1865 / 307 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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An die Censoren der inneren Censur in den baltischen Gouver—

nements ist, der ⸗Nord. Post zufolge, nachstehende Cirkular ⸗Verfü⸗ Haupt ⸗-Preßverwaltung unter dem

gantz des Chefs der 6. Dezember ergangen:

Die in der Tagespresse erhobene Polemik über die Institutionen und Angelegenheiten der baltischen Provinzen muß um so mehr Ihre Auf⸗— merksamkeit beanspruchen, als sie trotz ihrer ununterbrochenen Fortdauer bis jetzt noch zu keinem anderen Resultate als zu gegenseitiger Erbitte rung und zu einer wo möglich noch größeren Verwirrung und Verdunke— Im Auftrage des Herrn Ministers des Innern habe ich die Ehre, Ihnen folgende Erwä—

lung der durch sie angeregten Fragen geführt hat. gungen und Fingerzeige zu Ihrer Richtschnur mitzutheilen.

Bei der in solchen Fällen unvermeidlichen Einseitigkeit und Unrich

tigkeit der Urtheile über die baltischen Angelegenheiten, die hartnäckig in St. Petersburger und Moskauer Blättern wiederholt werden und sich mehr und mehr verbreiten, muß im Auge behalten werden, daß die erste Veranlassung zu solchen Urtheilen in den baltischen Gouvernements selbst gegeben worden ist, wo nicht nur in Privat -Zeitschriften, sondern auch außerhalb der Presse in Betracht einiger Lokalfragen eine sehr irrthüm liche Ansicht und sehr unrichtige Begriffe hervortreten.

Diese Fehler können von der Haupt ⸗Preßverwaltung allerdings nicht ganz jene gallsüchtigen und bissigen Vorwürfe rechtfertigen, denen gegen wärtig fast alles, was in den baltischen Provinzen zu deren besonderen Institutionen und zum deutschen Elemente in deren Bevölkerung gehört, unterworfen wird. In Folge Ihrer genaueren Kenntniß der lokalen Verhältnisse ist Ihnen bekannt, bis zu welchem Grade die Thatsachen entstellt und verschiedene Umstände einseitig und unvollständig dar— gestellt, und wie diese mehr oder weniger offenkundig einer vorgefaßten oder mit Rücksicht auf sie vorher aufgestellten Meinung untergeordnet werden. Eine der Moskauer Zeitungen ist neuer⸗ dings von den Vorwürfen gegen die Lokal-Institutionen und Stände zu einer direkten Anklage gegen die höchste Regierungsgewalt des Landes übergegangen, indem sie behauptete, dieselbe treffe ihre Anordnungen nur »zum Scheine« und diese eben so unbegründete als unverständige und un passende Anklage wurde zu derselben Zeit erhoben, wo jene Gewalt mit energischer Hand die wichtigsten lokalen Fragen angriff und ihnen eine schnelle unabweisbare Bewegung gab.

Bei alle dem hielt es die Haupt⸗Preßverwaltung nicht für zweck— mäßig, gegenwärtig Repressivmaßregeln gegen die periodischen Blätter zu ergreifen, in welchen falsche Urtheile über die baltischen Angelegenheiten vorkommen. Ein Theil dieser Urtheile ist durch jene lokalen Irrthümer hervorgerufen worden, von denen oben die Rede war, und stammt aus der achtbaren Ueberzeugung von der Nothwendigkeit der Staatseinheit und der Unantastbarkeit der staatlichen Rechte der russischen Nationalität. Die Form, in welcher sich diese Ueberzeugung ausspricht, ist unpassend, aber die Ueber zeugung selbst richtig. Derselben werden verschiedene Uebertreibungen und Verdrehungen beigesellt, aber den ersten Schritt zu der Beseitigung dieser muß diejenige Seite thun, von welcher sie hervorgerufen wurden.

In diesem Sinne wird Ihnen aufgetragen, eine besondere Aufmerk- den. indirekter Weise, zur Aufrechterhaltung und Befestigung der Vorurtheile in Betreff der angeblich in den baltischen Provinzen hervorgetretenen

Rußland dienen könnte.

Aufgabe gestellt hat, die historische Unvermeidlichkeit eines Unterschiedes zwischen Riga und Kosstroma, zwischen Reval und Poltawa zu leugnen, eine Grenze gesteckt werden können.

Von der polnischen Grenze, 28. Dezember. (Osts. Ztg.) Bezeichnend für das Verhalten der römisch⸗katholischen Geistlichkeit Samogitiens der russischen Regierung gegenüber ist eine Anrede, welche der General⸗Gouverneur von Kaufmann bei seiner neu— lichen Anwesenheit in Kowno an den Bischof von Samogi— tien, Wolonczewski, und dessen Domgeistlichkeit bei Gelegenheit der offiziellen Vorstellung derselben hielt. Die Anrede lautete:

Beim Adel sehe ich wenig, aber bei der römisch-katholischen Geistlichkeit gar keine Geneigtheit, die früheren Bestrebungen aufzugeben. Nach allem, was während der Rebellion vorgefallen ist, wäre die Geistlichkeit mehr als irgend Jemand verpflichtet, ihre Handlungsweise zu ändern. Aber davon ist bis jetzt nichts zu sehen. Anstatt sich von dem Vorwurf der offenen Unter terstühung des Aufruhrs zu reinigen und ein der Nation nützliches Streben kund zu geben / anstatt ein erseits das Vertrauen der Regierung zu gewinnen, andererseits, wie es die Pflicht ihres Berufes ist, ihre Gemeinden in deren eigenem Inter⸗ esse über den Willen des Monarchen und die Nützlichkeit der Anordnüngen der Regierung aufzuklären, steht die römisch katholische Geistlichkeit, wie tüher, an der Spitze der regierungsfeindlichen Partei. Ich muß es offen aussprechen: die römisch ⸗katholische Geistlichkeit in der ganzen Telschewer Diözese will sich von den Regierungs ⸗Ansichten nicht durchdringen lassen. Dieser Vorwurf lastet vor Allem auf der Diözesan Behörde. Ew. Hochwürden (sich an den Bischof Wolonczewski wendend) ist es sehr wohl bekannt, daß die von Ihnen adoptirte Handlungsweise mich nicht befriedigt. Meine Geduld ist groß, das wissen Sie, davon haben Sie sich oft füberzeugt. Viele Priester führen genau Ihre Befehle aus, durch sie konnten Sie der Regierung wesentliche Dienste leisten. Sie haben dies nicht gethan; die Priester wirken offen und insgeheim allen meinen Anordnungen entgegen. Wer trägt die Schuld davon? Wollen Sie begreifen, daß Sie dles vor Gott und dem Monarchen werden zu verantworten haben? Sie sind zu der

hohen Stellung, die Sieeinnehmen, berufen, damit Sie dem Wohle d Volkes. dienen Ohne den von mir bezeichneten Weg gtebt kein Volkswohl, und Sie trifft die Verantwortung dafür. Wie höre, berufen Sie sich darauf, daß meine Anordnungen die Verfolgung l. Religion bezwecken. Dieser Vorwurf ist durchaus falsch. Die romisch. n tholische Religion ist hier nie verfolgt worden und. wird hier nie vetfat werden. Die Regierung verlangt nur, daß die römisch katholische Geiß i keit nicht gegen sie konspirire, wie sie es bisher gethan hat und noch hu Ich rede hler zu Ew Hochwürden und zu sämmtlichen Mitgliedern de Kapitels. Bedenken Sie wohl, meine Herren, was Ihr Beruf, waß die Pflicht von Ihnen fordert. Jeder von Ihnen hat einen bestimmten reit der Wirksamkeit. Sie alle knnen auf die Ihnen untergebene Geistlichkei einen guten Einfluß üben. Ich werde noch warten und nach den Handlun gen der Geistlichkeit Ihre Tendenz beurtheilen. Werden Sie gut handeln so werde ich dankbar sein; wo nicht, so werden Sie zur Verantwortun / gezogen werden. « ĩ

Amerika. Die Patrie« enthält folgende Note: »Eine Privatkorrespondenz aus New - York meldet, daß der spanische Ge— sandte zu Washington am 4. d. M. mit Herrn Seward eine Kon. ferenz hatte, in der er demselben von einer Depesche seiner Regie. rung, die auf Chili Bezug hat, Kenntniß gab. In dieser Depeshe erklärt Spanien durchaus loyal, daß es keine Absicht habe, in Ame— rika Eroberungen zu machen. Herr Seward erwiederte, daß Notd— Amerika die strengste Neutralität in dem spanisch-chilenischen Streite beobachten werde, gebe aber beiden Theilen den Rath, sich im In— teresse des Handels zu versöhnen. Einige Tage nachher empfing Herr Seward einen außerordentlichen Gesandten Chili's, dem er die' selbe Auskunft gab.«

Nach Berichten aus Bogota in Neu⸗Granada vom 15. No. vember sind die in verschiedenen Theilen des Staats unterdrückten Unruhen von Neuem in der Provinz Magdalena ausgebrochen. Der General Mosquera wurde im Laufe des Monats Januar zu Bogota erwartet. Seine Wahl zur Präsidentschaft schien gesichert und man rechnete auf ihn, daß er die Ordnung herstellen würde.

Zu Lima befand sich am 20. November der General Van—

sevo an der Spitze der Regierung mit dem Titel eines zweiten VicePräsidenten der Republik, eines Titels, den er schon vor den letzten Ereignissen besaß.

Die Ruhe war in Callao und in der Hauptstadt hergestellt.

Das unter dem 29. Dezember erschienene Ju stiz⸗Ministerial. Blatt Nr. 48 veröffentlicht: eine allgemeine Verfügung vom 13. Dezem. ber 1865, betreffend die Belassung des Gnadengehalts der als Hülfsschreiber bei den Gerichten erster Instanz angenommenen Militair-⸗Invaliden.

samkeit auf die Ihrer Durchsicht unterliegenden Zeitschriften zu verwen⸗ In denselben darf nichts durchgelassen werden, was, wenn auch in

Ferner ein Erkenntniß des Königlichen Obertribunals vom 15. Novem. ber 1865, betreffend die gesetzliche Bestimmung: Wenn bei einem eine Kunft. straße befahrenden Frachtfuhrwerk die Radfelgenbreite den gesetzlichen Vor. schriften nicht entspricht, so haftet neben dem Führer auch der Eigenthümer

ö ,, , , und nicht blos subsidiarisch; es kann daher gegen ihn direkt und allein Klage erhoben werden. Da ist Versuche zur Germanisirung derselben, wie auch in Betreff der vermeint,⸗ ö ge erh gegen ist nur

lichen Ableugnung eines untrennbaren Zusammenhanges derselben mit Je bestimmter und offenkundiger die Anerken. nung dieses Bandes sich in den baltischen Gouvernements aussprechen wird, desto schneller und zweckmäßiger wird den erbitterten Uebereilungen desjenigen Theiles der russischen Presse, welcher sich gewissermaßen die

einmalige Beitreibung der Strafe statthaft.

So wie ein Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenz Konflikte vom 14. Oktober 1865, betreffend die gesetzliche Bestimmung: »Gegen die Beschlüsse der städtischen Behörden über die Be— nutzung des Gemeinde oder Bürger-Vermögens, insbesondere über die Be nutzung der zu diesem Vermögen gehörenden Hütungsreviere ist den dadurch beeinträchtigten Gemeinde ⸗Mitgliedern der Rechtsweg nur alsdann gestattet, wenn sie ihre Ansprüche durch einen privatrechtlichen Titel zu begründen im Stande sind.

Das Amtsblatt des Königlichen Post⸗Departements (Nr. 6l, aus . gegeben zu Berlin den 29. Dezember) veröffentlicht die General Verfügung vom 25. Dezember, betreffend die Abänderung der Instruction über die Ver mittelung von Baarzahlungen durch den Telegraphen, und eine zweite vom 27. Dezember, betreffend die Uebernahme des Postwesens im Herzogthum Lauenburg. welcher die betreffende Con vention vom 17. November e. durch den Staats Anzeiger bereits mitgetheilt) beigefügt ist.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

. Zwei hervorragende Mitglieder der Münchener Künstlergesellschaft sind am 26. d. M. gestorben, der Thiermaler Aug. Schleich, der beson . ders durch seine trefflichen Rauchbilder in weitesten Kreifen sich einen be— rühmten Namen machte, und der in früheren Jahren im landschaftlichen Fach ausgezeichnete Maler Kaiser. Aug. Schleich erreichte nur ein Alter von 52 Jahren.

Sir Charles Eastlake, der vor wenigen Tagen in Pisa gestor— ben, war im J. 1793 geboren und hat als Direktor der Londoner National- Bildergallerie seit 1855 fungirt. Fuselli war sein Lehrer gewesen, und einen Namen als Historienmaler hatte er sich durch sein Bild Napoleons an Bord des Bellerophon erworben. Von seinen späteren Compositionen waren es zumeist die »Pilger im Angesicht Roms«, »Christus in Thränen vor Jerusaleme und »Christus, der die Kinder segnet«“, welche ihm auch außer. halb Englands einen geachteten Namen verschafft und durch gelungene Stiche größere Verbreitung gefunden haben. Ihm verdanken seine TVandsleute mehrere 1lebersetzungen anerkannt trefflicher Werke über Malerei, darunter das von Kugler.

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Statistische Nachrichten.

Die Danziger Rhederei hat im Laufe dieses Jahres, der »Westpr. g zufolge, einen erfreulichen Fortschritt gemacht. Dieselbe bestand am

daste ahre ; ; pon zus— 3 j Verloren gingen im Laufe des 4 Segelschiffe, nach auswärts verkauft wurden 2. Neu erbaut im Laufe des Jahres 10 Segelschiffe (wovon 5 auf der i von J. W. Klawitter, 2 auf der Werft von Feier und Devrient, 1 auf der Werft von W. Grott, 1 auf der Werft von Hanzel und Krausnick, 1 auf der Werft des Herrn Fr. Heyn Schiffsbau, meier L. Grotth, sowie 1 Seedampfer (auf der Werft von J. W. Kla- pitter; von auswärts angekauft wurden 4 Segelschiffe. Am Schluß des qahreß waren im Neubau begriffen 9 Segelschiffe von zusammen circa Bö0 Lasten Tragfähigkeit (nämlich 1 Vollschiff und 3 Barken bei J. W.

flawitter, 2 Barken und 1 Schoonerbark bei Keier und Devrient, 1 Bark

ind 1 Dreimaster Schooner bei W. Grott)h, wovon 8 für hiesige und 1 für Fügenwalder Rechnung. . . ö

Das Amtsblatt (Stück 53) der Regierung zu Erfurt enthält einen

Artikel über die Hauptergebnisse des Militair-Ersatz⸗Geschäftes im Regierungsbezirk Erfurt für 1864, dem wir Folgendes entnehmen: Die gesammte männliche Bevölkerung des Regierungsbezirks, woraus zunächst gie im verflossenen Jahre zur Musterung gekommene Altersklasse der 20 iäh⸗ iigen Militairpflichtigen zu entnehmen war, betrug 176,262 Personen, mit, hin da die Gesammt ⸗Volkszahl nach der letzten Zählung sich auf 361 203 pelief, A878 Prozent der letztern. Von obiger Gesammtzahl, der männ— schen Bevölkerung des vorigen Jahres bestand die erwähnte Altersklasse aus zMiiz Köpfen 2,114 Prozent der gesammten männlichen Bevölkerung). hierzu traten diejenigen Militairpflichtigen aus der 21 25jährigen Alters. lasse, die noch nicht zur Einstellung gelangt waren, mit zusammen 67186 Passonen, so daß im Jahre 1864 die wirkliche Gesammtzahl der gesetzlich zur Musterung gehörigen Militairpflichtigen 10.559 ausmachte. Von 862 der letzteren hat jedoch der zeitige Aufenthaltsort nicht ermittelt werden sznnen. Wegen Uebersiedlung in andere Kreise, oder weil sie nach dem Hesetz dort gestellungspflichtig geworden, mußten ferner beim dies. seitigen Ersatzgeschäft 1883 Mann außer Betracht kommen, in gleichen diejenigen 496 Militairpflichtigen, welche ohne Entschul⸗ digung im Termine ausgeblieben, nicht minder solche Personen, welche, theils als dreijährige Freiwillige bei den Truppen eingetreten waren theils die Berechtigung als einjährige Freiwillige erbalten hatten, oder auch als Stu⸗ dirende der Theologie oder Priester-⸗Amts Kandidaten zurückgestellt resp. vom Militairdienst ganz befreit worden, wie nicht weniger solche Militairpflichtige, welche aus anderen gesetzlichen Gründen z. B; wegen Mindermaß nach dreimaliger Zurückstellung zur ErsatzReserve überwiesen werden muß, len. Die Summe der letzteren betrug für den ganzen Regierungsbezirk 14632. Außerdem waren von der Gesammtzahl der gesetzlich zur Musterung gehörigen Militairpflichtigen 16 zum Train, ausschließlich der zu Train ; sahrern Ausgehobenen, bezeichnet, 3378 als zeitig unbrauchbar 18 in Be— rückschtigung häuslicher Verhältnisse, 2A, weil sie sich wegen Vergehen, die mit entchrenden Strafen bedroht sind, in gerichtlicher Untersuchung befinden, auf ein Jahr zurückgestellt, so daß überbzaupt nur 1512 Militairpflichtige zur Aushebumg verblieben. Hiervon kamen zur Einstellung: 14883. ö

Dispönibel blieben aus der 20. 31, resp 22jährigen Altersklasse 24 Mann, was unter Hinzurechnung von 1488 Mann die oben angegebene Zahl von 1512 Mann ergiebt. Es muß jedoch hierbei bemerkt werden daß diese disponibel gebliebenen 24 Mann nicht waffenfähig, sondern nur zum Oekonomie⸗Handwerker⸗Dienst brauchbar, und wegen Ueberzahl bei dieser Kategorie nicht zur Einstellung gekommen sind. Der spãtere Bedarf an Nacherfatz konnte, auch einschließlich der zum Aushebungsbezirk gehörigen Kreise des Regierungsbezirks Merseburg, nicht gedeckt werden und sind ö. alle disponiblen waffenfähigen Leute in dem Aushebungsbezirke zur Ein— ellung gelangt. .

ö Pe Mimtsblatt der Regierung zu Merseburg, Stück 51, ver · özffentlicht die Haupt ⸗Ergebnisse des Geschaftsbetriebes der ae,, dem betreffenden Regierungsbezirke pro 1864. Hiernach 6 in den 30 Städten resp. Kreisen, in denen Sparkassen errichtet sind, die Ein lag en am Schlusse des Jahres 1863: 8.557375 Thlr. 18 Sgr. 5 Pf. . wachs während des Jahres 1864 durch neue Einlagen; ,, . r. 1 Sgr. 5 Pf, durch Zuschreibung von Zin sen; 207, 143 . gr. 9 Pf; die Ausgaben im Jahre 1864 für zurückgenommene Einlagen Ig9l9 004 Thlr. 3 Sgr. 5 Pf, die Einlagen nach dem Abschlusse . 16h: g, 105,167 Thlr. 4 Sgr. 2 Pf. und der Bestand des Reserve Fon 30919 Thlr. 27 Sgr. 7 Pf. ; .

3 . Areal 8 . Petersburg beträgt, nach der ,, Itg . 3, geg, 2659 Desss. 36 Faden, davon sind Sa5 5b Dessf, ö. Hoden angebaut, 2663292 Dessj. 54 Faden nicht angebaut, und ö. ö 1381 Faden Unland. Wird das Kirchenland ane gef dlesen / hf. 1. der Abschätzung unterliegt, so bleiben für das angebaute Land . . ] j. 12z1 Faden, für das unangebaute 2652591. Dess. 1548 Fa . . ö daz Uniand! zi, i5ß Desss. s54 Faden, im Ganzen 340427 essi.

lz5 Faden.

Nachrichten. .

dort Schritte zur Bildung einer ütischen Haiden gethan sind. ant M. Drewsen in Silke⸗

borg, der Ingenieur ˖ Capitain Dalgas und der Etatsrath Westenholz, sind zur Ausarbeitung eines Planes zusammengetreten. . Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Die von dem Vorsteheramt der hiesigen Kaufmannschaft

Landwirthschaftliche

Aus Jütland wird berichtet, daß Gesellschaft behufs Urbarmachung der 1 Verschiedene Männer, worunter der Papierfabrik

Memel.

sestgeftellte und von der Königlichen Regierung bestätigte neue Boͤrsen · Ord·

(Königsb. Z.) Das Eis des Mem elstro⸗ mes, welches am 16. zum Stillstand gekommen, rückte in den Tagen vom 21. 23. Dezember gänzlich ab. Nach dieser Katastrophe fiel das Wasser um 3 Fuß. Der jetzige Wasserstand der Memel beträgt 6 Fuß. Trajekt und Postverbindung init dem jenseitigen Memel Ufer ist im besten Gange.

Dortmund, 26. Dezember. . 3. ö. k J und Hütten -Gesellschaft ist nunmehr zu Stande gekommen, sie n ich mit ,, von 800,000 Thlr. Actien und S800 009 Thlr. Obligationen arbeiten. Auf dem »Vulkan« ist bereits ein Hochofen mit einer täglichen Production von 55,000 Pfd. Eisen im Gange) mit der In betriebsehung der anderen Oefen ist man beschäftigt. Zunächst werden nur Vulkan «, Zeche »Hansa« und »Castan« für Rechnung der Gesellschaft be⸗ trieben werden. Außerdem steht der Abschluß eines Pacht. Vertrages mit einer bedeutenden Kohlenzeche nahe , ö . Gesellschaft auch den Kohlenvertrieb in großem Maßstabe übernehmen wird.

n,, * Dezember. (Elbf. Z) Der Trajektdienst bei der abgefahrenen Pontonbrücke wird durch den Dampfer und die Schalde am Sicherheitshafen besorgt. Letzterer ist mit Schiffen aller Art darunter 13 Dampfschiffe gefüllt. Das Treibeis (Mosel und Main Eis) ist heute Abend stärker geworden, und hat sich bereits Randeis am Werft festgesetzt. Die Mosel steht bereits, wie verlautet, seit diesem Morgen. Die Binnengewãässer find sämmtlich stark gefroren und steigt die Kälte bei vorherrschendem Nordost. . . Das Amtsblatt (Stück 50) der Regierung zu Aachen bringt einen Artikel über den Bau der rheinisch · west fälischen, polytech nisch en Schule in Aachen, dem wir Folgendes entnehmen: Während des Monats

November sind die Fundament ⸗Arbeiten in der Art fortgeschritten, daß nicht

nur letztere vollendet und mit Asphalt abgedeckt sind, sondern auch noch nahrzu' die ganze unterirdische Kanal Anlage, zu deren Ausführung das Jahr 1866 in Aussicht genommen war, unter dem ganzen zu bebauenden Platze fertig gestellt werden konnte.

Laut Verfügung der Königlichen Regierung vom 3. November c. wurde bestimmt, den Socket der Hauptfront in Stenzelberger Trachit, die Seiten fronten aber, mit Rücksicht auf den Baufonds, in der weniger feinkörnigen und poröseren Niedermendiger Basaltlava herzustellen. . ö

In der rechtzeitigen Beschaffung der übrigen im nächsten Jahre zu verwendenden Materialien sind namhafte Schwierigkeiten hervorgetreten, und zwar insbesondere in Bezug auf die Beschaffung guter, brauchbarer Ziegel steine einerseits und in der Beschaffung der erforderlichen Moselsandstein- quader andererseits. Die Beschaffung der zu verwendenden Blendziegel ist gesichert, so wie auch Verhandlungen zur Beschaffung der im nächsten Jahre zu verwendenden Bauhölzer, so wie zur Verdingung der im nächsten Jahre auszuführenden Steinhauer, und Zimmexarbeiten angebahnt sind. Aus- geführt wurden bis heran circa 600 Schachtruhen Fundament Mauerwerk.

Das ganze Gebäude inkl. Laboratorium nimmt einen überbauten Raum ein von 35,161 Quadratfuß oder 1 Morgen 54)“ Quadrathruthen, die mit massiven Gewölben überdeckten Räume beider Gebäude umfassen die Gewölbe in plano gemessen) eine Fläche von 1 Morgen 585 Qua · dratruthen. Die plafonirten Decken in beiden Gebäuden umfassen eine Fläche von 1 Morgen 147 Quadratruthen. . .

Im Vergleich zu den großartigen süddeutschen und schweize⸗ rischen polytechnischen Schulen verhält sich das Aachener Polzt chni. kum zu jenen wie folgt: die polytechnische Schule in Zürich exkl. Labora-⸗· torium und exkl. des Flügels der Universität nimmt eine bebaute Fläche ein von] 51,5726 Quadratfuß preußisch, die polytechnische Schule in Karlsruhe 33 509 desgl, die polytechnische Schule in Stuttgart 22,711 desgleichen, die polytechnische Schule in Wien 16,100 desgl. Das Aachener Poly; zechnikum enthält exkl. Laboratorium eine bebaute Fläche von 29, 153 Quadratfuß, rangirt also nach seiner Größe, wenn man berücksichtigt, daß von den 35,909 Quadratfuß bebaute Fläche der Karlsruher Anstalt 9609 Quadratfuß auf einen Seitenflügel fallen, welcher die Maschinenbauschule enthält und nur einstöckig erbaut ist, gleich nach der Züricher polytechnischen Schule. Aus den vorstehend angeführten Zahlenverhältnissen mag ersehen werden, welche Schwierigkeiten zu überwinden sind und welche glücklichen Umstände n, , . wenn der Bau bis zum Herbste des Jahres 1868 vollendet werden soll. 8. . Jahr gt . 27. Dezember. Mit dem Abfahren der hiesigen Schiffbrücke wurde gestern Nachmittags 3 Uhr hegonnen. Diese Arbeit war bei Ein= tritt der Dunkelheit zu Ende geführt. Seit 24 Stunden hat sich das Eis im Rheine beträchtlich vermehrt und man kann nun die Schifffahrt als vorerst vollständig geschlossen betrachten. Die letzten Fahrzeuge, welchen es gestern noch gelang, unseren Hafen zu erreichen, bestanden in einem aus Holland kommenden 1 2 Schleppkähnen, die mit etwa

00 Etrn. Kolonialwaaren befrachtet waren, . ,,, esel, 27. ö ö verflossener Nacht hat sich das Eis

d vermehrt. Wasserstand 2“ . . .

,, ö Seit der Nacht treibt der Rhein mit Eis. Das Abfahren der Brücke steht heute in Aussicht. Unsere beiden Flüsse treiben, die Mosel bereits seit Montag Abend, der Rhein seit gestern Nach mittag viel Eis an unserer Stadt vorbei. Beide Häfen sind mit Schiffen überfüllt. Gestern Abend ist der seit einigen Tagen herrschende Ostwind nach Süden übergegangen, und steht zu erwarten, daß dadurch ein Ab⸗ fahren der hiesigen Rheinbrücke einstweilen noch nicht nöthig sein wird.

d J 89 s. . 54 TDeznenber. Das Treibeis in der Mosel hat sich in de Nacht

vom 2bösten auf den 26sten d. Mts. von Bremm aufwärts bis Aldegund festgesetzt.