1866 / 121 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1666

Führung von Ew. Majestät hochseligem Vater gethan. zen hervortrat, nicht bekannt, und doch sind Schlesiens Gefilde

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Können jene höchsten Güter Preußens und Deutschlands erhalten werden im Frieden, so begrüßen wir den selben Preußens und Deutschlands, wie es im Jahre 1850 geschehen, wie der eine Minderung der Machtstellung Preußens, wie wird

freudigen Herzens; sollten aber die Gegner

derum eine Demüthigung Preußens erstreben, so Schlesien lieber alle Lasten und Leiden des Krieges auf sich nehmen, als die Lösung der gabe Preußens, die Einigung Deutschlands, wieder au Jahrzehnte hinausrücken lassen. Aber wir können En

Maßestät in dem Gefühle, daß es in der für das ganze Vaterland so

schweren Zeit unsere erste Pflicht ist, unserer aufrichtigen und innersten

Ueberzeugung offenen Ausdruck zu geben, nicht verhehlen, wie in diesem Augenblick die Grundlage einer allgemeinen Begeisterung noch feblt. Der

Einklang zwischen Regierüng und Volk, der in jener für Preußen und Deutschland so ruhmreichen Zeit den unvergessenen Thaten

Sieg verlieh, ist nicht vorhanden; der Verfassungskampf ist nicht beendet. Die Weisheit Ew. Majestät wird die Mittel und Wege finden, den inneren Konflikt, der so schwer auf dem Lande lastet, zu beseitigen und das

Vertrauen zwischen der Staats, Regierung und dem Volke herzustellen,

welches erforderlich ist, um die für einen solchen Kampf nothwendige

ĩ ö * h ; ' 342 . ö. ⸗. 9 In tiefster Ehrfurcht verharren Kaiserlich österreichische und Königlich sächsische Regierung sich bei de

nationale Begeisterung wach zu rufen. wir Ew. Königlichen Majestät allerunterthänigste, treugehorsamste der

Magistrat, die Stadtverordneten Versammlung der Haupt und Residenz . rüste

gegeben zieht. Die

stadt Breslau. « haben Se. Majestät der König unterm 19. Mai folgende Aller höchste Antwort, der »Prov. Corresp. zufolge, erlassen:

„Die Worte, welche Magistrat und Stadtverordnete der Stadt Breslau in der Vorstellung vom 15. d. M. an Mich Ich erkenne in ihnen den tlg di Väter der heutigen Bewohner Breslau's beseelte; es hat Mir

richten, habe Ich gern vernommen.

Ausfluß desselben Geistes, welcher im Jahre

wohlgethan, daß die Vertreter der Stadt diesem Geiste mit Ernst und Wärme Ausdruck gegeben haben.

getrübter Eintracht getragen werden. geiziges Streben,

rechtigt genannt werden könnte, Pflicht, Preußen und seine heiligsten Güter zu ver

theidigen, Mich Mein Volk hat zu den Waffen rufen überzeugt sein, daß die Verständigung über die zwischen Meiner Regierung und dem Landtage streitigen Fragen das

lassen. Mögen die Einwohner der Stadt

Ziel Meiner Wünsche 11 . er

und Meines eifrigen Hoffnung, diesem Ziele

treten, in der Hoffnung, daß Angesichts der Gefahren, welche

historischen Auf.

Niemand kann die Schwere der Opfer, welche der Krieg dem Vaterlande auferlegen würde, schmerzlicher empfinden, als Ich, Niemand das Bedürfniß lebhafter fühlen, daß dieselben von Herrscher und Volk in un⸗ Möge Mein Wort der Stadt Breslau als Bürgschaft dienen, daß kein ehr. selbst nicht dasjenige, welches im Interesse des großen gemein samen Vaterlandes be⸗ fon kern nur die

Stre künstigen näher zu offenkundig gezeigt,

Preußen bedrohen, die einander widerstreitenden Rechtsansichten und Stimmungen ihre Vermittelung in der gemeinsamen Hin⸗

gebung für das Vaterland finden werden, werde Ich den Landtag

der Monarchie einberufen. Durch Anordnung von Neuwahlen

ist den Wäblern und den Gewählten die Moglichkeit gewährt,

frei von den Beziehungen, welche in der Vergangenheit wurzeln,

die Gesinnung zum Ausdruck zu bringen, welche Mein Volk in der gegenwärtigen bedrohten Lage des Landes erfüllt. In diesem Sinne hoffe Ich auf dem bevorstehenden Landtage Meine getreue Stadt Breslau vertreten und durch ihre Abgeordneten

zur Herbeiführung der von Mir erstrebten Verständigung mit— wirken zu seben. (gez) Wilhelm.

ggz Graf zu Eulenburg.

nächst von der Brandfackel des Krieges bedroht.

Bewohnern Schlesiens für diese patriotische Haltung, welche auch auf die andern Provinzen des Vaterlandes ihre zündende Kraft ausüben wird, seinen Dank aus.

ßischen Krone!

Abstimmung und Erklärung Preußens in de Bundestagssitzung am 24. d. M. über den am 19. d. M. von

Bayern und anderen deutschen Regierungen gestellten Entwaffnung,

Antrag: Die Königlich preußische Regierung

zeitig zu ihrer Kenntniß gelangt wäre. Sie stimmt demselben zu und wird Ihren Bundesgenossen in der nächsten Sitzung gern at. klären, unter welchen Voraussetzungen sie ihre Truppen auf den Friedensstand zurückzuführen vermag.

Die Königliche Regierung hat es natürlich gefunden, daß die Antragstellung nicht betheiligt haben, da und dadurch den

haben, auf

dieselben zuerst ge— Anstoß zu der Reihe von Rüstungen welche sich der vorliegende Antrag he— Königliche Regierung hätte erwartet, daß aut demselben Gefühle auch die Königlich württembergische sich da Betheiligung enthalten hätte. Der Antrag würde dadurch den der Sachlage entsprechenden Charakter einer Interpellation an diejenigen drei Regierungen erhalten haben, welche zuerst, ohne sich der Art.! der Bundesakte und 19 der Schlußakte zu erinnern, Vorbereitungen

zur Selbsthülfe getroffen, und dadurch die rein defensiven Rüstungen

Preußens und in deren Verfolg die ganze gegenwärtige Spannung hervor. gerufen haben. Die Königliche Regierung, in voller Würdigung der Leiden, welche die bedrohliche Haltung einiger Bundesglieder schon jetzt in Gestalt der Stockung des Verkehrs und der Erwerbsquellen über Deutschland heraufbeschworen, hat ihrerseits rechtzeitig den Weg ein— geschlagen, auf welchem dem Kriege vorgebeugt und sichere Bürgschaften gegen die Wiederkehr des unnatürlichen Verhält— nisses gewonnen werden können, daß Deutsche gegen Deutsche unter Waffen stehen. Sie hat am 9. April die Beru— fung des deutschen Parlamentes beantragt, in der Gewiß— heit, daß das Parlament den Frieden sichern wird. In dem ein— trächtigen Zusammenwirken der Regierungen und des Volkes füͤr die Befriedigung gerechter Forderungen der Nation würde der drohende Zwiespalt sich lösen und die sichersten Bürgschaften des Bundesfriedens gefunden werden. Es nat sich daß die Stämme des deutschen Volkes die Ausgleichung ihrer Interessen und Eigenthümlichkeiten auf friedlichem Wege erstreben und die Verfolgung der sie künst⸗ lich trennenden Sonderinteressen auf dem Wege kriegerischer Kabinets— politik nicht gutheißen. Die schleunige Berufung des deutschen Par— lamentes wird daher das beste, vielleicht das einzige Mittel sein, den Krieg innerhalb des Bundes mit allen daran sich knüpfenden, für die Wohlfahrt und die Sicherheit Deutschlands verhängnißvollen Folgen zu verhüten.

Die Königliche Regierung benutzt deshalb auch diesen Anlaß zu erneuter dringender und ernster Mahnung an ihre Bundesgenossen, dem deutschen Volke das Elend eines inneren Krieges zu ersparen, indem sie zu schleuniger Beschlußnahme über die am 9. April von

Preußen beantragte Berufung der deutschen Volksvertretung schreiten.

Hoheit der Kronprinz empfing gestern früh Se. Hoheit den Herzog

Ein Blick auf Schlesiens Haltung im Angesicht der drohen

den Kriegsgefahr erfüllt unser preußisches Herz mit Stolz und Freude.

Wenn eine Provinz Grund hätte, Besorgnissen wegen eines

Krieges mit Oesterreich Raum zu geben, so ist es Schlesien. Alle Provinzen leiden in Handel und Wandel bei der drohen den Kriegsgefahr; aber Schlesien ganz besonders.

Hauptstadt Schlesiens sagt ibrem Könige, daß sie zu Opfern wie 1813 hereit sei, um Preußens Unabhängigkeit zu retten.

nöthigt; aber die Kreisstände treten zusammen, sie beschließen trotz dem die Beschaffung außerordentlicher Mittel für die Landwehren des 2. Aufgebots, welche den Sicherheitsdienst mit versehen sollen; sie erklären sich bereit, die Steuern im Voraus zu erlegen. Schlesische Männer von hoher Stellung entschließen sich, aus eigenen Mitteln Kavallerie: und Jäger ⸗Regimenter ihrem Könige zur Ver—

ĩ Andere Haupt. städte des Staates find ängstlich, zaghaft; aber Breslau, die

Aus allen Provinzen eilen die Söhne des Vaterlandes auf den Ruf ihres nigs zu den Waffen, aber nirgends mit größerm Opfermuth, als dort.

Schlesien hat jetzt schon die Lasten einer schweren Einquartie⸗ rung zu tragen, es ist zu großen Lieferungen für die Armee ge⸗

theidigung der heimathlichen Provinz zu stellen. In Schlesien ist die unwürdige Angst vor dem Kriege welche

in diesen Tagen öfters bei den Kommunalbehördeun anderer Previn. oder beschränkt worden ist. .

Damen aus allen Ständen hat einen schlesischen Central—

Potsdam, Neues Palais, 24. Mai. Se. Königlich von Coburg in Groß-Beeren, fuhr mit Höchstdemselben nach dem Neuen Palais und um 12 Uhr nach Berlin, wo Se. Königliche Hoheit in der Begleitung Sr. Majestät des Königs auf dem Anhalter und Potsdamer Bahnhof Truppen besichtigte und dann militairische Vor— träge in Höchstseinem Palais entgegennahm. Um 4 Uhr kehrte Se. Königl. Hoheit und der Herzog von Coburg Hoheit mittels Extrazuges nach Potsdam zurück.

Elbing, 23. Mai. Auch hier ist ein von dem Ober ⸗Bürger— meister, Stadtverordneten Vorsteher und mehreren hiesigen Einwoh nern unterzeichneter Aufruf zur Unterstützung von Familien einbe— rufener Reservisten und Landwehrmänner erschienen.

Breslau, 22. Mai. (Schl. Ztg.) Eine Anzahl hiesiger

zu.

Wem ein preußisches Herz im Busen schlägt, der spreche den Italien wieder zurückgekehrt.

Schlesien bleibt die glänzendste Perle in der preu.

eußi würde sich an den vorliegenden Antrage bereitwillig betheiligt haben, wenn derselbe recht.

Verein zur Beschaffung von Lazareth-Bedürfnissen ge.

gründet, und wird der Aufruf zur Bildung von Zweigvereinen und zur Organisation der Privathülse zur Pflege der Verwundeten in

den nächsten Tagen erfolgen.

Sachsen. Dresden, 23. Mai. Die Direction der Staate— bahn macht öffentlich bekannt, daß der Güterverkehr auf den säch— sischen Staatsbahnen bis jetzt keinen Augenblick gesperrt, behindert

1697

Weim ar, 23. Mai. (Weim. Ztg.)

Schwarzburg. Sondershausen, 22. Mai. Die fürst⸗

vertrage vom 7. Februar 1865 wegen der Paß und Fremdenpolizei

beigetreten, und erlangt der Vertrag mit dem l. Juni Krast Württemberg. Stuttgart, 23. Mai. Heute Vormittag

e.

ist der außerordentliche Landtag von Sr. Majestät dem Könige mit

hronrede eröffnet worden: Edle und geehrte Herren, liebe ,, In einem Augenblicke tiefen Ernstes trete Ich in die Mitte der ge— treuen Stände Meines Königreiches und eroͤffne den Landtag Zum Kampfe gerüstet stehen die zwei mächtigsten deutschen Staaten ö. , Europa folgen sorgenvoll dem Entwicklungsgange eines Widerstreits, dessen . Lösung die Früchte eines fünßigjährigen Fri s vernichten würde. n ,, e m cben war es und wird es sein, solches Unheil ( zende abi w e ge r. dauernd geschehen, so muß die schleswig holsteinsche Frage auf dem Wege des Rechts und unter Wahrung der Interessen Deutsch. lands gelöst, muß die Verfassung des Bundes den. Bedürfnissen der Zeit angepaßt, muß dem Volke die ihm gebührende Theilnahme werden an seinen gemeinsamen und föderativen Angelegenheiten. . Roch will Ich hoffen auf Erhaltung des Friedens Würde . ge⸗ brochen, dann geböten Pflicht und Ebre, einzutreten für die ö Interessen der Nation, für das Bundesrecht und un ere , 6 Festgeeinigt e , ,,, deutschen Staaten werden wi e drohenden Ge en bestehen. 36 . . Meiner Pflichten für die innere Entwickelung des Landes eingedenk blalben. Meine Regierung wird die nöthigen Mittel von Ihnen verlangen. Sie werden Mich durch patriotische , nn unterstützen in Meinen Bemühungen um den Frieden Sie ,, . auch die Opfer nicht scheuen für einen Kampf um das Wohl . sch . und die Erhaltung Württembergs; Ich baue hierbei fest . Muth, das Rechtsgefühl, die Vaterlandsliebe des württembergschen Volkes. . Gottes Schutz und Segen walte über unserm geliebten Vaterlan 21 Der Stände ⸗Versammlung sind zwei Gesetzesvorlagen zuge— gangen; die erste stellt die gesammte Landwehr zur . ö. Kriegsministers, die zweite fordert für eine sechsmonatliche Feldau stellung einen Kredit von 77 00.000 Gulden. . Gesterreich. Wien, 21. Mai. Von competenter ö. wird der »Const. Oesterr. Ztg.“ über die in mehrern w ö. nalen veröffentlichte Notiz über eine angebliche ö ng . durch Errichtung von Forts rings um die w . ; . stellung des Sachverhalts und zur Beseitigung der iesfa . geknüpften Besorgnisse mitgetheilt, daß von J .. keine Rede sei. Es wäre eine militairische Vorkehrung auf . linken Donauufer allerdings in Aus icht genommen, um i, tuelle Fälle einerseits als verschanztes Lager i . . ö. und Sammelpunkt zu dienen, andererseits um das . hum ö. die Interessen der Einwohner zu sichern, aber ohne 4, ö. ö Wiener Blatt meine, . . Leben Wiens mit der Erstickung d anzerung zu bedrohen. . . K der ,, Bedarf an Marineärzten . 3 gedeckt ist, so ist neuerdings bekannt gemacht, daß . . dizin und Chirurgie, welche nicht über 32 Jahre alt, le , ö des, gesund und der deutschen Sprache mächtig sind, . ö marine als effektive Korvettenärzte mit dem sährlichen . . 735 Fl. ö. W. und dem charaktermäßi gen Qn gr erh e 9. 9 Falle der Einschiffung dem täglichen Sch iffhtosthz e 96 nn, össterr. Währ. aufgenommen werden und bei ihrer ö. 3. , eine Gratification von 200 F. und den ihrer ö . ö Ausrüstungsbeitrag erhalten. Desgleichen . ö . im Besitze des Diplomes als Magister oder Pa 6. 26 ö. . deutschen Sprache mächtig, nicht über 32 Jahre 1 z ,,, sund sind, als effektive Schiffswundärzte mit dem Geha ö. hn 525 Fl. 6. W. nebst Quartiergeld oder im Falle der ,, dem täglichen Schiffskostgelde von 131. . . ö Anstellung einer Gratification von 140 ö ö. Charge zukommenden Ausrüstungsbeitrage . . . Prag, 21. Mai. (O. P.) Die Na . , Ersuchen der hiesigen Handelskammer um Erhöhung ö tion um 1 Million Gulden für Waarenbelehnung 9. . wird in der betreffenden Entscheidung gesagt, daß die ,. ö Restriction in der drohenden Kriegs gefahr liege, n. . ngk Direction die Verantwortlichkeit für eine so bedeutende Sur

) önne. ikani uberrgbereh ten 'emhi. (Fr) Die gusgeschifftEnmezit an ilch

iwilli ͤ s drangen in Lo— 1 [ligen begingen bedeutende Exzesse und dran ö i 8 un bend wurden sie unter Mille n begle tung auf der Eisenbahn expedirt. In Nabresina waren Vorsichts mag reg h getroffen. In Triest wurden starke Patrouillen ausgesandt, um die urückgebliebenen Freiwilligen einzufangen. .

Venedig, 19. Mai. Der Statthalter Ritter von Toggenburg hat heute folgende Kundmachung erlassen:

folgender

Heute Nachmittag ist Se. Königliche Hoheit der Erbgroßhserzog von seiner Reise nach

»Mit der Bildung der bewaffneten Freiwilligencorps in den benachbar⸗ ten Staaten Italiens haben die Umtriebe der revolutionairen Par-

tei wieder begonnen, um die Jugend zu verleiten, ja, wir gewahren in

den Anordnungen der dortigen Behörden sogar die freche Aufforderung an

Regi geist dem zwischen den Regierungen der Königreiche Individuen, welche dem loinbardisch - venetianischen Königreiche angehören. liche Regierung z w 6 6. . ö ö,, Sachsen, Hannover und Württemberg abgeschlossenen Staats-

Die bisher geübte nachsichtige Behandlung Derjenigen, welche sich, wenn

auch wiederholt, der willkürlichen Entweichung in's Ausland schuldig gemacht

haben, könnte jetzt leider zu einem verderblichen Leichtsinne verleiten. Nachdem

es als Pflicht, ausdrücklich in Erinnerung zu bri

die gesteigerte Wachsamkeit an der Grenzlinie getroffen worden ist, erachte ich ingen, daß unter den gegen= wärtigen Verhältnissen die Entweichungsfälle zum Behufe der Anwerbung für bewaffnete Corps nicht minder als die Anreizung zu denselben und der hierzu geleistete Vorschub als Verbrechen gegen die Kriegsmacht des Staates im Sinne der §§5. 321 und 327 des Militairstrafgesetzes übereinstimmend mit 5§. 6] des allgemeinen Strafgesetzes betrachtet werden und deshalb von den Kriegsgerichten nach der Strenge des Martialgesetzes behandelt werden. c Von der böhmisch schlesischen Grenze, 22. Mai, wird der »Schles. Ztg.« geschrieben: Seit meinem Briefe vom 13. d. M. worin ich Ihnen meldete, daß die Truppen ˖ Concentrationen zunächst zum Schutze der beiden Festungen Josephstadt und Königgrätz angeordnet seien, ist thatsächlich bis heute gar keine Militair⸗Disloca- tion nach unserer, der Friedländer und Reichenberger Gegend, erfolgt. Die enormen Massen von Truppen aller Gattungen, namentlich Reiterei, welche von Wien mittelst Nordbahn seit den letzten 8 Tagen in ununterbrochenen Zügen an die Grenzen befördert worden, haben ihre Richtung zumeist nach Oderb erg genommen, und erst, nachdem die Linie von Krakau westwärts gegen die böhmische Grenzspitze vollständig besetzt worden, sind die Dispositio nen in Bezug auf die in Böhmen nach Preußen gerichtete Front, wohin ich das untere Elbethal bei Bodenbach natürlich auch rechne, in weiterer Ausführung begriffen. Von Böhmisch⸗Leipa bis Friedland liegt, mit Ausnahme des schon seit längerer Zeit um Hayda bequartierten 26. Jägerbataillons, nirgends Militair obschon man seit Wochen täglich auf dessen Ankunft gefaßt war. Vorgestern ist ein K. K. Offizier mit 4 Mann in Turnau (Station an der Pardubitz Reichenberger und Kraluper Bahn) angelangt, um dort die nöthigen Vorkehrungen zur Bequartierung zu treffen, hier ist bis zur Stunde von ahnlichen Vorbereitungen noch nichts bekannt, doch nimmt man allgemein an, ein Theil der in den letzten Tagen von Wien herangezogenen Trup⸗ pen sei zur Besetzung unserer Grenze bestimmt. Der Kleingeld. noth hat die Regierung durch die Verausgabung des zwei Millionen Gulden betragenden Vorrathes von Zehnkreuzer Münz scheinen abzuhelfen gesucht; von diesem sehr zweifelhaften Segen sind einige Tröpfchen auch auf uns geträufelt, worüber man sich mit dem leidigen Troste zufriedengiebt, daß wenigstens die schon hier und da zum Vorschein gekommene Fleischbanknotenwirthschaft, in welcher jede Fleischbank wie anno 1848 ihr eigenes Papiergeld fa— brizirt, gleich bei der Geburt erstickt wird. . Aus Oesterr. Schlesien, 20. Mai, bringt die Schles. Ztg.‘ folgende Mittheilung: Die Grenze ist aller Orten in Schlesien in den kleinen Blockhäusern der Bauern so mit Militair angefüllt, daß ein Bataillon vom Regiment Erzherzog Joseph, welches für die Grenzdörfer bei Schwarzwasser bestimmt war, den Befehl erhielt, in Biala vorerst zu bleiben. Seit dem 20., also seit dem heutigen Tage, wird auf der Nordbahn nur noch ein einziger kombinirter Güter- und Personenzug gehen, weil die Bahn von den Nilitair. zügen zu stark wird in Anspruch genommen werden. Die Baͤhnverwaltung und Leitung der Züge ist ebenfalls vom heutigen Tage in militairische Hände übergegangen, um bei ausbrechenden Feindseligkeiten die Fahrten sofort einzustellen und die stets mit. geführte militairische Besatzung zu verwerthen. Dabei ist dem ge⸗ fammten Militair längs der Grenze, so wie in den Grenzstädten bis Skotschau und Bielitz herab der Befehl zugegangen, sich jederzeit bereit zu halten, um über die Grenze zu marschiren. Die Filialbank in Bielitz ist seit längerer Zeit nach Wien zurückgegangen, die

Kreiskassen sind ebenfalls alle eingezogen, die Lazarethe sind schon

designirt in den Städten Bielitz, Skotschau⸗ Teschen so daß nach alledem der Krieg uns täglich mit seinen ernsten Ereignissen näher e. Uebrigens sind die Regimenter, die in Schlesien stehen und sich größ⸗ tentheils aus Ungarn und Siebenbürgen rekrutiren, keinesweges in vollem Kriegszustand. Sie zählen viele ganz unegerzirte Re⸗ kruten unter sich, die nach der letzten Assentirung sofort eingereiht worden sind, was sich bei den Evolutionen der Truppen auch nur zu kenntlich macht; aber sie erwarten die Urlauber täglich, damit n Regimenter ihre reglementsmäßige Stärke erhalten. Heute mer den 3. B. die Urlauber des Regiments Erzherzog Joseph, das aus Ru mänen, Walachen, Ungarn, Zigeunern und Deutschen besteht, bis Oswiecim mit der Bahn befördert und von dort ua Biala i schiren, um alsdann morgen nach Schwarzwasser und Umgegend zu ihrem Regiment zu stoßen.

Frankreich. Paris, 23. Mai. Der heutige r, . teur. schreibt in seinem Tagesbericht, Um ibren 2. . sprießlichen Charakter beizulegen, hielten es Rußland Eng . ö Frankreich für nothwendig, die Fragen, welche der e r =. legt werden sollen, namhaft zu machen Die . . wollen sich nicht zu Schiedsrichtern der Streitigkeiten auf /

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