984
können, Stimmrecht ertheilen, und welche ferner die Rebellen schuld, so wie Entschädigung für emanzipirte Sklaven, gänzlich igno riren. Andere ähnliche Refolutionen, über die vorläufig noch kein Beschluß gefaßt worden, enthalten die weitere Bestimmung, daß, so lange jene Bedingungen nicht erfüllt worden, keine Staatsregierung, sei sie nun unter der Autorität des Präsidenten oder durch den bloßen Willen des Volkes eingesetzt, vom Kongresse als zu Recht bestehend anerkannt werden soll.
Die Bedingungen, unter welchen das Reconstructions: Comitè dem Repräsentantenhause die Zulassung Tennesse e' s empfohlen hat, sind: Tennessee soll seine jetzige Verfassung behalten, für eine gewisse Zeit Rebellen vom Wahlrecht und Stellen ausschließen, dazu Weder die Rebellenschuld anerkennen, noch für befreite Sklaven Ent⸗ schädigung zahlen. Die Resolution ist an das Comité zurück- verwiesen worden, weil, wie mehrere Repräsentanten einwendeten, jene Bestimmungen für die Treue gegen die Union und den Schutz der Freigelassenen nicht hinlängliche Garantie böten. Der Minoritäts- Ausschuß hatte sich dahin ausgesprochen, daß die Mitglieder aus Tennessee ohne Weiteres zuzulassen seien. Der Antrag, die Unionsregierung möge für eine WMexikanisch⸗Republikanische Anleihe von 50 Millionen Doklars die Bürgschaft übernehmen, ist im Repräsentantenhause nur durch das Votum des Sprechers durchgegangen, indem die Stim⸗ men völlig gleich standen.
Einer dem Hause von Seiten des Gouverneurs von Nord⸗ carolina zugegangenen Mittheilung wurde mit 100 gegen 37 Stimmen die Annahme verweigert, da das Haus keinen Gouverneur von Nordcarolina kenne. — Eine weitere Maßregel des Hauses für die Absperrung des Südens, ist seine Annahme einer Zusatzbestim⸗ mung zur Militairbill, wonach bis zur Wiederaufnahme des Südens im Kongreß kein Cadet aus demselben zur Militair - Anstalt von West Point zugelassen werden solle.
Trotzdem daß die Amerikanische Presse der FenierBewe⸗ gung keineswegs Vorschub leistet, vielmehr sie als ein Beginnen vorstellt, das nur zum Unheile Irlands ausschlagen könne, trotzdem daß die katholische Geistlichkeit, den Erzbischof von. New - York an der Spitze, dringend von der Betheiligung abräth, so finden doch bei der bethörten Menge der Irish „Amerikaner auch die ungeheuer lichsten Vorspiegelungen der Häupter noch immer ein williges Ohr.
An einem von Mahony zu New-York veranstalteten Meeting betheiligten
sich nicht weniger als gegen Hunderttausend Mann. Mahony zeigte den Versammelten an, daß der Kampf in Irland begonnen habe und verlangte Fonds zur Ausrüstung einer Ezpedition, die binnen G Wochen dahin abgehen solle! Buden zur Subscription auf irländische Bonds waren errichtet, und wurden während des Tages für 25,000 Doll. an die enthusiasmirte Menge verkauft. Ein Abgesandter von Stephens, Capitain MeLCafferty, erklärte derselben, daß sie in Ir— land eine disziplinirte Armee von 300, 000 Mann kampfbereit hätten, sie bedürften weiter nichts als Waffen. Die Versammlung faßte die Erklärung ab, daß die Suspendirung der Habeaskorpus-Akte eine Anerkennung, daß Irland sich im Kriegszustande besinde, enthalte, die Versammelten forderten daher als amerikanische Bürger die Re— gierung zu Washington auf, Irland unverzüglich als kriegführende Macht anzuerkennen.
Der NewYork ⸗Times ˖ zufolge ist kürzlich aus einem Neu -Eng— land-Hafen ein Schiff mit Ausrüstungsmaterial für vier chilenische Kaper abgegangen. — Kaiser Maximilian hat ein Dekret erlassen, das allen unter mexikanischen Flaggen fahrenden Schiffen Prämien verspricht. — Die Behörden von Panama haben den Unions dampfer »Unele⸗Sam - saisirt, auf den Verdacht hin, daß er Vor: räthe für das spanische Geschwader führe. Die Sache unterliegt einer genaueren Untersuchung.
KÄus La Paz (Bolivig), 29. Januar, wird der »Wes— Ztg.“ nachstehende Mittheilung gemacht: Endlich am 2, 6 Leguas von dieser Stadt, bei Viacha, zu einer entscheidenden Schlacht zwischen dem Heere des Präsidenten Generals Mellg arejo und dem der Revolutiongire unter dem General Arguedas, in welcher Ersterer nach einstündigem Kampfe siegte und das Heer der Aufständischen sich in wilder Flucht auflöste, wobei dem Sieger un— gefähr 700 Gefangene und 4 Stück schweres Geschütz in die Hände fielen. Arguedas entfloh vom Schlachtfelde nach der Nachbar⸗ Republik Peru. Er hatte La Paz im Monat Dezember ver— lafsen und war bis Oruro, eine Entfernung von 50 Leguas, marschirt, wo er sich einquartiert, bis Melgarejo von Potosi aus gegen ihn heranrückte; er zog sich dann fortwährend vor ihm zurück, bis er auf A Leguas wieder an La Paz herankam, jedenfalls mit der Absicht, eine Feldschlacht nicht anzunehmen, sondern sich in die früher schon verbarrikadirte Stadt zurückzuziehen. In Folge der Entrüstung jedoch, die überall in La Paz wegen des wenig ehren⸗ vollen Rückzugs herrschte, und wegen der gänzlich erschöpf ten pekuniären Mittel der Stadt, die 8 Monate lang ein Heer von ungefähr 1500 Mann Infanterie und Kavallerie mit Kber 1 Million Pesos unterhalten hatte, mußte er sich entschließen, die Armee von Melgarejo in der von Hügeln beschützten Ebene von Viacha zu erwarten. Letzterer hielt sich ca. 14 Tage lang in Eorocoro auf, um seine von dem langen Marsche von Potosi (ea. 120 Leguas)
erschöpften Truppen wieder einigermaßen kampffähig zu machen, bis es am 24. d. M. zur Schlacht kam. Von den Flüchtigen sammel ten sich vielleicht ca. 800 Bewaffnete unter zwei Generälen wieder in der Stadt, um die Barrikaden zu vertheidigen; da dieselbe ihnen jedoch keine Geldmittel mehr zur Verfügung stellen wollte, und Melgarejo mit seinem Heere schon nahe war, so zerstreuten sich Alle am Morgen des 26. und letzterer zog am selben Tage mit seinem ganzen Heere ein, nachdem er einer von der Bevölkerung ihm ent— gegen gesandten Kommission eine allgemeine Amnestie und völlige Sicherstellung für das Eigenthum bewilligt hatte. In einer Pro— clamation der Regierung verspricht dieselbe, für den 6. August d. J. in der Hauptstadt Sucre (Chuquisaca) den Kongreß zusammenzu⸗ rufen, damit derselbe der Verfassung gemäß einen Präsidenten wähle. Das Geschäft hat in den letzten Monaten gänzlich darnieder gelegen und wird der Verlust, der dem Lande durch die letzte Revolution erwachsen, allgemein auf ea. 11 Mill. Pesos geschätzt.
Nach Berichten aus Rio de Janeiro vom 24. v. M. hat zwischen den paraguitischen und argentinischen Streitkräften ein resultatloses Gefecht stattgefunden, bei welchem beide Theile bedeu— tende Verluste erlitten.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen ⸗Büreau.
Prag, Dienstag, 20. März, Abends. In der heutigen Sitzung des Landtages wurde die auf Aenderung der Landtagswahlordnung bezügliche Adresse mit 119 gegen 98 Stimmen angenommen. Die Linke betheiligte sich nicht bei der Spezialdebatte. Der Landes- marschall erklärte die Adresse als mit Stimmenmehrheit angenommen, da er den §. 38 hier nicht als anwendbar betrachte. Der Abge— ordnete Herbst meldete hierauf im Namen der Linken zu morgen, sowohl gegen das Resultat der Abstimmung wie gegen die Erklä⸗ rung des Landesmarschalls einen Protest an.
Paris, Dienstag 20. März, Abends. In der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers wurde das auf die Presse bezügliche
Amendement mit 188 gegen 65 Stimmen verworfen und hierauf die Gesammtadresse mit 251 gegen 17? Stimmen ange— nommen.
Kopenhagen, Mittwoch 21. März. In der heutigen Sitzung des Reichsfolkethings erklärte der Marineminister, daß die Regierung in Betracht der jetzigen drohenden Lage der europäischen Verhältnisse die Ezpedition nach Japan aufgegeben habe, auch kein größeres Kriegsschiff anderweitig wegsenden werde.
Zum Staatshaushalts⸗ Etat für 186663. XXIII. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten.
Die Besoldung für das Beamten -Personal dieses Ministeriums, und zwar für den Chef desselben 1 Unter ⸗Staatssecretair, Ministerial ˖ Direktor, 8 vortragende Räthe, 32 Büreau-, 10 Kanzlei, und 16 Unterbeamte, be— läuft sich auf 95,450 Thlr. Außerdem sind für das Ministerium 6300 Thlr. zu anderen persönlichen Ausgaben, 10,800 Thlr. für Amts bedürfnisse, 37000 Thlr. zu Courir und Reisekosten, Postgeld und ähnliche Ausgaben, und 4500 Thlr. zur Unterhaltung der Dienstgebäude, Mobilien c. in An—⸗ satz gebracht.
Von den preußischen Gesandtschaften sind 2, in London und Paris, mit Botschaftern, 22, nämlich in Athen, Brüssel, Carlsruhe, Cassel, Constan⸗ tinopel, Copenhagen, Dresden, Florenz, Frankfurt a. M. Haag, Hamburg, Hannover, Lissabon, Madrid, München, St. Petersburg, Rom, Schweiz, Stockholm, Stuttgart, Washington und Wien mit Gesandten, und 4, näm⸗ lich in Darmstadt, Mexiko, Rio de Janeiro und Weimar mit Minister— Residenten besetzt. An Besoldung für die Gesandten, Gesandtschafts.Secre— taire und sonstigen Gesandtschaftsbeamten ist eine Summe von 512/720 Thlr. erforderlich.
Die preußischen Konsulatsbeamten in Alexandrien, Belgrad, Beirut, Bosnien, Bukarest, Canton, Ehili, China, Galatz, Hamburg, Japan, Jassy / Jerusalem, London, New. York, Paris, La Plata -Staaten, Smyrna, Tra⸗ Fezunt, Tientsin und Warschau beziehen an Besoldungen und Dienstaufwands⸗ Entschädigungen 154.6090 Thlr.
Ferner sind für die Gesandtschaften und Konsulate 46,000 Thlr. für Amts bedürsnisse, Porto und ähnliche Ausgaben, 22000 Thlr. Diäten und Reise⸗ kosten, 12000 Thlr. zur Unterhaltung der Dienstwohnungen und Amts lokalien, zu Miethen Ac. und 34,000 Thlr. zu vermischten Ausgaben, wie Unterstützungen für hülfsbedürftige Preußen Behufs der Rückkehr in die Heimath, zur Annahme von Hülfsarbeitern z, in Ansatz J
Die sächlichen Ausgabefonds hestehen in folgenden Ansätzen: 13035 Thlr. Bundeß⸗Matrikular Beiträge, 9006 Thlr. an Koömmissionskosten, Möd Thlr. Entschädigungen, Remuneragtionen und Unterstützungen, 6000 Thlr. politische Ausgaben und 38 000 Thlr. unvorhergesehene Ausgahen,
Für extraordinaire Bedürfnisse ist eine Summe von 10,000 Thlr., und zwar als Zuschuß zu dem Fonds für politische Ausgaben ausgeworfen.
Der FJesammibetrag dieser Ausgaben berechnet sich auf 1620, 535 Thlr. und ist um 123.3315 Thlr. höher als nach dem Anschlage des Jahres 1861.
Es sind nämlich seit 1861 hinzugetreten: 050 Thlr. zu der Besoldung
der Beamten des Ministeriums und 8800 Thlr. zu den sonsti Amts kosten der Letzteren in Folge der bei demselben eingetretenen H e gn, ; mehrung; 354475 Thlr. zu den Besoldungen der Beamten ,, hhaftspersongls, theils in Folge von Erhöhungen des Ounsteinkorm r . Gesandtschaftsbeamten nach Maßgabe der in den betreffenden , ,. . obwaltenden Theuerungsverhältnisse, theils in Folge von hee , , e , rungen speziell der Legationssecretaire als Entschädigung für ö . der denselben Seitens der Gesandten früher gewährten k ztöz0 Thlr. zu den Besoldungen und Dienftad fwan ds en s har ng . Konsulatsbeamten, hauptsächlich wegen der Vermehrung der . ö. Anlaß der erweiterten Handelsbeziehungen mit k,. 26 9. a, , . Thir, zu den sonstigen Ausgaben, für ,,,, . in Folge der vermehrten Dienstgeschäfte derselben; und aM err . stäͤrkung der sächlichen Ausgabefonds. ö — Das Amtsblatt des Königl. Post Departements (Rr. 12 19. März e) enthält eine ö J . j6. März e., betreffend den Zeitungs Verkehr mit den icht 66. ö schen Vereins -PostAnstalten. . . ö
89 v M* CSA 2 836 1 . wissenschaftliche veYnchrichten.
— Die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen hat in ihter Sitzung am 14. d. M. dem Prof. Dr., Dümmler in Halle für fene „Geschichte des Ostfränkischen Reiches« den dritten der durch die 3 kindsche Preisstiftung für Deutsche Geschichte« ausgesetzten, von 10 zu 16 Jahren zu vergebenden Preis ertheilt. ö K
— . Nachlaß Charles Sealsfield's (Karl Postel's) ist dem J le sch sch verich ibergeben worden. Ein Schriftsteller, der in Brunn lebt, will den Nachlaß veröffentlichen und eine Biographie des myste— riösen Mannes schreiben g. Jö
— In der Nacht zum 9. d. Mts., wurde in Christia nia und an mehreren anderen Stellen Norwegens ein Erdbeben wahrgenommen, welches in vielen Häusern die Thüren sprengte, die Meublen von ihren Stellen tückte und die Glocken in Bewegung setzte. Eben so fand an der Westküste in derselben Nacht ein Erdbeben statt, denn ein Telegramm aus Veblungsnäs meldet: Diese Nacht 2 Uhr ziemlich starkes Erdbeben in der Richtung von Nordwest nach Südost. Hier wurden die Möbeln durch- einander geworfen, Thüren öffneten sich und Fenster zersprangen. Weiterer ẽchaden wurde nicht angerichtet. Das Geräusch der niederstürzenden Ge— täthe in den Häusern verhinderte, zu hören, was draußen vorging.
Statistische Nachrichten.
— Das Erfurter Regierungs- Amtsblatt bringt in Nr. 11 rom 17. März e. Statistisches über den Regierungsbezirk erfurt worin eine Vergleichung der statistischen Ermittelungen der Jahre öl und 1864 geben wird. Wir entnehmen daraus Folgendes: Der Regierungsbezirk Erfurt zählt gegenwärtig 23 Städte, eine mehr als 1816, nd 406 Landgemeinden. Sein Flächeninhalt, welcher bisher zu 6l,7“ JNeilen angenommen war, ist bei den letzten Vermessungen auf For AUMeilen ermittelt worden. Die Civil Bevölkerung betrug 1816 zusammen 2343477, 1864 366,475 Seelen. Dieselbe hat sich sonach in ditsem Zeitraum um 131,999, d. i. um 56,295 pCt. vermehrt. Die Ge⸗ sommt-Vevölkerung des Regierungsbezirks einschließlich des Militairs betrug in Jahre 1864 372,228 Seelen. . Das »Cösliner Amtsblatt« giebt in Nr. 11 vom 15. März e. ine Fortsetzung des statistischen Berichts über den betreffenden Bezirk, dem wir Rachstchendes entlehnen: Das Soll-Einkommen an klassifizirter Ein lommenst euer im Bezirk für das Jahr 1866 beträgt 54,162 Thlr. Hiervon gehen ab 6940 Thlr. für 347 Steuerpflichtige in den mahl, und schlachtsteuerpflichtigen Städten Cöslin, Colberg und Stolp. Von den ibiigen 4222 Thlrn. verbleibt nach Abzug von 3 pCt. Hebegebühren eine
Netto, Einnahme von 45.805 Thlrn. 10 Sgr. 2 Pf. für die Staats kasse. Der monatliche Steuerbetrag an klassifizirter Einkommensteuer beträgt in de Städten zusammen 1926 Thlr. 15 Sgr. auf dem platten Lande 6d) ' hl. Veranlagt sind zur klassifizirten Einkommensteuer im ganzen Btzik 1031 Haushaltungen; davon kommen 511 auf die Städte, 520 auf das platte Land. Das Veranlagungs-Soll an klassifizirter Einkommensteuer no 1866 ist im Vergleich zu 1865 in den Städten Cöslin, Colberg und Stolp zusammen um 08 Thlr. gestiegen, in den übrigen Städten und den ländlichen Veranlagungs ⸗ Bezirken aber um 1480 Thlr. 24 Sgr. 8 Pf. ge⸗ lunken, so daß pro 1866 eine Minder Einnahme von 1072 Thlr. 24 Sgr. 8 Pf. hervortritt.
— Die Entwickelung der Schweine und Ziegen-Zucht im Regie— tungsbezirk Arnsberg seit dem Jahre 1818 geht aus einer im dortigen Amtsblatte (Stück 11 vom 17. März) enthaltenen Nachweisung hervor. . hat sich die Anzahl der Schweine seit jener Zeit von 39 850 auf Bolz und die der Ziegen von 18,197 auf 72,850 bis zum Schluß des Jahres 1864 vermehrt. Die Anzahl der Schweine hat sich also in dem
Jiitraume von 46 Jahren mehr als verdoppelt, während sich die Anzahl fer Ziegen in gleichem Zeitraume sogar vervierfacht hat, ü Aachener „Anitsblatt« giebt in den Nrn. 9 und 10 vom Lund 8. März e, eine Fortsetzung seines Berichts über die Entwickelung des öffentlichen Üntetrichtswesens im Regierungsbezirk Lachen vom Ende des vorigen oder Anfang dieses Jahrhunderts bis zum Jahre 1850, dem folgende Rotizen entlehnt sind: Während sich die Besol— gn der Lehrer zu Ende des Jahres 1816, außer den Schulgeldern, auf 80h Fres. oder 3680 Thlr. beliefen, waren im Jahre 1830 die von den meinden zu leistenden Lehrergehalts-Zuschüsse bereits auf 19,794 Thlr. fü ben welche, ich in 1831 auf z äs 211, i833 auf 28 353 Tölt, auf 24,737 Thlr. u. s. w. erhöhten, bis das Jahr 1849 mit einer
. 90 . . . i mn chte beo ung von 109,229 Thlr. hervorlrat und den Durch⸗ sitt des Lehrergehalts bei 712 Lehrern und Lehrerinnen auf 153 Thlr.!
stellte. Die Schullokale und Lehrerwobnungen waren im Jahre 1816 im tiefsten Verfall und in nur sehr wenigen Gebäuden übernommen. In den 14 Jahren von 1816 bis 1830 wurden ea. 200 Schullokale theils neu auf⸗ gebaut, theils erweitert und reparirt. Unbemittelten Gemeinden kam die Staats ass mit Zuschüssen zu Hülfe. . 5 welche im Jahre 1830 für Schulbauten, Lehrerwohnungen k , von Schul Utensilien und Lehr⸗Apparaten von den Ge— ,,, . wurden, beliefen sich auf 57,036 Thlr. und betrugen . 5 1832 51513 Thlr. 1833 21,822 Thlr., 1834 16, 84; , 2 hir. 1836 15,564 Thlr. Was das Verhältniß zwischen ö 5 9 und den schulpflichtigen Kindern anlangt, so besuchten n,. 5 won l 4465 schulpflichtigen Kindern nur 173500 die Schule, 3 139 . . 1828 von „it 43932, 1834 von 71,805 2369 ? , Sl ⸗ß́21 63063. In der Stadt Aachen waren im Jahre ö. ,, schulpflichtigen Kindern 4090 ohne Schulbesuch. Erst seit ö. 5 hre 1843, das noch immer 4500 schulpflichtige Kinder ohne Schul 2969 , . hier eine Wendung in dem so lange vernachlässigten . ,, Zahlen konstatiren die Zunahme der schul⸗ . . J 1843 4220, 1849 5719, 1852 5765, 1855 6852, 1858 — Die Bevölkerung des Herzogthums H r si 16 der Volkszählung vom 3. Dezember 1331! zufolge' gil n en 14 ,,, auf 554,510 Seelen herausgestellt. Die Vermehrung derselben seit der Zählung am 1. Februar 1860 beträgt 10091 Personen oder 169 pCt. Die Beoölkerung der Städte ist von 163 446 auf 1260. 234 Serlen gestiegen hes zählte Altona 1860: 45,524, 1864. 530639 Kiel 17541 resp. 18,770, Rendsburg 105702 resp. 9432 Einn n, pte Be⸗ völkerung der Flecken stieg von 59 044 auf 64022 Seelen (es gahlte Neu⸗ münster 6830 resp. 78065, Wandsbeck 606001 resp. 7477 Seelen) . die Be— . Aemter und Landschaften hob sich nur von 23 39 auf V adligen und klösterlichen Distrikte sank von 139,646 In den letztjährigen Finanzeinnahmen der englisch - australi—⸗ schen Colonien zeigt sich der Fortschritt dieser Ansiedelungen, da sie eine nicht. unbedeutende Steigerung aufweisen. Sie belaufen sich in Victoria auf 233/162 Pfd. Sterl. oder auf 81479 Pfd. Sterl. mehr als im Jahre . in J auf 1,089,247 Pfd. Sterl. oder . Sterl. mehr als im vorigen Jahre, ir ens 31,43 ; Se en, , n, n . Jahre, in Owensland auf 631,432 gegen Es bezeichnet die durch den amerikanischen Krieg und seine Beilegung berufene Revolution in den dortigen Geld- und Preisverhält⸗= nissen, wenn aus NewYork berichtet wird, daß der Werth von Immo— bilien in dieser Stadt. sich geradezu verdoppelt habe. Ueberhaupt aber soll seit dem Kriege für das ganze Gebiet der Union die Kaufkraft des Geldes auf 9. pCt. herabgesunken sein, so daß beispielsweise ein Einkommen von 600 Pfd. vor dem Kriege einem jetzigen von 109090 Pfd. gleichbedeutend — Nach der letzten Volkszählung im Herbste 1865 betrüg die Einwoh. nerzabl in Stockholm 126,160 Persenen. Seit dem Jahre 1856 betrug die Zunahme der Bevölkerung durchschnittlich jährlich 3130 Personen.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Aus Königsberg, 17. März, wird der »Osts.⸗ Ztg.« gemeldet: Von Pillau nach hier ist das Haff, nachdem sich das Eis vom Lande ab— gelöst hat und ausgetrieben ist, bis Heydekrug, etwa 2 Meilen von den Ausfluß des Pregels, offen. Das noͤch bother dent Eis im Haff . A * ge ö hand Lis im Haff und im Strom ist sehr mürbe und selbst für Fußgänger nicht mehr passirbar. Es ist wohl anzunehmen, daß in etwa 14 Tagen die Wiedereröffnung der Schifffahrt erfolgen wird. Wassertiefe im Pillauer Seegatt 18 6, in der Rönne 10 10 Rheinländ. ⸗
⸗ Aus dem Ober -⸗Bergamts-⸗Bezirk Dortmund, 15. März. (Glück auf.) Von heute an tritt auf der Cöln⸗Mindener und auf den süd⸗ lich anschließenden Bahnen für Kohlenversendungen in geschlossenen Zügen bis zu den Endstationen Worms, Darmstadt und Aschaffenburg der Ein- pfennigstarif in Kraft. Für die Anfangs ⸗ und die Endstation wird außer- dem der Zuschlag von 1 Thlr. pro Waggon erhoben. Vom 1. April an werden unter gleichen Tarifbedingungen die Extrazüge bis Heidelberg lau— fen, und zwar sowohl auf der Main-Weser⸗, als auch auf der Main · Reckar⸗ und der hessischen Ludwigsbahn. Damit hat die seit dem vorigen Herbste in Süddeutschland begonnene Agitation für billigeren Bezug von Stein- kohlen das erste Resultat erreicht. ö , Die Eröffnung des Dona u⸗ Main ⸗Kanals steht, der »Wiener Ztg.« zufolge, nahe hevor; für ungarische Gerste und österreichisches Mehl sind bereits mehrere Schiffer in Ladung getreten. Die an dieser Wasser⸗ straße vorgenommenen Reparaturen stellen für dieses Jahr eine Zunahme des Schifffahrtsverkehrs, in Aussicht. Ein vollständiges Wiederaufblühen der Kanalschifffahrt wird aber erst nach gänzlicher Aufhebung des Zolles erwartet werden können. P
Eisenbahn- und Telegraphen⸗Nachrichten.
Stettin, 19. März. Von einem Mitaliede des Comité's für die Eisenbahn Angermünde ⸗Dirschau wird der »Osts. Z.« unter dem 18. d. Mts Folgendes mitgetheilt: »Heute ist uns aus zuverlässigster Quelle die Rach⸗ richt zugegangen, daß jetzt Allerhöchsten Ortes die Genehmigung ertheilt worden ist, daß die Eisenbahn von Angermünde über Bahn, Pyrit Doelitz, Reetz, Kallies, Tempelburg, Neustettin und von doꝛl direkt nach Dirschau gebaut und mit dem Beginn derselben bereits Ende Mai angefangen werden soll.«
ö
k . ö 3 8
. . 2 3 — ö
3 .