine Wohlfahrt belasten darf. Der eng- lisch ⸗österreichische Tarif wird jedenfalls so normirt werden müssen, daß ein vielseitiger Verkehr überhaupt möglich wird; möglich in dem Sinne, daß lediglich die höhere Intelligen; und die Genügsamkeit im Gewinn ent- scheidet und die einheimischen Industriellen befähigt bleiben, bei Aufgebot aller Kräfte den auswärtigen Konkurrenten mit Aussicht auf Erfolg zu begegnen, nicht aber fremder Uebermacht unbedingt überliefert werden. Freilich wird bei solchen Versichtsmaßregeln der unmittelbare praktische Erfolg des Handelsvertrags zunächst ein geringer sein; indessen darf man die Vortheile, welche der direkte Verkehr zwischen England und Oesterreich für beide Länder ergeben wird, getrost der Zukunft anheimgeben, da jede Erweiterung des Verkehrskreises an sich von allgemeinem Nutzen ist. Gewiß ist, daß Oesterreich nur von der Entwickelung des Seeverkehrs, also Ermöglichung von Hin- und Rückfracht zwischen den verkehrenden Ländern, rasch einen bedeutenden wirthschaftlichen Fort- schritt erwarten darf; denn namentlich die Produkte des wirtbschaftlich unentwickeltsten Theiles des Reiches, Ungarn, sind zumeist der Art, daß sie nur bei sehr wohlfeiler, also bei Wasserfracht, auf einen weiten und gewinnbringenden Absatz rechnen können. In Anerkennung dieses Ver- hältnisses hat England, obwohl dort keine Schutzzölle mebr bestehen, son dern nur noch Finanzzölle erhoben werden, doch in dem Vertrage bedeu— tende Konzessionen für Holz und Wein, als Haupteinfuhrsprodukten Oesterreichs, zugestanden.
Die telegraphischen Berichte aus den Landtagen betreffen heute nur meist lokale Angelegenheiten; aus Prag wird gemeldet, daß die Wahlen der Großgrundbesitzer für die ausgetretenen Abgeordneten Fürst Carlos Auersperg, Grafen Hartig, Althann, Salm und Morzin auf den g. Januar anberaumt sind. Die Linke und verfassungsfreundlichen Großgrundbesitzer haben an Fürst Carlos Auersperg eine Vertrauens -Adresse gesandt, worin die Erwartung ausgesprochen wird, den Fürsten im Landtage baldigst zu begrüßen. Mit der Üleberreichung der Adresse an Fürsten Auersperg sind zwei Abgeordnete aus dem Großgrundbesitze betraut.
Pe sth, 20. Dezember. (W. T. B) Ein Kaiserliches Hand schreiben an die Bevölkerung von Ofen und Pesih spricht die Ge- fühle der Anerkennung für die Beweise treuer Anhänglichkeit und musterhafter Ordnung aus. Der Kaiser scheidet mit erhöhtem Ver- trauen und Hoffnung baldiger Wiederkehr, von dem festen Glauben beseelt, daß diese frohen Tage den Beginn einer segensreichen Zu⸗ kunft bezeichnen werden. Der Kaiser reist heute Abend ab und trifft morgen in Wien ein.
In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer wurde Carl Szentivanyi mit 179 von 224 Stimmen zum Präsidenten und Graf Julius Andrassy mit 185 Stimmen zum Vicepräsidenten
ernannt. Die Stelle des zweiten Vicepräsidenten und des einen
Schriftführers ist Siebenbürgischen Deputirten vorbehalten. Belgien. Brüssel, 18. Dezember. Koͤln. Ztg.) Nach konstitutionellem Brauche baben die Minister gestern nach der Eides leistung dem neuen Monarchen ihre Gesammt ⸗Entlassung angeboten; Köniz Leopold II. bat dieselbe jedoch abgelebnt und die Räthe Der heutige
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Erlaß vom gestrigen Tage veröffentlicht, demgemäß die Ausführungs Formel der gerichtlichen Urtheile u. des Königs Leopold's II. an
handelsgericht ist das Verhältniß umgekehrt, indem dasselbe seine dem bringt das amtliche Blatt einen
s. w. künftighin den Namen der Spitze tragen wird. Außer Königlichen Gnaden ˖ Akt, welchen den bürgerlichen und militärischen Verurtheilten vor dem 17. Dezember verhängten Strafen er- Der König hat dem Bürgermeister eine Summe von 25,000 Fr. zur Vertheilung an die Armen der Hauptstadt über. macht. König Leopold J. bat der Stadt Brüssel ein Vermächtniß von 200,900 Fr. und ein anderes von gleichem Belang für die Ar⸗ men der Hauptstadt hinterlassen. Die Gerichte, Universitäten und Schulen, die Fabriken und Werkstätten, die Theater und Concertsale öffnen aufs Neue ihre Thore, die Journale verlieren ihren Trauer rand und kehren zur Diskussion zurück, die Kammern thun am künftigen Donnerstag dasselbe. Heute ist in der Kathedrale ein feier · liches Tedeum zu Ehren der Thronbesteigung Leopolds II. in An⸗ wesenheit sämmtlicher Bischsfe gesungen worden. Der König mit seiner Familie, die fremden Fürsten und Botschafter, so wie die Spitzen der belgischen Bebsrden wohnten demselben bei. Nach der firchlichen Feier war großer Empfang im Königlichen Schlosse. — 15. Dezember. Die fremden Fürsten und Botschafter sind sämmtlich abgereist, die Mehrzahl schon am Sonnabend nach dem Gala. Diner. Unmittelbar nach der Eidesleistung empfing der König,
durch