1672
sich vorbehalten habe, die Frage direkt und nicht auf diplomatischem Wegen Oliphant spricht die Regierung von aller Schuld frei und
zu erledig en. e n a i. glaubt, daß die Vereinigten Staaten von selbst es in ihrem Interesse finden
würden, den Vertrag zu erneuern oder einen andern, beiden Theilen noch vortheilhafteren zu schüeßen. Cardwell bemerkt, daß die Suspendirung des Vertrages den freien Gütertransport per Eisenbahn zwischen beiden Ge— bieten und ebenso die Schifffahrt auf den Schiffen, Seen und Kanälen un— gestört lasse.
— 21. Mai. Die von verschiedenen deutschen Zeitungen ge— brachte Nachricht, die Pariser Filiale der hiesigen Agra and Master man's Bank habe ihre Zahlungen eingestellt, entbehrt jeder Be— gründung.
Frankreich. Paris, 20. Mai. Im gesetzgebenden Körper wurde die Diskussion über die einzelnen Artikel des Generalraths— Gesetzes vorgestern fortgesetzt. Bei der Diskussion über den zweiten Artikel, der von den Befugnissen handelt, die den Generalräthen gegeben worden, außerordentliche Ausgaben zum Nutzen der Depar— tements zu votiren und Departements Anleihen abzuschließen, ergriff zuerst Herr E. Picart das Wort. Der Artikel 2 wurde angenom— men. Die Debatten über die übrigen Artikel, die zur Berathung kamen, boten kein besonders hervorragendes Interesse dar und nahmen keine große Ausdehnung an. Mehrere Artikel wurden sogar ohne Diskussion angenommen. Beim Schlusse der Sitzung wurde der 13. Artikel angenommen, und die Kammer beschloß, am Dienstag ihre Berathungen fortzusetzen.
— 21. Mai. Die „France meldet: Die Pariser Wechsel. Agenten wollen für den Fall, daß die Steuer von 8 Prozent auf die italienische Rente aufrecht erhalten wird, letztere aus den
Notirungen streichen.
Italien. machung und Konzentrirung der Armee.
Alles fertig. so wie die Militairpost und alle übrigen Verwaltungszweige in
Danach war am 16. Mai
voller Aktivität, die Cadres sind komplet, das Königliche Dekret, das was pr. 4 Mill. Köpfe den Verbrauch von nur halb so viel Bier (14 Quart
sie auf Kriegsfuß erklärt, ist alles, was noch fehlt.
Die Zöglinge der Seminarien sind, wie die Lombardia: mel · det, in voller Auflehnung gegen die Rektoren u. s. w., welche sie
beschwören, nicht mit den Feinden der Kirche zu zieben. Ein großer
corps aufnehmen.
Ein Königliches Dekret verordnet, daß die am 1. Juli fälligen
Renten Coupons bei allen Zahlungen, die bis Ende Juni an den. ht von dem r inze zu ihrem Nominalwerth kräfte am Syr - Darja, 25 Werst von unserem Lager entfernt, unternahm
.
Staat zu machen sind, als klingende Mi anzunehmen sind. Diese Coupons werden gleichfalls von der Natio-
nalbank und von den Banken Toscana's, Neapels und Siciliens
angenommen werden.
den Flotte Vorbereitungen getroffen werden. Türkei. Bukarest, 21. Mai. (W. T. B.)
wird morgen stattfinden. Es wird versichert, der Prinz babe in einem Briefe an den Sultan die Versicherung gegeben, er werde den Vertrag, welcher die Donaufürstenthümer mit der Türkei verbindet, respektiren.
Aus Alezandrien, 12. Mai, meldet die letzte Ueberlandpost: Unter den in Suez aus Mekka eingetroffenen Pilgern herrscht ein vollkommen befriedigender Gesundheitszustand. Die Nachrichten aus
Mekka selbst lauten günstig.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 9. Mai. Ueber die bereits telegraphisch gemeldete Aufhebung der Stelle eines Militair⸗General⸗Gouverneurs von St. Petersburg bringt der amt— liche Theil der ⸗D. Petersb. Ztg. nachstehende Mittheilung:
Die Angelegenheiten der Verwaltung des Militair-⸗General⸗ Die Militair⸗An⸗
Gouverneurs werden folgendermaßen vertheilt: gelegenbeiten und Alles, was das Kommando des Platzes betrifft, gehen an die Verwaltung des St. Petersburger Militairbezirks über; die Angelegenheiten der allgemeinen Verwaltung des St. Peters burger Gouvernements, so wie der adminastrative Theil der Stadt Angelegenheiten an das Ressort des Gouverneurs von St. Peters burg; was die Polizei ⸗Angelegenheiten der Hauptstadt betrifft, so
ressortiren dieselben künftig unter die Verwaltung des St. Petersburger
Ober-Polizeimeisters. Ju Folge dessen ist der bisherige Militair- General · Gouverneur, der General Adjutant, General von der In- fanterie, Fürst Italiisti, Graf Ssuworow ⸗Rymnitsti dieses Amtes enthoben, unter Ernennung zum General ⸗-Inspecteur der ge sammten Infanterie und Belassung in allen übrigen von ihm be— kleideten Aemtern und Würden.
Warschau, 17. Mai. Bei der drückenden Geldklemme, in welcher sich die Mehrheit unserer Grundbesitzer befindet, ist es erfreu⸗ lich, schreibt man der ⸗Prov. Ztg. f. Schles.“, daß das Einrichtungs- Comité die erste Ausloosung aller derjenigen Liquidationsbriefe an⸗ geordnet hat, welche drei Monat vor der Ausloosung, die durch die polnische Bank unter Mitwirkung der Staatsschulden ⸗Tilgungs—
Die »Italie« bringt einen Bericht über die Mobil-
Lage Aus Ancona ist die Nachricht in Triest, den 21. Mai, Nach⸗ Lager
mittags, eingetroffen, daß für die Ankunft einer 40 Schiffe zählen durch eine entsendete Infanterie Compagnie unterstützt, schlugen jedoch den
Kommission des Königreichs am 1. Juni und 1. Dezember d. J. vorgenommen werden wird, ausgegeben worden sind. Ebenso sst die Auszahlung der Coupons der Liquidations-⸗Briefe angeordnet und die polnische Bank mit den nöthigen baaren Fonds versehen wor. den. — Eine andere wichtige Verordnung bestimmt auf Grund des Ukases vom 2. März 1864: daß zwar den Bauern freisteht, ihre Grundstücke zu verkaufen, zu verpfänden oder zu verpachten; es darf dies aber niemals an andere Personen als Bauern, und niemals der Grund ohne die Gebäude geschehen. Auch eine Parzellirung zu kleineren Theilen (als 6 polnische Morgen, ohngefähr 13 preußische Morgen) ist nicht gestattet, weder bei Verkäufen, Verpfändungen noch Verpachtungen, selbst bei Erbtheilung nicht; und diejenigen Wirthschaften, welche bei der Eigenthums Verleihung weniger als 6 polnische Morgen betrugen, müssen zusammen erhalten werden. Alle dergleichen Akte müssen vor den Notaren abgeschlossen werden, welche für jede Abweichung vom Gesetz, sie möge unter einem Vorwande, welcher es sei, stattgefunden haben, mit ihrer Person und ihrem Vermögen für jeden daraus entstandenen Schaden und alle Kosten, außer der Ungültigkeit des Aktes selbst, verantwortlich sind. Alle außergerichtliche Abmahnungen sind ungültig. — In derselben Korrespondenz werden mit Bezug auf die Gerüchte über Umgestal—« tungen bei der Branntwein Fabrication folgende statistische Daten mitgetheilt:
Es sind im verflossenen Jahre in allen Dörfern durch 13,811 und den (345) Städten durch 3315, zusammen von 17126 Brannt. wein ⸗Schänken, 5.23, 800 russische Eimer Spiritus von 718 Grad kon-. sumirt worden, welchen 2215 Brennereien produzirt haben. Da 100 Eimer gleich sind mit 1075 pr. Quart, so ergiebt sich eine Spiritus. Fabrication von 54 Millionen preußische Quart, welche als gewöhnlicher Branntwein 108 Millionen preußische Quart, mithin bei 55 Mill. Ein— wohner nach Abzug von 1 Mill. Nichttrinker und Kinder, auf 4 Millionen für jede Person 28 Quart Branntwein jährlich, ergiebt. Dazu sind
Seit' dem 15. sind die Intendanturen der Divisionen, 1745,78 Czetwert Kartoffeln und Rüben (6,666,000 preußische Scheffeh
nebst 5,775,188 Pud à2 40 Pfd. — also ca. 16655600 preuß. Ctr. Ge— treide, Malz und Melasse verbraucht worden. Die Porter“, Bayrisch⸗ und gewöhnliche Bierfabrication hat 5,56 tz, 182 russische Eimer Bier geliefert,
preuß. als Branntwein beträgt. Aus Turkestan wird dem »Russ. Inp.« folgender ausführ—
—
licher Bericht über das Treffen mitgetheilt, welches der General—
Theil der Seminaristen aus der Mailänder Diözese läßt sich in Frei Major Romanowski am 17. April mit den Truppen des Emirs
von Buchara zu bestehen gehabt.
Der wesentlichste Inhalt desselben
bestebt etwa in Folgendem: ; Auf die Nachricht von dem Erscheinen bedeutender bucharischer Streit-
General ⸗Major Romanowski am 17. April mit 2 Ssotn. Kosaken, einem Raketen Kommando, 5 Compagn. Infanterie und 4 gezogenen und 2 rei- tenden Geschützen eine Rekognoszirung. Die Kolonne hatte noch nicht das verlassen, als die feindliche Reiterei erschien und sich auf ein kleines Kommando Orenburgscher Kosaken warf. Diese, rechtzeitig
Angriff ab und veranlaßten den Feind, sich mit Verlust zurückzuziehen.
Der feierliche Die Kolonne verfolgte die Zurückweichenden und stieß 18 Werst vom Lager auf Einzug des Prinzen Karl von Hohenzollern in Bukarest
eine bedeutende feindliche Kavalleriemasse. Unsere Kavallerie, von einer Infanterie Compagnie unterstützt, machte unter Führung des Flügeladjutanten, Sbersten Fürsten Wo ronzow- Dasch ow einen Angriff auf die minde- stens 10 mal stärkere feindliche Reiterei. Diese wurde auch durch den kräftigen Choc geworfen, 20 Werst weit verfolgt und erlitt einen bedeuten— den Verlust. Wir nahmen 15 Mann gefangen und erbeuteten über 14,000 Stück Vieh. Wir hatten bei dieser Gelegenheit gar keinen Verlust, da nur ein Kosakenpferd verwundet wurde.
Dänemark. Kopenhagen, 17. Mai. Hier werden augen- blicklich mehrere Kriegsschiffe ausgerüstet. Gestern verließ auch die Schrauben- Korvette ⸗»Heimdal« das Flottenlager, und wurde im Laufe des heutigen Vormittags von dem Flotten ⸗Inspektor, Contre— Admiral van Dockum, besichtigt. »Heimdal« wird vorläufig See— Kadetten an Bord nehmen.
— 18. Mai. Ein Armeebefehl vom heutigen Tage ordnet in Gemäßheit desfallsigen Beschlusses die Auflösung dreier der jetzt be— stehenden 22 Infanterie Bataillone, so wie die Beschränkung der Infanterie Brigaden von 8 auf 5 an.
Afien. Bombay, 28. April. In Afghanistan herrscht vollständige Anarchie. Die Russen haben die Truppen des Emirs von Bokhara in zahlreichen Gefechten geschlagen. Der russische Gesandte ist in Samarkand eingekerkert.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff 'schen Telegraphen⸗Büreau.
Hamburg, Dienstag, 22. Mai, Morgens. Die »Hamburger Nachrichten, melden in einem ihnen aus Schleswig zugegangenen Telegramm, daß der Gouverneur Freiherr v. Manteuffel gestern per Extrapost nach Kiel gereist ist und heute früh zurück er⸗ wartet wird.
Darmstadt, Dienstag, 22. Mai. Prinz Alexander von Hessen ist zum Generalissimus sämintlicher österreichischer Truppen, inclusive der Brigade Kalik, auf außerösterreichischem Gebiete ernannt.
1673
Hannover, Dienstag 22. Mai. Der öhsterreichische General
J
Prinz Solms ist unerwartet angekommen. Es heißt, daß derselbe
wegen eines bevorstehenden Durchmarsches einer österreichischen Heeres. abtheilung Eröffnungen zu machen beauftragt sei.
Kassel, Dienstag, 22. Mai. Der österreichische Oberst Wimpffen ist bier eingetroffen, um wegen österreichischer Truppentransporte Verabredungen zu treffen.
Paris, Dienstag, 22. Mai, Morgens. tutionnel⸗ sagt: Frankreich und England sind über die Form, in welcher sie ihre Eröffnungen an die in Konflikt befindlichen Regie— rungen richten wollen, einig; der zustimmenden Antwort Rußlands wird entgegen gesehen und hat man allen Grund, zu hoffen, daß in wenigen Tagen die drei Kabinette in der Lage sein werden, den be— regten Schritt zu thun.
Florenz, Montag, 21. Mail, Abends. Ein Königliches Dekret ermächtigt den Kriegsminister, Pferde zum Kriegsdienste zu requiriren.
Kunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.
— Am 17. d. M. ist nach langen Leiden der Professor an der hiesigen Universität De. Adolph Bernhard Marz verschieden. Durch seine musika- lischen Werke, wie durch seine Lebensbeschreibungen Gluck's und Beethoven's ist er in weiten Kreisen bekannt.
— Nach amtlichen Berichten befindet sich die neurussische Universität in Odessa in einem durchaus nicht beneidenswerthen Zustande. Die Studenten verlassen dieselbe mehr und mehr und zwar nicht blos wegen der am Orte herrschenden Theuerung, sondern auch wohl wegen des Mangels an Pro— fessoren. Die juristische Fakultät ist die bei weitem zahlreichste. Nach dem Univer⸗ sitäts Reglement soll dieselbe 13 Professoren und 6 Privat-Dozenten haben; augenblicklich halten aber in dieser Fakultät nur 2 Privat- Dozenten und T stellvertretende Professoren Vorlesungen. Die »R. S. P. Z.«, der diese Nachricht entlehnt ist, schreibt diese Uebelstände der geringen Besoldung der Lehrer und Professoren zu. »Die Besoldungen«, heißt es daselbst, »sind im Unterrichtsministerium allerdings verbessert worden, aber nicht in dem Grade, wie in anderen Branchen. Der Privatdozent, der doch den Grad eines Magisters haben muß, erhält 1200 R. Erwirbt er den Grad eines Doktors und die Stellung eines außerordentlichen Professors, so hat er im Ganzen 2000 R., was bei der allgemeinen Theuerung keine hinreichende Entschädigung für die zur Erreichung dieser Stellen verwendete Arbeit ist. Ein Gymnna— siallehrer, der 600 R. jährlich zu verzehren hatte, ist zur Aceiseverwaltung übergetreten und erfreut sich nun einer Einnahme von 10000 R. jährlich.“
Statistische Nachrichten.
London, 19. Mai. Nach einem Ausweise des Armenpflege ⸗Amtes betrugen die Auslagen zur Armen-Unterstützung in England und Wales während des mit Michaelis 1865 endigenden Halbjahres 2,1 16,216 Pfd. oder 0,6 Prozent mehr als in dem entsprechenden Zeitraum des vor. hergehenden Jahres, welche Steigerung aus dem gestiegenen Preise von Fleisch, Weizen und Kartoffeln zu erklären ist. Von genannter Summe kommt ungefähr ein Viertel auf die Verpflegung in den Arbeitshäusern, die übrigen Dreiviertel auf sonst gereichte Unterstützung.
— Ein eben erschienenes Blaubuch giebt Auskunft über die während des Jahres 1864 von der Mannschaft der Königlichen Flotte seinschließlich der am Lande beschäftigten Marinesoldaten und der Küsten wache) begangenen Vergehen und die dabei zur Anwendung gekom- menen Strafen. Im Ganzen ist darin im Vergleiche mit den vorhergehen— den Jahren eine beträchtliche Abnahme zu bemerken. Die Vergehen sind unter die folgenden Rubriken gebracht: »Insubordination und unehrer- bietiges Betragen«, »Diebstahl« »Trunkenheit,«„ »ungerechtfertigte Ab- wesenheit« und »geringere Vergehené. Es zeigt sich, daß die wenigsten Fälle von Insubordination und Trunkenheit auf Schiffen in der Heimath, die meisten bei dem ostindischen Geschwader und auf der Südostküste von Amerika vorkommen, während das Geschwa— der am Cap der guten Hoffnung sich durch die größte Anzahl von Dieb stählen und die Kanalflotte, so wie überhaupt die Schiffe daheim durch das häufigste Vorkommen ungerechtfertigter Abwesenheit (aus der Nähe der Hei— math leicht erklärlich) sich auszeichnen. Die Peitsche kam weit seltener zur Anwendung als in den zwei vorhergehenden Jahren (am häufigsten bei der
Mannschaft auf der Westküste von Afrika, in Ostindien und Australien), ß Abschließung aufgehoben, dagegen für Rindvieb eine 21tägige Quarantaine,
während nämlich 1862 noch einer unter 54 dazu verurtheilt wurde, geschah das 1863 nur noch bei einem unter 65, im Jahre 1864 bei einem unter 84. Die Gesammtzahl der begangenen Verbrechen und Vergehen, welche im Jahre 1863 109,638 Fälle betrug, ist in genanntem Jahre auf 191,599 gesunken. Durch Desertion gingen 1864 der Flotte 2,59 Prozent der Mann schaft, gegen 2,10 Prozent im Jahre 1863 verloren.
— Die außerordentlich rasche Steigerung der Netto- Einnahme der englischen Post — dieselbe wirft gegenwärtig einen Reinertrag von
L560, 900 Pfd. St. ab, der im Verhältniß von 300,000 Pfd. St. per
Jahr steigt — erregt eine nicht geringe Aufmerksamkeit auf den Grund dieser erfreulichen Erscheinung. Dieser nun liegt nicht sowohl in der Ver— mehrung der Posten im Lande überhaupt, als in der Vermehrung der
Posten innerhalb der großen Städte, wo jede neue Verkehrserleichterung land unter den reichsten Ländern an fünfter Stelle.
; x. * 2 e. ö Rußland (nach der Zäblung für die Jabre 18858 - 86 3834 Vereinigte Staaten (1860)
von einer entsprechenden reichlich lohnenden Steigerung des Briefverkehrs begleitet ist. — Die Kohlenausfuhr aus Großbritannien während des ver—
flossenen Jahres betrug 8, 861,403 Tonnen; nach London allein wurden ; nächst folgt Preußen (1862) mit 5,634 500 Stück
während dieses Zeitraums 5,909,940 Tonnen gebracht.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. — Aus Beuthen Os-S., 18. Mai, schreibt man der Schles. Ztg. *:
Leider haben in verschiedenen Zeitungen Korrespondenzen Raum gefunden,
woeitig placirt worden.
die von 30000 arbeitslosen Arbeitern des hiesigen Kreises sprechen — In der That aber sind nennenswerthe Arbeitseinstellungen bis jetzt überhaupt
noch nicht vorgekommen, und wo solche, durch die eingetretenen Konjunkturen veranlaßt, statifanden, sind die überflüssig gewordenen Kräfte sofort ander Daß auf manchen Gruben und Hütten nur mit
Der heutige Consti. Schichten weiter gearbeitet wird, berechtigt noch lange nicht dazu, von
Arbeitseinstellungen zu sprechen. Im allgemeinen Inkeresse ist es von großer Wichtigkeit, dies zu konstatiren, damit bei der ohnehin so großen Kalamität des Handels und Verkehrs nicht unnöthige Schreckschässe das 4 Uebel verschlimmern und unnöthige Angst und Sorge hervor- rufen. .
— Aus Erdmannsdorf ist von der Direction der Flachsgarn« 3 der Königlichen Seehandlung unter dem
.d. M. die Redaction der »Schles. Ztg.“ Er= lin, , chles. Ztg.« um Aufnahme folgender Er
w. »In der 1. Beilage zu Nr. 224 der »Schlesischen Zeitung«, de dato
17. d. M., findet sich unter der Chiffre K. ein an, aus
Hirschberg, »Zur Situation« betitelt, in welchem ausgesprochen wird,
daß dem Etablissement der Seehandlung zu Erdmannsdorf die Weisung
zugegangen sei, nur noch die bereits angefangenen Arbeiten zu vollenden, dann aber die Fabrik ganz zu schließen. Gegenüber dieser Behauptung des Herrn Korrespondenten sehen wir uns zu der Erklärung veranlaßt, daß uns, der unterzeichneten Verwaltung des in Rede stehenden Etablisse— ments, keinerlei derartige Weisung zugegangen ist.« . Aus Tannhausen, Kreis Waldenburg, 18. Mai, wird der »Schles. Ztg.“ geschrieben: In unseren großen Fabrikdörfern ist von militairi- schen Maßregeln noch wenig zu bemerken. Den Fabrikbesitzern Reichenheim, Kauffmann, Websky ꝛc gereicht es zur Ehre, daß sie trotz des gänzlichen Mangels an Bestellungen auf Waaren ihre Leute fortbeschaͤftigen und nur eine kürzere Arbeitszeit angesetzt haben, dabei aber auch dafür zu sorgen suchen, daß die Arbeiter auch während der freien Stunden sich nützlich be— schäftigen.
. — Ueber den Handel der Russen mit Japan theilen die »Nach . 5. Kaiserlich russischen geographischen Gesellschaft« folgende Einzeln— heiten mit:
. AUnser Handel mit Japan hat sich leider sehr wenig entwickelt. In Nikolajewsk, de Castries und Wladiwostok befindet er sich größtentheils in den Händen von Ausländern. Sehr schwierig ist der Transport der Waa— ren von Nikolajewsk nach Japan und umgekehrt. Wenn auch ein aus— ländisches Schiff, welches eine Ladung nach Nikolajewsk gebracht hat, es übernimmt, dieselbe nach Hakodate oder Nangasaki zu schaffen, so ist es wegen der kurzen Dauer der Schifffahrt nicht möglich, daß es noch in demselben Jahre zurückkehre. Für die Beschaffung der Waare auf den Verkaufsplatz braucht man daher mindestens 17 Jahre, was natürlich den Preis der Waare erhöht und den Absatz erschwert. Was die Einfuhr aus Ruß— land nach Japan betrifft, so sind die Holzprodukte des Amurs und der ganzen Mandschurenküste, Steinkohlen von Sachalin, Thierhäute, Pelzwerk und Talg gerade solche Gegenstände, welche die Japanesen nicht nöthig haben. Mit Holz werden sie von Jesso und von der Nordküste Nipons, mit Steinkohlen von der Insel Jesso versorgt. Pelzwerk tragen die Japa— nesen nicht, sie brauchen dasselbe überhaupt nur zu kleinen Teppichen, so daß man in Hakodate gute Fuchsbälge zu 60 — 0 Kop. kaufen kann. Talg findet keinen Absatz wegen des Ueberflusses an Pflanzenöl, das noch ausge führt wird. Die Stearinlichte gefallen den Japanesen wohl, sie können sich nur noch nicht an die Preise derselben gewöhnen. Außerdem wer— den russische Stearinlichte über Hamburg eingeführt. Die Europäer und Amerikaner importiren vorzugsweise Baumwollen und Wollenstoffe, Zinn, Blei, Rhabarber, Blech, Eisen in Stäben und Draht,; sie exportiren rohe Seide, Thee, Baumwolle, Tabak, Oel, Fischthran und eine geringe Quan— tität lackirter Waaren und Porzellan, für Chiwa noch besonders Holz, See— gras, getrocknete Holothurien, Fische und Pelze. Die Ausfuhr des Reißes aus Japan ist verboten, und alles, was für die Einfuhr desselben nach Ni— kolajewsk geschehen kann, ist, daß man ein bestimmtes Quantum als zur Verpflegung für die Mannschaft unseres in Hakodate stationitten Schiffes bestimmt, kauft. Im Anfange des Jahres 1865 wurden einige Personen, die heimlich Reis an Kauffahrteischiffe verkauft hatten, in Hakodate ins Ge— fängniß gesetzt und sogar zum Tode verurtheilt.
Landwirthschaftliche Nachrichten.
ö (Ostpr. Ztg.) Nachdem sich die Besorgniß einer Einschleppung der Rinderpest aus Polen nach Preußen gemindert, bat die Königliche Regierung Erleichterungen der Grenzsperre eintreten lassen, indem sie die vollständige
für Schweine und Schafe und deren Treiber eine gründliche Reinigung durch Schwemme und Wäsche, und für tbierische Robprodukte besondere Vorsichtsmaßregeln angeordnet hat. Ingleichen sind für die in den Grenz- distrikten in den vorigen Monaten aufgehobenen Vieh- und Krammärkte Nachtermine bewilligt worden.
London, 18. Mai. Die Rinderpest in Irland bat, Dank den rasch getroffenen Präventivmaßregeln, bis jetzt keine weiteren Fertschritte ge- macht. — Nach einer gestern erlassenen Ordre der Regierung daben die der- schiedenen Distrikte Irlands zur Entschädigung der Besitzer den zu tödtendem Vieh einen Fonds von 13,474 Pfd. St. aufzubringen.
Hinsichtlich des Reichtbums an Rindvied stebt, wie aus einem juüngst erschienenen Parlamentsausweise bervorgebt, Großbritannien und Ir Es desigen namlich: CM Stück; i6 git 475; Frankreich (1868 1197360 Oesterreich (1863) 14,257, 416. Großbritannien und Irland S316 R, zu-