1866 / 61 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

dem Veteranen Martin Schoen ki zu Vorbruch, Kreis Friedeberg N. M. ]. 9 Martin Lappa, alias Wappa, zu Prüssau, Kreis Neustadt . ...... ...* . Summa 50 Thlr. bewilligt worden, bringt das Kriegs Ministerium, indem es im Namen der Beschenkten dem Geber dankt, solches hiermit zur öffent · lichen Kenntniß. Berlin, den 7. März 1866. Kriegs ⸗Ministerium, Abtheilun

ür das Invalidenwesen.

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Koehlau. v. Kirchbach.

Berlin, 12. März. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht, dem Abtbeilungs⸗Chef, Oberst ⸗Lieutenant von Rieff und dem Major Willerding, beide im Kriegs- Ministerium, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von Hannover Ma⸗ jestät ihnen verliehenen Ritterkreuzes des Guelphen-Ordens zu er— theilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 12. März. Se. Majestät der König nahmen den Vortrag des Wirklichen Geheimen Ober ⸗Regie rungsraths Costenoble und des Geheimen Ober ⸗Postraths von Mühler entgegen, und empfingen den Minister⸗Präsidenten Grafen Bismarck, den Minister Grafen Itzenplitz und den General Freiherrn von

Moltke.

Ihre Majest ät die Königin war am Sonnabend in der 10. Vorlesung des Wissenschaftlichen Vereins anwesend und wohnte gestern dem Gottesdienste im Dom bei. Beide König⸗ liche Majestäten speisten mit Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Prin- zeß Wilhelm von Baden bei Ihren Königlichen Hoheiten dem Kron⸗ prinzen und der Kronprinzessin. Ihre Majestät besuchte Ihre Masjestät die Königin von Württemberg im Kaiserlich russischen Ge⸗ sandtschaftshause und empfing Allerhöchst Ihren Gegenbesuch. Den Abend brachte Ihre Majestät die Königin von Württemberg bei den Königlichen Majestäten im Palais zu. Heute findet daselbst ein großes Diner statt, worauf Abends die Königin von Württemberg mit der Prinzeß Wilhelm von Baden die Reise nach St. Petersburg fortsetzt.

Am 10. März empfingen Ihre R qniglichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin den Besuch Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Frau Prinzessin Wilhelm von Baden und begaben sich Abends in das Opernhaus. Sonntag, den 11. März, begab Sich Ihre Königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin um 1F Uhr zum Besuch bei Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Frau Prinzessin Wilhelm von Baden und empfing hierauf gemein— schaftlich mit Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen den Pro— fessor Gruner aus Dresden, dem auch Tags vorher Hochdieselbe eine Audienz gewährt hatte. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz hatte um 10 Uhr dem Gottesdienst in der Garnisonkirche beigewohnt und beehrte nach 12 Uhr die Matinée im Operuhause längere Heit mit seiner Gegenwart. Um 2 Uhr empfing Hochderselbe den Ge⸗ heimen Kommerzien-Rath Oppenheim aus Cöln und hierauf statteten die Höchsten Herrschaften Ihrer Majestät der Königin von Württemberg einen Befuch ab. Den Thee nahmen die Höchsten

Herrschaften bei Ihren Majestäten ein, nachdem Se. Königliche Hoheit

der Kronprinz noch in der Loge erschienen war.

Danzig, 10. März. Auf die Immediat-⸗Eingabe des hiesigen

Magistrats und der Stadtverordneten um Abtragung der Festungs⸗ wälie ist dieser Tage, der „Kgbg. Ztg.‘ zufolge, nachfolgendes Ant— wortschreiben an den Ersteren gelangt:

»Des Königs Majestät haben uͤber die Immedigt Petitionen des

Magistrats und der Stadtverordneten vom 23. v. M. um Abtragung

der innern Festungswälle von Danzig, und Freigebung des von ihnen

eingenommenen Terrains zur Bebauung, Vortrag entgegenzunehmen ge—

ruht und es wird dem Magistrat und Stadtverordneten in Folge dessen Nachstehendes eröffnet: Seitens des Ober ⸗Präsidenten der Provinz Preu⸗

ßen, Wirklichen Geh. Raths von Eichmann, ist dem Kriegsministerium

berits unter dem 10. Oktober v. J. ein Antrag? des Regie

tungs - Präsidenten von Prittwitz zu Danzig eingereicht worden, wel—⸗ cher gleichfalls die Erweiterung der Festung Danzig zum Gegen— stande hat. Dieser Antrag ist der Königl. General- Inspection des In⸗ genieur Corps und der Festungen übersandt worden, um eine Berathung der Allerhöchst verordneten Ingenieur ⸗Kommission darüber zu veranlassen, ob resp. unter welchen Bedingungen die beantragte Kassirung der Festungs⸗ werke zwischen dem Petershoger und dem Jacobsthore zu Danzig vom fortifikatorischen Standpunkte aus zulässig erscheint. Bei dieser Sachlage haben des Königs Majestät zu befehlen geruht, daß für die Erledigung der Immediat · Petition des Magistrats und der Stadtverordneten vom 23. D. M. der Eingang des Gutachtens der Ingenieur Kommission über den Antrag des dortigen Regierungẽ-Präsidenten abgewartet werden soll. Berlin, 20 Februar 1866 Kriegé⸗Ministerium. van Roon. Düren, 9. März. Der Bauplatz für die Departemental- Irren-Anstalt, welcher in der Größe von 10 Morgen bereits Rworben worden war, ist um noch weitere 12 Morgen vergrößert worden, damit allen Anforderungen an eine solche Anstalt entsprochen

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werden könne. Die Lage der Anstalt längs der alten jülicher Land straße ist äußerst günstig, in der Nähe der Stadt und doch . Geräusche derselben entlegen. Reichliches und gutes Wasser ist 9. handen. Zu der Erweiterung des Bauplatzes hat der Verein 3 Beförderung der Arbeitsamkeit abermals die Summe von 66 Thlrn. bergegeben.

Wittlich, 8. März. In der heutigen Sitzung der Stadtver ordneten theilte der Vorsitzende, Herr Bürgermeister Bottler 9 Versammlung ein Schreiben der Königlichen Regierung zu u mit, nach welchem das Ministerium der Errichtung eines fathrn schen Lehrer- Seminars in der Stadt Wittlich in der Vor— aussetzung, daß die Gemeinde die Baustelle in einer Fläche vo 10 Morgen unentgeltlich hergiebt die Bestätigung ertheilt a Nach kurzer Berathung ist die Versammlung dem Antrage einsum. mig, zugetreten und hat der städtischen Bau⸗ Kommission den ersor. derlichen Kredit zum Ankauf der Baustelle zur Verfügung gestellt.

Schleswig⸗Holstein. Den »Hamb. Nachr.“ wird unter dem 8. d. M. geschrieben: Die aus drei Bürgern bestehende Dept. tation aus Tondern, welche die Aufgabe hatte, in Schleswig für die Erbauung des Bahnhofes im Rorden von Tondern zu wirken, ist so eben zurückgekehrt und zwar sehr befriedigt. In Schleswin sind sie sowohl von dem Herrn Gouverneur, wie auch von den Regierungs ⸗Präsidenten Freiherrn v. Zedlitz freundlichst gehört und überzeugt worden, daß, so weit die Orientirung dieser Herren in der beregten Angelegenheit reicht, auch sie dem Norden den Vorzug geben Eine genauere Prüfung ird demnächst von dem Gouverneur an Ort und Stelle vorgenommen und sodann die Erbauung der Bahn ohne Verzug in Angriff genommen werden. Gestern sind in Tondern reichlich 1000 Mark an Vergütung für die erste preußistz Einquartierung vom März 1864 zur Vertheilung gekommen.

Hoyer. (K. W.) In Kurzem wird unser Ort durch einen kleinen Schraubendampfer statt des bisherigen Segelschiffes mit Splt verbunden werden. Der bisherige Postschiffer Selmer hat das Schff mit einem Regierungs vorschuß von 8S 16,000 Mark in Hambug angekauft.

Schleswig, 9. März. (Nordd. Ztg.) Der Geheimralh Wiese aus Berlin ist gestern hier eingetroffen und bat gestern Nach mittag und heute Vormittags die hiesige Domschule besucht. Ob wohl mit Rücksicht auf die vor einiger Zeit erfolgte Gleichstellung unserer Schulen mit den preußischen hinsichtlich der Abiturienten prüfungen sein Augenmerk besonders darauf gerichtet war, den Stand des Wissens und der Leistungen in den oberen Klassen ken. nen zu lernen, so hat er daneben doch dem Unterrichte der sämmt⸗ lichen beigewohnt.

Hannover, 10. März. (Br. Tgb) Der König hat dem Comité für das Hermanns-⸗Denkmal 500 Thlr. aus der Königlich Schatulle ⸗Kasse überweisen lassen.

Anhalt. Dessau, 9. März. (. Ztg.) Ihre Hoheit ki Herzogin von Altenburg ist heute früh, nach mehrwöchentlichm Aufenthalt hierselbst, nach Altenburg zurückgereist. Der Landtag hat den Finanzetat, das Steuergefetz und die neue Hypotheken. nung berathen; die beiden letzten Gesetzesvorlagen sind nochmal a die Abtheilungen zurückgewiesen worden.

Würztemberg. Stuttgart, 10. März. Heute früh i Ihre Majestät die Königin, wie der »St. A. f. W.« meld mittelst Extrazugs von hier abgereist, um sich nach St. Petersbun zum Besuche der Kaiserlichen Familie zu begeben. Die Königin wird drei Monate in Rußland verweilen und dort der Feict nn silbernen Hochzeit ihres Bruders, des Kaisers Alexander, und Kaiserin Marie von Rußland, welche Ende April stattfindet, * wohnen. In Berlin wird sich Ihre Majestät zwei Tage zum t⸗ suche der Königlich preußischen Familie aufhalten. Se. Masjestat n König hat seine Gemahlin bis Bruchsal begleitet.

Oesterreich. Wien, 10. März. Das heute ausgegebej „Reichsgesetzblatt« enthält: .

Einen Erlaß des Finanzministeriums vom 27. Februar 1866, beltt ö eine nähere Bestimmung für die Erklärung solcher Waaren, welch n Zwischenverkehr mit dem deutschen Follverein eine Zollbegünstigung gi. nießen, gültig für das allgemeine österreichische Zollgebiet, und dann in Erlasse desselben Ministeriums vom 4. März, wonach zur leichterung der Strtuerzahlung und der Realisirung der in gender Münze zahlbaren Zinsen der öffentlichen Schuld 1 Reich mit Ausnahme des lombardisch ⸗venctianischen Königlen n die landesfürstlichen Klassen und Atmh s Staates Abgaben einhebenden städtsh⸗ bekannten Steuerpl tigen fällige der allgemeinen Staats mit Ausschluß der Monte tungssa uld) als 9 von allen nicht in klingender Münze fürstlichen Steuern und Abgaben und: fürstlichen Zuschlägen mit den nach Abzug der gesetz steuer sich ergebenden Beträgen anzunehmen, wenn diese Steuern oder Abgabensumme nicht übersteigen und die Coupo länger als ein Jahr fällig sind; 2) im lombardisch: Königreich die erwähnte Kasse ermächtigt worden, fälli Natinalanlehens . Staatsschuldoerschreibungen und von Schuld des lombardisch venetianischen Königreiches als Zahlung anzun

In der gestrigen Nacht verstarb hier plötzlich Franz Blumfeld, Schlaganfalls. lieder des eich Abgeord⸗ Ordens der nt statt.

der französische Großkreuz der Ehrehlegion mit folgende Befriedigung auf diesen tung und Freundschast sehen, welche darin nicht minder den hier wie zu ziehen, welche die mehren werden unter Oesterreich und Frank—

augenscheinlichen die beiden Höfe verbindet, sie ten Wunsch erblicken, die Bande enger ker vereinigen, und welche sich bald noch von Conventionen, die für tzen sind.«

seiner Erwiederung:

dott geheg beiden Völ dem glücklichen Einfluß von gleichem Nu er Kaiser sagte in „Auch ich sehe mit lebhafter Befriedigun zwischen diesen beiden Ländern be in dieser Beziehung aussprechen,

hegten Gefühlen überein die nunmehr einge det die »Ostd. Post«,

er 1000 V

was die Bande Wünsche, welche Sie mmen durchaus mit den von mir ge—

g auf Alles, stigen kann. Die Wi

leitete Reduzirung der Finanz ⸗Wach⸗ sind gegenwärtig in Wien un kann, ebenso eine bedeuten aire und Ober- Commissaire des provisionirt und pensionirt Dienstes enthoben, Uebrigens

mannschaft, mel den übrigen Kronländern üb Finanz⸗Wachcommisf hoben und je nach Umständen Zunächst wurde welche noch nicht die wird mit der weiteren daff fortgefahren und selbe Schicksal treffen. des hat sich in die Von den Landtagen Lemberg, Kommission über den Antrag Cicharz it der Bauern und beantragt, hig sein dürfen und daß dem ganzen Inhalte nach über diesen Antrag wurde

Anzahl der Dienstes ent jene Mannschaft des hme erlangt hatte. den unumgänglichen Be— s noch 2000 Mann das— hobenen Mannschasts—

efinitive Au Reduzirung bis auf es dürfte wenigsten Ein großer Theil des ent K. K. Armee einreihen lassen.

berichten die heutigen Wiener Koczynski referirte Namens einzuführender daß nur erwerbste Wechsel von Personen, welche legalisirt sein beendigt und

Wech sel⸗

unfähigke uerpflichtige

Personen wechselfä

der Schrift nicht kundig sind,

Die General-?

die Spezial Debatte begonnen. Agram, 9. März, Der

tigen Landtagssitzung bekannt,

Alben von einer Vertagung oder

kamen zur Verlesung, ir

Allerh. Reskripte Akademie

Statuten der südslawischen Sanction erhalten haben. des Comité's bezüglich der 27. Februar. itsendenden Depute ss angenommen. stattfind enden die nach Pesth zu ent

g, den Comité über den Comitèéber

Allerhöchste Hierauf Fortse über den Bericht das Allerh. Der Punkt, welcher

Reskript vom tion betrifft,

halten der nach Pesth zu omité beantragten Fassung In der morgen

wurde in der

Sitzung des Landtages endende Depu⸗ cht bezüglich ie Landtagsodresse

. , . Maiest? entativn ST. Majestät

10. März. wird die Wahl der Mitglirder tation vorgenommen. Di des Allerhöchsten Reskriytes wurden beendet. 6 über das Allerhöchste eine von mehreren Abgeordneten un geben, daß sie an der Wahl passiven Antheil nehmen. hat begonnen.

de beschlossen, eine Re Reskeipt zu unterbreiten, terzeichnete Erklärung,

D ö . ** Deputation were

Aba. Bedekovie überreichte worin sie bekanm aitiven noch

Aerarialangelegenheiten

8. März. (Köln,. Graf Mamiani hat dem nüsel nochmals seine zu der jüngst 1 zott har d nach daß erst dann

Schweiz. 96r Bundes ⸗Präsidenten K um im Namen ; une bahn-Note zu Gunsten des St. ausdrückliche Erklä tiven Entscheide in Seitens des italienischen den Wunsch der italienis dem St. Gotth um jedes Mißver selbst Kenntniß gegeben we st eine Depes eingetroffen, der zufolge Mächten und den Handelsverträ

Aufwartung gemacht. iberreichten Alpen⸗ kräglich noch die von einem defini— e sein könne, wenn cation vorliege. soll den Kantonen, te von dieser Erklärung, wie von jener Note

neuesten Post aus chen Konsuls, Mikado die

rung abzugeben, er Alpenbahnfrage zarlaments chen Regierung Lukmanier⸗Comi vermeiden, gleich Mit der tigen schweizeris nun auch der Vereinigten Staaten von ge unterzeichnet hat.

seine Ratisi

ndniß zu

Jokuhama che des do Dr. Lindau, mit den eucopäischen

Nordamerika abgeschlossenen

netenhaus mentarische n der Armee mit t der Finanzlage ei, berathen. selbe die der R bung über⸗

Das Abgeord oupreur auf ein die Organisatio

Brüssel, 9. März. des Herrn C r die Frage, wie der Nationalvertheidigu itigen Einklang zu fte den Ant e Verantwortli

Belgien. hat heute den Antrag. Untersuchung übe den Bedürfnissen des Landes in gleichze Finanzminister bekämp gierung zukommend

bringen s

chkeit auf die Gesetzge

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Nacht versta ⸗— Seraphim Sectionschef im K. K. Handelsministerium, in Cor Tore j . o * ** ö falls. Der Verewigte, eines der hervorragendsten österreichischen Beamtenstandes, war zugl kärntnischen Landtage. Mittag fand die feierliche Ueberreichung des ; den Kronprinzen Rudolf durch den französischen Ge— Herzog von Grammo „Wiener Zeitung« in ihrem amtlichen Theile meldet, Motschafter Serzoa ) zramt

Botschafter Herzog von Grammont mit dem der E n für den Kronprinzen auch ein Hand⸗ es Kaisers von Frankreich übergeben und die Ueberreichung r Ansprache begleitet:

beiden Nationen werden mit gleicher Beweis der Hochackh

tragen wolle. Ein Antrag auf Schluß der Debatte ward mit 49 gegen 40 Stimmen abgelehnt. Die Vertagung bes Vorschlages wurde beantragt, bis die Vorlage des vom Kriegsminister ver— sprochenen Berichtes der Enquete eine thatsächliche Basis werde ge⸗ liefert haben. Dieser Antrag auf Vertagung wurde mit 19 gegen 39 Stimmen genehmigt

10. März. In der heutigen Sitzung der Repräsen⸗ tantenkam mer wurde das Budget des Kriegsministeriums mit 47 gegen 25 Stimmen angenommen; zwei Mitglieder enthielten sich der Abstimmung.

. Großbritannien nnd Irland. London, 9. März. Im Hause des Marquis von Salisbury war gestern eine Zusam⸗ , Konservativen zu der sie von Lord Derby und Disraeli eingeladen worden waren. An 200 Parteimitglieder hatten sich eingefunden, und über das, was verhandelt worden ist, wurde natürlich kein authentischer Bericht veröffentlicht. Desto zahlreicher sind die mündlichen Berichte. Die »Times« sst schlecht unterrichtet, wenn sie heute mittheilt, es habe sich um die der Reformbill gegenüber zu beobachtende aktik gehandelt und das Resultat des Meetings babe in dem schlusse bestanden, der ersten Lesung der Bill keinen Widerstand entgegenzusetzen, um diesen für die zweite Lesung aufzuspar wurde von Disraeli seinen Parteigenossen nur

eigentlich von selbst, da eine

mentarischen Eidesformel. Freunden die Nothwendigkeit auseinander, dieser, schon früher vor geschlagenen Aenderung keine Hindernisse weiter in den Weg zu legen und nur einige an sich unwichtige Amendements zu stellen. Damit waren, mit Ausnahme Newdegate's und dreier anderer Her⸗ ren, alle Anwesenden einverstanden. . Prinz Alfred ist zum Master of the Trinity house ernannt worden. Es ist dies eine Abtheilung der Verwaltung, welche über die Instandhaltung der Häfen, Landungsplätze, Fahrwasser, Leucht-

tbürme u. dgl. die Wachen hat und demnach für die Schifffahrt

von großem Einflusse ist.

In Dublin ist gestern wieder ein ehemaliger amerikanischer Stabsoffizier er nennt sich Obristlieutenant Byrne verhaftet worden. Im Ganzen sollen, nach Angaben des Dubliner Times Correspondenten«, seit der Habeas⸗Corpus Akte, 176 Verhaftungen, darunter 42 gegen aus Amerika zurückgekehrte Irländer vorgenommen worden sein.

Im Oberhau se gelangte gestern der Antrag Hunt's auf Beschrän⸗˖ kung des Viehtransportes zur dritten Lesung.

Im Unterhause zeigte der Schatzkanzler an, daß die Oster⸗ ferien des Hauses am Freitag den 23. März beginnen und achtzehn Tage dauern werden. Vor der zweiten Lesung der Parliamentary GQaths Amenqd- ment Bill (Einführung einer gleichlautenden Eidesformel für Parlaments- Mitglieder aller religiösen Bekenntnisse) erhebt sich Disr aeli (der im vori⸗ gen Jahre den ähnlichen Antrag Monsell's entschieden bekämpft hatte) zur

Erklärung, daß die jetzt gebrauchte Eidesformel allerdings manchen veralteten und für ein katholisches Ohr gehässig klingenden Ausdruck enthalte; aber die vorgeschlagene neue Formel scheine ihm andererseits allzu lahl und dürstig. Seiner Meinung nach sollte sie den Schwö⸗ renden nicht nur zur Treue gegen Ihre Majestät persönlich, son⸗ dern auch zur ausschließlichen Anerkennung ihrer gesetzlichen Erben und Nachfolger verpflichten, und eben so die Anerkennung des Supremats der Krone in allen Güirichishöfen des Landes aussprechen. Er wolle der zweiten Lesung nicht entgegentreten, aber später dem Comité eine Formel vorlegen, die seiner Meinung nach jeder Katholik ohne Bedenken schwören könn fe. Sir G. Grey ist über diese Auseinandersetzung des fonservativen

Führers sehr erfreut 1nd will nur dagegen bemerfen, daß die protestantische

Thronfolge zu ihrer Sicherheit gar nicht ves Eides bedürfe, sondern auf dem Gesetze von 1701 beruhe. Indessen solle Hertn Disraeli's Formel

von der Regierung redlich und aufrichtig erwogen werden. Sir H. Cairns

bemüht sich, zu zeigen, daß die konservalive Partei ihrem vorjährigen Stand- punkle tren bleibe, und dei Disrael's Verbesserungs ⸗Vorschlage ganz unumgäng. lich nöthig seien. NRewöega te dagegen sagt seiner eigenen Partei ins Gesicht daß

sie den allen Standpunkt kleinmüthig verlassen habe, und erklärt den ganzen Vor⸗

schlag für einen hinterlistigen Angriff auf die Verfassung. Sein Gesin—- näangsgenosse Whalley zieht gegen die Neuerung noch leidenschastlicher zu Felde. Die zweite Lesung wird mit der ungewöhnlich großen Majorität

von 298 gegen 5 Stinummen genchmigt. Im Subsidien Comité werden nach längeter Dis kussion 123Posten des Ärmeebudgets bewilligt, und im Laufe der Debatte erklärt Lord Elcho, daß es nach der Aussage des Eisen bahnstabes der Freiwilligen Armee, gegenwärtig ein Leichtes sein würde, binnen 30 Stunden auf jedem beliebigen Purkt in einer gewissen Entfer nung von der Hauptstadt 150000 Mann Infanterie, 60900 Mann Ka⸗ vallerie mit mehr als 106 Kanonen und 0,000 Eisenbahn ; Arbeiter als Schanzgräber zu konzentriren.

Auf der Fahrt von Liverpool nach Westindien ist der Dampfer Granadian«, ein Schiff von 17145 Tonnen, in der Nähe der Azoren

gescheitert; den Passagieren uud der Mannschaft gelang es / sich in Sicherheit zu bringen. Der „»Granadian« gehört der West India

gad BFacifie Steam Navigation Company, welche in der letzten