1866 / 83 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Provinz Preußen. Regierung ebzi irt Gumbinnen. Sins - Co upon zu der Kreis- Oßligation des Pillkallener Kreises,

IIl. Emission. 1 Thaler zu fünf Prozent Zinsen über Silbergroschen.

Der Inbaber dieses Zins - Coupons empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom „ten bis resp. vom ten bis und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreis -Obligation für das Halbjahr vom bis mit lin Buchstaben) .. . Thalern Silbergroschen bei der Kreis Kommunal- Kasse zu Pillkallen.

Pillkallen, den . ten ...... .... . Die ständische Kommission für die Chausseebauten im Pillkallener Kreise. Dieser Zins Coupon ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren, vom Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit ab gerechnet, erhoben wird.

Provinz Preußen. Regierungsbezirk Gumbinnen. Talon zur Kreis Obligation des Pillkallener Kreises, III. Emission.

Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu der Obligatson des Pillkallener Kreises, III. Emission, Littr.:.. Nr. 1 Thaler à fünf Prozent Zinsen, die „te Serie Zins Coupons für die fünf Jahre 18... bis 18. bei der Kreis Kommunal- Kasse zu Pillkallen, soféern nicht von dem als solchen legitimirten Inhaber der Obli gation rechtzeitig dagegen Widerspruch erhoben wird.

Pillkallen, den .. ten 1 Die ständische Kommission für die Chausseebauten im Pillkallener Kreise.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Bekanntmachung.

Zu Hoverswerda im Regierungsbezirk Liegnitz und zu Lieben werda im Regierungsbezirk Merseburg sind Telegrapben Stationen mit beschränktem Tagesdienste (efr. 5. 4 des Reglements für die telegraphische Correspondenz im Deutsch ⸗Oesterreichischen Telegraphen⸗ Verein) eröffnet worden.

Berlin, den 7. April 1866.

Königliche Telegraphen Direction. von Chauvin.

Das 11. Stück der Gesetz Sammlung, welches heute ausgegeben wird, entbält unter

Rr. 6280. den Allerböchsten Erlaß vom 19. Februar 1866, be. treffend die Verleihung der fiskalischen Vorrechte für den Bau und die Unterhaltung einer Chaussee von Schönecken, an der Aachen - Trierer Staatsstraße, über

Pronsfeld nach der St. Vitb-⸗Nieder ⸗‚Uettfelder Bezirks-

straße binter Habscheid, im Kreise Prüm, Regierungs. bezirk Trier, an den Kreis Prüm und die Gemeinden Habscheid und

Schönecken, Oberlauch, Orlenbach, Winterspelt; unter

das Statut für den Bitterfelder Deichverband. Vom

5. Mãrz 1866; nnter

2. den Allerböchsten Erlaß vom 5. März 1866, betreffend die Verleibung der fiskalischen Vorrechte für die Unter. baltung der Kreis -⸗Chaussee von der Strehlen ⸗Münster⸗ berg - Patschkauer Vereins ⸗Chaussee bei Neuhaus vor Patschkau über Brucksteine und Ober⸗Pomsdorf bis an die Frankensteiner Kreisgrenze vor Baitzen, im Kreise

Münsterberg, Regierungsbezirk Breslau; unter as PVrivilegium wegen Ausgabe von

nig Freiburger Eisenbahn ⸗Gesellschaft. 1866; und unter

die Bekanntmachung, betreffend die Allerhöchste Geneh⸗ migung der unter der Firma. »Eupener gemeinnützige

Actien⸗Baugesellschaft, mit dem Sitze zu Eupen, im

Aegierungsbezirke Aachen, errichteten Actiengesellschaft.

Bem 15. März 1866. Debits⸗-Comtoir der Gesetz⸗Sammlung.

Ministerignm der geistlichen, Unterrichts- und V́tedizinal⸗Angelegenheiten.

werter

Berlia,“ Arr. Sc Majestät der König haben Aller.

gang gerahmt Dem Kataster⸗Inspettor Steuer⸗Nath Ulffers in

ele. bie Erlauknäiß zur Anlegung bes von des Großherzogs von

Gemenbmrg King cher Hehrcit ihm verliehenen Ehrenritter⸗ Kreuzes

e, e,, ee, Haar, aun, Ptrhienst⸗ Orhen bes Herzogä Peter Zac aa mig zu ertheilen Herzog P

da ilegium wegen 14100, 000 Thalern Prioritäts⸗Obligationen der Breslau⸗Schweid⸗ Vom 12. März

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 9. April. Se. Majestät der König empfingen im Laufe des heutigen Vormittags die Meldun— gen beförderter, versetzter und beurlaubter Offiziere in Beisein des Gouverneurs und des Kommandanten, so wie die Vorträge des Wirklichen Geheimen Ober - Regierungs- Raths Costenoble und des Kabinets⸗Raths von Mühler.

Se. Königliche Hoheit der Kronprinz begab sich vorgestern Vormittag nach der Parade in's Königliche Palais zum

Deseuner und fuhr um 3 Uhr zur Jagd nach Spandau.

Gestern wohnte Se. Königliche Hoheit der Kronprinz Vormittag dem Gottesdienst im Dom bei und nahm nach der Rück— kehr militairische Meldungen entgegen. Um 1 Uhr erschienen Ihre Durchlauchten die Fürstin Bogislav und Prinzessin Hedwig Radzi— will zum Besuch, und hatte hierauf Professor Curtius aus Göttin gen die Ehre, von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen em— pfangen zu werden. Um 5 Uhr war Familiendiner im kronprinz-— lichen Palais. Abends besuchten die höchsten Herrschaften die Vor— stellung im Opernhause.

San zig, 7. April. (Westpr. Ztg.) Sr. Majestät Dampfkor⸗ vette »Gazelle« ist nicht, wie wir vorgestern berichteten, hier ange— langt, denn sie hat hier abgetakelt gelegen, sondern ist mit Sr. Ma— jestat Dampfaviso »Loreley in Dienst gestellt.

Gumbinnen, 5. April. Das »Amtsblatt ! enthält nach— stehende Bekanntmachung:

Der Provinzial Chausseebaufonds war bekanntlich vollständig er— schöpst; es konnten aus demselben die in vielen Kreisen fälligen Prämien nicht mehr gezahlt werden, vielmehr mußte man sich mit Abschlagszah— lungen in nicht erheblichen Beträgen begnügen, vielsache Nachtheile und Uebelstände waren die Folge hiervon, die betroffenen Kreise, welche beim Beginn der Chausseebauten darauf gerechnet hatten, nach deren Beendi— gung die volle Prämie (F der ve wendeten Baukosten) zu erhalten, wie solche andern glücklicheren Kreisen bisher zu Theil geworden, waren bei deren Ausbleiben genöthigt gewesen, anderweitig Geld zu beschaffen, um den eingegangenen Verbindlichkesten genügen zu können, und hatten die Aussicht, viele Jahre hindurch an Verzinsung und Amortisation der aufgenommenen Kapisalien zu arbeiten; an neue Chausseebauten konnte bei solcher Sachlage kaum gedacht werden, und es schien, als sollten einstweilen, ja für lange Zeit, nur jene Kreise der Wohlthat der Kreis. Chausseen sich erfreuen, welche die vollen Prämien erhalten hatten. In diesem Jahre, in welchem es den untern Klassen so sehr an Arbeit und Verdienst fehlt, mußte dieser Zustand doppelt beklagt werden. Dieser Verlegenheit und Noth ist durch die Gnade Sr. Majestät des Königs abgeholsen, indem Allerhöchst- dieselben geruht haben, dem Provinzial ⸗Chausseebaufonds ein Darlehn von 100,000 Thlr. zur ausschließlichen Verwendung für den Regierungs⸗ Bezirk Gumbinnen gewähren zu lassen, welches erst vom Jahre 1872 ab in mäßigen Raten zurückgezahlt werden darf. Aus diesen 109,000 Thlr. werden die meisten der rückständigen Provinzial⸗Bauprämien den Kreisen sofort gezahlt und diese dadurch in den Stand gesetzt werden, durch Inangriffnahme der aus Mangel an Fonds zurückgestellten Chausste— bauten Gelegenheit zur Arbeit und zum Verdienst der darbenden unteren Klassen der Bevölkerung zu gewähren, es wird ferner der Provinzial— Chausseebaufonds in seinem ganzen Betrage und ungeschmälert durch theilweise Abzahlung der längst fälligen Prämien dazu verwendet werden können, die Prämien für die jetzt gebauten Chausseen zu zahlen. Es ist durch diese huldvolle Gewährung dieses Darlehns von 100,000 Thlr. dem Regierungsbezirke Gumbinnen von Sr. Majcsstät eine außerordent⸗· liche Wohlthat in dieser schwerbedrängten Zeit zu Theil geworden, die nicht dankbar genug anerkannt werden kann. Ueber die Vertheilung auf die einzelnen Kreise wird in nächster Zeit beschlossen werden, im Laufe dieser Woche treten die dem diesseitigen Bezirk angehörigen Mitglieder der Provinzial-⸗Chaussee⸗Baukommission zur gemeinschaftlichen Berathung mit der Königlichen Regierung zusammen, um vorbereitend für die im An— fange künftiger Woche zusammentretende Provinzial Chaussee Baukom⸗ mission die Vertheilung zu berathen. Welche Chausseebauten im Departe⸗ ment von den Kreisen in Angriff genommen sind, soll später mitgetheilt werden, eben so welche Staatschausseen im Bau begriffen sind, in Betreff letzterer sei vorläufig nur bemerkt, daß vom Herrn Handelsminister für dieselben 169,000 Thlr. zur Disposition gestellt worden sind.

Schleswig⸗Holstein. Schleswig, 4. April. (A. M)

In diesen Tagen haben die Beamten der schleswigschen Regierung dom Bureauchef abwärts bis zu den Kopisten, die einen jährlichen Gehalt von 1100 Mk. beziehen miteinbegriffen, ihre Bestallungen

vom Gouverneur auf Grund Allerhöchster Ermächtigung unterzeich⸗ net, erhalten. Heute Morgen traf, von Rendsburg kommend, eine Miunitionskolonne hier ein. Ebenfalls hat auch das hier garniso— nirende zweite Schlesische Grenadier⸗Regiment Nr. 11 seine ersten Reservemannschaften eingezogen.

Dem ebenen Zeichenlehrer an der Nitter⸗-⸗Atademie in Bran erbarg, Maler Audelyh Hertzberg, ist die Stelle des Inspek⸗ tere e der Riniglihen Alademie der Künste in Berlin übertragen

Flensburg, 7. April. (Nordd. Ztg.) Gestern trafen hier

gegen 100 Erdarbeiter mit Pottmeistern aus Pasewalk ein, die⸗ selben wurden hier einquartirt, und gingen heute Morgen weiter nach Düppel.

Kiel, 6. April. (Nordd. Ztg.) Gestern Nachmittag traf der

Gouverneur Frhr. v. Manteuffel, begleitet von seinem Adjutan⸗ ten Hauptmann v. Gottberg, von Eckernförde kommend, zu einem Besuch bei dem Statthalter Frhrn. v. Gablenz ein und bezog sofort die im Schloß für ihn in Bereitschaft gesetzten Zimmer. Nach eingenommenem Diner hatte Se. Exzcellenz eine einstündige Unter- redung mit dem Statthalter in Gegenwart des Geheimen Raths

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v. Hoffmann und kehrte bald darauf mittelst Extrapost nach Schles⸗ urück. 9 Yz ecklenburg. Schwerin, 7. April. (Mecklenb. Ztg.) Der Großherzoglich hessen , darmstädtische Gesandte, Baron von Wamboldt, ist gestern in feierlicher Audienz von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge und gleich darauf auch von Ihrer Königl. Hoheit der Frau Großherzogin ⸗Mutter in Hochdero Palais empfangen worden. . Sachsen. Gotha, 7. April. (Goth. Ztg) Montag, den 16. d. M., wird der hiesige Landtag auf kurze Zeit zusammen— en. . Baden. Karlsruhe, 7. April. (Karlsr. Ztg.) Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Frau Groß- herzogin haben sich heute Vormittag nach Baden begeben, um der Großfürstin Katharina von Rußland, Gemahlin des Herzogs Georg von Mecklenburg Strelitz dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich von Hessen, sowie der Fürstin Hohenlohe Langenburg, ge⸗ bornen Prinzessin von Leiningen, Ihren Besuch abzustatten, und kehrten am Nachmittag in die Residenz zurück. . Bayern. München, 6. April. (N. C.) Se. Majestät der König hat heute Mittags den bisherigen Gesandten Badens dahier, Freiherrn von Berckheim, empfangen und dessen Abberufungs schreiben entgegengenommen. Baden bleibt vorerst an unserem Kö— niglichen Hofe unvertreten. Das Portefeuille des Kultusministe riums soll neuerdings Ministerialrath von Schubert angetragen worden sein, und man vermuthet, daß diesmal die Verhandlungen mit demselben zum Ziele führen werden. . . Oesterreich. Pesth, J7. April. (W. Ztg.) Die Zwölfer Kommifssion beschloß heute, die Kommissionen zur Nevision der Haus= ordnung, zur Ausarbeitung eines Nationalitätengesetzvorschlages und zur definitiven Regelung des Verhältnisses zwischen Ungarn und Sieben⸗ bürgen sofort zu beantragen, und sollen die ersten beiden aus 35 Mitgliedern bestehen. Ferner wurden noch fünf andere Kom— missionen für Regelung der Munizipien und Gemeinden, für Codi⸗· fication, für Religion und öffentlichen Unterricht, für Volkswirth⸗ schaft und schließlich für öffentliche Institute genehmigt, jedoch vor= läufig nur im Prinzip. Die Wahl dieser Kommissionen soll erst dann erfolgen, wenn alle Mitglieder des Hauses sich darüber aus⸗ gesprochen haben werden, für welche Kommission, sie gewählt sein vollen, Sämmtliche Kommissionen haben das Prinzip des verant- wortlichen Ministerialsystems vor Augen zu behalten, Mittwoch sindet die erste öffentliche Sitzung der Deputirtentafel statt.

Schweiz. Bern, 3. April. (Schw. M.) Der Bundesrath genehmigte die eidgenössische Staatsrechnung für 1855, welche zum erstenmal ein Defizit von 228 1475 Fr. aufweist, die Kapital rechnung schließt ebenfalls mit einem Defizit von 6021000 Fr. wegen Abschreibung von 00000 Fr. an der Million des Jura Industriel. Babei sind nicht zu vergessen die Kosten der Be⸗ setzung von Genf und etwa 1-200 0090. Fr, Ausgaben für öffentliche Werke, Flußbauten 2c. Das reine Vermögen der Eidgenossenschaft beträgt 11,193,370 Fr. Dazu kommt eine Reihe von n mit spezieller Bestimmung: I) der allgemeine Invaliden onde, 190000 Ir ̃ Y der Grenus⸗Invalidenfonds, 187 3,710 Fr., welcher nur im Kriegs fall in Anspruch genommen werden darf; 3) der eidg. Schulfonds

mit 162,000 Fr., ein anonymer Schulfonds 59000 Fr. der Chate⸗ lain'sche Stipendienfonds mit 60000 Fr. und der Münz - Reserve⸗ fonds mit 579,000 Fr. Schweizer in Odessa machen den Bundes ˖ rath auf den in Wien betriebenen Handel mit Schweizermädchen aufmerksam, welche zu verschiedenen Zwecken nach dem Orient förm⸗ lich verkauft werden. Die Kantone werden auf diese Gefahr ihrer

Angehörigen aufmerksam gemacht.

Großbritannien und Irland. London, 6. April.

Ihre Majestät die Königin war gestern im Lager von Alder⸗ shott, um einem der dort lagernden Regimenter eine neue Fahne g . . angenommen. Das Gesetz über Einberufung des Rekruten ⸗Kontin.

zu überreichen.

Wieder wird von nicht weniger als zwei Dutzend Meetings be Mexiko zurückzukommen.

richtet, welche in größeren und kleineren Städten zu Gunsten der Resormbill abgehalten worden sind. In jedem Betrachte die be—⸗

deutendste dieser Demonstrationen ist das von den Liberalen von South -Lancashirt zu Ehren des Schatzkanzlers gestern in Liverpool veranstaltete Banket, wobei der Schatzkanzler mit den Kabinets Mitgliedern Göschen, dem Herzog von Argyll und Lord Clarence In ausführlicher Rede sprach sich Gladstone, nach dem er Jamaica, die Fenier, Viebseuche und einige andere Punkte

** t. * 9 2 1 5 von berührt Datte, über die Bedeutung der Reform bill aus, ert u Sete, er. . nommen. Der Vertrag wegen der Bestimmangen der Grenzen rer

Paget erschien.

deren Schicksal die Zukunft der liberalen Partei für Jahre ab— hängen würde.

Mit gutem Vorbedachte babe sich die Regierung für jetzt auf die Aus- dehnung der Wahlberechtigung beschtänkt. Es sei die größte Verkennung, wenn man aus der von ibr gezeigten Ruhe und Mäßigung schließen wolle, Die Wichtigkeit des = .

ĩ ĩ s * 2 5 . ö . 7 dad Gegenstandes bezeuge die Thatsache, daß er nicht weniger als nun schon mehrere Generale zu derfelden gedetrn. fe ar n . . das Gerücht von einem Zusammenttitt = an geseden nen Senerale

daß es ihr uberhaupt nicht ernst mit der Reform sei.

sieben Mal von Ibrer Majestät dem Parlamente zur Erwägung empfohlen

worden. Man musse bedenken, auf welchem Grunde das Parlament konsti⸗-

angefangen: die eigentliche Geschäfts periode beginnt.

tuirt sei; außerhalb der etwa 9006000 Personen betragenden Wählerschaft befänden sich fünftebalb Millionen Männer, allen Bürgerpflichten unterworfen wie die übrigen und eben so wie diese an Frieden und Ordnung des Landes betheiligt, feierliche Versprechungen seien denselben gemacht worden, die man nicht brechen dürfe. Eine Behauptung sei aufgestellt worden, die, wenn gegründet, allerdings hinreichen würde, nicht blos die gegenwärtige Reformbill und mit ihr die Regierung zu stürzen, sondern die Reformfrage überhaupt, so weit es sich um Ausdehnung des Wahlrechts handelt, gänzlich zu beseitigen: Die Behauptung Lowe's von der Unwissenheit, Trunksucht, Käuflichkeit und Gewaltthätlgkeit der arbeitenden Klasse Englands. Aber Lowe sei selber von jener Ansicht gründlich zurückgekommen, wie aus dem Schreiben an seine Wähler ersichtlich, daß ihn, den Redner, derart beschäftigt, daß er über seiner Lektüre den Zug nach Liverpool zu versäumen riskirt hätte. Einen zweiten Weg zur Bekämpfung gegenwärtiger Bill habe man eingeschlagen, bekanntlich sei für den Tag, an dem er die zweite Lesung beantragen werde, ein Antrag angemeldet worden, welcher von großer Besorgniß wegen der weitern Reformabsichten der Regierung spricht: als ob die Regierung die Frage ohne Hinzuziehung des Parlaments für sich allein erledigen werde! Der Antrag wolle das Unterhaus bereit erklären, auf die Reformfrage einzugehen unter der Bedingung, daß sie mit der Absicht ihrer vollständigen und endgültigen Erledigung vorgenommen werde. Als ob die Regierung nicht hinlänglich ihre ernste Absicht kund⸗ gegeben habe, eine Maßregel vorzunehmen, die bereits von fünf Ministerien erwogen, in 7 Thronreden erwähnt sei. Lange genug sei die Maßregel angelündigt, ein Anfang müsse mit einem Theile derselben gemacht werden. Alles, was die Regierung dafür thun könne, sei, ihre Existenz für die Reform Bill einzusetzen. Die Entscheidung ruhe jetzt bei der Nation, sie werde, wie die Regierung fest vertraue, nicht ungünstig ausfallen.

Nach den letzten Berichten aus Jamaica mußte der gegen⸗ wärtige Gouverveur von den Truppen Gebrauch machen, um die Räumung der weitläufigen Besitzung Hartlands, worauf sich Neger seit vielen Jahren niedergelassen hatten, durchzusetzen. So weit aus den vorliegenden Korrespondenzen ersichtlich, hatten sich diese auf Grundstücken heimisch gemacht, die seit mehr als zwanzig Jahren von den ursprünglichen Besitzern nicht bebaut und daher gewisser⸗ maßen herrenlos geblieben waren. Jetzt, wo die rechtmäßigen Erben mit ihren Ansprüchen wieder vortraten, weigerten sich die Neger, diese anzuerkennen. Gütliche Vorstellungen blieben fruchtlos, als jedoch Sir Henry Storks eine Abtheilung Truppen von 150 Mann zur Aufrechthaltung des Gesetzes nach der Ansiedlung kommandirte, füg · ten sich die Widersetzlichen, ohne Gegenwehr weiter zu versuchen.

Wie schon in voriger Nummer d. Bl. gemeldet wurde, sind im auswärtigen Amt am 6. d. Nachmittag über Massowah, Aden und Cairo Nachrichten von Mr. Rassam vom 7. Februar ein getroffen. Rassam war aufs beste vom König von Abyssinien em⸗ pfangen worden, der nach der ersten Unterredung den Befehl gab, alle europäischen Gefangenen, darunter die Missionaire und die Franzosen, in Dehra Tabor dem Mr. NRassam auszuliefern, der mit ihnen gegen Ende März Abyssinien verlassen sollte. .

7. April. Ibre Majestät die Königin wird wahrscheinlich gegen Mitte der nächsten Woche mit den Mitgliedern der König lichen Familie nach Osborne übersiedeln, dort einige Wochen ver · weilen und dann nach Windsor zurückkehren, um von hier einen Ausflug nach Balmoral zu machen. . .

Die Besserung des Earl von Derby ist so weit vorgerückt, daß er, wie man hofft, nächste Woche seine Stelle im Oberhause wieder wird einnehmen können. .

Gladstone hat in dem mit Zuhörern dicht erfüllten Amphi. theater zu Liverpool eine zweite Rede gehalten, worin er die Sach⸗ der Reform mit warmer und glänzender Beredsamkeit vertritt und eingehender als es in der ersten geschehen, die Zweckmäßigkeit, Ge; rechtigkeit und Ungefährlichteit der Reformbill gegen die Einwendun - gen der Gegner vertheidigt.

Frankreich. Paris, 6. April. Der gesetz gebende Körper hat nach beendigter Osterruhe gestern wieder zu arbeiten Der Aus schuß zur Prüfung des Entwurfs Über die General und Departemental. räthe hat mit geringen Ausstellungen den Entwurf des Staats rathes

gents wird der Opposition Veranlassung bieten, noch einmal auf

Die France will wissen, daß die Geseũzentwũrfe über di kommerziellen Gesellschaften, über die Schuldhaft und uber die im Auslande begangenen Verbrechen und Vergeben welcke den i missionen des gesetzgebenden Körpers zur Prüfung vorliegen, e- deutenden Modificafionen unterworfen werden.

Portugal. In Lissabon bat die Vairetammer 2 ibter Sitzung vom 6. d. M. den Posto ertrag mit Ftantreich ange-

schen Portugal und Spanien ist verèffentlicht erden

Italien. Florenz, 7. Axril Die Saretta 4 sagt: Die Kommission zur Ettichtung 2 * anti wird morgen zusammentreten; da de Std ner va gen ;

ju einem andern vollstandig erdtes teten Zwecke aufgctenmnncn.