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Prinzen Heinrich ist noch keine Besserung eingetreten. Ihre Königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin machte gestern nach längerer Zeit die erste Ausfahrt.
— In der heutigen (2.) Sitzung des Hau ses. der Abge⸗ ordneten, welche Präsident Grabow mit geschäftlichen Mitthei⸗ lungen um 103 Uhr eröffnete, wurde der Tagesordnung gemäß das Resultat der Wahlen der Vorsitzenden und Schriftführer der Ab- theilungen mitgetheilt und demnãchst , Wahl des Büreaus des Hauses geschritten. Zum Präsidenten wurde Ober Bürgermeister Grabow, zum ersten Vice ⸗Präsidenten Abg. Lon Unruh, zum zweiten Vice⸗Präsidenten Abg. von Bockum ˖Dolffs gewählt, welche die auf sie gefallene Wahl sämmtlich annahmen. Die Wahl der Schriftführer wurde vorgenommen.
Montjoie, 13. Januar. Das hiesige gendes: Auf die von den Herren rte der Kreisstandsmitglieder und joie, Sr. Excellenz dem Herrn Minister des Innern in Berlin über— reichte Denkschrift, betreffend die Nachtheile, welche den Kreis Mont— joie durch das beabsichtigte Aufgehen desselben in den Kreis Eupen treffen würden, empfing ich von dem Herrn Minister folgendes Reskript: ) 4 Ew. Hochwohlgeboren werden mit Bezug auf die mir übergebene
Denkschrift vom 28. November d. J. hierdurch benachrichtigt, das in weiterer Erwägung der Verhältnisse und in Berücksichtigung der von Ihnen vorgetragenen Umstände die Königliche Regierung zu Aachen ver— anlaßt worden ist, die getroffenen Einleitungen zur Vereinigung des Kreisfes Montjoie mit dem Kreise Eupen bis auf Weiteres auf sich ruhen zu lassen. Es bleibt Ihnen überlassen, die Mitunterzeichner der Denkschrift hiervon in Kenntniß zu setzen. Berlin, den 27. Dezember 1865. Der Minister des Innern. gez. Graf. Eulen burg.« An den Herrn C. de Bergbes Hochwohlgeboren zu Montjoie.
Es gereicht mir zum besondern Vergnügen, dieses zur Beruhi⸗ gung der Kreisstands Mitglieder, so wie des ganzen Kreises ver— offentlichen zu können. Montjoie, den 8. Januar 1866. Der erste Kreis-Deputirte. Carl de Bergbes.
Schleswig⸗Holstein. Eckernförde, 13. Januar. Nord. Ztg. Heute Mittag kam der Gouverneur von Schleswig hier an, um die am 15. d. M. in ihre Heimath zurückkehrenden, zur Zeit hier garnisonirenden 2 Compagnieen des 2. Bataillons b. Ost· Freußischen Infanterie ⸗ Regiments Nr. 43 zu inspiziren.
Kiel, 15. Januar. (Kiel. Z) Dem Vernehmen nach ist für die zu erbauende Sternwarte eine hinter dem Düsternbrooker Gehölz gelegene Koppel des Herrn Lehmann von der Herzoglich holsteini⸗ schen Landesregierung angekauft worden. — Das Königlich preußische Kanonenboot Cyclop. hat sich Vormittags
Kreisblatt enthält Fol⸗
be⸗
an die Schiffsbrücke gelegt, um morgen früh die See -Artillerie⸗ Compagnie nach Frie
drichsort überzuführen.
Sachsen. Dresden, 16. Januar. (Di. J.) Die Rückkehr Sr. Majestät des Königs aus München erfolgte gestern Nacht A2 Uhr. Allerhöchstderselbe wurde im Wartesalon des Leipziger Bahnhofes hier von Ihrer Majestät der Königin Marie, Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen, der Frau Kronprinzessin, dem Prinzen Georg, der Frau Prinzessin Georg und der Prinzessin Amalie empfangen.
Frankfurt a. M., 16. Januar, Die offizielle Mittheilung über die Bundestagssitzung vom 13. Januar lautet: Die Bun⸗ des versammlung empfing die Notificationsschreiben Sr. Majestät des Königs der Belgier, Leopold II., mit den Anzeigen vom Tode des Königs Leopold J. und seiner eigenen Thronbesteigung; zur Beant— wortung derselben ward das Präsidium ermächtigt. Auch wurden der Bundespersammlung die neuen Kreditive des Königlich belgischen Gesandten, Baron Beaulieu, vorgelegt. — Baden, Sachsen ˖ Alten⸗ burg, Oldenburg und Schwarzburg⸗Rudolstadt erklärten ihre Be— reitwilligkeit zur Fortsetzung der matrikularmäßigen Beiträge für Herausgabe der monumentà Germaniae inedita unter den Vor— aussetzungen der desfallsigen Ausschußanträge, während Weimar, Gotha, Mecklenburg- Schwerin und Mecklenburg ⸗Strelitz die gleiche Bereitwilligkeit von der Annahme eines modifizirten Antrages von der Königlich bayerischen Regierung abhängig mach— ten. Von Sachsen ⸗Altenburg, Schwarzburg-Rudolstadt und Hessen— Homburg wurden die Standesübersichten der Militairkontingente uͤberreicht, und von Hamburg angezeigt, daß das allgemeine deutsche Handelsgesetzbuch nach Maßgabe des am 22. Dezember v. J. publi⸗ zirten Einführungsgesetzes am 1. Mai d. J. in Wirksamkeit treten verde. Die Reciamasions⸗Kommission legte eine Uebersicht ihrer Geschäftsführung während des verflossenen Jahres vor und der Militairausschuß berichtete über die Kanzleikosten der Militairkom⸗ mission. — Nachdem hierauf über das Unterstützungsgesuch eines ehemaligen Marineoffiziers abgestimmt worden, fand die Wahl siatt zur Ergänzung der durch die ÄUbberufung des Staatsraths von Rein hard unvollzählig gewordenen Ausschüsse. — Schließlich nahm die Bundesversammlung einige Privateingaben entgegen.
Bayern. München, 15. Januar. (N. C) Der neu er. nannte Gesandte Englands, Lord Howard, bisher Gesandter in Hannover, ist gestern Nachts hier eingetroffen. — Gestern ist auch der zur Notifizirung des Thronwechsels in Belgien abgesandte außer
Anthon und Merkelbach, Depu⸗ der Stadtverordneten von Mont⸗
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men.
ordentliche Gesandte Baron de Tornaco mit Begleitung hier an. gelangt. — Nach dem heute Morgens über das Befinden der Frau Herzogin Sophie erschienenen Bülletin schreitet die Besserung fort. — In seiner vorgestrigen Sitzung wurde vom Gesetzgebungz. Ausschusse der Kammer der Abgeordneten das XIV. Hauptstück, welchtz die Lehre über den Augenschein und die Sachverständigen enthält, in Berathung gezogen. = Das Staatsministerium des Innern hat in Betreff de Thätigkeit der Distrikts⸗Polizei Behörden unterm 11. diese Monats eine umfangreiche Entschließung erlassen. Als Motiv z derselben wird angeführt: »Ueber den unbefriedigenden Stand der öffentlichen Sicherheit werden noch fortwährend aus verschiedenen Theilen des Königreichs Klagen laut, bei welchen zugleich nicht selten den Distrikts⸗Polizei⸗Behörden zum Vorwurf gemacht wird, daß se in Bezug auf die öffentliche Sicherheit, entsprechende Thätigkeit entwickeln. « Besterreich. Wien, den 16. Januar. Den heutigen Wiener Blättern entnehmen wir folgende Landtagsnachrichten: Innsbruck, 15. Januar. Dem Landtage wird mitgetheilt, daß
mit allerböchster Entschließung vom 9. d. M. dem vom tirolischen Land.
tage genehmigten Entwurfe der Gemeindeordnung und Gemeindewall ordnung die allerhöchste Sanktion ertheilt wurde. Die Anträge des Aut schusses über die Ergänzung der Landesuniversität durch Errichtung eint mediünischen Fakultät wurden angenommen. Der Mehraufwand ist mi 80090 Fl. berechnet, wovon 5009 Fl, Die Mittheilungen der Statthalterei über bedeutende Aufforstungen wer. den zur befriedigenden Nachricht genommen.
Laibach, 15. Januar. Der Statthalter pellation der slovensschen Abgeordneten, betreffend die Festsetzung eine Grundbesitzers durch einen Beamten des Bezirksamtes, in dem Sinmt daß gepflogene Erhebungen diese Maßregel als eine gesetzliche Ahndum des verletzten Amtsgeheimnisses herausstellen.
Lemberg, 15. Januar. Eine Zuschrift der Statthalterei wird vrt lesen, womit die kaiserliche Sanktion des Nothstandsgesetzes kundgegeben wird. Der Beschluß wegen der galizischen Kreditanstalt wird in diitte Lesung angenommen. Hierauf Bericht der Petitionskommission.
Czernowitz, 15. Januar. Der Landeshauptmann bringt zu Kenntniß, daß Se. Majestät die Adresse des Landtages mit besonderen Wohlgefallen zur Kenntniß genommen habe. Die Mittheilung, » daß Rü Regierung und der Bischof die Garantie des Landes für das Anlehr von 3 Million aus dem Religionsfonde fordern, wird dem Nothstandt⸗ ausschusse zur schleunigen Berichterstattung, die Vorlage des Landesaut— schusses wegen Aenderung der Agrargesetzgebung einem Ausschusse von 7 Mitgliedern zugetheilt.
Agram, 15. Januar. In der heutigen Landtagssitzung wunne verlesen; Ein Erlaß der Hofkanzlei, worin eröffnet wird, daß der von Landtage unterbreiteten Repräsentation wegen Entsendung von Deputir ten aus dem Peterwardeiner Regimente zu dem gegenwärtig tagenden Landtage nicht willfahrt werden könne.
Schweiz. Bern, 14. Januar. (Fr. I) Heute versammtl sich das Schweizervolk, um über die Bundesrevision abzustim Das wahrscheinliche Ergebniß wird die Annahme der wich obgleich auch in dieser Beziehung die Stim antonen sehr verschieden ist Die Land. Nidwalden wollen alle Artikel ohne Au der letzten Woche fanden noch sehr vit Volksbersammlungen statt. Zur Annabme theils aller, theils da wichtigsten Artikel verwenden sich die Liberalen der Kanton Wallis, Neuenburg, Solothurn, die Mehrzahl der Berner ( beralen; auch im Aargau ist man der Annahme günstig; ebe so wollen in Luzern, Zürich, Schaffhausen und Glarus Liberalen für die Revision stimmen. Außer den ultramontane Kreisen werden die Kantone Graubündten, die Mehrzahl vo St. Gallen, Waadt und der ganze bernerische Jura verwerfen. D
tigeren Artikel sein, mung in den einzelnen gemeinden von Uri und nahme verwerfen. In
Bundesrath hat Einrichtungen getroffen, daß das Resultat der Ab
; An die Stelle Carracio li's, der nach Madrid beordert wurde, ist Graf Mamiani zun italienischen Minister bei der Eidgenossenschaft ernannt. — Die Kl nigin von Spanien hat der neu erbauten katholischen Kirche in Be 3000 Fr. geschenkt. — In der Nacht vom 9g. auf den 10. d. hi sich in Bern der erste Schnee dieses Winters gezeigt, jedoch in sck geringer Quantität. Die Witterung ist so gelinde, daß am Nel jahrsmorgen viele Berge der Schweiz, wie Faulhorn, Niesen n bestiegen wurden. — Die Berner Universität zählt in diesem Wint 235 Studenten, darunter 41 nichtbernerische Schweizer und 62 länder. — 15. Januar.
stimmung möglichst rasch bekannt wird. —
stimmung über die Revision der
die meisten verwerfenda
wahrscheinlich. Die Kantone, welche St. Gallen, Graubünden,
Stimmen aufweisen, sind Bern, Luzern, Waadt, Appenzell. zwischen s0⸗ und 9h, 0009. Das Resultat aus den Kantonen Gen und Basel ist noch nicht bekannt.
Großbritannien und Irland. London, 15. Januq!
Stadt und Grafschaft Dublin sind gestern im Ausnahmẽzustan
Ruhe und Ordnung nicht di
das Land und die Hauptstadt tragen, .
beantwortet die Int .
Nach der bis gestern Abend bekannt 7 wordenen Stimmenzahl ist das Endergebniß der eidgenössischen . Bundesverfassung nei ungewiß, jedoch ist die Annahme der Revision mit geringer Mehrht
Bis jetzt beträgt die Zahl der Abstimmende
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damit die Behörden Haussuchungen nach Waffen, sein sollen, anstellen können. Zwei Jahre Gefängniß werden als Strafe des Ungehorsams gegen die Vestimmungen der Proclamation angedroht. Der Fenier O Keeffe ist zu zehnjähriger Zwangsarbeit verurtheilt worden.
Vor Harmouth sind zwölf Männer in einem heldenmüthigen Bestreben, Schiffbrüchige zu retten, eines ehrenvollen Todes umge— kommen. Zu einem Fahrzeuge, welches Nothsignale aufgestellt hatte, wagten zwei Rettungsboote sich hinaus, von denen das eine von einer heftig anstürzenden Woge umgeworfen wurde, 16 Männer mit ihm. Nur vieren gelang es, das Ufer zu erreichen; die übrigen er— tranken.
Ein Telegramm aus Malta vom 12. Januar meldet, daß die Telegraphenlinie zwischen Malta und Alexandrien wieder hergestellt ist, und die Sendung von Botschaften nach Egypten, Indien und Australien auf keine Hindernisse mehr stößt.
erklärt worden, welche in großer Menge versteckt
Spanien. Madrid, 16. Januar. Die Insurgenten unter
rim haben gestern Abend kurz vor 8 Uhr den Guadiana über—
schritten und setzen wiederum in großer Eile ihren Marsch immer in der Richtung nach der portugisischen Grenze fort.
Einem Telegramm aus Madrid vom 15. d. zufolge über Bayonne, den 16. 6. sagt die Correspondencia⸗: Die Regierung wird auf dem Boden des Gesetzes stehen bleiben, Ersparnisse ein⸗ treten lassen, die Steuern herabsetzen und alle diejenigen Freiheiten zugestehen, welche sich mit der Ordnung vereinbaren lassen. — Die Insurgenten befinden sich noch immer in den Bergen von Guada— fupe und wenden sich nach der Provinz Badajoz.
Aus den spanischen Provinzen erhält man hier und da einige Berichte, dieselben sind aber auch sehr karg, in sofern es sich um Madrid handelt. Die »Patrie meldet unter dem 13. Januar wie folgt: Es unterliegt heute keinem Zweifel mehr, daß die Primsche Conspiration vollständig gescheitert ist. Von den 900 Soldaten, welche ihm folgten, haben sich etwa 560 ergeben. Diese Unglück lichen sind von Allem entblößt. Die drei Regimenter, welche revol⸗ tirt hatten, werden ganz neu gebildet werden. Die Soldaten werden wahrscheinlich begnadigt und nur die Offiziere vor ein Kriegsgericht gestellt. Der letzteren sind nur drei. Die Zahl der treugebliebenen Offiziere beläuft sich auf 24, und sollen die— selben für ihre Treue belohnt werden. Die Königlichen Truppen haben mit vielem Zusammenhang und mit großer Aktivität gehan⸗ delt. Das ganze Insurgenten ⸗ Corps ist umzingelt. Die Soldaten des Regiments Almansa, die sich freiwillig als Gefangene stellten, haben ausgesagt, daß Prim ihnen am 11. d. Abends selbst erklärte, er sehe keine Aussicht mehr auf Erfolg und fordere sie daher auf, sich zu ergeben; er selbst werde schon durchkommen. Man versichert, daß er am 12. nebst 5 seiner getreuesten Gefährten sich in Bauern⸗ kleider gesteckt habe, um so leichter nach Portugal zu entkommen. Die Königin erhält täglich neue Unhänglichkeits Erklärungen. Die Herzogin von Vittoria wurde am 11. von der Königin wieder empfangen und erneuerte im Namen ihres Gemahls und für sich die Versicherungen der Treue. Dieser einfache Schritt hat zu dem Ge⸗ rüchte Anlaß gegeben, Espartero werde ein neues Kabinet bilden. — Der „»Abend⸗Moniteur« bringt unter dem 13. und 14. folgende Mittheilun⸗ gen: »Man ist der allgemeinen Ansicht, daß die Regierung jetzt und mit Recht sagen kann, daß sie der revolutionairen Bewegung Meister ist. Wahrscheinlich wird man binnen Kurzem die Nachricht erhalten, daß Prim mit seiner Bande die portugiesische Grenze überschritten hat. Seine Conspiration, die seit langer Zeit angezettelt worden war, hat ohne Zweifel weite Verzweigungen in der Armee und in der Bevölkerung einiger großen Städte. So lange Prim im Felde stand, durfte man andere Schilderhebungen an verschiedenen Orten Spaniens befürchten. Die Entschlossenheit O' Vonnell's und die Bestimmtheit seiner Maßregeln haben diese große Gefahr beschworen. Die Centralpunkte, wo Unordnungen zu befürchten waren, wurden auf das strengste über⸗ wacht; die Regimenter wurden versetzt, oder andern Kommandanten anvertraut, noch andere wurden nach Madrid verlegt, um dort bestän⸗ dige Ueberwachung zu erfahren. Diese gefährliche Operation wurde mit dem besten Erfolge gekrönt. Die Königliche Autorität wurde dadurch aufrecht erhalten, und allenthalben bewies die Bevölkerung, daß sie der Militair-Emeute satt sei und befürchtete, durch eine Re- volution die ökonomischen Vortheile zu gefährden, denen Spanien entgegengeht. Hierin lag die Hauptstütze der Regierung. — Die neuesien telegraphischen Depeschen vom I4. d. M. melden, daß Prim sich dem Guadlana näherte; vor seinen Verfolgern war er im Vor⸗ sprung; letztere bestanden hauptsächlich aus Artilleristen, Genietruppen und schwerer Kavallerie, die in den Bergen nicht schnell genug vor
rücken können. Immerhin versucht eine aus Badajoz ausgerückte
Kolonne, Prim von der portugiesischen Grenze abzuschneiden, von der er, wie es heißt, nur noch etwa hundert Kilometer entfernt ist.
Briefe aus Madrid vom 12. Januar melden, daß sich der Senat am Tage vorher in außerordentlicher Sitzung versammelt hat und daß eine Kommission ernannt worden ist, um über das Ansuchen der Regierung, den General Prim, welcher Senator ist, als Anstifter und Anführer eines Militair⸗-Aufruhrs vor die kompe—
tenten Gerichte zu stellen, obne dadurch den Verfügungen des Senats⸗ Reglements gegen Senatoren, die auf offener That ergriffen worden sind, Eintrag zu thun, einen Bericht auszuarbeiten.
Italien. Florenz, 15. Januar. Marquis Massimo
d'Azeglio ist heute Vormittag verschieden.
Türkei. Die Gesandtschasten Italiens, Griechenlands und Schwedens haben sich an die Vertreter der Großmächte in Konstan— tinopel gewandt, um deren Verwendung bei der türkischen Regierung anzurufen, damit diese zur Sicherung der Schifffahrt an den türki⸗ schen Küsten, namentlich aber in der Einfahrt des Bosporus, wirksame Vorkehrungen treffe.
Dänemark. Kopenhagen, 12. Januar. Die Regierung reflektirt auf die Anlage eines eisfreien Nordseehafens bei Esbjerg im westlichen Jütlande. Es wird ein Tiefgang von 13 Fuß mit einer Bausummẽ von zusammen 530,000 Thlr. dänischer Reichsmünze in Anschlag gebracht.
— 16. Januar sper Telegr.). Die offiziöse »Berlingske Ti⸗ dende: erklärt in ihrer Revue, alle Gerüchte von Anträgen däni⸗ scherseits auf Intervention der Schutzmächte in Griechenland seien ungegründet. Der König von Griechenland baue fest auf die Liebe des hellenischen Volkes für sein Vaterland und eine günstige Ge— staltung seiner Zukunft. General Ozholm ist nach Mexiko entsandt, ,, nach Brüssel; sie überbringen den Elephan— en ⸗Orden.
Amerika. Der Postdampfer Tasmanian« bringt Nachrichten
aus Valparaiso 3Zten, Callao 10ten, Panama 22sten, Kingston Zösten, Thomas 30. Dezember. ; BDer glückliche Ausgang des Seegefechts von Papu do (dessen in New-Horker Berichten schon kurze Erwähnung geschehen ish) hat in Chili eine freudige Erregung wachgerufen. Rach der chilenischen Darstellung des Ereignisses hatte die Korvette »Esmeralda« 20 Kanonen und 123 Mann) Kunde erhalten, daß das spanische Lanonenboot »Copadonga« (6 Geschütze und 137 Mann) im Be— griffe war, von Coquimbo nach Valparaiso auszulaufen. Die »Es⸗ meralda⸗ legte sich daher in dem nördlich von Valparaiso gelegenen Hafen Papudo auf die Lauer und als die ⸗Covadonga« vorbeifuhr, kam sie aus dem Verstecke zum Angriff hervor. Der Kampf dauerte nur zwanzig Minuten; 15 chilenische Schüsse rissen dem Spanier Bugspriet und Topmast fort und eine Kugel durch⸗ bohrte den Rumpf, worauf er die Flagge strich. Von den vier Schüssen, welche gegen die Esmeralda gerichtet wurden, traf nur einer. Die Chilenen verloren keinen Mann; von den Spaniern fielen zwei, vierzehn wurden verwundet und der Rest, 121 Mann nebst Capitain und Offizieren, gerieth in Gefangenschaft, die Gefan⸗ genen wurden sofort ans Land gebracht und am folgenden Tage nach Santiago befördert. Der Commandeur der »Esmeraldan, Namens Williams Robolledo, ein Engländer, ist zum Post ⸗Capitain beför⸗ dert worden. Das eroberte Schiff gehörte zu dem sogenann⸗ ten »spanischen wissenschaftlichen Geschwader« Admiral Pareja erhielt die erste Nachricht von dem erlittenen Verluste erst drei Tage später durch die ihm zugekommenen chilenischen Zeitungen; ein Be— weis, wie wenig wirksam die Blokade ist; denn das Seegefecht fand kaum vierzig Meilen von der Station des Flaggenschiffes entfernt statt. Schon kurz vorher hatten die Chilenen einen andern guten Fang gemacht; mit einem kleinen Dampfer nahmen sie ein spani⸗ sches Schiffsboot, welches, eine Kanone und 40 Mann an Bord, die Küste rekognoszirte. Das Rencontre ging in der Nacht vor sich; die Spanier erspähten den Dampfer und feuerten einen Schuß ab, um ihn anzuhalten. Dem Befehle wurde gehorcht; der Dampfer legte an und löschte alle seine Lichter. Die Spanier sprangen an Bord und fanden hier zu ihrem Erstaunen, daß, statt Gefangene zu machen, sie selbst in Gefangenschaft gerathen waren. Ihre 40 Mann und das Boot wurden in Maule den chilenischen Behörden über geben. — Am 1. Dezember fuhr das spanische Admiralschiff ⸗Villa de Madrid., wie man glaubt, nach Peru ab, und nur die ⸗Reso—= luclon. (welche von Talcahuano herbeikam) und die ⸗Vencedora⸗ blieben zur Blokade Valparaiso's zurück.
Von den centralamerikanischen Republiken ist wenig von Bedeutung zu berichten. Der Kongreß von Guatemala war am 20. Rovember eröffnet worden; in Nicaragua bereitete man sich auf die Präsidentenwahl vor. Unter allen aufgestellten Kandidaten scheint der jetzige Präsident, wenn er eine Neuwahl annehmen will, die meisten Aussichten zu haben.
Die Assembly von Jamaica hat den Gesetzvorschlag, welcher die Regierung der Colonie in die Hände der britischen Regierung zu legen empfiehlt, am 20. Dezember angenommen. Das Haus ist am 22. Dezember bis auf den 30. Januar vertagt worden; in seiner Prorogations⸗Botschaft an die Landesvertreter erwähnt der Gouverneur Eyre die Wahrscheinlichkeit, daß sie unter der gegen= wärtig bestehenden Verfassung nicht mehr zur Erfüllung ihrer bis herigen Pflichten zusammentreten würden.
Die Volksversammlungen in Peru sprechen sich zu Gunsten des diktatorischen Regiments aus; die ganze Nation scheint die Noth⸗