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fanden sich viele Todtengebeine, etwa 16 Skelette, von denen die meisten obne Särge, nur 3 in Särgen vorgefunden wurden. Wahrscheinlich sind hier ehedem Stiftsherren begraben worden und dürfte die spätere Armseelen« kapelle noch den Namen der früher dor gewesenen Kapelle tragen. Unter den Trümmern befindet sich neben der südlichen Seitenwand eine noch ältere, dickere und tiefere Mauer, die wenigstens 15 Fuß unter dem jetzigen Niveau hinabreicht. Aus dieser Tiefe hat man Bruchstücke römischer Dachziegeln und Gefäße aus feiner terra sigillata hervorgeholt. Von einer vollstãndigen Ausgrabung dieses Hofraums im Norden des Münsters darf man gewiß weitere Aufschlüsse erwarten. K
— Vom März ab wird, der »D. Pet. Ztg.“ zufolge, Tiflis eine po- litisch-literarische Wochenschrift in grusinischer Sprache unter dem Namen »die Zeit« erscheinen. ͤ .
— Der Professor der Thierarzenei, G. W. Sjöstedt, ist, wie der »Hamb. Börs.-Halle« berichtet wird, im Auftrage der schwedischen Regierung nach England und Holland abgereist, um die in diesen Ländern herrschende Viehseuche gründlich zu studiren.
— Die Insel Nea Cameni, welche vor ungefähr 160 Jahren in Folge
eines Erdbebens ungefähr 3 Meilen von der Insel Santorin aus deim Meere aufgetaucht ist, droht zu versinken. Am J9. vorigen Monats ertönte unterirdischer Donner, das Meer gerieth in stürmische Wallung und weiße Dünste verbreiteten einen heftigen Schwefelgeruch. Am 1. Februar brachen am westlichen Ende der Bai, wo die Schiffe ankern, 4 —5 Meter lange Flammen hervor, die eine Stunde lang dauerten. Der Boden spaltete sich und es bildeten sich kleine Süßwasserseen, deren Umfang und Niveau fort— während steigt. Das Meer rings um die Insel färbte sich roth und bekam einen bittern Geschmack. Der Boden ist bereits 60 Centimeter gesunken und alle auf der Insel errichteten Häuser, die im Sommer von Badegästen
bewohnt werden, haben Risse bekommen.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— „Die »Königsb. Ztg.« vom 25. d. M. meldet: Die Memel steht schon seit ein paar Tagen fest und wird quer über befahren, ebenso steht der Pregel und das Haff. In der Nogat fing sich am 21 d. an Grundeis zu bilden und hat sich gestern bei Zeyer festgesetzt. Die Aus flüsse der Nogat sind sämmtlich mit Eis besetzt. Ueber die Weichsel meldet der »Gr. G., daß dieselbe auch stark mit Grundeis geht. Die Motlau ist fest zugefroren
— Die Stabeisen-Production im Pr. Stargardter Kreise pro 1865 betrug, nach der »Westpr Ztg.“, bei den vier Hammerwerken zu Pr. Stargardt, Ludwigsthal, Kolenez und Wda überhaupt 3968 Centner, welche zum Werthe von 47 bis 5 Thlr. pro Einheit ein Kapital von 18,791 Thirn. repräsentiren. In sämmtlichen Betriebsanstalten wurden 13 Personen (12 Gesellen und ein Lebrling) beschäftigt.
— Butter- und Fettausfuhr in Triest. Nach Mittbeilung der- Wien.
Ztg.“ wurde in Triest eingeführt an Butter, Schmalz, Schweinefeit c: 1860 8/502 Ctr. 1861 40,359 Etr, 1862 193595 Etr, 1863 23, 859 Ctr, 1864
(darunter 18,818 Etr. zur See) 115470 Ctr, 1864 betrug die Ausfuhr
von Triest an Butter und Fett 73,026 Ctr., nach Aegypten gingen davon Gö 340 Etr., nach der Türkei 2395 Etr, nach österreichischen Häfen 5017 Centner, nach landwärts 2665 Ctr, 1865 betrug die Einfuhr von Butter und Fett nach Triest 126995 Ctr. Dazu ist zu bemerken, daß Butter nach dem alten allgemeinen Zolltarif 2 Fl. 63 Kr.“, nach dem Zollverein s tarif 2 Fl. 25 Kr. und nach dem neuen Tarif 2 Fl. Einfuhrzoll per Centner zahlt, und daß die Bewerthung der Butter per Centner Sporco mit 30 Fl. bei der Einsuhr nur mit 25 Fl. bei der Ausfuhr angenemmen wird. Ba an dem Triestiner Butter. und Fetthandel des Jahres 1864 das Ausland mit circa 40,000 Ctr. Butter betheiligt war, die Butter des Auslandes ziemlich hohen Zoll und hohe Fracht zahlen muß, ehe sie nach Triest kommt, ferner Grund und Boden in Deutschland viel theurer als in Oesterreich ist, so liegt darin der Beweis, wie sehr die Viehwirthschaft in Basern und der Schweiz, von wo die Einfuhr kam, noch der österreichischen überlegen ist, und es ist andererseits ein Zeichen, wie außerordentlich vortheilhaft der Butterhandel im Orient sein muß, da gute Produkte so hohe Lasten tragen können.
London, 27. Februar. Ueber die nächste Zukunft des Geldmark.— tes stellt der »Eco nomist« folgende Betrachtungen an: So neit wir uns ein Urtheil erlauben dürfen, werden demnächst weitere Ermäßigungen des Zinsfußes stasthaben. Wohl ist es noch zu früh, über die Wi kungen zu sprechen, welcht die eben erfolgte Reduction des Bankzinsfußes (von 8 auf JpCEt) auf die fremden Wechselcourse ausüben dürfte, sie werden unserer Ansicht nach günstiger Natur sein und auch die Nachfrage nach Silber für den Orient wurd nicht wieder aufleben. Aus diesen Gründen halten wir eine weitere Herabsetzung des Bankdiskontos für wahrschemnlich Die Nachfrage für Sovereigns nach Irland, welche zu Anfang dieser Woche lebhaft geworden war, hat in demselben Verhältnisse, als die Gemüther sich beruhigen, nachgelassen, und nur zwei Momente giebt es, welche verbindern werden, daß wir nicht ehestens einen bedeutenden Rückgang der Escompte— bedingungen erleben werden. Erstens: daß hier viel fremdes Geld in Wechseln von mäßig langer Umlaufszeit investut ist, welches zuverlässig un= serem Markte entzogen werden würde, wenn der Werth des Geldes rasch und stark fiele. Zweitens: daß eine Masse von Unternehmungen nur auf den Augenblick warten, wo Geld wohlfeiler wird, um sich dem Publikum anzubieten.
— Aus Taganrog berichtet der »Odess. Bot.: Der auswärtige Handel ist im verflossenen Jahre trotz mancher ungünstigen Umstände in Betreff der Ernte doch befriedigend gewesen. Im Ganzen wurd en exportirt: ö 9h Jschetwert Weizen, Zi Co Tschw. Leinsaat, 13, g' Tschmts! Rüb. saat, 3500 Tschw. Roggen, 4018 Faß Talg, 2901 Faß Butter, 729 Ballen Wolle, 1891 Sack Weizenmehl u. s. w. Während der Dauer der Schiff. fahrt kamen 163 Schiffe mit Waaren und 615 mit Ballast an, während J53 Schiffe nach ausländischen und 24 nach russischen Häfen abgingen.
— Nach Berichten vom taten d. M. in Kiewschen Tagesbläͤttern war die diesjährige Messe in Kiew außerordentlich still; namentlich fanden fast gar keine Umsätze in Rübenzucker, dem Hauptprodukte aller Indu⸗ strie in Südwestrußland, statt, weil in Folge der schlechten Runkeltüben. Ernte, des hohen Arbeitslohnes und der Einstellung der Thätigkeit vieler Fabriken eine bedeutende und fast täglich noch steigende Erhöhung der Zucker⸗ Preise eingetreten war.
— Norwegen hat im Laufe des verwichenen Jahres etwas über 1100900 Bund Klippfisch ausgeführt, wovon fast die Hälfte auf die Stadt Christianssund kömmt. Von den 524,000 Bund, welche in diesem Hafen verladen worden sind, sind 375,000 nach Spanien, 101.000 nach
Havanna und Brasilien, und der Rest nach Portugal, England und Ame
rika versandt worden. Im Laufe des begonnenen Jahres hat Christians— sund bereits wieder nahezu 100000 Bund Klippfisch nach dem Au. lande versandt, wodurch die KlippfischVorräthe wesentlich verkleinert worden sind.
— Entgegen früheren Nachrichten (vergl. Nr. 44) aus Norwegen wird aus Stavanger und andern norwegischen Küstenstädten über den mißlichen Fortgang der Heringsfischerei geklagt. Die stürmische Witterung soll daran Schuld sein, und es ist diese Behinderung des He ingsfanges um so bedauernswerther, als die größte Wahrscheinlichkeit dafür spricht, daß große Heringszüge in der ersten Hälfte des Februarmonats in unmittelbar? ster Nähe der Küsten Aufenthalt genommen haben werden. Die Beförde— rung des Fanges nach Stavanger u. s. w. ist ebenfalls erschwert worden, und die Preise haben in Folge dessen bis jetzt keine Festigkeit erlangen können.
Landwirthschaftliche Nachrichten.
Unna, 23. Februar. In den letzt vergangenen Tagen wurden in den von Rombergschen Waldungen bei Hemmerde einige Hundert Eichen verkauft im Gesammtwerthe von etwa 40 000 Thlin. Unter denselben sind Stämme von 3, 4, 5 Fuß Durchmesser, ja einer derselben hat an der Erde einen Durchmesser von 8 Fuß, in Manneshöhe ist er noch 7 Fuß dick. Die Länge des Stammes beträgt an 40 Fuß, und er hat an der Krone noch eine Dicke von 5 Fuß. Seine dicksten Aeste haben noch ? Fuß Durch- messer. Dieser Baum wurde zu 700 Thlrn. ausgesetzt, aber nicht gekauft.
— Ueber eine zu gründende russische Agrarbank' schreibt die Wijest⸗ u. A. Folgendes: Uns ist aus zuverlässiger Quelle bekannt, daß sich gegen= wärtig in Petersburg eine neue Gesellschaft zur Organisation des Boden- kredits bildet. Der Gedanke an ein derartiges Unternebmen wurde zun ächst durch die bisher unternommenen, verunglückten Versuche, diese Angelegen« heit zu organisiren, dann aber auch durch den Wunsch hervorgerufen, die ohnehin schon zu Grunde gerichteten Darlebenempfänger nicht noch mit Ab— gaben zu Gunsten der Gründer der Bank zu belasten. Wir wissen positio, daß die Gründer der neuen Gesellschaft von vornherein jedem Gewinn ent— sagen. Dieselben werden einzig und allein durch den Wunsch geleitet, dem darniederliegenden Ackerbau aufzuhelfen.
Eisenbahn- und Telegraphen-Nachrichten.
— Die Nr. S (vom 24. Februar e) der »Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn⸗Verwaltu ngen enthält unter andern: Verein deutscher Eisenbahn-Verwaltungen, die im Bau befindlichen und in 186tz zu eröffnenden Bahnlinien. Anträge des Ver. eins deutscher Eisenbahn-Verwaltangen auf Abänderung der in Beziebung auf Eisenbahntransporte beste benden Zoll⸗ vorschriften (Fortsetzung und Schluß). Projekte und Bau: Tbürin— AÄsche Eisenbahn, Dieten doif-⸗Arnstadt, Gotha -Leineield. Betrieb: Bayerische Ostbahnen, Generalversammlung. Warschau-Wiener und Warschau⸗Brom⸗ berger Eisenbahn, Einnahmen im Dezember und im ganzen Jahre 1865. Ausland; Dänemark, Bauten Länge und Stationen der Jät schen und Fünischen Eisenbahnen. Holländische Eisenbahnen, Bauten. AUlpenbabnen, Beschluß der italienischen Kommission. Rußland, Moska n Orel und Orel · Kur k.
Breslau, 24 Februar. In der beutigeu außerordentlichen General. versammlung der Oberschlesischen Eisenbahngejellschaft sind sämmtliche Pro. positionen des Verwaltungsraths angenominen worden, darunter die Auf— nahme einer Anleihe von 5. Millionen Thalern in 4projentigen Prioritäten und die Uebernabme des Betriebes der Stargard-Posener Eisenbahn.
(Die Kronprinz-Rudolfs Bahn Das vollständig ausgeanbei—⸗ tete Bauoperat für die Babn und zwar vorläufig nur fur die Hauptlinie von dem Anschlußpunkte an die Farserin⸗Elisabeth, Bahn bis zur adriatischen Küste, liegt nun hbercits vor. Nach diesem Proj kt schließt sich die Bahn an die Kaiserin. Elisabeth. Bann zwischen den Stasienen Haag und Valentin bei Lembach an und jührt dnn über Stadt Steyr, Ternberg, Losenstein, Reichraming, Gioß Ramin, Klein- Reifling, Alten= markt, Krippau, Hieflau, durch oas Gesäuse über Admont, vVietzen (Palten -. brücke), Rottenmann, Treeben, Wald, Mautern, St. Michael, Knittelfeld, Zeltweg, Judenburg, Sauerb unn, Unzmarkt, Sch efl ng, Schauer feld, Neumarkt, Friesach, Treibach, Launsdorf, St. Veit, Feldkchen, Villach, Tschau, Malern, Unter. Tarvis, Saifniz, Malborghetto, Pontafel, Raceelana, Mogaio, Amqamo, Venzune Gemona, Antegna, Tar— cento, Triecsimo, Udine, Lusaccäo Palma Cervignano. Villa Vicent na, Porta Rosica und Duino nach Sistteng, wo sie im Hafen end gt. Für spätere Zeit sind noch meh ere Zweigbahnen in Auesicht genommen und zwar von St. Veit nach Klagenfurt und von St. Michael uber Leoben nach Bruck a. d. Mur, beiderseits zum Amschlusse an die Sudan, ferner vn Launsdorf nach Mösl zu den dortigen Eneniverken und von Kl ⸗ Reifl eng über Weyer und Waidbofen zu einem zwe ten Auschlusse an die Kamserin— Elisabeth- Bahn bei Aschbch oder Amstetten. Die Länge der Bahn beträgt J 12 Meilen gzttz Klaftern. Die reinen Vau— und Ein richtungskosten sin d auf nahezu 73 Millionen veranschlagt.
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Fele graHisehe VWFᷓgterdamz sSHeF ehrte.
Baro- Tempe- meter. ratur. ; ⸗ * ĩ Wind. Ort Paris. Ran- ö Linien. mur.
Allgemeine Himmels- ansicht.
Beobachtungszeit.
. Stunde
ne nirt B 8iati onen 25. Februar.
2,6 88 M. schwach. halh bewölkt. Brüssel.... 36 4,8 SSW., sehwach. sehr bewölkt. Regen. SOC., schwach. heiter. Helsingtors O980., mässig. bewölkt. Petersburg. S0., mässig. bewölkt. Riga 32, 1 — S., schwach. bedeckt. Moskau... 333,9 —1: SO, sehwach. bewölkt. Stockholm. 33 NO., schwach. bed. Schnee, gest. SO. , stark und Schnee. Maxim. — 1,3, Minim. — 4,9. Skudesnãs. S0. , lebhaft. . bewölkt. Gröningen. 353 SW. , still. . en. Helder . SW. , zieml. stark. bedee kt, Regen.
Haparanda.
ö 25. Februar.
Memel ..... SW. , stark. bedeckt. Königsberg ͤ SW; sehr stark. bedeckt. Danzig 35 WNW., mässig. wolkig. buthus.... W., mässig. trübe
Cöslin ; 4 SW., mässig. bedeckt. Stettin . z W., mässig. wolkig.
Berlin . SW., lebhaft. bewölkt.
3: Wr sehwaeh. wolkig.
SW. , mässig. ziemlich heiter. SW. , schwach. heiter.
SW. , schwach strübe, Reik. S., schwaeh. heiter.
S., schwach. heiter.
S., schwach. bewölkt, Reif.
Münster . .. ö Breslau. ...
R X X, , e, , n , de,
&
Ratibor. . .. J
*
wü rt ie Stationen. 26. Februar.
332, SSW. , s. schw. I18chr bedeckt. Brüssel. ... 330, 3 z SS VW., schwach. bedeckt.
Kegen in Lwisehenräumen aparanda.] 335, NO., schwach. bedeckt. Helsingfors 3351, 0 Windstille. Petersburg. NW., sehwach. hbedeekt.
Riga SW., sehwach. bedeckt, Schnee.
J. 1,5 Windstille. Regen.
B an Allgemeine 6 * . Himmels- Stunde Ort. kin, ansicht.
8 NUrgs. Moskau . I V I- B. SN. sc c., Scr ne- Stockholm. 333,6 — 4 O0 NO., still. bedeckt, gestern Sehnee, Windst. und Nordlieht.
Maxim. 1,4,
Minim. — 1,2. bedeckt.
Beobachtungs: eit.
Gröningen. 331,3 36 S., still. Helder 330, 4,2 SzSO., mässig. bedeckt. Hernösand 334,58 — 1,2 No., schwach. bedeckt. Schnee.
FEreüd ne nne,
26. Februar. 334, 1,09 IS., mässig. hedeckt. 334,7 — SW. , sehr stark. heiter. 8 334,7 — SS0O., schwach. heiter. Puthus 331.2 S., sehwach. bewölkt. Cöslin 333,7 S., schwach. heiter. Stettin.... 334, SSW. , schwach. bedeckt. Berlin 332,6 SW. mässig. bewölkt. Posen 332.8 SSW., s. schw. völlig heiter. 330, 0 S., schwach. ziemlich heiter. 331,3 SO. , schwach. heiter. 329, 9 SC., schwach. heiter, Reik. 330, 2 SO. , sehwach. ziemlich heiter. Ratibor 32A, g S., mässig. heiter. . 527, S., schwach. bewölkt. Flensburg. 3308 WsS W., schw. bedeckt.
K onigliche Schauspiele.
Dienstag, 27. Februar. Im Opernhause. (19ste Vorstellung.) Margarethe. Oper in 5 Akten. Musik von Gounod. Ballet von P. Taglioni. Gast: Frl. Desirée Artöt: Margarethe.
Mittel · Preise.
Im Schauspielhause. (H6ste Abonnements - Vorstellung; Die zärtlichen Verwandten. Lustspiel in 3 Akten von R. Benedix. Vorher: Mit der Feder. Dramaktische Kleinigkeit in 1 Akt von S. Schlesinger.
Gewöhnliche Preise.
Mittwoch, 28. Februar. Im Opernhause. (50ste Vorstellung.) Die Hochzeit des Figaro. Oper in 4 Abtheilungen mit Tanz von Beaumarchais. Musik von Mozart.
Mittel ˖ Preise.
Im Schauspielhause. (58ste Abonnements-⸗Vorstellung Graf Essez. Trauerspiel in 5 Akten von H. Laube.
Gewöhnliche Preise.
Mittwoch, den 7. März, findet im Opernhause der zweite dies jährige Subscriptions⸗-Ball siatt.
Das für diesen Ball eingerichtete Anmelde⸗Büreau im Concert saal-Flur des Königl. Schauspielhauses, Eingang von der Tauben— straße, ist von Sonnabend, den 3. März, täglich von 16 Uhr früh bis 2 Uhr Mittags geöffnet.
Die in den Subscriptionslisten gezeichneten Billets sind eben daselbst abzuholen.
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OSeffentlicher Anzeiger.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
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Der Gutspächter Boleslaw von Malczewski, früher in Kruchowo, Kreis Mogilno, jetzt Pächter in Dembsko bei Kalisch in Polen wohnhaft, circa O Jahre alt, ist wegen Mißhandlung eines Menschen zu 4 Monat Ge— faͤngniß verurtheilt. . ; .
Er ist festzunehmen und an die nächste Gerichtsbehörde abzuliefern, die um Strafvollstreckung und Benachrichtigung ersucht wird.
Trzemeszne, den 9. Februar 1866.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Offene Requisition.
Der Schuhmachergeselle Gottfried Pruefer aus Grünberg, circa 26 Jahr alt, welcher wegen versuchten schweren Diebstahls zu sechsmonat licher Gefängnißstrafe verurtheilt worden, ist seinem Aufenthalt nach bis jetzt nicht zu ermitteln gewesen. . . .
Alle Behörden werden ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Be— tretungsfalle zu verhaften und die Strafe an ihm zu vollstrecken, resp. den selben per Transport an die nächste Gerichtsbehörde abzuliefern.
Signalement. Familiennamen Pruefer. Vorname Gottfried. Gewerbe Schuhmachergeselle. Aufenthaltsort Grünberg. Geburtsort Pom- merzig. Religion evangelisch. Alter 26 Jahr. Giöße 5 Fuß 3 Zoll. Haare blond. Stirn gewölbt. Augenbrauen blond. Augen blau. Nase, Mund gewöhnlich. Bart blond, schwach. Zähne gut. Kinn und Ge— sichtsbildung rund. Gesichtsfarbe gefund. Gestalt mittel. Sprache deutsch.
Grünberg, den 22. Januar 1866.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Ediktal ⸗ Citation. Wider die Landwehrmänner: den Cigarrenmacher Friedrich Zillmer, geboren zu Treptow a. R. am 17. August 1857 den Knecht Johann Woller, geboren am 4. Januar 1837 zu Zarben, Kreis Greifenberg; 3) den Arbeitsmann August Sütbs, geboren am 7. Mai 1837 zu Dro-
sedow, Kreis Greifenberg den Büdner Philipp Block, geboren am 28. Februar 1827 zu Darsow, zuletzt in Zimdarse, Kreis Greifenberg den Seefahrer August Keup, geboren am 18. Oktober 1838 zu Langen hagen, zuletzt in Zarben ; den Seefahrer Martin Friedrich Müller, geboren am 5. Dezember 1836 zu Groß ⸗Horst, Kreis Greifenberg;
ist wegen Auswanderung obne Erlaubniß die Untersuchung nach §. 110 des
Strafgesetzbuchs eröffnet und ein Termin zur mündlichen Verhandlung
auf den 4. Juni d. J., Vormittags g Uhr,
an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt.
Die genannten Angeklagten werden daher aufgefordert, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweis- mittel mit zur Stelle zu bringen oder solche uns so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können.
Gegen die Ausbleibenden wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.
Greifenberg in Pommern, den 13. Februar 1866.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.