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der Distrikt des Klosters Preetz und die dem aufgehobenen Kommissaria te
für die bei Kiel umliegenden Güter untergelegt gewesenen Güter.
8. 8. Der Preis der ' the. Schill,, wovon der aus— ellenden Behörde 8 Schill. als Gebühr zula en. ᷣ ;
) n fen! Dresden, 277. Februar. (Dr, J.) Die Nückkehr Ihrer Majestäten des Königs und der Königin aus München erfolgte gestern Abend. Allerhöchstdieselben wurden bei Ihrer An- kunft hierselbst auf, dem Perron des Leipziger Bahnhofs von Ihrer Majestät der Königin Marie, Ihren Königlichen Hoheiten dem Kron. prinzen und der Frau Kronprinzessin, dem Prinzen und der Frau Prinzessin Georg und der Prinzessin Amalie begrüßt. .
Hessen. Darmstadt, 26. Februar. Das heute erschienene Negierungsblatt . enthält nachstehende Verordnung vom 16. Februar, die Aufhebung der in den Zunftbriefen enthaltenen Beschränkun⸗ gen des freien Gewerbebetrriebes betreffend: ,
„Ludwig III. ꝛc. 2c. Um die Erschwerungen zu beseitigen, welchen die Erlangung des Rechts zum selbstständigen Gewerbebetrieb in denjenigen Ge⸗ meinden unserer Provinzen Starkenburg und Oberhessen unterliegt, in denen einzelne Gewerbe noch zünftig sind, haben wir uns bewogen gefunden, zu verordnen, wie folgt: §. 1. Insoweit bisher an einzelnen Orten die selbst . ständige Ausübung gewisser Gewerbe von der vorgängigen Aufnahme in eine Zunft abhängig war, ist künftig zur selbstständigen Ausübung jener Gewebe die Aufnahme in die Zunft nicht mehr erforderlich und werden die entgegenstehenden Bestimmungen der Zunftbriefe hiermit aufgehoben. 2. Die Bestimmung im 5§. 1 unserer Verordnung vom 28. Dezember 1860, die Gewerbesteuer betreffend, wonach zu denjenigen Gewerben, zu deren Betrieb nach Art. 4 des Gewerbsteuergesetzes vom 1. Dezember 1860 ein Gewerbspatent erst dann ertheilt werden darf, wenn die Erlauhniß der höheren Administrativbehörde dazu erfolgt ist, auch die zünftigen Gewerbe gehören, wird ebenso wie der 5§. 4 der genannten Verordnung hiermit auf⸗ gehoben. 5. 3. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Tage ihres Ee scheinens im Regierungsblatt in Kraft. Urkundlich 2. ꝛc..
Baben. Karlsruhe, 23. Februar, Aus Vevey kommt der »Karlsr. Ztg.« die Nachricht zu, daß Seine Königliche Hoheit der Großherzog Sonnabend, den 24sten d. M., den bisherigen Aufenthalt verlassen und sich nach Genf begeben wird. Höchst⸗ derselbe gedenkt dort einige Tage zu verweilen, dann aber über Neuchatel nach Karlsruhe zurückzukehren. Die Ankunft des Groß⸗˖ herzogs in der Residenz dürfte somit in der ersten Woche des künfti⸗ gen Monats stattfinden, wenn auch der Tag des Eintreffens zur
Zeit noch nicht mit Bestimmtheit angegeben werden kann. ̃
— 26. Februar. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer stand die Berathung über den Gesetzentwurf, die frübere Einberufung der Rekruten betreffend sstatt Isten April am 1. März). Nachdem die Regierung erklärt, daß dieser neue Einberufungstermin keine längere Dienstpflicht involvire, als bisher, wurde der Gesetzentwurf einstimmig genehmigt. J
Bayern. München, 26. Februar, (N. E.) Ihre Majestät die Königin-Mutter wird morgen früh mit dem Eilzuge zum Besuche ihrer hohen Verwandten nach Darmstadt abreisen. Ihre Majestät wird am 8. März wieder hier eintreffen, da an den beiden folgenden Tagen die alljährlichen Trauerfeierlichkeiten für den König Manx hier stattfinden.
Oesterreich. Wien, 27. Februar. Das »Verordnungs⸗ blatt« des k. k. Finanzministeriums veröffentlicht nachstehende Kund⸗ machung: . „Die in dem Handels und Schifffahrtsvertrage zwischen Oesterreich
und Sardinien vom 18. Oktober 1851 von österreichischer Seite zugestan denen Zollbegünstigungen und Ermäßigungen, dann die für den Handel der Grenzbezirke mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des täglichen Verkehrs stipulirten Erleichterungen haben nunmehr, je nachdem dieselben für ben Land. und Seeverkehr bestimmt sind, an der lombardisch venetianischen und Tiroler oder an den öͤsterreichischen Seegrenzen auf alle italienischen Provenienzen Anwendung zu finden, und es werden diesen Provenienzen überhaupt alle Begünstigungen zugewendet, welche rücksichtlich des Verkehrs auf dem Seewege und namentlich über die Freihäfen der meistbegünstigten Nation zukommen.« .
Die „»Ostd. Post« bemerkt zu dieser Kundmachung: Da die im Vertrage mit Sardinien vorbehaltene Kündigungsfrist bereits ab⸗ gelaufen ist, der Vertrag somit stillschweigend auf fünf Jahre ver · längert wurde, so iritt auch der österreichische Verkehr mit Italien in die Kategorie jenes der meistbegünstigten Nationen.
Von den Landtagen berichten die »Wiener Blätter ⸗⸗
Pesth, 265. Februar. In der heutigen Sitzung der Deputirtentafel wurde die Adresse durch den Schriftführer Töth abermals verlesen, vom Präsidenten und demselhen Schriftführer unterzeichnet und mit dem Siegel des Hauses versehen. Der Präsident zeigt an, daß Se. Majestät die Deputation morgen um 2 Uhr Rachmittags empfangen ,,
In der Sitzung der Magnatentafel wurde die Adresse in ihrer endgültigen Fassung vorgelesen und vom Präsidenten und dem Schrift ⸗ führer Szlavh unterzeichnet. Der Präsident theilte hierauf mit daß Se. Majestät die Deputation der Magnatentafel morgen um 1 Uhr empfan ⸗˖ gen werde. .
— 27. Februar. (W. T. B.) Der Kaiser hat heute Nachmittag die mit Ueberreichung der resp. Adressen beauftragten Deputationen der Magnatentafel und des Repräsentantenhauses empfangen. Die Führe beider Deputationen richteten Ansprachen an den Kaiser. In Erwiderung der Anrede Seitens des Führers der Magnaten · Deputation versprach der Kaiser, seine Entschließung baldigst in einem Reskripte bekannt zu machen. Ich erwarte, erklärte der Kaiser weiter, von der Magnatentafel,
daß sie, getreu ihrer traditionellen Mission, die in der Thronrede bezeichnet Richtung befolgen und das Gewicht ihrer weisen Mäßigung geltend machen werde, um den Erfolg meiner väterlichen Absichten herbeiführen zu helfen. Ich habe mit aufrichtiger Absicht, aber auch zugleich mit sestem Entschlüß die Initiative in einer Richtung ergriffen, von welcher ich ohne Verletzung meiner Herrscherpflicht und ohne Gefährdung dez deiches nicht abweichen kann, Der Kaiser sprach schließlich die Hoffnung auf die patriotische Bereitwilligkeit der Magnatentafel aus. ö
Der Deputation des Repräsentantenhauses erwiderte der Kaiser
im Wesentlichen Folgendes:
Ich werde mit rückhaltsloser Offenheit Ihnen baldigst antworten meine längere Anwesenheit in Pesth bezweckte, die wirklichen Wünsche dez Landes auf Grund peisönlicher Erfahrungen kennen zu lernen. Die wieder. holten Kundgebungen des Vertrauens haben auf mich einen eben so angenehmen Eindruck gemacht, wie die Einmüthigkeit, welche in Betreff des Ausgangspunkte und des Endzieles zu Stande gekommen ist. Um so bedauerlicher war es mir aber, die im Laufe der Debatten aufgetauchten Besorgnisse wahr. zunehmen, welche sich auf die durch mich vorgezeichneten Ausführungk— modälltäten bezogen. Diese Besorgnisse werden jedoch, wie ich glaubt, die Bereitwilligkeit, zur Erreichung des Endzieles mitzuwirken, nicht lch. men und wünsche ich dies um so mehr, je mehr ich überzeugt bin, da ich an den Grundprinzipien der Thronrede auch in diesem Punkte im Interesse der Gesammtoölker entschieden festhalten muß.
Ag ram, 26. Februar. Folgende Repräsentationen an Ee. Majestät kamen zur Verlesung: Eine Repräsentation mit der Bitte, dez. sämmtliche auf das Landesdudget bezügliche Verhandlungsakten den Landtag übersendet werden, ferner eine Repräsentation wegen Nachlassunz der Steuerrückstände in Croatien und Slavonien; ferner eine Reprä⸗ sentation wegen Amnestixung Kwaterniks und anderer politisch Va. urtheilter; ferner eine Repräsentation wegen Erhaltung der Alterthümer im Schlosse Cetin und eine Repräsentation wegen Erhebung des Esseg. ger Gymnasiums in die erste Rangklasse.
Hierauf wurde die Debatte über die Landtagswahl -Ordnung beendet und wurde bestimmt, daß die Gesammtzahl sämmtlicher Vertrete aus den 7 Komitaten Croatiens und Slavoniens 42 und aus allen ö niglichen Freistädten und Marktflecken 24 Ablegaten zu betragen habe.
Schweiz. Bern, 25. Februar. Vorgestern waren beide Räthe Behufs der Wahl eines neuen Bundesrichters an dü Stelle des verstorbenen Alt-Landammans Blösch, zu einer Sitzung der Bundesversammlung zusammengetreten. Mit 72 von 14 Stimmen ward wieder ein Berner, Rationalrath Professor Leuen⸗ berg er, gewählt. — Gestern, in der Schlußsitzung des Ständerathet kam noch die Ratification des zwischen Frankreich, Italien, Belgien und der Schweiz abgeschlossenen Münzvertrages zur Annahme.
Belgien. Brüssel, 26. Februar. Graf van der Straten« Ponthoz, Adjutant des Königs, ist zum Gouverneur des Kronprinzen ernannt worden. — Der General Chazal, völlig hergestellt, hun unter gestrigem Datum die Unterschrift seines Departements wiede übernommen.
— 27. Februar. Schon am Sonntag hat der Minister del Auswärtigen, Herr Rogier, sämmtliche belgische Gesandtschaften und das Konsuͤlat in Bucharest offiziell benachrichtigt, daß der Graf von Flandern die Wahl zum Fürsten von Rumänien definitiv ablehnt
Großbritannien und Irland. London, 26. Febtum, Die Herren Mallet und Morier sind zu britischen Kommissgatitt zur Ausführung des Artikel 1V. des jüngst mit Oesterreich geschlossenen Handelsvertrags ernannt worden.
M. Riddu lp) berufen werden. wohin er sich zur Wiederherstellung seiner Gesundheit begeben hatt.
seinen Vetter Charles Wyndham Stanhope.
gramm erhalten Der Viceksnig an den Staats secretair. — On 25. Februar: Die bei Dewangiri verlorenen Kanonen sind bo dem Bhutanischen Häuptling unsern Offizieren zurückgegeben worden Die Invasionstruppen werden nun zurückkehren.
City unterwerfen. Diese Formalität hat heute in der, ublih⸗ Weise in der Guildhall stattgefunden. Wir sagen Formalität bot kein Mitbewerber gegen Mr. Göschen in die Schranken trat.
stattgefun den habe. Daß die Maroniten an jenem Tage die 91 schen Truppen schlugen, wird bestätigt; Karam hat aber an 26 Pascha und an den Befehlshaber der französischen Station geicht (. er habe jenen Kampf nicht angefangen. Die türkischen Sol ö haben aus Rache für ihre Niederlagz mehrere Milizen vom Libs
war mit außerordentlicher Vollmacht angelangt.
Zum Nachfolger des Sir Charles Phipps wird wahrschtinlit J entweder Sir John C. Cowell oder der General Major Sir Then J
Auch heute haben wir wieder den Tod eines Pairs zu melden den des Earl von Harrington, der letzten Donnerstag zu Cann
in dem Alter von 20 Jahren starb. Ex war seinem Vater in de Familienwürde gefolgt im September 1862 und hat zum Nachsolzj
Der Staatsseeretair für Indien hat heute folgendes le .
Da Mr. Göschen den Posten als Kanzler des Her o bun Lancaster angenommen hat, mußte er sich einer neuen Wahl, in
Türkei. Aus Tripolis in Syrien wird unterm 16. Jbin ⸗ über Marseille gemeldet, daß seit dem 28. Januar kein neuer Kamp .
und einige maronitische Ordensgeistliche getödtet. Derwisch Past⸗
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ö Bukarest. ist einstweilen, wie die »Köln. Ztg.“ bemerkt, die Bojaren⸗Partei, gegen die der Staatsstreich vom 14. Mai 1861 gerichtet war, ans Ruder. getreten, hat sich aber mit den de— mokratischen Elementen zu verstärken gesucht. Nikolaus Golesco war chon an der revolutionairen Bewegung von 1848 stark betheiligt ewesen. Katargi war in der gesetzgebenden Versammlung, die der Gtaatsstreich auseinander sprengte, Vice ⸗Präsident. Der Oberst
Karalambi ist bei dem Publitum sehr populair. Unter den einst.⸗
weiligen Ministern ist Rossetti der entschiedene Demokrat; die an— deren' sind gemäßigter. Der erste Schritt, der von diesen neuen Leitern des Staates gethan worden, war die Wahl eines neuen Fürsten. Sie schlugen den Grafen von Flandern vor und die gesetz
gebende Versammlung nahm denselben mit Acclamation an, obschon so gut wie gar keine Hoffnung war, daß der Gewählte seine Zu⸗ simmung geben würde. Derselbe hat denn auch die Wahl ab⸗
gelehnt.
erstattet über ein Amendement zur Constitution, das den Kongreß
zrmächtige, Gesetze zu geben, um den Bürgern eines jeden Staates das Bürgerrecht in allen Staaten zu sichern und ferner, um alle Bürger in ihrem Rechte auf Leben, Freiheit und Eigenthum zu schützen. —- In dem Repräsentantenhause ist eine Resolution einge
bracht und an das Comité für auswärtige Angelegenheiten verwiesen worden, welche zum Zwecke hat, die Monroedoctrin zu bestätigen und den Präsidenten zu Schritten zu ersuchen, um eine Allianz mit allen amerikanischen Republiken zu schließen zur Abwehr der Ueber
griffe Frankreichs. — Im selben Hause hielt G. Ban kkroft eine
gobrede auf Mr. Lincoln, bei welcher Gelegenheit der Präsident, alle
Kabinets- und Kongreßmitglieder, das diplomatische Corps und die
Armee- und Marinebehörden gegenwärtig waren. In seiner Rede
fadelte Bankroft Englands Verhalten während der Rebellion und erklärte unter Anderen, daß die mezikanische Republik wiedererstehen müsse. — Donald Mackay behauptet in einem Briefe, daß nach seiner auf einer gründlichen Unterfuchung der britischen und französischen Panzerschiffe beruhenden Ansicht die seit 1861 gebaute Panzerflotte der Fnion stärker als alle Panzerschiffe der Welt zusammen sei und daß erwächst. französischer Panzerschiffe aufnehmen könne. — Die Fenier haben, 't D'Mahony an der Spitze, zu NewYork eine Massenversammlung
das Föderirtenschiff ⸗Dunderberg« allein es mit einer ganzen Flotte
abgehalten, um sich um die Theilnahme Amerika's zu bewerben. Die Redner bezeichneten England als den gemeinsamen Feind von Ir— land und Amerika und forderten die Vereinigte Staaten Regierung zu offener Theilnahme auf. Zu New-York und Washington sind Büreaus
für den Verkauf Irishrepublikaner Bonds eröffnet worden. Nach dem
Toronto Globes ist die Adresse der ⸗Canadischen Fenier - von O' Ma⸗ hony fabrizirt und in Canada gar nicht gesehen worden. In Kentucky
perurtheilt der Senat in Uebereinstimmung mit dem Unterhause das
»Freedmans · Büreaur, verwirft das Anti⸗Slavery ⸗Amendement zur Constitution und beantragt die Entfernung der föderirten Truppen aus dem Staate, so wie die Wiederherstellung der Habeas⸗Corpus- Akte. — Die Connecticut -⸗ Republican State ⸗ Convention hat die Po⸗ litik des Präsidenten Johnson und des Kongresses gutgeheißen. — Die Militairbehörden haben das Büreau des Richmond ⸗ Examiner
geschlossen, wie berichtet wird, auf eine Weisung Generals Grant.
In Washington eingelaufene Berichte versichern, daß Juarez am s7. d. Mts. sich noch zu El Paso befand.
Finanzplan gebildet haben auf der festen Basis von 36 Millionen, wovon 24 Niill. durch die ordentlichen Kaiserlichen Einkünfte und die übrigen 6 durch außerordentliche Mittel aufzubringen wären.
— —— — —
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bürean.
Ham burg, Mittwoch, 28. Februar, Morgens. Der »Ham⸗ burger Correspondent« meldet aus Kiel von gestern: Das Schreiben des K. K. Statthalters an die Landesregierung, betreffend die An⸗ erkennung der Verfassung von 1854 und die Berufung einer außer⸗ ordentlichen Budget ⸗Kommission, lautet wie folgt:
»Ich bin bisher von der Annahme geleitet worden, die Auf sassung im Lande gehe dahin, daß der ständischen Organisation des Jahres 1854 nur mehr die Aufgabe zufallen solle, durch ihre Mit— wirkung ein neues Wahlgesetz ins Leben zu rufen, auf dessen Grund- lage sich eine vereinigte schleswig ; holsteinische Landesvertretung zu versammeln hätte, welcher bei der definitiven Feststellung der Ge⸗—
schicke der Herzogthümer ein entsprechender Antheil einzuräumen
sein würde. U
. Es wurde hierbei jedoch selbstverständlich eine vorgängige Ver- ständigung zwischen den beiden hohen Mitbestzern des Landes vor ausgesetzt und in Ermangelung einer solchen konnte daher auch ein
bestimmter Termin für die Einberufung nicht in Aussicht genom⸗ men werden.
In der letzten Zeit ist aber von Seiten vieler und sehr ach⸗ tungswerther Persönlichkeiten im Lande der Ueberzeugung Ausdruck geliehen worden, daß die Verfassung des Jahres 1854, ungeachtet der mittlerweile eingetretenen politischen Ereignisse, nach wie vor ein vollständig geltendes Landesrecht sei, welches unter dem Schutze der bezüglichen bundesgesetzlichen Bestimmungen, zumal des Artikels 56 der Wiener Schlußakte stehe, und auch die Landesregierung stellt sich in ihrem gefälligen Berichte vom 20. Februar im Wesentlichen auf diesen Standpunkt.
Ich kann unter diesen Umständen um so weniger Anstand neh. men, mich ebenfalls für diese rechtliche Basis auszusprechen und die
Amerika. New-York, 15. Februar. Das Comité für aus derselben für die Kaiserliche Regierung entspringenden Verpflich ⸗
die Reconstruction der Unton hat an den Kongreß Bericht tungen ihrem ganzen Umfange nach anzuerkennen, als dieselbe da⸗
durch nicht der mindesten Inkonsequenz in Bezug auf ihre gesammte bisherige Verfahrungsweise geziehen werden kann.
Ich brauche nach dem Gesagten übrigens kaum noch hervorzu⸗ heben, daß ich nunmehr in noch erhöhtem Maaße zu der vertrauens vollen Erwartung berechtigt bin, man werde sich allseitig der noth⸗ wendigen Konsequenzen, welche sich an diese Entscheidung knüpfen, klar bewußt und daher bestrebt sein, das eigene Verhalten darnach einzurichten.
Den Vorschlägen der Landesregierung, wegen Zusammensetzung der zur Berathung des Budgets pro 1866 — 67 zu berufenden außer⸗ ordentlichen Kommission ertheile ich ohne Ausnahme meine Geneh— migung. Ich weiß den Werth der patriotischen Hingebung, welche in einer Betheiligung an dieser für das Wohl des Landes so wich⸗ tigen Verhandlung liegt, auf das Vollständigste zu würdigen, und bin zugleich persönlich dankbar für die wesentliche Erleichterung, welche mir dadurch in meinem schweren und verantwortlichen Berufe
Allen Abänderungsvorschlägen, welche aus dem Schooße der Kommisston hervorgehen sollten, verspreche ich im Voraus eine reif⸗ liche und unparteiische Prüfung und ersuche die Landesregierung, mir über den Fortgang der Arbeiten von Zeit zu Zeit eingehenden Bericht zu erstatten.
Möge das Resultat derselben dem Lande zum Heile gereichen und dazu dienen, das Vertrauen noch fester zu knüpfen, von wel⸗ chem mir die Bevölkerung mit Ausnahme eines bekannten Bruch theils, dessen neuerliche Kundgebung zu beurtheilen, ich im Bewußt⸗ sein treu erfüllter Pflicht mit voller Beruhigung jedem Unparteiischen anheim geben darf, während meiner Amtsführung schon so viele zu den schönsten Erinnerungen meines Lebens gehörende Beweise gege- ben hat.«
Wien, Mittwoch, 28. Februar. Die Kaiserliche Genehmigung für die Abhaltung der internationalen Ausstellung in Wien für
Herr Langlais soll, nach Berichten aus Mexiko, einen das Jahr 18.0 wird beute amtlich publißirt.
London, Dienstag, 27. Februar. In der heutigen Sitzung
des Unterhauses erklärte Unterstaatssecretair Layard auf eine des. fallsige Anfrage, daß keine europäische Regierung von Frankreich die
Einräumung derjenigen Schifffahrtsrechte, welche es dem kleinen Staate Monaco gewährt habe, gefordert habe. Es seien jedoch der französischen Regierung Vorstellungen gemacht worden, daß hiermit kein Präzedenzfall geschaffen sein dürfe.
London, Mittwoch, 28. Februar, Vormittags. Die Times ⸗ theilt mit, daß Earl John Russell angeblich wegen Differenzen, welche im Schoße des Kabinets ausgebrochen sind, seine Entlassung nachgesucht und an seiner Statt Lord Somerset als Premier vor- geschlagen habe. Die »Times«, welche das obige Gerücht weder verbürgen noch dementiren will, würde ein konservpatives Inter⸗ regnum vorziehen.
Condon, Mittwoch 28. Februar, Mittags. »Reuter's Office meldet: NewYork, 17. Februar, Morgens. Der österreichische Gesandte, Freiherr von Wydenbruck, hat gegen die in Bancroft's Rede angeblich enthaltene Beleidigung des Kaisers Mazximilian protestirt. Der Staatssecretair Seward verweigerte die Annahme des Protestes, worauf der Gesandte denselben wieder- holte. — Die republikanischen Truppen sind bei Tampico mit einem Verlust von 850 Mann geschlagen.