1738
überall wimmelte es von Soldaten der verschiedensten Truppengattungen, wäh⸗ rend wiederholt lange Züge, die schon ganze Regimenter gen Norden führten, an uns vorüber sausten. Fast nur Soldaten und Gffiziere wa— ren in der Wagenreihe, auf der ich fuhr, zu sehen, und wiederholt saß ich als einziger Civilist in einem Coupé, das nur sonst angefüllt war mit Offizieren aller Waffengattungen.“
Pesth, 24. Mai. (W. 3.) In der heutigen Sitzung der 66er Kommission erstattete das Subcomité seinen Bericht dahin, daß es in seinen Berathungen über die Bestimmung der gemeinsamen Angelegenheiten sich immer mehr überzeugt habe, daß vorher der Behandlungs- und Verwaltungsmodus der gemeinsamen Angelegen— heiten festgestellt sein müsse, wozu es jedoch nicht ermächtigt war. Das Subcomité wurde demnach beauftragt, ein nicht allein über den Behandlungsmodus, sondern auch über sämmtliche Punkte der gemeinsamen Angelegenheiten sich ausdehnendes Gutachten auszuar— beiten. Durch diesen Beschluß wird das Elaborat über die gemein samen Angelegenheiten wesentlich beschleunigt werden. Die Regni— kolardeputation in der kroatischen Frage wird wahrscheinlich Sonn abend eine Sitzung halten, weshalb das 15er⸗Subcomitsé seine Thä— tigkeit erst in der künftigen Woche wird beginnen können.
Schweiz. Bern, 24. Mai. (Köln. Ztg.) Von der italieni- schen Regierung ist beim Bundesrathe gegen den auf Pferde und Maulthiere gesetzten Ausgangszoll von 1400 Fres. per Stück Protest erhoben worden. Der italienische Protest ist durch den einseitigen Charakter motivirt, welchen die bundesräthliche Maßregel trage. Da sich nämlich Oesterreich nicht aus der Schweiz mit Pferden ver— sehe, so müsse sie als einzig und allein gegen Italien gerichtet be— trachtet werden. Der Bundesrath hat der italienischen Regierung geantwortet, daß sie weder gegen Italien, noch gegen Oesterreich ein seindseliger Akt, sondern einfach unter den obwaltenden Umständen von den Interessen des eigenen Landes geboten worden sei, daher der Bundesrath sie auch aufrecht erhalten müsse. — Die 5 Millionen, welche der Bundesrath, wie bereits gemeldet, aufzunehmen beab— sichtigt, sollen vorläufig durch Ausgabe von 5prozentigen Kassen— scheinen mit Vorzugsrecht bei eventueller Konsolidirung in erste Obli— gationen aufgebracht werden.
Belgien. Brüssel, 25. Mai. (Köln. Stg.) Die Session der belgischen Kammern wird morgen geschlossen werden. Den Wahlen zur Hälften Erneuerung des Abgeordnetenhauses, die am 12. k. M. Statt finden, sieht man in Regierungskreisen nicht ohne Besorgniß entgegen, da die ohnehin nur schwache Majorität der liberalen Partei an verschiedenen Punkten und vornehmlich in Gent, wo sieben Abgeordnete zu erwählen sind, stark bedroht erscheint. — In Antwerpen ist an Bord eines Auswandererschiffes die Cholera ausgebrochen. Passagiere und Equipagen wurden sofort ausgeschifft, um in einem außerhalb der Stadt liegenden Fort eine Beobachtungs« Quarantaine zu überstehen. Die Behörden haben alle Vorsichts
maßregeln ergriffen.
Großbritannien und Irland. London, 25. Mai. Ibre Majestät die Königin feierte gestern ihren 47. Geburtstag. Zu ihrer Beglückwünschung war das Kronprinzliche Paar, des gleichen Prinz Alfred und Prinz Arthur nach Windsor gekommen. Heute wird die Königin sich nach Cliefden, dem Landsitze der ver— wittweten Herzogin von Sutherland, begeben, um daselbst im Kreise ibrer Familie etwa 14 Tage zuzubringen.
— In der gestrigen Unterhaus - Sitzung nahm Disraeli das Wort, um die Regierung zu fragen, ob sie dem Hause etwas über die beabsichtigte Pariser Konferenz mitzutbeilen hat. Ich wünsche, bemerkte er, zu erfahren, ob es Thatsache ist, daß Ihrer Maj. Regierung die Einladung einer der Großmächte angenommen und darein gewilligt hat, der Konferenz beizuwohnen; und ferner ob etwas Wahres an der solgenden Ankündigung ist, die ich in einem gewöhnlich als officiös betrachteten auswärtigen Blatte finde: »Die drei Höfe suchen eine Vereinbarung herbeizuführen durch Ge— biets · Entschädigungen, wodurch den Ansprüchen und Forderungen Preußens, Desterreichs und Italiens Ersatz und Genugthuung gewährt würde. Die Schwierigkeit besteht bei dem jetzigen Stande der Dinge darin, die für jeden der drei Fälle passenden Entschädigungen ausfindig zu machen.« Ich wünsche zu fragen, ob diese Mittheilung echt ist, so weit Ihrer Maj. Regierung etwas mit der Sache zu thun hat. — Der Schatzkanzler: Ich hätte
dem Gentleman vielleicht eine bessere Antwort geben können, wenn
ich gewußt hätte, daß er eine solche Frage zu stellen gesonnen war. —
Disraeli meint, er habe die Frage so fruͤh als möglich aagemeldet. — Der Schatzkanzler: Ich beklage mich nicht über die In.
terpellation und führe den Mangel an gehöriger Bedenkzeit nur als Ent ca digung dafür an, daß ich eine unvollkommene Antwort werde geben mäffen. Ich babe während der heutigen Geschäftsstunden nichts von Seiten deß auswärtigen Amts über diesen wichtigen Gegenstand vernommen; aber nach dem, was bis heute Morgen bekannt war, zu schließen, denke ich nicht, daß der kurzen Eröffnung, die mein edler Freund, der Staats secretair des Auswärtigen, an einem anderen Orte (vorigen er gemacht hat, etwas von Bedeutung hinzuzufügen ist. Ihrer Majestät Regierung hat ernstlich Den Vunsch gehegt, die Vertreter der europäischen Mächte zu einer Konferenz zu ver „und obgleich man nicht sagen kann, daß die Regierung sich einer sehr ainischen Hoffnung hingiebt, einen befriedigenden Ausgleich her beifühlen zu önnen, so darf man doch denken, daß die guten Aussichten, welche ein solches Verfahren bietet, angtsichts des furchtbaren Unglück, das man verhinbern will und welche vor dem Konferenzvorschlage ein großer Theil
Europas mit Gewißheit bevorstand, nicht verschmäht werden sollten. Ihrer Majestät Regierung ist daher dem Vorschlage so weit beigetreten, als si auf eine Erörterung der bezüglichen Fragen sich einlassen kann;, aber die eigent! lichen Punkte der Basis, auf der die Einladung an die europäischen Mächte gerichtet werden sollte, waren, denke ich, nach der letzten mir zugekommenen Nachricht noch nicht endgiltig festgestellt. Zugleich glaube ich, so weit ich bis jetzt unterrichtet bin, nicht, daß die Feststellung dieser Punkte Schwierig. keiten machen durfte. Die angeführte Notiz aus einem ausländischen Blatte geht, wie ich denke, über die wirklichen Thatsachen hinaus; aber was jener An. zeige zu Grunde liegt, kann ich nicht genau sagen, und wäre es in der That ge⸗ fährlich, in genauen Worten anzugeben, bis die betr. Aktenstücke vorliegen; und diese werden hoffentlich bald im Besitz des Hauses sein. Ich möchte jedoch nicht sagen, daß das Streben, Gebietsentschädigungen ausfindig zu machen, was man als Basis der jetzigen Mittheilungen ausgegeben hat, den Charakter derselben richtig bezeichnet. Der Schatzkanzler beantragt darauf die zweite Lesung der Bill über die terminablen Leibrenten und entwickelt, daß sein Plan darauf hinauslaufe, 24 Millionen der Nationalschuld in Leibrenten zu verwandeln, die im Jahre 1885 erlöschen sollen, und 25 andere Millio— nen in Leibrenten, die Anno 1905 ablaufen würden. Laing hält es für unstatthaft, das Parlament auf 18 Jahre hinaus an eine bestimmte Finanz. politik zu binden. Sir F. Kelly erklärt den Vorschlag geradezu für höchst gefährlich. Die Konvertirung würde 40 Jahre lang über eine Million jähr. lich kosten, und zwar eben so in Jahren eines Ueberschusses wie eines Aus. falls. Faweett sagt, daß es besser wäre, die allmälige Tilgung der Na— tionalschuld auf möglichst einfache Weise zu betreiben, d. h. jeden entbehr— lichen Theil eines etwaigen Ueberschusses zum Ankauf und zur Vernichtung von Consols zu verwenden. Derselben Meinung ist Henley, der voraus. sagt, daß der Plan nur in fetten Jahren auszuführen sein würde. Chil. ders und ein paar andere Mitglieder billigen den Plan des Schatzkanzlert, und die Bill geht durch die zweite Lesung.
Frankreich. Paris, 25. Mai. In der gestrigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers kam das Prosekt zur Diskussion, nach welchem die Regierung die Summe, welche der Staat den Unkosten für die Gemeinde - Polizei jähr— lich zuschießt, um 400,000 Franken erhöht haben will. Diese Summe soll zur Verbesserung der Lage der Polizeidiener verwandt werden. Schon seit längerer Zeit trägt der Staat z der Kosten, welche die Stadt dafür verausgabt. Einige Mitglieder der Majori— tät, welche fanden, daß der Staat zu große Ausgaben für Paris macht, sprachen sich gegen das Projekt aus. Die Opposition wider— setzte sich demselben aber nicht. Das Projekt wurde mit 200 gegen 9 Stimmen votirt. .
— 26. Mai. Wie die »Presse« berichtet, hätte die Donau— Fürstenthümer⸗ Konferenz jeden Gedanken einer Occupation der Fürstenthümer ausgeschlossen. Nach der letzten Sitzung habe der türkische Botschafter eine Audienz bei dem Kaiser verlangt, um über die Eventualitäten zu sprechen, welche eine Verzögerung der diplo— matischen Entscheidung herbeiführen könne.
— 27. Mai. Der heutige ⸗»Moniteur⸗ schreibt: Mehrere aus— ländische Journale haben behauptet, es existire ein geheimer Vertrag zwischen Frankreich, Preußen und Italien, durch welchen Preußen sich im Falle eines Krieges verpflichte, die Rheinprovinzen und Italien die Insel Sardinien an Frankreich abzutreten. Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daß diese Behauptungen in allen Punkten falsch sind. Die französische Regierung hat keinerlei Verabredungen mit auswärtigen Mächten getroffen.
Italien. Die erste Abtheilung von Freiwilligen, die in Flo— renz angeworben wurde, ging am Morgen des 21. nach Bari ab. Am 22. sollte die zweite Abtheilung abgehen. An demselben Tage bildete sich ein Ausschuß zum Beistande bedürftiger Familien von Soldaten, Freiwilligen und mobilen Nationalgardisten; es werden Beiträge von Geld, Lebensmitteln und solchen Luxusartikeln, die in einer Versteigerung verwerthet werden können, gesammelt; der Ge— meinderath steuerte sofort 30,000 Lire bei.
Die ganze Besatzung von Florenz bestand am 23. Mai nur noch aus dem einen 11. Infanterie⸗Regimente; am 23. rückte ein
Theil auch dieses letzten Regiments ins Feld ab. An demselben
Morgen ging unter dem nämlichen Jubel und mit der Inschrift: »Rom und Venetien, die dritte Abtheilung der Freiwilligen ab.
Die italienische Flotte ist bekanntlich in drei Geschwader und eine Flottille getheilt. Das erste Geschwader unter Admiral Per— sano auf dem -Ré d'Italia« bestebt aus 6Panzerschiffen und einem Aviso; das zweite umfaßt 11 ungepanzerte Dampf und Segelschiffe unter dem Vice⸗Admiral Albini auf der ⸗Maria Adelaide; das dritte, befehligt vom Vice⸗Admiral Vacca auf dem »Prinzen von Carignan“, enthält 6 Panzen-Fregatten und einen Aviso, und die Flottille endlich besteht aus 6 Kanonenbooten unter dem Capitain Sandri auf dem -Montebello.. Außerdem können durch 15 Trans⸗ portschiffe 20, 000 Mann auf einmal transportirt werden.
Das erste päpstliche Linien Regiment ist von der Grenze zurück— gezogen und die Grenzpolizei wieder französischen Truppen, Zuaven und Carabiniers, in die Hand gegeben worden.
Türkei. Aus Butkarest, 25. Mai, wird telegraphirt, daß die rumänische Armee dem Fürsten Karl J. bereits den Eid der Treue geleistet hat.
1739
Schweden und Norwegen. Stockholm, 22. Mai. (H. N. Der verstärkte Oekonomie Ausschuß hat heute eine Ver—
Beschlüsse mit dem Rechte der Reichsstände gefaßt: 1 Mit 62 gegen 48 Stimmen wurde beschlossen, daß die Stände
in Uebereinstimmung mit dem Beschluß des Adels und Priesterstandes
dem Könige die Bitte vorlegen sollen, solche Schritte zu veranlassen, wo— Ober-Gerichtsrath in Fulda ernannt worden
durch die Kompetenz zur Ausübung gewisser Künste und Gewerbe, als
Arzneikunst, Thierarzneikunst, Zahnarznei, Chirurgie, Accouchement, Phar. macopoe, für welche ein Examen erforderlich ist, wenn solche in Norwegen
gewonnen worden, auch für Schweden Geltung habe, natürlich wenn
und insofern als die dasür in beiden Ländern vorgeschriebenen Prüfun— gen ganz gleich sind. (Die Minorität wollte dieses Gesetz auch für Däne
mark angewandt haben.)
2) mit 70 gegen 37 Stimmen wurde die von uns schon jüngst mit
getheilte Fassung des Beschlusses im Bürger und Bauernstande über die Rechte der Frauen angenommen. (Die Minorität stimmte für die auch schon von uns mitgetheilte Fassung im Adelsstande.!
3) Mit 56 gegen 55 Stimmen wurde in Uebereinstimmung mit dem vom Bürger! und Bauernstande angenommenen Vorschlag des Aus— schusses bestimmt, die Präbende-Pastorate in der Weise einzuziehen, wie die Inhaber derselben mit Tode abgehen.
— 23. Mai. (Osts. Ztg.) Heute Mittag stürzte der im Bau begriffene Thurm der Katholischen Kirche in der Norra Smedje⸗ Straße belegen, ein, und begrub eine große Anzahl Arbeiter unter seinen Trümmern. Der Thurm fiel hauptsächlich nach der Kirche hin, so daß deren Nordseite zerstört ist. Man weiß nicht genau, wie viele Menschen unter den Trümmern begraben sind, vermuthet aber, daß es etwa 30 sind. Um vier Uhr Nachmittags waren schon
15 herausgeholt, von denen nur zwei noch Lebenszeichen von sich
gaben. Eine Stelle der Nebenstraße ist ebenfalls verschüttet, man weiß aber nicht, ob sich zur Zeit des Unglücksfalles dort Menschen befunden haben.
Däuemark. Kopenhagen, 24. Mai. (H. N.) Die hie-
sige Gesellschaft zur Beförderung der Fischerei hat gestern mit dem Dampfschiff »Arcturus« Nachrichten aus Island erhalten, denen zu⸗
folge der bekannte Capitain - Lieutenant Hammer am 21. April mit dem Dampfer »Thomas Roys⸗ in Haynefjord glücklich angekommen sein soll. Nachdem Hammer die erforderlichen Vorkehrungen zum Walsischfang getroffen hatte, beabsichtigte derselbe, sich am 9. Mai nach Bernfjord, der Ostküste von Island, zu begeben, um dort den Fischfang zu beginnen. Außer den zur Expedition des Capt.. Hammer gehörenden Schiffen wird in diesen Tagen noch ein, in England gebauter und zum Dorschfang bestimmter Schooner »Gardar« von ca. 100 Tons nach Island abgehen. Das in Reykjavik auf Island erscheinende Blatt Ultima Lhule meldet unterm 7. Mai, daß dort noch sehr strenge Kälte herrsche und daß man von nördlichem Treibeis viel zu leiden hätte, weshalb man wohl kaum fürs Erste auf Frühlingsluft hoffen dürfe. Die Meerenge zwischen Island und Grönland sei mit Eis förmlich zugestopft gewesen, so daß man mit Grund annehmen könne, daß das Treiben des Eises ungeheuer lange anhalten werde. Island hat übrigens im letzten
Winter, vom Anfang dieses Jahres an bis zum 15. ir , g r. Durchschnitts Temperatur gehabt, als läge die Insel au Srad ** ; . ', , nn,, nördliche Breite. Langsam, aber sicher, schreiten die enormen Eis- Truppen auf das linke Ufer des Paraguay massen des Nordens vorwärts und werden nach Berechnung kun pi ⸗ ger Leute circa innerhalb 2 Jahren theilweise den 54. Grad erreicht haben. Wohl werden diefelben zu der Zeit durch erwärmende ö z endete ebe über den Flu immer bedeutend genug bleiben, um Kälte und Schnee über das endeten den Uebergang 8
nordwestliche Europa zu verbreiten. Die Temperatur der zwischen 45— 54 Grad nördlicher Breite liegenden Länder wird wahrscheinlich / dadurch während eines Zeitraumes von 1 bis 2 Jabren (1868 und
Sonnenstrahlen an Umfang abgenommen haben, aber doch noch
1869) bedeutend herabsinken.
Der Strike der Kopenhagener Hauszimmergesellen dauert fort. Mehrere große Baumeister offerirten den Gesellen einen . ä. 73 Schill. Ert. erhöhten Tagelobn, allein dies Anerbieten wurde 3 9 * DecKerneirk mark W unter der Bemerkung zurückgewiesen, daß unter den Gesellen die Karl von Rumãnien an den Kaiser vor Oenterreich nach Wien abgereist. Die Kammer votirte .
bindende Vereinbarung getroffen worden sei, nur für den Fall der Nachgiebigkeit sämmtlicher Meister die Arbeit wieder aufzunehmen. — 726. Mai. (W. T. B.) Das Kriminal ⸗ Polizeigericht ver. urtheilte heute den Redacteur Bille zu einjährigem Staatsgefängniß wegen einer kurz nach dem Wiener Friedensschluß in -Dagbladet enthaltenen Reihe von Artikeln, in welchen Bille die Erbberechtigung Christian des Neunten bestritt, weil die Cession des Prinzen Friedrich von Hessen die Erhaltung des Gesammtstaates zur ausdrücklichen Voraussetzung gehabt habe. Die Spruchmotive sind noch nicht publizirt.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff schen Telegraphen · Büreau. Breslau, Montag, 28. Mai, Vormittags. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz ist heute morgen mit dem Schnellzuge aus Berlin hier eingetroffen, auf dem Bahnhofe vom Ober · Präsidenten,
der Generalität, dem Polizei⸗Präsidenten und einem zahlreichen
Offiziercorps empfangen worden, und hat sich dann unter lebhafter
. d ĩ sammlung abgehalten und in derselben durch Abstimmung folgende Begrüßung seitens des Publikums nach dem Schlosse begeben.
Kassel, Montag, 28. Mai, Morgens. Staatsrath Pfeiffer, seither Geheimer Kabinetsrath, ist als solcher entlassen und zum
München, Sonntag, 27. Mai, Nachmittags. Die zur Er— öffnung des Landtages von dem Könige Ludwig II. in Person
dasselbe Recht auch schwedischen Ünterthaneu in Norwegen gewährt wird gehaltene Thronrede entbält unter Anderem: Zwischen zwei mäch=
tigen Gliedern des deutschen Bundes sind Zerwürfnisse ausgebrochen.
Kampfgerüstet stehen die Heere einander gegenüber.
Ich war eifrig bemüht, auf Erhaltung des Friedens im Bunde hinzuwirken, dessen Wahrung ebensosehr die Pflicht jedes einzelnen
Bundesmitgliedes wie der Gesammtheit ist.
Noch will ich die Hoffnung nicht ausgeben, daß das Verderben eines Bürgerkrieges von Deutschland abgewendet werde, daß die Lösung der schleswig ⸗holsteinischen Frage auf dem Wege des Rechts, und eine zeitgemäße Reform des deutschen Bundes unter Mitwirkung einer nationalen Vertretung unserem großen Vaterlande neuerdings einen dauernden Frieden gebe.
Für alle Fälle muß Bayern in der Lage sein, treu dem Gebote der Pflicht und der Ehre, einzustehen für das Recht des Bundes, für das Interesse der deutschen Nation und für seine eigene Selbst⸗ ständigkeit. Darum habe ich die Mobilisirung der Armee angeord⸗ net und den Landtag berufen, um mit dessen Beirath und Zustim⸗
mung gesetzlich zu ordnen, was zur Erfüllung jener Aufgaben er—
forderlich ist.
Wien, Montag, 28. Mai, Vormittags. In Folge des Resul-⸗ tates der Donaufürstenthümer Konferenz beauftragte die Pforte ihre bei den Großmächten beglaubigten Gesandten, die Rote bezüglich der Occupation der Fürstenthümer nicht zu überreichen, eventuell dieselbe zurückzuziehen.
Haag, Montag, 25. Mai, Morgens. Das Kabinet ist fol- 2n⸗
gendermaßen gebildet: Graf van Zuylen, auswärtige Angeleg heiten; Heemskerk, Inneres; Baron Schimmelpennin Finanzen; Myer, Kolonieen; Borret, Justiz; Andreae, Ma⸗ rine. Das Portefeuille des Krieges ist noch unbesetzt.
London, Montag, 28. Mai, Morgens. ⸗Reuter's Office- meldet: Point de Galles, 16. Mai. Aus Shanghai wird vom 23. April mitgetheilt, daß in Japan die Zolltarif⸗Angelegen⸗ heit in befriedigender Weise geordnet ist.
Lissabon, Sonntag, 27. Mai, Abends. Mit »Rbone . hier eingetroffene Nachrichten aus Rio de J den: Am 16. April wurden 10000 Mann
* .
Am folgenden Tage fand ein Kampf statt, die Paraguyiten geschlagen wurden. iesel darauf Itapiru und die Batterieen des Parana. uß am 17. u Lopez hat sein Lager angezündet und den Rückzug angetreten. An Bord des Rhone ⸗ befanden sich als Passagiere der AdÜ⸗ miral Prinz August von Sachsen⸗ Koburg und desfen Gemahlim
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Prinzessin Leopoldine von Brasllien.
Bufarest, Sonntag, Mai, Akends. ZJürsue Demeter
Ghika ist am gestrigen Tage mi — Schreiben des Fürsten
̃ Jürsten eine Cibilliste
von 100,000 Dukaten; derselbe ur das zur Unterhaltung
des fürstlichen Haushaltes Nothwendige annehmen zu wollen. drr d
gen tritt Fürst Karl die Reise nach der Meldau an.
Mor-
— Das Amtsblatt des Königlicken Vost Departements NM. oom 25. Mai) enthält eine General. Verfügung dom R Mai s, dertesfend Sr. rung der Korrespendenz nach Central Mmerrke wia England Nesgi . dom 19. Mai, die Spedition der Packer Sendungen nuch Nußland und Voien betreffend; desgl. vom 20. Mai, Detreffend die Portofteihert dei Austei chung
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