1866 / 121 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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sondern nur eine gewisse Basis für die Berathung anbieten und Debatten herbeiführen über diejenigen Punkte, welche nach ihrer An— sicht die Ursache des Zerwürfnisses bilden. Die Mächte sind gegen⸗ wärtig einig über die Form der Note, welche sie nach Wien, Berlin, Frankfurt und Florenz zu richten beabsichtigen. Es ist Grund, an— zunehmen, daß sie baldigst in der Lage sein werden, diese wichtige Mittheilung den Regierungen zukommen zu lassen, sür welche sie bestimmt sind.

Die heutige »France« sagt: Die Antwort Rußlands wird noch erwartet. Wenn dieselbe eingetroffen ist, wird es noch einiger Tage bis zur Absendung der Kollektiv ⸗Depesche bedürfen. Das Zustande—⸗ kommen der Konferenz ist wahrscheinlich; doch dürfte sie schwerlich vor Ablauf von 20 Tagen zusammentreten.

Italien. Mit Ende des Maimonats soll die Freiwilli⸗ gen⸗Armee fertig sein, in Linie zu treten; denn von einer förm— lichen Armee ist jetzt nur noch die Rede, ein Freiwilligen Corps be— zeichnet die Sache eben nur halb. Führt der Kongreß nicht zu einem definitiven Abkommen, so » bleibt weiter nichts übrig, als den Krieg anzufangen«, gesteht die »Italie⸗ ganz unumwunden. Die amtlichen Blätter bringen bereits die zehnte Bekanntmachung des Kriegs⸗Mi— nisters in Betreff der Freiwilligen ⸗Armee, die ganz von der Regie— rung organisirt wird, so daß Garibaldi diesmal seine Kriegsmaschine fertig vorfindet.

Aus Florenz verlautet von besonders großen Anstrengungen, die namentlich von einflußreichen Finanzmächten gemacht wurden, um durch den italienischen Senat die 4prozentige Rentensteuer verwerfen zu lassen, welche die Kammer so eben angenommen hat. Das Haus Rothschild soll diese Verwerfung zur Bedingung weiteren Beistandes unter den gegenwärtigen Verhältnissen gemacht haben, und so darf man wohl annehmen, daß die verhängnißvolle Maßregel, die nament- lich durch das Votum der sicilianischen und neapolitanischen Depu— tirten herbeigeführt ward, noch einmal zurückgenommen werden wird.

Florenz, 20. Mai. (Köln. Ztg.) drängt sich trotz aller kriegerischen Aufregung in diesem Augenblicke wieder in den Vordergrund. Für die Bezahlung des nächsten Cou— pons bedarf man 120 Millionen. In hat man bisher jährlich etwa 8 Millionen Rente bezahlt; in die— em Jahre würde diese Summe noch bedeutend anschwellen, wenn man im Auslande in Gold und im Inlande in zahlen will. Schon jetzt fangen die Renteninhaber hier an, bei den Banquiers ihre Coupons gegen anticipirte Zahlung zu veräußern. Diese Coupons würden

nach Paris und der Regierung schon des

wandern ungünstigen Wechselcourses halber große Opfer auflegen.

von allen Staatskassen und Banken an Zahlungs⸗Statt angenom— men werden sollen. Im Prinzipe ist man einig, daß die Zinsen

der Staatsschuld im Auslande in Gold bezahlt werden sollen; nur hat man noch keinen Beschluß gefaßt hinsichtlich der Maßregeln, welche die unter diesen Umständen zu erwartende konstante Cours-

Differenz für die Rente zwischen den in- und ausländischen Plätzen verhindern sollen.

Amerika. »Reuter's Office meldet: New⸗York, 12. Mai. Die Grand Jury von Norfolk klagte Jefferson Davis des Hoch— verraths an.

Der Fenier Stephens ist in New⸗York angekommen und mit Das bisherige Oberhaupt der

Enthusiasmus empfangen worden. Fenier in Neip⸗York, Mahoney, hat resignirt.

Auf Veran assung der bekannten Auslassungen englische Regierung, welche in der von Baneroft am burtstage Lincoln's gehaltenen Rede vorkamen, sind

Kongresse vorgelegt sind. In einem am 28. den amerikanischen Gesandten gerichteten Schreiben sucht der eng—

lische Premier sich in Bezug auf die in jener Rede wider ihn er.

hobene Beschuldigung zu rechtfertigen; Bancroft in seiner Erwiede—⸗ rung hält seine Behauptungen im Wesentlichen durchaus aufrecht, giebt indessen zu, daß die Rede nur für amerikanische Zuhörer be— stimmt gewesen, wie er denn auch dem britischen Gesandten von ihrem Inhalte vorher Anzeige gemacht habe. Lord Russell schreibt unter obigem Datum:

»Lieber Herr Adams! In der gestrigen »Daily News« lese ich Aus— züge aus einer von Herrn Bancroft am 12. Februar im Repräsentanten—

hause gehaltenen Rede, wonach derselbe in Hinsicht auf den Ausbruch des Bürgerkrieges gesagt hat: »Der britische Staats-Secretair des Auswärtigen hatte nichts Eiligeres zu thun, als in den Palästen Europas verkünden zu lassen, daß die große Republik in den letzten Zügen liege, daß sie geendet habe, daß ein Leichenstein Alles sei, was man der einstigen Union verschulde! Da Worte bei einer solchen Gelegenheit und von einem so hervorragenden Mann, wie Herr B. gesprochen, eine Wirkung haben können, die weit über die Schädigung

meiner persönlichen Ehre hinausreicht, so muß ich Sie bitten, Herrn Bancroft

mitzutheilen, daß ich die Richtigkeit dieser Behauptungen durchaus in Abrede

stelle. Ich verweise ihn in dieser Hinsicht auf Thatsachen von einem ganz

entgegengesetzten Charakter; bald nachdem der von den Südstaaten der

Papier

selbstverständlich alle höchst Um dieser Bewegung zuvorzukommen, hat man jetzt verfügt, daß die Coupons

gegen die

Ge⸗ zwischen Earl Russell und dem amerikanischen Gesandten Mr. Adams schriftlich, Mittheilungen gewechselt worden, die gegenwärtig dem

Februar an

Die finanzielle Frage

Paris und London allein

Unionsregierung geleistete bewaffnete Widerstand hier bekannt wurde, be— diente sich in einer Debatte des Unterhauses ein Mitglied des Ausdrucks daß die Seifenblase des Republikanismus geplatzt sei, worauf ich entgegnet. daß dies nicht der Fall und daß, wenn der Fluch der Sklaverei noch auf den Vereinigten Staaten liege, England es sei, von dem sie dieses Nessus. gewand zum Geschenk erhalten. Und in der That habe ich nie daran ge— zweifelt, daß, mochten nun die Vereinigten Staaten in Trennung willigen oder den Krieg bis auf's Aeußerste führen, die große Republik im Westen zum Heile der Welt eine mächtige und unabhängige Republik bleiben würde Da Herrn Bancrofts Rede wahrscheinlich eine sehr ausgedehnte Ver breitung haben wird, so behalte ich mir vor, auch dieses Schreiben zur Zät bekannt zu machen. Der ich verbleibe 2c. Russell.« ö

Dem entgegen hält nun Bankroft in seiner Antwort an Herrn Adams vom 23. März seine Behauptungen aufrecht. Zur Erhär— tung derselben heißt es darin unter Anderem:

»Am 6. Mai 1861 sandte Lord John Russell, damals Staatssecretair des Auswärtigen, eine Depesche an Lord Lyons, worin er den Zustand Amerika's als »die Auflösung einer Conföderation« bezeichnet und sich wei— ter folgender Worte bedient: »Bürgerkrieg ist zwischen den verschiedenen Staaten der weilans late) Union ausgebrochen. Die Regierung des süd— lichen Theils hat sich in aller Form konstituirt. Die Regierung Ihrer Majestät wünscht nicht, daß Sie ein Geheimniß aus dieser ihrer Ansicht von der Sache machen.« Am selben Tage, wo der Minister der Königin dieses schrieb, richtete er eine Depesche an Lotd Cowley, den Gesandken zu Paris, worin er unsere Republik bezeichnet als »die Staaten, welche his vor Kurzem (lately) die amerikanische Union bildeten«, und weiter von den gewesenen Vereinigten Staaten (the late U. St.), »der gewesenen Union« spricht, und eine Kopie der Depesche an den Gesandten zu Masphington einschließt Daß Lord John Russell sich mit den erwähn— ten Schriften beeilte, ist daraus ersichtlich, daß er die Ankunft des von Lincoln ernannten amerikanischen Gesandten nicht abwartete, wie auch daraus, daß er in den beiden Schreiben vom 6. Mai bekennt, noch keinen Bericht von Lord Lyons über den Stand der Dinge und die Aussichten der Parteien erhalten zu haben, sondern nach den Berichten mebrerer Kon. suln und der Presse zu handeln. Freilich hat Lord John Russell 24 Tage, nachdem er obiges schrieb, ein Mitglied des Unterhauses zurechtgewiesen, als dieses darüber jubelte, daß die große Seifenblase der amerikanischen Republik zerplatzt sei, und hat hinzugefügt, daß die Republik viele Jahre ein großer und freier Staat gewesen sei. Aber er äußerte keine Erwartung oder Hoffnung für die Wiederherstellung der Union. Als ich zum amerika— nischen Kongresse über Leben und Charakter Abraham Lincolns sprach, war es meine unumgängliche Pflicht, des Verhaltens der britischen Regierung unserm Lande gegenüber während seiner Präsidentschaft Erwähnung zu thun . . . Ich war angegangen worden, zu den beiden Häusern des Kon— gresses und nur zu diesen zu reden. Als ich vernahm, daß der britische Ge— sandte wahrscheinlich sich unter meinen Zuhsrern befinden würde, ersuchte ich Hrn. Se ward, ihm dies abzurathen, und sandte ihm durch einen andern Freund eine ähnliche Mittheilung, die er vollkommen würdigte«.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff 'schen Telegraphen⸗Büreau.

Karlsruhe, Donnerstag, 24. Mai, Mittags. Der „Karlsruher Zeitung wird telegraphisch aus Wien gemeldet, daß daselbst die Getreideausfuhr nach dem Zollverein wieder unbedingt freigge— ben sei.

Paris, Mittwoch, 23. Mai, Abends. Die drei Mächte sind einig über die Einladungsdepesche zum Kongreß. Die Garantie der weltlichen Macht des Papstes fällt fort und bleibt einer Verständi— gung zwischen den katholischen Mächten vorbehalten. .

Madrid, Mittwoch, 23. Mai. In den Cortes erklärte der Minister des Aeußern, Bermudez de Castro, auf eine das Bom— bardement von Valparaiso betreffende Interpellation: Er werde so lange energisch zu handeln fortfahren, als die amerikanischen Re— publiken den Krieg gegen Spanien fortsetzen.

Florenz, Mittwoch, 23. Mai, Abends. Es wird versichert, Lam armora habe erklärt, er wolle den Kongreßvorschlag im Ganzen annehmen und sei geneigt, die auf Vermittelung zielen « den Bemühungen der Mächte so viel als möglich zu erleichtern.

Die Annalen der Landwirthschaft (Nr. A vom 23. Mai e.) enthalten: Gewichtsverluste ungewaschener Wollen. Von M. Elsner von Gronow ⸗Kalinowitz. Ueber die Verwendung der Kühe zur Arbeit. Vom Geh. Ober Hof ⸗Kammerrath Schmidt. Erfahrungen in Schlesien. Ein neues Phosphoritlager in Nord Wales von Dr. Völcker. Be— deutung des Phosphors. Das Lager in Wales. Seine Bestandtheile. Pferdeharken von Ransomes u. Sims. (Mit Abbild.) Beobachtungen über das Wachsthum einiger Pflanzen während der Tages. und während der Nachtzeit von Duchartre. Aeltere Beobachtungen. Duchartres Beob— achtungen. Aus der General ⸗Versammlung des Hauptvereins westpreußischer Landwirthe am 2. März 1866. Zeitung. Samen— markt. Wollmarkt. Maischsteuer. Erschöpfung des Bodens. Schafzucht. Berichte und Korrespondenzen: Aus dem Regierungs-« bezirke Stralsund. Aus dem Kreise Hofgeismar (Kurhessen). Notizen.

kräuter.

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Die theilweise Aufhebung der bestehenden Beschränkungen des vertragsmäßi-=

gen Zinsfußes. Ueber den Getreiderost und die Schädlichkeit einiger Un-

. Nachweisung über das auf den in Berlin mündenden Eisenbahnen im J. Quartal 1866 ein. und ausgeführte Schlachtvieh. Landwirthschaft—

liche Notizen aus Angeln. Die Ackerbauschule zu Reichenstein. Ein neues

Verfahren zur Aufschließung der Knochen. Der mecklenburgische Ernte

wetter⸗Verein. Rinderpest in Irland.

KRunst⸗ und wissenschaftliche Nachrichten.

Prof. Vischer in Zürich hat einen Ruf an die Hochschule Tübingen

und das Polytechnikum in Stuttgart angenommen. .

London, 22. Mai. Es ist im Werke, um das Andenken an die bei—- spiellose Freigebigkeit Georg Peabody's dauernd zu machen, demselben in der City eine Statue zu errichten. Zu diesem Ende soll Donnerstag in Mansion -house ein Meeting stattfinden, zu dem die Einladung vom Lord mayor, einer Anzahl Aldermen und Mitgliedern des Stadtrathes, sowie vielen der angesehensten andern Bürger der City erlassen worden ist.

In Folge der hohen Tazen, denen in den Vereinigten Staaten Büchermäterialien gegenwärtig unterworfen sind, lassen viele dortige Ver— leger in England drucken.

Statistische Nachrichten.

»Die Bayersche Armee 1866.“ Unter diesem Titel ist im Verlage der Königlichen Geheimen Ober · Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) eine 32 Seiten starke Broschüre erschienen, in welcher folgende Gegenstände zur Besprechung kommen: 1) das Heer, 2) die Landwehr, 3) Ersatz und Mobilmachung, ) Eintheilung der Armee, und 5) die Kampfweise. Wir geben daraus Nachstehendes.

27. April 1861 65.268 Mann stark sein. Davon gehören 53/400 Mann zum Haupt Kontingent, 11,868 Mann bilden das Ersatz Kontingent.

Die bayersche Infanterie besteht aus 16 Regimentern und 8 Jäger ˖ Bataillonen, die

Kavallerie aus 3 Regimentern Kürassiers, 6 Reg. Chevauzlegers und 3 Reg. Ulanen, die Artillerie aus 4 Regimentern, das Genie-Corps aus 70 Off. zieren, die Sanitäts-Truppen aus 4 Compagnien zu 3 Zügen, die Garnison⸗ Compagnie aus 13 Offizieren, 1015 Mann und . rmerie . aus Eompagnien mit 32 Offizieren, 1835 Mann. Reserven sind für jedes Infanterie oder Artillerie ⸗Regiment 2 Bataillone, für jedes Kavallerie · Regi⸗ ment oder Jäger-Bataillon 1 Division ausgeworfen. Die Landwehr hat eine ungefähre Stärke von 53,000 Mann. beträgt ohne Reserve und Landwehr 86,223 mit 19,760 Pferden, 166 Geschützen (exkl. 1780 Wagen. Der vorliegenden Broschüre ist de bataille« beigefügt. 24 Die Au . ö. eruug aus Irland hat im vorigen Jahre, verglichen mit dem nächstvorhergehenden um 11807 abgenommen, dieselbe betrug näm-

Mann Nicht -⸗Combatt. 2154, 20 Belagerungsgeschütze) und schließlich noch eine »Ordre

lich 1865. 10635096 Personen (darunter 46,890 weibliche), im Jahre 1861

dagegen 114,903.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. Aus Hirschberg, 21. Mai, wird der »Schles. Ztg. « Anschließend an die (St. Anz. Nr. 119) vermögen wir zu weitere daß nicht nur in der Erdmannsdorfer Fabrik, Königlichen Etablissements von Arbeitseinstellung Rede sein wird, indem man dem Vernehmen zreis schlossen ist, gerade n Irn r er e ihne ef iel wird gewiß einen guten Eindruck , fehlt es doch schon jetzt hier nicht an Privaten, welche die begonnenen Bau⸗ ten ohne Rücsicht auf die Kriegsbefürchtungen ruhig fortsetzen . Kattowitz, 21. Mai. Am 17. d. Mts. ist, wie der r. Ztg. « 8. meldet wird, die benachbarte Louisens-⸗-Glück und Gute Traugotts—

Grube durch hereinbrechende Gewässer heimgesucht, welche den Betrieb der

selben gestört und vielleicht für eine haben. Woher die Wässer kommen, ist noch entschieden, ob ein , n , 1 oder die Gewässer des Przemsaflusses hereinbrachen. 6. ;

23 8 öh der j Len, rech on zu Saarbrücken ressor tirende Saartanal-⸗Hafen-Zweig bahn nach dem neuen Saarkanal, dem Saarhafen ist, nach Mittheilung der »Köln. tg“, am 1 port, jedoch vorerst und bis zur Vollendung d Kohlen, und Coakstransporte, eröffnet worden. Eröffnung nahe bevorsteht, hat eine Gesammtlän / . wovon 65 ganz auf französischem und s,s ganz auf preußischem Gebiete

liegen. Eine 16,5 Kilometer lange Strecke fällt mit der Grenze zwischen

Preußen und Frankreich zusammen.

Vom Rhein, 21. Mai, wird der Die rheinische Braunkohlenproduection ie recht bedeutende. Sie hat ihren Schwerpunkt auf dem und vor allem im Regierungsbezirke Köln.

auch in Kriegszeiten keine nach in den bestimmenden

5. d. M. für den Gütertrans. er Werftstränge nur für Der Saarkanal, dessen

erstreckt, findet sich eine große Anzahl Braunkohlengruben. Brühl gehören 710 Gruben,

Die bayersche Armee bildet das VII. Bundes Armeecorps und muß nach dem Beschluß des deutschen Bundes vom

das Gendarmerie ˖ Lorps

Die Gesammtsumme der Armee

ö mitgetheilt: Ihnen von Erdmannsdorf zugegangene Berichtigung ser r Beruͤhigung mitzutheilen, sondern überhaupt in allen

in schlimmen Zeiten möglichst viele Arbeiter

längere Zeit ganz in Frage gestellt nicht ermittelt und noch nicht See durchgebrochen, was Viele behaupten,

von der Station St. Johann und dem Bahnhofe Malstadt

ge von 84 Kilometern,

„»Düsseld. Itg.« mitgetheilt: ist verhältnißmäßig eine linken Rheinufer In dem sogenannten Vorge⸗

ü ĩ ü i is in die Gegend von Grevenbroich birge, das sich als Ausläufer der Eifel bis i 9 ö

von welchen die meisten im Regierungsbezirke

Köln, und namentlich auf der Strecke von Godesberg bis Bedburg im Kreise Bergheim liegen. Dieser Kreis, so wie der Landkreis Köln, hat überhaupt die meisten Braunkohlengruben. Sie finden sich bei Brühl, Frechen, Türnich, Quadrath, Oberaußem, Bedburg u. s. w. Bei Horrem an der Rheinischen Eisenbahn wird meistens Braunkohlenerde gegraben, und zu sogenannten Klüttlen geformt, welche die aͤrmere Bevölkerung zu Hausbrand benutzt. Im Jahre 1864 wurden im Reviere Brühl auf 40 in Betrieb stehenden Grüben mit 589 Mann 797,158 Tonnen Braunkohlen, oder 2078 Tonnen mehr wie im Vorjahre gefördert. Die im Regierungsbezirke Düsseldorf gelegene Grube Neurath förderte 375317 Tonnen oder 6717 Tonnen mehr wie im Vorjahre. Die z im Revier Brühl gelegenen und zum Regierungsbezirke Aachen gehörigen Gruben hatten eine Gesammtför— derung von 66,455 Tonnen. Im Revier Aachen war nur die Grube Maria Theresia in schwachem Betriebe und Förderung. Dasselbe gilt von der Grube Goldstein im Revier Düren. Im Revier Unkel der rechten Rheinseite wurden 66,557 Tonnen gefördert und im Revier Deutz 123581 Tonnen oder 7975 Tonnen mehr gewonnen. Daneben wurden 5569 Ton- nen Alaunthon gefördert. Die im Revier Daaden gelegene Grube Adolphs— burg förderte 3650 Tonnen, im Werthe von 1952 Thlr. In Westfalen steht nur die Braunkohlengrube Nachtigal bei Höxter im Betrieb, welche 6252 Tonnen fördert.

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Elbing, 23. Mai. (Elb. Anz) So gewöhnlich unter unserem Himmelsstrich kalte Tage im Mai sind, so ist doch der diesjährige Mai Monat mit feiner fast ununterbrochenen Kälte selbst hier etwas Ungewöhn⸗ liches. Während der ganzen vorigen Woche war die Witterung höchst em⸗ pfindlich rauh und stürmisch, die Nächte brachten sogar Frost und Eis, und am 1. Pfingstfeiertage Morgens fiel bei fortdauerndem Sturm Schnee und Hagel. Unter diesem doch gar zu abnormen Wetter fängt die Vegetation an zu leiden und hat in der letzten Woche fast gar keine Fortschritte ge⸗ macht. Von Getreide kamen nur spärliche Zufuhren und fanden selbst diese nur schwer zu niedrigen Preisen Käufer.

Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗Nachrichten

Oldenburg, 22. Mai. (Wes. Ztg. Das Gerücht, daß die preußi sche Regierung den Eisenbahnbau in unserem Lande wegen der kriegerischen Zeitumstände einstellen werde, hat sich nicht bestätigt. Allerdings haben die Ärbeiten theilweise eingeschränkt werden müssen, da mehrere preußische Beamte, um ihrer Militairpflicht zu genügen, abberufen sind. Für die Linie Oldenburg ⸗Bremen werden zwei Lokomotiven erwartet, welche beim ; ollen. Dieselben werden von Berlin bis Bremen den Schlenenweg benutzen, dem Weitertransport treten Schwierigkeiten ent. gegen, da die Chausseebrücken keine genügende Tragfähigkeit haben und der Krahn am hiesigen Hafen das Gewicht einer ganzen Lokomotive nicht heben kann.

Erdbau gebraucht werden s

Tele graphische Vwitterunmgshberiehte-,

; Lempe- Beobachtungszeit. .

is. ERSau- Stunde Ort. ö 1

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Allgemeine Himmels- ansieht.

Wind.

ti ge Stationen. 7235 Mir 8,1 W., sehwach. 24. Mai. 7,3 NO., sehr sehw. h N., schwach.

Windstille. WSW. , sehw.

strübe.

sehr bewölkt.

8 Mrgs. Brüssel. . . . . i bewölkt.

Rig 3 . Moskau... 33 2.8

Stoekholm. bewölkt, gest. Ab.

WSW. , schw., Maxim. 8, 0, Minim. O. s Gröningen. . Co. sehwaeh. sehön. Helder . NNO. , stark. heiter,

« IHöhenrauch. bedeekt.

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J —— P Hernoesand] 336,7 6.9 Winchstille.

Preussisebe Stationen. 24. Nai. 2,6 NO., mässig. heit., Nehts. 1,0. NO., s. sehwach. trübe. z sehwach. bedeckt. heit., gest. Vm. Sehnee u. Reg sehwach. trübe. mässig. heiter. s. lebhaft. heiter. schwach. bedeckt. „mässig. bewölkt. „massig. heiter, gest. Abd. Regen. heiter, Reif. bedeckt, gestern Höhenrauch. heiter, Reif. heiter.

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