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Madrid, Donnerstag, 15. März, Abends. Wie die »Nove— dades. melden, hat der Finanzminister mit dem Hause Roth schild die Unterhandlungen über eine Anleihe im Betrage von S0 Millionen Realen abgeschlossen; die Garantie für dieselbe wird in Hypothekenscheinen geleistet werden.
— Das »Preußische Handels archiv« Nr. 11 vom 16. März e. hat folgenden Inhalt: Gesetzgeb ung: Schifffahrtsvertrag zwischen Preußen und Großbritannien. — Statistik: Provyisorische Abrechnung über die ge—⸗ meinschaftliche Uebergangs⸗Abgabe von Bier für das Jahr 1865. — Ueber- sicht über Anpflanzungen, Ertrag und Preis des Tabaks in den Staaten des Zollvereins für das Jahr 1863. — Uebersicht der Bevölkerung sämmt— licher zum deutschen Zoll- und Handelsvereine gehörenden Staaten, wie olche nach der Zählung im Monat Dezember 1864 den Abrechnungen über die gemeinschaftlichen Zoll-Einnahmen für die Jahre 1865, 1866 und 1867 zu Grunde zu legen ist. — Hamburgs Handel und Schifffahrt in 1864. — Handel und Schifffahrt Amsterdams im Jahre 1865 (Schluß). — Bremens Ausfuhr in 1865, verglichen mit früheren Jahren. — Jahresbericht des preußischen Konsulats zu Reval für 1865. — Mittheilungen: Königs— berg. Stettin. Düsseldorf. Söderhamn.
Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.
Halberstadt, 15. März. Das Königliche Konsistorium hat, dem »Magdeb. Corresp.« zufolge, die im Einverständniß mit der Königlichen Regierung, in Folge einer motivirten Vorstellung des Konservatoirs der Domschätze und auf Antrag des Domkirchen ⸗Vorstandes angeordnet, daß die Domkirche täglich, während einer Stunde, geöffnet sein, und zur Besich— tigung dem Publiko frei stehen soll. ;
London, 14. März. In der Montagsitzung der Geographischen Gesellschaft verlas der Brittische Konsul zu Zanzibar Oberst Playfair eine ihm zugekommene Mittheilung über die barbarische Ermordung von der Decken's durch die Bewohner von Berdera am Juba. Konsul Playfair glaubte, daß es vergeblich sei, irgend welche Genugthuung für die zweifels— ohne unter Connivenz des Sultans von Berdera begangene Greuelthat zu erwarten, indem jene mächtigen Häuptlinge Innerafrikas dem Bereiche des starken Armes der Europäischen Gerechtigkeit gänzlich entzogen wären. Der Präsident der Gesellschaft beklagte in tief gefühlten Ausdrücken das un— glückliche Geschick des kühnen Reisenden. Es wurde ferner in der Sitzung ein Bericht erstattet, demzufolge in den letzten Tagen ans Licht gekommene Um— stände es außer allen Zweifel setzten, daß die Mannschaft des gescheiterten Ostindienfahrers »St. Abbs« im afrikanischen Binnenlande in Gefangen— schaft gehalten würde; der Präsident hoffte zuversichtlich, daß die Regierung nunmehr Schritte thun würde, um die Gefangenen den Ihrigen zurückzu— geben. Endlich legte der Vorsitzende Mittheilungen über die vulkanischen Eruptionen zu San torino vor, welche ihm von dem britischen Gesandten zu Athen zugeschickt worden und zum Theil in Briefen des Dr. Schmidt bestehen. Diese Berichte schildern die vulkanische Thätigkeit als fortwährend an Heftigkeit zuneh mend und die Befürchtung auf der Insel so groß, daß
Statistische Nachrichten.
— Das Cösliner Amtsblatt (Nr 9 vom 1. März) giebt eine Fort- setzung des statistischen Berichts über den Regierungsbezirk Cöslin, dem folgende Notizen entlehnt sind: Die Soll⸗Einnahme an Klassensteuer im betreffenden Bezirke beläuft sich für das Jahr 1866 auf den Gesammt— Betrag von 241,954 Thlr. 15 Sgr. Davon kommen auf das platte Land zusammen 192,892 Thlr. 15 Sgr.; auf die klassensteuerpflichtigen Städte 9,062 Thlr. Nach dem Resultat der Klassensteuer Veranlagung für das Jahr 1866 ist eine Steigerung gegen das Jahr 1865 im Verhältniß der Bevölkerung nicht eingetreten; wohl aber hat sich gegen 1865 die in den Klassensteuer Rollen pro 1866 angegebene Personen - Zahl vermehrt, und zwar die über 16 Jahre alte Bevölkerung um 2150 Personen, die unter 16 Jahre alte um 1270 Personen. Diesem Zuwachs steht nur ein vermehrter Klassensteuer⸗ Betrag pro 1866 von 1280 Thlrn. gegenüber, wo— von, nach Abrechnung der 4 pCt. Hebungskosten, für die Staatskasse ein Mehr an Klassensteuer von 1228 Thlin. 23 Sgr. 10 Pf. übrig bleibt. Der durchschnittlich auf den Kopf der über 16jährigen Bevölkerung treffende Klassensteuer Satz für die beiden Jahre 1865 und 6h ist fast gleich geblie— ben; pro 1865 28 Sgr. 227/69 Pf., pro 1866 28 Sgr. Ebenso verhält sich der durchschnittlich auf den Kopf der Gesammtbevölkerung treffende Klassen— steuer⸗Satz in den beiden Jahren fast gleich; in den Städten um , Pf. gestiegen, ist er in den ländlichen Ortschaften um 1 Pf. gefallen. Die Gesammt— differenz macht im Jahre 1866 * Pf. weniger auf den Kopf der Bevölke— rung, als im Jahre 1865.
Landwirthschaftliche Nachrichten.
— Die »Köln. Bl.« berichten unter dem 15. d. Mts. »Die Vieh— ausfuhr vom Kontinent nach England ist gegenwärtig sehr bedeutend. Gestern Morgen passirten wieder mehrere Heerden Ochsen unsere Stadt, und, wie wir vernehmen, sollen deren im Laufe dieser Woche mehr als 900 Stück, größtentheils aus Ungarn stammend, auf ihrer unfreiwilligen Auswanderung nach den Schlachthäusern Londons durch Köln kommen. Die Thiere sind mehr groß und stark, als gut genährt. — Der Nach tfrost der letzten 14 Tage hat der sehr vorangeschrittenen Vegetation nicht uner— heblichen Schaden zugefügt, z. B. die Mandelblüthe in einzelnen hiesigen Gärten zerstöärt. Die Aprikosenblüthe, welche zum Aufbrechen nur noch einiger warmen Tage bedarf, ist noch verschont geblieben.
Lon don, 14. März. Da man den Verlauf der Rinderpest hier begreiflicherweise mit größter Spannung verfolgt, so entgeht natürlich kein Umstand der Beachtung, welcher auf ein Nachlassen der furchtbaren Seuche
nur immer hindeutet. Und in der That scheint nicht unbegründete Hoff. nung zu ihrer wirklichen Abnahme vorhanden zu sein, wenn man die gegen. wärtig vorliegende Tabelle der seit Mitte Novembers vorgekommenen, dem Vetexingir-Departement gemeldeten Anfälle aufmerksam betrachtet. Zwar ist die Tabelle, worin die Zahl der Fälle von Woche zu Woche zusammen— gestellt sich findet, dadurch einigermaßen unübersichtlich, daß eine große Menge zu spät erfolgter Meldungen immer in die je nächste Woche hinüber— gezogen sind; doch ist jedenfalls so viel daraus zu ersehen, daß während seit der mit dem 18. November endenden Woche bis zu der mit dem 17ten Februar endenden die Zahl der Fälle in ziemlich stetigem Steigen begriffen ist, seit der letztgenannten Woche eine beträchtliche Abnahme stattgefunden hat. Sie betrug nämlich in jener Woche, worin sie ihr bisheriges Maxi= mum erreicht, die rückständigen Fälle eingerechnet, 18,356, für die mit dem 24. Februar endende Woche dagegen nur 11,B310, für die mit dem 3. März endende Woche endlich nur s 70 — immer eine bedeutende Aenderung zum Bessern.
— Aus Bessarabien wird der »Deutschen Petersb. Ztg.« mitge. theilt: »Naͤchdem uns das schöne, gelinde, freundliche Wetter schon mit Frühlingsträumen umgaukelt hatte, sieht uns heut von Neuem der scharfe Winter traurig an Unsere Lage wird in jeder Hinsicht immer mißlicher, Krankheiten unter Menschen und Vieh nehmen zu, die Futtervorräthe gehen ihrem Ende entgegen und Geld ist nicht einmal für die höchsten Wüucher— zinsen zu bekommen. Das Zugvieh wird jedenfalls das Frühjahr in so entkräftetem Zustande erreichen, daß es schwer halten wird, größere Feld—
bestellungen vorzunehmen, zu denen übrigens auch das Saatgetreide kaum zu beschaffen ist. Das Kilo Mais wird bereits mit 20 Rubel, Gerste mit 12 und Hafer mit 10 Rubel bezahlt, im vergangenen Jahre kaufte man diese Getreidearten um weniger als den vierten Theil.
— Der »Dtsch. Petersb. Stg.« zufolge ist in der zweiten Hälfte des Januar im Gouvernement Witebsk die Viehseuche ausgebrochen.
— Nach der vom dänischen Ministerium des Innern unter dem sten d. Mts. erlassenen Bekanntmachung, in welcher Maßnahmen gegen eine eventuelle Einschleppung der Viehseuche angeordnet werden, dürfen aus allen Ländern oder Landestheilen, welche mit der Viehseuche behaftet sind, keine Ochsen, Kühe, Schafe und Ziegen oder rohe Theile dieser Thiere, nament— lich keine Häute oder Felle, einerlei ob dieselben getrocknet oder gesalzen sind, ferner ungeräuchertes Fleisch, ungeschmolzener Talg, Wolle eingeführt wer— den. Alle sonstigen Hausthiere, welche aus verdächtigen Staaten ein— treffen, müssen sammt Heu und Stroh einer sorgfältigen Prüfung unter— zogen werden, und ebenso ist alles aus nicht angesteckten Staaten kommende Vieh der Behandlung von Seiten der Veterinär Polizei unterworfen. Dasselbe gilt für Schiffe, welche mit ausländischem Vieh u. s. w. befrachtet sind, während andererseits Eisenbahnwagen, andere Wagen und Geräthe, welche zu dem Transport von Vieh ꝛc. benutzt wurden, der Controle der Veterinär. Polizei unterworfen sind. Vorläufig verzeichnet das Ministerium des Innern als der Viehseuche verdächtig die folgenden Länder: Großbritannien, Holland, Belgien und Rußland.
senbahn- und Telegraphen⸗NMachrichten.
St. Petersburg, hiesigen Blätter publiziren das Reglement zur Bildung der Militairarbeiter Brigade zum Bau der Süd— bahn zwischen Orel und Kursk. Dieselbe wird aus fünf Arbeiter Com— pagnieen bestehen, deren Etats ebenfalls Allerhöchst bestätigt sind. stellung von Lokomotiven und Waggons für den Schienenweg von Moskau nach Kursk soll hier im Lande effektuirt werden und zwar durch die Mos— kauer Fabrikanten Williams und Struwe und die hiesige baltische Fabrik von Karr und Macferson. Erstere sollen die Waggons, letztere die Loko— motiven bauen.
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9. März. Die ĩ
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enatsbefeh!l vom 5. März, welcher die Ergänzungen lpril in Paris abgeschlossenen internationalen Telegraphen Convention veröffentlicht, theilt folgende Bestimmungen 1) die im Pariser internationalen Vertrage festgesetzten uniformen Gebüuhrensätze von respektive 3 Frances für den deutsch ⸗österreichischen Telegraphen⸗Verein und 5 Fr. für Rußland — pro einfache Depesche — kommen auch im Verkehr zwischen und dem deutsch-österreichischen Telegraphen-⸗Verein zur Anwen— dung, 2) Für den Grenzverkehr zwischen Rußland einerseits, und Preußen, Oesterreich und dem deutsch-österreichischen Telegraphen Verein andererseits wird Gesammtgebühr von 3 pro einfache Depesche festgesetzt, wovon 1 Fr. 50 Cent. für die Beförderung auf resp. preußischen oder öster⸗ reichischen oder Vereins-Linien entfällt. In den Grenzverkehr fallen alle diejenigen Stationen, welche auf jedem Gebiete von der resp. Landesgrenze nicht weiter als 25 geographische Meilen entfernt sind. 3) Für Depeschen, welche zwischen den Stationen des Vceins und den Stationen des Kaukasus, von Stawropol an gerechnet, wechseln, wird zu der Gebühr von 8 Fr. eine Mehrgebühr zu Gunsten Rußlands von 3 Fr. pro einfache De— pesche erhoben. 4) Für Depeschen, die zwischen den Stationen des Vereins und den Stationen der ersten Region des asiatischen Rußlands wechseln, wird eine Gebühr von 16 Fr. erhoben, wo— von 3 Fr. für den Verein und 15 Fr. für Rußland entfallen; und wenn sie zwischen Stationen des Vereins und den Stationen der zweiten Region des asiatischen Rußlands wechseln, wird eine Gebühr von 24 Fr. erhoben, wovon der russische Antheil 21 Fr. beträgt. Der Meridian von Tomst bildet die Grenze zwischen der ersten und zweiten Region und der Meridian von Werchneudinst die östliche Grenze der zweiten Region. 5) Die hohen Kontrahenten behalten sich vor, einen Modus zur Vereinfachung des Abrechnungswesens in beiderseitigem Einver— ständniß festzustellen. 6) Die in dem Pariser internationalen Vertrage und dem zugehörigen Reglement, den telegraphischen Dienstbetrieb betreffenden Bestimmungen sind auch maßgebend für den telegraphischen Verkehr zwischen dem deutsch-österreichischen Telegraphenverein und Rußland. 7) Diese Ver abredungen treten gleichzeitig mit dem Pariser internationalen Vertrage in Wirksamkeit und bleiben auf unbestimmte Zeit und bis zum Ablaufe eines Jahres nach erfolgter Kündigung von der einen oder der anderen Seite in Kraft.
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Sonnabend, 17. März. Im Opernhause. Auf vielfaches Begehren: Marie, Komische Oper in 2 Abtheilungen.
w Musik von Donizetti. Frl. Désirée Artot: Marie.
Hedwig Trepplin, Ida Selling, Clara Peters, Büttgenbach, Toni Kitzing, Emil Gräb. Im Schauspielhause. ( 75ste Abonnements-Vorstellung) Mari Stuart. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Schiller. J Sonntag, 18. März. Im Opernhause. Afrifanerin. Oper in 35 Atten von E FJ. Gumbert. Musik von Meyerbeer. Bal Vasco de Gama: Hr. Wachtel. Selika: 6 Uhr. j
Eztra ⸗Preise.
Im Schauspielhause. (76ste Abonnements - Vor vanche! Lustspiel in 2 Akten, mit fr zung von Charlotte Birch-Pfeiffer. Hierauf: D litaitbefehl. in 2 Atten nach Anicet von E. W. .
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Gegen den unten näher bezeichneten Gerichts-Assessor a. D. Wilhelm Landsberg er ist in der Untersuchungssache L. 85. 66. die gerichtliche Haft wegen Wechselfälschung und Unterschlagung aus §. 251 Nr. 5. und 225 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht aus— geführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ist. Er latirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des te. Landsberger Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Ge— richts oder Polizeibehörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil, und Militairbehörden des In ⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛ. Landsberger zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen⸗ sänden und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei— Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 13. März 1866.
Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Sig nalement.
Der Gerichts -Assessor a. D. Wilhelm Landsberger ist Jahre at, am 19. September 1831 in Brieg geboren, evangelischer Religion, „Fuß groß, hat schwarze Haare, keinen Bart, längliche Gesichtsbildung, blasse Gesichtsfarbe, spricht die deutsche Sprache.
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Der Messerschmidtgesell Julius Schneider, aus Neu Ruppin gebürtig, zegenwärtig heimathslos, mehrfach schon wegen Diebstahls und Betrugs bestraft, hat sich neuerdings wieder eines Betruges und der Unterschlagung g gemacht und am 12. d. M. seiner Verhaftung durch die Flucht entzogen.
Die Polizeibehörden des In. und Auslandes werden daher diensterge— henst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn zu verhaften und mich davon schleunigst in Kenntniß zu setzen.
Ein Jeder, der über den Aufenthalt des 2c. Schneider Auskunft geben kann, wird zur unverzüglichen Anzeige davon hiermit aufgefordert.
Spandau, den 14. März 1866.
Der Staats ⸗Anwalt. Signalement.
Alter: ca. 40 Jahre, Größe: 5 Fuß 6 Zoll, Augen: blaugrau, Haare: llond, Backen. und Schnurbart: blond, Gestalt: schlank, befondere Kenn- öichen fehlen. Bekleidet ist derselbe mit einer schwarzen Schirmmütze, einem noch ganz neuen Ueberzieher von schwarz und grau melirtem Tuch, der mit
katholischen Christen.“ Alle
shwatzer Borte eingefaßt, zweireihig vorn auf der Brust mit Knöpfen be—
Umschlagetuch, mit
setzt und mit graubuntem halbwollenem Stoff in den Schößen gefüttert ist mit einem grünen Rock darunter, mit hellg Beinkleidern und mit großen rindledernen Stock mit rundem grauem Griff bei sich
3 49 — ——
. Dlieseln.
; Oeffentliche Bekanntmachung.
Am 9. d. Mts. ist in dem Reinickendorfer See der Leichnam eines un- belannten Frauenzimmers gefunden worden, welche ihrem Leben wahrschein⸗ lich durch Ertränken ein Ende gemacht hat. Die Verstorbene, welche in den »0ger Jahren gestanden haben mag, ist mitteler Statur, hat dunkelblondes
Haar, gewöhnliche Nase, vollständige Zähne, besondere Kennzeichen waren an derselben nicht zu entdecken. Bekleidet war die Verstorbene, welche anscheinend
dem niedern Bürgerstande angehört, mit: 1) einem schwarzseidenen Hute mit blauen und weißen Blumen und grün
3 J,, en Federn, an demselben befindet sich ein schwarzes Seidenband mit rothen Streifen, 2) einem grauen wolle
violettem graugeblümten Rande, 3) . schwarzem halbseidenen Zeuge, unten mit Sammet besetzt, 4) einem schwar⸗ zen Moirée ⸗Unterrock, mit zwei ro nwollenen Baͤndern und Sammet besetzt, 5) einem dunkelblauen, weißgeblämten kattunenen Stepprock, 6) einer Krinoline mit Stahlreifen, 7) ei ernen Taillengurt, 8) weißschwarz- gestickten Handmanschetten erknöpfen, M ebensolchem Hals— kragen, 10) einem weißleinenen Hen J. K., 14) weißen baumwollenen blaugeränderten Strümpfen, 1 'setzten Zeugschuhen, 13) grauen baumwollenen Handschuhen. sich an derselben: 14) an den Ohren vergoldete Ohrringe, rust eine vergoldete Broche mit rothem Stein, 14) in den Haaren ein schwarzer Pfeil, 17) in der Tasche des Kleides ein Gebetbuch, welches den Tite! füh »Weihestunden eines ka t Üe diejenigen Personen, welche über die Perssnlich— keit der Verstorbenen Aufschluß zu geben vermögen, werden gebeten, dies entweder schriftlich zu unseren Akten T. E. Nr. i0? de 1866 zu thun oder sich zu ihrer kostenfreien Vernehmung in unserm Gerichtslokal, Haus voigtei⸗ platz 14, in den Vormittagsstunden zwischen 9 und 1 Uhr einzufinden.
Berlin, den 13. März 1866. ̃ . Königl. Kreisgericht. J. (Criminal) Abtheilung. Der Untersuchungsrichter.
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Handels⸗Register.
Sandels hegte des gönisl hen,
In das Firmen ⸗Register des Gerichts ist unter Nr. 4571 .
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15 SFerY2ITIY5IcRMoOESx unterzeichneten
der Fabrikant Klaviaturen - Fabrik) Gustav Ferdinand Hesse zu Berlin, .
Ort der Niederlassung: Berlin straße Nr. 15),
Firma: F. He
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eingetragen zufolge Ver
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Geschäftẽlokal Oranien
g vom 15. März 1866 am selben Tage.
— ——
leicht bewölkt.
ziemlich heiter.
sehwach. ziemlich heiter.
C6.
(65ste Vorstellung.) oder: Die Tochter des Regiments. n. . Gast: rl. 8 Hierauf: Tanz-Divertissement, ar- rangirt von der Lehrerin der Königlichen Tanz-⸗Schule, Frl. Braun Musik von P. Hertel. Ausgeführt von den Eleven der Solo Klasse⸗ Clara Görtz, Elise
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(Gbste Vorstellung). Scribe, deutsch von von P. Taglioni. Lucca. — Anfang
n
1
iuen, mit rothen Biesen besetzten Er führt einen grauen