1740
Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.
— Die Enthüllung des Linné Monumentes in Rushult, dem Ge— burtsorte desselben, wird am 12. Juni stattfinden. Die Festrede wird Prof. J. Agardh halten. Nach der Feier gehen Extrazüge nach Alvestad, woselbst ein Festessen stattfinden wird.
— Zu Baden-Baden starb am 21. Mai, in Folge eines Nieren. leidens, noch nicht 50 Jahre alt, der badische Medizinal-Rath und Amtsrath Dr. Jul Füeß lin, stüher, bis zum Herbst 1858, vieljähriger Vorstand des Zellengefängnisses zu Bruchsal. In ihm verliert die Gefängnißkunde einen ihrer bedeutendsten Vertreter.
— Professor Höfler in Prag hat, der »Köln. Ztg.« zufolge, einen höchst interessanten Fund gemacht. Er hat nämlich in einer Privat · Biblio thek eine beträchtliche Anzahl von Original -Briefen osterreichischer Generale aus Wallensteins Zeit entdeckt, welche interessante Aufschlüsse über die Vor— gänge vor der Katastrophe in Eger geben.
London, 265. Mai. Das zur Berathung darüber, wie die von Herrn Peabody der Hauptstadt erzeigten Wobhlthaten am besten anzuerkennen angesetzte Meeting fand gestern beim Lord. Mayor unter zahlreicher Betheili⸗ gung der Ersten der City statt, Man entschied sich dafür, demselben an einer hervorragenden Stelle der City eine Statue zu errichten, zu welchem Ende eine Subscription eröffnet wurde.
— Vom neuen atkantischen Telegraphenkabel sind jetzt ungefähr 900 englische Meilen in den Behältern an Bord des „Great Eastern« wohlbehalten untergebracht / jede 24 Stunden werden gegen 60 Meilen eingelegt. Ungeachtet der ungeheuren Räume des Monstre⸗ schiffes wird dasselbe, wie man gefunden, nicht im Stande sein, die gewal⸗ tige Masse ganz aufzunehmen und man hat daher den Schraubendampfer »Medways gedungen, um einen Theil des Kabels an Bord zu nehmen, ein zweiter Schraubendampfer, der » Albany ist engagirt, um das Unterneh—
men zu unterstützen, und von der Königlichen Flotte ist auch diesmal wieder der »Terrible« zugesagt worden. die Springfluth am 18. Juni benutzt werden, um den Great Eastern« aus dem Hafen hinauszubringen, die Legung des Kabels soll 14 Tage später beginnen.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— (OOsipr. Ztg) Aus Pillau wird von zuverlässiger Seite mitge theilt, daß die Kachricht von der Einstellung der Hafenbau— und Bagger arbeiten unbegründet sei.
— Die von der »Bresl. Ztg.“ gebrachte Mittheilung über den Wasser— durchbruch auf »Louisenglück« und »Guter-Traugott ⸗Grube« wird von dem Repräsentanten der Louisenglück- Grube v. Krens ki, in folgenden Punkten berichtigt: 1) daß die durchgebrochenen Wassermassen nicht 1000, sondern nur 6 — 106 Kubikfuß pro Minute betragen haben und jetzt schon auf 260 Kubik fuß zurückgegangen sind, also noch Aussicht vorhanden ist, die Gruben in
nicht langer Zeit wieder trocken zu legen, 2) daß von den 800 Bergleuten
'nicht 150) wohl einige entlassen, aber auf den Nachbargruben unterge⸗ bracht sind und noch kein einziger brotlos geworden ist; 3) daß »Louisen glück, und » Guter ⸗ Traugott Grube in 1865 nicht 500,000 Tonnen, son dern 1,B560,000 Tonnen Kohlen gefördert haben, die zur Stubenfeuerung und Kesselheizung in Breslau, Berlin und Wien, aber nicht zur Gasfabri⸗ cation verwendet wurden. Trotz des Wasserdurchbruchs fördert ꝓLouisen · glück« und » Guter Traugott Grube noch täglich 2500 Tonnen Kohlen, also ungefähr die Hälfte dessen, was früher gefördert und abgesetzt wurde. Vor- läufig sind »Millionen noch nicht in dieser Grube begraben und der ganze Ort, Kaufleute und Handwerker sind noch nicht erwerblos geworden“ — Woher die Wasser gekommen sind, ist allerdings mit Bestimmtheit nicht an zugeben; aus dem »Przemsaflusse« aber sicher nicht, denn dieser liegt eine halbe Meile von beiden Gruben entfernt.
Gladbach, 24. Mai. Der eben ausgegebene Jahresbericht der hiesi⸗ gen Handelskammer bemerkt nach Mittheilung der »Koͤln. Ztg.“ u. A.: »Die Fluctuationen, welchen insbesondere die Groß- Industrie unterliegt, gebieten eine leichtere Bewegung der Arbeiter, und empfiehlt sich deshalb die von einer hohen Staats ⸗ Regierung beabsichtigte gesetzliche Beseitigung der Einzugsgelder als eine allen Tbeilen nützliche Maßregel. Bei dieser Gelegenheit konstatiten wir mit großer Befriedigung, daß die meisten Ge— meinde - Vertretungen unseres Bezirkes — veranlaßt durch eine tigere volkswirthschaftliché Einsicht in die Interessen des standes und der Industrie — mit Ende reits abgeschafft haben. Absicht vor, dadurch
armenden Arbeiters.
Mülheim a. d. R., 25. Mai. (Ess. Ztg.)
ren der Verlust 198,000 Thlr.
geführt werden solle. —ͤ
London, 25. Mai. einen Einfluß auf die englische Kohlenausfuhr geübt, der bemerkt zu werden verdient.
Nach den getroffenen Anordnungen wird
rich ⸗· Arbeiter · 1865 das Einzugsgeld be⸗
Lag bei Einführung dieser drückenden Steuer die den Zuzug Verarmter zu hindern, einen Schutz des Armen. Budgets zu haben, so erkennen wir im Gegentheile darin nur eine Quelle der Verarmung, welche es dem Arbeiter in hohem Grade erschwerte, dort Beschäftigung zu erhalten, wo dieselbe überhaupt oder am lohnendsten zu finden war, und dadurch sehr häufig die Armenkassen, anstatt zu erleich⸗ tern, nur belastete. Denn jede Besteuerung der Einwanderung erschwert zu gleich die Auswanderung des bei ungünstigen Zeitverhältnissen so leicht ver ⸗ Hoffen wir, daß bald jede Erschwerung der freien At⸗ beitsverwerthung allgemein in Wegfall kommen möge, dann erst wird die Verkehrsfreibeit in ungleich höherem Grade ihren Segen verbreiten können.? In der gestern abgehal⸗ tenen außerordentlichen General- Versammlung der Louisenthaler Actien· Gesellschaft wurde über den vorliegenden Antrag, »das Etablissement zu verkaufen oder zu verpachten“, bei reger Theilnahme Seitens der Actionaire dahin Beschluß gefaßt, daß das Geschäft, trotzdem in den letzten zwei Jah⸗ betragen habe, in bisheriger Weise fort
Die Kriegsrüstungen auf dem Kontinent habeu
Alle europäischen Großmächte ohne Ausnahme sind
gegenwärtig starke Kunden, und so groß ist insbesondere die Ausfuhr nach
Jialien für die italienische Flotte,
daß der Frachtsatz bedeutend gestiegen
And es kaum möglich ist, Schiffe genug zu bekommen, um die dorthin ver ˖
kauften Kohlen binnen der kontraltlich festgesezten Frist zu liefern.
Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗Nachrichten.
Hirschberg, 24. Mai. (Schl. Ztg.) Der Bober Viadukt ist nun mehr ganz vollendet, der Bahnhof mit allen seinen Anlagen und Bauten
bis auf einige Kleinigkeiten ebenfalls fertig. Ein 600 Ruthen langer Zaun
umschließt die ganze Anlage, die einen sehr gesälligen Eindruck macht. Der Oberbau ist vom Bahnhofe aus schon bis zum Boberviadukt vollendet, es bleibt nur noch die Strecke von diesem bis nach Ober ⸗Gotschdorf zu beenden, was bis Ende Juni gelingen dürfte, so daß hoffentlich Anfang Juli die Eröffnung der Strecke von Reibnitz bis Hirschberg erfolgen wird.
Saarbrücken, 24. Mai. Am 6. April er. ist auf dem Bahnhofe Bingerbrück die unter dem der Königlichen Saarbrücker Eisenbahn zugehöri- gen Kohlenwagen L. Nr. 571 befindliche, in der Fabrik der Maschinenbau⸗. Gesellschaft Carls ruhe zu Carlsruhe gefertigte Achse Nr. 1863 ge⸗ brochen, nachdem dieselbe 3115 45 Meilen durchlaufen hatte
VeleꝶnrnupHisclse VVwitt einn ꝶtshHhenri6ehHhte.
Baro Tempe- Beobachtungszeit. , U 5 meter. ratun. Paris. RSau- Linien.!
Allgemeine Himmels- ansieht.
Wind. Ort.
Stunde
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un nnr ii ge inn ien en. 26. Mai. 7,8 NO., mässig.
, mai,
SW. , mässig. SSW. , schw. SOC., schwach. Windstille. W., kast still. S., mässig. S., schwach.
335,0 bewölkt.
8 Mręs. ] Flensburg.
8 Mrgs. x Brüssel. ... Haparanda. . Petersburg. Riga Stockholm.
bedeckt. bedeckt, bedeckt. heiter. bedeckt. bedeckt. bedeckt, Maxim. 14,2, Minim. 5,6. bedeckt. bedeckt. bedeckt. bedeckt.
schön.
335,6 332,6 336, 9 336,7 337,5 337,0 335, t
Regen.
Windstille. S., fast still. W., s. schwach. Hernoesand 335,8 O0 NO., s. schw. Christians. . 334,7 NO., schwach.
ennie h e t ti dn en 27. Mn i
O., sebwach.
8035 schwach. SSO., schwach. SO. , schwach. SO. , schwach. SSC. , schwach. SW. , mässig. SS0O., mãssig. S., sehwach. S., schwach. S0O., schwach. WS W., schw. S., sehwach. S., sehwach.
334, s 833 * 333,9
Skudesnäs. Gröningen.
Helder. . . . .
trühe. trübe. bedeckt. wolkig. bewölkt. wolkig. heiter. trübe. heiter. heiter. bed, regnerisch. hedeckt. Regen. bewölkt.
Memel Königsberg Danzig Fhthns ..
336,3 36, 4 336, 1 332, 334, 3 335.9 333, 1 333, 5 332,1 331,6 330, 2 331. 327, 6/ 329,4
Au s wirti 3 i nen.
, Berlin
Münster ... . Breslau. ... ld katibor. . ..
rig, ..
schön. bedeckt, Nebel. bedeckt. bewölkt. bedeckt, Regen. halb heiter, gest. Ab. 8. still, Max. 14,4, Minim. 3,3. Regen. bedeckt. bewölkt. bewölkt. bewölkt. wolkig.
„Brüssel ... Haparanda. Helsingfors Petersburs Riga
Stockholm.
335, 8 355,6 3361 336, 9 336, 2 333, s
S., schwach. W. Windstille. S., schwach. SO., mãssig. S., sehwach.
332, 335, 335, s 333,9 332,
NW., frisch. SVW. , schwach. W., stark.
O., schwach. Windstille. 333,7 SVW. , schwach.
FEreussisehe Stationen. 28. Mai.
S0C., mässig. S., stark.
S., schwach. SW. , mässig. SVW., sehwach. SVW. , schwach. WS W., sehw. SSW., schw. W., schwach. S., schwach.
Skudesnas . Gröningen. Helder
Hernoesand Christians. .
Flensburg.
735 5 335,3 335, 2 332, s 334, a 335, s 333, s 333, 333,9 332, 3 330, 5 333, s 327,9 330,9
Memel .. . .. Königsberg Danzig Puthus . . .. Cöslin Stettin
trübe.
wolkig, bewölkt. bedeckt, Regen. trübe, Regen. Regen.
woskig.
bedeckt.
bed., etwas Reg. SW. , sehwach. bed., schw. Reg. MW., schwach. sehr heiter.
S., sehr schwach, halh heiter. SW, sehwach. bew., nehelig.
Münster. .. Torgau ... Breslau. Cöln .. Ratibor ... Trier. .....
S e e e n e , X, n n e, a, n. 05
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 29. Mai. Im Opernhause. (113ste Vorstellung). Fideliö. Oper in 2 Abtheilungen. Musik von L. von Beethoven Zwischen der ersten und zweiten Abtheilung: Ouvertüre zu Leonore. Jeonore: Frl. Santer; Letztes Auftreten derselben vor ihrem Abgange von der hiesigen Bühne. z
Mittel / Preise.
Im Schauspielhause. Mittwoch, 30. Mai.
Keine Vorstellung. Im Opernhause. Keine Vorstellung. Im Schauspielhause. [133ste Abonnements ⸗Vorstellung) Die Komödie der Irrungen. Lustspiel in 3 Akten von Shakespeare, bearbeitet von C. v. Holtei. Vorher: Mitgefangen, mitgehangen! Lustspiel in 1 Akt von W. Br. Warburg. Gewöhnliche Preise.
Oeffentlicher Anzeiger.
Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
S led h eie f
Gegen den unten näher bezeichneten angeblichen Schlossergesellen Karl August Franz Neumann ist die gerichtliche Haft wegen schweren Dieb stahls aus §. 218 Rr. 3 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Seine Verhaftung ist zwar ausgeführt worden, er ist aber aus dem Polizei- Büreau zu Pankow entsprungen, ohne daß man seiner bisher wieder hab— haft werden konnte. Auch in der von ihm angegebenen seitherigen Wohnung ist er nicht aufzufinden gewesen.
Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des 2c. Neumann Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts. oder Polizei⸗Behoöͤrde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil, und Militair-⸗Behörden des In. und Aus— landes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Neumann zu achten, ihn im Be⸗ tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen— staͤnden und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß ⸗Inspection, Haus voigteiplatz, abzuliefern.
Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts willfährigkeit versichert.
Berlin, den 25. Mai 1866.
Königliches Kreisgericht. J. (Kriminal) Abtheilung. Der Untersuchungsrichter. . Sig nalement.
Der angebliche Schlossergeselle Karl Augu st Franz Neumann ist 32 Jahr all, am 17. September 1833 in Berlin geboren, evangelischer Rellgion, 5 Fuß 7 Zoll groß, hat schwarze Haare und kleinen schwarzen Schnurbart, ist von starker Gestalt und spricht die deutsche Sprache.
Bekleidung.
Dunkelbrauner kurzer Düffel Paletot, hellgraue Drillichhosen, ohne
Kopfbedeckung.
G le dh ri ef
Gegen den unten näher bezeichneten Schiffer Franz Blaszkiewitz aus Bienkowko, Kreis Culm, ist die gerichtliche Haft wegen schweren Dieb— stahls aus §. 315, 218, 223 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil derselbe das Schiffs= gefäß seines bisherigen Brodherrn, des Schiffseigner Saleschke aus Warnik, hier verlassen hat, ünd auch sonst hier nicht aufzufinden ist.
Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des Blaszkiewitz Kennt⸗ niß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizei ⸗Behörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil. und Militair- Behörden des In, und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den Blaszkiewitz zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen- ständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß - Inspection abzuliefern.
Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen haaren Auslagen, und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts— willfäͤhrigkeit versichert.
Potsdam, den 23. Mai 1866.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung J. Signalement.
Der Schiffer Franz Blaszkiewitz aus Bienkowko, Kreis Culm, Reg.-Bez. Marienwerder, ist 8 Jahr alt, am 26. August 1837 in Bien kowko geboren, 5 Fuß 3 Zoll groß, spricht die deutsche und polnische Sprache und hat als besondere Kennzeichen: Plattfüße und stottert.
Bekleidung kann nicht angegeben werden.
Bekanntmachung.
Am 22. März er. ist in Guhrow einem unbekannten Manne eine muthmaßlich gestohlene silberne Spindeluhr mit Messingkette und Uhrschlüssel abgenommen worden. Die Uhr, welche deutsche Ziffern, messingene Zeiger und einen gepreßten Rand hat und mit der Nr. 14,920 versehen ist, befin ö 6 einer Messingkapfel, deren innere Seiten mit rothen Tuchläppchen
elegt sind.
Der Unbekannte, welcher bei seiner Arretur flüchtig geworden, ist 38-40 Jahre alt, 5 Fuß Jbis 8 Zoll groß, pockennarbig, trägt einen kleinen Schnurrbart und hat eine geduckte Haltung; er war mit einem schwarzen Tuchrock, gelblich aussehenden Buckskinhosen, einer dergleichen Weste und Muͤtze bekleidet.
Indem ich den Eigenthümer der Uhr auffordere, sich zu melden und die Uhr in meinem Büreau in Augenschein zu nehmen, ersuche ich gleich ⸗ zeitig alle Behörden, auf den Unbekannten zu vigiliren, ihn im Betretungs⸗— falle zu verhaften und mich davon schleunigst in Kennitniß zu setzen.
Cottbus, den 18. Mai 1866.
Der Staatsanwalt.
d
Gegen den Einwohnersohn Gottlieb Ludwig August Venzke, geboren zu Zuckers am 17. Januar 1843, einen Sohn des im Jahre 18359 von Berg - Sellin nach Rußland ausgewanderten Einwohners Heinrich Venzke, ist von der hiesigen Königlichen Staatsanwaltschaft in Gemäßheit des Gesetzes vom 10. März 18565 und des §. 110 des Strafgesetzbuchs An klage ,
weil er ohne Erlaubniß die Königlichen Lande verlassen und dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden 9. zu ö. 5 , , hat,
und durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom heuti i Untersuchung eröffnet 3 . ‚. M
Zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache ist ein Termin auf den 24. August d. J., Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Ge— richtsstelle im Sitzungssaale anberaumt, zu welchem der Gottlieb Venzke, dessen gegenwärtiger Aufenthaltsort nicht bekannt ist, mit der Aufforderung vorgeladen wird, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen, die zu seiner Ver theidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu dem— selben herbeigeschafft werden können. Bei seinem Ausbleiben wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.
Stolp, den 10. April 1866.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Handels⸗Register.
In das hiesige Firmen ⸗Register ist unter Nr. 316 der Kaufmann Moritz Wolffram zu Brandenburg, Ort der Niederlassung: Brandenburg, Firma: M. Wolffram eingetragen zufolge Verfügung vom 14. Mai 1866 am 17. Mai 1866. Brandenburg, den 18. Mai 1866. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
J. Einzutragen in das Firmen ⸗Register: 1) Laufende Nr. 315, 2 Bezeichnung des Firmen ⸗Inhabers: Kaufmann Gustavs Frentzel zu Brück, ; 3) Ort der Niederlassung: Brück, 4) Bezeichnung der Firma: Gustav Frentzel. 5) Eingetragen zufolge Verfügung vom 11. Mai 1866 am Mai 1866. Akten über das Firmen ⸗Register Bd. III. S. 31. Brandenburg, den 18. Mai 1866. Königliches Kreisgericht.
I. Abtheilung.
worden:
Laut §. 19 des Gesellschafts-⸗Vertrages vom 6. Februar 1865 muß zur Aufnahme von Hypotheken für die Hauptniederlaffung der Gesellschaft die Genehmigung des Aufßschtsrathes eingeholt werden and laut Rotariats⸗ Urkunde vom 7.8. März 1866 hat die Gesellschaft in ihrer General ⸗Versammlung vom J. März 1866 mit Zustimmung der persönlich haftenden Gesellschafter beschlossen: .
1) eine Zweigniederlassung in Frankfurt a. O. zu der Firma: Niederlausitzer Kreditgesellschaft von pagnie, Kommandite: Frankfurt a. O.
2) ihr Stammkapital von 3000090 Thlen. u Betrag 65000 Thlrn. in Actien à 200 Thlr. zu erhöhen, wodon der an⸗ theilige Kapitalbetrag von 50 000 Thlin. in Actien 2 WC Thir. an die der Zweigniederlassung Frankfurt a. D. beitretenden Ge sellschafts Mitglieder mit der Beschrän kung ausgegeben werden oll, daß diese letzteren Gesellschafts Mitglieder auf die an sie ausge. gebenen Actien nicht mebr als 25 Prozent des Nominalbetrages der Actien freiwillig einzablen dürfen, und die 88. 9: und 48 des Gesellschaftg-Vertraged dem 6. Februar 1865 dahin abgeändert:
Die von den in den General-Versammlumgen der Gesel= schaft anwesenden Gesellschafts ⸗ Mitgliedern gefaßten Beschlüsse sollen fortan für die Gesellschafk, auch den Wichern chtenenen gegenüber verbindliche Kraft haben, wenn die Sinladung zu den General. Versanmmlungen aur durch zweimalige Insertign in die Berliner Börsenzeitung and zwar dergestalt erfalgt ist, daß die Veroffentlichung der Cialadung durch diese Zeitung
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