1866 / 137 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1932

Schleswig⸗Bolstein. Rendsburg, 1I. Juni. W. T. B.) Die Proklamation des General ⸗Lieutenants v. Manteuffel an die Bewohner Holsteins lautet wörtlich wie folgt:

Einwohner des Herzogthums Holstein!

Die k. k. österreichische Regierung hat sich durch die in der deutschen Bundesversammlung am 1. d. abgegebene Erklärung thatsächlich von dem Gasteiner Vertrage losgesagt. Die Sr. Majestät dem König von Preu— ßen nach dem Wiener Frieden zustehenden Souverainetätsrechte am Herzog thum Holstein sind durch die einseitig erfolgte Einberufung der Stände verletz. Mit Wahrung dieser Rechte hat Se. Majestät der König mich zu beauftragen geruht. Ich habe das Herzogthum Holstein daher wieder, wie vor dem Gasteiner Vertrage, mit preußischen Truppen besetzt.

Die Hoffnung, daß die k. k. österreichische Regierung auf eingelegten Protest gegen die Einberufung der Stände diese Maßregel rückgängig machen werde, ist nicht erfüllt worden. Ich bin dadurch genöthigt, zur Wahrung der bedrohten Rechte Sr. Majestät des Königs die oberste Regierungsgewalt auch im Herzogthum Holstein in die Hand zu nehmen und thue dieses hierdurch mit der Aufforderung an Alle, insonderheit Behörden und Beamte, meinen Anordnungen überall unweigerlich Folge zu leisten.

Ich erkenne das ruhige und besonnene Verhalten, wolches die Ein wohner Holsteins ausnahmslos beim Einmarsche der preußischen Truppen diesen gegenüber beobachtet haben, gern an. Dasselbe ist mir ein neuer Beweis, daß die preußenfeindliche Haltung eines Theiles der Presse und der politischen Vereine der wahren Stimmung der Bevölkerung keines- wegs entspricht, und ich erwarte, daß auch das fernere Verhalten mich nirgends zu Ausnahmemaßregeln nöthigen wird. Sämmtliche politischen Vereine werden geschlossen. Politische Blätter, die seither ohne Kon zession herausgegeben worden sind, hören mit dem heutigen Tage so lange zu erscheinen auf, bis zu ihrer Herausgabe die gesetzlich vorgeschriebene Konzession eingeholt und ertheilt sein wird. Blätter, die nur zu Anzeigen konzessionirt sind, haben sich auf diese zu beschränken. Die durch Bekannt machung des k. k. Herrn Statthalters vom 15. September 1865 eingesetzte hol

steinsche Landesregierung in Kiel ist aufgelöst. Die Mitglieder derselben sind ihrer Functionen enthoben. Eine Bekanntmachung über die anderweite Organi⸗

sation der Centralbehörde bleibt vorbehalten. Scheel-Plessen übernimmt auf Allerhöchsten Befehl, zugleich als

und wird seinen Wohnsitz in Kiel haben.

Einwohner des Herzogthums Holstein! Seine Majestät der Könie * n E. ?.

beabsichtigt, dem Prinzip der Zusammengehörigkeit entsprechend, eine Ge.

sammtvertretung der Herzogthümer Schleswig - Holstein in's Leben zu rufen Um solche auf legalem Wege anzubahnen, sollen die Stände jedes

der beiden Herzogthümer einberufen werden, und die dazu nöthigen Ein.

leitungen sind bereits getroffen. Rendsburg, den 10. Juni 1866. Der Königl. preußische Gouverneur.

und General ⸗Adjutant Sr. Majestät des Königs.

Gouverneurs Gen. -Lieut. v. Manteuffel konstituirt worden. Der Civiladlatus von Hoffmann und der Regierungskommissar Lesser, welche sich am Sonntage nach Itzeboe begeben hatten, er—

fuhren dort die Proclamation des Gouverneurs von Manteuffel. Da der telegraphische Verkehr mit Altona abgeschnitten war, begab

Gablenz Bericht zu erstatten. Der Regierungskommissar Lesser wurde in der Nacht zum

Montag vom Hauptmann von Gottberg arretirt und in Beglei⸗

tung mehrerer Offiziere nach Rendsburg transportirt. Doch ist der selbe demnächst gegen einen von ihm unterschriebenen Revers, gegen Preußen nichts unternebmen zu wollen, auf freien Fuß gesetzt worden.

Hannover hat der österreichischen Brigade den Durchzug unter Benutzung der Eisenbahnen gestattet, und marschirten am Montag Nachmittag 70 Oesterreicher, darunter 2 Offiziere, als Quar- tiermacher von Altona nach Hamburg ab. Zugleich wurde die Ba— gage des Freiherrn v. Gablenz nach Hamburg befördert.

Heute Dienstag, Morgens 3 Ubr, war der Ausmarsch der öster— reichischen Truppen aus Altona vollendet. -Die Truppen, heißtes in dem betreffenden Telegramm, » sind sämmtlich auf Harburg zu ausmar- schirt. Gestern Abend um 10 Uhr war die Hauptwache bereits nur don einigen Polizei Offizianten besetzt. In der Nacht trieb ein zoltshaufe vor der Hauptwache großen Unfug; die Polizeibeamten, welche die Ordnung wieder herstellen wollten, wurden insultirt; es Turden deshalb mehrere Compagnieen abrückender Oesterreicher zurück⸗ Rerufen, welche die Ordnung bald wieder herstellten. Seit dem er—

en Piederausmarsch dieser Compagnieen halten Bürger und Tele ie Ordnung aufrecht.

Sele marschall · Cieutenant Freiherr von Gablenz ist um 23 Uhr Derne, ne Erhprinz von Augustenburg bereits gesern spät Abends tier ammbnrg ahgereist.

Ber feinem Abgange

ei, a

Invasion beantragten Kriegssteuer⸗-Kredit,

26 Jen hat FMC. v. Gablenz an die Be. walten e, dee, ums Holstein eine Proklamation erlassen, worin r, , n nme Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Kaisers . zar and wit einen Truppen verlasse, weil die ihm zu Gahnr fehere, Srrriekräfte außer Stande seien, der Preußischen

Macht und den Preußischen Anordnungen Widerstand zu leiste und er jene nicht nutzlos opfern wolle.“ u

Sachsen. Dresden, 11. Juni. Sowohl in der ersten wi in der zweiten Kammer ist folgender, das deutsche Parlament 1 treffende Antrag angenommen worden: Die Regierung . gisch dahin wirken, daß die Einberufung eines deutschen

. gan Deutschland, schleunigst, spätestens aber künftigen erfolge. Nächsten Donnerstag wird der Landtag geschlossen. Altenburg, 10. Juni. (S. Ztg.) Dem Vernehmen na

seinen Bestimmungsort abgehen. Frankfurt a. M., 11. Juni. auf Oesterreichs Wunsch stattsindenden Bundes tagssitzung wird Bundes⸗Kontingente erwartet. 11. Juni, Abends.

Der preußische Gesandte hat in diesem Verfahren eine Abweichung

Ausschuß gestimmt.

Oesterreich. Wien, 10. Juni. Wir erhalten, schreibt die

stein, welcher, eben in der Vorbereitung zu seinem Abgehen zur

Nordarmee begriffen, durch besorgnißerregende Steigerung eineß periodisch wiedergekehbrten Kopfleidens zu seinem eigenen größten

Der Baron Carl von Schmerze an dem Antritte seiner Bestimmung auf dem Kriegs .

Schweiz. Bern, 9. Juni. (Köln. Ztg.)

Italien. Florenz, 7. Juni. (Köln. Ztg) Die Rechnunglz—

Einen zu 60, von Anderen zu 50. Man glaubt übrigens, daß der

Die Kammer

politischen, zu sich beschieden, um ihnen im Hinweis auf die betres—⸗ fenden gesetzlichen Bestimmungen nochmals ans Herz zu legen, sich aller Mittheilungen über Truppenbewegungen, insbefondere Über bie Verwendung der Freiwilligen, zu enthalten. Die Korvette -Go—

vernolo« ist von Spezzia mit einer versiegelten Instruction aus.

gelaufen, die erst auf hoher See eröffnet werden soll. Man ver— muthete natürlich sofort, daß Garibaldi abgeholt werden solle. 11. Juni. Gestern hat der mezikanische Gesandte dem Könige ein eigenhändiges Schreiben des Kaisers überreicht, Großkreuz des mexikanischen Ordens übergeben wurde. Ein aus Genua eingegangenes Telegramm vom Tage meldet, daß Garibalsdi in der verflossenen Nacht daselbs eingetroffen sei, um sich direkt nach Como zu begeben.

Türkei. Bucharest, 10. Juni. Die Regierung erklärte,

nach einem telegr. Berichte der »Köln. Ztg.“, in der Kammer bei

der drohenden türkischen t ste sie habe damit einzig den die Neutralität des rumänischen Landesgebietes zu

der Diskussion über den von ihr wegen

Zweck im Auge, wahren.

Die Regierung hat an die Konsuln der fremden Mächte ein Rundschreiben gerichtet, in welchem sie sagt, ö habe . Malen erklärt und bewiesen, daß sie entschlossen sei, die Bande, welche die Donau · Fürstenthümer mit dem türkischen Reiche verknüpfen, zu respettiren und auch im Innern vollkommene Ruhe aufrecht zu

möge ener. ahin n Parlamentz und nicht einer Delegirten Versammlung auf Grund direkter Wahlen

Monat NR

ö. Der Tenor des österreichischen Antrageß auf Mobilmachung der Bundes Kontingente ist nicht dem preu. ßischen Gesandten am Bunde Tags zuvor mitgetheilt gewesen. 6 * G39, 000 Spec. verlangt. von den geschäftsordnungsmäßigen und bundesrechtlichen Formen. . konstatirt und für Verweisung des österreichischen Antrages an den kunnt worden und wird wahrfcheinlich im Anfange des Juli⸗Mo⸗ / *; . 4 nats zusammentreten.

»Wien. Ztg., die bedauerliche Mittheilung von der Erkrankung dez Herrn Generals der Kavallerie Franz Fürsten von Liechten.

Der Bundesrath schen Büreaus: An Stelle des von dem Statthalter Frhrn. v. Gab⸗ , , berittenen Offizieren dieser Division die reglementä. lenz zum Regierungskommissar bei der Ständeversammlung desig. mäßigen Pferderationen bewilligt. nirt gewesenen Amtmannes des Rendsburger Amtes, Regier. Rath C ⸗‚ He 8 8 8 ö ; ( ; ö . ! 14. esser, ist err Grade zum Verwalter des Amtes Seitens des kammer hat das Anleihe Projekt genehmigt. Bie Ausführung dessel.

ben soll jedoch bis zu dem wirklichen Ausbruche des Krieges vertagt

werden. Der Emissionscours wird verschieden angegeben, von den . t E r sch 933 in der heutigen Sitzung der zweiten Kammer den Eingang eines

Charakter des Zwangsanlehens sich Angesichts der patriotischen Opfer Ninisterialschreibens angezeigt, worin die Regierung auf sofortige

2 ö willigkeit der Bevölkerung von selbst verwischen wird; auch wird änberufung eines mit vollkommensten konstitutionellen Machtbe— sich der erstere nach Altona, um dem Statthalter Freiherrn von / h n nur von einer , , die J. sein. H. ö wird der Regierung keine Schwierigkeiten machen, sondern in allen Stücken dieselbe Selbstverleugnung bewähren, mit der sie, allen Parteihader vergessend, so eben die Finanzvorlagen angenommen hat. Der General-Prokurator unseres Appellhofes hat gestern die

Redacteure aller hiesigen Journale, sowohl der literarischen, wie der

ind hier preußische Truppen eingerückt. bird noch erwartet.

Maximilian mit welchem gleichzeitig dem Prinzen Humbert das

J

heutigen Aktenstücke aus der Verwaltung des Evangelischen Ober.

1933

chaten. Dennoch habe die Pforte eine Haltung angenommen, ; nach den eingegangenen Berichten an einer bevorstehenden In— ion Seitens der türkischen Truppen nicht mehr zu zweifeln sei. Einem so offen feindseligen Benehmen gegenüber hat die Regierung wnn erklärt, daß sie entschlossen sei, sich energisch jeder Gebietsver— tung und Rechtskränkung zu widersetzen und alle Vertheidigungs aßregeln zu ergreifen, welche die Nothwendigkeit erheische. Zum Ihlusse des Rundschreibens werden die Konsuln ersucht, die That sicen zur Kenntniß der Mächte zu bringen, welche für die Un—

naletzlichkeit des Donaufürstenthümer Gebiets Bürgschaft übernommen

ist das Herzogliche Regiment bestimmt, einen Theil der Besatzun hoben. von Rastadt zu bilden und wird im Laufe der nächsten Woche . . öjacdem in der heutigen Sitzung der Priesterstand sich auf betreffende (W. T. B.) In der heute außerordentlichen ein Antrag auf Mobilisirung der ber das Militair⸗Budget ist dem Storthing jetzt vorgelegt worden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 7. Juni.

slldung mit den drei andern Ständen in deren Beschluß ver—

wnigt hatte, ist jetzt der Salzzoll für abgeschafft erklärt worden. Christiania, 6. Juni. Das Bedenken des Militair ⸗Ausschusses

Die Majorität des Ausschusses will Beibehaltung der alten Organi— ion mit einem Armee Budget von 1,017,000 Spec., während die Rinorität sich wesentlich dem Königlichen Vorschlage anschließt und

Ein Comité zur Untersuchung der Verhältnisse zwischen den hwedischen und norwegischen Unterthanen in Lappland ist jetzt er=

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff 'schen Telegraphen⸗Büreau.

Schleswig, Dienstag, 12. Juni, Vormittags. Das »Schles—

schauplatze gehindert ist und einer voraussichtlich länger andauernden iizsch Verordnungsblatt« bringt eine Bekanntmachung des Frei—

Oberpräsident fur beide Herzogthümer, die Leitung sämmtlicher Geschäfte ärztlichen Behandlung unterzogen werden muß. der Civilverwaltung unter der Autorität der höchsten Militairgewalt,

hm von Zedlitz, durch welche die Proclamation des Gouverneurs

on Manteuffel an die Holsteiner mitgetheilt wird.

Aus Puschlas e , . ; ist die Meldung eingetroffen, daß die in Como und er, ö sabei ausdrücklich bekannt gegeben, daß die durch Bekanntmachung sammelten Garibaldianer, ca. 190900 Mann stark, sich in Matsch ge. um 15. September 1865 für das Herzogthum Schleswig veröffent— setzt haben, um das Stilfser Joch und das obere Veltlin zu besetzen. Da auch jenseit des Stilfser Joches österreichische Truppen konzentrirt werden, dürfte es dort bald losgehen; daher man auch hier die that!

E. v. Man deu ffe l, General. Aeutengnt sächliche Besetzung des Münsterthals durch die aufs Piket gestellt

Es wird

schte Organisation bis auf Weiteres in Schleswig unverändert bleibt Hamburg, Dienstag 12. Juni. Der »Börsenhalle« meldet

in Telegramm aus Lima vom 14. Mai, daß das spanische Ge—

D eidgenössische Division, deren Kommandant, wie bereits mitgetheilt, stwader, anscheinend stark beschädigt, am 10. Mai die peruanischen

Im Uebrigen melden telegraphische Mittheilungen des Wolff. Oberst von Salis ist, jeden Augenblick erwartet.

Hewässer verlassen und die Blokade aufgehoben habe. Altona, Dienstag, 12. Juni, Mittags. In der Mittagsstunde General v. Manteuffel

Frankfurt a. M., Montag, 11. Juni, Abends. Nach einer Jittheilung des »Frankfurter Journals« aus Darmstadt hat Metz

sͤgnissen ausgestatteten Parlamentes hinzuwirken verspricht. Stuttgart, Dienstag, 12. Juni, Mittags. Sämmtliche beurlaubte des stehenden Heeres sind auf übermorgen einberufen, ltgleichen vom ersten Aufgebot der Landwehr die Exzkapitulanten ind die diesjährige noch nicht einezerzirte Mannschaft. München, Montag, 11. Juni, Abends. In der heutigen

Eitzung der Abgeordnetenkammer beantragte der Referent für den WVerzinsung und Tilgung der Anleihen verwandt, 1,005,000 Thlr. Dividende len Mittel durch Ausgabe von Schatzscheinen, durch eine Erhöhung 13 pCt. unter die Actionaire vertheilt, 330,974 Thlr. als Eisenbahn

ßinanzausschuß, Abgeordneter Feustl, im Kriegsfalle die erforder—

ln Steuern und durch ein mit 6 pCt. zu verzinsendes Anlehen, im ßulle einer friedlichen Lösung durch ein Anlehen, durch Ausgabe kon Schatzscheinen und von Papiergeld im Maximalbetrage von ß Millionen Gulden zu beschaffen

Amtlicher Abdruck. Berlin 1866.

lirchen rath s. Sechszehntes Heft. Der Inhalt des vorlie⸗

salag von W. Her (Besser'sche Buchhandlung).

Inden Heftes, bestehend aus Allerhoͤchsten Erlassen, Cirkularverfügungen, Rltenntnissen u. s. w. aus den Jahren 1863 1866 und chronologisch ge. net bezieht sich 1) auf die Verfassung der evangelischen Kirche, auf den Strecken Bitterfeld, Leipzig und Juͤterbog ⸗Riesa um 14,ssa Meilen . ; ; vermehrt, so ke Dienstverfassung, auf Pfarramtliches und auf Kirchen und ;

4 auf

auf das kirchliche Kollekten wefen, 3) auf Ehesachen,? 5) auf

n Studium der Theologie und das Kandidatenwesen, stzulvifitation en ünd 6) auf das Emeritenwesen. Abschnitt ; hält Vermisch tes.

Von der Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Sali nwesen in dem preußischen Staate, herausgegeben in dem Ministerium mn Handel, Gewerbe und oͤffentliche Arbeiten ist die 1. Lieferung des 14ten= landes erschienen. Dieselbe enthält unter Verwaltung und Statistik: s Personal der Königlich preußischen Bergwerksverwaltung, Gesetze, Ver-

burg

ordnungen, Ministerialerlasse und Verfügungen. Metallpreise zu Ham- und Berlin im Jahre 1865. Das schottische Roheisengeschäft im Jahre 1865 Die Lage der Bergwerkßindustrie in Frankreich im Jahre 1855. Verunglückungen beim Bergwerksbetriebe in Preußen im Jahre 1865. Unter Abhandlungen: F. Bode. Die Rästung des Kupfer- rohsteins auf Eckardthütte bei Leimbach. Prinz zu Schönaich -⸗Caro— lath: Ein Beitrag zur Theorie des Portland ⸗Cements. Grundmann: Ehemische Untersuchungen über die Verwitterung der Steinkohlen. Werner: Die Benutzung der Drahtseiltransmission von Maschinen über Tage aus durch saigere Schächte nach den davon abgehenden Strecken. Die Anwendung stark gepreßter Wasser nach Armstrong's System, zur Kraftübertragung auf unterirdische Wassersäulenmaschinen. Mosler: Mittheilungen über Bergbau und Hüttenbetrieb in Norwegen und Schweden. Erster Theil. Norwegen. Unter Literatur: Die Formen der Walzkunst

und das Façoneisen, seine Geschichte, Benutzung und Fybrication fuͤr die Praxis der gesammten Eisenbranche, dargestellt von E. Näuser.

Statistische Machrichten. Rüben-Verbrauch im Zollverein, des 1. Quartals 1866 sind an rohen Rüben verwendet

Innerhalb 1 15 18,844 Centner,

worden: 1) im preußischen Staate 2) in den bei Preußen einrechnenden Vereinsländern und Vereinsgebietstheilen (in dem Herzogthume Anhalt, in den Großherzoglich sächsischen Aemtern Allstedt und Oldisleben und in der Fürstlich schwarzburg rudolstadtschen Unterherrschaft 3) in den übrigen Vereinsstaaten .... ...... H mithin zusammen Innerhalb der vier Monate vom September bis einschließlich Dezember 1865 sind in den vorstehend zu 1,2 und 3 gedachten Vereinsstaaten verwendet worden Für die ersten sieben Monate des Betriebsjahres 1865ñ6 berechnet sich sonach die Gesammtmenge der verwendeten Rüben auf Der Rübenverkauf innerhalb der entsprechenden Betriebsperiode des Betriebsjahres 1864/5 belief sich im Ganzen auf Es sind daher während der ersten 7 Monate des Betriebsjahres mehr verwendet worden

2456, 703 5 3, 187,823 9 17,163,370 Centner.

25 /h 95, 694

42, 85 g, 064 *

10,902,891 ö

1,956,173 Centner.

Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗Nachrichten,

Berlin, 19. Juni. Auf den Antrag des Comité's für den Bau einer direkten Eisenbahn von Berlin nach Stralsund hat der Herr Handelsminister der »Osts. Ztg.« zufolge, durch Erlaß vom 30. v. M. die weitere Ausführung der allgemeinen Vorarbeiten gestattet. Mit Vornahme derselben sind Seitens des genannten Comité's die Ingenieure des Bau— Unternehmers Sir Morton Peto in London, namentlich Herr James Wattace aus London und dessen Gehülfen beauftragt worden. Die bethei⸗ ligten Behörden und Beamten der Kreise sind demgemäß mit Anweisung versehen, die Vorarbeiten fördern zu helfen.

Auf der Berlin ⸗Anhaltischen Eisenbahn wurden in 1865 1032,101 Personen (gegen 948,712 im Vorjahre) auf eine durchschnittliche Länge von 8454 Meilen und 15,472,398 Ctr. Güter incl. Vieh (gegen 133318,‚507 im Jahre 1864) auf eine Durchschnittsweite von 12,552 Meilen befördert. Demnach würden auf die Länge einer Meile 8, 725, 7993 Per- sonen und 194,215,956 Ctr. Güter befördert. Unter den Gütern in der Richtung nach Berlin stehen obenan: 980,788 Etr. Kohlen und Coaks und 528,099 Ctr. Getreide. Die Einnahme betrug für Personen, Reise⸗

gepäck und Hunde 11177191 Thlr. (Zunahme 52,007 Thlr. oder fast 5 pCt., für Güter 1,958,931 Thlr. Zunahme 258,281 Thlr. oder 1575 pCt.), an

Pächten, Miethen, Zinsen u. s. w. 65,597 Thlr., zusammen 3,142,319 Thlr.

Die Ausgaben betrugen 1,674,170 Thlr. oder 53,3 pCt. der Einnahme,

wovon jedoch 497,594 Thlr. aus dem Erneuerungsfonds bestritten wurden. Von den disponibel bleibenden 1965, 742 Thlrn. wurden 350,000 Thlr. zur

steuer bezahlt. Gleich der Personenzahl, Centnerzahl und Einnahme war auch die Dividende größer als je zuvor; im Durchschnitt aller bisher verflossenen 24 Betriebsjahre hat dieselbe 7,5 45 pCt. betragen. Das Actienkapital beträgt bekanntlich 85 Millionen Thaler, das Anlage- Kapital von 1866 an ebensoviel, nachdem auf Grund des Privilegiums vom 1. Juni v. J. ein neues Anlehen von 15 Millionen Thlr. aufgenom- men worden ist. Von der Gesammteinnahme kommen 16159 Thlr. auf die Herzoglich Anhaltische Leopoldsbahn. Die Betriebsmittel bestehen in 65 Lokomotiven, 140 Personenwagen mit 15,962 Sitzplätzen und 1013 Last - wagen mit 154,989 Ctr. Tragfähigkeit. Der Reservefonds beträgt am

Jahresschlusse 50,000 Thlr., und der Erneuerungsfonds 537,726 Thlr.

Was den Telegraphen⸗Betrieb auf der nämlichen Eisenbahn be—⸗ trifft, so sind im Laufe des Jahres 1865 die zu Ende 1864 vorhanden ge— wesenen 66, Meilen Drahtleitung durch Herstellung von Doppelleitungen

daß sich mithin am Jahresschlusse 81, 94 Meilen Drahtleitung in Betrieb befanden. Befördert wurden 165 gebübrenfreie Staats. und Telegraphen -⸗Dienstdepeschen, so wie 11,342 Privatdepeschen, für welche letzteren 4836 Thlr. 5 Pf. vereinnahmt, und abzüglich des der Königlichen Telegraphen Verwaltung hiervon zustehenden Antheils, so wie abzüglich der nur durchlaufenden Kompetenzen fremder Verwaltungen und der Nebenkosten im Gesammtbetrage von 1823 Thlr. 11 Sgr. 1 Pf. 3012 Thlr. 19 Sgr. 4 Pf. als Retto-⸗-Einnahme verblieben sind, was eine Steigerung derselben gegen das Vorjahr um 20,69 pCt. ergiebt.

eit. d. Ver. deutsch. Esenb. Verw.)