1866 / 17 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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330 000 Mann bilden, die jeden Augenblick zum Wiedereintritt bereit ist,

wenn es darauf ankommt, die Armee auf den Kriegsfuß zu bringen. So war die numerische Stärke der Armee, welche am Anfange des Sommers 1864 noch 1,135. 000 Mann und gb 000 Pferde betrug, zum I. Januar 18655 auf 909, 000 Mann und 82, 000 Pferde gesunken. Gegen wärtig zählt die Armee nur S805 000 Mann und 75,000 Pferde, wäh⸗ rend sie am 1. Januar 18653 noch 8igog0 Mann siark gewesen war Hand in Hand ging damit ein Sinken des Armee Budgets. Im Jahre 1864 betrug dasseibe 152,155,000 Rbl, 1865 1278315000 Rbl./ und für 1866 sind 116,589,000 Rbl. veranschlagt. Zu jeder der beiden letzten Summen kommen allerdings noch 2 Mill. Rbl. Betriebsausgaben.

Von der polnischen Grenze, 18. Januar, Die Mos kowskijo Wiedomosti veröffentlichen einen Bericht des Für— sten Qrloff über ein am 15. November vorigen Jahres abermals in London zu dem Zwecke, eine Vereinigung zwischen der orientalischen und der englischen Hochkirche herbeizuführen, st att · gehabtes Meeting. An diesem Meeting betheiligten sich etwa achtzig Personen, größtentheils Geistliche der englischen Hochkirche, unter ihnen der Bischof von Oxford, Wilberforce, der Bischof von Lincoln, der Bischof-⸗Koadjutor von Edinburgh, die Professoren der Universität Oxford, Dr. Pusey und Dr. Ludden, der Pro⸗ fessor der Universität Cambridge, Williams, der Domherr von West— minster, Wordsworth u. A. Russischerseits waren anwesend: der Kaplan der russischen Gesandtschaft in London, Pater Popoff. Graf Alexy Tolstoi und Fürst Orloff. Den Vorsitz führte der Bischof von Oxford, Wilberforce. Ein bindender Beschluß wurde von der Versammlung nicht gefaßt; alle einigten sich aber dahin, langsam und mit Vorsicht, aber unausgesetzt für die Kirchenvereinigung, zu wirken. Pater Popoff hat der hoben Synode in Petersburg über den Verlauf des Meeting Bericht erstattet.

Amerika. New - Hork, 6. Januar, Morgens. Dem Kon gresse ist der ferner, bis zum 10. Dezember reichende Theil des zwischen der amerikanischen und der französischen Regierung geführ⸗— ten Schriftwechsels über die m ezikanische Frage vorgelegt wor. den. Am 3. November ersuchte Herr Seward den Gesandten in Paris, Herrn Bigelow, die ernste Aufmerksamkeit der französischen Regierung auf die militairischen Prozeduren in Mexiko zu lenken, unter denen kriegsgefangenen Mexikanern, die ihrer eigenen Regie rung in Treue anhingen, die durch das Völkerrecht unabänderlich fest⸗ gestellten Rechte verweigert würden; und am 28. November vervoll⸗ ständigte Herr Seward diese Angabe, indem er Herrn Bigelow mittheilte, daß nach ihm zugegangener Kunde der General Urtega Salazar und

viele andere in die Gefangenschast der Kaiserlichen gerathene mexika⸗

nische Offiziere hingerichtet worden seien. Herr Bigelow möge Herrn Drouyn de Lhuys benachrichtigen, daß die Regierung der Vereinigten Staaten solche Kunde mit der größten Sorge aufnehme; und wenn fährt Herr Seward fort »sich diese Angaben nach genauer Unterfuchung als wahr beweisen, so können die Vereinigten Staaten nicht daran zweifeln, daß die französische Regierung, soweit es sie be⸗ trifft, niemals solchen Maßregeln, die der Abscheu der modernen Civi- lisation und aller menschlichen Gefühle sind, ihre Billigung geben wird. Hrn. Seward antwortete Hr. Bigelow am 30. Nov., daß Hr. Drouyn de Lhuys in Erwiderung auf die wegen der Erschießung kriegsgesangener mexikanischer Republikaner gemachten Vorstellungen die Frage an ihn gestellt habe, warum er sich denn nicht an Juarez (? Maximi⸗ lian) wende: -Wir sind nicht die Regierung von Mexiko, bemerkte der französische Minister, ⸗Sie thun uns zu viel Ehre an, wenn Sie uns als solche betrachten. Zur Sicherstellung gewisser wichtiger In— teressen mußten wir mit einer Armee nach Mexiko gehen; für den Kaiser Maximilian oder seine Regierung aber sind wir nicht verant· wortlich. Ihre Regierung kann ihn zur Rechenschaft ziehen wie jede andere Reglerung, wenn er ihre Rechte verletzt hat, und Sie haben dort dieselben Mittel in Händen, die wir hatten.! Die vorgelegten Schriststücke beschließt eine Note Herrn Sewards an Herrn Ro⸗ mero, worin der Minister dem Gesandten der mexzikanischen Repu⸗ blik seinen Dank sagt für die Depeschen betreffs des von Maximi⸗ lian erlassenen Aechtungsdekretes, welche Depeschen von der Bundes regierung die mit Recht ihnen zukommende Beachtung erhalten hätten. In Washington soll Graf Zuch ( Zichy) als Abgesandter Magtmilians eingetroffen sein, um von der Bundesregierung die Anerkennung des mexikanischen Kaiserreichs zu erwirken. Aus New-Orleans wird berichtet, der amerikanische General Crawford sei in Brownsville angekommen und habe die Ermächtigung, eine amerikanische Truppenabtheilung für die mexikanische Republik anzu . werben, in Brownsville und anderen texanischen Städten habe er be⸗ reits Werbebureauz eröffnet. Die Unionsbehörden hätten sic in diese Vorgänge nicht eingemischt. Einem Gerüchte zufolge stünden die Generale Logan und Wallace mit diesem Unternehmen in Verbin⸗ dung; und der kaiserliche General Mejia soll schon seine Maßregeln gegen einen Angriff Seitens Crawfords getroffen haben. Die An= kündigung, daß Hr. Seward die Havannah und außer anderen Häfen

auch Vera. Cruz besuchen werde, erhält halbamtlich eine Bestätigung. . Im Senate hat Herr Sumner Petitionen von Bürgern Boftons eingereicht, welche von der britischen Regierung Entschädigung für den Verlust eines von der „Alabama verbrannten Schiffes fordern;

die Gesuche wurden dem Ausschusse für auswärtige Angelegenheiten überwiesen. .

Von der Summe von 2800 Millionen, welche in dem voll⸗ ständigen Bericht als die Höbe der Staatsschuld angegeben worden ist, muß, um den wirklichen Status herzustellen, der in dem Schatze befindliche Baarbestand abgezogen werden, und es bleibt dann am 1. Januar eine Staatsschuld von 2716 Millionen.

Der ältere der beiden fen ischen Gegenpräsidenten, O' 'Mahony, erklärte in einer Botschaft an den Fenierkongreß, daß, wenn die Faction im Senate ihm nicht die Hände gebunden hätte, jetzt schon eine irische Armee auf irischem Boden für die Unabhängigkeit Ir lands kämpfen und eine irische Flotte den englischen Handel vom Ocean wegfegen würde.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff schen Telegraphen Bürean.

Kassel, Sonnabend, 20. Januar, Morgens. Die ⸗Hessische Morgenzeitung« meldet: Das hiesige Obergericht hat Friedrich Oetker wegen Thbeilnahme am Nationalverein zu dreiwöchentlicher Festungshaft und 20 Thalern Geldstrase verurtheilt.

Paris, Sonnabend, 20. Januar, Morgens. Der heutige „»Moniteur« meldet: General Prim war am 18. d. in Llerena und am 19. in Frejena, zwei Ortschaften unweit der portugiesischen und andalusischen Grenzen. :

Madrid, Freitag, 19. Januar. Die Insurgenten haben in der verflossenen Nacht Bienvenida passirt. Man nimmt an, daß sie morgen die portugiesische Grenze überschreiten werden.

In Valencia haben einige Studirende eine Erbebung versucht. Der Versuch ist jedoch gescheitert. !.

Bukarest, Freitag, 19. Januar, Abends. Der bisherige Kammerpräsident hat auf Verlangen des Fürsten Kusa seine De— mission gegeben. An Stelle desselben wurde Catargiu zum Prä⸗ sidenten der Kammer ernannt.

Kopenhagen, Sonnabend, 20. Januar, Vormittags. Durch Königliches Reskript wird der Reichsrath zum 5. Februar zusammen berufen.

Zum Staatshaushalts⸗Etat für 18663.

J.

Zu den wichtigsten Vorlagen, welche dem gegenwartig versammelten Landtage gemacht werden, wird der Staatshaushalts Etat für das Jabr 1866 gezählt werden können. Das allgemeine Interesse, welches diese Vor. lage gewährt, und der Umstand, daß der Etat nicht überall zugänglich ist, hat uns bestimmt, in den nachfolgenden Abhandlungen eine Uebersicht über die Lage des Etats zu geben. . ö

Wir beginnen damit, zunächst in kurzen Umrissen ein allgemeines Bild von dem ganzen Etat zu geben und werden sodann die Resultate der einzelnen Verwaltungs. Etats vorlegen. ö

Der Etat für 1866 zeichnet sich dadurch aus, daß er ohne stärkere An spannung der Steuerkraft des Landes eine erhebliche Steigerung der Ein⸗ nahmen nachweiset, welche größtentheils von dem höheren Ertrage des Staats Grund - Eigenthums (Domainen und Forsten) und von gewinn. bringenden Unternehmungen (Bank, Bergwerke, Eisenbahnen) herrührt, indem bei den persönlichen Steuern nur eine geringe Etatserhöhung eingetreten ist welche wesentlich in der Zunahme der Bevölkerung und der Vermehrung des Wohl⸗ standes ihre Rechtfertigung findet. Dagegen haben erhebliche Einnahme Ausfälle berücksichtigt werden müssen, welche in Folge von Maßregeln ent · stehen, die theils die Hebung und Erleichterung des Handels und Geschäfts⸗ Verkehrs bezwecken, theils die Verminderung der Abgaben zum. Gegenstande haben. Dahin sind zu rechnen eineiseits die Tarif Ermäßigungen und Steuerbefreiungen bei den Zöllen, der Wegfall der Uebergangs Abgabe von Wein und Most und der inländischen Weinsteuer, die Ermäßigung der Telegraphen Gebühren im Verkehr mit dem Auslande, die Erleichterung des

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Postverkehrs bei Geldsendungen ; andererseits die Ermäßigung der Gebãudesteuer

don ländlichen Wohnungen und der successive Wegfall des Zuschlages zu den Gerichtskosten von 6 Sgr. pro Thaler.

zue dihss Maßreßeln sind vin

wesentlichem Einfluß auf die Höhe der Einnahmen, insofern sie vorüber . gehende Ausfälle zur Folge. haben, aber auch dazu beitragen werden, durch .

Erweiterung des Handels und Verkehrs und Förderung des Wohlstandes diese Ausfälle nicht nur auszugleichen, sondern auch nach und nach die

Staats -Einnabmen weiter zu steigern. ; Die Wirkungen dieser Maßregeln auf die Ansätze des Etats werden bei

den betreffenden Verwaltungs ⸗Etats näher geschildert werden.

Die gesammten Einnahmen des Staats sind für 1866 zu 157,23 99 Thaler veranschlagt, in welcher Summe die Einnahmen in den Hohenzollern. schen Landen mit 263,129 Thlr. enthalten sind, so daß, abgesehen von dem letzteren Betrage, die Einnahmen in den alten Landen des Staats sich für f. auf 1565973,7 710 Thlr. berechnen. ö Ießbt

Wirft man einen Blick auf die Etats der früheren Jahre, so ergiet die letztere Summe eine Steigerung des Einnabme - Anschlages gegen J 6

um 6524, 996 Thli, gegen 1864 um 15,913,746 Thlr. Zegen 1863 um

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193476,468 Thlr., gegen 1862 um 20697, 388 Thlr. und gegen 1861 um 21,8 14,355 Thlr.

Der Grund dieser Steigerung liegt, wie schon erwähnt, im Wesent⸗ lichen in den erheblichen Mehr. Erträgen, welche insbesondere aus dem Grund- Eigenthum und dem Vermögen des Staats, aus den gewerblichen und Verkehrs. Anstalten desselben und aus den Grund- Abgaben erzielt worden sind. Es sind beispielsweise von 1861 bis 1866 die Einnabmen von den Forsten um 2.733, 1460 Thlr. von den Bergwerken um 3,230,219 Thlr., von der Post um 20 45,400 Thlr. und von den Eisenbahnen um 7, 162, 622 Thaler gestiegen.

Die Einnahme Summe für 1866 bildet sich aus den nachstehenden Brutto -Einnahmen sämmtlicher Einnahmezweige: Domainen 5,5 13/000 Thlr.,

Forsten 9,3302000 Tblr. (von diesen beiden Einnabme Beträgen geht ab die dem Kronfideikommißfonds durch das Gesetz vom 17. Januar 1820 auf die Einkünfte der Domainen und Forsten angewiesene Rente von 2/500, 000 Tolr, einschließlich 548.240 Thlr. Gold, mit 573,099 Thlr.), Ablösungen von Domainen- Gefällen und Verkäufe von Domainen⸗ und Forst-Grund— stücken 860,000 Thlr., Central Verwaltung der Domainen und Forsten

2369 Thlre, direkte Steuern 32, i000 Thlr., indirekte Steuern 37,019,200

Thlr., Salzmonopol g, 249,120 Thlr., Lotterie 1338000 Thlr, Seehandlungs⸗ Institut 500000 Thlr., Preußische Bank 1,259 9000 Thir, Münze 71,170 Thlr., Staatsdruckerei 169,300 Thir, Allgemeine Kassen Verwaltung 354808 Thlr.,

Post., GesetzSammlungs. und Zeitungs -Verwaltung 133499, 200 Thlr., Telegraphen· Verwaltung 1,244 600 Thlr., Porzellan Manufaktur in Berlin

150,000 Thlr., Handels., Gewerbe und Bau-Verwaltung 206,504 Thlr., Berg., Hütten. und Salinen Verwaltung 15,052,706 Thlr. Eisenbahn ˖ Ver waltung 18006 359 Thlr., JustizMinisterium 10,864,000 Thlr., Ministerium des Innern 687 173 Tblr, Landwirtbschaftliche Verwaltung 672,172 Thlr., Gestüt Verwaltung 282070 Thlr, Ministerium der geistlichen 2c. Angelegen heiten 104071 Thlr., Kriegs. Ministerium 1,011,095 Thlr., Marine⸗Ministe⸗ rinm 45377 Thlr., Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten 12,575 Thlr.

Von diesen Einnahmen bringen die Betriebs. Ueberschuß ) Verwaltungen zusammen 14308857133 Thlr. und die übrigen (Zuschuß ) Veiwaltungen zu⸗ sammen 13,885 937 Thlr. auf.

Bei dieser Veranschlagung hat berücksichtigt werden müssen, daß aus Domainen. Verkäufen und Ablösungen ꝛc. 140.600 Thlr. weniger als im Vorjabre in Ansatz zu bringen find, daß in Folge der im Eingange erwähn ten Maßregeln die Gebäudesteuer eine Herabsetzung um 122824 Thlr. er— fabren hat, daß bei den Zöllen ein Ausfall von 800090 Thlr. eintritt, daß außerdein die Uebergangs-Abgabe von Wein und Most mit 178,090 Thlr. und die Steuer vom inländischen Weinbau mit 100,000 Thlr. wegfällt und daß bei der allgemeinen Kassen Verwaltung eine Minder -Einnahme gegen das Vorjahr von 361,59ßz Thlr. zu erwarten ist.

Dagegen haben die übrigen Einnahmen der betreffenden Verwaltungen

im Vergleich mit den Ansätzen des Vorjahres wesentliche Steigerungen er— fahren, namentlich die Bergweiks Verwaltung um 21277719 Thir, die Eisenbabn- Verwaltung um 1,3515. 673 Thlr., die Forst⸗ Verwaltung um 895 000 Thlr., die Post Verwaltung um oe oh Thlr. 2c, so daß im Ganzen nicht allein die obigen Minder-Einnahmen resp. Einnahme ˖ Ausfälle übertragen worden sind, sondern sich noch gegen das Vorjahr der Eingangs erwähnte Mehr -Ertrag ergeben hat.

Die Mehreinnahinen gegen das Vorjahr sind zur Deckung der Mehr— kosten der Betriebsverwaltungen und zu solchen neuen Bewilligungen in allen Verwaltungszweigen benutzt worden, welche zur Verbesserung und Förderung der Staatseinrichtungen dienen und dem Interesse des Landes wie der Verwaltung entsprechen. Insbesondere hat der günstige Stand des Etats die Mittel gewährt, zur Verbesserung der Gehälter der Unterbeamten in allen Verwaltungen eine Summe von 500000 Thlrn. in Aussicht zu nehmen.

Die gesammten Ausgaben erreichen denselben Betrag wie die Einnah— men, nämlich 157,237,199 Thlr. mit Einschluß der Ausgaben in den Hohen— zolleinschen Landen und 1569735770 Thlr. mit Ausschluß derselben. Ge⸗ steigert haben sich diese Ausgaben gegen 1865 um Hißz9g.863 Thlr., gegen 1864 um 15,3 4135746 Thlr., gegen 1863 um 17376458 Thlr., gegen 1862 um 173123588 Thlr. und gegen 1861 um 17,'8884719 Thlr., mithin durch= schnittlich in 5 Jahren jährlich um 3577141 Thür.

Die Summe der Ausgaben pro 1866 enthält:

an Ausgaben für dauernde Bedürfnisse 147700072 Thlr., und zwar:

a) Betriebs. 2c. Kosten der Ueberschuß Verwaltungen 48,981,975 Thlr., nämlich: Domainen 794.690 Thlr., Forsten 3 878000 Thlr., Central- Verwaltung der Domainen und Forsten 80,099 Thlr., direkte Steuern 1401, 000 Thlr., indirekte Steuern 44945200 Thlr, Salzmonopol 2,799,740 Thir, Lotterie 24,000 Thlr., Münze 71,170 Thlr., Staats druckerei 134.400 Thlr, Post, Gesetzsammlungs und Zeitungs. Ver waltung 11,856,591 Thlr., Telegraphen. Verwaltung 1,147,750 Thlr, Porzellan- Manufaktur in Berlin 140900 Thlr, Berg ⸗, Hütten und Salinen Verwaltung 11,5 776,885 Thlr., Eisenbahn Verwaltung 10,383,359 Thlr.

Dotationen 17,072,319 Thlr.

Staatsverwaltungs Ausgaben 81,645,187 Thlr., nämlich: Staats

Ministerium 3515575 Thlr, Ministerium der auswärtigen Angelegen⸗

beiten 1 010,535 Thlr., Finanz -⸗Ministerium 7,321,774 Thlr., Mini-

sterium für Handel ꝛc. 618,303 Thlr., Justiz - Ministerium

11818000 Thir, Ministerium des Innern 541,380 Thlr. Mini⸗

sterium für landwirthschaftliche Angelegenheiten 18333601 Thlr,

Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten 4338, 427 Thlr., Kriegs .

Ministerium 40,859,629 Thlr., Marine Ministerium 15923563 Thlr.

an Ausgaben für egtraordinäre Bedürfnisse g, 273/698 Thlr., und zwar:

für die Betriebs Verwaltungen 441,970 Thlr, nämlich: Domainen—

Verwaltung 5 000 Thlr., Forst Verwaltung 462000 Thlre Central

Verwaltung der Domainen und Forsten 7G 000 Thlr., Verwaltung

der direkten Steuern 53,3300 Thlr., Post Verwaltung 50900 Thlr.

Telegraphen - Verwaltung 225000 Thlr., Porzellan Manufaktur

100, 900 Thlr., Berg-, Hütten. und Salinen Verwaltung 216670 Thlr., Eisenbahn. Verwaltung 13200 000 Thlr.) für die übrigen Verwaltungen 6.831728 Thlr. nämlich: Ministerium der auswärligen Angelegenheiten 10000 Thlr., Finanz- Ministerium 5,900 Thlr., Ministerium für Handel ꝛc. (Bau- Verwaltung) 13550, 000 Thir, JustizMinisterium 325,00 Thlr., Ministerium des Innern 193,109 Thlr., Ministerium für landwirthschaftliche Angele genheiten 35,358 Thlr. Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten 533, 920 Thlr, Kriegs Ministerium 27750, 0065 Thlr., Marine ·Ministerium 1588, 750 Thlr. Wäbrend der Staatshaushalts - Etat für 1861 mit einem Defizit von 3/985 / b3b Thlr. abschloß und auch in den Etatssätzen pro 1862 ein solches von 3,385,000 Thlrn., pro 1863 von 2100000 Thlrn. und pro 1864 von 21500 000 Thlrn. nachgewiesen, pro 1865 dagegen nach der veröffentlichten Nachweisung ein Ueberschuß von 114,867 Thlrn. verblieben war, sind für 1866 die Ausgabe ⸗Bedürfnisse des Staats im Anschlage befriedigt, ohne das Gleichgewicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben zu stören. Wie sich die Ueberschüsse der Betriebs Verwaltungen und die Zuschũsse für die übrigen Verwaltungen pro 1865 stellen, wird bei den Etats der einzelnen Verwaltungen ersichtlich gemacht werden.

Die Nr. 3 des Justiz⸗Ministerial Blattes für die preußische Gesetzgebung und Rechtspflege, ausgegeben unterm 19. Januar, enthält: Erstens ein Eckenntniß des Königlichen Ober -Tribunals vom 19. No- vember 1865: Wenn ein bei einer Behörde angestellter Beamter eine an die erstere zu leistende Zahlung im Amtsgebäude derselben mit dem Be⸗ wußtsein in Empfang nimmt, daß der Zahlende an die Behörde zahlen wolle, so kann ohne Rechtsirrthum angenommen werden, diese Zahlung sei in amtlicher Eigenschaft erfolgt, sollte jener Beamte auch nicht der zur Empfangnahme berufene gewesen sein; ferner ein Erkenntniß des Königlichen Obertribunais vom 1. Dezember 1865: Wer als Wechselbürge am Umlauf des Wechsels vor der Stempelung Theil nimmt, haftet für den Wechselstempel und verfällt in die Stempelstrafe;

und endlich ein Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entschei= dung der Kompetenz -Konflikte vom 14. Oltober 1865:

Gegen die Einziehung einer Kirchensteuer, welche zur Deckung eines Defizits der Kirchenkasse bestimmt ist, findet der Rechtsweg nur unter den jenigen Voraussetzungen statt, unter welchen derselbe bei Erhebung öffent · licher Abgaben zulässig ist.

Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Trzemeszno, 15. Januar. Die hier begründete höbere Knabenschnle (das frühere Gymnasium sst bekanntlich aufgehoben) wurde heute durch den Schultath Jungklaß aus Bromberg eröffnet. Derselbe hielt dabei eine Rede, in der er u. As, wie die »Pos. Ztg.“ berichtet, darauf hinwies, wie Preußen den Beruf habe, die Gegenfätze der Gegenwart in kirchlicher und nationaler Hinsicht zu versöhnen und wie auch dieser Schule als Simultan ˖ Anstalt

dieser Beruf zufalle, dann, wie Haus und Schule zusammenwirken müssen,

wenn die Anstalt gedeihen soll. Nach dieser Ansprache folgte die Antritts rede des Rektors Br. Sarg (vormals in Meseritz unter dessen Leitung pol- nische und deutsche Lehrer an der neuen Anstalt arbeiten werden.

Greifswald, 20. Januar. In Folge der Verfügung des Ministers für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten wird, wie die »Strals. Stg. « meldet, vom nächsten Frühjahr ab in Verbindung mit der landwirthschaft⸗ lichen Akademie zu Eldena bei Greifswald ein Unterrichtskursus in der Obstbaumzucht neu errichtet werden. Derselbe wird ein unentgeltlicher sein und die Zeit von etwa 8 bis 10 Wochen in Anspruch nehmen. Er hat namentlich die Bestimmung, junge Gärtner, Oekonomen, die Söhne klei⸗ nerer Gutsbesitzer und bäuerlicher Wirthe in der Obstbaumzucht auszubilden. Die Lehrgegenstände dieses Kursus werden folgende sein: 1) Zucht der Obst- bäume in Baumschulen; Y Anlage von Obstgärten und Plantagen, Schnitt und Pflege der verschiedenen Baumformen, namentlich mit Berüucksichtigung der berühmten Lepèreschen Methode; Z, Anleitung zur Aufbewahrung des frischen Obstes, wie auch Anleitung zum Dörren des Obstes, zur Bereitung bes Mostes aus Obst, zum Muskochen 24, und 4) Unterricht in der Obst systematik, Obstnomenklatur und Obstkenntniß. Wie es heißt, sollen für die Folge an allen landwirthschaftlichen Lehranstalten derartige Unterrichtskurse eingerichtet werden, um die Obstbaumzucht nach Möglichkeit zu fördern und dem kleinen Landwirth Gelegenheit zu bieten, sich darin in erforderlicher Weise auszubilden.

Statistische Nachrichten.

Coblenz, 17. Januar. (Göln. Itg) Der Schifffahrts verkehr im hiesigen Hafengebiete betrug im verflossenen Jahre auf dem Rheine 808,211 Ctr' zl S3 Ctr. weniger als 1864), auf der Mosel 264084 Ctr. (42/699 Etr. weniger als 1864). Der Totalverkehr umfaßte 5913 Fahrzeuge mit 1(OQ2295 Ctrn, (41 Schiffe mehr, aber 49,182 Ctr. weniger als 1864). Vefördert wurden davon: mit Segelschiffen 427,881 Ctr, mit Schlepp . 402246 Ctr, mit Personen ⸗Dampfschiffen 241, 768 Ctr., mit Floßen 400 Ctr.

Das Sparkassenwesen in Rußland, schreibt man der yPos. Ztg.“ nimmt jetzt einen bedeutenden Aufschwung und wird von den Be hörden überall begünstigt und gefördert. Der landwirthschaftliche Central verein läßt sich die Sache auch besonders angelegen sein und hat in einer der letzten Sitzungen die Gründung von Sparkassen Vereinen auf dem platten Lande und in Städten beschlossen. In den Gemeinden existirt das Prinzip der Sparkassen zum Theil schon sehr lange, indem außer den Ge- meindespeichern, wo zwei., auch dreijährige Vorräthe aufgestapelt sind und so gleichsam ein Natural - Spardepot bilden, auch in vielen Gemeinden