1866 / 27 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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liche Aenderungen vorgenommen werden sollen. Die Mitglieder des Unterhauses werden sich am Donnerstag, den 1. Februar, um 2 Uhr Mittags, in ihrem Sitzungssaale versammeln, um die Wahl ihres Sprechers, vorzunehmen, der, ohne Zweifel mit Einstimmigkeit auf den! bisherigen Sprecher. Mr. Danison, fallen wird. Unmittelbar darauf beginnt die Vereidigung der Mitglieder, welche täglich mehrere Stunden bis zum Montag in Anspruch nehmen wird, worauf am Dienstag die feierliche Eröffnung durch die Königin erfolgt. Die Reformbill wird, wie verlautet, erst knapp vor den Osterferien, mög licherweise erst nach diesen, eingebracht werden, ö .

Der italienische Botschafter Marquis d' Azeglio ist von Turin, wohin er zum Leichenbegängniß seines Oheims Massimo d' Azeglio gereist war, auf seinen Posten hierselbst wieder eingetroffen.

Aus Dublin meldet der Telegraph vom gestrigen Tage: In einer an allen Straßenecken angeschlagenen Proclamation wird der früher auf die Habhaftwerdung des Fenier Häuptlings gestellte Preis von 1000 Pfd. Sterl. auf das Doppelte erhöht und werden 1000 Pfd. Sterl. demjenigen zugesagt, durch dessen geheime Mittheilung die Einfangung des Flüchtigen bewerkstelligt wird. Seinen Mit · schuldigen bei der Flucht aus dem Gefängnisse, sowie denjenigen, welche ihn beherbergen, wird, wenn sie sein Versteck angeben, voller Pardon und eine Belohnung von 300 Pfd. Sterl. zugesagt. Die Regierung hat, wie es heißt, mehreren Offizieren Bestallungen als Friedensrichter ertheilt, damit sie, bei etwaigen Unruhen, unabhän— gig von den Civilbehörden zu handeln im Stande seien.

Aus Jamaica sind per »American« Nachrichten vom 5. Ja⸗ nuar angekommen. Sir Henry Storks (der an der Spitze der Untersuchungs⸗Kommission steht und den Gouverneur Eyre für die Dauer der Untersuchung ersetzen solh war noch nicht eingetroffen, und Alles war auf der Insel ruhig. Die Kommission zur Aburthei⸗ lung politischer Verbrecher sollte am 23. d. vom Gouverneur Eyre

eröffnet werden.

Frankreich. Paris, 29. Januar. Unter den heute in St. Nazaire mit dem westindischen Packetboote eingetroffenen Passa⸗ gieren befinden sich der spanische Gesandte in Peru und der spanische Konsul in Callao. Die Briefe aus Lima vom 21. Dezember be— stätigen den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Peru und Spanien vollständig.

Heute wurde im gesezgebenden Körper das gelbe Buch ver—= theilt. Dasselbe enthält außer den gewöhnlichen diplomatischen Aktenstücken (diese betreffen die Sache Roms und Italiens, den Besuch der Flotten Frankreichs und Englands, die Donau-Schifffahrt, die Frage des Libanon, die griechischen Angelegenheiten, die Vereinigten Staaten, die chilenische An⸗ gelegenheit, die Angelegenheit der La Plata -⸗ Staaten, die Unterhandlungen mit Japan, den Auͤslieferungs⸗Vertrag mit England, die Handels. Angele⸗ genheiten, die internationale Sanitäts · Kommission) auch die Korrespondenz Betreffs Mexito's mit den Vereinigten Staaten. An der Spitze des In— halts ·Verzeichnisses befindet sich eine Note folgenden ö

Da die Veröffentlichung der Korrespondenz betreffs Mexiko's in diesem Augenblicke Unbequemlichkeiten wegen der schwebenden Unterhandlungen dar⸗ bieten könnte, so behält sich die Regierung des Kaisers vor, den großen Staatskörpern diese Aktenstücke später mitzutheilen. An der Spitze der Kor⸗ respondenz wegen Mexiko s liest man dagegen: »Indem die Regierung die Veröffentlichung der mexikanischen Angelegenheiten vertagte war ihre Ab⸗ sicht, gleichfalls die Publication der Korrespondenz mit den Vereinigten Staaten hinauszuschieben. Aber sie glaubt nicht, diese Korrespondenz in Folge der Publicität, welche die dem Kongreß vorgelegten Dokumente er= fahren haben, noch länger vorenthalten zu können.« . .

Die Aktenstücke des gelben Buches sind ohne besonderes Interesse. Es ist nur daraus hervorzuheben, daß der General Lamarmora die genügend sten Erklärungen Betreffs der Ausführung der September ⸗Convention ge⸗

eben hat.

1 1 die Korrespondenz mit Amerika anbelangt, so wird in der De— pesche, welche das Datum vom 9. Januar trägt, darzuthun gesucht, daß Frankreich keine ehrgeizigen Plane versolgt, und daß es nicht das Kaiserreich in Mexiko proklamirt habe, sondern nur eine Partei, welche schon lange in dem genannten Lande bestanden, die Anwesenheit der Franzosen benutzt habe, um ihr Projekt, durch Rückkehr zur Monarchie dem Lande Ruhe und Frieden wiederzugeben, durchzuführen. Die weiteren Depeschen vom 15. 16. und zwei vom 25.) haben Bezug auf die Interpellationen, welche das Washingtoner Kabinet an Frankreich wegen der innern Angelegenheiten richtete. Die »Köln. Ztg. theilt die vom 25. (die zweite) mit, sie lautet:

»Der Minister des Auswärtigen an den französischen

Minister in Washington. Paris, 25. Januar 1866.

Herr Marquis, die amerikanischen Blätter bringen uns Auszüge aus den in den Vereinigten Staaten gemachten diplomatischen Publicationen, in denen die Unterredungen wiedergegeben sind, welche ich mit Herrn Bigelow Betreffs gewisser Maßregeln hatte und welche der Regierung des Kaisers Maximilian unterbreitet werden sollten. Die Bemerkungen des Herrn Ministers der Vereinigten Staaten, so wie meine Erwiderungen erstrecken sich namentlich auf die Dekrete der mexikanischen Regierung, welche auf die Zu— lassung der Schwarzen, auf die Colonisation, die Unterdrückung des Bri— gantenwesens und auf die der Familie Iturbide bereitete Situatlon Bezug haben. Ich habe die amerikansschen Dokumente nicht in ihrem Texte und vollständsg vor mir; ich präzisire den Sinn der Unterredungen, die in Folge der erwähnten Fragen zwischen Herrn Bigelow und mir stattfanden, daher unter dem Vorbehalte späterer Reflexionen. Uebrigens sind meine Ezpli⸗ cationen in der Depesche enthalten, welche ich am 29. November an Sie zu richten die Ehre hatte, und ich beschränke mich daher darauf, indem ich

mich auf diese Depesche beziehe, den bezüglichen Theil derselben hier kurz zu wiederholen.

»Als der Herr Minister der Vereinigten Staaten mir die Ansichten des Washingtoner Kabinets mittheilte, mußte ich ihm erklären, daß ich jede offi⸗ zielle Besprechung von Akten einer fremden Regierung ablehnen müßte, die in voller Unabhaͤngigkeit handle, und daß ich seine Mittheilungen nur unter dem Titel einfacher Renseignements annehmen könnte.

»In der That konnte es uns nicht im entferntsten anstehen, die Verant- wortlichkeit für Entschlüsse zu übernehmen, die der freien Initiative der mexzikanischen Regierung entsprangen. Ließen wir eine solche Discussion zu, so hätte dies zum Ausspruche berechtigt, daß wir, allen unseren Erklärungen und der von uns strengstens beobachteten Haltung entgegen, uns selbst als in Mexico mit Souverainetätsrechten investirt betrachteten. Die Unterstützung, welche wir dem Kaiser Maximilian und der mexikanischen Nation angedeihen lassen, hat aber gerade den Zweck ihnen bei der Konstituirung einer unabhängigen und für ihre Handlungen verantwortlichen Staatsgewalt behülflich zu sein. Nach dem ich diese Reserve in aller Klarheit aufgestellt hatte, konnte ich Herrn Bigelow in der Form einer gewöhnlichen Unterhaltung bemerklich machen, daß die von ihm bezeichneten Maßregeln nur administrativer Natur seien und mir keineswegs der Art schienen, daß sie eine der ausnahmsweisen Abweichungen konstituitten, die zuweilen eine Regieruug autorisiren könnten, sich in die inneren Angelegenheiten eines Nachbarlandes zu mischen. Jeder Staat regelt nach eigenem Gutdünken die Zulassung von schwarzen oder weißen Einwan. derern auf seinem Gebiete, so wie die Bedingungen der Colonisation seines Bodens. Offenbar haben diese Bedingungen nur auf solche Personen Anwen⸗ dung, die sich denselben freiwillig unterziehen. Eben so hat die mexikanische Reglerung nur von einem ihr unbestreitbar zustehenden Rechte Gebrauch ge⸗ macht, wenn sie erklärt, daß in ihren Augen der Bürgerkrieg auf ihrem Ge⸗ biete nicht mehr bestehe, und da sie dann aufhörte, den herumirrenden Ban⸗ den die Rechte von Kriegführenden zuzuerkennen, so konnte sie über dieselben die strengen Strafen verhängen, die man in allen Ländern auf die Unter— drückung des Brigantenthums in Anwendung bringt. Noch weniger konnte sie aber, meiner Ansicht nach, wegen eines Aktes interpellirt werden, welcher dieser oder jener Familie einen gewissen Rang im Staate beilegt. In keinem Falle überschritt die Tragweite dieser Maßregeln die Grenzen Mexlko's, und sle scheinen mir daher keinen Beschwerdegrund abzugeben, über den eine aus- wärtige Regierung Rechenschaft verlangen könnte. Wenn man dennoch in Washington die Sachen anders beurtheilte, so begreife ich, daß man wegen der Mittel einige Unsicherheit verspürte, wie man die Beschwerden, die man zu formuliren sich berechtigt halte, an wen Rechtens gelangen lassen könnte. Aber schließlich durfte ich deshalb weil es der Unions Regierung nicht an— stehe, die thatsächlich bestehende Regierung des Kaisers Maximilian als auch zu Recht bestehend anzuerkennen, und weil es ihr andererseits lächerlich vor- komme, sich an die von ihr als rechtlich anerkannte Staatsgewalt zu wen den, die thatsächlich aber verschwunden sei, es nicht als folgerichtig anerken · nen, daß man sich berechtigt halte, sich an uns zu halten, um sich aus der Verlegenheit zu ziehen, und daher von uns Aufklärungen über Handlungen zu verlangen, die von der souverainen Gewalt einer fremden Regierung aus—= gegangen sind.

»Empfangen Sie u. s. w. gez. Drouyn de Lhuys.«

Spanien. Madrid, 27. Januar. Die nationalen Leiden⸗ schaften sind in Folge des Verluͤstes des Kanonenbootes Cava⸗ donga« und des Todes des Admirals Pareja sehr aufgeregt. Die Blätter erinnern an die Verluste, welche die spanische Flotte in den letzten Jahren erlitten hat. Nach dem »Espanol« beträgt der Werth des Dampfers »Fernando el Catolico« von 3 Kanonen gegen acht Millionen Realen; »Rosalia« und »Sta. Isabel⸗«, welche beide im afrikanischen Kriege an der Küste von Afrika untergingen, 6 resp. 7 Millionen Realen; »General Alavan, verbrannt auf dem Wege nach San Domingo, 6 Millionen Realen; Fregatte »Peronella« von 36 Kanonen, welche in der Havannah unterging, 19 Millionen; „Virgen del Triumfon, Fregatte von 40 Kanonen, verbrannte im Stillen Meere auf der ersten Fahrt, Werth 21 Millionen Realen; Virgen de Cavadonga -, von den Chilenen genommen, 8 Millionen Realen; in Summa 75 Millionen Realen.

Amerika. New-⸗Hork,L, 18. Januar. Im Senate war, wie bereits früher erwähnt wurde, von Herrn Chandler folgende Re⸗ solution beantragt worden: „Sintemalen England eine Schlichtung der Alabama. Ansprüche verweigert, wird der Präsident ersucht, den amerikanischen Gesandten aus England abzuberufen und den Abbruch aller nationalen () Beziehungen auf Proelamationswege anzukündigen.“ Senator Johnson bemerkte darauf, daß das bloße Einbringen einer derartigen Resolution geeignet sein dürfte, das Land zu beunruhigen; er beantrage daher, sie auf den Tisch des Hauses (das heißt ad acta) zu legen. Chandler und Sumner dagegen wünschen, daß sie dem Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten übergeben werde. Bei der darauf folgenden AÄbstimmung erklärt sich der Senat mit 25 Stimmen gegen 12 für die Beseitigung des Antrags. Dasselbe Schicksal hat ein zweiter Antrag, demzufolge der Prozeß gegen Da—= vis und Clay sofort vor einer Militair-Kommission beginnen soll. Die in verschiedenen amerikanischen Blättern gemachte Angabe, daß die Bundestruppen aus Alabama und Georgia herausgezogen werden, bestätigt sich nicht. Vielmehr erwiderte General Grant auf eine derartige Bitte, er könne einen solchen Schritt nicht empfehlen, so lange nicht genügende Sicherheit für den Schutz aller Klassen in den ehemals aufständischen Staaten vorhan⸗ den sei. Auch die Bewaffnung der Miliz hält er für unzeit—

gemäß, so lange Bundestruppen im Süden stehen. Der Befehl, bie Neger in Mississippi zu entwaffnen, ist wiederrufen worden. sind sämmtliche, früher im Dienste der Konföderirten⸗Regierung gewesenen Staatsbeamten entlassen worden, angeblich aus Furcht, sie könnten dem gefangenen Davis bei einem In Teßzas ist ebenso, wie in Mis⸗ sissippi der Befehl, alle farbigen Soldaten zu entlassen, widerrufen worden. Times widerspricht den über Veränderungen im Ka— In Torronto ging das Ge⸗ rücht, daß einem Uebereinkommen mit der ameritanischen Regierung in Kraft bleiben

Im Fort Montroe Fluchtversuche bebilflich sein.

binet verbreiteten Zeitungsangaben.

zufolge, der Reciprocitätsvertrag bis April d. J.

werde.

Aus Matamoras ist über Neu Orleans die Nachricht einge— laufen, daß ein zum Theil aus Negern bestehendes, vom amerikani— 100 bis 400 Mann starkes Frei⸗ beuter- Corps von Texas aus den Rio Grande überschritten, die Stadt Bagdad auf mexikanischem Gebiete überrumpelt, aus geplün- dert und die gefangene Kaiserliche Besatzung sammt der Beute nach

schen General Reed befehligtes,

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losten i595 Thlr., Frachten 682,319 Thlr., für Tonnen und Säcke 3523588 Thlr., Gehalt und Provisionen 116,038 Thlr., andere persönliche

Ausgaben 4490 Thlr., Amts- und Salzwartungskosten, Lagergeld, Miethe, Diäten, Reisekosten c. 68538 Thlr., Magazin, Arbeits- und Böttcherlöhne, Verbleiungs. und Verpackungskosten 25,B, 17 Thlr., für Bauten und Uten—⸗ silien 34.1490 Thlr. und vermischte Ausgaben 6649 Thlr.

. Diese Ausgaben sind in Folge der höheren Garnpreise und Arbeits- löhne für Tonnen und Säcke, so wie in Folge der vermehrten Frachtkosten wegen des gesteigerten Salzabfatzes, um 145660 Thlr. höher als im Vorjahre anzusetzen gewesen, betragen dagegen in Folge verschiedener Aenderungen in der Verwaltung und vortheilhafter Salzankäufe 210,060 Thlr. weniger als im Jahre 1861.

Der etatsmäßige Ueberschuß berechnet sich nach Vorstehendem für 1866 auf 6,449,389 Thlr., mit einer Steigerung gegen 1865 . 48.650 Thlr. und gegen 1861 um 17530 Thlr., welche in der Zunahme der Bevölke⸗ rung und dem gesteigerten Verbrauch des Salzes zu den gewöhnlichen Lebensbedürfnissen, wie zu den verschiedenartigsten Zwecken des Gewerbes,

sodann aber auch in der oben erwähnten Verminderung der Verwaltungs- kosten ihren Grund hat. h 9 g

Texas hinübergeschafft habe. Das Kaiserliche Kanonenboot »Antonio«, IX.

welches von ihnen zur Uebergabe aufgefordert worden war, antwortete mit einer vollen Geschütz ladung, worauf die Freibeuter sich nach den höher gelegenen Stadttheilen zurückzogen, in denen sie sich den letzten Berichten zu⸗ 30 Mann sollen von beiden Seiten gefallen Unionsgeneral, in dessen

folge behaupteten. sein. General Crawford, ebenfalls Stabe General Reed früher gedient hatte, begab sich von Brownsvill nach Bagdad.

beutern entgegen.

Marsche gegen Acapulco.

die Kaiserlichen gegen die Stadt vorrücken. Reuters Sffice« meldet: New-Hork, 20. Januar.

pon Escobedd kommandirtes amerikanisches Neger⸗Regiment.

bezweifelt jedoch diese Nachricht.

In Columbia hat die Legislative den Negern das Wahlrecht

bewilligt.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bürean.

Paris, Mittwoch, 31. Januar, Morgens. Wie man aus Madrid meldet, wären zwei chilenische Korsaren in den spanischen Gewässern signalisirt und die Fregatte »Isabella. zu deren Ver⸗ folgung ausgesandt worden.

Zum Staatshaushalts⸗Etat für as G64.

VIII.

Die Salzdebits Verwaltung.

Die unter der obezen Leitung der General-Direction der Steuern stehende Salzverwaltung bezieht den Salzbedarf theils aus den fiskalischen Salinen werken, welche fich unter der oberen Leitung des Bergwerks Departements befinden, theils von inländischen Privat Salinen und ausländischen Salinen.

. Außer dem Speise⸗Salze, welches zu den festgesetzten Preisen verkauft wird, erfolgt die Ueberlassung des Salzes zu gewerblichen Zwecken gegen ermäßigte Preise, und die Bereitung und Ueberlassung eines besonderen 6 und Dünge ⸗Salzes an Viehbesitzer und Landwirthe zu geringeren

reisen.

Der Salzabsatz ist in den einzelnen Provinzen, je nach der Zahl der Bevölkerung, ein ziemlich gleichmäßiger und beläuft sich nach den Nachrich⸗ ten des Jahres 1864 für das gesammte Inland auf 756,049 Tonnen weißes Sied. (Speise ), Stein und Seesalz zum vollen Preise, 71,921 Ton- nen Sied-, Stein-, See., Grus und unreines Salz zum Gewerbegebrauch und 188337 Tonnen Vieh. und Düngesalz ; die Tonne zu 378,s Pfund ge—⸗ rechnet. Von dem zuerstgedachten Salzquantum (Speisesalz) treffen auf den Kopf der Bevölkerung für das Jahr 1864 15,5 Pfund.

Nach dem Voranschlage für 1866 gewährt die Verwaltung eine Brutto Einnahme von 924,125 Thlr. und zwar: für zu verkaufendes Salz 9,24 1,259 Thlr. und an sonstigen Einnahmen, Pensionsbeiträgen der Beamten ꝛc. 1861 Thlr. Gegen den Anschlag für 1865 haben sich diese Einnahmen um überhaupt 63,310 Thlr. vermehrt.

Die Ausgaben für dauernde Bedürfnisse, im Gesammtbetrage von 2779951406 Thlr., bestehen in folgenden Ansätzen: Salzankaufs .

1300 Kaiserliche rückten von Matamoras den Frei— Saltillo hat, wie berichtet wird, gemeinsam ö mit General Mejia aktive Operationen wieder aufgenommen, um die rasche Pacification des Rio Grande zu bewerkstelligen. Von Mexiko aus befanden sich am 5ten d. 300 Kaiserliche auf dem Ihre Absicht ist, den General Junius zu schlagen, um darauf Chilpanz Inge zu besetzen. In Washington ist die amtliche Nachricht eingelaufen, daß Juarez am Sten ult. sich noch in Chihuahua befand, dieses aber bald verlassen werde, da

Die Lotterie⸗Verwaltung.

Im Jahre 1866 sollen, wie seither, zwei Lotterien, nämlich die 133ste und 134ste, zur Ausführung gebracht werden, welchen der Plan für die 132te Lotterie, hestehend aus 95009 Loosen, zum Grunde gelegt wird. Die ge⸗ sammten Einsätze einer Lotterie betragen:

; für 95,000 Loose zur 1. Klasse 2 12 Thlr

y 91000 * , * Sb / 00 * 2353 * 117 Thlr 0/000 Y * r; * 216 Thlr 1280000 Thlr. . zusammen 1544000 Thlr. . Von den Gewinnen werden 133 Prozent zur General - Lotterie ⸗Kasse eingezogen, und es beträgt danach der Gewinn⸗Antheil des Staats für zwei Lottericen im Jahre 1866 132493366 Thlr. Außerdem kommen ein: von den Frei- oder Ersatzloosen 69,500 Thlr., an Antheil aus dem Verkauf verlassener Loose und abgelehnter Freiloose 10,350 Thlr, an nicht abge⸗ hobenen Gewinnen 8000 Thlr. und an sonstigen Einnahmen 184 Thlr. Die Gesammt-Einnahme beläuft sich auf 1,338,000 Thlr. mit einem Mehr gegen 1865 von 100 Thlin. Dieser Mehranschlag findet seine Begründung

1,140,009 Thlr. 10930660 Thlr. 1032000 Thlr.

, d z . r fich ; . amerikanischen Journale bestatigen die Et ahine Bagkads durch an in dem erhöhten Durchschnitte der wirklichen Einnahmen der letzteren Jahre.

Ein pon Orleans eingegangenes Telegramm des Generals Sheridan

. Die Ausgaben für dauernde Bedürfnisse betragen pro 1866 zusammen 24000 Thlr. Sie bestehen in 135700 Thlrn. zu Besoldungen, in 7 Thlrn. zu anderen persönlichen Ausgaben, in 9162 Thlrn. für Büreaubedürfnisse, Druckkosten 2c. und in 200 Thlirn. zur Unterhaltung des Dienstgebäudes. Gegen 1865 stellt sich nach dem Durchschnitte der wirklichen Ausgaben der letzteren Jahre ein Minderbedarf von 100 Thlrn. heraus.

Der Ueberschuß der Verwaltung berechnet sich hiernach für 1866 auf 13145000 Thlr., mit einem Mehr gegen 1865 von 200 Thlin. und einem Minder gegen 186! von 1900 Thlrn, welches letztere lediglich in den Resul⸗ taten der den jährlichen Etatsaufstellungen zum Grunde gelegten Fractions—

Berechnungen beruht.

Die Nr. 3 des Amtsblattes der Königlich preußischen Telegra⸗— phen-⸗Verwaltung enthält eine Verfügung vom 22. Januar e., wonach Gesuche der Telegraphen-Stationen um Zurücksendung des bereits eingesandten Depeschen Materials unstatthaft sind; und eine Verfügung vom 28. Januar e, betreffend die Ein führung eines neuen Eisenbahn⸗ Telegraphen⸗Reglements.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

Sagenbuch des Preußischen Staats von Dr. Graesse. Glogau, Verlag von C. Flemming. Unter diesem Titel ist die Herausgabe eines Werkes begonnen, welches die Sagen aus allen dem Preußischen Staate angehörigen Gebieten, wie sie zum Theil schon nach einzelnen Pro— vinzen zusammengestellt sind, vereinigen soll. Es wird zwar nicht, wie es im Piospektus heißt, ein Sagenbuch projektirt, in welchem alle Sagen des Königreichs enthalten sein sollen, aber es soll mit Gottes Hilfe ein wahrer preußischer Sagenschatz werden. Eine Bürgschaft für die ange messene Ausführung des Plans liegt darin, daß sich derselben unterzogen hat der bekannte Bibliograph und Sagenforscher Hofrath Dr. Graeffe, Direktor am Grünen Gewölbe zu Dresden, der Herausgeber des Sagen schatzes des Königreichs Sach sen. Das neu begonnene Werk, dessen erste vorliegende Lieferung bereits 63 Sagen, besonders in Bezug auf das Haus Hohenzollern mittbeilt, ist auf 70 bis 80 Bogen veranschlagt und wird in Lieferungen von 5 Bogen à 73 Sgr. ausgegeben.

Rußland. Nach dem neuesten veröffentlichten Statut der männlichen Gymnasien und Proghmnasien für die polnische Bevölkerung durch Ukas vom 17. Januar zerfallen die genannten Anstalten in klassische und Real⸗ Gymnasien und Progymnasien und werden auf Kosten der Regierung un— terhalten, doch ist auch die Gründung und Unterhaltung derartiger Anstal⸗ ten durch allgemeine Beiträge oder Privatspenden gestattet Zum Lehrer und Ver- waltung. · Personale gehören: 1) der Inspektor, ) der Gehülfe des Inspektors, 3) die Lehrer, 4) der Anstaltsarzt, 5) der Secretair. Als römisch · katholischer