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der oben angegebene Einlieferungs ⸗ Termin unabänderlich ein- gehalten werden wird, und daß demgemäß kein Kunstwerk, welches nicht bis zum 14. August bei der Königlichen Aka⸗ demie eingegangen ist, in die Ausstellung aufgenommen wer—⸗ den kann.
Zur Bequemlichkeit des Publikums und zur Erleichterung der Geschäftsführung muß jedes Werk an einer sichtbaren Stelle mit dem Namen des Künstlers, wenn auch nur durch An⸗ heften einer Karte, bezeichnet, und bei Gegenständen, wo eine Perwechselung möglich ist, als Prospekten, Landschaften, Bild⸗ nissen, der Inhalt der Darstellung auf der Rückseite des Bil⸗ des kurz angegeben werden. Anonyme Arbeiten, Kopieen, mit alleiniger Ausnahme der Zeichnungen für den Kupsferstich und Studien, ferner musika⸗ sische Instrumente, so wie mechanische und Industrie⸗Arbeiten aller Ärt werden nicht zur Ausstellung zugelassen.
Vor gänzlicher Beendigung der Ausstellung kann Niemand einen ausgestellten Gegenstand zurückerhalten.
Eine für diese Ausstellung aus Mitgliedern des akademischen Senats und der Akademie in einer Plenar⸗Versammlung zu wählende Kommission ist für die Beobachtung der Vorschriften 2, 5, 6, 7 und & für die Aufstellung der Kunstwerke und die Ausschließung nicht geeigneter Arbeiten verantwortlich. Erho⸗ bene Zweifel und Einsprachen entscheidet der akademische Senat.
Transportkosten übernimmt die Akademie nur für Arbeiten ihrer Mitglieder. Kunstwerke von ungewöhnlich schwerem Ge⸗ wicht aus der Ferne dürfen auch von diesen nur nach vor⸗ gängiger Anfrage und Genehmigung der Akademie zur Aus⸗ stellung übersandt werden. Alle anderen Einsender haben die Kosten des Her ⸗ und Rücktransports selbst zu tragen.
Die Vermittelung des Verkaufs der Kunstwerke und die Weiter beförderung derselben an andere Kunstausstellungen, nebst den desfallsigen Besorgungen und Korrespondenzen, können nicht von der? Akademie übernommen werden, so wie auch die Ein rahmung von Bildern, Kupferstichen u. s. w. von den Ein sendern besorgt werden muß.
12) Wegen Beschädigung der Gegenstände während des Her— und Rücktransports kann die Akademie nicht in Anspruch genommen werden, dagegen sorgt dieselbe für Versicherung gegen Feuers—⸗ gefahr während der Dauer der Ausstellung.
13) Unangemeldete Sendungen werden uneröffnet zurückgewiesen. Berlin, am 17. Januar 1866.
Königliche Akademie der Künste.
Im Auftrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe.
Preisbewerb ungen bei der Königlichen Akademie der Künste. l. Bewerbung um den Michael ⸗Beersschen Preis erster Stiftung.
Die diesjährige Konkurrenz um den Preis der Michael⸗Beer'schen Stiftung für Maler und Bildhauer jüdischer Religion ist für Genremalerei bestimmt. Die Wahl des darzustellenden Gegen⸗ standes bleibt dem eigenen Ermessen des Konkurrenten überlassen. Die Bilder müssen ganze Figuren enthalten, aus denen akademische Studien ersichtlich sind, in Oel ausgeführt sein und es soll die län— gere Bildseite nicht unter 2 Fuß betragen.
Es haben außerdem nach den Bestimmungen des Statutes die
Konkurrenten gleichzeitig einzusenden:
1) . in Selfarben ausgeführte Skizze, darstellend ein Winzer⸗
est /
2 mehrere Studien nach der Natur, sowie Compositionsskizzen eigener Erfindung, welche zur Beurtheilung des bisherigen Studienganges des Konkurrenten dienen können.
Die eingefandten Arbeiten müssen mit folgenden Attesten ver ehen sein:
1) daß der namentlich zu bezeichnende Konkurrent sich zur jůdischen Religion bekennt, ein Alter von 22 Jahren erreicht, jedoch das 30. Jahr nicht überschritten hat, und daß derselbe Zögling einer deutschen Kunst⸗Akademie ist; .
2) daß die eingesandten Arbeiten von dem Konkurrenten selbst erfunden, und ohne fremde Beihülse von ihm ausgeführt worden find, in welcher Hinsicht jedoch eine nachträgliche Prü- fung nöthig befunden werden kann.
Der Termin für die Ablieferung der Bilder an die Königliche
Akademie ist auf den 14. Juli d. J. festgesetzt.
Der Preis besteht in einem einjährigen Stipendium von 750 Thalern zu einer Studienreise nach Italien unter der Bedin- gung, daß der Prämiirte sich 8 Monate in Rom aufhalten und unter Beifügung eigener Arbeiten über seine Studien an die Aka— demie der Künste halbjährlichen Bericht erstatten muß.
Die Zuerkennung des Preises erfolgt in der öffentlichen Sitzung der Akademie am 3. August d. J.
II. Bewerbung um den Michael ⸗Beerschen Preis zweiter Stiftung.
Die diesjährige Konkurrenz um den Michael · Beerschen Preis zweiter Stiftung, zu welcher Bewerber aller Konfessionen zu. zulassen sind, ist für Geschichts maler bestimmt. Die Wahl des darzustellenden Gegenstandes bleibt dem eigenen Ermessen des Kon— kurtenten überlassen. Die Bilder müssen ganze Figuren enthalten, aus denen akademische Studien ersichtlich sind, in Oel ausgeführt sein, und es darf die kleinere Seite des Bildes nicht unter 25 Fuß betragen.
Es haben außerdem die Konkurrenten gleichzeitig einzusenden:
1) eine in Oelfarben ausgeführte Skizze, enthaltend eine Dar— stellung nach 1. Buch Mosis Kap. 46, 29,
2) mehrere Studien nach der Natur so wie Compositionsskizzen eigener Erfindung, welche zur Beurtheilung des bis herigen Studienganges des Konkurrenten dienen können.
Der Termin der Ablieferung der Konkurrenz ⸗Arbeiten ist auf den 14. Juli d. J. festgesetzt. Die eingesandten Arbeiten müssen mit glaubwürdigen Attesten versehen sein, aus denen hervorgeht: 1) daß ber Bewerber ein Alter von 22 Jahren erreicht, jedoch das 30. Jahr nicht überschritten hat; 2) daß derselbe Schüler einer deutschen Aka. demie ist; 3) daß die eingesandten Arbeiten von dem Bewerber selbst angefertigt und ohne fremde Beihülfe von ihm ausgeführt worden sind, in welcher Hinsicht jedoch eine nachträgliche Prüfung nöthig be⸗ funden werden kann.
Der Preis besteht in einem einjährigen Stipendium von 750 Thalern zu einer Studienreise nach Italien unter der Bedingung, daß der Prämürte sich acht Monate in Rom aufhalten und unter Beifügung eigener Arbeiten über seine Studien an die Königliche Akademie halbjährlichen Bericht erstatten muß.
Die Zuerkennung des Preises erfolgt in der öffentlichen Sitzung der Akademie am 3. August d. J.
Berlin, den 25. Januar 1866.
Königliche Akademie der Künste. Im Auftrage:
Ed. Daege. O. F. Gruppe.
Se. Majestät der König haben zu der von des Fürsten zu Hohenzollern -Hechingen Hoheit beschlossenen Verleihung: des Ehrenkreuzes dritter Klasse des Fürstlich Hohenzollernschen Hausordens
den Landrath des Kreises Jauer, von Skal, den Landesältesten, Kreisdeputirten Freiherrn von Rothkirch— Pan then auf Rothkirch, und den Ober ⸗ Amtmann Freiherrn von Frank zu Hechingen, so wie der silbernen Verdienst-⸗ Medaille
1) den Fürstlichen Hof - Zahn und Wundarzt Bernheim zu Löwenberg und 2) den Hof⸗-Kleidermacher Heinrich Kriegel zu Berlin, Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen geruht.
Postverbindungen zwischen Berlin und Charlottenburg. Vom 22. d. Mis. ab bestehen zwischen Berlin und Charlottenburg folgende Postverbindungen;
1 für Brie fpostsendun gen aus Berlin um 95 Uhr früh, 25, 45 und 6. Uhr Nachm. aus Charlottenburg um 8. Uhr früh, 143, 35 und 55 Uhr Nachm. 2) für Briefpost und Fahrpost sendungen aus . um 5 15 Uhr früh, 12 18 Uhr Mittags und 5 45 Uhr achm. ,
aus Charlottenburg um 12 Uhr Mittags, 7
ss Ubr Abends, ,,
Berlin, den 27. Januar 1866. Der Ober⸗Post⸗Direktor Sach ße.
Dv i cht anmt liches.
Preußen. Berlin, 28. Januar. Se. Majestät der König nahmen heute den Vortrag des Minister⸗Präsidenten Grafen von Bismarck Schönhausen entgegen und empfingen den Bürger— meister Bong⸗Schmidt aus Flensburg.
29. Januar. Se. Majestät der König empfingen heute Vormittag die Vorträge des Ober⸗Hof⸗ und Haus⸗Marschalls Grafen VPückler, des Hof ⸗Marschalls Grafen Perponcher, des Wirklichen Ge= heimen Ober · Regierungs · Raths Costenobel und des Geheimen Ober—⸗ Postraths von Mühler, so wie des Staats⸗Ministers Grafen Itzen⸗ plitz. Außerdem nahmen Se. M ajestät die militairischen Meldun⸗ dungen des Herzogs Wilhelm von Mecklenburg, des Contre · Admirals Jachmann, so wie mehrerer anderer Offiziere entgegen.
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— Ihre Majestät die Königin war am Sonnabend in der 4. Vorlesung des wissenschaftlichen Vereins anwesend und wohnte gestern dem Goitesdienste in der St. Matthäi ⸗ Kirche bei. Beide Königliche Majestäten speisten bei Ihrer Majestät der Königin⸗Wittwe in Charlottenburg.
Am 77. d. Mts. empfing Se. Königliche Hoheit der Kronprinz den Geh. Reg. Rath Dr. Hartstein. Um 12 Uhr er= chien die Königliche Familie zur Gratulation in Anlaß des Geburtstages des Prinzen Friedrich Wilhelm Königliche Hoheit. Nachmittags fand zu Ehren des Tages ein Kindersest im Kronprinz lichen Palais statt, dem sich später ein Thée dansant anschloß.
Am 28. wohnte Se. Königliche Hoheit der Kronprinz dem Gottesdienste im Dome bei. Um 13 Uhr stattete Ihre König liche Hoheit die Frau Herzogin Wilhelm von Mecklenburg einen Besuch im Kronprinzlichen Palais ab, den die Höchsten Herr⸗ schaften im Laufe des Nachmittags erwiderten. Um 12 Uhr empfing Ihre Königliche Hoheit die Krenprinzessin die Frau Fürstin Hatzfeld und Frau von Schleinitz.
Glogau, 25. Januar. In Veranlassung einer Aufforde⸗ rung des Kriegsministeriums, ihm mitzutheilen, unter welchen ent⸗ gegenkommenden Bedingungen die Kommune auf die Errichtung der neuerdings beschlossenen Kriegsschule in Glogau reflektire, beschloß die heutige Stadtverordneten Versammlung, dem Ministerium zu er⸗ klären, daß die Kommune bereit sei, den Platz zur Errichtung einer Kriegsschule auf dem alten Exercierplatze unenigeltlich herzugeben.
Düsseldorf, 27. Januar. In Veranlassung der Rinderpest, meldet die »Düsseld. Ztg.“, wird eine Compagnie des hier garniso—⸗ nirenden Füsilier⸗Bataillons des 16. Infanterie ⸗Regiments in nächster Woche zur holländisch⸗belgischen Grenze marschiren.
Schleswig⸗Holstein. Kapp eln, 25. Januar. (Eckf. Ztg.) Mit Ende d. M. wird die hiesige Militairbesatzung uns verlassen und theils nach Tondern, theils nach Apenrade verlegt werden. Die Klagen über Belastung eines Ortes durch Militait sind nach und nach zum Theil ganz geschwunden, und ist man ziemlich all- gemein zu der Anficht gekommen, daß mit wenigen Ausnahmen die Tast eine so sehr große gar nicht ist, namentlich für Gewerbetreibende aller Art wird die später eintretende Stille eine wohl bemerkbare sein.
Hu sum, 25. Januar. (Hus. Wochenbl) Zu der abseiten der Landschaft Nordstrand nachgesuchten Erlaubniß zur Eindeichung des östlich von dieser Insel belegenen Vorlandes auf Kosten und zum Nutzen der Landschaft ist nunmehr die Genehmigung der schles⸗ wigschen Regierung erfolgt. Ferner hat die Regierung genehmigt, daß diese Eindeichung anstatt, wie früher beantragt war, erst im nächsten Jahre, schon in diesem Jahre stattfinden möge und daß sie für die Seitens der Landschaft hierzu zu beschaffende Anleihe von 380,000 Mark die Garantie übernehmen wolle.
Baden. Karlsruhe, 27. Januar. (Karlsr. Ztg.) Seine Hoheit der Prinz Karl begab sich beute früh 3 Uhr nach Vevey, um einige Tage bei Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog zu ver⸗ bringen.
Nachdem bereits am Gestrigen Lady Mary Hamilton einge— troffen war, ist heute Vormittäg Ihre Hoheit die Herzogin von Hamilton, geb. Prinzessin von Baden, zum Besuch Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin im Residenzschloß angekommen. Beide Herrschaften gedenken heute Abend nach Baden zurückzukehren.
Oesterreich. Wien, 26. Januar. Der Kaiser hat, der »Ostd. Post« zufolge, den für den Armeedienst erforderlichen Stand des Kriegskommissariats herabgesetzt, und werden künftighin nur 2 General ⸗Kriegskommissäre, 11 Ober - Kriegskommissäre 1. Klasse, 13 Ober⸗Kriegskommissäre 2. Klasse, 58 Kriegskommissäre, 42 Kriegs⸗ kommissariats ⸗Adjunkten J. Klasse, 42 Kriegskommissariats ⸗Adjunkten 2. Klasse und 26 Kriegskommissariats⸗Adjunkten 3. Klasse fungiren. Unter diesem Stande ist das Personal der Gendarmerie ⸗General⸗ Inspection nicht mitinbegriffen. Ferner soll das Festungskommando zu Arad fortan dem Landes- General⸗Kommando für Ungarn unter geordnet und die Truppenkommanden zu Preßburg und Kaschau unbesetzt gelassen werden.
Die * General⸗Correspondenz schreibt:
„»Aus Anlaß der Kaiserlichen Verordnung vom 6. November 1865 sind die betheiligten Ministerien übereingekommen, zur Erleichterung des Verkehres und Vereinfachung des Geschäftsganges auch in Betreff der bisherigen gesandtschaftlichen Paßvidirungen Aenderungen eintreten zu lassen. Nachdem nämlich in Folge der Abstellung der Paßrevision an der Reichsgrenze die Ertheilung des gesandtschaftlichen oder konsularämt⸗ lichen Visums Seitens der K. K. Vertretungsbehörden im Auslande auf die Reise⸗ Urkunden zum Behufe des Eintrittes über die österreichische Grenze ihre praktische Bedeutung verloren hat, so hat es von der Erthei⸗ lung des gesandtschaftlichen oder konsularämtlichen Paßvisums sein Abkom⸗ men erhallen und es werden also die K. K. diplomatischen Missionen und die mit der Paßpolizei betrauten K. K. Konsularbehörden von nun an ihr Visum auf Reise ⸗Urkunden nicht mehr ertheilen, und zwar zur Vermeidung der Beirrung der K. K. Behörden des Inlandes auch dann nicht, wenn die Vidirung von einer Partei selbst gewünscht werden sollte. Von dieser Auflassung des gesandtschaftlichen oder konsularämtlichen
Visums sind jedoch die K. K Botschaft und die K. K. Konsulate in Frankreich, so wie die K. K. Internuntiatur und die K. K. Konsulate im
lürkischen Reiche mit Inbegriff der Donaufürstenthümer, dann die K. K.
Gesandtschaft und die K. K. Konsularbehörden in Rußland und im König= reiche Polen aus Reziprozitätsgründen ausgenommen und es bleiben die ⸗ selben sonach fortan nach den bisher bestandenen Vorschriften zur Vidi⸗ rung der Reise⸗ Urkunden nach Oesterreich verpflichtet. Den Mittheilungen Wiener Blätter über die Landtage ent— nehmen wir folgende Nachrichten:
Prag, 27. Januar. In der gestrigen Sitzung der Wa hlr eform— Kommisfion des Landtages wurde über Antrag des Grafen Elam Martinitz die Wahl von zwei Subcomités zur Stellung von Abände— rungs ⸗ Anträgen bezüglich des §. 3 vorgenommen,. In der heutigen Sitzung fanden Verhandlungen uͤber den Vericht des Landesausschusses, be⸗ treffend die Kundmachung der Landesgesetze zur Wabrung der Sprachengleichberechtigung, statt. Graf Lazansky erklärt: Die Regierung werde baldigst eine befriedigende Vorlage Über die Authenticität des Gesetztextes dem Landtage machen. — Der Bericht des Landesaus-⸗ schusses wird mit der Erwartung zur Kenntniß genommen, daß die be⸗ treffende Regierungsvorlage noch in dieser Session erfolge. — Der Bericht des Landesausschusses über den vorjährigen Antrag auf Durchführung der Sprachengleichberechtigung in den ÄAlemtern wird an eine Kommission von 9 Mitgliedern gewiesen.
. esth, 27. Januar. (Sitzung der Deputirtenta fel. Der Prãäsident kündigte an, daß die Berathung über die Adresse auf die Allerhöchste Thronrede an der Tagesordnung sei. Die Thronrede wird verlesen, worauf Deak die Wahl einer Kommission von 30 Mitgliedern bean⸗ tragt, welche den Adreß - Entwurf ausarbeiten soll. Die Sitzung wird auf 10 Minuten unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung wer den die Stimmzettel für die Wahlen zur Adreß ⸗Kommission abgegeben.
Die serbischen und rumänischen Mitglieder sollen sich über eine eigene Namensliste für die Adreß ⸗Kommission geeinigt haben.
Vor dem Schlusse der Sitzung ernannte das Haus eine Deputa— tion zur Begrüßung Ihrer Majestäten bei Allerhöchstderen Ankunft. Dieselbe besteht aus beiden Präsidenten und 29 anderen Mitgliedern.
(Magnatentafel.) Die Sitzung begann um 114 Uhr. Der Prä⸗ sident erstaͤttete Bericht über die Aufnahme der zur Beglückwünschung Ihrer Majestät der Kaiserin entsendelen Deputation. Die Rede des Fürst⸗ Primas wurde mit Eljens begrüßt, die Antwort Ihrer Ma⸗ jestät der Kaiserin stehend angehört und mit Enthusiasmus aufgenommen. Der Präsident erklärt, diesen Loyalitätsausdruck zu Protokoll zu nehmen. Auf Antrag des Grafen Georg Karolyi wird dem Präsidenten, dem Primas, der Deputation und dem Baron Béla Wenkheim als Antrag steller der Dank des Hauses votirt. .
Der Präsident läßt hierauf die Thronredebeila gen verlesen, worauf der Verificationsbericht und das Budget des Hauses vorge⸗ legt werden. Schließlich zeigt der Präsident an, daß den Mitgliedern des Hauses zur Begrüßung Ihrer Majestäten bei Allerhöchstderen Ankunft Ein Saal in der Ofner Burg zut Verfügung stehe.
Agram, 27. Januar. Die Gen erakdebatte über die Adreß: programme wurde heute geschlossen. — Accurti (Vertreter von Zengg) sprach sich gegen das Adreßprogramm der Majorität und gegen das Amendement der Minorität aus. Robert Zlatarovie (Vertreter von Agram und Banaltafelsecretair) stimmte für den Entwurf einer neuen Adresse. Dr. Starcevic Vertreter von Agram) ist gegen jede Verstän digung mit Oesterreich. Er ergeht sich in heftigen Ausdrücken und wird vom Vorsitzenden Dr. Suhaj ermahnt, sich milderer Ausdrücke zu bedie nen. In der nächsten Sitzung wird die Abstimmung über die Adreß - programme erfolgen.
Schweiz. Bern, 25. Januar. (Köln. Ztg; In seiner letzten Sitzung beschloß der Bundesrath, der Europäischen Central⸗ bahn ⸗Gesellschaft durch die Regierung von Tessin die Drohung zu⸗ gehen zu lassen, ihr die Konzession sür die Bahnen dieses Kantons zu entziehen, wofern die Arbeiten an derselben nicht in befriedigen⸗ derer Weise fortschreiten, als dies seither der Fall war. Gleichzeitig soll die Tessiner Regierung aufgefordert werden, monatlich Berichte über den Fortgang dieser Arbeiten abzustatten. Die Ausfuhr aus der Schweiz beirug im Jahre 1865 1,665,102 Ctr, gegen 96265 Etr. im Jahre i864, die Einfuhr im Jahre 1865 8870908 Ctr. gegen S606, 1 17 Ctr. im Jahre 18614.
Belgien. Brü ssel, 26. Januar. Das Abgeordnetenhaus hat heute einen im Laufe der Woche vom Minister des Innern ein gebrachten Gesetzentwurf berathen, welcher der Regierung außerordent⸗ liche Vollmachten zur Ergreifung von Vorsichtsmaßregeln gegen die Ausbreitung der Rinderpest ertheilt. Das Oekonomisten ⸗ Prinzip des Gehen - und Geschehenlassens wurde bei diesem Anlaß durch Herrn Lehardy du Beaulieu vertheidigt, von Herrn Vandenpeereboom jedoch mit Zahlen bekämpft, indem der Minister anführte, daß Belgien, welches sofort beim Ausbruche der Krankheit energische Maßregeln ergriffen, nur 459 Thiere durch die Pest verloren, während Holland in Folge seines Zauderns 135000 und England, wo nichts geschehen sei, sogar 10000 eingebüßt habe. — Der Verleger Lacroiz ist heute in Paris wegen Herausgabe der Evangelien mit Randglossen von Proudhon zu einjähriger Gefängniß und 1500 Francs Geldbuße verurtheilt worden.
Großbritannien und Irland. London 26. Januar. In der City war gestern das Gerücht verbreitet, daß auf der Them se in bedeutend großes Kriegs schiff ausgerüstet werde, um unter peruanischer Flagge gegen Spanien zu kämpfen. Die spanische Ge⸗ sandtschaft, so heißt es, oder der spanische General ⸗Konsul hat sich an die Regierung gewandt, und sie unter Berufung auf die Foreign