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Ihre Majestät die Königin wird den morgenden Tag, wie alljährlich, zur Feier des Geburtstages der Großherzogin von Sachsen, in Weimar zubringen und übermorgen wieder hier eintreffen. Der Obersthofmeister Ihrer Majestät begleitet Allerhöchstdieselbe, so⸗ wie die Palastdame Gräfin Oriolla. Heute fand ein größeres mili— tairisches Dejeuner bei den Königlichen Majestäten, nach der Parade, im Palais statt.
— Se. Königliche Hoheit der Kronprinz empfing gestern den Oberst von Trotha, Kommandanten von Swinemünde, den Oberst Wittich, Commandeur der 20. Infanterie ⸗Brigade, den Oberst- Lieutenant v. Zychlinsky, Commandeur des 2. Magdeburgischen Infan⸗ terie Regiments Nr. 27, den Oberst-Lieutenant v. Zimmermann, Kom— mandanten von Cosel, den Professor Curtius aus Göttingen, den Ober Schloß Hauptmann Grafen Keller, welcher den neu ernannten Garten. Di⸗ rektor Jühlke vorzustellen die Ehre hatte, und den kommandirenden Gene— ral des 8. Armee Corps, General der Infanterie, Herwarth von Bitten. feld. — Der Prinz Heinrich Königliche Hoheit hatte in der vergan · genen Nacht einen heftigen Bräune Anfall, von dem er Sich je doch rasch wieder erholte.
— Aus Wien, den 6. April wird mitgetheilt: Der unter— zeichnete Königl. preußische außerordentliche Gesandte und bevollmäch— tigte Minister ist von seiner Regierung beauftragt, dem Kaiserl. österreichischen Minister des Kaiserl. Hauses und des Äeußern, Herrn Grafen v. Mens dorff-⸗Pouilly, den Empfang der Eröffnung anzuzeigen, welche der Kaiserliche Gesandte in Berlin dem Minister. Praͤsidenten und Minister der auswärtigen Angelegenheiten Grafen v. Bismarck mittelst Note vom 31. März gemacht hat. Der Minister-Präsident hat nicht gesäumt, diese Note, dem darin ausgesprochenen Wunsche ge⸗ mäß, Sr. Majestät dem Könige, seinem Allergnädigsten Herrn, vor— zulegen, und der Unterzeichnete ist mit Bezug darauf angewiesen, an den Herrn Grafen von Mensdorff - Pouilly die folgenden Be— merkungen zu richten:
Die Besorgnisse einer Gefährdung des Friedens sind aus— schließlich der Thatsache entsprungen, daß Oesterreich, ohne erkennbaren Anlaß, seit dem 13. v. Mts. begonnen hat, beträcht ⸗ liche Streitkräfte in drohender Weise gegen die Grenze vorzuschieben. Irgend welche Aufklärung über die Motive dieses befremdlichen Verfahrens hat die Kaiserliche Regierung nicht gegeben; denn der Behauptung, daß die Judenkravalle diese Rüstun⸗ gen noöͤthig gemacht hätten, steht der Umfang der letzteren eben so entgegen, wie die Lokalität der Aufstellung der herbeigezogenen Verstärkungen an der sächsischen und preußischen Grenze, wo die Sicherbeit der Juden niemals gefährdet war. Hätte Oesterreich sich von Preußen bedroht geglaubt, so durfte nach den in der
Note des Grasen Karolyi ausgesprochenen Gesinnungen, um so sicherer
erwartet werden, daß das Wiener Kabinet die bedrohlich erscheinen« den Tbatsachen mit Bezug auf Artikel 11 der Bundes. Akte dem deutschen Bunde angezeigt oder doch wenigstens zur Kenntniß der Königlichen Regierung gebracht haben würde. Statt dessen ver— missen wir noch beute jeden Versuch, den angeblich defensiven Cbarakter der österreichischen Rüstungen durch Angabe irgend weichen Anzeichens einer Gefahr, gegen welche die Vertheidigung sich richten sollte, zu rechtfertigen. Das Geheimniß, mit welchem die Rüstungen Desterreichs umgeben wurden, und das Bestreben, ihren der Königlichen
Regierung wohlbekannten Umfang geringer erscheinen zu lassen, als er ist,
baben den an sich natürlichen Eindruck nur verstärken können, daß die seit ? Wochen täglich vermehrten Kaiserlichen Truppen an der Nordgrenze Oesterreichs zu einer offensiven feindlichen Unternehmung gegen Preußen bestimmt seien. Dennoch hat die Königl. Regierung 14 Tage lang bis zum 2sten v. M. mit der Anordnung von Ver— theidigungsmaßregeln gezögert, weil der König, des Unterzeichneten
allergnadigster Herr, voraussah, daß die Anhäufung gegenüberstehen.
der Streitkräfte den Frieden ernsier gefährden werde, als es bis dahin durch diplomanischen Schriftwechsel batte gescheben können. Erst als vermöge der Zabl und der Stellung der österreichischen Truppen an der böhmischen Grenze, die Sicherheit preußischer Landestheile von den Entschließungen des Wiener Kabinets abhängig zu werden drohte, bat Se. Majestät Maßregeln zum Schutze des Landes an— geordnet und gleichzeitig Akt davon genommen, daß es die Kaiser— lich österreichische Regierung war, welche aus bisher unauf⸗ geklärten Beweggründen durch militairische Bedrohung der Preußi— ichen Grenze einen Zustand der Spannung schuf, von dem bis dabin in der Politik und in dem Verkehrs leben Europa's jedes
Anzeichen gefellt batte, und für welchen die Königliche Re?
gitrung die Verantwortung durchaus von sich weisen muß. Hatte die Keiserliche Regierung wirklich nicht die Absicht, Lreußen anzugreifen, so vermag die Königl. Regierung nicht einzu⸗ sehen, weshalb Oesterreich jene friegerischen Maßregeln ergriff.
Wie der Unter zeichnete den jedes Grundes entbehrenden Ver ˖
dacht einer von Preußen beabsichtigien Friedensstörung in der bis—
Herigen Lage besimmmt zurückweist, so ist derselbe angewiesen, Sr.
41 . ' * 66 ö 2 2 n 2 2 4 — ö . Erecllen dem Herrn Grafen don Pensdorff in aller Form zu er— Karen, daß den Absichten Sr. Majestät dee Königs nichts serner liegt, alt ein Angriffetrieg gegen O'sterrcich
An den persenlichen Gesinnungen Sr. Majestät des Kaisers hat
der König, des Unterzeichneten allergnädigster Herr, um so weniger zweifeln können, als Allerhöchstderseibe diese Gesinnungen durchaus erwiedert und die eigenen freundschaftlichen Gefühle für Se. Majestät von den politischen Verhältnissen unberührt zu erhalten wissen wird. . Den wohlwollenden Gesinnungen, welche Seine Majestät den Kaiser für den Preußischen Staat beseelen, durch Handlungen Aus— druck zu geben, dürfte es der Kaiserlichen Regierung nicht an Ge— legenheit fehlen. Indem der 2c. ez. Freiherr von Wer . Seiner Excellenz . J
preußische
dem Herrn Grafen von Mensdo rff 1c. 2c. 2c.
Danzig, 5. April. (Wesitpr. Ztg.) Sr. Majestät Dampf— Korvette »Arkona liegt seit vorgestern auf der hiesigen Rhede, konnte aber wegen zu niedrigen Wasserstandes den Hasen noch nicht passiren. Sie bringt Offiziere und Mannschaften für die hier besindlichen Kriegsschiffe und muß derselben zugleich ein neuer Mast eingesetzt werden. — Auch Sr. Majestät Dampfkorvette »Gazelle« ist an. gelangt.
Cöln, 5. April. (Elbf. Ztg) Bei Beginn der heutigen Sitzung der Stadtverordneten - Versammlung wurde Geh. Commerzienrath Mevlssen als unbesoldeter Beigeordneter eingeführt und vereidet, und von dem Vorsitzenden hierauf mitgetheilt, daß nach einem Re— stribt des Kgl. Meinisteriums des Innern derselbe auf die Präsen tation der Stadt Cöln hin zum Mitglied des 5 errenhauses Allerhöchst ernannt sei. . Schleswig ⸗SHolstein. Flensburg, 6. April. Die Flensburger Norddeutsche Zeitung vernimmt, daß sächsische Pferde= händler hierselbst zahlreiche Pferdeankäufe für Rechnung der sächsi. schen Regierung bewirkt haben.
Ku sum, 3. April. (H. W.) Die Eindeichungsarbeiten auf Nordstrand werden in dieser Woche ihren Anfang nehmen. Dem Vernehmen nach werden 1200 Arbeiter dabei angestellt werden.
Sonderburg, 31. März. (N. T.) ie Inangriffnahme der neuen Befestigungswerke wurde um acht Tage sistirt. Der Oberst v. Mertens langte hier heute Vormittag an und inspizirte das für die neuen Schanzen abgesteckte Terrain. 2000 Civilarbeiter sollen sofort anstellt werden. Das größte Werk erhält allein einen Uniffang von 10 Tonnen Landes. Alle fertigen Schanzen werden durch Laufgräben verbunden.
Frankfurt a. M., 5. April. Dem Vernehmen nach, meldet das »Fr. J., hat heute die Bu ndesversammlung keine Sitzung gehalten.
Baden. Karlsruhe, 5. April. Der Geheimerath und Gesandte bei der deutschen Bunde ist von der bisher außerordent⸗ tinisters am K. niederlän—
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linistes am Großh. hessischen Stelle R. v. Mohl auch als außer— 'rder 1ę6 und bevollmächtigter Minister am Großherz. hessischen Hofe beglaubigt. Baden, 4 April. (Fr. P. 8) Heute fand die feierliche Ver mählung der Wild und Rheingräfin Eleonore, Prinzessin zu Salm · Salm. Tochter des verstorbenen Wild- und Rheingrafen Franz, Prinzen zu Salm-Salm, aus seiner Ehe mit der Prinzessin Sophie zu Löwenstein Wertheim“ Rosenberg, wieder vermählten Prinzessin Carl zu Solms. Braunfels, mit dem Herzoge von O fuñ a und' In⸗ fantado statt. Die Trauung wurde um 117 Uhr Vormittags durch den Bischof von Straßburg in der Klosterkirche zu Lichtenthal voll— zogen. ö. Oesterreich. Agram, 31. März. (P. Ll.) Infolge eines Schreibens des Präsidenten der Pesther Deputirtentafes werden die Mitglieder der mit der Deputation des ungarischen Landtages in Verhandlung tretenden kroatischen Deputation spätestens am 15. April d. J. nach Pesth abreisen. ͤ Pesth. 5. April. (Wien. Ztg.) In der heutigen Kommissions— sitzung zur Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten legte das Fünfer⸗Subcomité ein Geschäftsprogramm in sieben Punkten vor, welches nach unerheblicher Debatte einstimmig angenommen wurde.
Die nächste Kommissionssttzung findet erst nach Wahl der 15 Sieben—
hürger statt, welche wahrschelnlich am 16. d. M. erfolgt. Die Zwölfer-Kommission bestimmte in der heutigen Sitzung ferner noch sieben Spezialkommissionen, bezüglich welcher Vorschläge in der nächsten öffentlichen Landtagssitzung unterbreitet werden. Großbritannien und Irland. London, 5. April. Der König der Belgier, welcher schon gestern seine Rückreise
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anzutreten beabsichtigte, hat dieselbe wegen einer Einladung 3 Königin auf heute hinausgeschoben. .
Demonstrationen zu Gunsten der Reform bill werden tag⸗ täglich aus den verschiedenen Landestheilen gemeldet. Die bedeu⸗· tendsten der beiden letzten Tage sind zwei Meetings zu Leeds und zu Roch dale; auf ersterem waren gegen 10 — 129000 Personen an. wesend und wurden unter der Führung des Lord Houghton, der in Abwesenheit des Lord Lieutenants des West Riding von Jorkshire, von dem das Meeting ausgegangen war, und von einem halben Dutzend Parlaments - Mitgliedern Neso— lutionen gefaßt, welche der öffentlichen Meinung in Yorkshire zu Gunsten der Reformbill energischen Ausdruck gaben; auf dem Meeting zu Rochdale, das in dem Fabrikgebäude der Arbeiter · Association abgehalten wurde, sprach Bright sich ausführlich über die Reformbill und seine Stellung zu ihr aus.
Den nächsten Versuch, den ⸗Northumberland« flott zu machen, wird man erst am 16. April anstellen, an welchem Tage die Fluth den höchsten Jahresstand erreichen wird.
— 6. April. Die Regierung hat eine Depesche erhalten, welcher
zufolge Rassam von dem Könige von Abyssinien freundlich empfan— 0 . — * —4 ** * = v 466 *
gen worden ist und sosort die vollständige ausnahmslose Freilassung sämmtlicher europäischen Gefangenen erlangt hat.
Frankreich. P aris, 5. April. Die (telegraphisch erwähnte) Mittheilung des ⸗Moniteurs« über den Abzug der Franzosen von Mexico lautet: ö .
Herr Baron Saillard ist in Paris wieder eingetroffen, nachdem er die ihm anvertraute Mission vollführt hat. In Folge der zwischen dem fran— zösischen Gesandten Herrn Dano, Sr. Excellenz dem Marschall Bazaine und der mexicanischen Regierung ausgetauschten Mittheilungen hat der Kaiser beschlossen, daß die französischen Truppen Mexico in drei Abtheilungen räu— men werden: die erste rückt im November 1866, die zweite im März 1867 und die dritte im November des nämlichen Jahres ab. Verhandlungen zwischen beiden Regierungen sind im Gange, um die Finanz- Stipulationen des Vertrages von Miramare durch neue Bedingungen zu ersetzen, die zum Zwecke haben, Bürgschaften für den französischen Kredit und für die in mexicanischen Anleihen engagirten französischen Interessen zu schaffen.
(Spanien. Der spanische Finanz · Minister hat den Cortes einen Gesetzentwurf vorgelegt, wonach die Bank dafür, daß sie der Regierung 100 Millionen Realen zu 5 Prozent, rückzahlbar in 10 Jahren, leiht, ein auf 30 Jahre lautendes Privilegium zu einer
sogenannten Nationalbank mit einem Kapital von 11489 Mill. Realen erhalten soll. Die Bank-Inhaber sollen die dreifache Summe ihres Kapitals in Bank-Actien ausgeben dürfen. Die Konzessions, Spekulanten sind lauter Engländer, die als Garantie bereits 20 Mill. deponirt haben.
Türkei.
begonnen. Aus Aegypten wird gemeldet, daß in Suez und Port
Said der Gesundheitszustand noch ganz gut sei. Die Regierung
der Pforte geht mit dem Plan um, alles Besitzthum mit einer Ein— kommensteuer von 7 Prozent zu belasten.“
Der Firman, durch welchen der Sultan seine Sanction zum
Abschluß der den Suez-⸗Kanal betreffenden Einrichtungen gegeben
hat, ist an den Vice⸗König von Aegypten gerichtet und unter dem
19. März ausgefertigt.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 5. April. Die Gesetz Sammlung enthält ein Kaiserliches Reskript vom 2. März,
wodurch der Beschluß des esthländischen Adels bestätigt wird, kraft dessen den Besitzern adeliger Güter in Esthland, welche nicht
in die Matrikel eingetragen sind, in allen denjenigen Fällen volles
Stimmrecht auf dem Landtage verliehen wird, wo es sich um die
Landsteuern handelt.
Warschau, 4. April. (Schles. Ztg.). Die neuen Civil gouverneurposten, welche durch den kürzlich mitgetheilten Ukas über
die allmälige Rückkehr zur Civilverwaltung angeordnet worden
sind, werden laut einer Veröffentlichung des heutigen Amtsblattes
in folgender Weise besetzt. Zum provisorischen Civilgouverneur von
Kalisch ist ernannt: der Stabschef der 6. Infanterie - Division, Oberst Fürst Schtscherbatoff, zum pr. Eivilgouverneur von Kielce: der Ingenieur- Oberst Chlebnikoff, zum pr. Civil ⸗
gouverneur von Siedlce: der Präses der Bauernregulirungs— Kommission in Radom, Kollegienrath Gromeka.
. leuni quidations-⸗ ion ist die Anfer⸗ Zur Beschleunigung der Liquidations-Operation ist. . tigung der Liquidationstabellen für Güter bis zur Größe von 180
Morgen, sofern die Eigenthümer dieselben nicht selbst einreichen wol⸗ len, den Kommissaren für die Bauernregulirungssachen aufgetragen worden. Der heutige »Dziennik« enthält die betreffende amtliche
Verfügung.
V ᷣ §renze, 5. April. (Osts. Ztg) Der Von der polnischen G ze, p — aer
aisers Alexander II. phalen, so wie an
Jahrestag der Bauern - Emancipation, der alljäbrlich mit dem Jahrestage der Thronbesteigung des K
Aus Konstantinopel, 283. März, wird über Marseille gemeldet: »Die rumänische Deputation ist aus Bucha—⸗ rest hier eingetroffen und von Ali Pascha gestern empfangen wor⸗ den. Die Cholera Sanitäts-Konferenz hatte ihre Sitzungen wieder
am 2. März gefeiert wird, hat auch in diesem Jahre den Bauern in Litthauen und Polen zu vielfachen Kundgebun⸗ gen der Loyalität und Dankbarkeit Veranlassung gegeben. Aus dem Königreich Polen, namentlich aus den Kreisen Sieradz, Sandomir, Strpnico und Miechow, sind von ländlichen Ge⸗ meinden durch Vermittelung des Statthalters Grafen Berg 103 Loyalitäts⸗ und Dankadressen an den Kaiser übersandt worden. In allen ländlichen Gemeinden Litthauens und des Königreichs Polen wurde der Jahrestag der Bauern-Emancipation und der Kaiserlichen Thronbesteigung durch öffentliche Dankgottesdienste geseiert. Diese durchaus freiwilligen Kundgebungen lassen wohl teinen Zweifel, daß es der russischen Regierung gelungen ist, die polnische ländliche Be—⸗ völkerung dauernd an sich zu fesseln und den Einwirkungen des seine frühere Herrschaft erstrebenden Adels und der Geistlichkeit zu ent— ziehen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 30. März. Auf dem versammelten Reichstage ist mit der erforderlichen Stim— menmehrheit ein Antrag des Staats ⸗Ausschusses auf die Anordnung von energischen Maßregeln gegen eine möglicherweise ausbrechende Viehseuche angenommen worden. In dem Beschlusse wird der Königlichen Regierung eventuell die sofortige Tödtung sämmtlicher von der Viehseuche angegriffener oder irgend eines Symptomes der Seuche verdächtiger Rinder und Schafe anempfohlen, während die volle Entschädigung der auf solche Weise benachtheiligten Viehzüchter aus Staatsmitteln proponirt wird.
Amerika. Die letzten Berichte von dem Kriegsschauplatze am Parana melden noch keinen Erfolg der Alliirten. Wenn nicht von einem paraguitischen Streifcorps zu vorübergehender Thätigkeit aufgestachelt, lagen ihre Truppen müßig am südlichen Ufer des Flusses: einen Versuch, überzusetzen, haben sie nicht gewagt, obschon der Admiral Tamandare mit Panzerdampsern und Thurmschiffen schon vor Corrientes angekommen war. — In Rio de Janeiro sind am 5. März die Kammern eröffnet worden. Der Finanz- minister de Carvalho hat sein Amt an da Silva Carvao abgegeben. Die Ministerkeisis in Montevideo ist durch den Abgang des Finanzministers Gornez und den Eintritt. Antonio Marques zu Ende gebracht. Sieben britische Kriegsschiffe, fünf spanische, drei italienische, zwei französische, zwei nordamerikanische, ein portugiesi sches und ein russisches lagen bei Montevideo vor Anker.
Von der Südseeküste sind über Panama Berichte bis zum 15. d. M. eingetroffen, welche Näheres über das letzte Gefecht brin⸗ gen. Die spanischen Fregatten »Villa de Madrid« und Blanca entdeckten auf einer Kreuzfahrt die alliirte Flotte in dem Hafen von Chiloe. Die Spanier eröffneten Feuer auf die Strandbatterieen und auf die Schiffe innerhalb des Hafens, mußten sich aber, ener · gisch empfangen, nach zweistündigem Kampfe mit start beschädigten Schiffen zurückziehen. Einen Tag noch blieben sie auf der Höhe von Chiloe liegen, um den Alliirten Gelegenheit zu geben, hervor zukommen; aber auch letztere sollen erheblichen Schaden erlitten haben. Unmittelbar nach der Rückkehr der Villa de Madrid« und der »Blanca« schickte Admiral Nunez die Panzerfregatte ⸗Numancia⸗ nach dem Hafen von Chiloe zur Wiederaufnahme des Tampfes ab. Bolivien hat sich bekanntlich dem Bündnisse zwischen Chil i, Peru und Ecuador angeschlossen; der Kongreß von Columbien aber wei⸗ gert sich, desgleichen zu thun.
— Das Justiz⸗Ministerial Blatt (Nr 14 vom 5. April ar) veröffentlicht ein Erkenntniß des Königlichen O ber- Tri buna 16 , Den Februar 1866: »Der bei einer Meuterei Betheiligte, welcher nicht selss Ge. waltthätigkeiten verübt hat, wird nur von der Strafe des Abs. 1 des 8 96 des Strafgesetzbuchs betroffen, sollte er auch an den, andern Meuterern zur Lañ fal⸗ lenden Gewaltthätigkeiten im Sinne des 5. 34 ebend. Theil genommen daben Und ein Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Enti eidun g der Kompetenz-Konflikte vom 9. Dezember 18635, wonach „über die Frage: ob das Ezproprigtionstecht über ein Grundstäck gate, denn,,
welcher Weise und in welchem Umfange dasselbe auszuüben fei ein Te. verfahren nicht zulässig ist; die Gerichte haben lediglich über die Erne gungsfrage zu entscheiden. Dasselbe gilt. in dem em der . thümer eines Grundstücks die auf demselben beñin. n Saumateria lien, wie z. B. Steine, Sand u. dergleichen, zum Bau oder zur Reparatur einer
Landstraße herzugeben gesetzlich verbunden ist.«
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